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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats,
welches als Zwischenprodukt für Pharmazeutika, Agrarchemikalien
oder physiologisch aktive Substanzen wichtig ist, welches zum Beispiel
sehr nützlich als Zwischenprodukt zum Synthetisieren für
Antibiotika ist.
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Stand der Technik
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Verfahren,
die bekannt sind, oder von denen angenommen wird, dass sie zum Herstellen
eines optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats
geeignet sind, schließen (1) einmal Synthetisieren einer
racemischen Form eines gewünschten β-Hydroxycarbonsäurederivats
ein, gefolgt von Enantiomerentrennung unter Verwenden eines optisch
aktiven Spaltungsreagenz oder eines Enzyms, (2) Beginnen mit einer
asymmetrischen Verbindung oder (3) Verwenden eines asymmetrischen
Katalysators.
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Das
Verfahren (1) wird durch ein Verfahren veranschaulicht, in dem ein
Enzym zum Erreichen der Enantiomerentrennung eines Racemats verwendet
wird. Zum Beispiel kann nur eines der optischen Isomere eines racemischen
veresterten β-Hydroxycarbonsäurederivats selektiv
unter Verwenden von Lipase hydrolysiert werden.
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Das
Verfahren (1), welches ein optisch aktives Spaltungsreagenz verwendet,
erfordert eine Äquivalentmenge oder mehr eines Spaltungsreagenz
bezogen auf das β-Hydroxycarbonsäurederivat. Darüber
hinaus sind komplizierte Prozeduren wie Kristallinisierung, Trennung
und Aufreinigung vor dem Erhalt eines optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats
einbezogen. In dem Verfahren (1), welches ein Enzym verwen det, ist,
während es imstande ist, ein β-Hydroxycarbonsäurederivat
mit relativ hoher optischer Reinheit zu ergeben, der Typ des Reaktionssubstrats
und die absolute Konfiguration des resultierenden β-Hydroxycarbonsäurederivats
beschränkt.
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Das
Verfahren (2) ist vorstellbar, aber dahingehend problematisch, dass
eine optisch aktive Ausgangsverbindung nicht nur teuer ist, sondern
in stöchiometrischem Überschuss verwendet werden
muss.
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Bezüglich
des Verfahrens (3) wurden kürzlich ausführliche
Untersuchungen in der katalytischen asymmetrischen Synthese eines
optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats durchgeführt,
welches eine hohe Wirksamkeit und asymmetrische Ausbeute erreichen
kann. Zum Beispiel offenbart das
US-Patent 4933482A ein Verfahren zum Herstellen
eines optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats.
Das Verfahren umfasst das asymmetrische Hydrieren einer β-Ketoverbindung
unter Verwenden eines 2,2'-bis(Diphenylphosphin)-1,1'-binaphtyl)rutheniumkomplexes
(BINAP-Ru-Katalysator). Das Verfahren ist sehr geeignet darin, dass
ein β-Hydroxycarbonsäurederivat mit einer hohen
optischen Reinheit unter milden Bedingungen hergestellt werden kann.
Dennoch bedingt das Verfahren das Umsetzen für eine relativ
lange Zeit, wie mehrere zehn Stunden unter einem Wasserstoffdruck
von 5 bis 40 atm.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Angesichts
der obigen Gegebenheiten ist ein Gegenstand der Erfindung das Bereitstellen
eines Verfahrens zum Herstellen eines optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats
unter Verwendung eines flüchtigen und dennoch hochaktiven
Katalysators.
