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Die
Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer für eine Maschine
zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn, mit zwei umlaufenden endlosen Sieben, die beide über
einen Umfangsbereich einer jeweiligen Brustwalze laufen, die danach
zumindest bis zum Erreichen eines gekrümmten Impingementschuhs
unter Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts, der unmittelbar
die mindestens eine von einem Stoffauflauf als ein Faserstoffsuspensionsstrahl
ausgebrachte Faserstoffsuspension bei Ausbildung jeweiliger Strahlauftreffpunkte
auf den beiden Sieben aufnimmt, zusammenlaufen und die anschließend
zumindest streckenweise eine Doppelsiebstrecke bilden, in welcher
die beiden Siebe und die mindestens eine dazwischen liegende Faserstoffsuspension über den
Impingementschuh und wenigstens einen dem Impingementschuh in Sieblaufrichtung
mittel- oder unmittelbar nachgeordneten und auf der dem Impingementschuh
gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke angeordneten
Formiersauger geführt sind, wobei der Impingementschuh
einen gekrümmten Belag mit mehreren in Sieblaufrichtung
nacheinander angeordneten Belagsleisten mit dazwischen liegenden
freien Entwässerungsöffnungen aufweist und wobei
in dem dem Formiersauger gegenüberliegenden Bereich der
Doppelsiebstrecke mehrere Leisten angeordnet sind, die flexibel
an das anliegende Sieb anpressbar sind.
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Ein
derartiger Doppelsiebformer ist beispielsweise aus der PCT-Anmeldung
WO 2005/068714 A1 bekannt
und er wird in Fachkreisen gemeinhin als so genannter Leisten-Spaltformer („Blade-Gapformer”)
bezeichnet.
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Diesem
Doppelsiebformer haftet jedoch der in Fachkreisen bekannte Nachteil
an, dass er nur über eine eingeschränkte Flexibilität
hinsichtlich einer möglichen Variation von Flächengewicht
und Siebgeschwindigkeit verfügt, sein Betriebsfenster aufgrund
seiner konstruktiven und betrieblichen Auslegung also sehr eng ist.
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Ferner
ist bei diesem Doppelsiebformer auch die Stützung der beiden
Siebe mit der mindestens einen dazwischen liegenden Faserstoffsuspension nicht
optimal, so dass es oftmals zu möglicherweise größeren
Schwankungen in dem Flächengewichtsquerprofil und in dem
Formationsquerprofil kommen kann. Insbesondere bei größeren
Lippenöffnungen an dem die wenigstens eine Faserstoffsuspension abgebenden
Stoffauflauf zur Erreichung von höheren Flächengewichten
ist das Gewicht der mindestens einen zwischen den Sieben mitgeführten
Faserstoffsuspension so groß, dass durch Fliehkräfte
und Leistendruckpulse der gekrümmten Schuhe Querwellen mit
anschaulichen Amplituden in den Sieben auftreten. Diese Querwellen
begünstigen dann im Regelfall das Entstehen der Querprofilschwankungen.
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Aus
der europäischen Patentanmeldung
EP 1 586 702 A1 ist ein
Doppelsiebformer einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn
bekannt, dessen Siebe wiederum über Brustwalzen laufen
und danach zumindest bis zum Erreichen einer Impingementeinrichtung
in Ausgestaltung eines Impingementschuhs unter Bildung eines keilförmigen
Stoffeinlaufspalts zusammenlaufen und anschließend eine nicht
weiters beschriebene Doppelsiebstrecke bilden. Hierbei können
auf dem dem Impingementschuh gegenüberliegenden Bereich
der Doppelsiebstrecke mehrere Leisten angeordnet sein, die flexibel an
das anliegende Sieb anpressbar sind.
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Und
aus der deutschen Patentschrift
DE 40 14 403 C2 ist ein Vertikalformer einer
Papiermaschine, insbesondere zum Herstellen von holzfreien Druckpapieren
und Linerboard bzw. Testliner, mit einem im Wesentlichen vertikalen
Formationsabschnitt bekannt. Der als Doppelsiebstrecke ausgeführte
Formationsabschnitt besteht aus mindestens zwei Formationszonen,
in denen gegenüberliegend angeordnete Formierelemente vorgesehen
sind, die auf das eine bzw. das andere Sieb einwirken. In jeder
Formierzone wirken auf das eine Sieb als Formierelement ein vorzugsweise
besaugter Formationsschuh und auf das andere Sieb als Formierelement
Anpressleisten ein. Dem Formationsabschnitt sind überdies
zwei Brustwalzen vorgeschaltet, über die jeweils eines
der beiden Siebe geführt ist.
