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Diese
Erfindung betrifft Übergangsmetall-Katalysatoren
für die
Durchführung
asymmetrischer Hydrierungsreaktionen und insbesondere Übergangsmetall-Katalysatoren
für die
asymmetrische Hydrierung von Ketonen und Iminen.
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Für Übergangsmetall-Katalysatoren,
insbesondere solche, die auf chiralen Ruthenium(Ru)-Phosphin-Komplexen
basieren, ist bekannt, dass sie die asymmetrische Hydrierung von
Ketonen bewirken können.
EP-B-0718265 beschreibt
die Verwendung chiraler Ru-Bis(phosphin)-1,2-diamin-Komplexe
für die
Hydrierung von Ketonen zur Erzeugung chiraler Alkohole.
WO 03/048173 beschreibt
Ru-Diamin-Komplexe chiraler 3,5-Alkyl-disubstituierter Biaryldiphosphin-Liganden.
WO 01/74829 beschreibt einen
chiralen Ru-Phanephos-1,2-diamin-Komplex
für die
asymmetrische Hydrierung von Ketonen.
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Es
ist zwar anerkannt, dass die Kombination des Bis(phosphin) mit den
chiralen Diaminliganden für die
Erzielung eines großen
Enantiomerenüberschusses
(ee) wichtig ist, und es sind viele verschiedene Phosphinliganden
beschrieben worden, aber bis jetzt haben nur 1,2-Diaminliganden
breitere Anwendung gefunden. Unter dem Begriff „1,2-Diamine" verstehen wir Diamine,
bei denen die Kohlenstoffatome, an die die Aminfunktionalitäten gebunden
sind, direkt miteinander verknüpft
sind. Zu derartigen Diaminen gehören
chiral substituierte Ethylendiaminverbindungen wie (S,S)-Diphenylethylendiamin
((S,S)-Dpen). Ohne uns auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen,
gehen wir davon aus, dass das auf der erkannten Abhängigkeit
von der resultierenden konformationsstabilen 5-gliedrigen Ringstruktur
beruht, die sich bildet, wenn das 1,2-Diamin eine Koordinationsbindung
mit dem Metallatom eingeht. Größere Ringstrukturen,
zum Beispiel diejenigen, die sich mit 1,3- oder 1,4-Diaminen bilden,
können
weniger konformationsstabil sein, und deshalb kann für sie erwartet werden,
dass sie Katalysatoren bereitstellen, die zu niedrigeren Enantiomerenüberschüssen führen als
die entsprechenden unter Verwendung von 1,2-Diaminen hergestellten
Katalysatoren.
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Dementsprechend
umfassen die bis jetzt verwendeten chiralen Katalysatoren 1,2-Diamine,
und sie basieren prinzipiell auf einer Variation der Struktur des
Phosphinliganden zur Verbesserung ihrer Enantioselektivität. Auch
wenn sie mit einigen Substraten, wie Acetophenon, wirksam sind, reagieren
verschiede Keton- und Iminsubstrate mit den existierenden Katalysatoren
nicht, oder es werden unerwünscht
niedrige Enantiomerenüberschüsse erhalten.
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Wir
haben überraschenderweise
gefunden, dass chirale Katalysatoren, die für die Hydrierung von Ketonen
und Iminen geeignet sind, Diamine umfassen können, die größere Ringstrukturen
bereitstellen, und dass solche Katalysatoren höhere Enantiomerenüberschüsse bereitstellen
können
als diejenigen, die 1,2-Diamine umfassen.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung einen chiralen Katalysator bereit, der das
Reaktionsprodukt von einer Rutheniumverbindung, einem chiralen Bis(phosphin),
das ausgewählt
ist aus P-Phos, Tol-P-Phos oder Xyl-P-Phos und einem chiralen Diamin
der Formel (I)
ist, in der R
1,
R
2, R
3 oder R
4 unabhängig
voneinander Wasserstoff, eine gesättigte oder ungesättigte Alkyl-
oder Cycloalkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Urethan- oder Sulfonylgruppe
sind, und wobei R
1 und R
2 miteinander verknüpft sein
können
oder R
3 und R
4 verknüpft sein
können,
so dass eine 4- bis 7-gliedrige Ringstruktur gebildet wird, die
die Stickstoffatome beinhaltet, und wobei wenigstens eine von R
1, R
2, R
3 oder
R
4 Wasserstoff ist, A eine Verknüpfungsgruppe
ist, die ein oder zwei substituierte(s) oder unsubstituierte(s)
Kohlenstoffatom(e) umfasst, und R
5, R
6, R
7 oder R
8 unabhängig
voneinander Wasserstoff, eine gesättigte oder ungesättigte Alkyl- oder
Cycloalkylgruppe oder eine Arylgruppe sind, und wobei eine oder
mehrere von R
5, R
6,
R
7 oder R
8 mit der Verknüpfungsgruppe
A eine oder mehrere Ringstruktur(en) bilden kann bzw. können.
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Die
Verbindung des Übergangsmetalls
der Gruppe 8 kann eine Verbindung von Cobalt (Co), Nickel (Ni),
Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Iridium (I), Palladium (Pd) oder Platin
(Pt) sein. Bei der vorliegenden Erfindung ist die Übergangsmetallverbindung
eine Rutheniumverbindung.
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Die
Metallverbindung kann jede beliebige Metallverbindung sein, die
in der Lage ist, mit dem Phosphin und dem chiralen Diamin (I) unter
Bereitstellung eines Metallkomplex-Katalysators zu reagieren. Die
Metallverbindung ist vorzugsweise ein Metallsalz, z. B. ein Halogenid,
Carboxylat, Sulfonat oder Phosphonat, oder eine Organometallverbindung.
Zu besonders geeigneten Metallverbindungen gehören [RuCl2(Benzol)]2 und [RuCl2(Cymol)]2.
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Bei
der vorliegenden Erfindung basiert das chirale Phosphin auf P-PHOS,
bevorzugter P-PHOS, bei dem R = Phenyl(P-PHOS), Tolyl(Tol-P-Phos)
oder Xylyl(Xyl-P-PHOS), und insbesondere Xyl-P-PHOS.
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Das
chirale Diamin hat die Formel (I)
bei der R
1,
R
2, R
3 oder R
4 unabhängig
voneinander Wasserstoff, eine gesättigte oder ungesättigte Alkyl-
oder Cycloalkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Urethan- oder Sulfonylgruppe
sind und R
5, R
6,
R
7 oder R
8 unabhängig voneinander
Wasserstoff, eine gesättigte
oder ungesättigte
Alkyl- oder Cycloalkylgruppe oder eine Arylgruppe sind, wenigstens
eine von R
1, R
2,
R
3 oder R
4 Wasserstoff
ist und A eine Verknüpfungsgruppe
ist, die ein oder zwei substituierte(s) oder unsubstituierte(s)
Kohlenstoffatom(e) umfasst.
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Alkylgruppen
können
geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen sein (z. B. C1-C20), wie
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Dodecyl und Stearyl, „Cycloalkyl" soll (z. B. C3-C10)Cycloalkylgruppen,
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Adamantyl,
umfassen. Arylgruppen können
Phenyl(Ph), Naphthyl(Np) oder Anthracyl und Heteroarylgruppen wie
Pyridyl sein. Die Alkylgruppen können
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten, wie Halogenid
(Cl, Br, F oder I) oder Alkoxygruppen, z. B. Methoxy-, Ethoxy- oder
Propoxygruppen, substituiert sein. Die Arylgruppen können gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten, wie Halogenid (Cl, Br, F
oder I), Alkyl(C1-C20), Alkoxy(C1-C20), Amino(NR2,
wobei R = Wasserstoff oder Alkyl), Hydroxy, Halogenid (z. B. Cl,
Br oder F), Carboxy(CO2R', R' =
H oder Alkyl) oder Sulfonatgruppen substituiert sein. Zu geeigneten
substituierten Arylgruppen gehören
4-Methylphenyl(Tolyl), 3,5-Dimethylphenyl(Xylyl), 4-Methoxyphenyl
und 4-Methoxy-3,5-dimethylphenyl.
