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Die
Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen einem Rohrende und einem
eine Bohrung zur Aufnahme des Rohrendes aufweisenden Kupplungsteil
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren
zur Herstellung der Verbindung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
13.
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Verbindungen
zwischen einem Rohrende und einem Kupplungsteil, z. B. einer Rohrkupplung sind
bei Kältemittelkreisläufen, insbesondere bei Kraftfahrzeugklimaanlagen
bekannt. Die einzelnen Komponenten der Klimaanlage, z. B. Verdampfer, Kondensator
oder Kältemittelsammler sind lösbar durch Kältemittelleitungen
oder Leitungsabschnitte miteinander verbunden. Ein Verdampfer einer
Klimaanlage ist beispielsweise mit einem Flansch versehen, welcher
die Rohrenden von Kältemitteleintritts- und -austrittsrohr
des Verdampfers aufnimmt. Der am Verdampfer angebrachte Flansch
bildet ein Kupplungsteil oder eine Kupplungshälfte einer
Rohrkupplung, bei welcher die andere Kupplungshälfte die Rohrenden
des anschließenden Kältemittelleitungsabschnittes
aufnimmt. Beide Kupplungshälften werden mittels eines Schraubbolzens
derart verspannt und abgedichtet, dass eine dichte Rohrverbindung entsteht.
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Eine
derartige Kupplungseinrichtung für zwei Rohrenden ist durch
die
DE 103 26 958
A1 bekannt geworden. Nach einer ersten Ausführungsform
sind die Rohrenden mit den Kupplungshälften verlötet oder
verschweißt. Eine derartige Lösung hat den Nachteil,
dass beim Löten oder Schweißen ein Wärmeeintrag
in das Material erfolgt, was zu einer Verminderung der Festigkeit
und der Härte, insbesondere beim Flanschmaterial führen
kann. Bei Klimaanlagen mit höheren Drücken wie
z. B. CO
2-Klimaanlagen wird für
das Flanschmaterial eine relativ hohe Festigkeit und Härte
gefordert, die jedoch beim Löten oder Schweißen
verloren geht. In einer weiteren Ausführungsform der
DE 103 26 958 A1 (
8) ist eine Rohrkupplung mit angestauchten
und umgebördelten Rohrenden offenbart, welche stirnseitig
unter Zwischenlage einer Flachdichtung in Rohrlängsrichtung über
zwei Flansche bzw. Kupplungshälften zusammengepresst werden.
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Durch
die
DE 102 61 887
B4 wurde eine Rohrkupplung für eine Kältemittelleitung
einer CO
2-Klimaanlage bekannt, wobei die
Rohrenden in Aufnahmeöffnungen der beiden Kupplungsblöcke aufgenommen
und mit diesen verlötet sind.
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Verbindungen
eines Rohrendes mit einem Kupplungsteil sind auch bei integrierten
Baueinheiten, welche einen Kältemittelsammler und einen
inneren Wärmeübertrager umfassen, bekannt. Beispielsweise
ist in der
DE
10 2006 031 197 A1 eine Rohrwendel, ein so genanntes Kältemittel-Hochdruckrohr
eines inneren Wärmeübertragers offenbart, wobei
die Rohrenden der Rohrwendel über eine Gewindeverbindung
mit einer Boden- und Deckelplatte verbunden sind. Damit soll ein
unerwünschter Wärmeeintrag, wie er bei einer stoffschlüssigen
Verbindung wie Schweißen oder Löten auftritt,
vermieden werden. Bekanntlich ist eine Gewindeverbindung weder fluid-
noch gasdicht – dies wird jedoch bei der bekannten Lösung
bewusst in Kauf genommen, da es sich um eine innerhalb des Behälters
liegende Verbindung handelt, die zusätzlich nach außen
durch wirksamere Dichtungen abgedichtet ist.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung der eingangs
genannten Art derart zu gestalten, dass die Verbindung einfach und
ohne für die beteiligten Werkstoffe schädlichen
Wärmeeintrag herstellbar, bei hohen Drücken, insbesondere über
150 bar gasdicht und möglichst vielseitig verwendbar ist.
