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Die
Erfindung betrifft ein Kugelgelenk sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Kugelgelenkes.
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Kugelgelenke,
wie sie insbesondere in Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen, weisen
grundsätzlich einen gleichartigen Aufbau auf. So bestehen
sie aus einem Gelenkzapfen, dessen Gelenkkugel dreh- und schwenkbar
in einem Gehäuse gelagert ist. Dabei dient der Gelenkzapfen
einerseits und das Gehäuse andererseits dazu, zwei relativ
zueinander bewegbare Bauteile des Kraftfahrzeuges miteinander zu
verbinden. Derartige Kugelgelenke werden in erheblichen Stückzahlen
produziert, so dass bereits geringe Vereinfachungen der Fertigungsverfahren
einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil mit sich bringen.
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Zu
unterscheiden sind Kugelgelenke, die eine unmittelbare Lagerung
der Gelenkkugel des Gelenkzapfens in einer hierfür vorgesehenen
Lagerfläche des Gehäuses aufweisen und Kugelgelenke,
bei denen zwischen der Gelenkkugel und der Lagerfläche
des Gehäuses eine Lagerschale eingesetzt ist. Die Lagerschalen
bestehen zumeist aus Kunststoffen wie Polytetrafluorethylen (PTFE)
oder Polyetheretherketon(PEEK) und müssen in diesen Kugelgelenken
mehrere Funktionen erfüllen. So sind die Lagerschalen einerseits
dafür vorgesehen, eine Schwingungen dämpfende
Wirkung auf die Bauteile auszuüben. Darüber hinaus
bewirken Lagerschalen zwischen der Gelenkkugel und dem Gehäuse
einen Toleranzausgleich sowie teilweise auch Schmierungsfunktionen,
sodass sie auch für die Reibungsminderung mit verantwortlich
sind.
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In
JP 2002-242934 A wird
ein Kugelgelenk für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines Kugelgelenkes beschrieben. Dabei wird zunächst
die Gelenkkugel des Gelenkzapfens partiell mit einem Kunststoffmaterial
umspritzt. Der damit geschaffene und an die Gelenkkugel angespritzte Kunststoffring
dient später im montierten Kugelgelenk als Lagerfläche.
Der Gelenkzapfen mit seiner Gelenkkugel und dem darauf aufgespritzten
Kunststoffring wird zunächst in eine hierzu vorbereitete Gussform
gegeben, um nachfolgend den flüssigen Gehäusewerkstoff
in die Form zu gießen. Die Gelenkkugel wird bei dieser
Lösung folglich beim Gießen des Gehäuses
als Kern verwendet und unmittelbar umgossen. Auf diese Weise kann
das Gehäuse für das Kugelgelenk erzeugt werden.
Gemäß dem Offenbarungsgehalt der Druckschrift
soll die Kunststoffschicht, welche die Gelenkkugel umgibt, während
des Gießvorganges durch die von dem flüssigen Gehäusewerkstoff
herrührende Wärme ausgehärtet werden.
Durch das Einbringen einer Kunststoffschicht zwischen Gelenkkugel
und Gehäuse des Kugelgelenkes werden die Lagerungseigenschaften des
Gelenkzapfens verbessert.
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Eine
weitere Lösung geht aus der
JP 62-288715 A hervor.
Hier wird ein Kugelgelenk beschrieben, dessen Gelenkkugel unmittelbar,
das heißt, ohne eine Lagerschale in einem durch ein Gussverfahren
hergestellten Gehäuse gelagert ist. Hierzu offenbart die
Druckschrift ein Herstellungsverfahren zur Erzeugung eines derartigen
Kugelgelenkes, das darin besteht, dass zunächst der Gelenkzapfen
erzeugt und anschließend in eine hierzu vorbereitete Form
zur Erzeugung des Gehäuses eingesetzt wird. Dabei ragt
die Gelenkkugel in den hierfür später im Gehäuse
vorgesehenen Aufnahmeraum hinein. Die Gelenkkugel selbst dient damit
auch hier als Kern bei der Herstellung des Gehäuses. Im
Anschluss daran wird die Gussform mit dem flüssigen Gehäusewerkstoff
befüllt. Zur Herstellung der Bewegbarkeit der umspritzten
Gelenkkugel ist es in einem abschließenden Verfahrensschritt
erforderlich, eine externe Kraft auf den Gelenkzapfen aufzubringen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kugelgelenk für
ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, das einfach zu fertigen ist und
zudem optimale Lagerungseigenschaften aufweist.
