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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen des Klebewulstes
einer eingeklebten Scheibe, insbesondere einer Scheibe, mit einem Schneidmittel,
einer Wickeleinrichtung zum Aufwickeln des Schneidmittels und mit
einer auswechselbaren Stütze zur Abstützung der
Wickeleinrichtung am Fahrzeug, insbesondere an einem Scheibenrahmen.
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Die
Vorrichtung eignet sich zum Durchtrennen von eingeklebten Scheiben,
z. B. in Fahrzeugen, Gebäuden, Eisenbahnzügen,
Seilbahnkabinen, Flugzeugen und Schiffen. Auch wenn in der vorliegenden Anmeldung überwiegend
von Fahrzeugen die Rede ist, so ist dies nur beispielhaft zu verstehen
und nicht in einem einschränkenden Sinn.
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Bei
modernen Fahrzeugen sind die Windschutzscheiben durch einen Klebewulst
aus einem Polyurethankleber oder einem anderen geeigneten Kleber
fest mit einem umlaufenden Scheibenrahmen verbunden. Der Klebewulst
besteht aus einem derart festen Kleber, dass in Verbindung mit der
Windschutzscheibe die mechanische Stabilität des Fahrzeugs
erhöht wird. Es versteht sich, dass die Durchtrennung des
Klebers infolge seiner hohen Festigkeit und Zähigkeit somit
relativ aufwendig ist.
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Da
vor allem Windschutzscheiben infolge von Steinschlagschäden
oder anderen Beschädigungen jedoch relativ häufig
ausgetauscht werden müssen, ist es erforderlich, für
jedes Fahrzeug eine geeignete Vorrichtung bzw. ein geeignetes Verfahren zum
Ausglasen der Windschutzscheibe bereitzustellen.
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Nach
dem bekannten Verfahren wird die Wickeleinrichtung mittels einer
Stütze am Scheibenrahmen abgestützt, während
die Wickeleinrichtung angetrieben wird, um den Klebewulst nach und
nach zu durchtrennen. Hierbei wird die Wickeleinrichtung mit der
Stütze entsprechend dem fortlaufenden Schneidvorgang am
Scheibenrahmen entlang geführt.
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Die
Stütze kann auswechselbar an der Wickeleinrichtung befestigt
sein, um eine Anpassung an verschiedene Fahrzeuginnenflächen
zu ermöglichen. Dies ist von besonderem Vorteil bei stark
gewölbten Scheiben, im Bereich von Fahrzeugeinbauten, wie Armaturenbrett,
Rückspiegel oder Lenkrad, und bei besonderen Materialien
im Fahrzeuginnenraum, wie z. B. Leder, beflockten Kunststoffen oder
polierten Metalloberflächen.
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Als
nachteilig hat sich hierbei das zeitaufwendige Auswechseln der Stütze
erwiesen. Dies wirkt sich entsprechend auf die Zeitdauer des Ausglasvorgangs
aus.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zum Durchtrennen eines Klebewulstes einer Scheibe anzugeben, mit
der ein möglichst einfaches und zeitsparendes Durchtrennen
des Klebewulstes einer Scheibe ermöglicht ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
zum Durchtrennen des Klebewulstes einer eingeklebten Scheibe, insbesondere
einer Fahrzeugscheibe, gelöst, mit einem Schneidmittel, einer
Wickeleinrichtung zum Aufwickeln des Schneidmittels und mit einer
auswechselbaren Stütze zur Abstützung der Wickeleinrichtung
am Fahrzeug, insbesondere an einem Scheibenrahmen, sowie mit einer
Spanneinrichtung zur Befestigung der Stütze.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Erfindungsgemäß ergibt
sich nämlich eine besonders einfache und zeitsparende Möglichkeit zum
Durchtrennen des Klebewulstes einer Scheibe, da die Stütze
unter Benutzung der Spanneinrichtung besonders einfach, ohne zusätzliches
Werkzeug und zeitsparend ausgewechselt werden kann. So können zeitsparend
verschiedene Stützen, die an das jeweilige Fahrzeuginnere
angepasst sind, verwendet werden. Auf diese Weise wird eine optimale
Abstützung der Wickeleinrichtung an der Scheibeninnenseite
ermöglicht.
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Im
Verschleiß- oder Schadensfall lässt sich die Stütze
ebenso zeitsparend auswechseln.
