DE102008045896A1 - Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Ein Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere im Heckbereich, weist einen über zwei seitliche Verformungselemente mit zwei seitlichen Längsträgern verbundenen Querträger und einen die Außenhaut des Stoßfängers bildenden Stoßfängerüberzug auf. Die Verformungselemente sind so mit den Längsträgern verbunden, dass sie sich bei Überschreiten einer bestimmten, auf dieselben einwirkenden Kraft von den Längsträgern lösen und sich gegenüber denselben bewegen. An wenigstens einem der Verformungselemente ist ein biegeschlaffes Zugelement angebracht, welches in einem sich oberhalb seines Verbindungspunkts mit dem Verformungselement befindlichen Bereich an dem Stoßfängerüberzug oder einem mit dem Stoßfängerüberzug verbundenen Bauteil angebracht ist, um im Crashfall den Stoßfängerüberzug von einer sich über dem Stoßfängerüberzug befindlichen Heckklappe wegzuziehen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für den Heckbereich, nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
- Bei Auffahrunfällen mit niedrigen Geschwindigkeiten, wie beispielsweise dem sogenannten Typschadencrash, der mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h durchgeführt wird, sollte an dem vorderen Kraftfahrzeug, also an dem Kraftfahrzeug, an dessen hinterem Stoßfänger ein anderes Kraftfahrzeug oder eine feste Barriere aufprallt, ein möglichst geringer Schaden entstehen. Tatsächlich besteht jedoch das Problem, dass der Stoßfänger sich bei der Deformation nach oben ausbeulen, von unten gegen die Heckklappe drücken und diese verformen kann, was zu einem entsprechend hohen Schaden und damit zu einer schlechten Versicherungseinstufung führt.
- Zur Lösung dieses Problems wird gemäß der
DE 102 48 637 A1 ein Heckstoßfänger vorgeschlagen, innerhalb welchem im Bereich der Fahrzeuglängsmittelebene und/oder an den Enden ein Abstützelement angeordnet ist, welches den Stoßfänger im betreffenden Bereich steif ausbildet. - Ein derartiges Abstützelement stellt jedoch eine zusätzliche Masse dar, die die Gesamtmasse des Kraftfahrzeugs nicht unwesentlich erhöht. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Lösung besteht darin, dass die Deformation des Stoßfängerüberzugs in seinem der Heckklappe zugewandten Bereich nicht zuverlässig verhindert wird.
- Ein Stoßfänger für Fahrzeuge, der eine Energie absorbierende Vorrichtung aufweist, ist in der
DE 21 62 412 A1 beschrieben. Auch dieser für den Frontbereich des Kraftfahrzeugs konzipierte Stoßfänger ist jedoch relativ kompliziert aufgebaut und nicht in der Lage, eine Deformation der Heckklappe zu verhindern. - Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem mit einfachen Mitteln im Crashfall eine Beschädigung der Heckklappe verhindert wird.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch das biegeschlaffe Zugelement wird also erfindungsgemäß eine Verbindung zwischen dem Stoßfängerüberzug und dem im Crashfall eine Bewegung in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausführenden Verformungselement hergestellt, so dass im Crashfall durch die Bewegung des Verformungselements über das biegeschlaffe Zugelement der Stoßfängerüberzug in vertikaler Richtung nach unten und damit weg von der Heckklappe gezogen wird, so dass diese nicht durch den Stoßfängerüberzug beschädigt werden kann.
- In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das biegeschlaffe Zugelement auf einer an dem Verformungselement angebrachten, das biegeschlaffe Zugelement selbsttätig abwickelnden Rolle aufgewickelt ist, welche so ausgebildet ist, dass sie bei Überschreiten einer bestimmten, auf das biegeschlaffe Zugelement wirkenden Kraft sperrt. Dadurch ist während und nach der Montage sichergestellt, dass das biegeschlaffe Zugelement auf der Rolle aufgewickelt ist und sich somit in seinem gestrafften Zustand befindet, wodurch es im Crashfall ohne Verluste den Stoßfängerüberzug nach unten zieht, da die Rolle bei Überschreiten einer bestimmten, auf das biegeschlaffen Zugelement wirkenden Kraft sperrt.