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Gelöst
wird diese Aufgabenstellung mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den sich jeweils anschließenden
Unteransprüchen wiedergegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes Kugelgelenk für ein Kraftfahrzeug
weist demnach einen Gelenkzapfen auf, dessen Gelenkkugel dreh- und
schwenkbar in einem insgesamt durch ein Gießverfahren hergestellten
Gehäuse gelagert und durch einen Verschlussring in dem
Gehäuse gesichert aufgenommen ist. Dabei besteht der Verschlussring
aus einem im Vergleich zum Gehäusewerkstoff höherfesten
Material. Der Verschlussring weist ferner einen Teil der Lagerfläche
der Gelenkkugel auf.
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Diese
erfindungsgemäßen Besonderheiten ermöglichen
eine fertigungstechnisch vereinfachte Herstellung des Kugelgelenkes,
wobei derartige Kugelgelenke sich durch eine hohe Lebensdauer auszeichnen.
Es konnte auch festgestellt werden, dass die bei Lösungen
aus dem Stand der Technik oft als nachteilig bekannte Gefahr der
Lockerung der Gelenkbauteile im Laufe des Einsatzes im Kraftfahrzeug und
die Gefahr der unerwünschten Separation des Gelenkzapfens
aus dem Gehäuse durch Überschreitung der Auszugskraft,
also einer auf den Gelenkzapfen in Richtung der Gehäuseöffnung
wirkenden Kraft, durch die Erfindung vermeidbar ist.
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Da
der Verschlussring aus einem im Vergleich zum Gehäusewerkstoff
höherfesten Material hergestellt ist, besteht ein Vorteil
bei der Montage des erfindungsgemäßen Kugelgelenkes
darin, dass eine spanende Nachbearbeitung des durch Gießen
erzeugten Gehäuses nicht mehr erfolgen muss. Vielmehr kann
der Verschlussring unmittelbar in eine hierfür am Gehäuse
vorgesehene Aufnahmemulde eingepresst werden. Auch durch diese Maßnahme kann
die Fertigung und Montage des erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes in erheblichem Maße vereinfacht werden.
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Für
die Herstellung eines erfindungsgemäßen Kugelgelenkes
ergeben sich zwei Alternativen. Einerseits ist entsprechend einer
ersten Variante der Erfindung vorgesehen, dass das Gehäuse
unter Verwendung eines die Gelenkkugelgeometrie aufweisenden Kernes
hergestellt wird. Bei dieser Ausführung wird folglich nicht
der Gelenkzapfen beziehungsweise dessen Gelenkkugel unmittelbar
umspritzt, um dadurch das Gehäuse herzustellen, sondern
es wird hierfür ein separater Kern verwendet. Dies hat
den Vorteil, dass der Gelenkzapfen keiner Vorbereitung für
den Gießvorgang unterzogen werden muss. Zudem ist der Kern
mehrfach verwendbar.
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Eine
andere Alternative besteht darin, dass das Gehäuse durch
unmittelbares Umgießen der an dem Gelenkzapfen vorhandenen
Gelenkkugel hergestellt ist. Dieses an sich bekannte Vorgehen wird
erfindungsgemäß genutzt, um eine nahezu toleranzneutrale
Fertigung des Kugelgelenkes zu ermöglichen. Die Kontur
der Gelenkkugel, des Gelenkzapfens und der hierzu korrespondierenden
Lagerfläche im Gehäuse werden dabei optimal aufeinander
abgestimmt. Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, dass
bei dieser Fertigungsvariante insbesondere die Gelenkkugel einer
vorbereiteten Behandlung unterzogen werden muss, um zu vermeiden,
dass der flüssige Gehäusewerkstoff sich mit der
Oberfläche der Gelenkkugel stoffschlüssig verbindet.
