DE10200846A1 - Verschwenkbare Sitzanordnung - Google Patents

Verschwenkbare Sitzanordnung

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Abstract

Es wird eine verschwenkbare Sitzanordnung mit Lehne, Sitzfläche und einem tragenden Rahmenelement beschrieben, bei der sich am tragenden Rahmenelement mindestens eine Abrollfläche befindet und die Sitzfläche und die Lehne mit mindestens einem abrollenden Bauelement verbunden sind, das auf der Abrollfläche aufliegt, wobei die Sitzfläche und Lehne relativ zum tragenden Rahmenelement verschwenkbar sind und bei Verschwenkung das abrollende Bauelement auf der Abrollfläche eine Abrollbewegung ausführt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine verschwenkbare Sitzanordnung mit Rückenlehne, die durch einfachen Körperdruck eine Veränderung des Anstellwinkels der Rückenlehne ermöglicht. Derartige Sitzanordnungen eignen sich besonders als Bürostühle, können aber auch als Systembestuhlung, beispielsweise als Ausstattung von Wartehallen und anderen öffentlichen Räumen, in verschiedenen Verkehrsmitteln, wie Bussen, Bahnen oder Flugzeugen, oder als Freizeitmöbel, wie Fernsehsessel oder Gartenstühle, zum Einsatz kommen.
  • Insbesondere dort, wo Belastungen durch längeres Sitzen auftreten können, ist es wichtig, häufig einen Wechsel der Sitzposition vorzunehmen, wobei im Falle verstell- oder verschwenkbarer Sitzmöbel ergonomische und physiologische Anforderungen zu berücksichtigen sind. Auch bei anderen Verwendungen moderner Sitzmöbel kommt es für ein bequemes Sitzen häufig auf das Vorhandensein komfortabler Verstellmöglichkeiten der Sitzmöbel an. Diese gehen in der Regel über ein einfaches Verkippen der Sitzanordnung hinaus. Häufig sind aufeinander abgestimmte Bewegungen wichtiger funktionaler Bestandteile von Sitzanordnungen, insbesondere stützender Bestandteile wie Lehne, Sitzfläche und/oder Kopfstütze, teilweise durch bloßen Körperdruck, zu realisieren. Hierfür ist in vielen Fällen eine aufwendige Synchronmechanik erforderlich, um die Bewegungen der einzelnen Bestandteile mechanisch miteinander zu koppeln. Derartige Synchronmechaniken sind teuer in der Herstellung und darüber hinaus häufig verschleißanfällig und teilweise recht geräuschintensiv, wenn eine Verstellung oder Verschwenkung der Sitzposition erfolgt.
  • Ein weiteres Problem verschwenkbarer oder verstellbarer Sitzanordnungen besteht häufig in einer Erhöhung der Instabilität der Sitzanordnung bei zunehmender Ausstellung der verschwenkbaren Bestandteile, d. h. es ist mit zunehmender Verschwenkung ein wachsender Kraftaufwand nötig, um in die Ausgangsposition zurückzukehren. Deshalb sind mechanische Elemente vorzusehen, die im Falle der Ausstellung Rückstellkräfte erzeugen, die häufig zusätzlich an das Körpergewicht des jeweils Sitzenden angepasst werden müssen. Diese Anpassbarkeit stellt einen zusätzlichen mechanischen Aufwand dar, der eine derartige Synchronmechanik weiter verteuert.
  • Der komplizierte Aufbau einer herkömmlichen Synchronmechanik verhindert häufig den einfachen Austausch einzelner Bestandteile der Sitzanordnung, z. B. den Austausch von Sitzfläche oder Lehne. Insbesondere die nur schwer zu lösende Verbindung mit einem evtl. vorhandenen Untergestell wird häufig als störend empfunden.
  • Bei längerer sitzender Tätigkeit ist eine optimierte Stützfunktion aufeinander abgestimmt angeordneter Bestandteile einer Sitzanordnung oft nicht ausreichend, da auch durch fehlende Belastung auf längere Sicht Körperschäden auftreten können. Auch bei optimaler Stützung des Körpers treten Beschwerden auf, die nur durch eine aktiv-dynamische Komponente verschwenkbarer Sitzanordnungen vermieden werden können. Die hierfür vorzusehenden zusätzlichen mechanischen, evtl. elastischen Bauteile stellen eine weitere Erhöhung des konstruktiven Aufwandes der betreffenden Synchronmechanik dar, was insbesondere bei preiswerteren Sitzmöbeln einen erheblichen Nachteil bildet.
