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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Vorrichtung mit Leiterplatte
und Federkraftklemme nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
die Verwendung der Federkraftklemme für eine Leiterplatte
gemäß Anspruch 24.
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Federkraftklemmen
zum Anschluss von elektrischen Leitern sind allgemein bekannt. Ein
häufig genutztes Prinzip beruht darauf, dass der Leiter mittels
Federkraft gegen einen stromleitenden Balken gedrückt wird.
Für den Anschluss von Leitern mit Federkraftklemmen an
eine Leiterplatte haben sich verschiedene Lösungsvarianten
etabliert. Beispiele hierfür finden sich beispielsweise
im Katalog „Leiterplattenanschlusstechnik, Elektronikgehäuse,
Combicon 2007" von Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Seite
81 und 89.
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Der
stromleitende Balken kann auch ein Schenkel der Federkraftklemme
selbst sein, wie zum Beispiel die
DE 10153170 C1 offenbart. Dies schränkt
allerdings die Materialauswahl für die Federkraftklemme
ein, denn das Material muss nicht nur entsprechende mechanische
Eigenschaften für die Federwirkung aufweisen, sondern zusätzlich über geeignete
elektrische Leiteigenschaften verfügen.
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Wird
der stromleitende Balken gemäß der
DE 298 15517 U1 nicht durch
einen Federschenkel der Federkraftklemme selbst gebildet, so sind
für den elektrischen Kontakt von dem stromleitenden Balken zu
der Leiterbahn der Leiterplatte funktionell separate Bauteile wie
Lötstifte vorzusehen. Damit die Federkraftklemme den Leiter
auch tatsächlich gegen den stromleitenden Balken drückt,
muss ferner die Federkraftklemme mit dem stromleitenden Balken verbunden
oder zumindest ihm gegenüber positioniert und fixiert werden.
Letzteres erfolgt durch ein entsprechendes Gehäuse.
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Die
JP 9102340 offenbart einen
anderen Lösungsansatz für den Anschluss eines
Leiters an die Leiterplatte. Nach der Lehre der
JP 9102340 ist eine Federkraftklemme
in einem mit der Leiterplatte verbundenen Gehäuse vorgesehen.
Die Feder kraftklemme umfasst einen an der inneren Gehäuseoberseite
befestigten Anlageschenkel und einen damit verbundenen Klemmschenkel.
Der Klemmschenkel wirkt in Richtung der Leiterplatte und drückt
einen angeschlossenen elektrischen Leiter direkt auf die Leiterbahn
der Leiterplatte. Dies hat den Vorteil, dass auf einen separaten
stromleitenden Balken verzichtet werden kann. Dadurch wird einerseits
die elektrische Vorrichtung vereinfacht, da kein Bauteil der Vorrichtung
zusätzlich elektrisch mit der Leiterbahn verbunden werden
muss. Darüber hinaus muss das Gehäuse nicht mehr
dafür sorgen, dass die Federkraftklemme gegenüber
dem stromleitenden Balken positioniert und fixiert wird. Dennoch
wird auch bei dieser Lösung nach wie vor ein Gehäuse
benötigt, um die Federkraftklemme zu halten und den elektrischen Leiter
zu führen.
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Der
Erfindung liegt ausgehend von der
JP 9102340 die
Aufgabe zu Grunde, eine elektrische Vorrichtung mit Federkraftklemme
zu entwickeln, deren Gehäuse weniger Funktionen übernehmen
muss und sich daher einfacher gestalten lässt. Zusätzlich stellt
sich die Aufgabe, eine für die Montage auf einer Leiterplatte
und zum Anschluss eines Leiters an eine Leiterplatte geeignete Federkraftklemme
anzugeben.
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Diese
Aufgaben werden durch die Merkmale der elektrischen Vorrichtung
des Anspruchs 1 sowie die Merkmale des Anspruchs 24 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße elektrische Vorrichtung umfasst
eine Leiterplatte und eine Federkraftklemme mit einem im Wesentlichen
in Richtung der Leiterplatte wirkenden Klemmschenkel zum Klemmen
eines elektrischen Leiters, wobei zur Aufnahme des elektrischen
Leiters eine Leiteraufnahme vorgesehen ist. Dabei ist die Leiteraufnahme
zumindest teilweise in der Federkraftklemme selbst vorgesehen.
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Wenn
sich die Leiteraufnahme in der Federkraftklemme selbst befindet,
braucht das Gehäuse diese Funktion nicht mehr zu übernehmen.
