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Die
Erfindung betrifft einen Verfahrantrieb, insbesondere für
ein in einer Schaltzelle aufzunehmendes Schaltgerät, wobei
der Verfahrantrieb einen Grundträger, ein fest mit dem
Grundträger verbundenes Stützlager sowie eine
im Stützlager um eine Drehachse drehbar, axial fixierte
und mittels eines Kurbelwerkzeugs antreibbare Antriebswelle aufweist. Die
Antriebswelle weist eine Gewindespindel mit einer Wandermutter zum
Verfahren einer damit verbundenen Verfahrkomponente relativ zum
Grundträger auf. Die Verfahrkomponente kann z. B. ein Schieber,
eine Zahnscheibe, eine Umlenkeinheit, ein Gelenk oder dergleichen
sein. Mit „axial” sind Richtungen parallel zur
Drehachse der Antriebwelle bezeichnet.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin geeignete Schaltgeräte mit
einem derartigen Verfahrantrieb.
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Derartige
Verfahrantriebe sowie Schaltgeräte mit einem solchen Verfahrantrieb
sind beispielsweise aus den europäischen Patentschriften
EP 0 806 067 B1 und
EP 0 685 914 B1 sowie
aus der deutschen Patentschrift
DE 101 20 784 C1 bekannt. Die bekannten Schaltgeräte
sind üblicherweise zum Abschalten von Strömen
im Bereich von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Ampere ausgelegt.
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Die
Verfahrantriebe dienen dazu, ein Schaltgerät innerhalb
eines Einschubrahmens einer Schaltzelle oder eines Schaltschrankes
zu verfahren. Der Einschubrahmen kann z. B. als Einschubfach ausgebildet
sein. Die Verfahrantriebe können auch dafür vorgesehen
sein, einen relativ zum Gehäuse des Schaltgerätes
verschiebbar angeordneten Hauptkontaktträger zu verfahren.
Der Hauptkontaktträger kann dann diesem gegenüberliegende
Stromschienen oder Schaltkontakte in der Schaltzelle bzw. im Schaltschrank
kontaktieren.
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Zum
Verfahren eines Schaltgerätes in eine Einschaltstellung
wird üblicherweise ein Kurbelwerkzeug, wie z. B. eine Handkurbel,
auf die Antriebswelle gesteckt und die Antriebswelle solange gedreht, bis
die Hauptkontakte mit den schaltschrankseitigen Kontakten schließen. Üblicherweise
wird die Antriebswelle am Ende des Verfahrweges nochmals kräftig
angezogen, um einen festen Sitz des Verfahrantriebs in dieser Schaltposition
sicherzustellen.
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Allerdings
können ein Rütteln des Schaltgerätes
aufgrund von Schaltstößen beim Ein- und Ausschalten,
elektromagnetische Vibrationen, wie z. B. beim Schalten von Wechselströmen,
oder Materialausdehnungseffekte aufgrund von Temperaturschwankungen,
wie z. B. bei hoher Strombelastung des Schaltgerätes, dazu
führen, dass sich der Verfahrantrieb mit der Zeit lockert
und letztendlich löst. Dadurch nimmt die Kontaktkraft zwischen
den Hauptkontakten und den schaltschrankseitigen Kontakten ab, wodurch
sich der Übergangswiderstand erhöht. Dies hat
seinerseits zur Folge, dass sich die Schaltkontakte unzulässig
erwärmen und gegebenenfalls durch Lichtbogenbildung abbrennen. Üblicherweise kann
ein sich Lösen des Verfahrantriebs mittels entsprechender
Positionsschalter erkannt werden, um ein Abbrennen der Hauptkontakte
zu vermeiden.
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Zur
Lösung dieser Problematik ist die Verwendung von Freiläufen,
Kupplungen oder Rastungen bekannt. Allerdings sind diese Lösungen
kostenintensiv und konstruktiv sehr aufwändig.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen rüttelfesten
Verfahrantrieb, insbesondere für ein Schaltgerät,
anzugeben, welcher einfacher und kostengünstiger aufgebaut
ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, geeignete Schaltgeräte
mit einem derartigen Verfahrantrieb anzugeben.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem Verfahrantrieb mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des
Verfahrantriebs sind in den abhängigen An sprüchen
2 bis 7 angegeben. Im Anspruch 8 ist ein geeignetes Schaltgerät
mit einem derartigen Verfahrantrieb zum Verfahren des Schaltgerätes
innerhalb eines Einschubrahmens einer Schaltzelle offenbart. Im Anspruch
9 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dieses
Schaltergerätes genannt. Im Anspruch 10 ist ein weiteres
Schaltgerät zur Aufnahme in einen Einschubrahmen einer
Schaltzelle angegeben.