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Als
Ergebnis umfangreicher Studien der katalytischen asymmetrischen
Synthese eines optisch aktiven β-Hydroxycarbonsäurederivats
haben die Erfinder herausgefunden, dass die asymmetrische Hydrierung
einer β-Ketoverbindung in Anwesenheit eines spezifischen
Katalysators das gewünschte optisch aktive β-Hydroxycarbonsäurederivat
mit einer verringerten Anzahl von Schritten bei hoher Wirksamkeit
in guter asymmetrischer Ausbeute ergibt. Die vorliegende Erfindung
wurde basierend auf diesen Befunden erreicht.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Herstellen eines durch die Formel
(III) wiedergegebenen β-Hydroxycarbonsäurederivats
bereit:
worin R
1,
R
2, und R
3, welche
gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom,
eine Alkylgruppe, eine substituierte Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe,
eine substituierte Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine substituierte
Aralkylgruppe, eine Arylgruppe, eine substituiere Arylgruppe, eine
aliphatische heterocyclische Gruppe, eine substituierte aliphatische
heterocyclische Gruppe, eine aromatische heterocyclische Gruppe
oder eine substituierte aromatische heterocyclische Gruppe wiedergeben;
R
4 dieselbe Bedeutung wie R
1,
R
2, und R
3 hat oder
eine Gruppe wiedergibt, die ein Sauerstoffatom umfasst und die Gruppe,
die durch R
1, R
2,
und R
3 wiedergegeben wird, und an das Sauerstoffatom
gebunden ist, oder eine Aminogruppe oder eine substituierte Aminogruppe
wiedergibt; und der Stern * ein asymmetrisches Zentrum angibt.
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Das
Verfahren umfasst die asymmetrische Hydrierung einer durch Formel
(I) wiedergegebenen β-Ketoverbindung:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie oben definiert sind,
in Gegenwart
eines Katalysators, der eine Übergangsmetall-Komplexverbindung
mit einem durch unten gezeigte Formel (II) wiedergegebenen Pyrazinderivat
als Ligand, umfasst,
worin R
5 und
R
6, welche gleich oder verschieden sein
können, jeweils eine Alkylgruppe oder eine substituierte Alkylgruppe
wiedergeben, R
7 und R
8,
welche gleich oder verschieden sein können, jeweils dieselbe
Bedeutung wie R
1, R
2,
und R
3 haben oder R
7 und
R
8 zum Bilden eines kondensierten Ringes
zusammen genommen werden; und der Stern * wie oben definiert ist.
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Ausführliche Beschreibung
der Erfindung
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Die β-Ketoverbindung,
die als Ausgangsmaterial in dem Verfahren der Erfindung verwendet
werden kann, wird durch Formel (I) wiedergegeben. Das durch das
Verfahren der Erfindung erhaltene optisch aktive β-Hydroxycarbonsäurederivat
wird durch Formel (III) wiedergegeben. Die von R1,
R2 und R3 in den
Formeln (I) und (III) wiedergegebenen Gruppen werden beschrieben.
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Der
Ausdruck „Alkylgruppe" schließt geradkettige oder
verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ein, wie Methyl,
Ethyl, N-Propyl, 2-Propyl, N-Butyl, 2-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl,
N-Pentyl, 2-Pentyl, tert-Pentyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl,
N-Hexyl, 2-Hexyl, 3-Hexyl, tert-Hexyl, 2-Methyl-Pentyl, 3-Methylpentyl,
4-Methylpentyl und 5-Methylpentyl.
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Der
Ausdruck „substituierte Alkylgruppe" schließt
die oben zitierten Alkylgruppen ein, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom
mit einem Substituenten ersetzt wird, wie eine Alkylgruppe, eine
Cycloalkylgruppe, eine Alkoxygruppe, ein Halogenatom, eine Aminogruppe
oder eine geschützte Aminogruppe. Es kann eine beliebige
Schutzgruppe, die zum Schützen einer Aminogruppe bekannt
ist, verwendet werden. Beispiele der Amino-Schutzgruppen werden
z. B. in Protective Groups in Organic Synthesis, 2nd Ed., John Wiley & Sons, Inc., beschrieben.
Beispiele von geeigneten Amino-Schutzgruppen schließen
eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine
Acylgruppe und eine Alkyloxycarbonylgruppe ein.
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Der
Ausdruck „Cycloalkylgruppe" schließt eine Alkylgruppe
mit drei bis 16 Kohlenstoffatomen ein, wie Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, 2-Methylcyclopentyl, 3-Methylcyclopentyl,
Cycloheptyl, 2-Methylcyclohexyl, 3-Methylcyclohexyl, and 4-Methylcyclohexyl.