- Um ein einfaches Auslösen der Bewegung der Verformungselemente gegenüber den Längsträgern sicherzustellen, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Verformungselemente mittels Scherelementen mit dem jeweiligen Längsträger verbunden sind, welche bei Überschreiten einer bestimmten Kraft abscheren, um die Bewegung der Verformungselemente gegenüber dem jeweiligen Längsträger zu ermöglichen.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
- Es zeigt:
-
1 eine sehr schematische Darstellung des Aufbaus eines Stoßfängers; -
2 eine Explosionsdarstellung des Stoßfängers von innen; und -
3 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Stoßfänger. - Ein in
1 äußerst schematisch dargestellter Stoßfänger1 für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für den Heckbereich desselben, mit anderen Worten also ein Heckstoßfänger, weist einen Querträger2 auf, der in der mit ”y” bezeichneten Querrichtung des Kraftfahrzeugs verläuft und der den tragenden Unterbau des Stoßfängers1 bildet. In der mit ”x” bezeichneten Längsrichtung des Kraftfahrzeugs befindet sich vor dem Querträger2 ein Karosserieteil3 , also beispielsweise ein hinteres Abschlussblech der Karosserie des Kraftfahrzeugs. Der Querträger2 ist über zwei seitliche Verformungselemente4 , die auch als Crashboxen bezeichnet werden, mit jeweiligen, in Längsrichtung x des Kraftfahrzeugs verlaufenden Längsträgern5 , die ebenfalls einen Teil der Karosserie des Kraftfahrzeugs bilden, verbunden. Diese Verbindung der Verformungselemente4 mit den Längsträgern5 kann durch Verschrauben, Verschweißen oder auf andere geeignete Art und Weise erfolgen. - In der Explosionsdarstellung gemäß
2 ist der Aufbau des Stoßfängers1 aus einer anderen Perspektive dargestellt und es ist zudem ein die Außenhaut des Stoßfängers1 bildender Stoßfängerüberzug6 und ein den Stoßfängerüberzug6 zumindest mittelbar mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbindendes, sogenanntes Schließteil7 zu erkennen. Der Stoßfängerüberzug6 ist in an sich bekannter Weise an mehreren Stellen mit dem Schließteil7 verschweißt. In einer vereinfachten Ausführungsform des Stoßfängers1 könnte auf das Schließteil7 auch verzichtet werden. Der Stoßfängerüberzug6 ist außerdem in nicht dargestellter Weise im Bereich der Verformungselemente4 mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbunden. - Der Aufbau des in den
1 und2 dargestellten Stoßfängers1 entspricht mit einer später noch erläuterten Ausnahme den aus dem Stand der Technik bekannten Stoßfängern des Anmelders und die1 und2 dienen daher im wesentlichen lediglich Erläuterungszwecken. - Wie aus dem Schnitt gemäß
3 hervorgeht, sind die Verformungselemente4 im vorliegenden Fall so mit den jeweiligen Längsträgern5 verbunden, dass sie sich bei Überschreiten einer bestimmten, auf dieselben einwirkenden Kraft von den Längsträgern5 lösen und sich gegenüber denselben bewegen. Dies wird im vorliegenden Fall dadurch ermöglicht, dass die Verformungselemente4 mittels beispielsweise als Schrauben ausgebildeten, nur sehr schematisch dargestellten Scherelementen8 mit dem jeweiligen Längsträger5 verbunden sind, welche bei Überschreiten einer bestimmten Kraft abscheren, um die Bewegung der Verformungselemente4 gegenüber dem jeweiligen Längsträger5 zu ermöglichen. - In
