-
Bereich
-
Die
Erfindung betrifft ein Bremsaggregat einer schlupfgeregelten Kraftfahrzeug-Bremsanlage mit einer
Fluidfördereinrichtung.
Diese Fluidfördereinrichtung
ist elektrisch zu betätigen
und dient zum Bereitstellen von unter Druck stehendem hydraulischem
oder pneumatischem Fluid (also einer Flüssigkeit oder eines Gases,
zum Beispiel Luft) um Druck in den Bremskreisen der Bremsanlage
zu verändern,
insbesondere zu erhöhen.
-
Hintergrund
-
In
herkömmlichen
schlupfgeregelten Kraftfahrzeug-Bremsanlagen ist in einen Leichtmetallblock
mit einer Vielzahl gestufter Aufnahmebohrungen für den hydraulischen Teil elektromagnetisch
betätigter
Ventile auch eine Pumpenanordnung integriert. Diese Pumpenanordnung
ist selbstansaugend und zum Beispiel als zweikreisige Kolbenpumpe
ausgestaltet um Bremsfluid aus einem Niederdruckspeicher in die
jeweiligen Bremskreise zu fördern.
Damit ersetzt sie zum Beispiel das während einer ABS-Regelung den
Bremskreisen entzogene Bremsfluid. Während aktiver Regelvorgänge (zum
Beispiel aktiver Schlupfregelung (ASR) oder elektronischer Stabilitätskontrolle
(ESC)), die ohne Bremspedalbetätigung
durch einen Fahrer ablaufen, stellt diese Pumpe auch das in der
Druckaufbauphase benötigte
Fluidvolumen in den Bremskreisen zur Verfügung. Dieses Kolbenpumpe wird
mittels eines außen
an den Leichtmetallblock angebauten Elektromotors betrieben, der
schwer und voluminös
ist.
-
Stand der Technik
-
Aus
der für
die Beurteilung der Neuheit und der erfinderischen Tätigkeit
als nächstliegend
erachteten
DE 38 14
045 C2 ist eine schlupfgeregelte hydraulische Bremsanlage
für ein
Fahrzeug mit einem vom Fahrer zu betätigenden Hauptbremszylinder
bekannt, dessen Arbeitsraum bei nicht betätigter Bremse mit einem Vorratsbehälter verbunden
ist. Mittels einer Ventileinheit ist entweder der Hauptbremszylinder
oder ein hydraulischer Speicher an eine Bremsleitung angeschlossen,
die zu der Radbremse eines angetriebenen Rades führt. In der Bremsleitung befindet
sich ein Einlass ventil. In einer Nebenleitung zu dem Einlassventil
ist eine Pumpe eingesetzt, die über ein
Auslassventil aus den Radbremszylindern fördert. Die Ventileinheit hat
eine weitere Schaltstellung, in der die Nebenleitung auf der Druckseite
der Pumpe gesperrt und der hydraulische Speicher an den Pumpenausgang
angeschlossen ist. Das Einlassventil und das Auslassventil sind
gleichzeitig in eine Durchlassposition schaltbar. Der Druck im Hauptbremszylinder
und der Druck im hydraulischen Speicher sind durch je einen Druckschalter überwacht. Die
Ventileinheit ist durch drei 2/2-Wegeventile
realisiert, die elektromagnetisch betätigt werden. In die Verbindungsleitung
ist ein Rückschlagventil
eingesetzt. Das Einlassventil und das Auslassventil sind durch je
ein elektromagnetisch betätigtes
2/2-Wegeventil realisiert. In die Nebenleitung auf der Saugseite der
Pumpe ist ein Zwischenspeicher angeschlossen. Zum Laden des Speichers
wird die Pumpe eingeschaltet, wobei die Verbindung der Bremsleitung
zum Hauptbremszylinder sowie die Verbindung des Druckspeichers zur
Bypass-Leitung und die Ein- und Auslassventile geöffnet werden
und die Nebenleitung zwischen der Druckspeicherleitung und der Bremsleitung
gesperrt wird.
-
Aus
der
DE 34 21 463 A1 ist
ein elektromechanisch-hydraulisches Aggregat zur Förderung
von Flüssigkeiten
unter Druck bekannt, das als Antrieb für ein batteriebetriebenes Fahrzeug
dient. Dieses Aggregat besteht aus einem zylindrischen Gleichfeldmagneten,
der einen axialen hohlzylindrischen Luftspalt aufweist, in dem axial
verschiebbar eine ein- oder mehrlagige zylindrische Spule angeordnet
ist. Weiterhin sind an der Spule Befestigungselemente vorgesehen,
die mit einer zur Verschieberichtung der Spule parallelen Stange,
welche in Führungseinrichtungen
gelagert ist, verbunden sind. Am freien Ende der Stange ist ein
Pumpenkolben einer Hydraulikeinrichtung vorgesehen, der in einem
Zylinder, in dem zwei Ventile befestigt sind, angeordnet ist. Die
mechanische Resonanzfrequenz der Schwingspule, die sich aus deren
Masse samt der des Pumpenkolbens, der etwaigen Federelemente und
der Dämpfung
ergibt ist gleich groß zu
wählen
wie die des die Antriebsenergie liefernden elektrischen Schwingkreises, dessen
Werte durch die Spuleninduktivität
(Luftspalt) und Kapazität
bestimmt sind.
