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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines
Reagenzmittelinjektors, insbesondere eines Reduktionsmittelinjektors
eines SCR-Abgasnachbehandlungssystems einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung
gemäß Patentanspruch
11 sowie ein Abgasnachbehandlungssystem nach Patentanspruch 12.
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Zur
Reduktion von Schadstoffen, insbesondere zur Reduktion von Stickoxiden,
haben sich verschiedene Verfahren etabliert, bei denen reduzierende
Fluide (Gase oder Flüssigkeiten)
in das Abgassystem eines Verbrennungsmotors eingeleitet werden.
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Zur
Verminderung der Stickoxide hat sich besonders die SCR-Technologie bewährt, bei
der im sauerstoffreichen Abgas enthaltene Stickoxide (NOx) mit Hilfe
von Ammoniak oder einer entsprechenden zu Ammoniak umsetzbaren Vorläufersubstanz
selektiv zu Stickstoff und Wasser reduziert werden. Bevorzugt wird
hierbei auf wässrige
Harnstofflösungen
zurückgegriffen.
Die Harnstofflösung
wird mittels Hydrolysekatalysatoren oder direkt auf dem SCR-Katalysator
zu Ammoniak und Kohlendioxid hydrolysiert. Dazu wird die Harnstofflösung mittels
spezieller Dosiersysteme vor dem Hydrolysekatalysator oder dem SCR-Katalysator in den
Abgasstrom eingespritzt. Hierbei ergibt sich das Problem die sichere
Zuführung
und exakte Dosierung des Reduktionsmittels zu gewährleisten.
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Bei
einer Unterdosierung des Reduktionsmittels, kann eine effiziente
Stickoxidentfernung (NOx) aus dem Abgas nicht erreicht werden. Eine Überdosierung
von Reduktionsmittel andererseits kann eine unerwünschte Emission,
beispielsweise von Ammoniak, einen so genannten Reduktionsmitteldurchbruch,
zur Folge haben.
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Um
eine maximal hohe Konvertierungsrate der Stickoxide (NOx) zu erreichen,
ist generell eine exakte und bedarfsgerechte Dosierung des verwendeten
Reduktionsmittels notwendig, wobei möglichst ein Reduktionsmitteldurchbruch
vermieden werden soll.
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Bei
flüssigen
Reduktionsmitteln, wie den gebräuchlichen
Harnstofflösungen,
kann die Dosierung mittels eines Injektors erfolgen. Die Ansteuerzeit
und damit die Öffnungszeit
des Injektors sind dabei maßgebend
für die
dem Abgasnachbehandlungssystem zugeführte Menge an Reduktionsmittel.
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Bei
modernen luftlosen SCR-Systemen werden immer höhere Einspritzdrücke eingesetzt.
Zur Erzeugung des entsprechenden Drucks ist der Injektor über eine
Leitung mit einer Reduktionsmittelpumpe verbunden. Ein höherer Einspritzdruck
hat den Vorteil, dass die Vernebelung feiner ist und daher das Ammoniak
aus der meist wässrigen
Reduktionsmittellösung
leichter freigesetzt werden kann. Durch die immer höheren Drücke nimmt
auf der anderen Seite die Gefahr zu, dass eine Undichtigkeit am
Injektor entsteht und zu unerwünscht
hoher Dosierung an Reduktionsmittel führt.
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Daneben öffnet sich
der Reduktionsmittelinjektor funktionsbedingt ins Abgas und ist
daher zusätzlich
den ungünstigen
Betriebsbedingungen, wie beispielsweise den hohen Temperaturen,
des Abgasstrangs ausgesetzt. Dies kann ebenfalls zu Undichtigkeiten
des Injektors durch Alterung im Laufe der Standzeit des Dosiersystems
führen.
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In
der
DE 101 00 420
A1 ist ein Verfahren zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems
für eine
Brennkraftmaschine beschrieben, bei dem in Abhängigkeit vom Zustand der Brennkraftmaschine oder
des Abgasnachbehandlungssystems eine vorgebbare Menge an Reduktionsmittel
zugeführt
wird. Die Menge an zugeführtem
Reduktionsmittel wird dabei in Abhängigkeit von der Detektion
einer Über- bzw.