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Erfindungsgemäß weist
die Wandermutter eine seitlich von außen oder radial von
innen zugängliche, einen Teil ihres Innengewindes ausnehmende Öffnung
auf. Es ist in der Öffnung ein Federelement zum Aufbringen
einer Radialkraft auf ein Außengewinde der Gewindespindel
aufgenommen, um eine Reibhaftung der Gewindespindel zu bewirken.
Mit ”radial” sind Richtungen zur Drehachse der
Antriebswelle hin oder weg von ihr bezeichnet.
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Durch
die auf das Außengewinde wirkende Radialkraft wird die
Gewindespindel der Antriebswelle sozusagen mit einer Haftkraft bzw.
einem Haftmoment beaufschlagt. Diese bzw. dieses ist derart bemessen,
dass ein selbsttätiges Sichloslösen der Antriebswelle,
wie z. B. aufgrund von Vibrationen und Schaltstößen,
nahezu nicht mehr möglich ist. Der große Vorteil
ist der besonders einfache und kostengünstige Aufbau einer
Rüttelsicherung bzw. des erfindungsgemäßen
Verfahrantriebs, indem lediglich eine Öffnung oder Aussparung
in der Wandermutter eingebracht bzw. ausgespart wird und dort dann
ein Federelement eingesetzt wird.
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Die
Wandermutter weist üblicherweise eine zentrale Bohrung
mit einem Innengewinde auf. Sie kann ein viereckiges Außenprofil,
wie z. B. ein rechteckiges Außenprofil, oder ein sechseckiges
Außenprofil aufweisen. Die Öffnung in der Wandermutter
für das Federelement kann z. B. einen viereckigen oder runden
Querschnitt aufweisen. Die eingebrachte bzw. ausgesparte Öffnung
kann sich z. B. von einer Innenseite des Innengewindes radial nach
außen erstrecken. Die Öffnung kann dabei ein Sackloch
sein, wie z. B. eine Sacklochbohrung, oder eine Durchgangsöffnung,
wie z. B. eine durchgehende Bohrung. Alternativ kann die Öffnung
auch seitlich von außen, wie z. B. in radialer Richtung
zur Drehachse der Wandermutter hin, eingebracht werden bzw. ausgespart sein.
Das Federelement kann beispielsweise eine Zylinderfeder oder eine
Blattfeder sein, welche nach Einsetzen des Federelementes in der Öffnung
mit dem Einschrauben der Gewindespindel vorgespannt wird. Das Federelement übt
sodann eine konstante Kraft auf das Außengewinde der Gewindespindel aus.
Im Falle einer Durchgangsbohrung kann das Federelement auch nachträglich,
d. h. bei bereits eingeschraubter Gewindespindel, von außen
in die Öffnung eingeführt werden und unter Aufbringung
einer radialen Vorspannkraft dort in der Öffnung fixiert
werden.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Öffnung
eine längliche, sich von außen tangential zum
Innengewinde erstreckende und einen Teil des Innengewinde ausnehmende Öffnung. Die Öffnung
kann wiederum eine Sacklochöffnung, wie z. B. eine Sacklochbohrung,
oder eine durchgehende Bohrung oder Öffnung sein. Mit ”tangential” sind
Richtungen um die Drehachse der Antriebswelle bezeichnet. Der besondere
Vorteil bei dieser Ausführungsform ist, dass das Federelement
auf besonders einfache Weise von außen eingebracht werden
kann.
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Einer
weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform zufolge
ist in der länglichen Öffnung ein längliches
Biegefederelement aufgenommen, wobei ein Mittenbereich des Federelementes
zum Aufbringen der Radialkraft tangential am Außengewinde
der Gewindespindel anliegt und wobei die beiden Längsenden
des Federelementes zur Kraftabstützung an einer Innenseite
der Öffnung anliegen. Dadurch vereinfacht sich die Realisierung
eines rüttelfesten Verfahrantriebs nochmals deutlich. Hierzu
wird auf einfache Weise das längliche Biegefederelement
in die längliche Öffnung eingeführt.