Der Ausdruck "Cycloalkylgruppe" schließt ebenso eine polycyclische
Alkylgruppe wie Menthyl, Bornyl, Norbornyl oder Adamantyl ein.
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Die
substituierte Cycloalkylgruppe schließt die oben beschriebenen
Cycloalkylgruppen ein, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom
mit einem Substituenten ersetzt ist, wie eine Alkylgruppe, eine
Cycloalkylgruppe, eine Alkoxygruppe, ein Halogenatom, eine Aminogruppe
oder eine geschützte Aminogruppe.
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Der
Ausdruck „Aralkylgruppe" schließt Aralkylgruppen
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen ein, wie Benzyl, 2-Phenylethyl, 1-Phenylpropyl,
2-Phenylpropyl, 3-Phenylpropyl, 1-Phenylbutyl, 2-Phenylbutyl, 3-Phenylbutyl, 4-Phenylbutyl,
1-Phenylpentyl, 2-Phenylpentyl, 3-Phenylpentyl, 4-Phenylpentyl,
5-Phenylpentyl, 1-Phenylhexyl, 2-Phenylhexyl, 3-Phenylhexyl, 4-Phenylhexyl,
5-Phenylhexyl und 6-Phenylhexyl.
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Die
substituierte Aralkylgruppe schließt die oben beschriebenen
Aralkylgruppen ein, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom mit
einem Substituenten ersetzt ist, wie eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine
halogenierte Alkylgruppe, ein Alkoxyguppe, ein Halogenatom, eine
Aminogruppe oder eine Alkyl-substituierte Aminogruppe.
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Der
Ausdruck „Arylgruppe" schließt Arylgruppen mit
sechs bis 14 Kohlenstoffatomen ein, wie Phenyl, Naphtyl und Anthryl.
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Die
substituierte Arylgruppe schließt die oben beschriebenen
Arylgruppen ein, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom mit einem
Substituenten ersetzt ist, wie eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe,
eine halogenierte Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe, ein Halogenatom,
eine Aminogruppe oder eine Alkyl-substituierte Aminogruppe und die
oben beschriebenen Arylgruppen, bei denen wenigstens zwei benachbarte
Wasserstoffatome mit einem Substituenten ersetzt sind, wie eine
Alkylendioxygruppe.
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Die „aliphatische
heterocyclische Gruppe" ist bevorzugt 5- oder 6-gliedrig. Die aliphatische
heterocyclische Gruppe schließt eine Gruppe ein, die 1
bis 3 Heteroatome wie Stickstoff-, Sauerstoff- und Schwefelatome
enthält. Beispiele der aliphatischen heterocyclischen Gruppe
schließen Pyrrolidy-2-on, Piperidin, Piperazinyl, Morpholin,
Tetrahydrofuryl und Tetrahydropyranyl ein.
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Der
Ausdruck „substituierte aliphatische heterocyclische Gruppe"
schließt die oben beschriebenen aliphatischen heterocyclischen
Gruppen ein, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom mit einem
Substituenten ersetzt ist, wie eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe,
eine halogenierte Alkygruppe, eine Alkoxygruppe oder ein Halogenatom.
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Der
Ausdruck „aromatische heterocyclische Gruppe" schließt
bevorzugt 5- oder 6-gliedrige monocyclische oder polycyclische aromatische
heterocyclische Ringe mit 1 bis 3 Heteroatomen ein, wie Stickstoff-, Sauerstoff-
und Schwefelatomen. Beispiele für die aromatische heterocyclische
Gruppe schließen Pyridyl, Imidazolyl, Thiazolyl, Furfuryl,
Pyranyl, Furyl, Benzofuryl und Thienyl ein.
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Die „substituierte
aromatische heterocyclische Gruppe" schließt die oben beschriebenen
aromatischen heterocyclischen Gruppen ein, bei denen wenigstens
ein Wasserstoffatom mit einem Substituenten ersetzt ist, wie eine
Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine halogenierte Alkylgruppe,
eine Alkoxygruppe oder ein Halogenatom.