Unterdosierung des Reduktionsmittels in Bezug auf den Stickoxid-Umsatz
des SCR-Katalysators
variiert. Das Verfahren ist aufwendig und abhängig von sehr vielen Parametern
sowohl der Brennkraftmaschine als auch des gesamten Abgasnachbehandlungssystems.
Fertigungstoleranzen, Funktionsänderungen,
Fehlfunktionen oder Un dichtigkeiten des Reduktionsmittel-Dosiersystems
werden hierbei jedoch nicht berücksichtigt.
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Gleiches
gilt auch für
das Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine gemäß der
DE 10 2004 046 639
A1 . Dort wird von einem stromabwärts des Katalysators angeordneten
NOx-Sensor, der eine
Querempfindlichkeit gegenüber
dem Reagenzmittel aufweist, bei vorgegebenen Betriebszuständen der
Brennkraftmaschine ein Signal abgefragt, das als Maß für den Reagenzmittelschlupf
gewertet wird. Damit wird allerdings nur ein Zustand detektiert,
bei dem es bereits zu einem Schlupf des Reagenzes hinter dem Katalysator
gekommen ist. Dieser Schlupf ist jedoch höchst unerwünscht.
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Aus
der
DE 10 2004
018 221 A1 ist ein Verfahren bekannt, mit dem Undichtigkeiten
im gesamten Hochdruckteil des SCR-Systems festgestellt werden können. Mit
diesem Verfahren ist es jedoch nicht möglich auf eine Undichtigkeit
eines speziellen Bauteils, wie zum Beispiel des Reduktionsmittelinjektors zu
schließen.
Es kann also nur festgestellt werden, dass das gesamte Hochdruck-SCR-System
undicht ist und man muss dieses daher komplett austauschen, um die
Undichtigkeit zu beseitigen. Dies ist besonders nachteilig, da zu
dem Hochdruck-SCR-System
mehrere Bauteile gehören,
die sich über
mehrere Orte im Fahrzeug verteilen. So ist die Reduktionsmittelpumpe
meist in der Nähe
des Reduktionsmitteltanks angeordnet, der schon wegen des notwendigen
Nachfüllens
von Reduktionsmittel von der Fahrzeugaußenseite erreichbar sein muss. Der
Reduktionsmittelinjektor befindet sich aus Wärmeschutzgründen in der Regel nicht in
der Nähe
des Motors und kann sogar nach einem gegebenenfalls vorhandenen
Partikelfilter angeordnet sein. Zusätzlich kann das Hochdruck-SCR-System
zum Zweck des Druckausgleichs Rückleitungen
vom Reduktionsmittelinjektor zum Reduktionsmitteltank aufweisen.
Der vollständige
Ausbau und Austausch eines solchen SCR-Systems ist extrem aufwändig und
kostenintensiv.
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In
der
DE 10 2006
026 739 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine beschrieben. Der Abgastrakt der
Brennkraftmaschine weist einen SCR-Katalysator, einen stromabwärts des
Katalysators angeordneten NOx-Sensor sowie ein stromaufwärts des
Katalysators angeordnete Harnstoffeinspritzventil auf. Zum Betreiben
der Brennkraftmaschine werden in einem vorgegebenen Zeitfenster
ein Stickoxid-Messsignal und ein Ammoniak-Messsignal erfasst, die
repräsentativ
sind für
einen Stickoxidgehalt bzw. einen Ammoniakgehalt im Abgas der Brennkraftmaschine.
Ein betriebspunktabhängig
vorgegebenes Zumess-Verhältnis
von Ammoniak zu Stickoxid wird vorgegeben variiert und es wird überprüft, ob das
Stickoxid-Messsignal die vorgegebene Variation repräsentiert.
Abhängig
von dem Überprüfen des
Stickoxid-Messsignals und des Ammoniak-Messsignals wird auf einen
intakten oder defekten Stickoxid-Sensor oder Ammoniak-Sensor oder
auf ein intaktes oder defektes Stellglied zum Variieren des Zumess-Verhältnisses
von Ammoniak zu Stickoxid erkannt.