-
Aus
der
WO 95/0319 A1 ist
eine Pumpe für eine
schlupfgeregelte hydraulische Bremsanlage bekannt, mit einem Gehäuse, einer
im wesentlichen zylindrischen Gehäusebohrung, einem darin verschiebbaren
Förderkolben
und mindestens einem Saugventil mit einem Ventilsitz, einem Schließglied und
einer Ventilfeder, deren Vorspannung sich abhängig von der Position des Förderkolbens ändert. Der
Förderkolben
begrenzt eine Druckkammer und hat einen unteren Totpunkt, bei welchem
die Druckkammer ihr größtes Volumen
aufweist, sowie einen oberen Totpunkt, bei welchem die Druckkammer
ihr kleinstes Volumen hat. Zur Übertragung
der Kraft der Ventilfeder auf das Schließglied des Saugventils sind
mehrere, am Umfang verteilte, sich jeweils in radialer Richtung
erstreckende Hebelelemente vorhanden, deren Kippachse jeweils tangential
verläuft
und welche in der Nähe
des oberen Totpunktes die Ventilfeder komprimieren. Die Pumpe wird
im Bereich ihrer Resonanzfrequenz betrieben.
-
Zugrunde liegende Aufgabe
-
Daher
besteht die Aufgabe, ein Bremsaggregat einer schlupfgeregelten Kraftfahrzeug-Bremsanlage
mit einer Fluidfördereinrichtung
bereitzustellen, das bei vergleichbarer oder verbesserter Funktionalität kompakter
als die herkömmlichen
Aggregate baut, weniger wiegt und kostengünstiger zu fertigen ist.
-
Lösung
-
Als
Lösung
dieser Aufgabe wird ein Bremsaggregat einer schlupfgeregelten Kraftfahrzeug-Bremsanlage
mit den Merkmalen des Patentanspruch 1, ein Verfahren zum Betreiben
eines Bremsaggregats einer schlupfgeregelten Kraftfahrzeug-Bremsanlage
mit einer elektrisch zu betätigenden
Fluidfördereinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 16 sowie die Verwendung eines Bremsaggregat
einer schlupfgeregelten Kraftfahrzeug-Bremsanlage mit einer elektrisch
zu betätigenden
Fluidfördereinrichtung
zum Bereitstellen von unter Druck stehendem hydraulischem oder pneumatischem
Fluid zum Verändern
des Druckes in den Bremskreisen der Bremsanlage mit den Merkmalen des
Anspruchs 24 vorgeschlagen.
-
Vorteile und Weiterbildungen
-
Die
vorherrschende Meinung bei der Auslegung von Pumpen in hydraulischen
oder pneumatischen Systemen und deren Betrieb geht davon aus, dass
Druckpulsationen und Fluidschwingungen durch geeignete Konstruktion
und hohe Fertigungsqualität
auf ein Minimum zu beschränken
sind. Es wird durchgehend als notwendig erachtet, alle Komponenten,
wie auch das gesamte System, so zu konstruieren und zu fertigen,
dass die Druckpulsationen so klein wie möglich sind. Dabei hat ein schwingfähiges System,
sei es nun ein Bauteil oder ein Aggregat, mindestens eine Eigenfrequenz.
Diese Systeme können
mit der Eigenfrequenz zu schwingen beginnen, wenn sie durch eine
Kraft angestoßen
werden. Auch kleine Kräfte
können,
wenn sie im Rhythmus der Eigenfrequenz auf das System einwirken,
große
Amplituden erzeugen. Dieses Phänomen
nennt man Resonanz.
-
Die
vorgestellte Fluidfördereinrichtung
basiert dabei auf der Erkenntnis, dass durch gezieltes Ausnutzen
und Beherrschen des Schwingens der Fluidsäule am Einlass der Fluidfördereinrichtung
der erforderliche Energieaufwand zum Fördern und Unter-Druck-Setzen des
Fluids verringert werden kann. Als Folge davon kann in der Antriebseinrichtung
der Antrieb nennenswert kleiner als bei bisherigen Aggregaten vergleichbarer
Förderleistung
dimensioniert werden. Wenn der Federdruckspeicher sein maximales
Fluidvolumen erreicht hat, steht am Fluideinlass der Fluidfördereinrichtung
das Fluid mit maximalem Druck an. Mithin ist die von der Antriebseinrichtung zu
erbringende Antriebsleistung an dem Kolben in der Druckkammer zu
diesem Zeitpunkt minimal. Beschädigungen
an der Fluidfördereinrichtung,
der Antriebseinrichtung, dem Federdruckspeicher, anderen Komponenten
oder den Fluidleitungen sind zu verhindern, indem die Resonanz des
Kolbens in der Druckkammer mit dem Federdruckspeicher beherrscht
wird. Dazu sensiert die elektronische Kontrolleinrichtung, zum Beispiel
durch die Stromaufnahme der elektrischen Antriebseinrichtung oder
durch Näherungssensoren
für die
maximalen/minimalen Stellungen, den Schwingungsverlauf und regelt
diesen entsprechend so, dass durch die Auf- und Ab(schwing)bewegung
des Kolbens in der Druckkammer kein Schaden in der maximalen/minimalen Stellung
verursacht wird. Das ist zum Beispiel dadurch zu erreichen, dass
die elektrische Antriebseinrichtung durch entsprechende Ansteuersignale
eine „weiche
Landung” des
Kolbens an den Stirnflächen der
Druckkammer sicherstellt. Ersichtlich sind durch diese Fluidfördereinrichtung
in Abkehr von der bisher als einzigen als richtig erachteten Sichtweise
erhebliche Vorteile in unterschiedlicher Hinsicht erzielbar:
- • Kleiner
bauende Antriebseinrichtung der Fluidfördereinrichtung,
- • geringere
Leistungsaufnahme der Antriebseinrichtung,
- • geringere
Geräuschentwicklung
der Antriebseinrichtung,
- • höhere Dynamik
beim Druckaufbau, etc.