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Im
Sinne dieser Anmeldung ist unter „Schneidmittel” jeglicher
Draht oder auch jegliche Schnur zu verstehen, die grundsätzlich
zum Durchtrennen des Klebewulstes einer Scheibe geeignet ist. Dies
bedeutet, dass das Schneidmittel eine ausreichende Reißfestigkeit
und Biegbarkeit besitzen muss und ggf. mit einer geeigneten Beschichtung
oder geeigneten Oberflächenmerkmalen in Form von Zahnansätzen
oder dergleichen versehen ist, um den Schneidvorgang zu unterstützen.
Es versteht sich jedoch, dass unter der Bezeichnung „Schneidmittel” auch
eine geeignete Schnur aus Kunststoff oder dergleichen zu verstehen
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Wickeleinrichtung der
Vorrichtung mittels eines Antriebs motorisch antreibbar.
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Auf
diese Weise wird der Austrennvorgang motorisch unterstützt,
wodurch eine kraftsparende Arbeitsweise ermöglicht ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Spanneinrichtung
eine Aufnahmeöffnung, einen Bolzen, der in die Aufnahmeöffnung einführbar
ist, und ein elastisches, aufspreizbares Spannelement, um den Bolzen
in der Aufnahmeöffnung zu verspannen, auf.
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Auf
diese Weise kann die Stütze über ein einziges
Spannelement mit dem Gehäuse der Wickeleinrichtung verbunden
sein. Unter Ausnutzung der Elastizität des Spannelements
kann eine Verbindung nur durch eine Krafteinleitung auf das Spannelement hergestellt
werden.
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Weiterhin
können wegen des elastischen Spannelements der Bolzen und
die Aufnahmeöffnung mit größeren Toleranzen
gefertigt werden. Dies ergibt einen kostengünstigen Aufbau
der Spanneinrichtung.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung ein Spannmittel
auf, das eine Kraft in Längsrichtung des Bolzens gegen das
Spannelement erzeugt, um dieses aufzuspreizen.
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Auf
diese Weise ist es ermöglicht, über nur ein Bedienelement
die Kraft einzuleiten, um die Verbindung zwischen der Stütze
und dem Gehäuse der Wickeleinrichtung sicherzustellen.
Dies erleichtert und beschleunigt das Auswechseln der Stütze.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Spanneinrichtung
einen axialen Anschlag zur Lagesicherung des Spannelements in Längsrichtung
des Bolzens und der Aufnahmeöffnung gegen die Kraft des
Spannmittels auf.
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Auf
diese Weise wird gewährleistet, dass die Kraft in Längsrichtung
des Bolzens gegen das Spannelement im Wesentlichen zur radialen
Aufspreizung des Spannelements genutzt wird und nicht zu einer axialen
Verlagerung des Spannelements über den Anschlag hinaus
führt.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfasst das Spannmittel
einen Exzenterhebel.
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Auf
diese Weise wird gewährleistet, dass über nur
eine Dreh- oder Schwenkbewegung die Kraft erzeugt wird, um das Spannelement
aufzuspreizen, und damit die Verbindung zwischen der Stütze und
dem Gehäuse der Wickeleinrichtung zu ermöglichen.
Dies erleichtert und beschleunigt das Auswechseln der Stütze
weiter.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Bolzen mittels eines
Querstiftes axial festgelegt.
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Auf
diese Weise wird eine Relativbewegung des Bolzens in Längsrichtung
seiner Ausdehnung gegenüber einer Lagerung, durch die er
mit dem Querstift verbunden ist, verhindert. Somit wird sichergestellt,
dass die eingeleitete Kraft in das Spannelement in Längsrichtung
des Bolzens im Wesentlichen zur radialen Ausdehnung des Spannelements
genutzt wird, und nicht zu einem axialen Versatz des Bolzens führt.
Infolge dessen ist eine gute Lagezuordnung der Stütze zum
Gehäuse der Wickeleinrichtung während des Spannvorganges
gewährleistet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Querstift in der Stütze
oder dem Gehäuse der Wickeleinrichtung gelagert und dient
als Drehpunkt des Spannmittels.
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Dies
ergibt einen besonders kostengünstigen Aufbau, da der Querstift
verschiedene Funktionen übernimmt und somit eine Bauteilreduzierung möglich
ist. Darüber hinaus verbessert dieser Aufbau die Lagezuordnung
der Stütze gegenüber dem Gehäuse der
Wickeleinrichtung zusätzlich.