Hierzu besteht eine geeignete Maßnahme beispielsweise in
der Beschichtung der Gelenkkugeloberfläche vor dem Gießvorgang.
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Eine
weiter gehende Lösung sieht darüber hinaus vor,
dass das Gehäuse zumindest einen Teil der Lagerfläche
für die Lagerung der Gelenkkugel bildet oder aufweist.
In diesem Sinne wird eine bevorzugte Variante darin gesehen, dass
die Gelenkkugel unmittelbar in dem Gehäuse gelagert ist.
Wird in dem Gehäuse eine zusätzliche Lagerschicht
vorgesehen, so ist dies so zu verstehen, dass das Gehäuse
die Lagerfläche für die Lagerung der Gelenkkugel
aufweist.
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Ein
ganz entscheidender Vorteil bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes ist jedoch darin zu sehen, dass die Lagerfläche
des Gehäuses nur bis zum Äquator der Gelenkkugel
ausgebildet ist, sodass diese Lagerfläche eine Halbkugel darstellt.
Dieser Äquator wird durch eine senkrecht zur Längsmittenachse
des nicht ausgelenkten Gelenkzapfens und durch den Mittelpunkt der
Gelenkkugel gehende, gedachte Ebene in seiner Anordnung definiert.
Eine derartige Lagerung der Gelenkkugel des Gelenkzapfens im Gehäuse
hat gleich mehrere Vorteile. Einerseits lässt sich bei
der Ausführung, bei welcher die Gelenkkugel unmittelbar
von dem Gehäusewerkstoff umgossen wird, die Gelenkkugel nach
dem Gießen ohne Schwierigkeiten aus dem Gehäuse
lösen und ist damit reibungsarm und toleranzneutral gelagert.
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Ein
weitere- Vorteil lässt sich anhand des zusammengebauten
Kugelgelenkes erläutern. Hier kann nämlich der
Winkelbereich, um den der Gelenkzapfen verschwenkbar im Gehäuse
gelagert ist, beliebig groß gewählt werden, weil
er nicht durch das Gehäuse begrenzt wird. Der erzielbare
Winkelbereich richtet sich lediglich nach den zum Einsatz kommenden
Verschlussbauteilen des Kugelgelenkes. Ein großer Schwenkwinkelbereich
hat entscheidende Vorteile beim Einbau des Kugelgelenkes in ein
Kraftfahrzeug.
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Letztlich
ergibt sich noch der Vorteil, dass ein Kugelgelenk nach der Erfindung
einfach zu montieren ist.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung geht dahin, dass die für
die Gelenkkugel vorgesehene Lagerfläche im Gehäuse
eine Kunststoffschicht aufweist. Ebenso kann der Verschlussring
im Bereich der Lagerfläche für die Gelenkkugel
eine derartige Kunststoffschicht aufweisen. Als Kunststoffschicht können
bevorzugt Werkstoffe wie PEEK verwendet werden. Darüber
hinaus ist jedoch auch eine Kunststoffschicht möglich,
die als PTFE-Beschichtung der Lagerfläche des Gehäuses
und/oder des Verschlussringes ausgeführt ist. Die Wahl
des geeigneten Kunststoffschicht-Werkstoffes richtet sich dabei
nach den zu erzielenden Reibungswerten sowie den gewünschten
Lagerungseigenschaften des Gelenkzapfens innerhalb des Kugelgelenkes.
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Durch
eine Kunststoffschicht können Fertigungstoleranzen des
Verschlussringes und/oder des Gehäuses ausgeglichen werden.
Zudem ermöglicht eine derartige Kunststoffbeschichtung
insbesondere, wenn sie am Verschlussring vorgesehen wird, eine Zentrierung
des in das Gehäuse einzusetzenden Gelenkzapfens. Da die
Kunststoffschicht beliebige Geometrien aufweisen kann, was insbesondere
durch ein Aufspritzen ermöglicht ist, können hier
auch Hinterschneidungen erzielt werden. Diese Hinterschneidungen
führen dazu, dass eine sichere und dauerhaft feste Verbindung
zwischen der Kunststoffschicht und dem Verschlussring beziehungsweise
der Lagerfläche des Gehäuses erreicht wird. Die
Hinterschneidung bietet sich insbesondere beim Anspritzen der Kunststoffschicht
an den Verschlussring an.