-
Der
Federdruckspeicher kann dabei in einer Variante zur Aufnahme eines
Fluidvolumens eingerichtet sein, das nahezu gleich ist oder größer als
das von der Druckkammer und dem Kolben begrenzte maximale Volumen.
Diese Maßnahme
stellt sicher, dass in einer Fluidansaugphase in die Druckkammer ausreichend
Fluid verfügbar
ist, um die Druckkammer komplett zu ihrem maximalen Volumen zu füllen. Es
sind aber auch Betriebsbedingungen möglich, bei denen durch entsprechende
Ansteuersignale für
die elektrische Antriebseinrichtung nur Teilhübe des Kolbens in der Druckkammer
hervorgerufen werden.
-
Bei
der Dimensionierung der Komponenten der Fluidfördereinrichtung ist darauf
zu achten, dass die elektrische Antriebseinrichtung, der Kolben
und die Druckkammer eine Resonanzfrequenz haben, die im Bereich
von des 0,8-fachen bis 1,2-fachen der Resonanzfrequenz des Federdruckspeichers
liegt, die dieser im Zusammenwirken mit der Masse der dem Federdruckspeicher
zufließenden
Fluidsäule hat.
-
Die
Saugleitung zwischen dem Federdruckspeicher und der Druckkammer
sollte möglichst
kurz und geradlinig sein. Der Übergang
vom Federdruckspeicher auf die Saugleitung sollte abgerundet und nicht
scharfkantig sein. Falls Krümmungen
in der Saugleitung unvermeidlich sind, sollten diese nur in einer
Ebene liegen und nicht dreidimensional sein. Zwischen Bögen/Krümmungen
in der Saugleitung und dem Rückschlagventil
oder dem Einlass/Auslass des Federdruckspeicher und der Druckkammer
sollte jeweils ein gerades Leitungsstück liegen, dessen Länge mindestens
fünfmal
so groß wie
der Durchmesser der Saugleitung ist.
-
Durch
die elektronische Kontrolleinrichtung ist die elektrische Antriebseinrichtung
derart mit Ansteuersignalen zu beschicken, dass der Kolben in der Druckkammer
mit einer Frequenz im Bereich vom 0,8-fachen bis 1,2-fachen der
Resonanzfrequenz des Federdruckspeichers schwingt, die dieser im
Zusammenwirken mit der Masse der dem Federdruckspeicher zufließenden Fluidsäule hat.
-
Weiterhin
ist die elektrische Antriebseinrichtung durch die elektronische
Kontrolleinrichtung derart mit Ansteuersignalen zu beschicken, dass
der Kolben in der Druckkammer beginnt, von seinem minimalen zu seinem
maximalen Volumen zu schwingen, wenn der Federdruckspeicher zwischen
80% und 100% seines maximalen Fluidvolumens enthält. Mit anderen Worten schwingen
der Kolben in der Druckkammer und der Federdruckspeicher zumindest
annähernd
gegenphasig, das heißt,
dass die elektronische Kontrolleinrichtung die elektrische Antriebseinrichtung
derart mit Ansteuersignalen beschickt, dass der Kolben in der Druckkammer
zu dem Federdruckspeicher mit einem Phasenversatz von 150°–210° schwingt.
Eine komplette Hubbewegung des Kolbens bzw. des Federdruckspeichers
(minimales – maximales – minimales
Volumen) geht dabei von 0° bis
360° sowie
Vielfachen davon.
-
Dabei
ist das Zeitverhalten des Kolben in der Druckkammer durch Ansteuersignale
aus der elektronischen Kontrolleinrichtung so zu kontrollieren, dass
die elektrische Antriebseinrichtung den Kolben in der Druckkammer
so lange im Bereich oder nahe der Stellung seines maximalen Volumens
hält, bis das
zwischen dem Federdruck speicher und der Druckkammer befindliche
Rückschlagventil
zumindest annähernd
geschlossen ist.
-
Die
elektrische Antriebseinrichtung kann in einer Variante eine Elektromagnetanordnung
mit einem Ständer
und einem Anker aufweisen.
-
Diese
elektrische Antriebseinrichtung kann insbesondere eine Elektromagnetanordnung
aufweisen, deren Ständer
als Multipolständer
mit mehreren Ständerpolen
ausgebildet sein kann. Den jeweiligen Ständerpolen können Erregerspulen zugeordnet sein.
Zusätzlich
oder statt dessen kann der Anker als Multipolanker ausgebildet sein,
dessen Ankerpole auf die jeweiligen Ständerpole ausgerichtet sein
können.
-
Anstelle
der Multipol-Elektromagnetanordnung kann auch eine Topfkern-Elektromagnetanordnung
eingesetzt werden, sofern die Anforderungen an die Fördervorgänge (Geschwindigkeit,
Volumenstrom, Haltekräfte,
etc.) nicht all zu hoch sind.
-
Die
Elektromagnet-Anordnung kann zwischen dem Ständer und dem Anker einen vorzugsweise
quer zur Bewegungsrichtung des Ankers orientierten Arbeitsluftspalt
haben.
-
Um
das Ventilglied im Betrieb möglichst
geringen Punkt- oder linienförmigen
Belastungen durch den Anker der Elektromagnet-Anordnung auszusetzen,
kann das Ventilglied über
ein Koppelfederelement mit dem Anker der Elektromagnetanordnung
zu betätigen
sein. Außerdem
kann das Ventilglied über ein
Vorspannfederelement in seine Ruhestellung relativ zu dem Ventilsitz
zu bringen sein.
-
Bevorzugt
sind das Vorspannfederelement und/oder das Koppelfederelement als
Blattfedern oder als Tellerfeder ausgestaltet, die an einem oder beiden
Enden abgestützt
sind.