Es ist auch Aufgabe der Erfindung, ein fertigungstechnisch einfaches
Verfahren zur Herstellung der vorgenannten Verbindung bereitzustellen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das Rohrende gasdicht in die Bohrung des Kupplungsteiles
eingewalzt ist. Durch das Einwalzen, bei welchem Kräfte
in radialer Richtung auf die innere Wandung des Rohrendes ausgeübt
werden, erfolgt unter plastischer Verformung des Rohrmaterials ein
radiales Aufweiten des Rohrendes und ein Verpressen gegen die Wandung
der Bohrung. Durch diese innige Verpressung von Rohrende und Bohrung
wird eine gasdichte Verbindung, insbesondere für höhere
Drücke erzielt. Vorteilhaft für bestimmte Anwendungen
ist auch, dass bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindung keine Axialkräfte auf das Rohrende bzw. den
anschließenden Rohrabschnitt ausgeübt werden.
Darüber hinaus ist von Vorteil, dass bei dem erfindungsgemäßen
Fügeprozess praktisch keine Wärme entsteht, welche
das Gefüge der Werkstoffe, insbesondere die Härte
des Werkstoffes für das Kupplungsteil verändern
oder wärmeempfindliche Teile wie z. B. Kunststoff in der
Nähe der Verbindungsstelle schädigen würde.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung ist vorteilhaft bei
Kältemittelleitungen einer Klimaanlage anwendbar, d. h.
für lösbare Verbindungen von Kältemittelleitungsabschnitten
und einzelnen Komponenten einer Klimaanlage, insbesondere einer
CO2-Klimaanlage.
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Nach
einem ersten Aspekt der Erfindung ist das Kupplungsteil als Flansch
eines Wärmeübertragers der Klimaanlage, z. B.
eines Verdampfers ausgebildet. Ein derartiger Flansch, der auch
als Kupplungshälfte einer Rohrkupplung bezeichnet werden kann,
unterliegt strengen Anforderungen und Spezifikationen hinsichtlich
seiner Festigkeit und Härte. Würde man einen derarti gen
Flansch in einem Arbeitsgang mit dem Verdampfer, d. h. mit dessen
Kältemittelanschlussrohren verlöten, würde
der Flanschwerkstoff nach dem Lötprozess nicht mehr die
vorherige Härte aufweisen. Dieses an sich kostengünstige Verfahren
scheidet somit aus. Dafür ist die erfindungsgemäße
Verbindung für diesen Fall besonders vorteilhaft, weil
kein Wärmeintrag in den Flansch entsteht und die Härte
des Werkstoffes erhalten bleibt. Darüber hinaus entsteht
auch keine Axialkraft in Richtung der Achse des Rohrendes, was den
Vorteil mit sich bringt, dass das vom Flansch aufgenommene Rohr
in Axialrichtung nicht abgestützt werden muss.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung ist das Kupplungsteil als Verschlussteil,
insbesondere als Deckel eines Kältemittelsammlers ausgebildet. Dabei
ist das Rohrende eines Saugrohres, welches sich im Kältemittelsammler
befindet, in den Deckel eingewalzt. Der Deckel hat somit auch die
Funktion eines Kupplungsteiles, welches über ein zweites Kupplungsteil
mit einem Kältemittelleitungsabschnitt verbunden wird.
Auch bei dieser Anwendung ist es von besonderem Vorteil, dass keine
Axialkräfte auf das Saugrohr beim Einwalzen ausgeübt
werden, da ein Abfangen solcher Axialkräfte eine besondere
aufwändige Vorrichtung erfordern würde. Ebenso
vorteilhaft ist der fehlende Wärmeeintrag, da sich im Kältemittelsammler
Kunststoffteile wie z. B. ein Gasfilter oder ein Trocknerbehälter
befinden.