  • Ein weiteres häufiges Problem bei verstellbaren Sitzanordnungen besteht darin, dass mit einem Verschwenken der Rückenlehne in eine rückwärtige Position in der Regel eine Vergrößerung des Abstandes zwischen Oberkörper und einem Bezugspunkt, beispielsweise einer Computertastatur, verbunden ist. Bei größeren Verschwenkwinkeln kann es soweit kommen, dass bis dahin bequem zu handhabende Gegenstände an einem Arbeitsplatz plötzlich außerhalb der Reichweite, zumindest aber außerhalb eines Bereiches, in dem eine bequeme Handhabung möglich ist, liegen. Dadurch wird eine Veränderung der Position der gesamten Sitzanordnung durch Verrücken erforderlich, was insbesondere bei schweren Bürostühlen bzw. Sitzmöbeln ohne fahrbares Untergestell eine erhebliche Unbequemlichkeit darstellt.
  • Ein weiteres Problem herkömmlicher verschwenkbarer Sitzanordnungen besteht in der Verlagerung des Schwerpunktes während des Verstellens. Wird eine verschwenkbare Rückenlehne in die rückwärtige Position gebracht, so verlagert sich damit zumindest der Oberkörper des Sitzenden ebenfalls in eine rückwärtige Position, was zu einer horizontalen Verschiebung seines Schwerpunktes führt. Um trotz dieser teilweise erheblichen Verschiebung des Schwerpunktes in jedem Zustand des Verschwenkens einen stabilen Stand des Sitzmöbels zu gewährleisten, muss die Sitzanordnung entweder fest im Raum fixiert oder mit großen und/oder schweren Fußkonstruktionen versehen werden.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Sitzanordnung anzugeben, mit der die Nachteile herkömmlicher verschwenkbarer Sitzanordnungen überwunden werden und die insbesondere unabhängig vom Körpergewicht des Sitzenden mit geringem Aufwand eine Synchronbewegung von Sitzfläche und Rückenlehne ermöglicht. Die Aufgabe der Erfindung ist es auch, mit derartigen verbesserten Sitzanordnungen ausgestattete Sitzmöbel und Anwendungen der Sitzanordnung anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Sitzanordnung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, dass eine verschwenkbare Sitzanordnung mindestens ein mechanisches Bauteil enthält, das auf einem tragenden Rahmenelement eine Abrollbewegung ausführen kann. Durch die Ausgestaltung der Fläche auf dem tragenden Rahmenelement, auf der die Abrollbewegung erfolgt, und/oder der Fläche des abrollenden Bauelements, die mit dem tragenden Rahmenelement in Verbindung kommt, lässt sich eine Anpassung der Abrollcharakteristik an verschiedene Anforderungen in verschwenkbaren Sitzanordnangen realisieren. Diese Abrollcharakteristik bestimmt maßgeblich das Verstellverhalten der Sitzanordnung. Das tragende Rahmenelement ist so gestaltet, dass es die Verstellmöglichkeiten der Sitzanordnung nicht beschränkt und den Sitzkomfort nicht beeinträchtigt.
  • Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, dass mit dem abrollenden Bauelement eine Rückenlehne verbunden ist, die im Falle des Abrollens um den Abrollwinkel verschwenkt wird. Weiterhin starr mit dem abrollenden Bauelement verbunden ist ein Träger, an dem eine Sitzfläche befestigt ist. Der Träger zwischen dem abrollenden Bauelement und der Sitzfläche sorgt dafür, dass je nach seiner Länge bei der Abrollbewegung neben der Winkelveränderung der Trägerposition eine horizontale Verlagerung der Position der Sitzfläche erfolgt. Diese horizontale Verlagerung der Sitzposition ist um so größer, je größer der Abstand zwischen der Sitzfläche und der Abrollfläche ist. Das abrollende Bauelement bildet eine Wippe, deren Bewegung mit einem Verschwenken der Rückenlehne und einer horizontalen Verschiebung der Sitzfläche, verbunden mit einer geringfügigen Anhebung oder Absenkung der Sitzfläche, verbunden ist.
  • Die Bezeichnung "abrollendes Bauelement" bezieht sich ausdrücklich auch auf jede in den beweglichen Teil einer verschwenkbaren Sitzanordnung integrierte Fläche, die eine erfindungsgemäße Abrollbewegung ermöglicht. Die Bezeichnung Träger umfasst jede stabile Verbindung zwischen der Sitzfläche und dem abrollenden Bauelement, die ausreicht, um die Gewichtskraft eines Sitzenden auf die abrollende Fläche zu übertragen. Mit "Verschwenkbarkeit" der erfindungsgemäßen Sitzanordnung wird die Fähigkeit bezeichnet, dass die Position und Ausrichtung insbesondere der Rückenlehne und der Sitzfläche vom Nutzer, insbesondere von einer sitzenden Person durch Gewichtsverlagerung oder durch Abstoßen mit den Beinen oder Armen verändert werden. Es wird sowohl ein Verstellen, d. h. eine Bewegung in eine veränderte Position und Fixierung in dieser, als auch ein Verschwenken, d. h. ein dynamisches Verhalten umfasst.