-
Sowohl
das Vorspannfederelement als auch das Koppelfederelement können aus
einer Nickel-Chrom-Legierung hergestellt sein, deren Materialeigenschaften
die Federelemente den (Hartlöt-)Verbindungsvorgang
der Platten unbeschadet überstehen
lassen. Zum Beispiel kann eine Nickel-Chrom-Legierung Ni53/Cr20/Co18/Ti2,5/A11,5/Fe1,5
mit guter Korrosions- und Oxydationsbeständigkeit sowie hoher Zug- und
Zeitstandfestigkeit bei Temperaturen bis 815°C für die Federelemente verwendet werden.
Die Federkonstante des Koppelfederelementes ist dabei erfindungsgemäß niedriger
dimensioniert ist als die Federkonstante des Vorspannfederelementes.
-
Der
Anker kann mit dem verschiebbaren Kolben verbunden oder ein Teil
davon sein.
-
Die
Druckkammer, der Kolben und die Elektromagnet-Anordnung können als
vormontierte, gemeinsam handhabbare Baugruppe ausgestaltet sein, die
in eine entsprechend gestaltete Ausnehmung in dem Aggregatskörper einzufügen ist.
Dazu ist bevorzugt das Gehäuse
der Fluidfördereinrichtung
zweiteilig gestaltet. Ein Gehäuseunterteil
nimmt eine (untere) Ständeranordnung
auf und hat vorzugsweise einstückig
daran angeformt eine Führungsfläche für den Kolben
bzw. den Anker.
-
Bei
einem derartigen Bremsaggregat können zwei
getrennte Pumpsysteme vorgesehen sein (zum Beispiel für jeweils
zwei Radbremsen einer Achse des Fahrzeuges). Jedes Pumpsystem ist
jeweils gebildet aus Federdruckspeicher, Druckkammer, Kolben und
Elektromagnet-Anordnung sowie Rückschlagventilen
am Einlass und am Auslass. Die beiden Pumpsysteme können gegenphasig
anzusteuern sein. Dies reduziert die Geräuschentwicklung im Betrieb.
-
Anstelle
der vorstehend beschriebenen Fluidfördereinrichtung mit der Elektromagnet-Anordnung als Antrieb
kann auch ein Exzenterantrieb mit einem Elektromotor vorgesehen
sein, der durch die elektronische Steuerung betrieben wird. Dabei
hat der Exzenterantrieb einen oder mehrere von dem Elektromotor
in Umlauf zu versetzenden Nocken, die auf den in die Druckkammer
ragenden Kolben wirken, der zumindest in eine von zwei Endstellungen bewegbar
ist, wobei in der einen Endstellung ein minimales Volumen von der
Druckkammer und dem Kolben begrenzt ist, und in der anderen Endstellung ein
maximales Volumen von der Druckkammer und dem Kolben begrenzt ist.
Dabei kann ein Elektromotor bzw. ein Exzenterantrieb auf die Kolben
zweier oder mehrerer separater Fluidfördereinrichtungen wirken.
-
Der
Aggregatskörper
kann aus drei oder mehr miteinander an ihren Oberflächen miteinander verbundenen
Platten aus Keramik gebildet sein, von denen wenigstens eine an
einer ihrer Oberflächen eine
leitfähige
Metallschicht aufweisen kann, aus der die elektrischen Verbindungsleitungen
der elektronischen Regel-/Steuerschaltung gebildet sein können. Effektiv
bilden die Platten des Aggregatskörpers ein keramisches Multilayersubstrat,
dessen Platten dabei vorzugsweise durch Löten, insbesondere durch Hartlöten miteinander
verbunden sind. In einer Variante sind die miteinander verbundenen
Platten des Aggregatskörpers
aus Siliziumnitrid, gesintertem Siliziumnitrid, heiß-isostatisch
gepresstem Siliziumnitrid, oder aus reaktionsgebundenem Siliziumnitrid
gebildet. Zumindest eine der Platten kann auf einer oder beiden
Oberflächen
mit einer leitfähigen
Metallschicht, enthaltend Kupfer, Aluminium, oder dergl. versehen
sein.
-
Das
Basis-Keramiksubstrat ist Siliziumnitrid (Si3N4). Siliziumnitrid hat für die vorliegende Erfindung
sehr gute Werkstoffeigenschaften: hohe Zähigkeit, hohe Festigkeit, auch
bei hohen Temperaturen, gute Temperaturwechselbeständigkeit,
hohe Verschleißbeständigkeit,
niedrige Wärmedehnung,
mittlere Wärmeleitfähigkeit,
und gute chemische Beständigkeit.
Siliziumnitrid ist im Vergleich zu anderen Keramikmaterialien, zum
Beispiel Aluminiumoxid (Al2O3)
und Aluminiumnitrid (AlN) erheblich biegefester und bruchbeständiger.
Bei für
die Erfindung vorteilhaft einsetzbarem kupfergebundenem Siliziumnitrid-Substrat
wird das Kupfer zum Beispiel mittels eines Silber-Kupfer-Titan Hartlotes
mit dem Siliziumnitrid-Substrat fest verbunden. Dieser Hartlötvorgang verbindet
das Kupfer mechanisch deutlich besser und damit zuverlässiger mit
der Keramik als herkömmliche
Verfahren zur Kupferbindung ohne Metallisierung, bei denen in der
Regel ein Kupferoxid-Verfahren zum Einsatz kommt. Das hartgelötete kupfergebundene
Siliziumnitrid-Substrat ist überdies
mechanisch viel stabiler als herkömmliche kupfergebundene Aluminiumoxid-
und Aluminiumnitrid-Substrate. Ungeachtet
dessen ist es jedoch auch möglich,
andere Keramikmaterialien, zum Beispiel Aluminiumoxid (Al2O3) oder Aluminiumnitrid
(AlN) an Stelle von Siliziumnitrid (Si3N4) einzusetzen.