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R1, R2, R3 und
R4 können
gleich oder verschiedenen sein und sind vorzugsweise ausgewählt aus
Wasserstoff oder Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-, Cyclohexyl-, Phenyl-
oder 4-Methylphenylgruppen.
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Bei
einer Ausführungsform
sind R1 und R2 miteinander
verknüpft,
oder R3 und R4 sind
miteinander verknüpft,
sodass eine 4- bis 7-gliedrige Ringstruktur gebildet wird, vorzugsweise
eine 5- oder 6-gliedrige Ringstruktur, die das Stickstoffatom enthält.
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Am
bevorzugtesten sind R1, R2,
R3 und R4 gleich
und Wasserstoff.
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R5, R6, R7 und
R8 können
gleich oder verschiedenen sein und sind vorzugsweise Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
Cycloalkylgruppen wie Cyclohexyl, Arylgruppen wie substituierte
oder unsubstituierte Phenyl- oder Naphthylgruppen.
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Bei
einer Ausführungsform
kann eine oder können
mehrere von R5, R6 R7 oder R8 eine oder
mehrere Ringstruktur(en) mit der Verknüpfungsgruppe A bilden. Die
Ringstruktur kann einen 4- bis
7-gliedrigen Alkyl- oder Heteroalkylring, vorzugsweise einen 5-
oder 6-gliedrigen Ring, umfassen, oder sie kann eine aromatische Ringstruktur
sein, z. B. Aryl oder Heteroaryl.
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In
EP-B-0718265 wurde
vorgeschlagen, dass die Stickstoffatome des Diamins an Chiralitätszentren (Asymmetriezentren,
S. 7, Zeile 2) gebunden sein sollten. Wir haben überraschenderweise gefunden,
dass die Chiralität
nicht in diesen Kohlenstoffatomen lokalisiert sein muss, sondern
zweckmäßigerweise
in anderen Teilen des Diaminmoleküls vorliegen kann, z. B. in
R
5, R
6, R
7 oder R
8 oder in
der Verknüpfungsgruppe
A.
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Der
Diaminligand (I) ist chiral. Vorzugsweise werden R5,
R6, R7 oder R8 oder die Verknüpfungsgruppe A so gewählt, dass
der Ligand homochiral, d. h. (R,R) oder (S,S), sein kann, oder dass
er ein (R)- und ein (S)-Zentrum hat. Vorzugsweise ist das chirale
Diamin homochiral.
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Die
Verknüpfungsgruppe
A stellt eine Verknüpfung
zwischen den Kohlenstoffatomen bereit, an die die Amingruppen -NR1R2 und -NR3R4 gebunden sind,
und sie umfasst ein oder zwei substituierte(s) oder unsubstituierte(s)
Kohlenstoffatom(e). Die Substituentengruppen können ein oder beide Wasserstoffatom(e)
an Kohlenstoffatomen ersetzen. Die Substituentengruppen können eine
oder mehrere Alkyl-(C1-C20), Alkoxy-(C1-C20) oder Aminogruppe(n)(NR2, wobei R = Wasserstoff oder Alkyl) umfassen.
Die Substituentengruppen können
eine oder mehrere Ringstruktur(en) bilden, z. B. eine 4- bis 7-gliedrige
Ringstruktur, die ein oder mehrere Kohlenstoffatom(e), das bzw.
die die Verknüpfungsgruppe
bildet bzw. bilden, enthalten. Somit kann die Verknüpfungsgruppe
A ein oder zwei Kohlenstoffatom(e) umfassen, das bzw. die einen
Teil einer aromatischen Ringstruktur oder mehrerer aromatischer
Ringstrukturen bildet bzw. bilden.
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Bei
einer Ausführungsform
hat das Diamin die Formel (II)
bei der R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5, R
6,
R
7 und R
8 so sind,
wie es zuvor beschrieben wurde, und B eine Verknüpfungsgruppe ist, die ein oder
zwei substituierte(s) oder unsubstituierte(s) Kohlenstoffatom(e)
umfasst. Vorzugsweise sind R
1, R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff, R
5,
R
6, R
7 und R
8 sind Wasserstoff oder Alkylgruppen, und
B umfasst C(CH
3)
2 oder
(CH
3)(OCH
3)C-C(CH
3(OCH
3).
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
hat das Diamin die Formel (III)
bei der R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5, R
7 und
R
8 so sind, wie es zuvor beschrieben wurde,
und R' eine Schutzgruppe
ist. Vorzugsweise sind R
1, R
2 und
R
5 Wasserstoff, R
3 und
R
4 sind Wasserstoff oder Alkyl, und R
7 und R
8 sind Wasserstoff,
Alkyl oder Aryl. Es dürfte
Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass viele verschiedene
Schutzgruppen R' eingesetzt
werden können,
zum Beispiel können
Alkyl-, Aryl-, Carboxylat-, Amido- oder Sulfonatschutzgruppen eingesetzt
werden, z. B. Benzyl (CH
2C
6H
5), Methyl, tert-Butyl, Allyl, Phenyl und
substituierte Phenyle, CO
2C(CH
3)
3(Boc), CO
2CH
2C
6H
5(Cbz),
Ethylcarbonat, Formamid, Acetamid, Benzamid, Tosyl(Ts) und Mesyl(Ms).
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
hat das Diamin die Formel (IV)
bei der R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5, R
6,
R
7 und R
8 so sind,
wie es zuvor beschrieben wurde. Vorzugsweise sind R
1,
R
2, R
3, R
4, R
6 und R
7 Wasserstoff, und R
5 und
R
8 sind Aryl oder substituiertes Aryl, am
bevorzugtesten C
6H
5.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
liegen bei dem Diamin R
1, R
2,
R
3 und R
4 in Form
von Wasserstoff vor, und es hat die Formel (V)
bei der R
5 und
R
8 so sind, wie es zuvor beschrieben wurde,
und n = 1 oder 2. Vorzugsweise sind R
5 und
R
8 Wasserstoff.
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Somit
gehören
zu geeigneten chiralen Diaminen, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein,
die folgenden:
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Besonders
bevorzugte Diamine sind PyrBD, DioBD, DAMTAR und Dppn, bevorzugter
PyrBD und DioBD, insbesondere PyrBD.
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Wir
haben besonders effektive Kombinationen aus Bisphosphin, einem Metall
der Gruppe 8 und dem erfindungsgemäßen Diamin gefunden. Dementsprechend
gehören
zu den erfindungsgemäßen Katalysatoren mit
einem Übergangsmetall
der Gruppe 8, ohne jedoch auf diese beschränkt sein, die folgenden:
wobei
R = Aryl, z. B. Phenyl(Ph), Tolyl(Tol) oder Xylyl(Xyl).
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Besonders
bevorzugte Katalysatoren sind:
- (i) (Bisphosphin)RuCl2-PyrBD-Katalysatoren, wobei das Bisphosphin
aus der Liste ausgewählt
ist, die Xyl-P-PHOS umfasst.
- (ii) Xyl-P-PHOSRu(Diamin)-Katalysatoren, wobei das Diamin aus
der Liste ausgewählt
ist, die Dppn, PyrBd, DAMTAR und DioBD umfasst, insbesondere Dppn.