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Ferner
weist die Vorrichtung vorzugsweise ein Druckstück auf,
das zwischen Spannelement und Spannmittel angeordnet ist.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass keine direkte Relativbewegung
zwischen Spannmittel und Spannelement auftritt. Das Druckstück
wird nur die Axialkomponente der durch das Spannmittel eingeleiteten
Bewegung auf das Spannelement übertragen. Hierdurch lässt
sich bei geeigneten Materialpaarungen der Verschleiß der
einzelnen Elemente, aber auch die Betätigungskraft reduzieren.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Formschlusselement
im Bereich der Aufnahmeöffnung oder des Bolzens zur formschlüssigen
Lagesicherung des Spannelements vorgesehen.
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Auf
diese Weise ist eine zusätzliche Sicherung der Befestigung
der Stütze an dem Gehäuse der Wickeleinrichtung
ermöglicht.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Spannelement als
Elastomer ausgebildet.
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Hierdurch
ergibt sich ein kostengünstiger Aufbau, da formgebundene
elastomere Spannelemente eingesetzt werden können. Elastomere
Werkstoffe sind hinsichtlich ihrer Eigenschaften sehr variabel, über
geeignete Werkstoffauswahl lässt sich die Klemmkraft in
weiten Bereichen an die jeweilig vorliegenden Erfordernisse anpassen.
Es versteht sich jedoch, dass auch andere elastische Spannelemente verwendet
werden können.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung ein Spannelement
auf, das auf dem Bolzen geführt im Wesentlichen radial gegen
die Aufnahmeöffnung spannbar ist.
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Auf
diese Weise lässt sich das Spannelement verliersicher auf
dem Bolzen anordnen. Das Aufspreizen erfolgt im Wesentlichen radial
nach außen gerichtet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung ein Spannelement
auf, das in einer Aufnahmeöffnung geführt im Wesentlichen
radial gegen den Bolzen spannbar ist.
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Auf
diese Weise lässt sich das Spannelement verliersicher in
der Aufnahmeöffnung anordnen. Das Aufspreizen erfolgt im
Wesentlichen radial nach innen gerichtet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Spannmittel an der
Wickeleinrichtung angeordnet.
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Es
ergibt sich ein besonders kostengünstiger Aufbau, da die
auswechselbaren Stützen ohne das Spannmittel einfacher
aufgebaut sind.
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In
alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist das Spannmittel an
der Stütze angeordnet.
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Dies
hat den Vorteil, dass im Verschleißfall das Spannmittel
zusammen mit der Stütze ausgewechselt werden kann. Weiterhin
ergibt sich eine breitere Gestaltungsmöglichkeit des Spannmittels hinsichtlich
der verschiedenen auswechselbaren Stützen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung mindestens
eine zusätzliche Führung und mindestens eine zusätzliche Aufnahme
zur Ausrichtung der Stütze in Bezug auf die Wickeleinrichtung
auf.
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Auf
diese Weise ergibt sich schon vor dem Spannen eine Vorzugslage der
Stütze gegenüber der Wickeleinrichtung. Dies vereinfacht
und verkürzt das Auswechseln der Stütze. Darüber
hinaus können zusätzliche Führungen Kräfte
aufnehmen und damit das Spannelement entlasten. Dies erhöht
die Sicherheit der Verbindung.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung einen
Bolzen auf, der zweiteilig, in Längsrichtung verstellbar,
ausgeführt ist, wobei ein erstes Bolzenelement in ein zweites Bolzenelement
eingreift.
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Auf
diese Weise kann die Klemmkraft des Spannelements eingestellt werden,
beispielsweise um Verschleiß auszugleichen, eine Anpassung
an veränderte Umweltbedingungen, wie z. B. Temperatur und
Feuchtigkeit, vorzunehmen, oder geometrische Toleranzen bei der
Kombination verschiedener Vorrichtungen mit verschiedenen Stützen
zu ermöglichen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in
der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
Teildarstellung einer Scheibe mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Einsatz, von außen gesehen;
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2 eine
Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer gelösten Spanneinrichtung, in teilweise geschnittener
Darstellung;
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3 einen
Teilschnitt einer ersten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Spanneinrichtung;
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4 einen
Teilschnitt durch die Spanneinrichtung gemäß 3 längs
der Linie IV-IV;
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5 einen
Teilschnitt einer zweiten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Spanneinrichtung;
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6 einen
Teilschnitt einer dritten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Spanneinrichtung und
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7 einen
Teilschnitt einer vierten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Spanneinrichtung.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung insgesamt mit
der Ziffer 10 bezeichnet.