-
Die
Fluidleitungen können
als Ausnehmungen und/oder als Durchbrüche der Platten und/oder deren
Metallschicht, sofern vorhanden, gestaltet sein.
-
In
den Fluidleitungen können
durch wenigstens eine Platte des Aggregatsblocks reichende Durchbrüche vorgesehen
sein, in denen Filter eingesetzt sind. Diese Filter können in
den Durchbrüchen (vias)
befestigte poröse
Sinterblöcke
sein.
-
Durch
die Resonanz ist die Druckdifferenz zwischen dem Fluid in der Druckkammer
und dem Fluid in dem Federdruckspeicher höher als im Nicht-Resonanzfall.
Dadurch ist der Ansaugvorgang in die Druckkammer hinein effektiver
und die bei zu niedrigem Absolutdrücke am Kolben auftretenden Kavitationseffekte
werden vermieden.
-
Der
Federdruckspeicher nimmt ein Fluidvolumen auf, das nahezu gleich
ist oder größer als
das von der Druckkammer und dem Kolben begrenzte maximale Volumen.
-
Die
Antriebseinrichtung, der Kolben und die Druckkammer haben eine Resonanzfrequenz,
die im Bereich von des 0,8-fachen bis 1,2-fachen der Resonanzfrequenz
des Federdruckspeichers liegt, die dieser zusammen mit der Masse
der in ihn einströmenden
Fluidsäule
hat. Die Resonanzfrequenz des Federdruckspeichers kann näherungsweise
bestimmt werden aus der Beziehung
wobei v die Resonanzfrequenz
ist, π die
Kreiszahl 3,14159... ist, D die Federkonstante des Federdruckspeichers
und m die Masse der in ihn einströmenden Fluidsäule ist.
Hierbei sind die bewegte Masse des Federdruckspeichers und andere
Effekte unberücksichtigt.
-
Die
elektrische Antriebseinrichtung kann derart mit Ansteuersignalen
beschickt werden, dass der Kolben in der Druckkammer mit einer Frequenz
im Bereich vom etwa 0,8-fachen bis etwa 1,2-fachen der Resonanzfrequenz
des Federdruckspeichers schwingt, die dieser zusammen mit der Masse
der in ihn einströmenden
Fluidsäule
hat. Um den zu fördernden
Volumenstrom festzulegen oder zu verändern, kann die Frequenz der
Ansteuersignale für
die elektrische Antriebseinrichtung in diesem Bereich variieren.
-
Die
elektrische Antriebseinrichtung kann auch derart mit Ansteuersignalen
beschickt werden, dass der Kolben in der Druckkammer beginnt, von seinem
minimalen zu seinem maximalen Volumen zu schwingen, wenn der Federdruckspeicher
zwischen 80% und 100% seines maximalen Fluidvolumens enthält. Weiterhin
kann die elektrische Antriebseinrichtung derart mit Ansteuersignalen
beschickt werden, dass der Kolben in der Druckkammer zu dem Federdruckspeicher
mit einem Phasenversatz von 150°–210° schwingt.
-
Schließlich kann
die elektrische Antriebseinrichtung derart mit Ansteuersignalen
beschickt werden, dass sich der Kolben in der Druckkammer solange
in oder nahe der Stellung seines maximalen Volumens befindet, bis
das zwischen dem Federdruck speicher und der Druckkammer befindliche
Rückschlagventil
geschlossen ist. Dies verhindert ein Rückströmen von Fluid aus der Druckkammer
zurück in
den Federdruckspeicher.
-
Eine
sehr effiziente Vorgehensweise, die Resonanzfrequenz des jeweiligen
Systems zu ermitteln besteht darin, die Ansteuerfrequenz der Ansteuersignale
für die
elektrische Antriebseinrichtung von einer niedrigen, zum Beispiel
etwa 10 Hz, zu einer hohen Frequenz, zum Beispiel etwa 10 KHz (oder
umgekehrt) zu verändern
oder durchzustimmen bis der aus der Druckkammer ausgestoßene Fluidstrom – im Resonanzfall – maximal
ist. Wenn außerdem
die Leistungsaufnahme der elektronischen Kontrolleinrichtung während des
Durchstimmens gemessen wird, wäre
die Leistungsaufnahme der elektronischen Kontrolleinrichtung minimal.
-
Diese
Vorgehensweise erlaubt eine für
jedes einzelne Aggregat individuelle Einstellung und Abstimmung
auf die jeweiligen Gegebenheiten, so dass vor der Inbetriebnahme
die elektronische Kontrolleinrichtung die Ansteuerfrequenz der Ansteuersignale für die elektrische
Antriebseinrichtung ermittelt und abspeichert.
-
Weitere
Eigenschaften, Vorteile und mögliche
Abwandlungen werden für
einen Fachmann anhand der nachstehenden Beschreibung deutlich, in der
auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen ist.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Bremssystems mit einem Bremsaggregat
in perspektivischer Seitenansicht.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Fluidpumpe eines erfindungsgemäßen Bremsaggregats
in seitlicher Schnittdarstellung.
-
3 zeigt
eine schematische Darstellung eines möglichen Schwingungsverlaufs
des Federdruckspeichers sowie des Kolbens in der Druckkammer.