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Für diese
Katalysatoren ist gefunden worden, dass sie aktiver und/oder selektiver
als ihre 1,2-Diamin-Gegenstücke
und andere Kombinationen aus Bisphosphin und erfindungsgemäßem Diamin
sind.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
ausgehend von der Metallverbindung, dem Phosphin und dem Diamin
leicht hergestellt werden. Im Allgemeinen wird die Metallverbindung
mit dem Phosphin in einem geeigneten Lösemittel zusammengegeben und,
wenn erforderlich, erhitzt, und dann wird das Diamin zugegeben,
wodurch der gewünschte
Metallkomplex-Katalysator
gebildet wird. Zum Beispiel reagieren P-PHOS-Verbindungen unter
relativ milden Bedingungen mit [RuCl
2(Benzol)
2]
2 und dann 1,3-Dppn
unter Bildung von Katalysatoren, die für die Durchführung asymmetrischer
Hydrierungsreaktionen geeignet sind. Diese Reaktion ist unten dargestellt.
wobei
R = Aryl.
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Die
erfindungsgemäßen chiralen
Metallkomplex-Katalysatoren können
in verschiedenen asymmetrischen Reaktionen zum Einsatz kommen, die
zur Erzeugung chiraler Produkte verwendet werden. Zu derartigen
Reaktionen gehört,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, die asymmetrische Hydrierung von Ketonen und Iminen. Für die Erzielung
einer hohen Enantiomerenreinheit der Reaktion wird es bevorzugt,
dass der Metallkomplex ein im Wesentlichen enantiomerenreines Phosphin
und erfindungsgemäße 1,3-
oder 1,4-Diaminliganden
umfasst.
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Die
Bedingungen für
den Einsatz der Metallkomplex-Katalysatoren ähneln typischerweise denjenigen, die
bei strukturverwandten Katalysatoren zum Einsatz kommen. Zum Beispiel
kann für
die asymmetrische Reduktion von Ketonen der obige Katalysator bei
Raumtemperatur unter Standard-Wasserstoffdrucken in Kombination
mit einer starken Base, wie einem Natrium- oder Kaliumalkoxid, z.
B. Kalium-tert-butoxid (KOtBu), eingesetzt
werden, wodurch chirale Alkohole in hoher Ausbeute und mit großem Enantiomerenüberschuss
erhalten werden.
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Ketone
und Imine, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Katalysatoren
reduziert werden können,
können
die Formel RCXR' haben,
bei der R und R' substituierte
oder unsubstituierte, gesättigte
oder ungesättigte
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen sind, die verknüpft sein
können
und einen Teil einer Ringstruktur bilden, z. B. einer 5- oder 6-gliedrigen
Ringstruktur, und X ist O (Sauerstoff) oder NR'',
wobei R'' Alkyl, Cycloalkyl
oder Aryl sein kann, das mit R und/oder R' als Teil einer Ringstruktur verknüpft sein
kann.
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Wir
haben gefunden, dass die erfindungsgemäßen chiralen Katalysatoren
imstande sind, die Hydrierung von Alkyl- sowie Arylketonen zu katalysieren.
Die Hydrierung von Alkylketonen, z. B. Pinacolon, Octanon, Hexanon
und Cyclohexanon, ist extrem attraktiv und bis jetzt mit chiralen
Bisphosphin-Ruthenium-Diamin-Katalysatoren noch nicht erfolgreich
durchgeführt
worden. Somit ist eine bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen chiralen
Katalysatoren die Hydrierung von Alkylketonen mit der Formel RCOR', bei der R und R' substituiertes oder
unsubstituiertes, gesättigtes
oder ungesättigtes
C1-C20-Alkyl oder -Cycloalkyl sind, die verknüpft sein können und einen Teil einer Ringstruktur,
z. B. einer 5- oder 6-gliedrigen Ringstruktur, bilden.
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Die
Erfindung wird weiter durch die Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
veranschaulicht. Sofern nichts anderes angegeben ist, lag die Raumtemperatur
bei 20–25 °C.
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Beispiel 1: Synthese von Diphenyl-1,3-propandiamin
(Dppn)
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Das
Diamin wurde mittels des Verfahrens von Roos et al. (Tetrahedron:
Asymmetry 1999, 991–1000) hergestellt.
Das Diol wurde über
eine Transferhydrierung des Diketons mittels des Verfahrens von
Cossy (Tetrahedron Letters, 2001, 5005–5007) hergestellt.
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a) 1,3-Diphenyl-1,3-propandiol
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Eine
Mischung aus Dibenzyloylmethan (2,5 g, 0,0117 mol), [RuCl(Cymol)(R,R)Ts-diphenylethylendiamin]
(78 mg, 0,117 mmol) in einer azeotropen Mischung aus Triethylamin/Ameisensäure (5:2,
0,0234 mol) und Dichlormethan (10 mL) wurde 48 Stunden bei 40 °C erhitzt.
Das Lösemittel
wurde im Vakuum abgezogen, und der Rückstand wurde in Wasser (100
mL) gegossen, was zur Ausfällung
eines farblosen Feststoffs führte.
Der Feststoff wurde getrocknet und ohne weitere Reinigung im nächsten Schritt
eingesetzt.
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b) 1,3-Diphenyl-1,3-propandiazid
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Zu
dem chiralen 1,3-Diphenyl-1,3-propandiol (0,150 g, 0,664 mmol) und
Triethylamin (0,205 g, 2,03 mmol) in Tetrahydrofuran (THF) (5 mL)
bei 0 °C
unter Stickstoff wurde Methansulfonylchlorid (0,102 mL, 1,33 mmol)
gegeben Man ließ die
Mischung sich auf Raumtemperatur erwärmen, dann wurde sie 1 Stunde
gerührt. Die
Mischung wurde dann filtriert, und der Feststoff wurde mit einer
weiteren Portion THF (5 mL) gewaschen. Das Lösemittel wurde dann im Vakuum
abgezogen, wobei das rohe Produkt zurückblieb. Zu diesem rohen Produkt
wurden Dimethylformamid (DMF) (2 mL) und Natriumazid (0,135 g, 2,08
mmol) gegeben, und die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Die Dünnschichtchromatografie
(DC) zeigte die vollständige
Umwandlung des Ausgangsmaterials an. Das DMF wurde im Vakuum abgezogen,
und Methyl-tert-butylether (MTBE) (25 mL) wurde zugegeben. Die organische
Schicht wurde mit Wasser (25 mL) und Salzlösung (25 mL) gewaschen. Das
Lösemittel
wurde abgezogen, wodurch das Diazid in Form eines farblosen Feststoffs
erhalten wurde.
1H-NMR (CDCl3, 400 MHz) δ 7,7–7,0 (10H, m, Ar-H), 4,7 (2H,
t, CH), 2,0 (2H, t, CH2).
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c) 1,3-Diphenyl-1,3-propandiamin (Dppn)
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Eine
Mischung aus dem Diazid (0,1 g, 2,79 mmol) und Pd/C (10 Gew.-% Pd,
0,010 g) wurde in einem Autoklaven unter Wasserstoffgas (80 psi)
2 Stunden gerührt.
Der Wasserstoff wurde abgelassen und die Mischung durch Celit filtriert.
Das Lösemittel
wurde abgezogen, wobei das Diamin in Form eines zunächst farblosen
Feststoffs erhalten wurde, der aus einer minimalen Menge an Chloroform
umkristallisiert wurde.
1H-NMR (CDCl3, 400 MHz) δ 7,7–7,0 (10H, m, Ar-H), 3,9 (2H,
t, CH), 2,0 (2H, t, CH2).