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Die
Vorrichtung 10 umfasst eine Wickeleinrichtung 24 zum
Aufwickeln eines Schneidmittels 18, das zum Durchtrennen
eines Klebewulstes 34 einer eingeklebten Scheibe 12 dient.
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Bei
der eingeklebten Scheibe 12 kann es sich beispielsweise
um eine Windschutzscheibe eines Fahrzeuges handeln, die mittels
des Klebewulstes 34, der aus einem sehr zähen
Kunststoffmaterial, wie etwa Polyurethankleber, besteht, mit einem Scheibenrahmen 14,
hier als Karosserieflansch abgebildet, verklebt ist. Der Klebewulst 34 ist äußerst stabil
und trägt zur Eigenstabilität des Fahrzeugs bei.
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Um
die eingeklebte Scheibe 12 beispielsweise nach einer Beschädigung
durch Steinschlag zu wechseln, wird ein Schneidmittel 18 verwendet,
das von der Fahrzeugaußenseite in den Spalt zwischen der
eingeklebten Scheibe 12 und dem Scheibenrahmen 14 eingeführt
und vollständig um den gesamten Klebewulst 34 herumgeführt
wird. Ein Ende des Schneidmittels 18 wird z. B. an der
Fahrzeugaußenseite befestigt (hier nicht abgebildet). Hierzu
kann ein beliebiger Befestigungspunkt verwendet werden. Besonders
geeignet ist beispielsweise eine Befestigung an der Scheibenwischerwelle.
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Das
vollständig um den Klebewulst 34 herumgeführte
Schneidmittel 18 wird durch den Klebewulst 34 hindurchgestochen
und zur Fahrzeuginnenseite hin durchgeführt. Das Ende des
Schneidmittels 18 wird nun an einer Wickeleinrichtung 24 befestigt, die
auf der Fahrzeuginnenseite angeordnet wird.
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Die
Wickeleinrichtung 24 weist eine Spule 28 auf,
auf die das Schneidmittel 18 aufgewickelt wird. Zum Antrieb
der Wickeleinrichtung 24 ist ein Antrieb 26 mit
einem geeigneten Elektromotor 27 und ggf. einem Getriebe 29 vorgesehen,
an den die Spule 28, wie in 1 zu erkennen,
angeflanscht ist.
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Der
Elektromotor 27 wird über einen mit 30 angedeuteten
Akkumulator mit Strom versorgt, kann jedoch auch netzbetrieben sein.
Grundsätzlich könnte der Antrieb jedoch auch druckluftgetrieben
sein.
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Der
Klebewulst kann nun nach und nach durch Betätigen der Wickeleinrichtung 24 durchtrennt werden.
Hierbei wird das Schneidmittel durch das Aufwickeln auf die Spule 28 nach
und nach durch den Klebewulst 34 hindurchgezogen und durchtrennt
diesen dabei.
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Beispielsweise
auf einer Stütze 32 sind Führungsrollen 50 und 52 gelagert.
Die Führungsrollen dienen der gerichteten Zuführung
des Schneidmittels 18 zur Spule 28.
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Dies
ermöglicht ein verschleißarmes Aufwickeln des
Schneidmittels 18 auf die Spule 28.
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Das
beim Durchtrennen des Klebewulstes 34 auftretende Reaktionsmoment
wird durch die Stütze 32 aufgenommen. Die Stütze 32 weist
eine geeignete Form und Oberflächenbeschaffenheit auf, um
eine geeignete Abstützung am Scheibenrahmen 14 zu
ermöglichen. Unter Scheibenrahmen sind jegliche Elemente
zu verstehen, die geeignet sind, der Stütze 32 als
Abstützung zu dienen, wie z. B. der Karosserieflansch oder
der Klebewulst selbst. Durch die Stütze 32 wird
einerseits ein kraftsparendes Arbeiten ermöglicht, und
andererseits dient die Stütze 32 als Schutz vor
einer Beschädigung von Anbauteilen im Fahrzeuginneren,
also etwa zum Schutz von Airbags, des Armaturenbretts, des Dachhimmels,
von Verkleidungen usw.