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Eine
besonders vorteilhafte Möglichkeit besteht ferner darin,
dass die Kunststoffschicht sowohl auf den Verschlussring als auch
auf die Lagerfläche des Gehäuses aufgedampft oder
aufgespritzt wird. Damit kann mit geringem Materialeinsatz eine
optimale Lagerung der Gelenkkugel erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung der Erfindung kann das Gehäuse
zumindest auf der dem Gelenkzapfen gegenüberliegenden Seite
Schmiernuten zur Aufnahme von Schmiermittel aufweisen. Diese Schmiernuten
beziehungsweise ein in diesem Bereich vorhandenes Schmiermittelreservoir
werden zur Einbringung eines Schmiermittels genutzt. Durch das Vorsehen
von Schmiermittel innerhalb des Kugelgelenkes kann infolge reduzierter Reibung
die Lebensdauer des Kugelgelenkes insgesamt verbessert werden. Das
Schmiermittel verteilt sich durch die Bewegung des Gelenkzapfens
relativ zum Gehäuse zwischen der Lagerfläche des
Gehäuses beziehungsweise des Verschlussringes und der korrespondierenden
Oberfläche der Gelenkkugel. Die Schmiernuten und ein gegebenenfalls
vorzusehendes Schmiermittelreservoir werden bei dem Gießvorgang
des Gehäuses unmittelbar in das Gehäuse eingeformt
und können bis in die Lagerflächen hineinragen.
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Im
Zuge des Bestrebens, das Kugelgelenk nach der Erfindung insgesamt
zu vereinfachen und die zu seiner Herstellung erforderlichen Fertigungsschritte
zu reduzieren, wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass
das Gehäuse zur Verbindung mit weiteren Kraftfahrzeugbauteilen
zumindest ein beim Gießen mit dem Gehäuse eine
integrale Einheit bildendes Anschlusselement aufweist. Dieses Anschlusselement
kann folglich beim Gießvorgang unmittelbar in die Form
zur Herstellung des Gehäuses eingesetzt werden und wird
beim Gießen mit dem Gehäuse verbunden. eine spätere
Montage erübrigt sich damit, so dass das Kugelgelenk in
seiner Herstellung vereinfacht wird. Denkbar sind hierbei verschiedene
Ausführungen von Anschlusselementen. So kann zum Beispiel
eine Verbindungsstange bei der Gehäusefertigung mit eingegossen
werden. Darüber hinaus ist es jedoch auch denkbar, beispielsweise
einen Kern mit einem Negativgewinde zur Erzeugung eines Anschlussgewindes
an dem Gehäuse einzusetzen. Dieser Kern wird nach dem Gießvorgang
entfernt, so dass das Gehäuse bereits mit einem nutzbaren
Gewinde ausgestattet ist. Weitere Bearbeitungsvorgänge
können sich damit auf ein geringes Maß beschränken
oder entfallen vollständig.
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Ein
erstes erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
eines Kugelgelenkes weist folgende Verfahrensschritte auf:
- – Einsetzen des Gelenkzapfens in eine
hierfür vorbereitete Gusswerkzeugform,
- – Befüllen des Kammerhohlraumes mit dem flüssigen
Gehäusewerkstoff,
- – Abkühlung und Aushärtung des Gehäuses,
- – Entnahme des vorgefertigten Kugelgelenkes aus der
Gusswerkzeugform,
- – Einsetzen des Verschlussringes in die hierfür vorhandene
Aufnahmemulde des Gehäuses,
- – Umformung des Umformabschnittes zur Fixierung der
Kugelgelenk-Bauteile.
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Bei
diesem Verfahren wird, wie dies eingangs bereits im Zusammenhang
mit dem Kugelgelenk erläutert wurde, die Gelenkkugel des
Gelenkzapfens unmittelbar durch den verflüssigten Gehäusewerkstoff
umspritzt.
