DE102009000559B4 - Verbundwerkstoffverbindungsbereich für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Verbundwerkstoffverbindungsbereich für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs Download PDF

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Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) eines Dekorzuschnitts (2) für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs, wobei der Dekorzuschnitt (2) aus einer Dekorfolie (4) und einer Schaumschicht (5) besteht und die zu verbindenden Dekorfolien (4) jeweils mit Umbugen (13) versehen und durch eine Arbeitsnaht (10) und einen unter den Umbugen (13) angeordneten Verstärkungsstreifen miteinander verbunden sind, wobei die Umbuge (13) jeweils durch eine Dekornaht (11) entlang der Umbuge (13) mit dem Verstärkungsstreifen verbunden, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorzuschnitt (2) zusätzlich aus einer unter der Schaumschicht (5) angeordneten Vliesmatte (6) aufgebaut ist und dass im Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) der Verstärkungsstreifen ein in der Ebene der Schaumschicht (5) und der Vliesmatte (6) angeordneter Vliesstreifen (9) ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoffverbindungsbereich eines Dekorzuschnitts für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung des Verbundwerkstoffverbindungsbereiches.
  • Verbundwerkstoffe werden auch zur Verkleidung von Bauteilen, insbesondere für die Innenausstattung von Kraftfahrzeugen eingesetzt und bestehen aus mehreren Materialschichten, die jeweils allein oder in Kombination miteinander gewünschte Eigenschaften aufweisen. Dazu gehört beispielsweise eine optisch ansprechende Oberfläche und ein bestimmtes haptisches Verhalten, so dass bei Berührung ein Gefühl der Weichheit entsteht. Zu einem optisch ansprechenden Eindruck gehört auch das Einbringen von dekorativen Elementen, wie zum Beispiel Nähnähten. Diese Nähte sind zudem erforderlich bei Leder, da dieses einen hohen Elastizitätsmodul besitzt und sich demzufolge bei Dehnung als steifes Material verhält. Um den Eindruck von natürlichem Leder hervorzurufen, werden auch in Lederimitate, die eine höhere Dehnbarkeit aufweisen, derartige Nähnähte eingebracht. Mit einer solchen Nähnaht entsteht ein Verbundwerkstoffverbindungsbereich mit besonderen Eigenschaften und spezifischen Anforderungen an die Herstellung des Verbundes, insbesondere an die Haftung der Schichten in diesem Bereich.
  • Zur Sicherung von Randbereichen von Flächenwerkstoffen, wie beispielsweise Dekorzuschnitten, die in Verbundwerkstoffverbindungsbereichen zusammengefügt werden, dienen Umbuge. Unter Umbugen sind die Randbereiche eines Materialabschnitts zu verstehen, die zur Stabilisierung des Randes komplett umgeschlagen und in dieser Position fixiert werden, zum Beispiel durch Annähen. Werden zwei Materialabschnitte aus Verbundwerkstoffen mittels Arbeitsnaht und Umbugen miteinander verbunden, entsteht ein Verbundwerkstoffverbindungsbereich. Damit ist der zumeist höheren Belastungen ausgesetzte Randbereich des Bauteils nicht zugleich auch der Randbereich des Materialabschnitts, der beispielsweise bei einem Verbundwerkstoff anfällig gegen Delaminieren ist.
  • Verbundwerkstoffverbindungsbereiche nach dem Stand der Technik mit Nähnähten in Verbundmaterialien, wie sie zum Beispiel bei der Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen für die Armablage in der Tür verwendet werden, weisen verschiedene Nachteile auf. Dazu gehört, dass diese Nähte bei Krafteinwirkung auseinandergezogen werden können und sich dabei etwas öffnen. Dadurch wird das Füllmaterial oder zumindest die darunterliegende Materialschicht sichtbar. Weiterhin werden die Materialüberstände aus Gründen der Dekoration auf der Rückseite der Oberflächenschicht mit dieser vernäht. Daraus ergibt sich ein Materialauftrag, der einerseits die gleichmäßige Erscheinung der Oberfläche durch eine Überhöhung stört und andererseits die Verbindung der Deckschicht mit der nachfolgenden Materialschicht erschwert.