Das Biegefederelement wird dann mit dem Einschrauben der Gewindespindel über
deren Außengewinde vorgespannt. Letztendlich wird über diese
Vorspannung die Radialkraft erzeugt, welche die Reibhaftung für
die Antriebswelle des Verfahrantriebs bewirkt.
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Insbesondere
weist das längliche Biegefederelement nach einer weiteren
Ausführungsform abgewinkelte Längsenden auf. Letztere
dienen dazu, die beim Einschrauben der Gewindespindel in der Wandermutter
bewirkte Auslenkung bzw. Verbiegung und folglich die damit verbundene
Biegekraft an der Innenseite der länglichen Öffnung
abzustützen.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das längliche
Biegefederelement ein Draht aus Federstahl. Im einfachsten Fall
weist der Federdraht in etwa eine im Vergleich zur länglichen Öffnung ähnlichen
bzw. vergleichbare Länge sowie Abwinkelungen an den beiden
Federenden auf.
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Im
Besonderen weist das Federelement zumindest im Kontaktbereich mit
dem Außengewinde der Gewindespindel eine maximale Querabmessung bzw.
einen maximalen Außendurchmesser auf. Letztere bzw. Letzterer
ist etwas kleiner als ein Gewindeflankenstand der Gewindespindel.
Der besondere Vorteil bei dieser Ausführungsform liegt
darin, dass das Federelement quasi zwischen zwei sich gegenüberliegenden
Gewindeflanken eingespannt oder eingeklemmt wird. Dadurch wird eine
besonders hohe Reibkraft zwischen dem Federelement und dem Außengewinde
der Gewindespindel aufgebracht.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Schaltgerät
zum Verfahren des Schaltgerätes innerhalb eines Einschubrahmens
einer Schaltzelle gelöst, wobei an einer quer zur Einschubrichtung
liegenden Schaltgerätewand ein erfindungsgemäßer
Verfahrantrieb angeordnet ist. Es greift zumindest eine mit der
Wandermutter fest verbundene Verfahrkomponente zum Verfahren des
Schaltgerätes in zumindest ein zugehöriges Kulissenstück
des Einschubrahmens ein. Die Verfahrkomponenten können z.
B. Schieber, Zahnscheiben, Umlenkeinheiten, Gelenke oder dergleichen
sein. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrantriebes
ist ein solches Schaltgerät besonders konstruktiv einfach,
kostengünstig herstellbar und zuverlässig betreibbar.
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Nach
einer Ausführungsform ist die Wandermutter des Verfahrantriebes
fest mit einer Zahnstange verbunden, wobei die Zahnstange im Eingriff
mit einem Zahnrad einer quer zur Antriebswelle angeordneten Einfahrwelle
ist. Letztere weist an ihren beiden Wellenenden jeweils einen über
einen Kurbelarm schwenkbaren Kurbelzapfen zum Eingreifen in je ein einschubrahmenseitiges
Kulissenstück auf.
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Schließlich
wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Schaltgerät zur
Aufnahme in einen Einschubrahmen einer Schaltzelle gelöst,
wobei an einer quer zur Einschubrichtung liegenden Schaltgerätewand
ein erfindungsgemäßer Verfahrantrieb angeordnet
ist. Das Schaltgerät weist einen verschiebbar angeordneten
Hauptkontaktträger zur Kontakierung mit schaltzellenseitigen
Stromschienen auf. Es ist der Hauptkontakträger mit einer
fest mit der Wandermutter verbundenen Verfahrkomponente zum Verfahren des
Hauptkontaktträgers verbunden. Die Verfahrkomponente kann
wiederum z. B. ein Schieber, eine Zahnscheibe, eine Umlenkeinheit,
ein Gelenk oder dergleichen sein.
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der Erfindung
werden im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren näher
beschrieben. Es zeigen
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1 schematisch
ein Schaltgerät in Verbindung mit einer Schaltzelle und
einem darin angeordneten Einschubrahmen,
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2 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Verfahrantriebs,
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3 einen
radialen Schnitt durch eine Wandermutter des Verfahrantriebs gemäß 2 mit gerade
noch nicht eingeschraubter Gewindespindel,
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4 einen
radialen Schnitt durch die Wandermutter des Verfahrantriebs gemäß 2 mit
rüttelfest eingeschraubter Gewindespindel gemäß der Erfindung,
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5 eine
vergrößerte Schnittdarstellung eines Kontaktbereichs
zwischen einem Federelement in der Wandermutter und der eingeschraubten
Gewindespindel,
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6 eine
Draufsicht auf das Federelement gemäß 5 und
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7 eine
beispielhafte konstruktive Ausführung eines erfindungsgemäßen
rüttelfesten Verfahrantriebs.