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Alternativ
hierzu ist ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes durch nachfolgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- – Einsetzen eines die Geometrie der
Gelenkkugel aufweisenden Kerns in eine hierfür vorbereitete Gusswerkzeugform,
- – Befüllen des Kammerhohlraumes mit dem flüssigen
Gehäusewerkstoff,
- – Abkühlung und Aushärtung des Gehäuses,
- – Entnahme des vorgefertigten Kugelgelenkes aus der
Gusswerkzeugform,
- – Entfernen des Kugelkerns und anschließendes Einsetzen
der Gelenkkugel des Gelenkzapfens in die Lagerfläche des
Gehäuses,
- – Einsetzen des Verschlussringes in die hierfür vorhandene
Aufnahmemulde des Gehäuses,
- – Umformung des Umformabschnittes zur Fixierung der
Kugelgelenkbauteile.
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Das
zweite Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes unterscheidet sich von dem zuvor bereits beschriebenen
dadurch, dass anstelle der Gelenkkugel ein Kern mit der Geometrie
der Gelenkkugel umspritzt wird. Dieser wieder verwendbare Kern muss
nach dem Gießvorgang aus dem Gehäuse entfernt
und durch den einzusetzenden Gelenkzapfen ersetzt werden. Das zuletzt
genannte Verfahren hat gegenüber dem erstgenannten den
Vorteil, dass die Lagerfläche für die Gelenkkugel im
Gehäuse nach Entnahme des Kerns einer abschließenden
Bearbeitung unterzogen werden kann, sofern dies erwünscht
ist. So könnte hier beispielsweise ein in der Geometrie
vergrößerter Kern eingesetzt werden, um anschließend
die Beschichtung der Lagerfläche des Gehäuses
mit einer Kunststoffschicht vorzusehen, in welche dann die Gelenkkugel des
Gelenkzapfens einsetzbar ist.
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Entsprechend
einer Ausgestaltung der vorgestellten Verfahren kann vor dem Gießen
des Gehäusewerkstoffes in die Gusswerkzeugform ein Anschlusselement
eingesetzt werden. Dieses Anschlusselement dient später
der Verbindung des Kugelgelenkes mit dem Kraftfahrzeug.
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Wie
bereits ausgeführt wurde, kann darüber hinaus
vorgesehen werden, dass vor dem Zusammensetzen der Kugelgelenkbauteile
die Lagerfläche des Gehäuses und/oder die Lagerfläche
des Verschlussringes mit einer Kunststoffschicht beschichtet wird.
Demgemäß wird entsprechend einer weiteren Ausgestaltung
der Verfahren vorgeschlagen, dass die Kunststoffschicht auf die
zu beschichtende Oberfläche aufgespritzt oder aufgedampft
wird.
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Um
die Reibungswerte eines erfindungsgemäßen Kugelgelenkes
bei der Herstellung beziehungsweise der Montage des Kugelgelenkes
zu optimieren, geht eine Ausgestaltung der Verfahrung dahin, dass
während der Montage der Kugelgelenkbauteile eine Andruckkraft
auf den Verschlussring ausgeübt wird und mit zunehmender
Andruckkraft die zur Bewegung des Gelenkzapfens erforderlichen Drehmomente
am Gelenkzapfen gemessen werden, wobei nach Erreichung eines vorgegebenen,
definierten Drehmomentes ein Umformabschnitt des Gehäuses umgeformt
und damit das Gehäuse verschlossen wird. Somit bleibt das
zuletzt ermittelte Drehmoment für die Bewegung des Gelenkzapfens
relativ zum Gehäuse erhalten.
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Die
erfindungsgemäßen Kugelgelenke zeichnen sich demnach
durch eine hohe Präzision, eine lange Lebensdauer bei einfacher
fertigungstechnischer Herstellbarkeit aus.
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Einige
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen keine Einschränkung
auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen lediglich der
Erläuterung des Prinzips der Erfindung. Dabei sind gleiche
oder gleichartige Bauteile mit denselben Bezugszeichen benannt.
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Um
die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen
zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen
gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile
verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile
bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht
vorhanden sind.