  • Allein durch die Geometrie der beim Abrollen in Berührung kommenden Flächen sowie durch deren Lage in Bezug auf den Schwerpunkt der Sitzanordnung bei Belastung kann bereits für eine ausreichende Stabilität der Sitzanordnung in jeder Position gesorgt werden. Liegt die Abrollfläche, also das tragende Rahmenelement, deutlich unterhalb oder in gleicher Höhe relativ zum Schwerpunkt des beweglichen Teils der Sitzanordnung, ist beispielsweise auf einer geraden Abrollfläche der Krümmungsmittelpunkt der abrollenden Fläche des abrollbaren Bauelements so einzustellen, dass er deutlich über dem Schwerpunkt des beweglichen Teils der Sitzanordnung liegt, was zu einer Selbststabilisierung ähnlich dem Prinzip eines "Stehaufmännchens" führt.
  • Wird eine stärker gekrümmte abrollende Fläche genutzt, also der Krümmungsmittelpunkt tiefer eingestellt, so nimmt die Stabilität ab, was eine aktiv-dynamische Aufrechterhaltung der Sitzposition erfordert und gegebenenfalls aus medizinischen Gründen erwünscht ist.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt das tragende Rahmenelement eine ebene Abrollfläche, während das abrollende Bauelement eine gekrümmte Oberfläche besitzt, deren Form je nach den praktischen Anforderungen an das Sitz- und Schwenkverhalten und die Stabilität der Sitzeinrichtung gewählt ist. Alternativ kann erfindungsgemäß zur zusätzlichen Stabilisierung vorgesehen sein, die Abrollfläche selbst konkav zu gestalten und durch einen evtl. variablen Krümmungsradius das abrollende Bauelement wie in einer Schale zu führen. Der Krümmungsradius des abrollenden Bauteils oder der Abrollfläche kann zu den Rändern der jeweiligen Fläche verändert werden, um ein bestimmtes Schwenkverhalten zu realisieren. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Kraft, die erforderlich ist, um den beweglichen Teil der Sitzanordnung aus einer Mittelposition herauszuschwenken, mit zunehmendem Verschwenkwinkel anwächst. Dadurch ist in der Nähe der Mittelposition, die einer aufrechten Sitzhaltung entsprechen sollte, für ein aktiv-dynamisches Sitzen gesorgt. In der rückwärtigen Sitzposition, in der eine aktive Aufrechterhaltung der Sitzposition zu Fehlbelastungen führen kann, ist dagegen eine ausreichende Andruckkraft an der Rückenlehne kompensierbar, was ein entspanntes Anlehnen ermöglicht.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, das tragende Rahmenelement bzw. die auf diesem befindliche Abrollfläche an einer Position anzubringen, die über dem Schwerpunkt des beweglichen Teils der Sitzanordnung liegt. In diesem Falle ergibt sich, dass der mit dem abrollenden Bauelement verbundene Träger von diesem nach unten führen kann, was stets für eine hängende Position der mit diesem Träger verbundenen Sitzfläche sorgt. Die Sitzfläche bildet somit zusammen mit dem Träger und dem abrollenden Bauelement eine Pendelbaugruppe, die auch ohne Vorhandensein rückstellender mechanischer Bauteile eine stabile Ausgangsposition einnimmt.
  • Die mit der Pendelbaugruppe über das abrollende Bauelement verbundene Rückenlehne führt zu einer zusätzlichen Beeinflussung der mechanischen Gleichgewichtslage. Da der Einfluss des Gewichts der Rückenlehne bei einer durchschnittlich belasteten Sitzanordnung gering ist, bleibt dieser Einfluss auf die Lage des mechanischen Gleichgewichts bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Sitzanordnung gering. Bei geeigneter Wahl der Krümmung der sich beim Abrollen berührenden Flächen, der Länge des Trägers, an dem die Sitzfläche hängt, und Positionierung der Abrollfläche in Bezug auf den Schwerpunkt lässt sich die Größe des Rückstellmoments bei einer Auslenkung der Pendelbaugruppe so einstellen, dass es etwa so groß ist, wie das in umgekehrter Richtung wirkende Kippmoment, das durch das Anlehnen des Sitzenden an der Rückenlehne entsteht. Da beide Momente linear vom Körpergewicht des Sitzenden abhängen, müssen keine gewichtsabhängigen Rückstellkräfte durch zusätzliche mechanische Bauteile erzeugt werden. Die Dimensionierung der beweglichen Teile und/oder die Form und Lage der Abrollfläche kann so erfolgen, dass eine möglichst genaue Aufhebung der gegenseitigen Drehmomente erfolgt, was zu einer Verschwenkung der Sitzanordnung durch sehr geringe Druckkräfte führt. Dieses wird bei einer Verschwenkung durch bloßen Körperdruck häufig als sehr, angenehm empfunden. Die beweglichen Teile der Sitzanordnung können jedoch auch so dimensioniert werden, dass sich die entgegengesetzt wirkenden Momente nicht vollständig aufheben, was dazu führt, dass zur Verschwenkung der Rückenlehne eine - wenn auch geringe - jedoch deutlich spürbare Stellkraft aufgebracht werden muss.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung mit hoch liegender Abrollfläche bietet sich bei Sitzmöbeln, die über Armlehnen verfügen. Es besteht die Möglichkeit, im Inneren dieser Armlehnen sowohl Abrollflächen auf tragenden Rahmenelementen und auf diesen in Form von Wippen abrollende mechanische Bauelemente unterzubringen, an denen die Sitzfläche hängt. Das bietet automatisch den Vorteil einer relativ hohen Lage der Abrollfläche, die nur durch evtl. einschlägige Normvorgaben (DIN etc.) begrenzt wird, damit verbunden eine hohe Stabilität durch die Pendelwirkung und gleichzeitig eine effektive Nutzung von ohnehin für die Armstützen zur Verfügung zu stellenden Raumes. Die Baugröße eines derartigen Sitzmöbels unterscheidet sich somit kaum von einem ohne die dargestellte Verschwenkbarkeit.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen umfassen eine Arretierbarkeit der verschwenkbaren Sitzanordnung in jeder Verstellposition. Das kann beispielsweise durch Positionierung sperrender mechanischer Bauteile zwischen abrollender Fläche und Abrollfläche geschehen. Weisen diese Bauteile einen hohen Reibungskoeffizienten auf, so genügen bereits geringe Andruckkräfte, um eine effektive Keilwirkung zu erzielen und einen wirksamen Stop der Abrollbewegung zu bewirken und somit ein weiteres Verschwenken zu verhindern.