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Weiterhin
ist auch aus der europäischen Patentanmeldung
EP 1 489 229 A1 ein Doppelsiebformer
einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn mit einer besaugten
Brustwalze bekannt. Der Brustwalze sind im Bereich der Doppelsiebstrecke gleichseitig
mehrere beabstandete Formierelemente und auf der gegenüberliegenden
Seite der Doppelsiebstrecke weitere Elemente, wie beispielsweise Formierleisten
oder dergleichen, nachgeordnet.
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Den
in den erwähnten Dokumenten offenbarten Doppelsiebformern
haftet allesamt der bereits erwähnte Nachteil an, dass
sie nur über eine eingeschränkte Flexibilität
hinsichtlich einer möglichen Variation von Flächengewicht
und Siebgeschwindigkeit verfügen, ihr jeweiliges Betriebsfenster
aufgrund ihrer konstruktiven und betrieblichen Auslegung also sehr
eng ist.
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Es
ist also Aufgabe der Erfindung, einen Doppelsiebformer der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass die genannten Nachteile
des Stands der Technik weitestgehend, vorzugsweise sogar vollständig
vermieden werden, er also mit einem größeren Betriebsfenster
betrieben werden kann.
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Insbesondere
soll er aufgrund einer möglichst flexiblen Vorentwässerungsstrecke
für die Erreichung eines optimalen Formationsniveaus über ein
großes Flächengewichts-, Geschwindigkeits- und auch
Mahlgradspektrum verfügen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Doppelsiebformer der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
in dem dem Impingementschuh gegenüberliegenden Bereich
der Doppelsiebstrecke wenigstens eine Leiste angeordnet ist, die
flexibel an das anliegende Sieb anpressbar ist, und dass die wenigstens
eine flexibel anpressbare Leiste zumindest teilweise gegenüberliegend
den freien Entwässerungsöffnungen des Impingementschuhs
angeordnet ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst. Hierbei können auch mehrere,
insbesondere zwei oder drei entsprechende Leisten vorgesehen sein.
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In
einer Vielzahl von durchgeführten Versuchen mit unterschiedlichen
Versuchsparametern wurde erkannt, dass an einer flexibel anpressbaren Leiste
eine mittlere Faserbahnstoffdichte zwischen 2 und 5% vorliegen muss.
Denn nur in diesem Stoffdichtebereich ist zwischen den bereits abgelegten Fasermatten
noch ein flüssiger Faserstoffsuspensionskern vorhanden,
der durch eine flexibel anpressbare Leiste noch umformiert werden
kann.
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Wenn
nun das Flächengewicht bei einer konstanten Lippenöffnung
am Stoffauflauf erhöht wird, verschiebt sich die Zone mit
mittlerer Faserbahnstoffdichte wegen der merklich langsameren Entwässerung
durch die dickere Faserschicht hindurch in Maschinenrichtung. Dies
bedeutet, dass die Formationsleisten später zum Einsatz
kommen müssen. Bei Absenkung des Flächengewichts
und konstant gehaltener Lippenöffnung am Stoffauflauf geschieht das
Entgegengesetzte. Die Zone mit mittlerer Faserbahnstoffdichte verschiebt
sich entgegen der Maschinenlaufrichtung, so dass die Formationsleisten
früher zum Einsatz kommen müssen. Dieser „Wanderungseffekt” der
Zone mit mittlerer Faserbahnstoffdichte wird noch verstärkt,
wenn man vermeiden will, dass durch eine zu hohe Stoffauflaufstoffdichte
eine Formationsverschlechterung auftritt. Dann muss nämlich bei
höheren Flächengewichten die Lippe geöffnet werden,
um die Stoffdichte bei dem höheren Flächengewicht
konstant zu halten. Dies bedeutet, dass die Zone mit mittlerer Faserbahnstoffdichte
nicht nur wie oben beschrieben wegen der langsameren Entwässerung
des höheren Flächengewichts in Maschinenlaufrichtung
verschoben wird, sondern zusätzlich noch durch die erhöhte
Wassermenge. Bei einer Verringerung des Flächengewichts
muss die Lippe geschlossen werden und der Effekt geht in die entgegen
gesetzte Richtung.