  • Zur Lösung dieser Probleme sind im Stand der Technik bereits verschiedene Ansätze bekannt. So offenbart die EP 1816018 A1 eine Naht, die mit einem bandartigen Material hinterlegt wird. Dieses Material wird bei den Sicherungsnähten für die Materialüberstände mit dem Bandmaterial vernäht. Das bandartige Sicherungsmaterial kann jedoch auch mit der Deckschicht verklebt werden. Daraus erwächst jedoch der Nachteil, dass die Materialdicke im Bereich der Naht nochmals erhöht wird und insgesamt drei Schichten übereinander liegen. Zudem wird die Wirkung eines polsternden Materials unter der Oberflächenschicht geschmälert und das Empfinden von Weichheit im Bereich der Naht ist nicht vorhanden.
  • Die DE 10 2006 014 410 A1 beschreibt einen Verbundwerkstoff, der aus mehreren Schichten aufgebaut ist, einer Dekorschicht, einer Schaumstoffschicht, einer Schaumschicht und einer Abdeckschicht. Für die Einbringung der Schaumschicht, die zwischen innenliegender Abdeckschicht und zum Dekor hin liegenden Schaumstoffschicht eingefügt wird, ist ein Hinterspritzvorgang vorgesehen. Um die Schaumstoffschicht, die das haptische Empfinden der Weichheit beim Berühren der Dekorschicht hervorruft, nicht zu beschädigen, wird ein weiteres Material eingeführt. Dieses ist die Kompaktfolie, die aus thermoplastischem Olefin besteht. Durch die Kompaktfolie wird vermieden, dass das Spritzgut in die Schaumstoffschicht eindringt und diese beschädigt. Die Beschädigung besteht im Verschließen der Poren des Schaumstoffes, der dadurch seine elastischen Eigenschaften verliert. Nachteilig bei diesem Verbundwerkstoff ist, dass zur Ausbildung der voluminösen Schaumschicht keine Faserwerkstoffe eingesetzt werden können und damit auch der Einsatz von Naturfasern ausgeschlossen ist.
  • Die DE 19708486 A1 beschreibt einen Verbundwerkstoff für ein Fahrzeuginnenausstattungsteil, der aus einer Trägerschicht, einer Haptikzwischenschicht und einer Dekorschicht besteht. Das Fahrzeuginnenausstattungsteil wird durch Hinterpressen oder Hinterprägen in einem Arbeitsgang hergestellt. Als Trägerschicht wird ein Naturfaser-Thermoplast-Verbund vorgeschlagen. Als Dekorschicht ist Leder, ein Lederersatzstoff oder Alcantara vorgesehen, wobei unter Lederersatzstoff ein Verbund von Lederfasern beispielsweise mit Polyurethan (PU) verstanden wird. Alcantara hingegen ist ein Verbund von Wollfasern und Baumwollfasern mit PU. Die Zwischenschicht, die die Griffigkeit, die Haptik erzeugt, ist eine Polypropylenschicht oder Polyethylenschaumschicht. Dieser Schaum wird als Plattenware oder Rollenware im Arbeitsverfahren eingesetzt. Die Verbindung zwischen dieser Platten- oder Rollenware mit der Dekorschicht erfolgt entweder durch Flammkaschieren oder über eine separate Schmelzklebefolie. Weiterhin kann die Verbindung zwischen der Haptikzwischenschicht und der Dekorschicht mittels einer PU-Dispersion erfolgen, die auf die Dekorschicht gespritzt wird, worauf das Verkleben unter Druck erfolgt. Das Verbinden dieses Verbundes mit der Naturfaserthermoplastmatte beziehungsweise dem Naturfaserthermoplastverbund erfolgt nach dem Vorwärmen dieses Verbundes in einem einzigen Arbeitsgang durch verpressen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass Nähte im Dekormaterial, die zum Beispiel bei dem Einsatz von Leder erforderlich wären, nicht problemlos weiterverarbeitet werden können. So ergibt sich durch die Materialanhäufung in Nahtbereich eine höhere Verdichtung der Haptikschicht, wodurch diese an Elastizität verliert. Weiterhin ist die Festigkeit des Verbundes im Bereich der Naht gemindert, da der Kontakt zwischen den Schichten in diesem Bereich lückenhaft ist.
