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Die Erfindung betrifft einen Sitz für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Kraftfahrzeug mit einem Sitz nach Patentanspruch 10.
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Kraftfahrzeugsitze, bei denen das Sitzunterteil um eine Achse von einer im Wesentlichen horizontalen Gebrauchsposition in eine im Wesentlichen vertikale Nichtgebrauchsposition verschwenkbar ist, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die
DE 10 2004 047 250 A1 zeigt einen verstellbaren Sitz mit Gelenken und Hebeln zur Einstellung mehrerer Funktionen, unter anderem die Funktion Kinoklappung, bei der die Sitzfläche derart hochgeklappt wird, dass die hintere Kante der Sitzfläche über der vorderen Kante der Sitzfläche in einer vertikalen Ebene liegt. Bei der Einstellung der Funktionen sind Viergelenke oder Viergelenke und Kulissen verwendet.
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Des Weiteren offenbart die 103 10 762 A1 eine Sitzbaueinheit mit einem Sitzunterteil und einer Sitzrückenlehne. Das Sitzunterteil kann zwischen einer Sitzposition, in der es in einer im Allgemeinen horizontalen Position ist und einer vorderen Position, in der es in einer im Allgemeinen vertikalen Position ist, bewegt werden, so dass eine hintere Sitzkante über einer vorderen Kante des Sitzunterteil angeordnet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sitz für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, der bei verschwenkbarem Sitzflächenteil einfach, benutzerfreundlich und sicher arretierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch den Sitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. durch das Kraftfahrzeug mit einem Sitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist an einem verschwenkbaren Sitzflächenteil ein langgestrecktes Haltemittel vorgesehen, welches dazu geeignet ist, das Sitzflächenteil in seiner im Wesentlichen vertikalen Nichtgebrauchsposition zu halten. In der Nichtgebrauchsposition ist das Sitzflächenteil um eine etwa zwischen einer Rückenlehne und dem Sitzflächenteil vorgesehene Schwenkachse verschwenkt, so dass das Sitzflächenteil in der Nichtgebrauchsposition an der Rückenlehne anliegt. Das langgestreckte Haltemittel kann jedoch auch dafür geeignet sein, das Sitzflächenteil in der im Wesentlichen horizontalen Gebrauchsposition, in der ein Fahrzeuginsasse auf dem Sitzflächenteil Platz nehmen kann, zu halten. Das Haltemittel kann in der Nichtgebrauchsposition des Sitzflächenteils beispielsweise im Bereich einer Kopfstütze, im Bereich eines Dachhaltegriffs oder anderen, über der Ebene des Sitzflächenteils liegenden Bereichen befestigt werden. Inder Gebrauchsposition kann das langgestreckte Haltemittel in unter der Ebene der Sitzfläche liegenden Bereichen befestigt sein. Durch diese Maßnahmen wird das unbeabsichtigte Verschwenken des Sitzflächenteils vermieden und eine einfach zu handhabende, für den Kunden verständliche Sitzarretierung für das Sitzflächenteil geschaffen.
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Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
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In vorteilhafter Weise weist das Haltemittel zumindest einen in seiner Länge veränderbaren Abschnitt auf. Durch diese Maßnahme ist erreicht, dass mit dem Haltemittel zusammenwirkende Befestigungselemente, die im Bereich oberhalb der Ebene des Sitzflächenteils angeordnet sind, wie beispielsweise an Kopfstützen oder Dachhaltegriffen, aber auch solche, die im Bereich unterhalb der Ebene des Sitzflächenteils angeordnet sind, wie beispielsweise an Sitzflächenuntergestellen, an welchen das Haltemittel in der Nichtgebrauchsposition und der Gebrauchsposition der Sitzfläche befestigt werden kann, und die unterschiedliche Abstände zu dem Sitzflächenteil aufweisen, die von dem Haltemittel erreicht werden können.