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In
den Figuren werden beispielhaft drei bevorzugte Ausführungsvarianten
der Erfindung erläutert, auf die die Erfindung allerdings
nicht eingeschränkt ist.
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Es
zeigen:
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1:
einen Schnitt durch eine erste Ausführungsvariante eines
erfindungsgemäßen Kugelgelenkes,
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2:
eine zweite Variante eines erfindungsgemäßen Kugelgelenkes
im Schnitt,
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3:
eine dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes im Schnitt,
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4:
eine schematisch stark vereinfachte Darstellung der Herstellung
eines Gehäuses durch ein Gießverfahren im Schnitt.
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Das
in der 1 gezeigte Kugelgelenk weist einen Gelenkzapfen 1 auf,
der über eine Gelenkkugel 2 dreh- und schwenkbar
in einem Gehäuse 3 gelagert ist. Der Gelenkzapfen 1 ist
in der Darstellung in einer nicht ausgelenkten Position gezeigt.
Seine Längsmittenachse 7 wird dabei senkrecht
und durch den Mittelpunkt der Gelenkkugel 2 verlaufend
von einer Ebene geschnitten, die durch den Äquator 6 der Gelenkkugel
verläuft und diesen somit definiert. Bezeichnend bei der
dargestellten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes ist, dass eine in dem Gehäuse 3 vorhandene
Lagerfläche 5 nur bis zu dem Äquator 6 der
Gelenkkugel 2 reicht und somit den unteren Teil der Gelenkkugel 2,
das heißt, den Teil der Gelenkkugel, der dem Gelenkzapfen 1 gegenüberliegend
angeordnet ist, aufnimmt. Zur Fixierung des Gelenkzapfens 1 im
Gehäuse 3 dient ein Verschlussring 4.
Im Unterschied zu dem Gehäusewerkstoff ist der Verschlussring 4 aus
einem höherfesten Werkstoff hergestellt. So kann es sich bei
dem Gehäusewerkstoff bevorzugt um Aluminium und bei dem
Verschlussring 4 um einen Stahlwerkstoff handeln. Der Verschlussring 4 bildet
dabei gleichzeitig einen Teil der Lagerfläche für
die Lagerung der Gelenkkugel 2. Auf der dem Gelenkzapfen 1 gegenüberliegenden
Seite befinden sich unterhalb der Gelenkkugel 2 im Gehäuse 3 ein
nicht näher bezeichnetes Schmiermittelreservoir sowie Schmiernuten 11,
die in das Gehäuse beziehungsweise die Lagerfläche 5 des
Gehäuses 3 eingearbeitet sind, um bei Bewegungen
des Gelenkzapfens 1 relativ zum Gehäuse 3 eine
Versorgung der Kontaktflächen mit Schmiermittel zu gewährleisten.
Das Gehäuse 3 verfügt ferner über
einen seitlich abragenden Schaft, in den ein Hohlraum 13 für
ein Anschlusselement eingearbeitet ist. Zum Verschluss des Gehäuses 3 und damit
zur Fixierung des Gelenkzapfens 1 innerhalb des Gehäuses 3 dient
ein Umformabschnitt 14, der beispielsweise durch ein Rollverfahren
umgeformt werden kann und so den Verschlussring 4 in dem
Gehäuse 3 fixiert. Das Gehäuse 3 weist
ferner eine Dichtungsbalgaufnahmenut 15 auf, in die später, beim
fertig montierten Kugelgelenk, ein Randbereich eines Dichtungsbalges
eingesetzt ist. Ein Dichtungsbalg ist aus Vereinfachungsgründen
bei dem in 1 gezeigten Kugelgelenk nicht
dargestellt.
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Eine
zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes wird in der 2 gezeigt.
Das Kugelgelenk in 2 ist annähernd baugleich
zu dem bereits im Zusammenhang mit 1 beschriebenen
Kugelgelenk ausgeführt. Auch hierbei ist ein Gelenkzapfen 1 dreh-
und schwenkbar in einem Gehäuse 3 gelagert, wozu
er eine Gelenkkugel 2 aufweist. Wesentlich bei dem Kugelgelenk
in 2 ist, dass an dem Verschlussring 4 eine
Kunststoffschicht 10 vorgesehen ist. Die Kunststoffschicht 10 ist
auf eine Oberfläche des Verschlussringes 4 aufgebracht
und bildet eine Lagerfläche zur Lagerung der Gelenkkugel 2.