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Da
die flexibel anpressbaren Leisten bei den bekannten Doppelsiebformern
der eingangs genannten Art jedoch nicht in oder entgegen der Maschinenlaufrichtung
verschiebbar sind, muss die Anpassung durch Ausstattung sowohl des
ersten Entwässerungselements („Impingementschuh”)
als auch des zweiten Entwässerungselements („Formiersauger”) mit
flexibel anpressbaren Leisten erfolgen. Werden aufgrund der Betriebsparameter
möglichst früh Leisten benötigt, so kommt
die mindestens eine flexibel anpressbare Leiste am Impingementschuh
zum Einsatz; werden sie jedoch spät benötigt,
dann kommt die mindestens eine flexibel anpressbare Leiste am Formiersauger
zum Einsatz. Damit kann selbst über einen breiteren Lippenöffnungsbereich
hinweg eine gute und störungsfreie Formation in der herzustellenden
Faserstoffbahn erzielt werden.
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Ein
weiterer Vorteil der beidseitigen Anordnung der flexibel anpressbaren
Leisten besteht in der verbesserten Siebstützung, wodurch
das Flächengewichts- und Formationsquerprofil verbessert
wird. Insbesondere bei größeren Lippenöffnungen
an dem die wenigstens eine Faserstoffsuspension abgebenden Stoffauflauf
zur Erreichung von höheren Flächengewichten ist
das Gewicht der mindestens einen zwischen den Sieben mitgeführten
Faserstoffsuspension so groß, dass durch Fliehkräfte
und Leistendruckpulse der gekrümmten Schuhe Querwellen
mit anschaulichen Amplituden in den Sieben auftreten. Durch eine
frühe und beidseitige Stützung der beiden Siebe
mittels flexibel anpressbaren Leisten an dem Impingementschuh und
an dem Formiersauger lassen sich derartige Wellen in ihrer Amplitude
deutlich reduzieren bzw. ganz verhindern.
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In
einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die flexibel
anpressbare Leiste mittels eines vorzugsweise steuer-/regelbaren
Betätigungsmittels zumindest zwischen einer Ruheposition
und einer Betriebsposition, in welcher sie mit einer wählbaren Anstellkraft
an das anliegende Sieb andrückbar ist, bewegbar. Dieses
Betätigungsmittel erlaubt eine schnelle und prozesssichere
Systemanpassung an geänderte Betriebsparameter, beispielsweise
durch ein vollständiges Abheben der flexibel anpressbaren Leiste
von dem benachbarten Sieb.
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Ferner
ist die flexibel anpressbare Leiste in ihrer Betriebsposition – in
Sieblaufrichtung gesehen – bevorzugt unter einem Winkel
im Bereich von 30 bis 170°, vorzugsweise von 65 bis 155°,
insbesondere von 80 bis 140°, zu dem anliegenden Sieb angeordnet.
Diese Winkelbereiche erlauben ein wirkungsvolles und effizientes
Anlegen der flexibel anpressbaren Leiste an das anliegende Sieb.
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Auch
weist die flexibel anpressbare Leiste in ihrer Betriebsposition
bevorzugt einen Abstreifwinkel im Bereich von 25 bis 70°,
vorzugsweise von 35 bis 60°, insbesondere von 45 bis 60°,
zu dem anliegenden Sieb auf, um die großen Wassermengen
im Bereich des Impingementschuhs störungsfrei abstreifen zu
können.
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Weiterhin
kann der Formiersauger wenigstens zwei mit vorzugsweise unterschiedlichen
Unterdrücken beaufschlagbare Formierzonen aufweisen. Hierdurch
kann die sich bildende Faserstoffbahn im Laufe ihrer Entwässerung
fortwährend sanfter entwässert werden.