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Die
Anordnung in 1 zeigt darüber hinaus eine
bevorzugte Führung des Schneidmittels 18. Wird
die Stütze 32 derart zur Trennstelle des Klebewulstes 34 angeordnet,
dass sich ein möglichst kleiner Schneidwinkel 42 ergibt,
so wird der Ausglasvorgang günstig beeinflusst. Während
des Ausglasvorgangs wird also die Wickeleinrichtung 24 mit
ihrer Stütze 32 entlang des Scheibenrahmens 14 bzw.
des Klebewulstes 34 geführt, um ein möglichst
kraftsparendes Austrennen zu bewirken. Hierzu ist ein Griff 22 in
dem der Stütze 32 abgewandten Bereich der Vorrichtung
vorgesehen.
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Die
Stütze 32 ist mittels einer Spanneinrichtung 80 an
einem Gehäuse 20 der Wickeleinrichtung 24 auswechselbar
befestigt. Verschiedene Stützen 32 mit unterschiedlicher
Ausgestaltung hinsichtlich Kontur und Werkstoff können
befestigt werden, um die Vorrichtung an unterschiedliche Gegebenheiten im
Fahrzeug anzupassen. Es versteht sich, dass auch andere Zubehörteile
am Gehäuse 20 der Wickeleinrichtung 24 befestigt
werden können.
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Die
Spanneinrichtung 80 weist eine Aufnahmeöffnung 82 im
Gehäuse 20 der Wickeleinrichtung 24,
einen Bolzen 84, angeordnet an der Stütze 32, sowie
ein Spann element 86 und ein Spannmittel 88 auf.
Das Spannelement 86 und das Spannmittel 88 sind
an der Peripherie des Bolzens 84 angeordnet, wie aus 2 ersichtlich.
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Denkbar
wäre jedoch auch eine andere Anordnung der Elemente, beispielsweise
kann die Aufnahmeöffnung 82 an der Stütze 32 und
der Bolzen 84 am Gehäuse 20 der Wickeleinrichtung 24 angeordnet
sein. Weiterhin ist denkbar, dass das Spannelement 86 und
das Spannmittel 88 an der Peripherie der Aufnahmeöffnung 82 angeordnet
sind.
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Der
Bolzen 84 ist in die Aufnahmeöffnung 82 einführbar.
Das elastische, aufspreizbare Spannelement 86 dient dazu,
den Bolzen 84 in der Aufnahmeöffnung 82 zu
verspannen.
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Die
notwendige Kraft zum Verspannen wird über das Spannmittel 88 in
Längsrichtung des Bolzens 84 gegen das Spannelement 86 aufgebracht.
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3 und 4 zeigen
jeweils einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße
Spanneinrichtung. Hierbei wird in 4 das Spannelement
einmal im entspannten Zustand, bezeichnet mit 86, und einmal
im aufgespreizten Zustand, angedeutet als Spannelement 86',
dargestellt. Entsprechend ist das Spannmittel 88 einmal
im entspannten Zustand und einmal im gespannten Zustand, angedeutet
als Spannmittel 88', dargestellt.
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Ein
axialer Anschlag 90 ist in Längsrichtung des Bolzens 84 angeordnet.
Er dient der Lagesicherung des Spannelements 86 gegen die
Kraft des Spannmittels 88. Weiterhin ist denkbar, dass
der Anschlag 90 innerhalb der Aufnahmeöffnung 82 ausgebildet
ist.
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Das
Spannmittel 88 umfasst bevorzugt einen Exzenterhebel. Wie
in 4 dargestellt, lässt sich durch Verschwenken
des Spannmittels 88 um eine Achse senkrecht der Längsrichtung
des Bolzens 84 eine Kraft zum Aufspreizen des elastischen
Spannelements 86 erzeugen. Das Spannmittel 88 kann
derart ausgebildet sein, dass die Exzen terkontur des Exzenterhebels
einen Totpunkt aufweist, an den sich eine definierte Rastposition
anschließt. Weiterhin ist denkbar, dass die Exzenterkontur
derart ausgebildet ist, dass das Spannelement 88 aufgrund
von Selbsthemmung in seiner gespannten Position verbleibt. Es versteht
sich, dass auch beliebige andere Elemente, wie z. B. Koppelmechanismen,
Ziehkeile oder Schraubelemente, verwendet werden können,
um eine Kraft auf das Spannelement 86 aufzubringen.
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Der
Bolzen 84 ist vorzugsweise mit einem Querstift 94 axial
festgelegt. Die Festlegung dient der axialen Lagesicherung des Bolzens 84 mit
seinem Anschlag 90 und damit des Spannelements 86.