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Nach
einem dritten Aspekt der Erfindung ist das Kupplungsteil als Verschlussteil,
insbesondere als Boden- und Deckelplatte einer integrierten Sammler-Wärmeübertrager-Baueinheit
ausgebildet. Das wesentliche Teil des inneren Wärmeübertragers ist
eine Rohrwendel oder ein so genanntes Hochdruckrohr, dessen Rohrenden
einen Hochdruckeinlass und einen Hochdruckauslass bilden und in
die Boden- und in die Deckelplatte eingewalzt sind. Auch bei dieser
Anwendung ist der fehlende Wärmeeintrag bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindung von Vorteil,
weil sich im Inneren der Baueinheit, d. h. innerhalb der Rohrwendel
ein Kunststoffbehälter befindet, der als Kältemittelsammler
fungiert. Das Einwalzen der Rohrenden erweist sich wegen der fehlenden
Axialkräfte hier als besonders vorteilhaft, da die Rohrwendel
in axialer Richtung nicht belastbar ist – der Abstand der
Rohrwindungen würde verkürzt, was den Wirkungsgrad
des inneren Wärmeübertragers verschlechtern würde.
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Nach
weiteren vorteilhaften Ausführungsformen weist die Bohrung
zur Aufnahme des einzuwalzenden Rohrendes Hinterschnitte unterschiedlicher Anzahl
und Form auf. Damit ist es möglich, das Rohrmaterial beim
Einwalzen in die Hinterschnittvertiefungen, z. B. mindestens eine
Ringnut zu verdrängen. Eine besondere Form des Hinterschnittes
ist ein in die Bohrung eingebrachtes Gewinde oder ein Gewindeabschnitt.
Beim Einwalzen des Rohrendes fließt das Rohrmaterial in
die Gewinderillen. Somit wird eine Verkrallung oder Formschluss
mit der Wandung der Bohrung erzielt. Das Rohrende ist in Axialrichtung
stärker in der Bohrung fixiert. Die Auszugskräfte für
das Rohrende bzw. den damit verbundenen Rohrabschnitt können
erheblich gesteigert werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann zwischen
der Wandung der Bohrung und dem Rohrende ein Dichtmittel, vorzugsweise
ein anaerob aushärtendes Dichtmittel vorgesehen sein. Durch
ein solches aushärtendes Dichtmittel wird die Dichtheit
nochmals erhöht, da kleine Spalte oder Unregelmäßigkeiten
in der Oberfläche durch das Dichtmittel ausgefüllt
werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruches 13 gelöst. Erfindungsgemäß wird
ein bekanntes handelsübliches Walzwerkzeug in das Rohrende
eingeführt und in eine Walzbewegung – kreisend
oder rotierend – versetzt, wodurch das Rohrmaterial in
radialer Richtung gegen die Wandung der Bohrung gedrückt
wird. Der Aufweitvorgang erfolgt durch plastische Verformung des
Rohrmaterials. Die oben erwähnten Vorteile wie fehlender
Wärmeeintrag und fehlende Axialkraftbelastung des Rohrendes
gelten ebenso für das erfindungsgemäße
Verfahren.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher
beschreiben. Es zeigen
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1 eine
erste Ausführungsform der Erfindung für einen
Kältemittelleitungsflansch,
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2 eine
zweite Ausführungsform der Erfindung für einen
Kältemittelleitungsflansch,
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3 eine
dritte Ausführungsform der Erfindung für einen
Kältemittelleitungsflansch,
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4 einen
Kältemittelsammler und
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5 eine
integrierte Sammler-Wärmeübertrager-Baueinheit.
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1 zeigt
einen Kältemittelleitungsflansch 1, im Folgenden
kurz Flansch 1 genannt, welcher der Verbindung von nicht
dargestellten Kältemittelleitungen eines Kältekreislaufes
für eine Kraftfahrzeugklimaanlage dient. Als Kältemittel
wird bevorzugt R744 bzw. CO2 verwendet,
wodurch andere Kältemittel jedoch nicht ausgeschlossen
sind. Der Flansch 1 bildet eine Kupplungshälfte,
die mit einer anderen nicht dargestellten Kupplungshälfte
zu einer Rohrkupplung gefügt und verspannt wird. Der Flansch 1 weist
daher eine mit einem Gewinde versehene Durchgangsbohrung 2 auf,
welche der Aufnahme eines nicht dargestellten Spannbolzens dient.