Dadurch lässt sich das Gehäuse einfacher ges talten.
Das hat den Vorteil, dass es mit geringerem Aufwand und damit kostengünstiger
herstellen lässt.
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Ein
Gehäuse ohne Leiteraufnahme kann ferner kleiner gestaltet
werden. Ein kleineres Gehäuse hat den Vorteil, den Anforderungen
zunehmender Miniaturisierung im Gerätebau gerecht zu werden.
Darüber hinaus erweist sich ein kleineres Gehäuse
in solchen Anwendungen als vorteilhaft, in denen sich die zu kontaktierende
Leiterbahn nicht an den äußeren Rand der Leiterplatte
führen lässt. Denn in diesem Fall wird der zur
Verfügung stehende Raum für das Gehäuse
zusätzlich durch umgebende Bauteile auf der Platine, wie
beispielsweise Kondensatoren, Widerstände o. ä.,
begrenzt.
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Eine
weitere Reduzierung der Baugröße der elektrischen
Vorrichtung lässt sich dadurch erreichen, dass eine Federkraftklemme
in Art einer geschlossenen Schleife eingesetzt wird, die mit einem ersten
Federschenkel beginnt und mit dem Klemmschenkel endet. Diese Art
von Federkraftklemmen ist quasi selbsttragend. Sie bilden ein in
sich geschlossenes Kraftsystem. Das heißt sie brauchen
zur mechanischen Stabilisierung bzw. zur Kraftaufnahme kein Gehäuse
mehr. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass auf ein Gehäuse
komplett verzichtet werden kann. Damit besteht die elektrische Vorrichtung
zum Klemmen eines elektrischen Leiters nur noch aus einem Teil:
der Federkraftklemme. Letztlich bestimmt die räumliche
Ausdehnung der Federkraftklemme die Ausdehnung der elektrischen
Vorrichtung, zumal sich die Federkraftklemme im Wesentlichen nur
auf einer Seite der Leiterplatte erstreckt. Dadurch kann diese Vorrichtung
noch kleiner gebaut und noch einfacher und damit kostengünstiger
hergestellt werden. Darüber hinaus wird die Montage der
Federkraftklemme auf der Leiterplatte erleichtert, da keine gesonderten Befestigungseinrichtungen
für das Gehäuse mehr vorgesehen werden müssen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Federkraftklemme
eine Schenkelfederklemme ist. Daraus ergibt sich ein Vorteil beim
Anschließen von flexiblen Leitern mit Aderendhülse
oder starren Leitern. Diese Leiter lassen sich ohne zu Hilfenahme
eines Werkzeugs bzw. ohne Betätigung eines Öffners
direkt in die Federkraftklemme einschieben. Dadurch vereinfacht
sich der Anschluss der Leiter und die Anschlusszeit wird verkürzt.
Dies ist insbesondere in solchen Anwendungen von Vorteil, bei denen
eine Vielzahl von Leitern angeschlossen werden muss, weil die Anschlusszeiten
durch das werkzeuglose Direktstecken der Leiter erheblich reduziert
werden. Dies ist oft in Anwendungen der Telekommunikation gegeben.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Federkraftklemme an einer Kante der Leiterplatte über
einen in die Leiteraufnahme ragenden Vorsprung befestigt ist. Dies
ist bei der Montage der Federkraftklemme auf der Leiterplatte von
Vorteil, denn die Federkraftklemme kann auf diese Weise ohne zu
Hilfenahme eines Gehäuses oder ähnlicher Einrichtung
und ohne zu Hilfenahme eines Werkzeugs auf der Leiterplatte fixiert werden.
Das reduziert die Montagezeit.
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Zusätzlich
sind die Fertigungskosten von der elektrischen Vorrichtung geringer,
weil die Leiteraufnahme der Federkraftklemme gleichzeitig zur Fixierung
der Federkraftklemme an der Leiterplatte dient und daher auf eine
separate Aufnahme verzichtet werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil dieser Weiterbildung ist die Tatsache, dass sich
der in die Leiteraufnahme ragende Vorsprung an nahezu beliebiger
Stelle auf der Leiterplatte befinden kann, beispielsweise auch an einer
entsprechenden fensterartigen Aussparung mitten auf der Leiterplatte.
Das hat den Vorteil, dass auch Anwendungen realisiert werden können,
die es aufgrund ihrer Leiterbahnenstruktur nicht gestatten, einen
notwendigen Anschluss für einen Leiter an den äußeren
Rand der Leiterplatte zu legen.