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In
der
DE 101 06 839
A1 sind ein Abnormalitätstestverfahren
und ein Gerät
für ein
Sekundärluftzufuhrsystem
eines Fahrzeugs beschrieben. Das Sekundärluftzufuhrsystem umfasst einen
Kanal, der dem Abgassystem einer Brennkraftmaschine Sekundärluft zuführt, eine
Luftpumpe die Sekundärluft
zu dem Abgassystem über
den Kanal zuführt
und ein Ventil, das den Kanal öffnet
und schließt.
Das Abgassystem umfasst einen Luftkraftstoffsensor zum Liefern von
Informationen, auf deren Grundlage Abnormalitätstests durchgeführt werden.
Bei einer Testprozedur wird das Luftkraftstoffverhältnis bei
verschiedenen Bedingungen der Luftpumpe und des Ventils überwacht,
um zu ermitteln, ob das Ventil fehlerhaft nicht öffnet oder nicht schließt und ob
die Pumpe fehlerhaft nicht startet oder anhält.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Dichtheitsprüfung
eines Reagenzsmittelinjektors, in einem SCR-Abgasnachbehandlungssystem
einer Brennkraftmaschine bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird dies
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1, mit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch
11 und mit einem Abgasnachbehandlungssystem gemäß Patentanspruch 12 erreicht.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung
eines Reduktionsmittelinjektors eines SCR-Abgasnachbehandlungssystems
einer Brennkraftmaschine umfassend mindestens einen Reduktionsmitteltank,
eine Reduktionsmittelpumpe, einen Reduktionsmittelinjektor und einen
dem SCR-Katalysator nachgeschalteten NOx-Sensor bereitzustellen,
bei dem die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- a)
Generieren und/oder Erkennen eines Freigabe-Zustands des SCR-Systems,
bei dem kein Reduktionsmittel im SCR-Katalysator gespeichert ist,
- b) Bestimmung eines Soll-NOx-Werts im Abgas,
- c) Starten der Dichtheitsprüfung
bei geschlossenem Reduktionsmittelinjektor durch Erhöhung des
Reduktionsmitteldrucks,
- d) Erfassen des NOx-Signals am NOx-Sensor und
- a) Auswertung des NOx-Signals.
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Als
Reduktionsmittel kann bevorzugt Ammoniak oder eine Vorläuferverbindung
von Ammoniak eingesetzt werden. Besonders bewährt hat sich hierbei eine 32,5%ige
wässrige
Harnstofflösung,
die von der Industrie einheitlich mit „Adblue” bezeichnet wird und deren
Zusammensetzung in der DIN 70070 geregelt ist.
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Unter
Freigabe-Zustand des SCR-Systems wird erfindungsgemäß ein Zustand
verstanden, in dem sichergestellt ist, dass kein Reduktionsmittel
im SCR-Katalysator gespeichert ist. Dies umfasst ebenfalls, dass
auch kein Reduktionsmittel aus früheren Reduktionsmittelablagerungen
mehr freigesetzt werden kann.
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In
Schritt b) soll des Weiteren ein Soll-NOx-Wert im Abgas bestimmt
werden, damit gegebenenfalls eine Abweichung des später in Schritt d)
erfassten NOx-Wertes am NOx-Sensor vom Soll-NOx-Wert detektiert
werden kann. Erfindungsgemäß wird unter
Bestimmung des Soll-NOx-Werts somit auch verstanden, dass der NOx-Wert
auch während
der Dichtheitsprüfung
vorliegt und/oder bestimmt werden kann.
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In
Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der Reduktionsmitteldruck höher
eingestellt werden als der Reduktionsmitteldruck im normalen Katalysatorbetrieb.
Im normalen Katalysatorbetrieb sind derzeit Drücke von 5 bis 8 bar üblich. Die Dichtheitsprüfung kann
dann beispielsweise bevorzugt bei 8 bis 11 bar durchgeführt werden.
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Bei
gewähltem
höheren
Druck während
der Dichtheitsprüfung
kann vorteilhafterweise die Beanspruchung des Systems heraufgesetzt
werden, so dass eine Injektor-Leckage früher und/oder deutlicher detektiert
werden kann. Die Erhöhung
des Drucks kann durch ein Ansteuersignal aus einer Steuerung, beispielsweise
der Motorsteuerung, einer Reduktionsmittelpumpensteuerung, Abgassystemsteuerung
oder einer separaten Steuerung für
das Dichtheitsprüfungsverfahren
initiiert werden.