Der Flansch 1 weist ferner eine Durchgangsbohrung 3 für
den Durchfluss von Kältemittel auf. Ein unterer Bohrungsabschnitt 3a,
der einen Gewindeabschnitt 3b aufweist, nimmt ein gestrichelt
dargestelltes Rohrende 4 einer Kältemittelrohrleitung
auf. Der in der Zeichnung oben dargestellte Abschnitt 3c dient
der Aufnahme, Fixierung und Abdichtung des korrespondierenden, nicht
dargestellten Flansches. Erfindungsgemäß ist das
Rohrende 4 in den Bohrungsabschnitt 3a, insbesondere in
den Gewindeabschnitt 3b, d. h. in die Gewinderillen eingewalzt.
Das Einwalzen, auch Einrollieren genannt, erfolgt mittels eines
bekannten handelsüblichen Walzwerkzeuges, welches in das
Rohrende eingeführt wird. Beim Einwalzen wird ein radial
nach außen gerichteter Druck auf das Material des Rohrendes
ausgeübt, sodass dieses einer plastischen Aufweitverformung
unterworfen wird, welche auch dazu führt, dass das Rohrmaterial
in die Gewinderillen des Gewindeabschnittes 3b fließt.
Nach dem Einwalzvorgang ist die Verbindung zwischen dem Rohrende 4 und
dem Flansch 1 fluid- und gasdicht, wobei diese Dichtheit
auch höheren Drücken über 150 und über
200 bar standhält. Beim Aufweitprozess durch Einwalzen
werden auf die Rohrwand des Rohrendes 4 und den Flansch 1 nur
radial wirkende Kräf te ausgeübt, nicht dagegen
Axialkräfte. Das Rohrende 4 braucht somit nicht
in axialer Richtung abgestützt zu werden. Darüber
hinaus entsteht beim Einwalzen praktisch keine Wärme, d.
h. das Gefüge des Werkstoffes für den Flansch 1 wird
nicht verändert. Da der Flansch 1 vorzugsweise
für eine mit CO2 betriebene Klimaanlage
verwendet wird, müssen zugelassene standardisierte Werkstoffe
verwendet werden. Im vorliegenden Falle wird für den Flansch 1 eine
Aluminiumlegierung mit der handelsüblichen Bezeichnung EN
AW 6060, EN AW 6082 oder EN AW
6005A verwendet. Dieser Werkstoff besitzt eine Brinellhärte von
100, die auch nach dem Fügeprozess durch Einwalzen noch
vorhanden ist. Würde man das Rohrende 4 in den
Flansch einlöten, würde die Härte nach dem
Lötprozess um mehr als die Hälfte reduziert sein,
der Werkstoff würde also durch das Löten weicher
und damit nicht mehr den Zulassungsbestimmungen genügen.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Ausbildung
eines Flansches 5, welcher eine Durchgangsbohrung 6 für
das Kältemittel und einen Bohrungsabschnitt 6a für
die Aufnahme eines hier nicht dargestellten Rohrendes einer Kältemittelleitung
aufweist. Der Bohrungsabschnitt 6a weist einen Hinterschnitt 6b auf,
der als Ringnut mit einem etwa rechteckförmigen Querschnitt
ausgebildet ist. Beim Einwalzen des Rohrendes in die Bohrung 6a wird
das Rohrmaterial in den Hinterschnitt bzw. die Ringnut 6b verdrängt,
wodurch die axiale Fixierung des Rohrendes im Flansch 5 verbessert
wird. Darüber hinaus wird auch die Dichtigkeit verbessert.