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Beispiel
2: Herstellung von Dppn-Katalysatoren a)
Herstellung von Ru[Cl
2{(R/S)-Xyl-P-Phos}{(R,R)/(S,S)-DPPN}]
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Eine
Lösung
von (R)- oder (S)-Xyl-P-Phos (100 mg, 0,132 mmol) und [RuCl2(Benzol)]-Dimer (31,5 mg, 0,063 mmol) in
Dimethylformamid (1 mL) wurde 2,5 Stunden unter N2 bei
100 °C erhitzt.
Die dunkelrote Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Zu
diesem rohen Komplex wurde eine Lösung des (R,R)- oder (S,S)-Dppn-Diamins
(0,138 mmol) in Dichlormethan (1 mL) unter Stickstoff gegeben. Die
braune Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt,
und danach wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen, wodurch der rohe Komplex in Form eines braunen
Feststoffs erhalten wurde.
Trans-Ru[Cl2{(R)-Xyl-P-Phos}{(R,R)-DPPN}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 44,5 (s).
Trans-Ru[Cl2{(S)-Xyl-P-Phos}{(R,R)-DPPN}]. 31P-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 44,5 (s).
Trans-Ru[Cl2{(S)-Xyl-P-Phos){(S,S)-DPPN}]. 31P-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 44,6 (s).
Trans-Ru[Cl2{(R)-Xyl-P-Phos}{(S,S)-DPPN}]. 31P-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 43,9 (s).
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b) Herstellung von Ru[Cl2((R)-Xyl-BINAP{(R,R)-DPPN}]
(nicht gemäß der Erfindung)
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Das
obige Experiment wurde wiederholt, wobei (R)-Xyl-BINAP und [RuCl2(Benzol)]-Dimer zusammengegeben wurden und
das Ganze mit dem (R,R)-Dppn umgesetzt wurde.
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Das
rohe Produkt wurde durch das Abziehen des Lösemittels erhalten. Trans-Ru[Cl2{(R)-Xyl-BINAP}{(R,R)-DPPN}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 45,3 (s).
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Beispiel 3: Hydrierungsreaktionen unter
Verwendung von Dppn-Katalysatoren
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Generelles
Verfahren: Asymmetrische Hydrierung von Ketonen (Verhältnis von
Substrat zu Katalysator S/K = 1000/1): 2-Propanol (2 mL), Keton
(2 mmol) und 0,1 M Kalium-tert-butoxid (KOtBu)
(50 μL,
5 × 10–3 mmol)
wurden der Reihe nach in einen Autoklaven von 25 mL gegeben, der
mit dem Rutheniumkatalysator (2 × 10–3 mmol)
unter einer inerten Atmosphäre
beschickt war. Das Gefäß wurde
zuerst dreimal mit Wasserstoff gespült und dann mit Wasserstoff
auf einen Druck von 8,3 bar gebracht. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur für
die angegebene Zeit gerührt.
Der Enantiomerenüberschuss
wurde gaschromatographisch unter Verwendung einer Chirasil-DEX-CB-Säule bestimmt.
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Asymmetrische
Hydrierung von Ketonen (Verhältnis
von Substrat zu Katalysator = 2500/1): 2-Propanol (4,4 mL), Keton
(5 mmol) und 0,1 M KOtBu (50 μL, 5 × 10–3 mmol)
wurden der Reihe nach in einen Autoklaven von 25 mL gegeben, der
mit dem Rutheniumkatalysator (2 × 10–3 mmol)
unter einer inerten Atmosphäre beschickt
war. Das Gefäß wurde
zuerst dreimal mit Wasserstoff gespült und dann mit Wasserstoff
auf einen Druck von 145 psi gebracht. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur für
die angegebene Zeit gerührt.
Der Enantiomerenüberschuss
wurde gaschromatographisch unter Verwendung einer Chirasil-DEX-CB-Säule bestimmt.
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a)
Hydrierung von Acetophenon
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Bei
Einsatz des generellen Verfahrens lieferten die Dppn-Katalysatoren
aus Beispiel 2 die folgenden Ergebnisse:
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 1000 | 3 | 100 | 93 |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 2500 | 3 | 100 | 95 |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 2500 | 2,5 | 100 | 95 |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 2500 | 6,5 | 95 | 95 |
(S)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 1000 | 5 | 100 | 69 |
(S)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 2500 | 6 | 100 | 74 |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 1000# | 12 | 100 | 95 |
(S)Xyl-P-Phos-RuCl2-(S S)-Dppn | 2500# | 12 | 100 | 95 |
(S)Xyl-P-Phos-RuCl2-(S,S)-Dppn | 10000* | 24 | 100 | 95,3 |
- # hydriert bei
10 bar
- * Generelles Verfahren wie für
S/K 2500/1
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Im
Vergleich zu Xyl-P-Phos war der Rutheniumkatalysator, wenn unsubstituiertes
(R)-P-Phos als das chirale Bisphosphin in Kombination mit (R,R)-Dppn
eingesetzt wurde, weniger selektiv und lieferte nach einer Reaktionszeit
von 18 Stunden einen geringeren ee von 36 %. Dieses Ergebnis zeigt
die besondere Wirksamkeit der Kombination aus Xyl-P-Phos und Dppn
bei der Ru-katalysierten Hydrierung von Arylketonen.
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b) Hydrierung substituierter Acetophenone
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Mittels
des im Beispiel 3 beschriebenen generellen Verfahrens wurde die
Hydrierung mit Wasserstoff von 10 bar und 2-Propanol-Lösungen von
substituierten Acetophenonen unter Verwendung von (R)Xyl-P-Phos-RuCl
2-(R,R)-Dppn oder (S)Xyl-P-Phos-RuCl
2-(S,S)-Dppn durchgeführt. Das Verhältnis Base/Katalysator
lag jeweils bei 50/1. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt.
Keton | Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
R
= p-F | (S,
SS) | 2500 | 14 | > 99 | 95 |
R
= p-OMe | (S,
SS) | 2500 | 14 | > 99 | 97,3 |
R
= m-Me | (S,
SS) | 2500 | 12 | > 99 | 96,4 |
R
= o-Me | (R,
RR) | 1000 | 20 | > 99 | 86 |
R
= = o-OMe | (R,
RR) | 1000 | 24 | > 99 | 84 |
R
= bis-3,5-CF3 | (S,
SS) | 1000 | 10 | > 99 | 95,7 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Katalysatoren gute Selektivitäten ergeben,
und zwar unabhängig
von der Gegenwart elektronenschiebender oder -ziehender Substituenten
in den Para- oder Meta-Positionen.
-
c)
Hydrierung von Pinacolon
-
Der
Einsatz des generellen Verfahrens mit den Dppn-Katalysatoren aus
Beispiel 2 führte
zu den folgenden Ergebnissen:
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)-Dppn | 1000 | 16 | 46 | 65 |
(R)Xyl-BINAP-RuCl2-(R,R)-Dppn | 1000 | 16 | 48 | 60 |
-
Ein
Vergleichsexperiment wurde unter Einsatz des generellen Verfahrens
mit einem als Vergleich dienenden, auf 1,2-Diphenylethylendiamin
(Dpen) basierenden, 1,2-Diamin-Katalysator
durchgeführt.
Vergleichskatalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(R)Xyl-BINAP-RuCl2-(R,R)-Dpen | 1000 | 16 | 30 | 11 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Dppn-Katalysatoren aus Beispiel 2 im
Vergleich zu einem 1,2-Diamin-Katalysator eine verbesserte Ausbeute
und einen verbesserten Enantiomerenüberschuss liefern können.
-
Beispiel 4: Synthese von (3-Aminomethyl-5-6-dimethoxy-5-6-dimethyl[1,4]-dioxan-2-yl)-methylamin[(S,S)-DioBD]
-
Das
Diol-Zwischenprodukt wurde bezüglich
der Schritte a) und b) gemäß einem
Literaturverfahren (Ley, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1, 1999, 1627)
hergestellt.