-
Detaillierte Beschreibung derzeit bevorzugter
Ausführungsbeispiele
-
In 1 ist
ein zeigt eine schematische Darstellung eines Bremsaggregat in seinem
strukturellen Aufbau veranschaulicht.
-
Das
Bremsaggregat 100 hat einen im Wesentlichen quaderförmigen Aufbau,
wobei die Komponenten zur Ansteuerung der Radbremsen jeweils zweier
Räder,
also eines Bremskreises I oder II, in einer Baugruppe zusammengefügt sind.
Zwei derartige Baugruppen 102, 104 – für vier Radbremsen – sind gegengleich „Rücken an
Rücken” in einem
gemeinsamen Gehäuse
aus zwei – nicht
weiter veranschaulichten – Halbschalen
integriert.
-
Jede
der beiden Baugruppen 102, 104 hat elektrisch
zu betätigende,
lediglich von außen
gezeigte, Fluidschaltventile 108. Weiterhin hat jede der Baugruppen 102, 104 einen
Teil der gemeinsamen elektronischen Regel-/Steuerschaltung ECU,
welche die Ansteuersignale für
die als Elektromagnetventile ausgestalteten Fluidschaltventile zum
Modulieren eines hydraulischen Drucks in den Bremskreisen liefert.
Dabei können
die Regel-/Steueraufgaben entweder durch einen oder mehrere gemeinsame
Prozessoren für
beide Bremskreise, oder durch zwei voneinander miteinander kommunizierende
Prozessorsysteme, für
jeden Bremskreis eines, ausgeführt werden,
die jeweils entsprechende Treiberstufen für die elektromechanischen Komponenten
(Fluidfördereinrichtung,
Fluidschaltventile, etc.) ansteuern.
-
Die
Basis jeder der Baugruppen 102 bildet ein Aggregatskörper 110 aus
drei oder vier miteinander verbundenen Platten 110a, 110b, 110c aus
Keramik. Die Anzahl der Platten des Aggregatskörpers 110 hängt ab von
der Komplexität
der Topologien der elektrischen Schaltung bzw. der Fluidschaltung,
die in dem Aggregatskörper 110 zu
realisieren sind. Dieser Aggregatskörper 110 trägt die Fluidfördereinrichtung
und die anderen Komponenten, wobei in die Platten 110a, 110b, 110c hydraulische
Verbindungsleitungen 112 zwischen den Magnetventilen eingearbeitet
sind. Außerdem
dienen die Platten 110a, 110b, 110c als
Trägerplatine
für elektrische/elektronische Komponenten
und elektrische Verbindungsleitungen der elektronischen Regel-/Steuerschaltung
ECU.
-
Die
einzelnen Platten des Aggregatskörper 110 sind
aus einer Siliziumnitrid-Keramik gebildet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
jeweils an beiden ihrer Oberflächen
eine leitfähige,
Kupfer enthaltene Metallschicht aufweisen, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur die Metallschichten 110a', 110a'' einer Keramikplat te 110a bezeichnet
ist. Aus einer oder mehrerer dieser Metallschichten sind – ggf. mit
entsprechenden Durchkontaktierungen – die elektrischen Verbindungsleitungen
der elektronischen Regel-/Steuerschaltung ECU gebildet.
-
Bei
dem Bremsaggregat sind die hydraulischen Verbindungsleitungen 112 in
dem Aggregatskörper 110 als
Ausnehmungen 112a und als Durchbrüche 112b der Platten/deren
Metallschicht gestaltet.
-
Die
Platten 110x, 110b, 110c des Aggregatskörpers 110 sind
hierbei durch Hartlöten
miteinander verbunden, wobei diese Verbindungen nicht über die gesamte
Fläche
der Platten erfolgen müssen;
vielmehr sind – nicht
weiter veranschaulichte – punktförmige, linienförmige, oder
fleckenförmige
Lötstellen vorgesehen,
die gegenüber
anderen Bereichen der jeweiligen Metallschicht 110a', 110a'' elektrisch isoliert sein können.
-
Die
elektrischen Verbindungsleitungen werden in bei Mehrlagenplatinen
für elektronische
Schaltungen herkömmlicher
bekannter Weise in dem gleichen Aggregatskörper 110 realisiert.
-
Anstelle
des Schichtenaufbaus des Aggregatskörpers ist es jedoch auch möglich, die
vorgestellte Fluidfördereinrichtung
in/an einem Aluminium- oder sonstigem (Leicht-)Metallblock als Träger anzuordnen.
-
Das
Bremsaggregat hat für
jeden Bremskreis eine Fluidfördereinrichtung 200 zum
unter Druck setzen von Hydraulikfluid. Jede Hydraulikpumpenanordnung 200 hat
zwei Druckkammern 202' und 202'' mit je zwei Fluideinlässen 204 und
zwei Fluidauslässen 205,
die jeweils zu einer Fluidzuleitung und einer Fluidableitung führen. Anstelle
einer gleichen Anzahl von Ein- bzw. Auslässen können auch zum Beispiel drei
Fluideinlässe
und ein Fluidauslass entlang des Umfangs der Druckkammer 202 angeordnet
sein.