  • Aus der gattungsbildenden DE 102 14 235 A1 ist ein Formteil für die Innenverkleidung von Automobilen und ein Verfahren zu dessen Herstellung bekannt. Das Formteil weist einen zumindest bereichsweise mit einer Hinterschäumung versehenen Oberflächenbezug auf. Der Oberflächenbezug enthält mindestens zwei Oberteile aus Leder oder dergleichen und im Schnittstellenbereich zwischen einem ersten und einem zweiten Oberteil ein Kunststoffteil zur Abdichtung des Schnittstellenbereiches. Das Kunststoffteil sowie das erste und das zweite Teil sind mit mindestens einem Faden vernäht, wobei das Kunststoffteil so elastisch ist, dass es den Faden zur Verhinderung eines Flüssigkeitsdurchtritts durch das Kunststoffteil hindurch umschließt.
  • Die aus der DE 199 53 111 C2 bekannte Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Stoffspiegelträger insbesondere für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen, wobei man ein Trägervlies mit einem Schaumrücken verzieht, dadurch gekennzeichnet, dass man im ersten Schritt den Schaumrücken, den Stoffspiegel und das Vlies durch Flammkaschieren gleichzeitig miteinander verbindet, wobei das Trägervlies ein Bindervlies ist und im zweiten Schritt den Verbund auf Erweichungstemperatur des Binders bringt und danach in einem kalten Werkzeug presst und dadurch das Vlies unter Formgebung verdichtet.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, einen Verbundwerkstoffverbindungsbereich und ein Verfahren zu seiner Herstellung derart weiterzubilden, dass unter Verzicht auf Klebstoffe eine sichere Haftung der Dekorschicht in kritischen Bereichen und eine optisch und haptisch ansprechende Gestaltung möglich sind.
  • Die Aufgabe wird durch einen Verbundwerkstoffverbindungsbereich eines Dekorzuschnitts der Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs gelöst, wobei der Dekorzuschnitt aus einer Dekorfolie, einer Schaumschicht und einer Vliesmatte aufgebaut ist und im Verbundwerkstoffverbindungsbereich zwei mittels einer Arbeitsnaht verbundenen Umbuge der Dekorfolie angeordnet sind. Im Verbundwerkstoffverbindungsbereich in der Ebene der Schaumschicht und der Vliesmatte des Dekorzuschnitts ist ein Vliesstreifen zur Hinterfütterung der Umbuge vorgesehen, wobei die Umbuge jeweils durch eine Dekornaht entlang der Umbuge mit dem Vliesstreifen verbunden sind.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht die Schaumschicht als einen Polyurethan(PU)-Schaum vor. Der Vliesstreifen besteht bevorzugt aus einem Polypropylen(PP)-Polyethersulfon(PES)-Mischvlies. Die Dekorfolie ist bevorzugt als ein Kunstleder auf Polyvinylchlorid(PVC)-Basis ausgeführt.
  • Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffverbindungsbereiches für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs in einem Arbeitsgang mit den Arbeitsschritten Herstellen der Aussparung im Dekorzuschnitt, Zusammennähen der Dekorfolien mit einem Überstand zur anschließenden Bildung der Umbuge mittels der Arbeitsnaht, Herstellen der Umbuge, Einlegen des Vliesstreifens in die Aussparung zur Hinterfütterung der Umbuge und Annähen des Vliesstreifens an beide Umbuge mittels paralleler Dekornähte entlang der Umbuge. In einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Verfahrens wird der Verbundwerkstoffverbindungsbereich des Dekorzuschnitts klebstofffrei durch Flammkaschieren hergestellt, wobei sowohl die Dekorfolie mit der Schaumschicht als auch die Schaumschicht mit der Vliesmatte miteinander verbunden werden. Die Aussparung in der Schaumschicht für den Verbindungsbereich wird nach dem Zuschneiden durch Fräsen hergestellt.