  • Um bei längerem Sitzen für eine aktiv-dynamische Komponente zu sorgen, können die beim Abrollen in Kontakt kommenden Flächen auch so gestaltet bzw. positioniert werden, dass zwar eine geringe Rückstellkraft in dem Bereich maximaler Verschwenkung erzeugt wird, in Positionen in der Nähe der Ausgangsposition jedoch für eine Instabilität des Systems, beispielsweise durch eine konvexe Überhöhung der Abrollfläche, gesorgt wird. Das erfordert eine ständige aktive Aufrechterhaltung der Standardsitzposition, ermöglicht jedoch gleichzeitig eine Verschwenkung in eine deutlich rückwärtige und beim Anlehnen stabile Sitzposition, die zur gelegentlichen Entspannung eingenommen werden kann. Auch in dieser Ausführungsform können die erforderlichen Stellkräfte gering gehalten werden.
  • Besonders vorteilhaft kann es sein, das abrollende Bauelement und/oder das tragende Rahmenelement mit einer auswechselbaren Abrollfläche zu versehen. Das kann beispielsweise durch einen Wechseleinsatz realisiert werden, der sich mit wenigen Handgriffen, z. B. über ein Bajonett oder einen Klettverschluss mit dem jeweiligen Teil verbinden lässt, und der eine Oberfläche enthält, die den jeweiligen Anforderungen an die gewünschte Abrollcharakteristik angepasst ist. So kann ein Einsatz mit einer kreisförmigen Abrollfläche schnell durch einen Einsatz mit konvexer parabolischer oder hyperbolischer Abrollfläche oder durch einen Einsatz, der eine Abrollfläche enthält, in welcher sich verschiedene Mulden zur Fixierung verschiedener Verschwenkpositionen befinden, ersetzt werden.
  • Es ist weiterhin vorteilhaft, auf der Abrollfläche und/oder dem abrollenden Bauelement an mindestens einem Ende der jeweiligen Fläche einen mechanischen Endanschlag vorzusehen. Dieser kann vorteilhafterweise von Nutzer eingestellt werden. In einer oder beiden Schwenkrichtungen kann mit dem Endanschlag ein Umkippen oder Überschlagen verhindert werden.
  • Durch die Abhängigkeit der Abrollcharakteristik von der Form der sich bei der Abrollbewegung berührenden Bauteile ist die Verschwenkcharakteristik bereits durch Aufsetzen des beweglichen Teiles der Sitzanordnung auf das tragende Rahmenelement mit der entsprechenden Abrollfläche gegeben. Verbindende oder den Bewegungsablauf beeinflussende Elemente sind deshalb unter Umständen überflüssig, was einen schnellen Austausch der beweglichen Teile der Sitzanordnung ermöglicht. Das kann insbesondere von Bedeutung sein, wenn derartige Sitzanordnungen als Systembestuhlung zum Einsatz kommen, und ein schneller Wechsel einer großen Zahl von Sitzen erforderlich wird, beispielsweise bei einem Wechsel der farblichen Ausgestaltung der Möblierung in öffentlichen Räumen.