-
-
a) (3-Hydroxymethyl-5-6-dimethoxy-5-6-dimethyl[1,4]dioxan-2-yl)methylalkohol
-
Eine
Mischung aus Dimethyl-(L)-tartrat (4,578 g, 0,0257 mol), 2,3-Butadion
(2,65 g, 0,0308 mol), Trimethylorthoformiat (11,41 g, 0,0771 mol)
und Kampfersulfonsäure
(0,597 g, 2,57 mmol) in wasserfreiem Methanol wurde über Nacht
(17 Stunden) unter Stickstoff refluxiert. Der Reaktionsansatz wurde
abgekühlt,
und das Lösemittel
wurde im Rotationsverdampfer abgezogen, wodurch das rohe Produkt
in Form eines braunen Feststoffs erhalten wurde. Das Material wurde
durch eine Kieselgelsäule
geleitet, wodurch das reine Produkt erhalten wurde.
- b) Zu einer Lösung
des Diesters (3,2 g, 0,011 mol) in trockenem THF von 0 °C wurde eine
Lösung
von LiAlH4 (1 M, 11 mL, 0,011 mol) zugetropft.
Nach der vollständigen
Zugabe ließ man
die Reaktionsmischung sich auf Raumtemperatur erwärmen, und
dann wurde sie 1 Stunde gerührt.
Der Reaktionsansatz wurde dann auf 0 °C abgekühlt, und Ethylacetat (EtOAc)
(5 mL) wurde zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde dann in eine
gesättigte
wässrige
Ammoniumchloridlösung
gegossen und mit EtOAc (3 × 100
ml) extrahiert. Das Lösemittel
wurde abgezogen, wodurch das rohe Diol in Form eines hellbraunen
Feststoffs erhalten wurde, der ohne weitere Reinigung eingesetzt
wurde.
-
c) (3-Azidomethyl-5-6-dimethoxy-5-6-dimethyl[1,4]dioxan-2-yl)methylazid
-
Zu
einer Lösung
des Diols (1,816 g, 7,69 mmol) und von Triethylamin (4,28 mL, 0,03
mmol) in trockenem THF (15 mL) bei 0 °C unter N2 wurde
Methansulfonylchlorid (1,25 mL, 0,016 mol) getropft. Man ließ die Reaktionsmischung
sich auf Raumtemperatur erwärmen,
und dann wurde sie 1 Stunde gerührt.
Die Mischung wurde dann filtriert, und der Feststoff wurde mit THF
(2 × 5
mL) gewaschen. Das THF wurde im Vakuum abgezogen, wodurch das rohe
Produkt erhalten wurde. Zu diesem rohen Produkt wurden Natriumazid
(1,08 g, 0,0169 mol) und DMF (5 mL) gegeben. Die Mischung wurde
14 Stunden bei 60 °C
erhitzt. Dann wurde das DMF im Hochvakuum abgezogen. Es wurde dann
MTBE zugegeben, und die organische Phase wurde mit Wasser (3 × 100 mL)
und Salzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet, und das Lösemittel wurde
abgezogen, wodurch das rohe Produkt erhalten wurde. Das Diazid wurde über eine
Säulenchromatografie
mit einer Elution mit Hexan-EtOAc (9:1) erhalten, wodurch das Produkt
in Form eines weißen
Feststoffs (0,8 g) erhalten wurde.
1H-NMR
(CDCl3, 400 MHz) δ 3,8 (1H, t, J 2,5, CH), 3,3
(1H, m, CHH), 3,25 (3H, s, OCH3), 3,15 (1H,
dd, J 13 und 2,5, CHH), 1,25 (3H, s, CH3); 13C-NMR (CDCl3, 100
MHz) 100 (C), 69 (CH), 50,8 (CH3), 48,1
(CH2), 17,3 (CH3).
-
d) (3-Aminomethyl-5-6-dimethoxy-5-6-dimethyl[1,4]dioxan-2-yl)methylamin[(S,S)DioBD]
-
Eine
Mischung aus dem Diazid (0,8 g, 2,79 mmol) und Pd/C (10 Gew.-% Pd,
0,025 g) wurde in einem Autoklaven unter H2 (80
psi) 2 Stunden gerührt.
Der H2 wurde abgelassen und die Mischung
durch Celit filtriert. Das Lösemittel
wurde abgezogen, wobei das Diamin zunächst in Form eines farblosen Öls erhalten
wurde, das beim Stehen schließlich
fest wurde.
1H-NMR (CDCl3,
400 MHz) δ 3,52
(1H, m, CH), 3,2 (3H, s, OCH3), 2,7 (2H,
br d, J 4, CH2), 1,25 (3H, s, CH3); 13C-NMR (CDCl3, 100 MHz) δ 98,5 (C), 71,1 (CH), 47,9 (CH3), 42,6 (CH2), 17,6
(CH3).
-
Beispiel
5: Herstellung von DioBD-Katalysatoren (nicht gemäß der Erfindung) a)
Herstellung von Ru[Cl
2{(R/S)-Tol-BINAP}{(S,S)-DioBD}]
-
Eine
Lösung
von (R)- oder (S)-TolBinap (100 mg, 0,147 mmol) und [RuCl2(Benzol)]-Dimer (37 mg, 0,0737 mmol) in
Dimethylformamid (1 mL) wurde 15 min unter N2 auf
110 °C erhitzt.
Die dunkelrote Reaktionsmischung wurde abgekühlt und das DMF im Vakuum abgezogen.
Zu diesem rohen Komplex wurde eine Lösung des (S,S)-DioBD-Diamins
(34 mg, 0,147 mmol) in Dichlormethan (5 mL) unter Stickstoff gegeben.
Die gelbliche Lösung
wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde gerührt, und danach wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen. Der Komplex wurde aus dem rohen Feststoff durch
die Zugabe von Hexan:MTBE (1:1, 10 mL), eine Filtration und das
Abziehen des Lösemittels,
das zur Ausfällung
eines gelben Feststoffs führte,
extrahiert. Das Lösemittel
wurde vollständig
abgezogen, wodurch der Komplex in Form eines gelben Feststoffs erhalten wurde.
Ru[Cl2{(S)-Tol-BINAP}{(S,S)-DioBD}]:31P-NMR
(CDCl3, 400 MHz) δ 44,8
Ru[Cl2{(R)-Tol-BINAP}{(S,S)-DioBD}]:31P-NMR (CDCl3, 400
MHz) δ 45,4
-
Beispiel
6: Hydrierungsreaktionen unter Verwendung von DioBD-Katalysatoren
(nicht gemäß der Erfindung) a)
Hydrierung von Tetralon
-
2-Propanol
(1 mL), Tetralon (1 mmol) und 0,1 M KO
tBu
(50 μL,
5 × 10
–3 mmol)
wurden der Reihe nach in einen mit dem Rutheniumkatalysator (2 × 10
–3 mmol)
beschickten Autoklaven von 25 mL unter einer inerten Atmosphäre gegeben.
Das Gefäß wurde
zuerst dreimal mit Wasserstoff gespült und dann mit Wasserstoff
auf einen Druck von 8,3 bar gebracht. Die Reaktionsmischung wurde
für die
angegebene Zeit bei Raumtemperatur gerührt. Der Enantiomerenüberschuss
wurde mittels GC unter Verwendung einer Chirasil-DEX-CB-Säule bestimmt.