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Die
in durch R4 in den Formeln (I) und (III)
wiedergegebene Gruppe wird unten beschrieben. R4 hat dieselbe
Bedeutung wie R1, R2 oder
R3. R4 gibt ebenso
eine Gruppe wieder, umfassend (a) ein Wasserstoffatom oder die Gruppe,
die durch R1, R2 oder
R3 wiedergegeben wird, und (b) ein Sauerstoffatom.
In diesem Fall ist R4 an die Carbonylgruppe über
das Sauerstoffatom gebunden. R4 gibt ebenso
eine Aminogruppe oder eine substituierte Aminogruppe wieder.
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Beispiele
der Gruppe, die das Wasserstoffatom oder die durch R1,
R2 oder R3 wiedergegebene
Gruppe und ein Sauerstoffatom umfasst, schließen eine Hydroxylgruppe,
eine Methoxygruppe, eine Ethoxygruppe, eine Phenyloxygruppe, eine
Benzyloxygruppe und eine p-Methoxybenzyloxygruppe ein.
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Wenn
R4 aus demselben Atom und denselben Gruppen
wie R1, R2 und R3 ausgewählt ist, wird es, um von
R1 verschieden zu sein, aus Alkylgruppen
ausgewählt, die sperriger als R1 sind,
so dass die Ketogruppe, die näher an R1 ist,
bevorzugter reduziert wird. Beispiele für solche sperrigen
Alkylgruppen schließen Isopropyl, tert-Butyl, 2,2,4,4-Tetramethylbutyl,
Adamantyl und Norbornyl ein.
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Der
Ausdruck „substituierte Aminogruppe" schließt
eine Aminogruppe ein, bei der wenigstens ein Wasserstoff mit einem
Substituenten ersetzt ist, wie eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe,
eine halogenierte Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe oder ein Halogenatom.
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In
den Formeln (I) und (III) können R1,
R2 und R3 gleich
oder verschieden sein. Wenn R4 eine Alkylgruppe
ist, kann es das Gleiche wie eines oder mehrere von R1,
R2 und R3 sein.
R1, R2, R3 und R4 können
voneinander unabhängig sein, oder zwei oder mehr von ihnen
können miteinander vernetzt sein.
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Spezifische
Beispiele der durch die Formel (I) wiedergegebenen β-Ketoverbindung
schließen Methylacetoacetat, Ethylacetoacetat, Isopropylacetoacetat,
N-Butylacetoacetat, N-Pentylacetoacetat, N-Hexylacetoacetat, N-Heptylacetoacetat,
N-Octylacetoacetat, Ethyl-2-methylacetoacetat, Methyl-3-oxopentanoat,
Methyl-3-oxohexanoat, Methyl-3-oxoheptanoat, Ethyl-3-oxooctanoat,
Ethyl-3-oxoponanoat, Ethyl-3-oxodenanoat, Ethyl-3-oxo-3-phenylpropanoat,
Ethyl-3-oxo-3-(p-methylphenyl)propanoat, Ethyl-3-oxo-3-(p-methoxyphenyl)propanoat,
Ethyl-3-oxo-3-(3,4-dimethoxyphenyl)propanoat, Ethyl-3-oxo-3-(p-bormophenyl)propanoat, Ethyl-3-oxo-3-(p-chlorphenyl)propanoat,
Ethyl-3-oxo-3-(p-fluorphenyl)propanoat, Ethyl-4-phenyl-3-oxobutanoat,
Methyl-5-phenyl-3-oxopentanoat, Ethyl-4-hydroxy-3-oxobutanoat, Methyl-4-benzyloxy-3-oxobutanoat und
Ethyl-4-benzyloxy-3-oxobutanoat ein.
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Die
durch R5 und R6 in
der Formel (II) wiedergegebenen Gruppen werden unten beschrieben.