  • Die Vorteile des Verbundwerkstoffes und des Verfahrens zu seiner Herstellung bestehen darin, dass die Herstellung vereinfacht wird, weil der Klebekaschierprozess entfällt, kein Kleber notwendig und der Herstellungsprozess damit kostengünstiger ist.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
  • 1: Schnitt durch den Dekorzuschnitt beim Flammkaschieren
  • 2: Schnitt durch den Dekorzuschnitt mit Aussparung
  • 3: Schnitt durch den Dekorzuschnitt mit Nahtbereich
  • 4a: Verbundwerkstoff im Schnitt mit Nahtbereich
  • 4b: Schnitt A-A durch das Verbundmaterial im Nahtbereich
  • 4c: Schnitt B-B durch das Verbundmaterial
  • 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Dekorzuschnitt 2 beim Flammkaschieren. Dargestellt sind der PU-Schaum 5 und die Dekorfolie 4, die bereits miteinander durch das Verfahren des Flammkaschierens verbunden sind. Die Darstellung zeigt das Aufbringen der Vliesmatte 6 an den PU-Schaum 5. Hierzu wird die Oberschicht PU-Schaums 5 mit der Flamme 7 abgebrannt und erweicht. Nach dem Andrücken der Vliesmatte 6 an den PU-Schaum 5 erfolgt eine feste Verbindung beider Schichten. Ein Kleber 1st hierzu nicht erforderlich, wodurch sich dieser einsparen lässt und zudem der Produktionsprozess schneller vonstatten geht, da keine Wartezeit für das beim Klebeprozess erforderliche Aufbringen, Ablüften und Aushärten des Klebers erforderlich ist.
  • 2 zeigt ebenfalls eine Schnittdarstellung des Dekorzuschnitts 2, wobei hier bereits die Aussparung 8 hergestellt wurde. Die Aussparung 8 ist erforderlich, um einen freien Umbug 13 der Dekorfolie 4 herzustellen. Der freie Umbug 13 der Dekorfolie 4 wird mit dem freien Umbug 13 eines anderen Dekorzuschnitts 2 später vernäht. Die Aussparung 8 wird in der bevorzugten Ausführungsform gefräst. Dabei wird der PU-Schaum 5 im Bereich des Umbug 13 bis auf das Gewirke der Dekorfolie 4 entfernt.
  • 3 zeigt wiederum eine Schnittdarstellung durch den Verbundwerkstoffverbindungsbereich 14. Zu erkennen ist die Arbeitsnaht 10 im Dekorzuschnitt 2, die die beiden durch Ausfräsen der Aussparungen 8 in PU-Schaum 5 und Vliesmatte 6 gebildeten freien Umbuge 13 miteinander vernäht, wodurch beide Teile des Dekorzuschnitts 2 miteinander verbunden werden. Zur Sicherung der Überstände der beiden Umbuge 13, vor allem aber aus dekorativen Gründen wird eine Dekornaht 11 an der Dekorfolie 4 angebracht. Beim Anbringen der Dekornaht 11 wird gleichzeitig der Vliesstreifen 9 an die Unterseite des Nahtbereiches angenäht und der Verbundwerkstoffverbindungsbereich 14 fertiggestellt. Der Vliesstreifen 9 besteht aus einem Mischvlies auf Polypropylen(PP)-/Polyethersulfon(PES)-Basis.
  • 4a zeigt den fertiggestellten Verbundwerkstoff 1, wiederum in Schnittdarstellung, mit dem Verbundwerkstoffverbindungsbereich 14. Die Detaildarstellungen 4b und 4c zeigen jeweils vergrößerte Schnitte, durch die der Schichtenaufbau in beiden Schnittebenen erkennbar wird.