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Da
sich die Federkraftklemme selbsttätig durch ihre eigene
Federkraft auf der Leiterplatte hält, also beispielsweise
nicht verlötet oder verklebt werden muss, lässt
sie sich jederzeit, auch nachträglich montieren. Das erhöht
die Flexibilität für den Anwender, der die Anschlüsse
der jeweiligen Applikation individuell anpassen kann.
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Darüber
hinaus erfolgt bei dieser Weiterbildung die Montage der Federkraftklemme
auf der Leiterplatte alleine über einen Vorsprung, das
bedeutet, es sind keine Löcher in der Leiterplatte erforderlich. Dadurch
erhöht sich die Flexibilität bei der Bestückung
von Bauteilen auf der Leiterplatte sowie bei der Struktur der Leiterbahnen.
Insbesondere lassen sich dadurch beispielsweise mehrere Leiterbahnen
auf engerem Raum auf der Leiterplatte positionieren. Die elektronische
Struktur kann insgesamt dichter gepackt werden. Dadurch lassen sich
kleinere Leiterplatten bei gleichem Leistungs- und Funktionsspektrum
realisieren, was wiederum der zunehmenden Miniaturisierung im Gerätebau
gerecht wird.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Federkraftklemme einen
oder mehrere in Öffnungen der Leiterplatte eintauchende
Dorne. Diese Ausführung ist für Anwendungen mit
größeren Leiterquerschnitten von Vorteil. Solche
Leiter können unter Umständen stärkere
Zugkräfte auf die Federkraftklemme ausüben. Die
Dorne wiederum halten die Federkraftklemme auch bei größeren
Zugkräften sicher in ihrer Position. Insbesondere kann
durch zwei oder mehrere Dorne ein Verdrehen der Federkraftklemme
bei zur Seite ziehenden Leitern verhindert werden.
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Eine
weitere Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Dorne über
die Leiterplatte ragen. Wird der elektrische Leiter in die Leiteraufnahme
der Federkraftklemme eingeführt, stößt
er irgendwann an diese Dorne. Das bedeutet, die Dorne stellen ein
Anschlagelement für den elektrischen Leiter dar und erleichtern
damit die Positionierung des abisolierten Leiters auf der Leiterbahn.
Durch die genaue Positionierung des Leiters kann der Leiter sehr
exakt einer Leiterbahn oder einem Leiterbahnbereich zugeordnet werden.
Insbesondere wird dadurch sicher verhindert, dass der Leiter eine
falsche Leiterbahn trifft, Leiterbahnen kurzgeschlossen werden oder
das Aufliegen der Isolation des Leiters auf einer Leiterbahn. Die
vorgenannte Ausführung ist somit insbesondere dann von
Vorteil, wenn die anzuschließenden elektrischen Leiter
sehr genau auf einer Leiterplat te zu positionieren sind. Dies ist
beispielsweise der Fall, wenn der Anschluss von elektrischen Leitern
in einem mit Bauteilen dicht bestückten Leiterplattenplattenbereich
erforderlich ist beziehungsweise in diesem Bereich Leiterbahnen
sehr dicht beieinander liegen.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist die Ausnehmung für
die Leiteraufnahme in der Federkraftklemme rechteckig. Das ist vor
allem dann von Vorteil, wenn die Leiteraufnahme gleichzeitig als
Befestigungsmittel für die Federkraftklemme an der Leiterplatte
dient, dadurch dass ein Vorsprung der Leiterplatte in die Leiteraufnahme
eintaucht. Bei einer auf der Leiterplatte montierten Federkraftklemme liegt
dann eine Seite der Ausnehmung plan auf der Unterseite der Leiterplatte
auf. Sind der Vorsprung der Leiterplatte und die Ausnehmung zusätzlich
in ihrer Breite aufeinander abgestimmt, bedeutet das, dass der Vorsprung
vom Klemmschenkel der Federkraftklemme nahezu ohne Spiel geklemmt
wird. Durch die plane Auflage sowie die vorgenannte geometrische
Abstimmung ist die montierte Federkraftklemme besonders unempfindlich
gegen Vibrationen und Erschütterungen. Das ist für
solche Anwendungen von Vorteil, bei denen die Leiterplatte mit vormontierter
Federkraftklemme zum Kunden transportiert wird.