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1 zeigt
schematisch ein Schaltgerät 1 in Verbindung mit
einer Schaltzelle 7 und einem darin angeordneten Einschubrahmen 10.
Das gezeigte Schaltgerät 1 ist beispielhaft ein
Niederspannungs-Leistungsschalter mit Lichtbogenlöschkammern 2 und
einem Bedienungspult 3. Mit „Niederspannung” sind
hier Spannungen bis ca. 1000 Volt gemeint. An dem Bedienungspult 3 ist
links ein elektronischer Überstromauslöser und
rechts ein Handhebel zum Spannen eines Federspeichers für
das Schaltgerät 1 gezeigt, während Bedienungs-
und Anzeigeelemente zur Betätigung des Schaltgerätes 1 in etwa
in der Mitte des Bedienungspultes 3 angeordnet sind. Allgemein
ist eine Schaltzelle 7 Bestandteil eines Schaltschrankes
oder einer mehrfeldrigen Schaltanlage. Sie weist typischerweise
einen Einschubrahmen 10 auf, in dem das Schaltgerät 1 eingesetzt
werden kann. Mit dem Bezugszeichen 11 sind Seitenwände
des Einschubrahmens 10 bezeichnet. Sie sind mit einem Kulissenstück 12 in
Form einer Ausstanzung oder Ausnehmung versehen, in welches ein
Kurbelzapfen 13 eines Kurbelarms 14 des Verfahrantriebs 20 eingreifen
kann. Der Kurbelarm 14 ist dabei durch eine nicht weiter
gezeigte Einfahrwelle 15 des Verfahrantriebs 20 schwenkbar.
Mit dem Bezugszeichen 9 ist weiterhin eine Ein- und Ausfahrrichtung
des Schaltgerätes 1 und mit 18 eine Tür
zum Verschließen der Schaltzelle 7 bzw. des gezeigten Schaltschrankes
bezeichnet. Mit dem Bezugszeichen 16 ist eine Kurbelöffnung
bezeichnet, durch welche eine gezeigte Handkurbel 17 zum
Aufstecken auf eine Antriebswelle des nicht weiter dargestellten Verfahrantriebs 20 aufgesteckt
werden kann.
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2 zeigt
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Verfahrantriebs 20.
Der gezeigte Verfahrantrieb 20 weist einen beispielhaft
plattenförmigen Grundträger 21 sowie
ein fest mit dem Grundträger 21 verbundenes Stützlager 23 auf.
Das Stützlager 23 ist zur drehbaren und axial
fixierten Lagerung einer Antriebswelle 3 um eine Drehachse
A vorgesehen. Die Antriebswelle 3 ist mittels des Kurbelwerkzeugs 17 antreibbar.
Hierzu wird das Kurbelwerkzeug 17 auf ein Kopfstück 35 der
Antriebswelle 3 aufgesteckt, um diese entsprechend verdrehen
zu können. Zugleich weist die Antriebswelle 3 einen
mit dem Bezugszeichen 33 bezeichneten Wellenbolzen sowie
eine Gewindespindel 24 auf. Das gezeigte Stützlager 23 kann
z. B. ein Buchsenlager zur Lagerung des Wellenbolzens 33 aufweisen.
Mit dem Bezugszeichen 25 ist eine Wandermutter bezeichnet, welche
ein Innengewinde 28 zur Aufnahme bzw. zum Einschrauben
der Gewindespindel 24 aufweist. Im vorliegenden Beispiel
ist die Wandermutter 25 beispielhaft bereits fest mit einer
Schubstange 26 als Verfahrkomponente verbunden. Letztere
ist zum Antrieb einer hier nicht weiter gezeigten Einfahrwelle für das
Schaltgerät 1 vorgesehen. Vorzugsweise bilden die
Wandermutter 25 und die Schubstange 26 ein einteiliges
Bauteil, wie z. B. ein einteiliges Gussteil in Form eines Schlittens.
Im vorliegenden beispiel kann die Wandermutter 25 zusammen
mit der Schubstange 26 entlang einer ebenen Oberfläche
des Grundträgers 21 gleiten.