Wird das Spannmittel 88 verschwenkt, so erfolgt eine Krafteinleitung
in das Spannelement 86 entlang der Längsrichtung
des Bolzens 84. Durch den Querstift 94 und den
Anschlag 90 wird ein Auswandern des Spannelements 86 entlang
der Längsrichtung des Bolzens 84 verhindert. Die
eingeleitete Kraft wird im Wesentlichen zur radialen Aufspreizung
des Spannelements 86 genutzt.
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Der
Querstift 94 dient gleichzeitig als Drehachse für
das als Exzenterhebel ausgebildete Spannmittel 88. Es ist
jedoch auch denkbar, dass die axiale Festlegung des Bolzens 84 und
die Lagerung des Spannmittels 88 über separate
Elemente erfolgen, abhängig z. B. von baulichen Gegebenheiten
an der Stütze 32 und der Wickelvorrichtung 24.
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Ein
Druckstück 96 ist zwischen Spannelement 86 und
Spannmittel 88 angeordnet. Gemäß 4 erfährt
das Druckstück 96 durch Betätigung des
Spannmittels 88 eine Verschiebung in Längsrichtung
des Bolzens 84. Die neue Position des Druckstückes
ist mit 96' angedeutet. Hierdurch wird lediglich die Komponente
der Kraft, aufgebracht durch das Spannmittel 88, die in
Längsrichtung des Bolzens 84 wirkt, auf das Spannelement 86 aufgebracht.
Andere Komponenten der Kraft, beispielsweise Radialkomponenten,
die durch das Schwenken des als Exzenterhebel ausgebildeten Spannmittels
erzeugt werden, werden nicht in das Spannelement geleitet. Dies ermöglicht
ein verschleißarmes Aufspreizen des Spannelementes 86.
Es ist denkbar, dass über bestimmte Werkstoffpaarungen
mit günstigen Reibkoeffizienten die Betätigungskräfte
zum Schwenken des Spannmittels 88 reduziert werden.
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In 5 ist
eine alternative Ausführung der Spanneinrichtung dargestellt
und insgesamt mit der Ziffer 80a bezeichnet.
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Die
Aufnahmeöffnung 82 weist an ihrem Umfang ein Formschlusselement 98 auf,
das der formschlüssigen Lagesicherung des Spannelements 86 dient.
Es versteht sich jedoch, dass ein derartiges Formschlusselement 98 auch
im Bereich des Bolzens 84 ausgebildet sein kann. Das Formschlusselement 98 kann
als Erhebung am Umfang der Aufnahmeöffnung 82 oder
des Bolzens 84 ausgebildet sein. Alternativ ist denkbar,
dass das Formschlusselement 98 als Ausnehmung am Umfang
der Aufnahmeöffnung 82 oder des Bolzens 84 angeordnet
ist. Alternativ ist eine beliebige Kombination von Ausnehmungen
und Erhebungen denkbar. Durch das Formschlusselement wird zusätzlich
zur Sicherung mittels der Kraft des aufgespreizten Spannelements 86 eine Sicherung
mittels Formschluss ermöglicht.
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In 6 ist
eine weitere alternative Ausführung der erfindungsgemäßen
Spanneinrichtung dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 80b bezeichnet. Die
zusätzliche Formschlusssicherung erfolgt über ein
Formschlusselement 98, ausgebildet als Ausnehmung am Gehäuse 20 der
Wickeleinrichtung 24, und über einen Überstand
des Spannelements 86 in Längsrichtung des Bolzens 84 gegenüber
dem Gehäuse 20 der Wickeleinrichtung 24.
Eine Betätigung des Spannelements 88 zur Einleitung
einer Kraft mittels des Druckstücks 96 in das
Spannelement 86 bewirkt ein Aufspreizen des Spannelements 86.
Das Spannelement 86 wird sich radial aufspreizen, auch in
den Bereich der Ausnehmung des Formschlusselements 98 und
in den Bereich des Überstandes gegenüber dem Gehäuse 20 der
Wickeleinrichtung 24 hinein. Hierdurch wird der zusätzliche
Formschluss gewährleistet.
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Das
Spannelement 86 ist vorzugsweise als Elastomer ausgebildet.
Dies ermöglicht große Freiheiten hinsichtlich
der Gestaltung und der Abstimmung des Spannelements 86.