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In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die
Federkraftklemme derart gestaltet, dass über den Klemmschenkel
der elektrische Leiter direkt auf eine Leiterbahn der Leiterplatte klemmbar
ist. Dadurch lässt sich für den elektrischen Anschluss
des Leiters ein minimaler Übergangswiderstand realisieren.
Dies ist vor allem für Anwendungen mit kleineren Strömen
von Vorteil, wie beispielsweise bei der Datenübertragung
in der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik.
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In
einer Ausführung der Erfindung ist die Federkraftklemme
in ihrem Querschnitt an mindestens einer Stelle geschwächt.
Dadurch lässt sich ein homogener mechanischer Spannungsverlauf
in der Federkraftklemme erreichen. Gerade bei Feder kraftklemmen
in Art einer geschlossenen Schleife bildet die Federkraftklemme
selbst zwischen ihrem Klemmschenkel und dem ersten Federschenkel
einen Hebelarm. Wird die Federkraftklemme betätigt, führt
die Wirkung des Hebelarms dazu, dass die Bereiche der Federkraftklemme
nahe dem ersten Federschenkel stärker beansprucht werden,
als die Bereiche nahe dem Klemmschenkel. Die stärkere Beanspruchung führt
unter anderem zu einer schnelleren Materialermüdung der
Bereiche nahe dem ersten Federschenkel. Ferner tragen die Bereiche
nahe dem Klemmschenkel aufgrund der geringen Beanspruchung kaum
zur Aufbringung der Klemmkraft bei. Daraus folgt eine bezogen auf
die Baugröße der Federkraftklemme reduzierte Federkapazität.
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Wird
der Querschnitt der Federkraftklemme an geeigneten Stellen geschwächt,
beispielsweise um die Wirkung des Hebelarms zu reduzieren, lässt sich
der mechanische Spannungsverlauf in der Federkraftklemme verändern.
Dadurch kann schließlich erreicht werden, dass die Bereiche
der Federkraftklemme nahezu gleichmäßig beansprucht
werden. Dadurch lassen sich Bereiche mit überdurchschnittlicher
Materialermüdung vermeiden. Dies ist insbesondere für
kleinere Federkraftklemmen in Anwendungen mit kleineren Leiterquerschnitten
von Vorteil, da diese aus dünneren Federblättern
gebogen werden.
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Ein
weiterer Vorteil des homogenen mechanischen Spannungsverlaufs in
der Federkraftklemme ergibt sich aus der Tatsache, dass hierbei
nahezu alle Bereiche der Federkraftklemme zur Federkraftwirkung
beitragen. Mit anderen Worten erhöht sich dadurch die Federkapazität.
Andersherum betrachtet, kann eine Federkraftklemme mit homogenem
mechanischen Spannungsverlauf bei gleicher Federkapazität
kleiner gebaut werden. Das ist vor allem für solche Anwendungen
von Vorteil, bei denen der zur Verfügung stehende Raum
für die elektrische Vorrichtung zum Anschluss eines elektrischen
Leiters auf der Leiterplatte sehr begrenzt ist. Dies ist vor allem
bei kleinen Geräten oder solchen mit Leiterplatten mit
einer sehr hohen Packungsdichte elektronischer Bauteile der Fall.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich an den
Klemmschenkel ein Bogenstück anschließt, wobei
das Bogenstück eine Aufnahme für ein Betätigungswerkzeug,
beispielsweise einen Schraubendreher oder einen Knopf, zur Auslenkung
des Klemmschenkels umfasst. Im Falle einer Zugfederklemme muss der
Klemmschenkel für den Anschluss eines elektrischen Leiters
ausgelenkt werden, nämlich um den elektrischen Leiter in
die Leiteraufnahme der Federkraftklemme einzuschieben zu können.
Bei einer Schenkelfederklemme muss der Klemmschenkel zum Lösen
des elektrischen Leiters ausgelenkt werden. In beiden Fällen wird
durch die Aufnahme im Bogenstück die Betätigung
der Federkraftklemme erleichtert, da das Betätigungswerkzeug
in der Aufnahme sicher positioniert und fixiert werden kann. Das
ist vor allem von Vorteil, wenn die Federkraftklemme größer
gebaut ist und damit die Betätigungskräfte zum
Auslenken des Klemmschenkels höher sind. Dann könnte
der erhöhte Kraftaufwand leicht dazu führen, dass
das Betätigungswerkzeug von der Federkraftklemme abrutscht und
benachbarte Bereiche der Leiterplatte oder Bauteile auf der Leiterplatte
beschädigt.