Ansonsten entspricht der Flansch 5 dem Flansch 1 gemäß 1. Die
Anzahl der Ringnuten kann in einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel
auch zwischen zwei und vier oder mehreren Ringnuten liegen. Dadurch
wird dich Dichtigkeit und axiale Fixierung weiter verbessert.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Flansch 7 mit
einer Durchgangsbohrung 8 für das Kältemittel
und einem Bohrungsabschnitt 8a zur Aufnahme des Rohrendes
der Kältemittelleitung. Die Bohrung 8a weist einen
Hinterschnitt 8b auf, welcher als im Querschnitt dreieckförmige
Ringnut ausgebildet ist. Beim Einwalzen des Rohrendes wird das Rohrmaterial
in die Ringnut 8b verdrängt, sodass sich eine
bessere Verankerung im Flansch 7 ergibt. Im Vergleich zu
einer glattwandigen Bohrung können die Rohraus zugskräfte
(als Maß für die axiale Belastbarkeit des Kältemittelrohres)
wesentlich gesteigert werden. Dies haben Versuche der Anmelderin
gezeigt. Die Verbindung des zweiten zu kuppelnden Rohres mit dem
zweiten Flansch kann vorzugsweise auf die gleiche Art, d. h. durch
Einwalzen des Rohrendes erfolgen.
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Die
Dichtheit der oben beschriebenen Verbindungen zwischen Rohrende
und Flanschbohrung kann durch ein vor dem Einwalzen aufzubringendes (nicht
dargestelltes) Dichtmittel weiter verbessert werden. Das vorzugsweise
anaerob aushärtende Dichtmittel wird in flüssiger
oder pastöser Form auf die Wandungen der Bohrung und/oder
des Rohrendes aufgebracht und härtet nach dem Einwalzen
aus.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, nämlich
einen Kältemittelsammler 9 als an sich bekannte
Komponente eines Kältemittelkreislaufes. Der Kältemittelsammler 9,
der als Volumenpuffer und Speicher sowie der Trennung von flüssiger
und gasförmiger Kältemittelphase dient, ist hinter
einem nicht dargestellten Verdampfer eines Kältemittelkreislaufes
angeordnet, d. h. auf der Niederdruckseite. Der Kältemittelspeicher 9 weist
einen Behälter 10 auf, welcher durch ein als Deckel 11 ausgebildetes
Verschlussteil verschlossen ist. Der Deckel 11 weist zwei
Kältemittelanschlüsse 11a (Niederdruckeingang)
und 11b (Niederdruckausgang) auf, über welche
der Behälter 9 in den Kältemittelkreislauf
eingebunden ist. Innerhalb des Behälters 10 ist
ein U-förmig ausgebildetes Saugrohr 12 angeordnet,
dessen ausgangsseitiges Rohrende 12a in eine Bohrung 13 des
Deckels 11 eingewalzt ist. Das eingangsseitige Ende 12b des
Saugrohres 12 mündet in einen Gasfilter 14,
der sich unterhalb einer Prallplatte 15 befindet. Der Kältemitteldampf
tritt über den Anschluss 11a in den Behälter 10 ein,
trifft auf die Prallplatte 15, wobei eine Trennung von
flüssiger und dampfförmiger Phase stattfindet;
das flüssige Kältemittel sammelt sich im unteren
Bereich des Behälters 10. Das gasförmige
Kältemittel wird über den Gasfilter 14 über
das Saugrohr 12 angesaugt und über den Anschluss 11b (Niederdruckauslass)
durch die Durchgangsbohrung 13 abgesaugt. Die Verbindung zwischen
Rohrende 12a des Saugrohres 12 und der Bohrung 13 wird – wie
oben ausgeführt – ebenfalls durch Einwalzen hergestellt,
wie dies in den Ausführungs beispielen gemäß 1 bis 3 für
einen Flansch beschrieben wurde. In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Flansch somit durch einen Deckel oder ein Verschlussteil
ersetzt.
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Bei
der Montage des Behälters wird zunächst die Baueinheit
Saugrohr 12, welche unter anderem den Gasfilter 14 und
die Prallplatte 15 umfasst, komplettiert; danach wird das
Saugrohrende 12a mit dem Deckel 11 verbunden,
indem es in die Bohrung 13 eingesetzt und in die Wandung
der Bohrung 13 eingewalzt oder einrolliert wird. Damit
ist eine kältemitteldichte Verbindung geschaffen. Vorteilhaft ist
auch hier, dass beim Einwalzen keine Axialkräfte – wie
bei einer herkömmlichen Aufweitung – auftreten.