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Um
nun noch einen flüssigen Faserstoffsuspensionskern für
eine ausreichende Umformierung zur Verfügung zu haben,
ist es von Vorteil, wenn die im Bereich des Formiersaugers angeordneten
Leisten ausschließlich im Bereich der in Siebtaufrichtung ersten
Formierzone des Formiersaugers angeordnet sind.
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Damit
eine ausreichende Führung und Stabilisierung der Doppelsiebstrecke
in dem Bereich des Impingementschuhs gegeben ist, weisen die Leisten bevorzugt
eine Breite ≤ 150 mm, vorzugsweise ≤ 100 mm, insbesondere ≤ 60
mm, auf.
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Der
Impingementschuh sollte beziehungsweise muss eine starke Krümmung
aufweisen, das heißt einen hohen Pressdruck auf die Faserstoffsuspension
ausüben, um auf der gegenüberliegenden Seite die
eingeschleppte Luft mittels der Siebspannung aus der mindestens
einen Faserstoffsuspension auspressen zu können. Hierzu
weist der Impingementschuh bevorzugt mindestens zwei oder mehrere gekrümmte
Bereiche mit vorzugsweise unterschiedlichen Längen auf,
deren Radien in Sieblaufrichtung jeweils einen größeren
Wert aufweisen. Die Länge des ersten gekrümmten
Bereichs weist bevorzugt einen Wert im Bereich von 15 bis 150 mm,
vorzugsweise von 70 bis 120 mm, auf und die Länge des zweiten gekrümmten
Bereichs weist bevorzugt einen Wert im Bereich von 90 bis 350 mm
auf. Überdies weist der Radius des ersten gekrümmten
Bereichs bevorzugt einen Wert im Bereich von 0,3 bis 4 m, vorzugsweise von
1 bis 2 m, auf und der Radius des zweiten gekrümmten Bereichs
weist bevorzugt einen Wert im Bereich von 1 bis 5 m, vorzugsweise
von 3 m, auf. Diese Dimensionen sind besonders bei hohen Geschwindigkeiten
vorteilhaft.
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Um
die sich bildende Faserstoffbahn im Laufe ihrer Entwässerung
fortwährend sanfter entwässern zu können,
weisen die freien Entwässerungsöffnungen bevorzugt
unterschiedliche Größen auf, die vorzugsweise
in Sieblaufrichtung betragsmäßig abnehmen.
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Weiterhin
ist der Impingementschuh bevorzugt mittels mindestens einer Unterdruckquelle
mit einem Unterdruck ≥ 0,5 kPa, vorzugsweise ≥ 2
kPa, insbesondere ≥ 5 kPa, Tegel-/steuerbar besaugt, um so
die in der mindestens einen Faserstoffsuspension enthaltene Luft
wirksam entnehmen zu können. Zudem wird die Abfuhr des
Luft-Siebwasser-Gemisches wirksam unterstützt.
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Der
erfindungsgemäße Doppelsiebformer eignet sich
im Grunde für alle möglichen Ausführungsformen,
so dass die Doppelsiebstrecke unter einem Winkel von 0° bis
90° zur Horizontalen angeordnet sein kann. Der Doppelsiebformer
kann also als Horizontal-, als Vertikal- oder als Schrägformer ausgebildet
sein.
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Diese
Lösung ermöglicht den Betrieb des Doppelsiebformers
selbst bei hohen Siebgeschwindigkeiten ≥ 1.500 m/min, vorzugsweise ≥ 1.700 m/min,
und bei niedrigen Flächengewichten, ohne dass zudem Wasserstreifen
und/oder helle Flecken in der hergestellten Faserstoffbahn auftreten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigen
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1 eine
schematische Seitenteilansicht eines Doppelsiebformers für
eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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2 eine
Einzelheit des in der 1 in schematischer Seitenteilansicht
dargestellten Doppelsiebformers für eine Maschine zur Herstellung
einer Faserstoffbahn; und
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3 ein
beispielhaftes Diagramm „Formation über Lippenöffnung”,
welches die Formationsverbesserung über der Lippenöffnung
bei Verwendung des erfindungsgemäßen Doppelsiebformers
darstellt.