  • 4b zeigt nun die Verbindung zwischen dem Dekorzuschnitt 2, dessen Aufbau und Herstellung in den 1 bis 3 beschrieben wurde, verbunden mit einer Naturfasermatte 3. Die Verbindung zwischen den Dekorzuschnitten 2 und der Naturfasermatte 3 erfolgt ebenfalls ohne Einsatz von Klebstoffen durch Temperatur und Druck im Thermokompressionsverfahren, wobei der PP-Anteil im Vlies aufschmilzt. Um die sichere Verbindung zwischen Dekorzuschnitt 2 und Naturfasermatte 3 zu sichern, liegen hierbei jeweils Vliesschichten aufeinander, das sind die Vliesmatte 6, die aus einem PP-PES-Mischvlies besteht, und die Vliesmatte 12, ebenfalls ein PP-PES-Mischvlies.
  • Im Nahtbereich, wo eine feste, haltbare Verbindung der Schichten des Verbundwerkstoffes besonders kompliziert herzustellen ist, wurde gemäß den Ausführungen zu 3 der Vliesstreifen 9, ebenfalls ein PP-PES-Mischvlies, mit eingenäht. Dieses Mischvlies sichert die Stabilität der Arbeitsnaht 10 und bildet zugleich eine Basis für die sichere Verbindung mit der Vliesmatte 12 im Thermokompressionsverfahren.
  • Daraus ergibt sich der Schichtenaufbau, wie er in der Schnittdarstellung in 4b gezeigt wird. Die Naturfasermatte 3 ist dabei beidseitig von den Vliesmatten 12 eingeschlossen. Die Naturfasermatte 3 setzt sich aus 50% PP-Fasern, 25% Flachsfasern und 25% Kenaffasern zusammen. Die Vliesmatte 12, die ein Raumgewicht von 300 g/m3 aufweist, setzt sich aus 70% PP und 30% PES zusammen. In vorteilhaften Ausgestaltungen kommen andere Mischungsverhältnisse und andere Naturfasern zum Einsatz.
  • Der obere Bereich der Naturfasermatte 3, die Vliesmatte 12, ist verbunden mit dem Vliesstreifen 9, der durch die Dekornaht 11 an der Dekorfolie 4 angenäht ist. Die Dekorfolie 4 ist in der Schnittdarstellung als doppelte Lage zu erkennen, da der Umbug 13 zwei über einander gelegte Lagen der Dekorfolie 4 umfasst.
  • Die Dekorfolie 4 ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ein Kunstleder auf Basis von Polyvinylchlorid (PVC), die Schaumschicht 5, ausgeführt als PU-Schaum, weist ein Raumgewicht von 38 kg/m3 auf und das PP-PES-Vlies besitzt ein Flächengewicht von 60 g/m2. In alternativen Ausgestaltungen der Erfindung kommen andere Raum- und Flächengewichte zum Einsatz.
  • 4c zeigt einen Schnitt außerhalb des Nahtbereiches des Verbundwerkstoffes 1. Hierbei ist eine Naturfasermatte 3 mit ihrer oberen Deckschicht, der Vliesmatte 12, mit der Vliesmatte 6 verbunden. Die Verbindung erfolgt auch hier klebstofffrei durch Aufschmelzen des PP-Anteils im Vlies im Thermokompressionsverfahren, das auch als One-Shot-Verfahren bezeichnet wird. Nach oben setzt sich der Schichtaufbau durch den PU-Schaum 5 und die Dekorfolie 4 fort. Diese drei letzten Schichten wurden in einem Prozess der Vorfertigung zum Dekorzuschnitt 2 verbunden, wobei das Verfahren des Flammkaschierens zum Einsatz kam. In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung des Verbundwerkstoffes 1 werden die beiden vorgefertigten Halbzeugverbunde, der Dekorzuschnitt 2 und die Naturfasermatte 3, in einem Fertigungsprozess, der durch drei Fertigungsstationen charakterisiert ist, zusammengefügt. In der ersten Station werden die Naturfasermatten eingelegt, zwischen zwei Heizplatten auf etwa 200°C erwärmt und dabei vorkomprimiert. In der zweiten Station werden die Dekorzuschnitte eingelegt und über der bereits vorkomprimierten und erwärmten Naturfasermatte 3 positioniert. Durch einen Bügelhub der Presse werden beide Halbzeuge zum Verbundwerkstoff 1 zusammengefügt. In der dritten Station erfolgt die Formgebung des Bauteils, so dass später nur noch das Beschneiden und das Herstellen von Durchbrüchen nachfolgen müssen.