  • In anderen Ausgestaltungen kann es dagegen vorteilhaft sein, ein Abheben des beweglichen Teils der Sitzanordnung vom tragenden Rahmenelement zu verhindern, was insbesondere bei Bürostühlen der Fall ist, die häufig getragen werden müssen. In diesem Falle genügt es, in an sich bekannter Weise eine Arretierung vorzusehen, die verhindert, dass sich beim Anheben der Sitzanordnung deren beweglicher Teil vom tragenden Rahmenelement löst.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung beinhaltet über eine geometrische Optimierung der abrollenden Flächen hinaus eine zu- sätzliche Beeinflussung der Abrollcharakteristik durch elastische oder dämpfende Bauelemente. So ist beispielsweise durch Belegung der Abrollfläche mit einem plastischen Material eine permanente Dämpfung der Verschwenkbewegung realisierbar. Dadurch entsteht auch bei optimierter Geometrie ein ständiger Widerstand gegenüber einer Verschwenkung der Sitzposition, was dazu führt, dass einerseits die Sitzposition nicht zu leicht durch geringe Bewegungen verstellt wird, andererseits aber auch nicht für jede gewollte Verschwenkung eine evtl. vorhandene Arretierung gelöst werden muss. Gleichzeitig hat diese Ausführungsform den Vorteil, dass für jeden Verschwenkwinkel nahezu die gleiche Stellkraft erforderlich ist. Bei ausreichender Auslegung der Dämpfungswirkung werden bereits angeführte reibungserhöhende Keilelemente zur Fixierung der Sitzposition überflüssig.
  • Ein weiterer Vorteil erfindungsgemäßer Sitzanordnungen mit über der Sitzfläche liegender Abrollfläche besteht darin, dass durch die mit der als Pendelbewegung ablaufenden Verschwenkung eine Horizontalverschiebung der Sitzfläche erfolgt. Eine Vergrößerung des Abstandes von der Arbeitsfläche (z. B. Tisch), die bei anderen verschwenkbaren Sitzanordnungen mit dem Einnehmen der rückwärtigen Sitzposition verbunden ist, wird damit vermieden. Besonders effektiv ist diese Kompensation, wenn die Abrollfläche von im tragenden Rahmenelement befestigten drehbaren Rollen gebildet wird. Die Abrollbewegung des abrollenden Bauelements erfolgt dann als reine Drehung um den angestrebten Schwenkwinkel, jedoch ohne Veränderung der horizontalen Position des abrollenden Bauelements. Diese Ausführung sorgt für eine maximale Vorverlagerung der Position der Sitzfläche, da ansonsten die angesprochene Vorverlagerung durch die mit dem direkten Abrollen auf dem tragenden Rahmenelement verbundene Veränderung der horizontalen Position des abrollenden Bauelements überlagert wird.
  • Ein weiterer Vorteil der Lagerung auf Rollen besteht in der geringen Verschiebung des Schwerpunktes in horizontaler Richtung, was für eine hohe Standfestigkeit auch bei freistehenden Sitzmöbeln sorgt. Unabhängig vom erfindungsgemäßen Prinzip der Abrollbewegung und der damit verbundenen Synchronisation einer Verschwenkung der Rückenlehne mit einer Vorverlagerung der Sitzfläche ist es zweckmäßig, entweder das tragende Rahmenelement und/oder das abrollende Bauelement so zu gestalten, dass während der Abrollbewegung eine seitliche Führung des abrollenden Bauelements gegeben ist. Das kann beispielsweise durch aufeinander abgestimmte Laufprofile von Abrollfläche und/oder rollender Fläche realisiert werden. Durch die Größe und gleichzeitig geringe Beanspruchung der sich berührenden Flächen kommt es auch bei häufiger Verschwenkung in erfindungsgemäßen Sitzanordnungen zu sehr geringen Verschleißerscheinungen. Gleichzeitig ist die derart realisierte Verschwenkung nahezu geräuschlos. Durch Wahl entsprechender Materialien bzw. entsprechende Beschichtung der beweglichen Teile mit geräuschmindernden Materialien kann die Geräuschentwicklung noch weiter reduziert werden. Hierfür kommen insbesondere Beläge aus Filz oder Gummi in Frage.
  • Erfindungsgemäß ist die Sitzfläche mit dem abrollenden Element verbunden. Allgemein kann eine starre Verbindung vorgesehen sein, so dass sich die Sitzanordnung bei Verschwenken wie ein Schaukelstuhl verhält. Eine abgewandelte Ausgestaltung besteht darin, die Sitzfläche beweglich mit dem Träger zu verbinden. Bei einer Verschwenkung wird die horizontale und vertikale Position, nicht aber die Ausrichtung der Sitzfläche vorbestimmt. Die Ausrichtung der Sitzfläche erfolgt vielmehr aktiv durch den Sitzenden, was zur Vermeidung von Fehlbelastungen im Lendenwirbelbereich führt und eine zusätzliche aktiv-dynamische Komponente bildet. Die bewegliche Verbindung zwischen Sitzfläche und Träger kann vorteilhafterweise durch elastische Verbindungselemente erfolgen.