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Die 1 zeigt
eine schematische Seitenteilansicht eines Doppelsiebformers 1 für
eine nicht weiters dargestellte Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn 2,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn.
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Der
Doppelsiebformer 1 weist zwei umlaufende endlose Siebe 3, 4 auf,
die über einen Umfangsbereich 7, 8 einer
jeweiligen Brustwalze 5, 6 laufen und die danach
zumindest bis zum Erreichen eines gekrümmten Impingementschuhs 9 unter
Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts 10,
der unmittelbar die mindestens eine von einem lediglich angedeuteten
Stoffauflauf 11 als ein Faserstoffsuspensionsstrahl 13 ausgebrachte
Faserstoffsuspension 12 bei Ausbildung jeweiliger Strahlauftreffpunkte
P.3, P.4 auf den beiden Sieben 3, 4 aufnimmt,
zusammenlaufen.
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Anschließend
bilden die beiden Siebe 3, 4 des Doppelsiebformers 1 zumindest
streckenweise eine Doppelsiebstrecke 14 aus, in welcher
die beiden Siebe 3, 4 und die mindestens eine
dazwischen liegende Faserstoffsuspension 12 über
den Impingementschuh 9 und wenigstens einen dem Impingementschuh 9 in
Sieblauf richtung S (Pfeil) mittel- oder unmittelbar nachgeordneten
und auf der dem Impingementschuh 9 gegenüberliegenden
Seite der Doppelsiebstrecke 14 angeordneten Formiersauger 15 geführt
sind. Der Impingementschuh 9 weist hierbei einen gekrümmten
Belag 16 mit mehreren in Sieblaufrichtung S (Pfeil) nacheinander
angeordneten Belagsleisten 17 mit dazwischen liegenden
freien Entwässerungsöffnungen 18 auf
(vgl. 2) und in dem dem Formiersauger 15 gegenüberliegenden
Bereich der Doppelsiebstrecke 14 sind vier Leisten 19.1 bis 19.4 angeordnet,
die flexibel an das anliegende Sieb 4 anpressbar sind.
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In
dem dem Impingementschuh 9 gegenüberliegenden
Bereich der Doppelsiebstrecke 14 sind nun zwei Leisten 20.1, 20.2 angeordnet,
die flexibel an das anliegende Sieb 3 anpressbar sind und
die gegenüberliegend den freien Entwässerungsöffnungen 18 des
Impingementschuhs 9 angeordnet sind.
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Die
jeweilige flexibel anpressbare Leiste 19.1 bis 19.4, 20.1 und 20.2 ist
in bekannter Weise mittels eines vorzugsweise steuer-/regelbaren
und lediglich angedeuteten Betätigungsmittels 21 zumindest
zwischen einer Ruheposition und einer Betriebsposition, in welcher
sie mit einer wählbaren Anstellkraft F (Pfeil) an das anliegende
Sieb 3, 4 andrückbar ist, bewegbar (Doppelbewegungspfeil 22).
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Weiterhin
sind die beiden flexibel anpressbaren Leisten 20.1, 20.2 in
ihrer dargestellten Betriebsposition – in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) gesehen – unter einem Winkel α im Bereich
von 30 bis 170°, vorzugsweise von 65 bis 155°,
insbesondere von 80 bis 140°, zu dem anliegenden Sieb 3 angeordnet.
Dabei weist die jeweilige flexibel anpressbare Leiste 20.1, 20.2 in
ihrer dargestellten Betriebsposition einen Abstreifwinkel β im
Bereich von 25 bis 70°, vorzugsweise von 35 bis 60°,
insbesondere von 45 bis 60°, zu dem anliegenden Sieb 3 auf
(vgl. 2).
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Der
Formiersauger 15 weist zwei mit vorzugsweise unterschiedlichen
Unterdrücken pu23.1, pu23.2 beaufschlagbare Formierzonen 23.1, 23.2 auf,
wobei die Unterdrücke pu23.1, pu23.2 mittels lediglich
angedeuteten und vorzugsweise steuer-/regelbaren Unterdruckquellen 24.1, 24.2 erzeugbar sind. Überdies
sind die im Bereich des Formiersaugers 15 angeordneten
Leisten 19.1 bis 19.4 ausschließlich
im Bereich der in Sieblaufrichtung S (Pfeil) ersten Formierzone 23.1 des
Formiersaugers 15 angeordnet. Auf Grundlage prozesstechnologischer
Erfordernisse könnte auch in der zweiten Formierzone 23.2 mindestens
eine vorzugsweise flexible anpressbare Leiste angeordnet sein.