Unter Einsatz dieses Verfahrens führte der DioBD-Katalysator
aus Beispiel 5 zu den folgenden Ergebnissen:
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(S)TolBINAP-RuCl2-(S,S)-DioBD | 500 | 16 | 23,5 | 81 |
-
Es
wurde ein Vergleichsexperiment unter Einsatz des gleichen Verfahrens
mit einem als Vergleich dienenden, auf 1,2-Diphenylethylendiamin
(Dpen) basierenden 1,2-Diamin-Katalysator
durchgeführt.
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(S)TolBINAP-RuCl2-(S,S)-Dpen | 500 | 16 | 98 | 24 |
-
Das
Ergebnis zeigt, dass die DioBD-Katalysatoren aus Beispiel 5 im Vergleich
zu dem 1,2-Diamin-Katalysator
zu einem verbesserten Enantiomerenüberschuss führen können.
-
Beispiel 7: Synthese von (2S, 4S)-4-Amino-2-aminomethylpyrrolidin-1-carbonsäure-tert-butylester (PyrBD)
-
Die
Synthese basiert auf dem kommerziell erhältlichen trans-Diol. Ganesh
(Organic Letters, 2001, 3, 103) haben die Synthese dieser Diamine
für den
Einsatz als Analoge, die DNA-Duplexe
und -Triplexe stabilisieren, berichtet.
-
-
(2S,4R)-4-Methansulfonyloxy-2-methansulfonyloxymethylpyrrolidin-1-carbonsäure-tert-butylester:
Zu einer Lösung
von Alkohol (~15 mmol) und Triethylamin (6,5 mL, 45 mmol) in THF
(100 mL) wurde langsam Mesylchlorid (MsCl) (2,6 mL, 33 mmol) gegeben.
Nach 30-minütigem
Rühren
bei Raumtemperatur wurden die ausgefällten Salze abfiltriert, und
die Reaktionsmischung wurde mit gesättigtem wässrigem NH4Cl
(100 mL) behandelt. Die wässrige
Phase wurde mit MTBE (2 × 75
mL) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit
gesättigtem
wässrigem
NaHCO3 (100 mL) und Salzlösung (100
mL) gewaschen, über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und unter vermindertem
Druck eingeengt, wodurch 4,67 g (12,5 mmol, 83 %) eines weißen Feststoffs
erhalten wurden, der ohne weitere Reinigung eingesetzt wurde.
- (i) (2S, 4S)-4-Azido-2-azidomethylpyrrolidin-1-carbonsäure-tert-butylester:
Eine Lösung
von Mesylat (4,67 g, 12,5 mmol) und NaN3 (2,43
g, 37,5 mmol) in DMF (50 mL) wurde 24 Stunden bei 90 °C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung mit MTBE (50 mL)
verdünnt
und mit H2O (5 × 50 mL) gewaschen. Die organische
Phase wurde dann getrocknet (wasserfreies MgSO4)
und unter vermindertem Druck eingeengt, wodurch ein Feststoff erhalten
wurde, der ohne weitere Reinigung eingesetzt wurde. 1H-NMR
(CDCl3, 400 MHz) δ 4,1 (1H, br s), 3,9 (1H, br
m), 3,65 (1H, br s), 3,5–3,2
(3H, br m), 2,2 (1H, m), 2,0 (1H, m), 1,4 (9H, s).
- (ii) (2S, 4S)-4-Amino-2-aminomethylpyrrolidin-1-carbonsäure-tert-butylester.
Eine Mischung aus dem Diazid (0,8 g, 2,79 mmol) und Pd/C (10 Gew.-%
Pd, 0,025 g) wurde in einem Autoklaven unter Wasserstoff (80 psi)
2 Stunden gerührt.
Der Wasserstoff wurde abgelassen und die Mischung durch Celit filtriert.
Das Lösemittel
wurde abgezogen, wobei das Diamin in Form eines farblosen Öls erhalten
wurde. 1H-NMR (CDCl3, 400
MHz) δ 3,75
(2H, br s), 3,4 (1H, m), 3,0–2,7
(3H, m), 2,25 (1H, m), 1,5–1,3
(10H, m).
-
Beispiel
8: Herstellung von PyrBD-Katalysatoren a)
Herstellung von Ru[Cl
2{(R/S-Tol-BINAP}{(S,S)-PyrBD}]
(nicht gemäß der Erfindung)
-
Eine
Lösung
von (R)- oder (S)-Tol-Binap (100 mg, 0,147 mmol) und [RuCl
2(Benzol)]-Dimer (37 mg, 0,0737 mmol) in
Dimethylformamid (1 mL) wurde bei 105 °C 15 min unter Stickstoff erhitzt.
Die dunkelrote Reaktionsmischung wurde abgekühlt und das DMF im Vakuum abgezogen.
Zu diesem rohen Komplex wurde eine Lösung des (S,S)-PyrBD-Diamins
(34 mg, 0,147 mmol) in Dichlormethan (5 mL) unter Stickstoff gegeben.
Die gelbliche Lösung
wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde gerührt, und danach wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen. Der Komplex wurde aus dem rohen Feststoff durch
die Zugabe von Hexan:MTBE (1:1, 10 mL) extrahiert, woran sich eine
Filtration und das Abziehen des Lösemittels anschlossen, das
zur Ausfällung
eines gelben Feststoffs führte.
Das Lösemittel
wurde im Vakuum abgezogen, wodurch der Komplex in Form eines gelben
Feststoffs erhalten wurde.
Ru[Cl
2{(R)-Tol-BINAP}{(S,S)-PyrBD}]:
31P-NMR (CDCl
3, 400
MHz) δ 45,2
(d, J 37) und δ 41,3
(d, J 37)
Ru[Cl
2{(S)-Tol-BINAP}{(S,S)-PyrBD}]:
31P-NMR (CDCl
3, 400
MHz) δ 44,5
(d, J 37) und δ 42,3
(d, J 37) b)
Herstellung von Ru[Cl
2{(R/S)-Xyl-P-Phos}{(S,S)-PyrBD}]
-
Eine
Lösung
von (R)- oder (S)-Xyl-P-Phos (51 mg, 0,066 mmol) und [RuCl
2(Benzol)]-Dimer (16,8 mg, 0,0315 mmol) in
Dimethylformamid (1 mL) wurde 2,5 Stunden bei 100 °C unter Stickstoff
erhitzt. Die dunkelrote Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Zu diesem rohen Komplex wurde eine Lösung des (S,S)-PyrBD-Diamins
(0,067 mmol) in Dichlormethan (1 mL) unter Stickstoff gegeben. Die
braune Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt,
und danach wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen, wodurch der rohe Komplex in Form eines braunen
Feststoffs erhalten wurde.
Ru[Cl
2{(R)-Xyl-P-Phos}{(S,S)-PyrBD}]:
31P-NMR (CDCl
3, 400
MHz) δ 45,2
(d, J 37) und δ 41,3
(d, J 30)
Ru[Cl
2{(S)-Xyl-P-Phos}{(S,S)-PyrBD}]:
31P-NMR (CDCl
3, 400
MHz) δ 44,6
(d, J 37) und δ 41,7
(d, J 37) Beispiel
9: Hydrierungsreaktionen unter Verwendung von PyrBD-Katalysatoren a)
Hydrierung von (3'5')-Bis(trifluormethyl)acetophenon
-
Die
Hydrierung wurde gemäß dem im
Beispiel 3 beschriebenen generellen Verfahren durchgeführt. Die
PyrBD-Katalysatoren aus Beispiel 8 führten zu den folgenden Ergebnissen:
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(S)Xyl-P-Phos-RuCl2-PyrBD | 1000 | 16 | > 98 | 69 |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-PyrBD | 1000 | 16 | > 98 | 91 |
-
Es
wurde ein Vergleichsexperiment unter Einsatz des gleichen Verfahrens
mit einem als Vergleich dienenden, auf 1,2-Diphenylethylendiamin
(Dpen) basierenden 1,2-Diamin-Katalysator
durchgeführt.
Vergleichskatalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(R)Xyl-P-Phos-RuCl2-(R,R)Dpen | 1000 | 16 | > 98 | 60 |
-
Das
Ergebnis zeigt, dass die PyrBD-Katalysatoren aus Beispiel 8 im Vergleich
zu dem 1,2-Diamin-Katalysator zu einem verbesserten Enantiomerenüberschuss
führen
können.
-
b)
Hydrierung von Isobutyrophenon (nicht gemäß der Erfindung)
-
Die
Hydrierung wurde gemäß dem im
Beispiel 3 beschriebenen generellen Verfahren durchgeführt. Der
PyrBD-Katalysator aus Beispiel 8 führte zu den folgenden Ergebnissen:
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(S)TolBINAP-RuCl2-(S,S)PyrBD | 1000 | 14 | > 98 | 80 |
-
Es
wurde ein Vergleichsexperiment unter Einsatz des generellen Verfahrens
mit einem als Vergleich dienenden, auf 1,2-Diphenylethylendiamin
(Dpen) basierenden 1,2-Diamin-Katalysator
durchgeführt.
Vergleichskatalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(S)TolBINAP-RuCl2-(S,S)Dpen | 1000 | 48 | 81 | 87 |
-
Das
Ergebnis zeigt, dass die PyrBD-Katalysatoren aus Beispiel 8 zu einer
verbesserten Aktivität
und Ausbeute führen
können,
bei einem Enantiomerenüberschuss,
der dem mit dem als Vergleich dienenden 1,2-Diamin-Katalysator erhaltenen
vergleichbar ist.
-
Beispiel
10: Herstellung von (2S, 3S)-2,3-O-Isopropylidenbutan-1,4-diamin,
DAMTAR
-
Eine
Mischung aus (S,S),(–)1,4-Di-O-p-toluolsulfonyl-2,3-O-isopropyliden-L-threitol
(1,88 g, 4 mmol) und NaN3 (0,63 g, 10 mmol)
in DMF (10 mL) wurde 24 Stunden bei 80 °C erhitzt. Das DMF wurde im
Vakuum abgezogen und der Rückstand
in MTBE (150 mL) suspendiert. Die organische Schicht wurde mit Wasser
(3 × 100
mL) und Salzlösung
(100 mL) gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und filtriert, und das
Lösemittel
wurde im Rotationsverdampfer abgezogen, wodurch das rohe Diazid
erhalten wurde. Das Produkt wurde durch eine Säulenchromatographie auf Kieselgel
gewonnen, wobei mit Hexan:EtOAc (9:1) eluiert wurde, wodurch das
reine Diazid in Form einer farblosen Flüssigkeit erhalten wurde.
1H-NMR (CDCl3, 400
MHz) δ 3,90
(1H, CH), 3,30 (2H, dddd, CH2), 1,3 (3H,
s, CH3); 13C-NMR
(CDCl3, 100 MHz) δ 110 (C), 76,6 (CH), 51,6 (CH2), 26,8 (CH3).
-
[(S,S) DAMTAR]
-
Eine
Mischung aus dem Diazid (0,8 g, 2,79 mmol) und Pd/C (10 Gew.-% Pd,
0,025 g) wurde in einem Autoklaven unter H2 (80
psi) 2 Stunden gerührt.
Der H2 wurde abgelassen und die Mischung
durch Celit filtriert. Das Lösemittel
wurde abgezogen, wobei das Diamin in Form eines farblosen Öls erhalten
wurde, das beim Stehen schließlich
fest wurde.
1H-NMR (CDCl3,
400 MHz) δ 3,7
(1H, CH), 2,7 (2H, m, CH2), 1,25 (3H, s,
CH3).
-
Beispiel
11: Herstellung von DAMTAR-Katalysatoren a)
Herstellung von Ru[Cl
2{(R/S)-Tol-BINAP}{(R,R/S,S)-DAMTAR}]
(nicht gemäß der Erfindung)
-
Eine
Lösung
von (R)- oder (S)-Tol-Binap (100 mg, 0,147 mmol) und [RuCl2(Benzol)]-Dimer (37 mg, 0,0737 mmol) in
Dimethylformamid (1 mL) wurde 15 min bei 110 °C unter N2 erhitzt.
Die dunkelrote Reaktionsmischung wurde abgekühlt und das DMF im Vakuum abgezogen.
Zu diesem rohen Komplex wurde eine Lösung des (S,S)-DAMTAR-Diamins
(34 mg, 0,147 mmol) in Dichlormethan (5 mL) unter Stickstoff gegeben.
Die gelbe Lösung
wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde gerührt, und danach wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen. Der Komplex wurde aus dem rohen Feststoff durch
die Zugabe von Hexan:MTBE (1:1, 10 mL), Filtration und Entfernung
des Lösemittels,
die zur Ausfällung.
eines gelben Feststoffs führte,
extrahiert. Das Lösemittel
wurde vollständig
abgezogen, wodurch der Komplex in Form eines gelben Feststoffs erhalten
wurde.
(Ru[Cl2{(R)-Tol-Binap}{(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 45,5 (s).
Ru[Cl2{(R)-Tol-Binap}{(S,S)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 44,8 (s).
-
Das
Verfahren wurde mit (S)-BINAP und (R)- und (S)-Xyl-BINAP wiederholt.
Die Analysen der resultierenden Produkte ergaben die folgenden Ergebnisse:
Ru[Cl2{(S)-Binap}{(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 46,3 (s).
Ru[Cl2{(R)-Xyl-Binap}{(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 45 (s).
Ru[Cl2{(S)-Xyl-Binap}{(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 45,2 (s).
Ru[Cl2{(R)-Xyl-Binap}{(S,S)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 45,2 (s).
-
b) Herstellung von Ru[Cl2{(R/S)-Xyl-P-PHOS}{(R,R/S,S)-DAMTAR}]
-
Eine
Lösung
von (R)- oder (S)-Xyl-P-PHOS (100 mg, 0,132 mmol) und [RuCl2(Benzol)]-Dimer (31,5 mg, 0,063 mmol) in
Dimethylformamid (1 mL) wurde 2,5 Stunden bei 100 °C unter N2 erhitzt. Die dunkelrote Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt.
Zu diesem rohen Komplex wurde eine Lösung des (R,R)- oder (S,S)-DAMTAR-Diamins
(0,138 mmol) in Dichlormethan (1 mL) unter Stickstoff gegeben. Die
braune Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt,
und danach wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen, wodurch der rohe Komplex in Form eines braunen
Feststoffs erhalten wurde.
Ru[Cl2{(R)-Xyl-P-PHOS}{Cl2(R/R)-DAMTAR}]. 31P-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 443,7 (s).
Ru[Cl2{(S)-Xyl-P-PHOS}{2(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 43,4 (s).
Ru[Cl2{(S)-Xyl-P-PHOS}{2(S,S)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 43,7 (s).
-
Das
Verfahren wurde mit (R)- und (S)-P-PHOS wiederholt. Die Analysen
der resultierenden Produkte ergaben die folgenden Ergebnisse:
Ru[Cl2{(R)-P-PHOS}{(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 45,4 (s).
Ru[Cl2{(R)-P-PHOS}{Cl2(S,S)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 44,6 (s).
Ru[Cl2{(S)-P-PHOS}{Cl2(R,R)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 44,8 (s).
Ru[Cl2{(S)-P-PHOS}{2(S,S)-DAMTAR}]. 31P-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 45,4 (s).