  • Da für das Funktionieren der erfindungsgemäßen Sitzanordnung lediglich die Bereitstellung einer oder mehrerer ausreichend fester Abrollflächen erforderlich ist, auf denen die bewegliche Baugruppe abrollen kann, eignet sich die Sitzanordnung auch für einen Einbau ohne Bodenkontakt. Entsprechende Träger, auf denen sich die Abrollflächen befinden oder durch Wechselsysteme angebracht werden, können beispielsweise direkt an Wände oder sonstige Stützkonstruktionen montiert werden, so dass keine Einschränkung der Bodenfreiheit erfolgt und trotzdem die volle Funktionalität genutzt werden kann. Das gleiche gilt auch für eine Verwendung in Verkehrsmitteln.
  • Eine andere Einsatzmöglichkeit besteht in der Verwendung erfindungsgemäßer Sitzanordnungen in sogenannten Freischwingern. Dazu wird ein an sich bekanntes Schwingelement mit bereits beschriebenen erfindungsgemäßen Abrollflächen versehen. Das Schwingelement wird so zum tragenden Rahmenelement im Sinne der Erfindung. Auf die Abrollflächen wird die bewegliche Baugruppe mit dem abrollenden Bauelement aufgesetzt. Auf diese Weise erhält man eine Sitzanordnung, die das bekannte und als angenehm empfundene Schwingverhalten mit den erfindungsgemäßen Verschwenkmöglichkeiten verbindet, eine Ausführungsform, die insbesondere ein betont aktiv-dynamisches Sitzen fördert.
  • Die Bereitstellung der Abrollflächen kann auch auf einem schnell zu montierenden Rahmenelement erfolgen, das beispielsweise durch Spannmittel oder bloßes Aufstecken an einer Tischplatte befestigt werden kann. Befinden sich die Abrollflächen etwa in der Ebene der Tischplatte, kann als bewegliche Baugruppe eine Sitzschale aufgesetzt werden, die mit entsprechenden abrollenden Bauelementen ausgestattet ist und einen Kindersitz bildet, der bei den erfindungsgemäßen Verschwenkmöglichkeiten fest mit dem Tisch verbunden ist. Das gleiche Prinzip lässt sich bei entsprechender Auslegung der Montagemittel und des Rahmenelements an jedem Platz verwirklichen, der kurzfristig mit einer komfortablen Sitzeinrichtung zu versehen ist.
  • Das erfindungsgemäße Konstruktionsprinzip ermöglicht vorteilhafterweise eine problemlose Anpassung der Sitzanordnungen an verschiedenste Anforderungen, die sich aus der jeweiligen Verwendung ergeben. Durch die konsequente Zweiteilung der verwendeten Baugruppen in starre und bewegliche Bauteile, wobei die starren Bauteile durch ihre Verbindung mit dem tragenden Rahmenelement gekennzeichnet sind und die Bewegung aller beweglichen Bauteile durch die Bewegung des abrollenden Bauelements bestimmt wird, lässt sich eine besonders einfache Erweiterbarkeit um weitere konstruktive Details realisieren, was zur besonderen Vielseitigkeit der Sitzanordnung führt. So ist es problemlos möglich, weitere Accessoires, die mit der Veränderung der Sitzposition mit bewegt werden sollen, durch mehr oder weniger direkte Verbindung mit dem abrollenden Bauelement, also beispielsweise durch Montage an der Sitzfläche oder dem bereits erwähnten Träger anzubringen, was automatisch zu einer synchronisierten Bewegung dieser Accessoires führt. Hierzu sind beispielsweise starre oder ausziehbare Fußstützen oder besonders ausgestattete Armlehnen oder Ablagen geeignet. Alle auf diese Weise zum beweglichen Teil der Sitzanordnung zuzuordnenden Bauteile sind auch auf eine Weise zu montieren, dass sich beispielsweise durch eine einfache Spannvorrichtung, deren Position bezüglich einer Ausgangsstellung des abrollenden Bauelements oder der Sitzfläche voreinstellen lässt. Das ist besonders bei der Befestigung der Rückenlehne für eine komfortable Anpassung an verschiedene Körperhaltungen von Vorteil.
  • Die erfindungsgemäße Sitzanordnung eignet sich besonders für einen Einsatz mit wechselnder Belastung, d. h. einem Wechsel zwischen typischen Arbeitshaltungen, beispielsweise im Büro, und typischen Sitzhaltungen, die überwiegend der Entspannung dienen (sog. power napping). Insbesondere bei entspannten Haltungen kommt mangels aktiver Aufrechterhaltung der Muskelspannung einer physiologischen und möglichst vollständigen Abstützung des Körpers, vor allem der Wirbelsäule, eine besondere Bedeutung zu.