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Die
Leisten 19.1 bis 19.4, 20.1 und 20.2 weisen
jeweils eine Breite B ≤ 150 mm, vorzugsweise ≤ 100
mm, insbesondere kleiner ≤ 60 mm, auf (vgl. 2).
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Der
Impingementschuh 9 weist in vorliegender Ausführungsform
zwei gekrümmte Bereiche 25.1, 25.2 mit
vorzugsweise unterschiedlichen Längen L25.1, L25.2 auf,
deren Radien R25.1, R25.2 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) jeweils
einen größeren Wert aufweisen. Die Länge
L25.1 des ersten gekrümmten Bereichs 25.1 weist
einen Wert im Bereich von 15 bis 150 mm, vorzugsweise von 70 bis
120 mm, auf und die Länge L25.2 des zweiten gekrümmten
Bereichs 25.2 weist einen Wert im Bereich von 90 bis 350
mm auf. So weist der Radius R25.1 des ersten gekrümmten
Bereichs 25.1 einen Wert im Bereich von 0,3 bis 4 m, vorzugsweise
von 1 bis 2 m, auf und der Radius R25.2 des zweiten gekrümmten
Bereichs 25.2 weist einen Wert im Bereich von 1 bis 5 m,
vorzugsweise von 3 m, auf. Zudem weisen die freien Entwässerungsöffnungen 18 unterschiedliche
Größen auf, die vorzugsweise in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) betragsmäßig abnehmen (vgl. 2).
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Und
letztlich ist der Impingementschuh 9 mittels einer lediglich
angedeuteten Unterdruckquelle 26 mit einem Unterdruck pu26 ≥ 0,5
kPa, vorzugsweise ≥ 2 kPa, insbesondere ≥ 5 kPa,
regel-/steuerbar besaugt.
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Die
Doppelsiebstrecke 14 ist unter einem Winkel γ von
0° bis 90° zur Horizontalen H ausgerichtet und
die beiden Siebe 3, 4 eine jeweilige Siebgeschwindigkeit
v3, v4 (Pfeil) ≥ 1.500 m/min, vorzugsweise ≥ 1.700
m/min, auf. Der erfindungsgemäße Doppelsiebformer 1 kann
also als Horizontal-, als Vertikal- oder als Schrägformer
ausgebildet sein.
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Die 2 zeigt
die Einzelheit Z des in der 1 in schematischer
Seitenteilansicht dargestellten Doppelsiebformers 1 für
eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn 2, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn.
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Der
Impingementschuh 9 weist zwei gekrümmte Bereiche 25.1, 25.2 mit
vorzugsweise unterschiedlichen Längen L25.1, L25.2 auf,
deren Radien R25.1, R25.2 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) jeweils einen
größeren Wert aufweisen. So weist der Radius R25.1
des ersten gekrümmten Bereichs 25.1 einen Wert
im Bereich von 0,3 bis 4 m, vorzugsweise von 1 bis 2 m, auf und
der Radius R25.2 des zweiten gekrümmten Bereichs 25.2 weist
einen Wert im Bereich von 1 bis 5 m, vorzugsweise von 3 m, auf.
Die Länge L25.1 des ersten gekrümmten Bereichs 25.1 weist
einen Wert im Bereich von 15 bis 150 mm, vorzugsweise von 70 bis
120 mm, auf und die Länge L25.2 des zweiten gekrümmten
Bereichs 25.2 weist einen Wert im Bereich von 90 bis 350
mm auf. Zudem weisen die freien Entwässerungsöffnungen 18 unterschiedliche Größen
auf, die vorzugsweise in Sieblaufrichtung S (Pfeil) betragsmäßig
abnehmen.