Durch die besondere geometrische Gestaltung des Verschlussringes 4,
wie er in der 2 gezeigt ist, kann erreicht
werden, dass die Kunststoffschicht 10 eine Art Hinterschnitt
bildet. Dies hat zur Folge, dass eine sichere Fixierung der Kunststoffschicht 10 zwischen
Gelenkkugel 2 und Verschlussring 4 möglich
wird. Zudem wirkt diese Ausführung der Kunststoffschicht 10 Toleranzen
ausgleichend auf die miteinander zu verbindenden Bauteile. Die Gelenkkugel 2 wird
ferner in ihrer Lage im Gehäuse 3 fixiert und
in ihrer Position gehalten.
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Eine
dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Kugelgelenkes geht aus der Darstellung in 3 hervor.
Auch dieses Kugelgelenk weist im Wesentlichen die gleichen Merkmale
auf wie die bereits im Zusammenhang mit den 1 und 2 erläuterten
Kugelgelenke. Ein Unterschied zu den anderen Varianten besteht vorliegend
darin, dass in dem Gehäuse 3 eine Lagerfläche 5 vorhanden
ist, die aus einer ersten Kunststoffschicht 8 besteht.
Ferner weist die Lagerfläche 9 des Verschlussringes 4 eine weitere
Kunststoffschicht 10 auf. Gemeinsam bilden die Kunststoffschichten 8 und 10 eine
Lagerschale zur Aufnahme der Gelenkkugel 2 innerhalb des
Gehäuses 3. Die Kunststoffschicht 8 im
Gehäuse 3 kann durch ein Spritzverfahren nach
dem Gießen des Gehäuses 3 erzeugt werden.
Demgegenüber kann der Verschlussring 4 als komplettiertes
Bauteil in einer Vorfertigung hergestellt sein.
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In
der 4 wird eine Gusswerkzeugform 16 ausschnittsweise
gezeigt, wie sie zur Herstellung eines Gehäuses 3 für
ein Kugelgelenk nach der Erfindung zum Einsatz kommen kann. Die
Gusswerkzeugform 16 weist dabei eine Aufnahmemöglichkeit für
den Gelenkzapfen 1 auf, der in der Darstellung der 4 in
die Aufnahmeform eingesetzt ist. Ferner ist ein Anschlusselement 12 in
das Gehäuse 3 eingefügt, so dass beim
Gießen des Gehäuses 3 dieses Anschlusselement 12 unmittelbar
in das Gehäuse integriert werden kann. Die Gelenkkugel 2 ragt
bis zu ihrem Äquator 6 in einen Kammerhohlraum 18 hinein, der
als Negativform zu dem zu erzeugenden Gehäuse 3 ausgeführt
ist. Darüber hinaus weist der Kammerhohlraum 18 zur
Erzeugung des Gehäuses 3 eine Negativform 19 des
Umformabschnittes auf. Über einen Einspritzkanal 17 kann
der verflüssigte Gehäusewerkstoff in Richtung
des Pfeils A in den Kammerhohlraum 18 eingebracht werden.
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- 1
- Gelenkzapfen
- 2
- Gelenkkugel
- 3
- Gehäuse
- 4
- Verschlussring
- 5
- Lagerfläche
des Gehäuses
- 6
- Äquator
- 7
- Längsmittenachse
- 8
- Kunststoffschicht
im Gehäuse
- 9
- Lagerfläche
des Verschlussringes
- 10
- Kunststoffschicht
am Verschlussring
- 11
- Schmiernut
- 12
- Anschlusselement
- 13
- Hohlraum
für das Anschlusselement
- 14
- Umformabschnitt
- 15
- Dichtungsbalgaufnahmenut
- 16
- Gusswerkzeugform
- 17
- Einspritzkanal
- 18
- Kammerhohlraum
- 19
- Negativform
des Umformabschnittes
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2002-242934
A [0004]
- - JP 62-288715 A [0005]