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Gleichermaßen
ergibt sich ein Vorteil für solche Anwendungen, in denen
die Federkraftklemme nur eingeschränkt zugänglich
ist. Vor allem in solchen Fällen ist der Einsatz eines
Betätigungswerkzeugs zum Auslenken des Klemmschenkels zwingend
erforderlich. Bei eingeschränktem Zugang zur Federkraftklemme
ist auch die Sicht auf das Bogenstück eingeschränkt,
so dass sich ein Betätigungswerkzeug nur schwer auf einem
Bogenstück ohne Aufnahme korrekt positionieren ließe.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht zwischen der Leiterplatte und
der Federkraftklemme einen Leiterplattenschutz vor. Dieser dient
in erster Linie zur mechanischen Stabilisierung der Leiterplatte. Die
Kräfte, die zum Betätigen der Federkraftklemme beim
Auslenken des Klemmschenkels ausgeübt werden, wirken zumindest
teilweise in Richtung auf die Leiterplatte. Der zuletzt genannte
Kräfteanteil wird durch den Leiterplattenschutz gedämpft.
Das gilt insbesondere bei der Ausführung, bei der der Leiterplattenschutz
als plattenförmiges Element ausgebildet ist. Dabei werden
die durch eine Auslenkung der Klemmfeder erzeugten, verhältnismäßig
punktuell wirkenden Kräfte auf die gesamte Fläche
des Leiterplattenschutzes verteilt. Dadurch lässt sich
der Druck auf die Leiterplatte pro Flächeneinheit unter
ein kritisches Maß reduzieren, so dass die Leiterplatte
nicht beschädigt wird. Über die Fläche
des plattenförmigen Elements, lässt sich die Dämpfungswirkung
der Höhe des ausgeübten Drucks auf die Leiterplatte
sowie der Druckempfindlichkeit der Leiterplatte individuell anpassen.
Noch weiter lässt sich die Dämpfungswirkung steigern,
wenn für den Leiterplattenschutz ein Kunststoff oder ein
Elastomer verwendet wird. Diese Materialien können aufgrund
ihrer elastischen Materialeigenschaften einen Teil der Kräfte
sogar in sich selbst auffangen beziehungsweise dämpfen.
Der Leiterplattenschutz ist bei Anwendungen mit größeren
Federkraftklemmen von Vorteil, da bei ihnen auch größere
Kräfte für die Betätigung der Federkraftklemme
erforderlich sind.
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Die
Schutzwirkung des Leiterplattenschutzes lässt sich noch
weiter steigern, wenn sich der Leiterplattenschutz über
die Ober- und Unterseite der Leiterplatte erstreckt. Diese Ausführung
ist besonders vorteilhaft, wenn überdurchschnittlich hohe Kräfte
wirken oder die Leiterplatte mechanisch sehr empfindlich ist. Dabei
soll der Leiterplattenschutz im Bereich der Leiterbahn eine Aussparung
definieren, damit der elektrische Leiter weiterhin direkt auf die Leiterbahn
geklemmt werden kann. Alternativ ist es auch möglich einen
beidseitigen Leiterplattenschutz ohne diese Aussparung vorzusehen.
Allerdings wird dann, der elektrische Leiter gegen eine Seite des
Leiterplattenschutzes geklemmt. Daher muss in diesem Fall der Leiterplattenschutz
mit der zu kontaktierenden Leiterbahn elektrisch leitend verbunden
werden. Besteht der Leiterplattenschutz zudem aus Kunststoff oder
einem Elastomer, so muss zusätzlich ein elektrisches Verbindungselement
vom elektrischen Leiter zur Leiterbahn eingesetzt werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführung ergibt sich dann, wenn
der beidseitige Leiterplattenschutz mit Aussparung, zumindest auf
der Seite mit der Aussparung eine Dicke aufweist, die in der gleichen
Größenordnung wie der Durchmesser des elektrischen
Leiters liegt. Dann begrenzt die Aussparung zusätzlich
zur Leiteraufnahme stark die laterale Bewegungsmöglichkeit
des elektrischen Leiters. Dadurch wird der elektrische Leiter innerhalb
der Ebene der Leiterplatte quasi zwangsweise auf der Leiterbahn
positioniert. Damit wirkt die Aussparung sowohl als Führung
als auch als Fixierung für den elektrischen Leiter. Das
ist vor allem für Anwendungen mit sehr dünnen,
flexiblen elektrischen Leitern von Vorteil. Diese Leiter haben häufig
zu wenig Eigenstabilität, um sich positionsgenau in ihre
Endposition bringen zu lassen. In ähnlicher Weise gilt
dieser Vorteil für sehr dicke, starre elektrische Leiter,
da die sehr geringe Flexibilität solcher Leiter ein positionsgenaues
Einbringen des Leiters in die Federkraftklemme deutlich erschwert.