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Es
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der erhöhte
Reduktionsmitteldruck mindestens über einen Zeitraum aufrechterhalten
wird, der es ermöglicht
eine gegebenenfalls auftretende Änderung
des NOx-Signals feststellen zu können.
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Tritt
während
der Dichtheitsprüfung
unter diesen Voraussetzungen in Abweichung von dem vorher bestimmten
Soll-NOx-Wert eine Verringerung des NOx-Wertes auf, der am NOx-Sensor
in Schritt d) erfasst wird, kann im Auswerteschritt e) des Verfahrens
die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das dafür notwendige
Reduktionsmittel bei geschlossen gehaltenem Reduktionsmittelinjektor
nur aus einer Leckage desselben stammen kann. Wird keine Verringerung
des NOx-Wertes festgestellt, kann davon ausgegangen werden, dass
der Reduktionsmittelinjektor leckagefrei ist.
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Vorteilhafterweise
kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit bereits vorhandenen und nur leicht modifizierten Mitteln eines
SCR-Systems eine spezifische Diagnose erfolgen, ob der Reduktionsmittelinjektor
eine Leckage aufweist. Ist der Injektor tatsächlich undicht, so ist es bei
einer Reparatur möglich
nur diesen und nicht alle Systemteile auszutauschen an denen der
Hochdruck anliegt. Auf diese Weise kann die Aus- und Einbauzeit
verkürzt
und zum Anderen die Kosten für
die Ersatzteile eingespart werden.
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Ein
Vorteil ist weiterhin, dass der Reduktionsmittelinjektor als Systemkomponente
einzeln kontrolliert und diagnostiziert werden kann, wie dies für eine On
Board Diagnostik erforderlich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann also beispielsweise als Teil einer On Board Diagnostik in einem
Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Hierbei kann vorgesehen werden,
dass das Verfahren in regelmäßigen zeitlichen Abständen oder
in von der Betriebszeit der Brennkraftmaschine und des angeschlossenen
SCR-Systems abhängigen
Abständen
eingeleitet wird. Bei einem Kraftfahrzeug kann beispielsweise auch
in Kilometer-abhängigen
Abständen
eine Dichtheitsprüfung durchgeführt werden.
Es kann gleichermaßen
zusätzlich
oder alternativ möglich
sein, das Verfahren durch eine Bedienperson, beispielsweise dem
Fahrer eines Kraftfahrzeugs oder dem Werkstattpersonal, zu einem
individuell gewählten
Zeitpunkt einzuleiten.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Generieren des Freigabe-Zustands durch den Regenerationsvorgang
eines Partikelfilters im Abgasstrang erfolgen. Es kann erfindungsgemäß zusätzlich in
einer Steuerung, beispielsweise einer Motorsteuerung, hinterlegt
werden, dass sich an eine Partikelfilterregeneration nachfolgend
eine Dichtheitsprüfung
des Re duktionsmittelinjektors anschließt, so dass die Dichtheitsprüfung automatisch eingeleitet
werden kann.
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Gleichermaßen bevorzugt
kann das Generieren und/oder Erkennen des Freigabe-Zustands durch
einen andauernden Hochlastbetrieb der Brennkraftmaschine erzielt
werden. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass kein Reduktionsmittel mehr
im Katalysator gespeichert ist oder freigesetzt werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Erkennung des Freigabe-Zustands durch die Erfassung und
Auswertung der Temperatur des Abgases erfolgen.
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Die
Temperatur des Abgases kann beispielsweise aus bekannten Betriebsgrößen des
Motors ermittelt werden. Es kann zu diesem Zweck aber beispielsweise
auch ein Abgas-Temperatursensor zur Erfassung der Abgastemperatur
vorgesehen sein. Hat die Abgas-Temperatur
für eine
bestimmte Dauer einen vorher bestimmten und festgelegten Schwellwert überschritten,
kann bei gegebenem Soll-NOx-Wert der Start der Dichtheitsprüfung erfolgen.
Die Messung der Temperatur ist einfach, zuverlässig und kostengünstig durchführbar.
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Zusätzlich kann
das erfindungsgemäße Verfahren
mit den vorstehend beschriebenen bevorzugten Varianten vorteilhafterweise
auf den jeweiligen Typ der Brennkraftmaschine, und beispielsweise
auf die bestimmten Anforderungen der verschiedenen KFZ-Typen angepasst
werden und/oder die jeweils günstigste
Verfahrensweise ausgewählt
werden.