3 ist des weiteren erkennbar, dass an einem der Verformungselemente4 ein im vorliegenden Fall als Seil ausgebildetes, nicht elastisches, biegeschlaffes Zugelement9 angebracht ist, und zwar an einem Verbindungspunkt10 . In einem sich in der mit „z” bezeichneten, vertikalen Richtung oberhalb und in der Längsrichtung x hinter dem Verbindungspunkt10 mit dem Verformungselement4 befindlichen Bereich ist das biegeschlaffe Zugelement9 in einer Ausnehmung11 des Schließteils7 angebracht. Gegebenenfalls wäre es auch möglich, das biegeschlaffe Zugelement9 unmittelbar an dem Stoßfängerüberzug6 anzubringen, wozu der Stoßfängerüberzug6 eine entsprechende Ausnehmung aufweisen könnte. Um ein ungewolltes Herausziehen des biegeschlaffen Zugelements9 aus der Ausnehmung11 zu verhindern und eine verhältnismäßig hohe Kraft auf den Stoßfängerüberzug6 übertragen zu können, weist das biegeschlaffe Zugelement9 an seinem durch die Ausnehmung11 gesteckten Ende einen Widerhaken12 auf. - Durch die Verbindung des Stoßfängerüberzugs
6 mit dem Verformungselement4 über das biegeschlaffe Zugelement9 wird im Crashfall, also bei Einwirken einer bestimmten Kraft auf das Verformungselement4 , die Längsbewegung des Verformungselements4 über das biegeschlaffe Zugelement9 auf den Stoßfängerüberzug6 übertragen, so dass dieser dadurch, dass das biegeschlaffe Zugelement9 mit dem Stoßfängerüberzug6 bzw. im vorliegenden Fall mit dem Schließteil7 in einem sich oberhalb des Verbindungspunkts10 befindlichen Bereich verbunden ist, nach unten und somit von einer sich über dem Stoßfängerüberzug6 befindlichen Heckklappe13 weg gezogen, so dass Beschädigungen der Heckklappe13 aufgrund einer Deformation des Stoßfängerüberzugs6 vermieden werden. - Das biegeschlaffe Zugelement
9 sollte also in jedem Fall an einem Bereich des Verformungselements4 angebracht sein, der sich im Crashfall in x-Richtung bewegt. Des weiteren sollte sich der Verbindungspunkt10 in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vor der Ausnehmung12 befinden, um die Bewegung des Verbindungsteils11 und somit auch des Stoßfängerüberzugs6 in x-Richtung nach vorn und in z-Richtung nach unten sicherzustellen. - Um eine prozesssichere Funktion des biegeschlaffen Zugelements
9 bei einer zugleich einfachen Montage zu gewährleisten, ist das biegeschlaffe Zugelement9 im vorliegenden Fall auf einer an dem Verbindungspunkt10 an dem Verformungselement4 angebrachten, das biegeschlaffe Zugelement9 selbsttätig aufwickelnden Rolle14 aufgewickelt. Bei der Montage wird in bekannter Weise zunächst das Verformungselement4 und anschließend der Stoßfänger1 eingebaut. Hierbei wird zunächst das biegeschlaffe Zugelement9 aus der Rolle14 ausgezogen und in die Ausnehmung11 des Schließteils7 eingeclipst. Wenn bei der nachfolgenden Montage des Stoßfängers1 dieser an das Karosserieteil3 angenähert wird, rollt die Rolle14 das biegeschlaffe Zugelement9 selbsttätig auf. Um zu verhindern, dass der Stoßfänger1 im Normalbetrieb durch das biegeschlaffe Zugelement9 nach unten gezogen wird, weist das biegeschlaffe Zugelement9 einen Endanschlag in der Rolle14 auf, so dass das biegeschlaffe Zugelement9 noch eine minimale Überlänge hat, wenn der Stoßfänger1 montiert ist. - Um eine sichere Funktion hinsichtlich der oben beschriebenen Führung des Stoßfängerüberzugs
6 im Crashfall zu gewährleisten, ist die Rolle14 so ausgebildet, dass sie bei Überschreiten einer bestimmten, auf das biegeschlaffe Zugelement9 wirkenden Kraft sperrt, so dass der Abstand zwischen dem Verbindungspunkt10 einerseits und der Anbringung des biegeschlaffen Zugelements9 an dem Schließteil7 in der Ausnehmung11 stets im wesentlichen gleich bleibt und der Stoßfängerüberzug6 im Crashfall sicher nach unten gezogen wird. - In