Alternativ kann als Spannelement grundsätzlich jedes Element
mit genügend Elastizität verstanden werden. Beispielsweise
können Federbälge aus Metall oder Kunststoffen eingesetzt
werden.
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Aus 3 und 4 ist
ferner ersichtlich, dass das Spannelement 86 auf dem Bolzen 84 geführt
weitgehend radial gegen die Aufnahmeöffnung 82 aufgespreizt
wird. Hierdurch ist bei geeigneter Kombination mit dem Anschlag 90 das
Spannelement 86 verliersicher auf dem Bolzen 84 gelagert.
Alternativ ist denkbar, dass das Spannelement 86, geführt
in der Aufnahmeöffnung 82, weitgehend radial gegen
den Bolzen 84 aufgespreizt ist.
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Wie
in 2 dargestellt, ist das Spannmittel 88 an
der Stütze 32 angeordnet. Weiterhin ist denkbar,
dass das Spannmittel 88 am Gehäuse 20 der
Wickeleinrichtung 24 angeordnet ist.
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Vorzugsweise
verfügt die Spanneinrichtung 80 über
mindestens eine zusätzliche Führung 102 und
mindestens eine zusätzliche Aufnahme 104 zur Ausrichtung
der Stütze 32 gegenüber dem Gehäuse 20 der
Wickeleinrichtung 24, wie in 2 dargestellt. Die
Aufnahme 104 kann z. B. als Langloch, mit seiner langen
Seite radial auf den Bolzen zulaufend, und die Führung 102 als
Rundelement ausgebildet sein, da gegenüber der Aufnahmeöffnung 82 und
dem Bolzen 84 nur eine zusätzliche Verdrehsicherung
festzulegen ist. Dies genügt, um zusammen mit der Aufnahmeöffnung 82 und
dem Bolzen 84 eine Vorzugslage zu definieren. Alternativ
sind weitere geometrische Formen für die Führung 102 und
die Aufnahme 104 denkbar, sofern sie zusammen mit der Aufnahmeöffnung 82 und
dem Bolzen 84 derart zusammenwirken, dass die Verbindung
des Bolzens 84 mit der Aufnahmeöffnung 82 mittels
des Spannelements 86 gegen eine Rotation um die Längsrichtung
des Bolzens 84 gesichert wird.
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In 7 ist
noch eine weitere alternative Ausführung der erfindungsgemäßen
Spanneinrichtung dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 80c bezeichnet.
Der Bolzen 84 ist zweiteilig ausgeführt und in
Längsrichtung verstellbar, wobei ein erstes Bolzenelement 106 sich
an ein zweites Bolzenelement 108 in Längsrichtung
anschließt. Über einen Antrieb 110 und
eine angedeutete umlaufende Führungsbahn 112 kann
eine Relativbewegung des ersten Bolzenelements 106 gegenüber
dem zweiten Bolzenelement 108 erzeugt werden, um den Bolzen 84 in
Längsrichtung zu verstellen. Hier durch kann die Krafteinwirkung
auf das Spannelement 86 eingestellt und nachjustiert werden.
Bevorzugt wird die Verstellbewegung in das erste Bolzenelement 106 eingeleitet,
welches nicht durch den Querstift 94 festgelegt wird. Bevorzugt
dient der Querstift 94 der axialen und radialen Festlegung
des zweiten Bolzenelements 108.
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Der
Antrieb 110 kann z. B. als Innensechskantprofil ausgeführt
sein. Es versteht sich, dass andere Geometrien denkbar sind, die
geeignet sind, eine Bewegung des ersten Bolzenelementes 106 einzuleiten,
die dazu dient, eine Relativbewegung gegenüber dem zweiten
Bolzenelement 108 zu auszuführen.
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Bevorzugt
ist die Führungsbahn 112 als Feingewinde ausgeführt.
Hierdurch wird eine hohe Einstellgenauigkeit gewährleistet.
Es versteht sich, dass anstatt eines Gewindes auch andere Wirkelemente
genutzt werden können, sofern sie geeignet sind, die Relativbewegung
des ersten Bolzenelementes 106 gegenüber dem zweiten
Bolzenelement 108 zu führen. Die Führungsbahn 112 kann
beispielsweise auch in der Aufnahmeöffnung 82 angeordnet
sein und von dort die Relativbewegung des ersten Bolzenelementes 106 gegenüber
dem zweiten Bolzenelement 108 führen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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A1 [0002]