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Des Weiteren kann an einem Ende des Haltemittels ein hakenförmiges Element vorgesehen sein, um das Haltemittel mit dem jeweils korrespondierenden Befestigungsmittel für die Nichtgebrauchsposition und die Gebrauchsposition der Sitzfläche in Verbindung bringen zu können. Durch diese Ausgestaltung des Haltemittels ist eine einfache und durch den Benutzer einfach zu handhabende Arretierung des Sitzflächenteils realisiert.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann dem Haltemittel ein Anschlagelement zugeordnet sein. Durch das Anschlagelement wird die Längenveränderbarkeit des Haltemittels, durch das Zusammenwirken der Ausgestaltung des Haltemittels und der damit korrespondierenden Ausgestaltung des Anschlagelements begrenzt. Durch diese Maßnahme wird ein betriebssicheres Halten des Sitzflächenteils in der Nichtgebrauchsposition aber auch in der Gebrauchsposition ermöglicht.
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Ferner kann das Haltemittel erfindungsgemäß einen schlitzartigen Bereich aufweisen, der mit einer Erhebung des Anschlagelements in Verbindung steht. Durch diese Maßnahme ist eine betriebssichere Führung des Haltemittels durch das Anschlagelement gewährleistet.
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Auch kann das Haltemittel einen Bereich mit größerer Dicke aufweisen und durch eine Öffnung des Anschlagelementes hindurchgeführt sein, wobei die Öffnung des Anschlagelements derart ausgebildet ist, dass der Bereich des Haltemittels mit normaler Dicke hindurchgeführt werden kann, jedoch der Bereich des Haltemittels mit größerer Dicke gegen das Anschlagelement schlägt und nicht hindurchführbar ist. Auch durch diese Maßnahme wird die Längenveränderlichkeit des Haltemittels begrenzt, so dass ein betriebssicheres Halten des Sitzflächenteils in der Nichtgebrauchsposition, aber auch in der Gebrauchsposition gewährleistet ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Anschlagelement als Umlenkelement für das Haltemittel ausgebildet sein. Aufgrund dieser konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, den Umlenkpunkt des Haltemittels durch das Anschlagelement zu definieren und an beliebiger Stelle des Sitzflächenteils anzuordnen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen im Einzelnen erläutert. Dabei zeigen:
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1 ein Sitzflächenteil im Querschnitt.
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2 ein Ausführungsbeispiel des Haltemittel in perspektivischer Darstellung.
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3 die Unterseite eines Sitzflächenteils in perspektivischer Darstellung.
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1 zeigt ein im Querschnitt dargestelltes Sitzflächenteil 1, dass um eine Schwenkachse (2) verschwenkbar nahe einer nicht dargestellten Rückenlehne angeordnet ist, mit einem Haltemittel 3, welches beispielsweise mittels einer Haltemittelbefestigung 5 an dem Sitzflächenteil 1 befestigt ist. Das Haltemittel 3 ist beispielsweise bandförmig ausgebildet und vorzugsweise über eine an einem der Schwenkachse 2 benachbarten Bereich des Sitzflächenteils 1 angeordnete Umlenkung 7 zu einem vorzugsweise an einem der Schwenkachse 2 entfernten Bereich angeordneten Anschlagelement 9 geführt und durch dieses hindurchgeführt. Das Anschlagelement 9 ist durch ein Befestigungsmittel 11 am Sitzflächenteil 1 befestigt. Das Haltemittel 3 weist durch das Aufeinanderliegen des bandförmigen Materials des Haltemittels einen Bereich 13 mit größerer Dicke auf und ist im Bereich 14 in der Länge veränderbar, beispielsweise abschnittsweise dehnbar, ausgebildet. An dem der Umlenkung 7 abgewandten Ende 18 des Haltemittels 3 ist am Haltemittel 3 ein hakenförmiges Element 15 angeordnet. Das Anschlagelement 9 weist eine Öffnung 16 auf, durch die das Haltemittel 3 hindurchgeführt ist und die so bemessen ist, dass der Bereich 13 größerer Dicke des Haltemittels 3 nicht durch das Anschlagelement 9 geführt werden kann und dagegen anschlägt. Nicht dargestellt sind fahrzeugseitige Befestigungsmittel, die mit dem hakenförmigen Element 15 in Wirkverbindung gebracht werden können. Als erstes Befestigungsmittel kann in der Nichtgebrauchsposition des Sitzflächenteils 3, in der diese im Wesentlichen vertikal an einer ebenfalls nicht dargestellten Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes anliegt, ein Haltebügel einer ebenfalls nicht dargestellten Kopfstütze dienen, die mittels des Haltebügels an der Rückenlehne angeordnet ist. Zur Arretierung des Sitzflächenteils 1 in der Gebrauchsposition, in der das Sitzflächenteil 1 im Wesentlichen horizontal auf einem nicht dargestellten Rahmen oder einem ebenfall nicht dargestellten Sitzunterteil aufliegt, kann das Befestigungsmittel ösenförmig ausgestaltet und an einer Stelle unterhalb des Sitzflächenteils 1, insbesondere am Sitzunterteil, angeordnet sein.