Die beschriebenen Vorteile der Führungseigenschaft der
Aussparung kommen vor allem in solchen Anwendungen zum Tragen, in
denen sich die elektrische Vorrichtung zum Anschluss eines elektrischen
Leiters an einer schwer beziehungsweise nicht einfach direkt zugänglichen
Stelle auf der Leiterplatte befindet, zum Beispiel nicht am äußeren
Rand, sondern mittig auf der Leiterplatte.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht einen Leiterplattenschutz vor,
der eine Nase aufweist, welche in die Leiteraufnahme der Federkraftklemme
eintaucht. Diese Nase dient als Befestigungsmittel für die
Federkraftklemme auf der Leiterplatte. Diese Ausführung
ist für solche Anwendungen von Vorteil, die keinen Vorsprung
der Leiterplatte gestatten, der alternativ zur Befestigung der Federkraftklemme
auf der Leiterplatte dienen kann. Die Ausführung mit der Nase
an dem Leiterplattenschutz eignet sich insbesondere zur Nachrüstung,
da es für den Einsatz der elektrischen Vorrichtung zum
Anschluss eines elektrischen Leiters auf der Leiterplatte in diesem
Fall keiner baulichen Veränderung der Leiterplatte bedarf. Darüber
hinaus lässt sich die Nase am Leiterplattenschutz fertigungstechnisch
einfacher und damit kostengünstiger herstellen, als ein
Vorsprung an der Leiterplatte. Dies gilt vor allem, da sich der
Leiterplattenschutz mit der Nase als einfaches Spritzgussteil herstellen
lässt.
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Die
Vorteile einer Weiterbildung der Erfindung, die einen oder mehrere
Stege des Leiterplattenschutzes vorsehen, die in Öffnungen
der Leiterplatte eintauchen, sind analog zu den Vorteilen, die zuvor
bei der Ausführung mit Dornen an der Federkraftklemme beschrieben
wurden.
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Die
Vorteile einer Weiterbildung der Erfindung, die einen Leiterplattenschutz
vorsehen, der einen Anschlag für den elektrischen Leiter
umfasst sind analog zu den Vorteilen, die zuvor bei der Ausführung mit
dem Anschlagelement beschrieben wurden, das die Dorne bei der Federkraftklemme
aufweisen.
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Alle
beschriebenen Vorteile der elektrischen Vorrichtung in den verschiedenen
Weiterbildungen, insbesondere in der Ausführungsform gemäß Anspruch
1 gelten auch für die Verwendung einer Federkraftklemme
zur Montage auf einer Leiterplatte gemäß Anspruch
24 sowie aller Weiterbildungen dieser Verwendung.
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Die
erfindungsgemäße elektrische Vorrichtung mit Leiterplatte
und Federkraftklemme sowie der Anschluss eines elektrischen Leiters
in der elektrischen Vorrichtung sind nachstehend in Ausführungsbeispielen
beispielhaft beschrieben und zeichnerisch dargestellt.
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Es
zeigen
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1 eine
erste erfindungsgemäße elektrische Vorrichtung
umfassend eine Leiterplatte und zwei Zugfederklemmen, wobei an die
rechte Zugfederklemme ein elektrischer Leiter direkt auf die Leiterbahn
geklemmt ist, in perspektivischer Ansicht mit Blick auf die Oberseite
der Leiterplatte,
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2 die
elektrische Vorrichtung aus 1 mit Blick
auf die Unterseite der Leiterplatte,
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3 eine
zweite erfindungsgemäße elektrische Vorrichtung
umfassend eine Leiterplatte und zwei Schenkelfederklemmen, wobei
an eine Schenkelfederklemme ein elektrischer Leiter direkt auf die Leiterbahn
geklemmt ist, in perspektivischer Ansicht mit Blick auf die Unterseite
der Leiterplatte,
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4 eine
Weiterbildung der ersten erfindungsgemäße elektrische
Vorrichtung umfassend eine Leiterplatte, eine Zugfederklemme sowie
einen Leiterplattenschutz mit einer Nase in perspektivischer Ansicht
mit Blick auf die Unterseite der Leiterplatte und
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5 die
elektrische Vorrichtung aus 4 in Seitenansicht.