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Weiterhin
sind die beiden flexibel anpressbaren Leisten 20.1, 20.2 in
ihrer dargestellten Betriebsposition – in Sieblaufrichtung
S (Pfeil) gesehen – unter einem Winkel α im Bereich
von 30 bis 170°, vorzugsweise von 65 bis 155°,
insbesondere von 80 bis 140°, zu dem anliegenden Sieb 3 angeordnet.
Dabei weist die jeweilige flexibel anpressbare Leiste 20.1, 20.2 in
ihrer dargestellten Betriebsposition einen Abstreifwinkel β im
Bereich von 25 bis 70°, vorzugsweise von 35 bis 60°,
insbesondere von 45 bis 60°, zu dem anliegenden Sieb 3 auf.
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Die 3 zeigt
ein beispielhaftes Diagramm „Formation über Lippenöffnung”,
welches die Formationsverbesserung über der Lippenöffnung
bei Verwendung des erfindungsgemäßen Doppelsiebformers
darstellt. Dieser Doppelsiebformer verbessert die Formation aufgrund
der wenigstens einen Leiste am Impingementschuh bei einer Kombination
von kleineren Lippenöffnungen und Flächengewichten deutlich
(„neu” versus „konventionell”).
Da die Entwässerungskapazität des Impingementschuhs
für hohe Geschwindigkeiten durch eine Verlängerung
erhöht werden muss, kommt der wenigstens einen Leiste an
dem Impingementschuh eine noch größere Bedeutung
bei niedrigen Flächengewichten zu, da deren Blattbildung
dann bei niedrigeren Geschwindigkeiten vollständig auf
dem Impingementschuh abgeschlossen wird.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Doppelsiebformer
der eingangs genannten Art derart weitergebildet wird, dass die
genannten Nachteile des Stands der Technik weitestgehend, vorzugsweise
sogar vollständig vermieden werden, er also mit einem größeren
Betriebsfenster betrieben werden kann. Insbesondere verfügt er
aufgrund einer möglichst flexiblen Vorentwässerungsstrecke
für die Erreichung eines optimalen Formationsniveaus über
ein großes Flächengewichts-, Geschwindigkeits-
und auch Mahlgradspektrum.
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- 1
- Doppelsiebformer
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Sieb
- 4
- Sieb
- 5
- Brustwalze
- 6
- Brustwalze
- 7
- Umfangsbereich
- 8
- Umfangsbereich
- 9
- Gekrümmter
Impingementschuh
- 10
- Keilförmiger
Stoffeinlaufspalt
- 11
- Stoffauflauf
- 12
- Faserstoffsuspension
- 13
- Faserstoffsuspensionsstrahl
- 14
- Doppelsiebstrecke
- 15
- Formiersauger
- 16
- Gekrümmter
Belag
- 17
- Belagsleiste
- 18
- Freie
Entwässerungsöffnung
- 19.1
- Leiste
- 19.2
- Leiste
- 19.3
- Leiste
- 19.4
- Leiste
- 20.1
- Leiste
- 20.2
- Leiste
- 21
- Betätigungsmittel
- 22
- Doppelbewegungspfeil
- 23.1
- Formierzone
- 23.2
- Formierzone
- 24.1
- Unterdruckquelle
- 24.2
- Unterdruckquelle
- 25.1
- Gekrümmter
Bereich
- 25.2
- Gekrümmter
Bereich
- 26
- Unterdruckquelle
- B
- Breite
- F
- Wählbare
Anstellkraft (Pfeil)
- H
- Horizontale
- L25.1
- Länge
- L25.2
- Länge
- P.3
- Strahlauftreffpunkt
- P.4
- Strahlauftreffpunkt
- pu23.1
- Unterdruck
- pu23.2
- Unterdruck
- pu26
- Unterdruck
- R25.1
- Radius
- R25.2
- Radius
- S
- Sieblaufrichtung
(Pfeil)
- v3
- Siebgeschwindigkeit
(Pfeil)
- v4
- Siebgeschwindigkeit
(Pfeil)
- Z
- Einzelheit
- α
- Winkel
- β
- Abstreifwinkel
- γ
- Winkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/068714
A1 [0002]
- - EP 1586702 A1 [0005]
- - DE 4014403 C2 [0006]
- - EP 1489229 A1 [0007]