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2 zeigt Teile eines weiteren erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel in perspektivischer und schematischer Darstellung. Das Haltemittel 3 weist einen schlitzartigen Bereich 17 auf, der mit einer Erhebung 19, die an dem Anschlagelement 9 angeordnet ist, in Wirkverbindung steht. An einem Ende 18 des Haltemittels ist ein hakenförmiges Element 15 angeordnet, das mit einem Befestigungsmittel 21 in Verbindung gebracht werden kann. Das Befestigungsmittel 21 kann beispielsweise unterhalb des Sitzflächenteils 1 im Innenraum des Kraftfahrzeuges angeordnet sein, aber auch eine Befestigung an einem nicht dargestellten Dachhaltegriff wäre möglich. Das Haltemittel 3 ist teilweise in der Länge veränderbar, beispielsweise durch einen in seiner Länge veränderbaren, beispielsweise dehnbaren, Abschnitt 14 des Haltemittels 3, ausgebildet und wird jeweils durch die Enden des schlitzartigen Bereiches 17 mittels der Erhebung 19 des Anschlagelementes 9 in der Längenausdehnung begrenzt.
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3 zeigt ein die in der Gebrauchsposition einem Fahrgast abgewandte Seite (Unterseite) eines erfindungsgemäßes Sitzflächenteil 1 in perspektivischer Ansicht. Das Haltemittel 3 ist mittels einer Haltemittelbefestigung 5 an dem Sitzflächenteil 1 angeordnet und ist bandförmig ausgestaltet. Über eine Umlenkung 7 ist das Haltemittel 3 zu einem Anschlagelement 9 geführt und durch dieses hindurchgeführt. Das Anschlagelement 9 ist durch ein Befestigungsmittel 11 am Sitzflächenteil 1 befestigt. Das Haltemittel 3 weist einen Bereich 13 mit größerer Dicke und einen in der Länge veränderbaren Abschnitt 14, beispielsweise einen elastisch dehnbaren Bereich, auf. An dem der Umlenkung 7 abgewandten Ende 18 des Haltemittels 3 ist am Haltemittel 3 ein hakenförmiges Element 15 angeordnet. Das Anschlagelement 9 weist eine Öffnung 16 auf, durch die das Haltemittel 3 hindurchgeführt ist und die so bemessen ist, dass der Bereich 13 des Haltemittels 3 mit höherer Dicke nicht durch das Anschlagelement 9 geführt werden kann und dagegen anschlägt. Das Befestigungsmittel 21, das mit dem hakenförmigen Element 15 in Wirkverbindung gebracht werden kann, ist schematisch ohne Anbindungspunkt unterhalb des Sitzflächenteils 1 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzflächenteil
- 2
- Schwenkachse
- 3
- Haltemittel
- 5
- Haltemittelbefestigung
- 7
- Umlenkung
- 9
- Anschlagelement
- 11
- Befestigungsmittel
- 13
- Bereich mit höherer Dicke
- 14
- Längenveränderlicher Bereich
- 15
- hakenförmiges Element
- 16
- Öffnung
- 17
- schlitzartiger Bereich
- 18
- Ende
- 19
- Erhebung
- 21
- Befestigungsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004047250 A1 [0003]