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Die 1 bis 3 zeigen
eine elektrische Vorrichtung 1. Sie umfasst eine Leiterplatte 3 mit
einer Oberseite 5 und einer Unterseite 7. Ferner
umfasst die elektrische Vorrichtung 1 eine Federkraftklemme 9 mit
einem im Wesentlichen in Richtung der Leiterplatte wirkenden Klemmschenkel 11 zum
Klemmen eines elektrischen Leiters 13. Um den mechanischen
Spannungsverlauf in der Federkraftklemme 18, 21 zu
homogenisieren, wird der Querschnitt der Federkraftklemme 18, 21 an
mindestens einer Stelle geschwächt (hier nicht gezeigt).
Bei allen gezeigten Ausführungen sind die Federkraftklemmen 9 derart gestaltet,
dass der elektrische Leiter 13 direkt auf einer Leiterbahn 14 der
Leiterplatte 3 geklemmt wird. Dies ist insbesondere aus 2 ersichtlich.
Ebenso sind Varianten der elektrischen Vorrichtung 1 denkbar,
bei denen der elektrische Anschluss des elektrischen Leiters 13 über
ein elektrisches Verbindungselement (hier nicht gezeigt) auf die
Leiterbahn 14 erfolgt. Zur Aufnahme des elektri schen Leiters 13 ist
in der Federkraftklemme 18, 21 eine Leiteraufnahme 15 vorgesehen.
Die hier gezeigten Federkraftklemmen 9 sind in Art einer
geschlossenen Schleife ausgeführt, die mit einem ersten
Federschenkel 16 beginnt und mit dem Klemmschenkel 11 endet.
Die Leiteraufnahme 15 fungiert in allen in den 1 bis 5 gezeigten
Federkraftklemmen 9 gleichzeitig als Befestigungsmittel 17 der
Federkraftklemme 18, 21 an der Leiterplatte 3.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Ausführung, in der die Federkraftklemme 18, 21 eine
Zugfederklemme 18 ist. Die Zugfederklemme 18 liegt
mit ihrem ersten Federschenkel 16 plan auf der Oberseite 5 der
Leiterplatte 3 auf. Die Leiteraufnahme 15 ist in
diesem Ausführungsbeispiel durch eine rechteckige Ausnehmung 15 in
dem Klemmschenkel 11 vorgesehen. In anderen hier nicht
gezeigten Ausführungsformen der Federkraftklemme 18, 21 kann
die Leiteraufnahme 15 auch in anderer Form und an anderer Stelle
der Federkraftklemme 18, 21 vorgesehen sein.
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3 zeigt
eine zweite Ausführung der elektrischen Vorrichtung 1,
in der die Federkraftklemme 18, 21 eine Schenkelfeder 21 ist.
In der hier gezeigten Variante befindet sich eine rechteckige Ausnehmung 15 als
Leiteraufnahme 15 für einen elektrischen Leiter 13 im
ersten Federschenkel 16 der Schenkelfeder 21.
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In
den Ausführungsbeispielen der elektrischen Vorrichtung 1,
die in den 1 bis 3 gezeigt
sind, erfolgt die Befestigung der Federkraftklemmen 9 an
einer Kante 22 der Leiterplatte 3 über einen
Vorsprung 23, der in die Leiteraufnahme 15 hineinragt.
Die hier gezeigten Vorsprünge 23 sind alle rechteckig
und damit in ihrer Form auf die rechteckige Ausnehmung 15 abgestimmt.
Auf diese Weise wird der Vorsprung 23 von dem Klemmschenkel 11 der
Federkraftklemme 18, 21 nahezu ohne Spiel geklemmt.
Die Vorsprünge 23 der Ausführungsbeispiele
in den 1 bis 3 entstanden alle durch einen zweifachen
Einschnitt in die Kante 22 der Leiterplatte 3.
Ebenso sind aber auch andere Formen und Her stellungsvarianten denkbar.
Entscheidend für eine Befestigung der Federkraftklemme 18, 21 auf
der Leiterplatte 3 durch das Zusammenspiel von Leiteraufnahme 15 und
Vorsprung 23 ist lediglich die entsprechende Abstimmung
der Größe von Vorsprung 23 und Leiteraufnahme 15 zueinander.
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1 und 2 zeigt
auf der rechten Seite eine Zugfederklemme 18 mit zwei Dornen 25.