-
Den
Fluidein- bzw. -auslässen
ist jeweils ein Rückschlagventil 180 mit
entsprechender Orientierung der Durchlass- bzw. Sperrrichtung vor-
bzw. nachgeschaltet. Die Druckkammern 202', 202'' haben
eine im Wesentlichen kreiszylindrische Gestalt mit stirnseitigen
Begrenzungsflächen 206 und 208. Durch
die eine Begrenzungsfläche 206 ragt
ein stempelförmiger
Kolben 210, der mittels einer Multipol-Elektromagnetanordnung 220 in
zwei Endstellungen bewegbar ist. In der einen Endstellung ist ein minimales
Volumen von der Druckkammer 202' und dem Kolben 210 begrenzt,
und in der anderen Endstellung ist ein maximales Volumen von der
Druckkammer 202' und
dem Kolben 210 begrenzt. Dementsprechend hat in der einen
Endstellung die Druckkammer 202'' ein
minimales Volumen, und in der anderen Endstellung hat die Druckkammer 202'' ein maximales Volumen. So ist
eine Fluidfördereinrichtung 200 gebildet,
die sowohl bei der aufwärts
gerichteten, als auch bei der abwärts gerichteten Bewegung des
Kolbens 210 in die beiden Druckkammern 202' und 202'' wechselweise Fluid hereinholt
und aus ihnen wieder hinaus verdrängt.
-
Die
Antriebseinrichtung ist als mit elektrischen Ansteuersignalen zu
beschickende Multipol-Elektromagnetanordnung 220 ausgestaltet
und hat zwei im Umriss kreiszylindrische Ständer 222a, 222b und
einen Anker 224. Die Multipolständer 222a, 222b sind
mit jeweils mehreren Ständerpolen 222a', 222b' ausgestattet.
Den jeweiligen Ständerpolen 222a', 222b' sind in den
Ständer
eingearbeitete Erregerspulen 228 zugeordnet. Der Anker 224 ist
als Multipolanker ausgebildet, dessen Ankerpole auf die jeweiligen
Ständerpole
ausgerichtet sind.
-
Die
Elektromagnet-Anordnung hat zwischen den beiden Ständern 222a, 222b und
dem Anker 224 jeweils einen quer zur Bewegungsrichtung
des Ankers orientierten Arbeitsluftspalt 230a, 230b.
Die Arbeitsluftspalte 230a, 230b legen den Hub
des Ankers und damit auch des Kolbens 210 fest.
-
Durch
die beiden in axialem Abstand zueinander angeordneten Multipolständer 222a, 222b,
die zwischen sich den Multipolanker 224 aufnehmen, kann
im Betrieb der Multipolanker 224 von beiden Multipolständern 222a, 222b im
Wechselspiel angezogen werden um den Kolben 210 zwischen
seinen beiden Endstellungen in der Druckkammer 202 zu bewegen.
Der Anker 224 der Multipol-Elektromagnetanordnung 220 ist
mit dem verschiebbaren Kolben fest verbunden.
-
Die
elektrische Antriebseinrichtung 220 der Fluidfördereinrichtung 200 ist
durch eine elektronische Kontrolleinrichtung ECU mit Ansteuersignalen zu
beschicken. Diese elektronische Kontrolleinrichtung dient zur Steuerung/Regelung
des Bremsaggregates und legt die von der Fluidfördereinrichtung 200 zu
fördernde
Fluidmenge und/oder den Fluiddruck fest. Dazu werden anhand von
Sensorsignalen, wie zum Beispiel Rad-Drehzahlsensoren, Drucksensoren
im Bremsaggregat, Stromsensoren oder Näherungsschalter, etc. die Ansteuersignale
durch eine oder mehrere Rechner einheiten erzeugt, welche die Amplitude,
die Frequenz, und/oder das Tastverhältnis des Kolbenhubes bestimmen.
-
Der
Fluidfördereinrichtung 200 ist
aufstromseitig zum Rückschlagventil 180 am
Fluideinlass 204 ein Federdruckspeicher 160 vorgeschaltet.
Dieser Federdruckspeicher 160 hat eine vorbestimmte Resonanzfrequenz.
Er ist im vorliegenden Beispiel als Faltenbalgfederspeicher ausgeführt, kann
aber auch als (Gas-, Schrauben-, Teller-, oder sonstiger -federbelasteter
Fluidspeicher ausgestaltet sein, der einen Zu- und Ablauf für das Fluid
hat. Je nach Ausführung können der
Zu- und Ablauf auch als ein einziger Anschluss ausgeführt sein.
Der Fluidspeicher kann zwischen einem darin aufgenommenen großen Fluidvolumen
und einem darin aufgenommenen kleinen Fluidvolumen wechseln. Dabei
steigt mit zunehmendem Fluidvolumen auch der auf diesem Fluidvolumen
lastende Druck.
-
Die
elektronische Kontrolleinrichtung ECU speist die elektrische Antriebseinrichtung 220 derart mit
Ansteuersignalen, dass der Kolben 210 in der Druckkammer 202 mit
dem Federdruckspeicher 160 synchron mitschwingt. Genauer
gesagt sind die Ansteuersignalen in ihrem zeitlichen Verhalten und
in ihrem Verlauf (Amplitude, Phase, etc.) bemessen, dass der Kolben 210 bei
einem großen
Fluidvolumen in dem Federdruckspeicher 160 beginnt, aus
dem Federdruckspeicher 160 Fluid in die Druckkammer 202 anzusaugen.
Durch den im Federdruckspeicher 160 zu dieser Zeit herrschenden
hohen Fluiddruck ist dieses Ansaugen von Fluid in die Druckkammer 202 ohne
großen
Energieeinsatz möglich.
-
Der
Federdruckspeicher 160 hat eine etwa kreiszylindrische
Form und ist in der vorliegenden Variante als Faltenbalg-Druckspeicher
realisiert. Er fasst zwischen seiner minimalen Ausdehnung und seiner
maximalen Ausdehnung ein Fluidvolumen, das nahezu gleich ist oder
größer als
das von der Druckkammer 202 und dem Kolben 210 begrenzte maximale
Volumen. Er hat einen Fluidzulauf und einen Fluidauslass. Von dem
Fluidauslass führt
eine Fluidleitung zu dem Rückschlagventil 180 am
Fluideinlass der Druckkammer 202.