  • Deshalb ist es besonders vorteilhaft, die erfindungsgemäße Sitzanordnung mit Lehnen auszustatten, die diese Funktion optimal gewährleisten. Als besonders vorteilhaft haben sich dabei zweigeteilte Lehnen mit Kopfstütze erwiesen, die so geteilt sind, dass die Kopfstütze fest mit einem oberen Lehnenbereich verbunden ist, der als Schulter- und Nackenstütze wirkt. Ein weiterer unterer Lehnenbereich ist für die Stützung des unteren Rückenbereichs, insbesondere des Lendenbereiches, ausgelegt. Bei einer Verschwenkung derartiger Lehnen in eine rückwärtige Position wird der Winkel zwischen beiden Lehnenbereichen so verändert, dass die Bewegung des oberen Lehnenbereiches einer Schwenkung um eine deutlich vor der Lehne liegende virtuelle Schwenkachse entspricht. Dadurch wird erreicht, dass sich die effektive Länge der Lehne entsprechend einer anatomisch bedingten Verlängerung des Rückens in einer gekrümmten Haltung ändert. Diese Verlängerung wird durch eine Vergrößerung des Abstandes zwischen den beiden Lehnenteilen im Bereich der Brustwirbelsäule realisiert, was eine Minimierung des Verlustes an Stützwirkung der Lehne bedeutet, da in diesem Bereich des Rückens eine fehlende Unterstützung besonders leicht kompensiert werden kann.
  • Die Relativbewegung beider Lehnenteile erfolgt vorteilhafterweise synchronisiert mit dem Wechsel der Sitzposition, also während der Bewegung von einer aufrechten in eine rückwärtige Sitzhaltung und umgekehrt. Für diese Synchronisation werden in bekannter Weise Verbindungsmittel eingesetzt, die zwischen beweglichen und starren Teilen der Sitzanordnung anzubringen sind. In der erfindungsgemäßen Sitzanordnung steht für eine Befestigung einer Synchronisationsmechanik an starren Teilen praktisch das gesamte tragende Rahmenelement zur Verfügung.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
  • Es zeigen:
  • Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der mechanischen Teile einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sitzanordnung als Bürostuhl, und
  • Fig. 2 eine schematische Vorderansicht der mechanischen Teile einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sitzanordnung.
  • Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezug auf eine Ausführungsform mit bestimmten mechanischen Teilen zur Realisierung der Abrollbewegung beim Verschwenken der Sitzanordnung erläutert, ohne auf die konkret beschriebene Form der einzelnen Teile eingeschränkt zu sein. Vielmehr kann die Erfindung auch mit anderen Formen der tragenden und/oder beweglichen Teile realisiert werden, die eine Abrollbewegung beim Verschwenken der Sitzanordnung ermöglichen. Einzelheiten von Sitzanordnungen, die deren an sich bekannte Polsterung und Bespannung betreffen, werden im folgenden nicht beschrieben. Ebenso werden an sich bekannte Teile insbesondere von Bürostühlen, wie z. B. eine Synchronmechanik, im folgenden nicht beschrieben.
  • Fig. 1 zeigt einen Bürostuhl ohne Bespannung und Verkleidung. Auf einem an sich bekannten fahrbaren Fuß 1 ist über eine Gasdruckfeder 2 ein tragendes Rahmenelement 3 befestigt, das gabelförmig bis in Höhe der Armstützen (hier nicht dargestellt) führt und dort durch zwei waagerechte Träger 4 abgeschlossen wird, die im wesentlichen in Richtung der Armstützen weisen. Die Oberseiten dieser Träger sind eben und bildet die Abrollflächen 5 für den erfindungsgemäßen Bewegungsablauf. Auf jeder dieser Abrollflächen liegt ein abrollendes Bauelement 6 auf, das an seiner Unterseite durch eine konvexe Fläche 7 begrenzt wird, die auf der Abrollfläche 5 des tragenden Rahmenelements 3 abrollen kann. An diesem abrollenden Bauelement 6 befestigt ist ein nach unten führender Träger 8, an dem über Verbindungselemente 9 eine Sitzfläche 10 befestigt ist.
  • Die Verbindungselemente 9 sind je nach Ausführungsform starr oder elastisch gebildet. Mit starren Verbindungselementen 9 verschwenkt die Sitzfläche 10 mit dem Träger 8. Durch elastische Verbindungselemente 9 ist eine Verschwenkung der Sitzfläche 10 um eine horizontale Achse quer zur Sitzrichtung möglich. Ebenfalls verbunden mit dem abrollenden Bauelement 6 ist eine einfache Rückenlehne 11, deren Winkel in Bezug auf das abrollende Bauelement 6 mit einer Spannvorrichtung 12 voreingestellt werden kann. Bei einer Abrollbewegung des abrollenden Bauelements 6 erfolgt eine Verschwenkung der Rückenlehne 11 um genau den Abrollwinkel. Um den gleichen Winkel verschwenkt wird der Träger 8, an dem die Sitzfläche 10 hängt. Das führt zu einer Horizontalverschiebung der Sitzfläche 10 bei nur geringer Änderung der Höhe der Sitzfläche 10. Durch die elastischen Verbindungselemente 9 ist es möglich, die Sitzfläche 10 unabhängig von der Verschwenkung stets in einer waagerechten Position zu halten. Die Abrollbewegung kann durch die Positionierung entsprechender Hartgummiwalzen 13, 13' zwischen Abrollfläche 5 und abrollendem Bauelement 6 gehemmt werden, wodurch eine Fixierung der jeweiligen Sitzposition eintritt.