Die Alkylgruppen und die substituierten Alkylgruppen, wie R5 und R6 werden durch
dieselben Beispiele veranschaulicht, wie sie für R1, R2 und R3 zitiert wurden. R5 und
R6 können gleich oder verschieden
sein. Obwohl R5 und R6 voneinander
unabhängig oder miteinander vernetzt sein können,
ist es wesentlich, R5 und R6 so
auszuwählen, dass es in einer Asymmetrie des Phosphoratoms
resultiert oder das Phosphoratom dazu gebracht wird, einen Punkt
der Symmetrieebene axialer Symmetrie zu bilden.
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Um
die Asymmetrie des Phosphoratoms wirksam zu induzieren, ist es bevorzugt,
dass R5 und R6 so ausgewählt
werden, dass sie einen großen Abstand in der dreidimensionalen
Sperrigkeit zwischen sich bilden. Beispiele einer bevorzugten Kombination
von R5 und R6 sind
eine Kombination einer Methylgruppe und einer tert-Butylgruppe und
eine Kombination einer Methylgruppe und einer Adamantylgruppe.
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Um
das Phosphoratom dazu zu bringen, dass es einen Punkt der Asymmetrieebene
axialer Symmetrie bildet, ist es bevorzugt, dass der Rest, der die
Asymmetrie an R5 und R6 bereitstellt,
dem Phosphoratom so nahe wie möglich ist, um wirksam die
Asymmetrie zu induzieren. Dies wird durch eine Konfiguration veranschaulicht,
in der R5 und R6 miteinander
vernetzt sind und die Atomgruppe, die den vernetzten Rest und das Phosphoratom
einschließt, 2,5-Dimethylphospholan ist.
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Die
durch R7 und R8 in
Formel (II) wiedergegebene Gruppe wird nachfolgend beschrieben.
Wie ausgeführt, haben R7 und R8 dieselben Bedeutungen wie R1,
R2 und R3. R7 und R8 können
gleich oder verschieden sein. R7 und R8 können zum Bilden eines kondensierten
Rings zusammengenommen werden. Beispiele eines kondensierten Rings
schließen einen Benzolring, einen Naphtolring, einen Phenanthrenring,
einen Methylendioxyring, einen Ethylendioxyring und einen Cyclohexanring
ein.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass R
7 und R
8 zum Bilden eines Benzolrings zusammengenommen
werden. In diesem Fall ist das durch die Formel (II) wiedergegebene
Pyrazinderivat ein durch die Formel (IV) wiedergegebenes Chinoxalinderivat:
wobei R
5,
R
6 und der Stern * wie oben definiert sind;
und
R
9 einen monovalenten Substituenten wiedergibt.
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Beispiele
des monovalenten, durch R9 in Formel (IV)
wiedergegebenen Substituenten schließen eine Alkylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe, eine halogenierte Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe,
ein Halogenatom, eine Aminogruppe, eine geschützte Aminogruppe
und eine Stickstoffgruppe ein. Der Benzolring kann einen oder mehrere Substituenten
R9 aufweisen. Wenn es zwei oder mehr Substituenten
R9 gibt, können sie entweder gleich
oder verschieden sein.
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Beispiele
von Pyrazinderivaten der Formel (II), bei denen die Asymmetrie an
dem Phosphoratom eingeführt wurde, werden unten gezeigt.
- (a): (S,S)-2,3-bis(tert-Butylmethylphosphin)chinoxalin
oder
(R,R)-2,3-bis(tert-Butylmethylphosphin)chinoxalin
- (b): (S,S)-2,3-bis(Adamantylmethylphosphin)chinoxalin oder
(R,R)-2,3-bis(Adamantylmethylphosphin)chinoxalin
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Beispiele
der Pyrazinderivate der Formel (II), in denen das Phosphoratom einen
Punkt der Symmetrieebene axialer Symmetrie, wie unten gezeigt, bildet.
- (c): 2,3-bis[(R,R)-2,5-Dimethylphospholan]chinoxalin
- (d): 2,3-bis[(S,S)-2,5-Dimethylphospholan]chinoxalin
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Die
die Chinoxalinderivate der Formel (IV) einschließenden
Pyrazinderivate der Formel (II) können in Übereinstimmung
mit dem Verfahren, das in der allgemein gültig zugeteilten
US-Patentanmeldung 2007/0021610A1 offenbart ist, deren Offenbarung
hierin unter Bezugnahme aufgenommen ist, hergestellt werden.