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Nach
einer bevorzugten Vorgehensweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist vorgesehen, dass der Soll-NOx Wert in Schritt b) durch ein NOx
Modell und/oder durch einen zweiten, dem SCR-Katalysator und dem
Reduktionsmittelinjektor vorgeschalteten, NOx-Sensor ermittelt wird.
Die Bestimmung über
eine Modellierung ist bevorzugt, da vorteilhafterweise kein zusätzlicher
Sensor erforderlich ist.
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Weiter
bevorzugt kann der NOx Wert aus dem NOx-Modell durch einen konstanten
Motorbetriebspunkt definiert werden. Dieser Motorbetriebspunkt kann
sich zum Beispiel aus Drehmoment, Drehzahl und/oder der Temperatur
der Brennkraftmaschine ergeben und hieraus der resultierende Soll-NOx-Wert
modelliert werden.
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Die
Auswertung des NOx-Signals kann in Schritt e) bevorzugt in einer
Auswerteeinheit erfolgen, die in einer Steuerung, beispielsweise
einer Motorsteuerung, integriert sein kann. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
kann das Ergebnis der Dichtheitsprüfung an eine Informations-
und/oder Anzeigeeinrichtung übermittelt
werden. Dies kann beispielsweise ein Display im Cockpit eines Kraftfahrzeugs
sein oder das Ergebnis kann in einem On Board Computer als Diagnosewert
gespeichert werden.
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In
einer alternativen, jedoch weniger bevorzugten Ausgestaltung des
Verfahrens kann in Schritt d) alternativ oder zusätzlich ein
Reduktionsmittelsignal durch einen Reduktionsmittelempfindlichen
Sensor und entsprechend in Schritt e) eine Auswertung des Reduktionsmittelsignals
erfolgen, der im Abgasstrang hinter dem Reduktionsmittel-injektor
angeordnet ist. In dem Fall, dass zunächst eine Vorläufersubstanz
des Reduktionsmittels zugeführt
wird, wird hierunter eine Position verstanden an der auch eine vollständige Umsetzung
zum eigentlichen Reduktionsmittel stattgefunden hat. Zum Beispiel
soll bei der bevorzugten Verwendung einer Harnstofflösung eine vollständige Umsetzung
zu Ammoniak stattgefunden haben. Entsprechend dieser speziellen
Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
kann bei dieser Variante im Falle einer Erhöhung, bzw. des Auftretens eines
Reduktionsmittelsignals bei geschlossenem Reduktionsmittelsensors
ebenfalls eindeutig auf eine Leckage des Reduktionsmittelinjektors
geschlossen werden.
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Es
kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Reduktionsmittelempfindliche
Sensor ein Stickoxid-Sensor mit Querempfindlichkeit auf Ammoniak
im Abgasnachbehandlungs-system ist. Vor teilhafterweise können so
von dem/den gleichen Sensor im Betrieb verschiedene Funktionen erfüllt werden
und es muss kein zusätzlicher
Sensor für
die Detektion des Ammoniak als Reduktionsmittel in das Gesamtsystem
eingeplant und integriert werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei diese Mittel zur Steuerung und Erhöhung des Reduktionsmitteldrucks
und Mittel zur Erfassung und Auswertung des NOx Signals umfasst.
Die Regelung des Reduktionsmitteldrucks kann beispielsweise durch
eine Reduktionsmittelpumpen-Ansteuerung erfolgen. Zur Überprüfung des Reduktionsmitteldrucks
kann zusätzlich
ein entsprechender Drucksensor eingesetzt werden.
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Die
Vorrichtung kann besonders bevorzugt mit einer On Board Diagnostik
gekoppelt sein. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Abgasnachbehandlungssystem
mit einer derartigen Vorrichtung.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise in Verbindung
mit der Zeichnung erläutert,
ohne auf diese Ausführungsform
beschränkt
zu sein.
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In
dieser zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Dichtheitsprüfung
eines Reduktionsmittelinjektors.