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Erfindungsgemäß weist
nun die Wandermutter 25 eine von außen zugängliche,
einen Teil des Innengewindes 28 der Wandermutter ausnehmende Öffnung 4 auf.
Im Beispiel der vorliegenden 2 weist
die Öffnung 4 einen rechteckigen Querschnitt auf.
Weiterhin ist gemäß der Erfindung in der Öffnung 4 ein
Federelement 5 zum Aufbringen einer Radialkraft F auf ein
Außengewinde 36 der Gewindespindel 24 aufgenommen,
um eine Reibhaftung der Gewindespindel 24 zu bewirken.
Im vorliegenden Bei spiel weist das Federelement 5 einen
kreisförmigen Querschnitt auf.
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3 zeigt
einen radialen Schnitt durch eine Wandermutter 25 des Verfahrantriebs 20 gemäß 2 mit
gerade noch nicht eingeschraubter Gewindespindel 24. Im
vorliegenden Beispiel ist die Öffnung 4 eine längliche,
sich tangential von außen zum Innengewinde 28 erstreckende
und einen Teil des Innengewindes 28 ausnehmende Öffnung 4 mit
einem rechteckigen Querschnitt, wobei die Höhe H der Öffnung 4 deutlich
größer ist als deren Breite B. Die Höhe
H ist vorzugsweise 1,5 bis 3 mal so groß wie die Breite
B. Das gezeigte Federelement 5 ist beispielhaft ein Biegefederelement
in Form eines geraden Drahtstücks. Das Drahtstück 5 ist
im vorliegenden Beispiel gerade noch nicht vorgespannt. Weiterhin weist
das Drahtstück 5 an seinen beiden Längsenden je
eine Abwinklung 51 auf. Die Länge der Abwinklungen 51 ist
dabei etwas kleiner als die Höhe H der Öffnung 4.
Zudem ist der Außendurchmesser D des Drahtstücks 5 (siehe 5)
etwas kleiner als die Breite B der Öffnung 4,
sodass das Drahtstück 5 nach Einsetzen in der Öffnung 4 um
seine Längsachse fixiert ist.
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4 zeigt
einen radialen Schnitt durch die Wandermutter 25 des Verfahrantriebs 20 gemäß 2 mit
nun rüttelfest eingeschraubter Gewindespindel 24 gemäß der
Erfindung. Im Vergleich zur 3 ist nun
das Drahtstück 5 in seinem Mittenbereich durch
das Außengewinde 28 der Gewindespindel 24 durchgebogen.
Die Durchbiegung bewirkt ihrerseits eine radial auf das Außengewinde 28 der
Gewindespindel 24 einwirkende Radialkraft F. Zur Abstützung
einer entsprechenden Gegenkraft liegen die beiden Längsenden 51 des
Drahtstückes 5 jetzt an einer nicht weiter bezeichnete
Innenseite der länglichen, tunnelförmigen Öffnung 4 an.
Die Radialkraft F wirkt als Normalkraft auf die Oberseite des Außengewindes 36 der
Gewindespindel 24 ein. Multipliziert mit einer Reibungszahl μ wirkt
dann diese Radialkraft F als Reibungskraft in tangentialer Richtung
bremsend oder hemmend auf die Antriebswelle 3 ein. Bei der
Reibungszahl μ handelt es sich um eine materialpaa rungsabhängige
Größe, d. h. sie ist abhängig vom Material
des Federelementes 5 und vom Material der Gewindespindel 24.
Für den Fall, dass beide Materialien aus Stahl gefertigt
sind, liegt diese Reibungszahl μ in etwa in einem Bereich
von 0,1 bis 0,2.
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5 zeigt
eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Kontaktbereichs
zwischen dem als Drahtstück ausgeführten Federelement 5 und
der eingeschraubten Gewindespindel 24. Wie die 5 zeigt, weist
das Drahtstück 5 einen Außendurchmesser
D auf, der etwas kleiner ist als ein Gewindeflankenabstand FA der
Gewindespindel 24. Dadurch liegt das Drahtstück 5 keilförmig
zwischen diesen beiden Gewindeflanken. Die dadurch bewirkte Verklemmung erzeugt
eine besonders hohe Reibkraft bzw. ein besonders hohes Reibmoment,
welches zur Hemmung der Antriebswelle 3 dient.
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6 zeigt
eine Draufsicht auf das Drahtstück 5 gemäß 5.