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Das
das Chinoxalinderivat der Formel (IV) einschließende Pyrazinderivat
der Formel (II) reagiert mit dem Übergangsmetall zum Bilden
einer Komplexverbindung, welche als Katalysator für die
asymmetrische Synthese verwendet werden kann. Beispiele für
das Übergangsmetall, mit dem ein Komplex gebildet wird, schließen
Rhodium, Ruthenium, Iridium, Palladium, Nickel und Eisen ein. Bevorzugt
unter diesen sind die Gruppe VIII-Elemente, wie Rhodium Ruthenium,
Iridium, Palladium und Nickel. Ruthenium ist besonders bevorzugt.
Ein Rutheniumkomplex, der das Pyrazinderivat der Formel (II) als
Ligand aufweist, kann zum Beispiel durch Mischen eines Pyrazinderivats
der Formel (II) und einer Rutheniumverbindung, die Benzol oder substituiertes
Benzol an einem Rutheniumatom koordiniert hat, zum Beispiel [RuCl2(η6-C6H6)]2 hergestellt
werden.
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Der
die Übergangs-Metallkomplexverbindung umfassende Katalysator
wird bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 100 Mol-% verwendet,
stärker bevorzugt 0,001 bis 10 Mol-%, basierend auf dem
Reaktionssubstrat. Um die Reaktion moderat zu fördern,
während die Menge des Katalysators gering gehalten wird,
ist eine noch stärker bevorzugte Menge von zu verwendendem
Katalysator 0,02 bis 5 Mol-%.
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Die
asymmetrische Hydrierungsreaktion wird gewöhnlich in einem
Lösungsmittel, das üblicherweise in allgemeinen
organischen chemischen Reaktionen eingesetzt wird, durchgeführt,
wie Toluol, Hexan, Tetrahydrofuran (THF), Diethylether, Dioxan,
Aceton, Ethylacetat, Chlorbenzol, Dimethylformamid (DMF), Essigsäure
und Wasser. Bevorzugte Lösungsmittel sind Methanol, Ethanol
und Dichlormethan.
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Die
Menge des zu verwendenden Lösungsmittels wird entsprechend
unter Berücksichtigung der Fluidität der Reaktionsmischung
während der Umsetzung und der Wirkungen, die das Lösungsmittel
auf die Reaktion ausübt, bestimmt. Wenn die Reaktion ohne
Lösungsmittel gut voranschreitet, zum Beispiel wenn die umzusetzende
Reaktan tenmischung eine homogene Flüssigkeit mit geringer
Viskosität ohne Hilfe eines Lösungsmittels ist,
ist es nicht notwendig, ein Lösungsmittel zu verwenden.
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Die
Temperatur der asymmetrischen Hydrierungsreaktion beträgt
bevorzugt –80°C bis 150°C, stärker bevorzugt
0°C bis 120°C, ein Bereich, in dem die Reaktion
begünstigt wird, während Nebenreaktionen und Racemisierung
unterdrückt werden.
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Die
asymmetrische Hydrierungsreaktion wird bevorzugt für eine
Zeitdauer von einer Minute bis zu einem Monat, stärker
bevorzugt für eine Zeitdauer von drei Stunden bis drei
Tagen durchgeführt, eine Zeitdauer, die zur Vollendung
der Reaktion ausreichend ist.
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Das
durch das Verfahren der Erfindung synthetisierte β-Hydroxycarbonsäurederivat
kann in Form der Reaktionsmischung, wie sie erhalten wurde, verwendet
werden. Wenn gewünscht, kann die Reaktionsmischung den üblichen
Aufbereitungs- und Reinigungsprozeduren unterzogen werden, wie Lösungsmittelentzug,
Flüssig-Flüssig-Trennung, Kristallinisierung,
Destillation, Sublimation und Säulenchromatographie.
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Das
Herstellungsverfahren der Erfindung kann entweder in Chargen oder
kontinuierlich durchgeführt werden.