-
Beispiel
12: Hydrierungsreaktionen unter Verwendung von DAMTAR-Katalysatoren a)
Hydrierung von Isopropylphenylketon
-
Es
wurde das generelle Hydrierungsverfahren aus Beispiel 3 eingesetzt.
Zum Vergleich wurde auch eine Reihe von 1,2-Diamin-Katalysatoren
getestet. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt.
Katalysator | S/K | Zeit
(Stunden) | Alkohol-Konfig. | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
((R)-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 1000/1 | 3 | R | 100 | 95 |
((R)-P-Phos)RuCl2(S,S-DAMtar) | 1000/1 | 2,5 | R | 100 | 92 |
((S)-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 1000/1 | 2 | S | 100 | 97 |
((S)-P-Phos)RuCl2(S,S-DAMtar) | 1000/1 | 5 | S | 100 | 95 |
((S)-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 1000/1 | 2,5 | S | 100 | 93 |
((S)-P-Phos)RuCl2(R,R/S,S-DAMtar) | 1000/1 | 3 | S | 100 | 96 |
((R)-P-Phos)RuCl2(R,R/S,S-DAMtar) | 1000/1 | 3 | R | 100 | 90–92 |
((S/R-P-Phos)RuCl2(S,S-DAMtar) | 1000/1 | 2 | – | 100 | 9 |
((R)-Xyl-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 1000/1 | 20 | R | 100 | 46 |
((S)-Xyl-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 1000/1 | 6 | S | 100 | 75 |
Vergleichsbeispiele | S/K | Zeit
(Stunden) | Alkohol-Konfig. | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
((S)-Tol-Binap)RuCl2(S,S-Dpen) | 1000/1 | 3,5 | R | 50 | 73 |
((S)-P-Phos)RuCl2(S,S-Dpen) | 1000/1 | 3,5 | – | – | – |
((S)-Xyl-P-Phos)RuCl2(S,S-Dpen) | 1000/1 | 3,5 | – | 1 | – |
((S)-PhanePhos)RuCl2(R,R-Dpen) | 1000/1 | 3,5 | S | 75 | 68 |
((S)-Xyl-PhanePhos)RuCl2(R,R-Dpen) | 1000/1 | 3,5 | R | 19 | 8 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass mit der Kombination eines Phosphins mit
DAMTAR ausgezeichnete Selektivitäten
erzielt werden können.
Ohne sich auf irgendeine Theorie festlegen zu wollen, sieht es so
aus, dass das Phosphin die Selektivität möglicherweise stärker beeinflusst,
so dass ein chirales Phosphin in Gegenwart des razemischen Diamins
zu einem hohen ee führen
kann.
-
b) Hydrierung von Tetralon
-
Mittels
des generellen Verfahrens aus Beispiel 3 wurde Tetralon mit verschiedenen
DAMTAR-Katalysatoren
hydriert. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt.
Katalysator | S/K | Zeit
(Std.), Temp. | Alkohol-Konfig. | Umgew.
(%) | Ee
(%) |
(S)-P-Phos)RuCl2(S,S-DAMtar) | 250 | 20,
30 °C | R | 99 | 88 |
((S)-Xyl-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 500 | 20,
40 °C | R | 27 | 96 |
((S)-Xyl-P-Phos)RuCl2(R,R-DAMtar) | 250 | 0,6,
40 °C | R | 99 | 96 |
-
c) Hydrierung substituierter Tetralone
-
Mittels
des generellen Verfahrens aus Beispiel 3 wurde eine Reihe substituierter
Tetralone hydriert. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass mit DAMTAR ausgezeichnete ee erhalten werden
können.
-
Beispiel 13: Herstellung von cis,cis-SpiroDiamin
-
Das
trans,trans-SpiroDiol-Zwischenprodukt wurde gemäß dem von Chan (Tetrahedron
Letters, 2000, 4425) berichteten Literaturverfahren hergestellt
- a) cis,cis-Spiro-Mesylat: Zu einer Lösung des
trans,trans-Diols (0,27 g, 1,74 mmol) und von Triethylamin (0,97
mL, 6,97, mmol) in THF (5 mL) wurde langsam Mesylchlorid (MsCl)
(0,29 mL, 3,83 mmol) gegeben. Nach 60-minütigem Rühren bei Raumtemperatur wurden
die ausgefällten
Salze abfiltriert und mit einer weiteren Portion THF (5 mL) gewaschen.
Das Lösemittel
wurde im Vakuum abgezogen, wodurch das rohe Produkt in Form eines
weißen
Feststoffs erhalten wurde, der ohne weitere Reinigung in der nächsten Reaktion eingesetzt
wurde.
- b) cis,cis-Spirodiazid: Eine Lösung des Mesylats (aus dem
vorherigen Schritt) und von Natriumazid, NaNa3, (0,339
g, 5,2 mmol) in DMF (2,5 mL) wurde 17 Stunden bei 90 °C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde der Reaktionsansatz mit MTBE (50 mL) verdünnt und
mit H2O (5 × 50 mL) gewaschen. Die organische
Phase wurde dann getrocknet (wasserfreies MgSO4)
und unter vermindertem Druck eingeengt, wodurch das rohe Produkt
erhalten wurde. Eine Flash-Säulenchromatografie,
bei der mit Hexan gefolgt von Hexan – Ethylacetat (4:1) eluiert
wurde, ergab das cis,cis-Diazid. 1H-NMR
(CDCl3, 400 MHz) δ 3,7 (2H, s, CH), 2,0–1,0 (6H,
m, CH2).
- c) cis,cis-SpiroDiamin: Eine Mischung aus dem Diazid (0,1 g)
und Pd/C (10 Gew.-% Pd, 0,010 g) wurde in einem Autoklaven unter
Wasserstoff (80 psi) 2 Stunden gerührt. Der H2 wurde
abgelassen und die Mischung durch Celit filtriert. Das Lösemittel
wurde abgezogen, wobei das Diamin in Form eines farblosen Öls erhalten
wurde. 1H-NMR (CDCl3,
400 MHz) δ 3,1
(2H, d, CH), 2,0–1,0
(6H, m, CH2).
-
Beispiel
14: Herstellung von cis,cis-SpiroDiamln-Katalysatoren (nicht gemäß der Erfindung) a)
Herstellung von Ru[Cl
2{(R)-PhanePHOS}{(cis,cis)-SpiroDiamin}]
-
(R)-PhanePHOS
(33 mg, 0,058 mmol) und [Ru(Benzol)Cl]2 (14,7
mg, 0,0294 mmol) wurden in einen Schlenk-Kolben gegeben, und die
Luft wurde durch Stickstoff ersetzt. Es wurden wasserfreies, entgastes
DMF (1,5 mL) und Toluol (2 mL) zugegeben. Die Mischung wurde dann
4 Stunden bei 105 °C
erhitzt. Es wurde eine rote homogene Lösung erhalten. Zu der Lösung wurde
dann festes cis,cis-SpiroDiamin (0,05889 mmol) gegeben, und die
Lösung
wurde wieder 1,5 Stunden bei 105 °C
erhitzt. Das Lösemittel
wurde dann im Vakuum abgezogen. Der resultierende Feststoff wurde
in CH2Cl2 gelöst, und
MTBE wurde zugegeben. Das Abziehen des Lösemittels führte zur Ausfällung eines
hellbraun gefärbten
Feststoffs. Der Feststoff wurde nicht gewonnen, sondern das Lösemittel
wurde vollständig
abgezogen, wodurch der rohe Komplex erhalten wurde, der ohne weitere
Reinigung eingesetzt wurde.
Ru[Cl2{(R)-Phanephos}{(cis,cis)-SpiroDiamin}]:31P-NMR (CDCl3):44,68
ppm.