1 ist sehr schematisch ein im vorliegenden Fall als Umlenkrolle ausgebildetes Umlenkelement15 dargestellt, welches auch als einfache Öse ausgeführt sein kann und welches das biegeschlaffe Zugelement9 in Längsrichtung des Querträgers2 umlenkt. Im vorliegenden Fall sind zwei biegeschlaffe Zugelemente9 auf beiden Seiten des Querträgers2 vorgesehen, von denen jeweils eines mit einem der Verformungselemente4 verbunden ist. Gegebenenfalls könnte jedoch auch ein biegeschlaffes Zugelement9 ausreichen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10248637 A1 [0003]
- - DE 2162412 A1 [0005]
Claims (9)
- Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere im Heckbereich, mit einem über zwei seitliche Verformungselemente mit zwei seitlichen Längsträgern verbundenen Querträger und mit einem die Außenhaut des Stoßfängers bildenden Stoßfängerüberzug, wobei die Verformungselemente so mit den Längsträgern verbunden sind, dass sie sich bei Überschreiten einer bestimmten, auf dieselben einwirkenden Kraft von den Längsträgern lösen und sich gegenüber denselben bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einem der Verformungselemente (
4 ) ein biegeschlaffes Zugelement (9 ) angebracht ist, welches in einem sich oberhalb seines Verbindungspunkts (10 ) mit dem Verformungselement (4 ) befindlichen Bereich an dem Stoßfängerüberzug (6 ) oder einem mit dem Stoßfängerüberzug (6 ) verbundenen Bauteil (7 ) angebracht ist, um im Crashfall den Stoßfängerüberzug (6 ) von einer sich über dem Stoßfängerüberzug (6 ) befindlichen Heckklappe (13 ) weg zu ziehen. - Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das biegeschlaffe Zugelement (
9 ) auf einer an dem Verformungselement (4 ) angebrachten, das biegeschlaffe Zugelement (9 ) selbsttätig abwickelnden Rolle (14 ) aufgewickelt ist, welche so ausgebildet ist, dass sie bei Überschreiten einer bestimmten, auf das biegeschlaffe Zugelement (9 ) wirkenden Kraft sperrt. - Stoßfänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das biegeschlaffe Zugelement (
9 ) einen Endanschlag in der Rolle (14 ) aufweist. - Stoßfänger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das biegeschlaffe Zugelement (
9 ) als Seil ausgebildet ist. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das biegeschlaffe Zugelement (
9 ) in einer Ausnehmung (11 ) des Stoßfängerüberzugs (6 ) oder des mit dem Stoßfängerüberzug (6 ) verbundenen Bauteils (7 ) eingeclipst ist. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformungselemente (
4 ) mittels Scherelementen (8 ) mit dem jeweiligen Längsträger (5 ) verbunden sind, welche bei Überschreiten einer bestimmten Kraft abscheren, um die Bewegung der Verformungselemente (4 ) gegenüber dem jeweiligen Längsträger (5 ) zu ermöglichen. - Stoßfänger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherelemente (
8 ) als Schrauben ausgebildet sind. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch ein Umlenkelement (
15 ) zum Umlenken des biegeschlaffen Zugelements (9 ) in Längsrichtung des Querträgers (2 ). - Stoßfänger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (
15 ) als Umlenkrolle ausgebildet ist.
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