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Das
durch das Verfahren der Erfindung erhaltene optisch aktive β-Hydroxy-carbonsäurederivat
wird als Zwischenprodukt für Pharmazeutika, Agrarchemikalien
und physiologisch aktive Substanzen verwendet. Es ist zum Beispiel
als Zwischenprodukt für die Synthese von Antibiotika geeignet.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird jetzt ausführlicher unter Bezugnahme
auf die Beispiele erläutert, aber es soll verstanden sein,
dass die Erfindung nicht so ausgelegt werden sollte, dass sie darauf
beschränkt ist.
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Alle
Synthesevorgänge in den Beispielen wurden unter Verwenden
gründlich getrockneter Glaswaren durchgeführt.
Die Umsetzung wurde in Argon- oder Stickstoffatmosphäre
durchgeführt. Ein kommerziell erhältlicher Phosphinligand,
(R,R)-2,3-(bis(tert-Butylmethylphosphin)chinoxalin ((R,R)-t-Bu-ChinoxP*),
von Sigma-Aldrich, Japan, wurde als solcher verwendet. Das Lösungsmittel
und die Metallverbindung, wie [RuCl2(η6-C6H6)]2, waren allgemeine Reagenzien.
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Eine
NMR-Spektrummessung wurde unter Verwenden eines NMR-Spektrometers
von JEOL, Ltd. (1H: 300 MHz; 13C:
75,4 MHz; 31P: 121,4 MHz) durchgeführt.
Tetramethylsilan (1H) wurde als interner
Standard verwendet. Eine GC-Analyse wurde unter Verwendung eines
GC-14B FID-Detektors von Shimadzu Corp. durchgeführt. Die
Massenspektrometrie wurde unter Verwendung von GC-MS von Shimadzu
Corp. durchgeführt.
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Beispiel 1
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Synthese von Ethyl-(S)-3-hydroxy-3-phenylpropionat
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In
0,5 ml getrocknetem und entgasten DMF wurden 4,9 mg (15 μmol)
(R,R)-t-Bu-ChinoxP*(1) und 3,4 mg (6,7 μmol [RuCl2(η6-C6H6)]2 in
Stickstoffatmosphäre gelöst. Die Mischung wurde
bei 100°C für 10 Minuten erwärmt. Nach
Abkühlen auf 50°C wurde das Lösungsmittel
durch Verdampfen unter verringertem Druck zum Erhalt eines Katalysators
als rötlicher oder purpurner Feststoff entfernt. Der resultierende
Katalysator wurde in 3 ml entgastem Ethanol in einer Glovebox gelöst.
Zu der Lösung wurde eine Lösung aus 129 mg (0,67
mMol) Ethyl-3-oxo-phenylproprionat in 1 ml Dichlormethan gegeben,
und die Mischung wurde in einen Edelstahl-Autoklaven überführt.
Nach viermaligem Spülen des Autoklaven mit Wasserstoff
wurde Wasserstoff bis 20 atm in den Autoklaven eingeleitet. Die
Reaktionsmischung im Autoklaven wurde bei 50°C für
24 Stunden gerührt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur
wurde das Wasserstoffgas aus dem Autoklaven freigesetzt. Das Lösungsmittel
wurde entfernt, und der Rückstand wurde in Diethylether
gelöst. Die resultierende Lösung wurde nacheinander
mit Wasser und wässriger Natriumchloridlösung
gewaschen, und die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Jegliche flüchtigen Bestandteile
wurden durch Verdampfen entfernt, und der Rückstand wurde
durch Silicagel-Säulenchromatografie zum Erhalt der Hauptverbindung, Ethyl-(S)-3-hydroxy-3-phenylproprionat
gereinigt.