  • 1
    Verbundwerkstoff
    2
    Dekorzuschnitt
    3
    Naturfasermatte
    4
    Dekorfolie
    5
    Schaumschicht, PU-Schaumschicht
    6
    Vliesmatte am Dekorzuschnitt
    7
    Flamme
    8
    Aussparung
    9
    Vliesstreifen
    10
    Arbeitsnaht
    11
    Dekornaht
    12
    Vliesmatte an der Naturfasermatte
    13
    Umbug der Dekorfolie
    14
    Verbundwerkstoffverbindungsbereich

Claims (8)

  1. Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) eines Dekorzuschnitts (2) für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs, wobei der Dekorzuschnitt (2) aus einer Dekorfolie (4) und einer Schaumschicht (5) besteht und die zu verbindenden Dekorfolien (4) jeweils mit Umbugen (13) versehen und durch eine Arbeitsnaht (10) und einen unter den Umbugen (13) angeordneten Verstärkungsstreifen miteinander verbunden sind, wobei die Umbuge (13) jeweils durch eine Dekornaht (11) entlang der Umbuge (13) mit dem Verstärkungsstreifen verbunden, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorzuschnitt (2) zusätzlich aus einer unter der Schaumschicht (5) angeordneten Vliesmatte (6) aufgebaut ist und dass im Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) der Verstärkungsstreifen ein in der Ebene der Schaumschicht (5) und der Vliesmatte (6) angeordneter Vliesstreifen (9) ist.
  2. Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vliesstreifen (9) aus Polypropylen(PP)-Polyethersulfon(PES)-Mischvlies besteht.
  3. Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorfolie (4) ein Kunstleder auf Polyvinylchlorid(PVC)-Basis ist.
  4. Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumschicht (5) ein Polyurethan(PU)-Schaum ist.
  5. Verbundwerkstoffverbindungsbereich (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesmatte (6) eine PP/PES-Vliesmatte ist.
  6. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffverbindungsbereichs (14) eines Dekorzuschnitts (2) für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs, wobei der Dekorzuschnitt (2) aus einer Dekorfolie (4) und einer Schaumschicht (5) besteht und die zu verbindenden Dekorfolien (4) jeweils mit Umbugen (13) versehen und durch eine Arbeitsnaht (10) und einen unter den Umbugen (13) angeordneten Verstärkungsstreifen miteinander verbunden sind, gekennzeichnet durch die Arbeitsschritte a) Herstellen der Aussparung (8) im Dekorzuschnitt (2), b) Zusammennähen der Dekorfolien (4) mit einem Überstand, zur anschließenden Bildung der Umbuge (13) mittels einer Arbeitsnaht (10), c) Herstellen der Umbuge (13), d) Einlegen eines Vliesstreifens (9) in die Aussparung (8) zur Hinterfütterung der Umbuge (13) und e) Annähen des Vliesstreifens (9) an beide Umbuge (13) mittels paralleler Dekornähte (11) entlang der Umbuge (13).
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorzuschnitt (2) klebstofffrei durch Flammkaschieren hergestellt wird, wobei, sowohl die Dekorfolie (4) mit der Schaumschicht (5) als auch die Schaumschicht (5) mit der Vliesmatte (6) miteinander verbunden werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (8) durch Fräsen hergestellt wird.
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