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Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung einer SCR-Abgasnachbehandlungsvorrichtung 1 zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Diese umfasst einen Reduktionsmitteltank 2, der über eine
Reduktionsmittelleitung 4 mit einem Reduktionsmittelinjektor 5 verbunden
ist. Zur Erzeugung des erforderlichen Reduktionsmitteldrucks ist
in der Leitung 4 zwischen Reduktionsmitteltank 2 und dem
Injektor 5 eine Reduktionsmittelpumpe 3 vorgesehen.
Der Druck des Reduktions mittels kann durch eine Festlegung eines
Reduktionsmittelpumpen-Ansteuersignals auf einen vorgegebenen Reduktionsmitteldruck-Sollwert
gebracht werden. Der Reduktionsmittelinjektor 5 ist im
Abgasstrang 6 stromaufwärts
des SCR-Katalysators 7 angeordnet. Der Reduktionsmittelinjektor 5 öffnet sich
funktionsbedingt in das Abgas, um Reduktionsmittel in den Abgasstrang 6 einzudosieren.
Die Brennkraftmaschine 8 kann beispielsweise ein Motor
eines Kraftfahrzeugs sein. Dieser erzeugt im Betrieb Abgas, das über den
Abgasstrang 6 dem SCR-Katalysator 7 zugeleitet
wird. Ein NOx-sensor 9 zur Erfassung der NOx-Konzentration im
Abgas ist dem SCR-Katalysator 7 nachgeschaltet. Vorteilhafterweise
kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit diesen bereits vorhandenen und nur leicht modifizierten Mitteln
eines SCR-Systems eine spezifische Diagnose erfolgen, ob der Reduktionsmittel-injektor
eine Leckage aufweist. Der Injektor 5 kann also vorteilhafterweise
einzeln kontrolliert und diagnostiziert werden. Ist der Injektor 5 tatsächlich undicht,
so ist es bei einer Reparatur möglich
nur diesen und nicht alle Systemteile auszutauschen. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst dabei die Schritte
- a) Generieren und/oder
Erkennen eines Freigabe-Zustands des SCR-Systems, bei dem kein Reduktionsmittel
im SCR-Katalysator gespeichert ist
- b) Bestimmung eines Soll-NOx-Werts im Abgas
- c) Starten der Dichtheitsprüfung
bei geschlossenem Reduktionsmittelinjektor durch Erhöhung des
Reduktionsmitteldrucks
- d) Erfassen des NOx-Signals am NOx-Sensor und
- e) Auswertung des NOx-Signals
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Die
Auswertung des NOx-Signals umfasst dabei den Abgleich, ob der in
Schritt d) erfasste NOx-Wert mit dem in Schritt b) bestimmten Soll-NOx-Wert übereinstimmt.
Wird eine Verringerung des NOx-Wertes festgestellt, so kann erfindungsgemäß auf eine
Undichtigkeit des Reduktionsmittelinjektors 5 geschlossen
werden.
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In
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist ein zweiter,
dem SCR-Katalysator 7 und dem Reduktionsmittel injektor 5 vorgeschalteter NOx-Sensor 10 im
Abgasstrang 6 angeordnet. Bevorzugt wird der Soll-NOx-Wert
jedoch in Schritt b) des Verfahrens mit Hilfe eines Modells ermittelt.
So kann vorteilhafterweise die NOx-Konzentration (Soll-NOx-Wert)
im Abgas vor dem SCR-Katalysator 7 genau bestimmt werden,
ohne dass ein zweiter NOx-Sensor notwendig ist. Vor und während der Dichtheitsprüfung ist
der Soll-NOx-Wert bekannt und eine Änderung, kann von dem, dem
SCR-Katalysator 7 nachgeschalteten, NOx-Sensor 9 detektiert
werden.
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Zusammenfassend
wird demnach ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Reduktionsmittelinjektors
zur Verfügung
gestellt, bei dem mit schon vorhandenen und nur leicht modifizierten
Mitteln des SCR-Systems eine zuverlässige Dichtheitsprüfung des
Reduktionsmittelinjektors erfolgen kann. Damit kann der Reduktionsmittelinjektor
als Systemkomponente einzeln kontrolliert und diagnostiziert werden, wie
dies für
eine On Board Diagnostik erforderlich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann also beispielsweise als Teil einer On Board Diagnostik in einem
Kraftfahrzeug eingesetzt werden.