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Beispiele 2 bis 12
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Verschiedene β-Hydroxycarbonsäurederivate
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 synthetisiert, außer
dass das Substrat, der Wasserstoffdruck, die Temperatur und so weiter,
wie in Tabelle 1 unten gezeigt, verändert wurden. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit den Ergebnissen des Beispiels
1 gezeigt. Sofern nicht anders angegeben, war das Reaktionssystem
Keton/t-Bu-ChinoxP*(1)/[RuCl2(η6-C6H6)]2/EtOH/CH2Cl2 = 0,67 mMol/0,015 mMol/0,0067 mMol/3.0
ml/1,0 ml, und die Menge des Rutheniums betrug 2 Mol-%.
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Tabelle 1
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Synthese
des β-Hydroxycarbonsäurederivats
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Beispiel
Nr. |
R1 |
R2 |
H2 (atm) |
Temp.
(°C) |
Ausbeute*1 (%) |
%
ee*2 (abs. Konfig. *3) |
1 |
Ph |
OEt |
20 |
50 |
89
(6a) |
99.3
(S) |
2 |
4-MeC6H4 |
OEt |
20 |
70 |
94
(6b) |
98.9
(S) |
3 |
4-MeOC6H4 |
OEt |
50 |
70 |
73
(6c)*4 |
99.3
(S) |
4 |
4-BrC6H4- |
OEt |
20 |
70 |
87
(6d) |
99.5
(S) |
5 |
4-ClC6H4 |
OEt |
20 |
70 |
88
(6e) |
99.9
(S) |
6 |
4-FC6H4 |
OEt |
50 |
70 |
93
(6f) |
99.8 |
7*5 |
3,4-Dimethoxyphenyl |
OEt |
100 |
70 |
82
(6g)*4 |
99.8 |
8 |
Me |
OMe |
20 |
50 |
> 99 (6h)*6 |
99.7
(R) |
9 |
ClCH2 |
OEt |
20 |
50 |
96
(6i) |
99.2 |
10 |
Me |
NMe2 |
20 |
50 |
94
(6j)*7 |
97 |
11 |
Me |
t-Bu |
20 |
50 |
93
(6k)*7 |
99.0 |
12*8 |
Ph |
OEt |
100 |
100 |
50
(6a) |
95
(S) |
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Anmerkung:
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- *1: Isolationsausbeute
- *2: Gemessen durch chirale HPLC oder chirale GC-Analyse
- *3: Bestimmt durch Vergleichen der chiralen HPLC oder chiralen
GC- Ergebnisse mit Literaturdaten
- *4: Racemisches Ethyl-3-ethoxy-3-arylpropionat war ein Nebenprodukt,
auf das die geringe Ausbeute zurückzuführen zu
sein schien
- *5: 16 Stunden
- *6: Durch 1H-NMR-Analyse bestimmte Umwandlungsausbeute
- *7: Unter Verwenden von 1,4-bis(Trimethylsilyl)benzol als internen
Stan dard bestimmte NMR-Ausbeute
- 8: Ethyl-3-oxo-3-phenylpropionat/t-Bu-ChinoxP*(1)/[RuCl2(η6-C6H6)]2 /EtOH/CH2Cl2 = 6,0 mMol/0,00132 mMol/0,00060
mMol/3,0 ml/1,0 ml; Ru, 0,02 Mol-%; 48 Stunden
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Gemäß dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann eine optisch aktive β-Hydroxycarbonsäure mit
hoher optischer Reinheit mit einer verringerten Anzahl von Schritten
unter Verwenden einer kleinen Menge eines Katalysators hergestellt
werden, und ein optisch aktives β-Hydroxycarbonsäurederivat
kann wirksam in guter asymmetrischer Ausbeute hergestellt werden.
Der in dem Verfahren der Erfindung verwendete Katalysator erreicht
eine ausgezeichnete katalytische Aktivität und Enantio-
und Diastereoselektivität. Das durch das Verfahren der
Erfindung erhaltene optisch aktive β-Hydroxycarbonsäurederivat
ist als Zwischenprodukt für Pharmazeutika, Agrarchemikalien
und physiologisch aktive Substanzen wichtig. Es ist zum Beispiel
als Zwischenprodukt zum Synthetisieren von Antibiotika sehr geeignet.
Daher besitzt die vorliegende Erfindung eine hohe industrielle Verwendbarkeit.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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