  • Die Unterseite des abrollenden Bauelements 6 besitzt eine gekrümmte Oberfläche, die in Zusammenwirkung mit der vorzugsweise ebenen Abrollfläche 5 das Schwenkverhalten der Sitzanordnung bestimmt. Mit der Geometrie des Bauelements 6 sind verschiedene Schwenkmerkmale einstellbar. Beispielsweise kann eine asymmetrische Krümmung vorgesehen sein, die relativ zur Sitzrichtung nach vorn flacher (mit einem größeren Krümmungsradius) und nach hinten steiler (mit einem engeren Krümmungsradius) verläuft, wobei der Krümmungsradius von der Mitte zum Rand der Unterseite hin veränderlich sein kann. Die Beeinflussung der Schwenkbewegung durch Variation der Form der abrollenden Fläche stellt einen wichtigen Vorteil der erfindungsgemäßen Sitzanordnung dar. Der Aufbau der Schwenkmechanik ist darüber hinaus erheblich einfacher als beispielsweise bei einem Stuhl mit Synchronmechanik.
  • In der in Fig. 2 dargestellten Vorderansicht ist besonders die Ausgestaltung des tragenden Rahmenelements 3 und der Abrollflächen 5 erkennbar. Durch die Gabelform des Rahmenelements 3 kommt es zu keiner Verringerung des Platzangebots auf dem Stuhl. Die ebenen Abrollflächen 5 befinden sich etwa in Höhe der Armstützen (hier nicht dargestellt). Um eine seitliche Führung zu gewährleisten, sind die abrollenden Bauelemente so ausgelegt, dass sie eine glatte Fläche 7 aufweisen, die auf der Abrollfläche 5 abrollen kann und jeweils auf der Außenseite neben dem tragenden Rahmenelement 3 eine Randwulst 14 aufweisen, die eine Führung entlang der Abrollfläche 5 gewährleistet.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Claims (20)

1. Verschwenkbare Sitzanordnung mit Lehne, Sitzfläche und einem tragenden Rahmenelement, dadurch gekennzeichnet, dass sich an dem tragenden Rahmenelement mindestens eine Abrollfläche befindet und dass Sitzfläche und Lehne mit mindestens einem abrollenden Bauelement verbunden sind, das auf der Abrollfläche aufliegt, wobei die Sitzfläche und Lehne relativ zum tragenden Rahmenelement verschwenkbar sind und bei Verschwenkung das abrollende Bauelement auf der Abrollfläche eine Abrollbewegung ausführt.
2. Sitzanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abrollfläche am tragenden Rahmenelement unterhalb oder in der Höhe der Ebene der Sitzfläche befindet.
3. Sitzanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abrollfläche am tragenden Rahmenelement oberhalb der Ebene der Sitzfläche befindet.
4. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich mindestens zwei Abrollflächen am tragenden Rahmenelement befinden.
5. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrollflächen eben oder konkav gekrümmt sind.
6. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das abrollende Bauelement eine zur Abrollfläche des tragenden Rahmenelements weisende Unterseite mit einer gekrümmten Oberfläche besitzt.
7. Sitzanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Unterseite eine Krümmung mit konstantem Radius aufweist.
8. Sitzanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius der Oberfläche der Unterseite von der Mitte hin zu den Rändern variiert.
9. Sitzanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrollflächen die Mantelflächen von im tragenden Rahmenelement gelagerten Rollen sind, auf denen die abrollenden mechanischen Bauelemente die Abrollbewegung vollführen.
10. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Abrollflächen oder abrollende Elemente mit unterschiedlicher Geometrie austauschbar vorgesehen sein können.
11. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche mit dem abrollenden Bauelement über elastische Verbindungselemente verbunden ist.
12. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich das tragende Rahmenelement am fahrbaren Untergestell eines Bürostuhles befindet oder ein federndes Teil eines Freischwingers ist.
13. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das tragende Rahmenelement einen frei platzierbaren Rahmen bildet, der durch Aufstecken oder mittels Spannvorrichtungen an vorgegebenen Fixpunkten befestigt werden kann.
14. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das tragende Rahmenelement fester Bestandteil einer Systembestuhlung ist.
15. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abrollflächen und die abrollenden Bauelemente im Inneren von Armstützen befinden.
16. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an der Sitzfläche ausziehbare Fußstützen befestigt sind.
17. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Lehne voreinstellbar ist.
18. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellposition durch eine mechanische Hemmung zwischen den Abrollflächen und den abrollenden Bauelementen fixiert werden kann.
19. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Dämpfung der Abrollbewegung vorhanden sind.
20. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrollflächen und/oder die abrollenden Bauelemente eine geräuschmindernde Beschichtung aufweisen.
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