Die Dorne 25 entstanden durch seitliches Abscheren an den
Seiten des ersten Federschenkels 16. Die Dome 25 tauchen
in Öffnungen 27 der Leiterplatte 3 ein, wobei
die räumliche Lage und Größe der Dorne 25 und
der Öffnungen 27 entsprechend zueinander abgestimmt
sind.
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Ferner
umfasst die Zugfederklemme 18 auf der jeweils rechten Seite
der 1 und 2 eine Aufnahme 29 für
ein Betätigungswerkzeug (z. B. ein Schraubendreher, hier
nicht gezeigt). Die Aufnahme 29 befindet sich in dem Bogenstück 31,
das sich an den Klemmschenkel 11 anschließt. Bei
der Betätigung wird eine Kraft auf die Zugfederklemme 18 derart
ausgeübt, dass der Klemmschenkel 11 ausgelenkt
wird. In diesem ausgelenkten Zustand des Klemmschenkels 11 ist
es möglich, den elektrischen Leiter 13 in die
Leiteraufnahme 15 einzuführen.
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Die 4 und 5 zeigen
einen Leiterplattenschutz 33, der unter anderem der mechanischen Stabilisierung
der Leiterplatte 3 dient. Er kann aus nahezu beliebigem
Material bestehen, beispielsweise aus Kunststoff oder einem Elastomer.
In dieser Ausführung befindet sich der Leiterplattenschutz 33 zwischen
der Zugfederklemme 18 und der Oberseite 5 der
Leiterplatte 3. Der Leiterplattenschutz 33 kann als
plattenförmiges Element vorgesehen sein (hier nicht gezeigt).
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Der
Leiterplattenschutz 33, der in den 4 und 5 gezeigt
ist, weist eine Nase 35 auf. Die Nase 35 und die
Leiteraufnahme 15 im Klemmschenkel 11 der Zugfederklemme 18 sind
derart aufeinander abgestimmt, dass die Nase 35 in die
Leiteraufnahme 15 eintauchen kann. Auf diese Weise lässt sich
die Zugfederklemme 18 über das Zusammenwirken
von Klemmschenkel 11 und Nase 35 auf dem Leiterplattenschutz 33 und
damit auf der Leiterplatte 3 befestigen. Darüber
hinaus ist an zwei Seiten des Leiterplattenschutzes 33 jeweils
ein Steg 37 abgeschert. Die Stege 37 korrespondieren
in Lage und Größe zu entsprechenden Öffnungen
in der Leiterplatte 3 (hier nicht gezeigt), in die sie
hineintauchen.
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Alternativ
kann sich der Leiterplattenschutz 33 auch noch zusätzlich über
die Unterseite 7 der Leiterplatte 3 erstrecken
(hier nicht gezeigt). In dem Fall kann der Leiterplattenschutz 33 zudem
im Bereich der Leiterbahn 14 ausgespart sein. Ist die Dicke des
Leiterplattenschutzes auf den Querschnitt des elektrischen Leiters 13 abgestimmt
und befindet sich die Aussparung im Leiterplattenschutz 33 in
ihrer Position abgestimmt auf die Lage der Leiterbahn 14, fungiert
die Aussparung als Führungsmittel für den elektrischen
Leiter 13. Ein hier ebenfalls nicht gezeigter Leiterplattenschutz 33 umfasst
zudem einen Anschlag für den elektrischen Leiter 13.
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- 1
- Elektrische
Vorrichtung
- 3
- Leiterplatte
- 5
- Oberseite
- 7
- Unterseite
- 11
- Klemmschenkel
- 13
- elektrischer
Leiter
- 14
- Leiterbahn
- 15
- Leiteraufnahme,
Ausnehmung
- 16
- erster
Federschenkel
- 18
- Zugfederklemme
- 15
- rechteckige
Ausnehmung
- 21
- Schenkelfederklemme
- 22
- Kante
- 23
- Vorsprung
- 25
- Dorn
- 27
- Öffnung
für Dorne
- 29
- Aufnahme
- 31
- Bogenstück
- 33
- Leiterplattenschutz
- 35
- Nase
- 37
- Steg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10153170
C1 [0003]
- - DE 29815517 U1 [0004]
- - JP 9102340 [0005, 0005, 0006]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Katalog „Leiterplattenanschlusstechnik,
Elektronikgehäuse, Combicon 2007” von Phoenix
Contact GmbH & Co.
KG, Seite 81 und 89 [0002]