In dieser Ansicht ist erkennbar, wie das Drahtstück 5 in
das Außengewinde 36 der Gewindespindel 24 eingepresst
bzw. eingeklemmt ist und zudem noch wegen der Steigung des Außengewindes 28 tangential
verbogen ist. Diese Verbiegung in tangentialer Richtung bewirkt
ein mit dem Bezugszeichen M bewirktes Biegemoment, welches zusätzlich
zu einer weiteren Erhöhung der Reibkraft bzw. des Reibmomentes
führt.
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7 zeigt
eine beispielhafte konstruktive Ausführung eines erfindungsgemäßen
rüttelfesten Verfahrantriebs 20. Im vorliegenden
Beispiel weist die Antriebswelle 3 einen mit dem Bezugszeichen 33 bezeichneten
Wellenbolzen und eine mit dem Bezugszeichen 24 bezeichnete
Gewindespindel auf. Die Antriebswelle 3 ist wiederum in
einer Wandermutter 23 eingeschraubt und in einem Stützlager 23 gelagert.
Zugleich ist die Wandermutter 25 seitlich durch zwei fest
mit dem Grundträger 21 verbundene, in Einschubrichtung
ausgerichtete Seitenwände 22 begrenzt und durch
diese seitlich geführt. Ferner ist das Stützlager 23 fest
an den beiden Seitenwänden 22 angebracht. Weiterhin
ist die Wandermutter 25 fest mit einer Schubstange 26 verbunden,
wobei im vorliegenden Beispiel beide Komponenten 25, 26 als einteiliges
Gussteil ausgebildet sein. Zugleich sind in der Schubstange 26 Löcher 27 vorhanden,
durch welche Zähne 30 zweier benachbarter Zahnräder 31 eingreifen
können. Letztere treiben eine quer zur Drehachse A angeordnete
Einfahrwelle 15 an. Mit dem Bezugszeichen S ist eine Schwenkachse
S der diesbezüglich axial benachbarten Zahnräder 31 sowie
der Einfahrwelle 15 bezeichnet. Wird nun die Antriebswelle 3 über
eine Handkurbel verdreht, so wird die Kurbeldrehbewegung in eine
lineare Verfahrbewegung mit hoher Übersetzung umgesetzt.
Zugleich wird diese Linearbewegung über die Schubstange 26 in
eine weitere Drehbewegung der Einfahrwelle 15 mit nochmals
hoher Übersetzung umgesetzt. Die Drehung der Einfahrwelle 15 bewirkt
schließlich ein Verschwenken der beidseitig angeordneten
Kurbelarme 14 sowie ein Verschwenken der dort angebrachten
Kurbelzapfen 13, welche zum Eingreifen in eine jeweilige
Kulisse des Einschubrahmens der Schaltzelle vorgesehen sind. Mit
dem Bezugszeichen 32 ist ergänzend noch eine Anzeigevorrichtung bezeichnet,
welche den Verfahrgrad des Verfahrantriebs 20 anzeigt.
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Obwohl
die Erfindung im Detail durch die Ausführungsbeispiele
näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung
nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und
andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Zusammenfassend
wird ein Verfahrantrieb 20, insbesondere für ein
in einer Schaltzelle 7 aufzunehmendes Schaltgerät 1,
vorgeschlagen. Der Verfahrantrieb 20 weist einen Grundträger 21,
ein fest mit dem Grundträger 21 verbundenes Stützlager 23 sowie
eine im Stützlager 23 um eine Drehachse A drehbar,
axial fixierte und mittels eines Kurbelwerkzeugs 17 antreibbare
Antriebswelle 3 auf. Letztere weist eine Gewindespindel 24 mit
einer Wandermutter 25 zum Verfahren einer damit verbundenen
Verfahrkomponente relativ zum Grundträger 21 auf.
Erfindungsgemäß weist die Wandermutter 25 eine
seitlich von außen oder radial von innen zugängliche,
einen Teil ihres Innengewindes 28 ausnehmende Öffnung 4 auf.
In der Öffnung 4 ist ein Federelement 5 zum
Aufbringen einer Radialkraft F auf ein Außengewinde 36 der
Gewindespindel 24 aufgenommen, um eine Reibhaftung der
Gewindespindel 24 zu bewirken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0806067
B1 [0003]
- - EP 0685914 B1 [0003]
- - DE 10120784 C1 [0003]