-
Die
elektrische Antriebseinrichtung 220, der Kolben 210 und
die Druckkammer 202 haben eine Resonanzfrequenz, die im
Bereich von des etwa 0,8-fachen bis etwa 1,2-fachen der Resonanzfrequenz des Federdruckspeicher 160 liegt.
Dazu sind dies einzelnen Komponenten und ihr Zusammenwirken im Gesamtsystem
entsprechend zu dimensionieren und abzustimmen.
-
Die
elektronische Kontrolleinrichtung ECU beschickt die elektrische
Antriebseinrichtung 220 mit Ansteuersignalen derart, dass
der Kolben 210 in der Druckkammer 202 mit einer
Frequenz im Bereich vom etwa 0,8-fachen bis etwa 1,2-fachen der
Resonanzfrequenz des Federdruckspeichers 160 schwingt.
Genauer gesagt sorgen die Ansteuersignale durch ihren (zeitlichen)
Verlauf dafür,
dass der Kolben 210 in der Druckkammer 202 dann
beginnt, von seinem minimalen zu seinem maximalen Volumen zu schwingen,
wenn der Federdruckspeicher 160 zwischen etwa 80% und etwa
100% seines maximalen Fluidvolumens enthält.
-
Die
Ansteuersignale von der elektronischen Kontrolleinrichtung ECU bewirken,
dass die elektrische Antriebseinrichtung 220 den Kolben 210 in
der Druckkammer 202 zu dem Federdruckspeicher 160 mit
einem Phasenversatz von etwa 150° bis
etwa 210° schwingen
lässt.
Wie in 3 zu sehen ist, erreicht der Kolben in der Druckkammer
seine maximale Auslenkung dann, wenn der Federdruckspeicher unter
etwa 10% seiner Auslenkung gerät.
-
3 zeigt
auch, dass die Ansteuersignale die elektrische Antriebseinrichtung 220 derart
treiben, dass sich der Kolben 210 in der Druckkammer 202 in
oder nahe der Stellung seines maximalen Volumens, also im Bereich
von etwa 90% bis etwa 100% seiner Auslenkung befindet, bis das zwischen dem
Federdruckspeicher 160 und der Druckkammer 202 befindliche
Rückschlagventil 180 Zeit
zum vollständigen
Schließen
hatte. Dies ist in 3 der Bereich von etwa 170° bis etwa
205° des
Weges des Kolbens 210 in der Druckkammer 202.
-
Die
Druckkammer 202, der Kolben 210 und die Elektromagnet-Anordnung 220 der
Hydraulikpumpenanordnung 200 sind als vormontierte, gemeinsam
handhabbare Baugruppe ausgestaltet, die in eine entsprechend gestaltete
Ausnehmung in dem Aggregatskörper 110 einzufügen ist.
Dazu hat die Elektromagnet-Anordnung 220 ein aus zwei Halbschalen 240a, 240b gebildetes
Gehäuse,
das an seiner Verbindungskante 240c fluiddicht zum Beispiel mittels
Laserschweißen
verschweißt
ist. Der Anker 224 ist mit einem Stößel 224a verschweißt, der
mit dem Kolben 210 verschweißt ist. Dieser Kolben 210 ist
oberflächenvergütet und
läuft in
der an ihrer Innenwand beschichteten Druckkammer 202. Die
Druckkammer 202 ist mit ihrer Zylinderwand und ihrer der Elektromagnet-Anordnung 220 zugewandten
Stirnseite an die eine Gehäuse-Halbschale
angeformt. Damit kann dieser Teil als Baugruppe vormontiert, getestet
und endmontiert werden. Dabei sind die saugseitigen Rückschlagventile
jeweils um 90° versetzt
zu druckseitigen Rückschlagventilen
in den Platten des Aggregatsköpers 110 entlang
des Umfangs der Druckkammer 202 angeordnet.
-
Die
Rückschlagventile 180 sind
in die miteinander verbundenen Platten des Aggregatskörpers 110 eingearbeitet.
Zwei dieser Rückschlagventile 180 sind
beispielhaft in 2 im Zusammenhang mit der Fluidfördereinrichtung
veranschaulicht. Mit diesen Rückschlagventilen 180 kann
Fluid durch eine Verbindungsleitung in einer Richtung strömen und
in einer entgegengesetzten Richtung gesperrt werden. Jedes Rückschlagventil 180 hat
einen Ventilsitz 182, der eine annähernd konische Öffnung ist.
Außerdem hat
es ein kugelförmiges
Ventilglied 184. Das Ventilglied 184 ist hier
ein Keramikkörper,
der durch ein Vorspannfederelement 186 dichtend in den
Ventilsitz 182 zu drängen
und durch strömendes,
gegen das Vorspannfederelement 186 drängendes Fluid von dem Ventilsitz 182 abzuheben
ist.
-
Die
vorstehend beschriebene Fluidfördereinrichtung
und deren beschriebene und in den Fig. veranschaulichte Komponenten
können
auch in anderem Zusammenhang als in einem Bremsaggregat einer schlupfgeregelten
Kraftfahrzeug-Bremsanlage eingesetzt werden. So ist es zum Beispiel
möglich, diese
Fluidfördereinrichtung
als Baugruppe in anderen Hydraulik- oder Pneumatik-Schaltkreisen,
zum Beispiel bei aktiven Fahrzeuglenkungen oder aktiven Lenkhilfen,
oder dergl. einzusetzen oder die Fluidfördereinrichtung als eigenständige Pumpe
für Gase oder
Flüssigkeiten
zu verwenden.