Das Saugrohr 12 muss also nicht beim Einwalzen in axialer
Richtung abgestützt werden, was eine aufwändige
Vorrichtung erforderlich machen würde. Ebenso vorteilhaft
ist, dass durch das Einwalzen kein Wärmeintrag stattfindet,
da anderenfalls die bereits montierten Kunststoffteile wie z. B.
Gasfilter 14 und Prallplatte 15 in Mitleidenschaft
gezogen würden. Anschließend werden Deckel 11 und
Saugrohr 12 in den Behälter 10 eingesetzt
und dicht verschlossen.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße
Verbindung durch Einwalzen. Bei einer integrierten Sammler-Wärmeübertrager-Baueinheit 16,
im Folgenden auch kurz Baueinheit 16 genannt, welche eine
Kombination eines Kältemittelsammlers (vgl. Ausführungsbeispiel
gemäß 4) und eines inneren Wärmeübertragers
darstellt. Die Baueinheit 16 wird daher auch als Kombieinheit
bezeichnet. Die Kombieinheit 16 weist einen äußeren,
zylindrischen Gehäusemantel 17 auf, welcher durch
eine Bodenplatte 18 und eine Deckelplatte 19 (auch
Verschlussteile 18, 19 genannt) verschlossen wird.
Die Bodenplatte 18 weist einen Hochdruckeinlass 20 und
die Deckelplatte 19 einen Hochdruckauslass 21 auf.
Zwischen beiden ist eine Rohrwendel 22 angeordnet, welche
von Hochdruck-Kältemittel (in der Zeichnung also von unten nach
oben) durchströmt wird. Der Hochdruckeinlass 20 befindet
sich Strömungsrichtung hinter einem nicht dargestellten
Gaskühler der CO2-Klimaanlage. Radial
innerhalb der Rohrwendel 22 ist ein Kältemittelsammler 23 mit
einem zylindrischen Behältermantel 24, vorzugsweise
aus Kunststoff, und einem Saugrohr 25 (Niederdruckrohr)
angeordnet. Die übrigen Teile des Kältemittelsammlers 23 werden
hier nicht erwähnt. Der innere Wärmeübertrager
wird – wie auch aus dem Stand der Technik bekannt – durch die
Rohrwendel 22 (Hochdruckrohr), den äußeren Gehäusemantel 17 und
den inneren Behältermantel 24 gebildet. Der innere
Wärmeübertrager stellt eine thermische Koppelung
von warmem Kältemittel der Hochdruckseite mit kaltem Kältemittel
der Niederdruckseite dar. Die Rohrwendel 22 weist ein eingangsseitiges
Rohrende 22a und ein ausgangsseitiges Rohrende 22b auf,
wobei das Rohrende 22a in die Bodenplatte 18 und
das Rohrende 22b in die Deckelplatte 19 erfindungsgemäß eingewalzt
sind, d. h. beide Rohrenden 22a, 22b sind kältemitteldicht
mit den Verschlussteilen 18, 19 verbunden. Auch
hier erweist es sich als vorteilhaft, dass beim Einwalzen der Rohrenden 22a, 22b keine
Axialkräfte auf die Rohrenden ausgeübt werden,
sodass die Wendel 22 nicht in axialer Richtung belastet
wird. Anderenfalls würde sich der Abstand der Windungen
in unzulässigerweise verändern, was den Wirkungsgrad
des inneren Wärmeübertragers ungünstig
beeinflussen würde. Ein Abfangen von Axialkräften – wie
sie beim herkömmlichen Aufweiten auftreten würden – wäre bei
dieser Bauart kaum möglich. Darüber hinaus ist auch
der fehlende Wärmeeintrag beim Einwalzen der Rohrenden 22a, 22b wegen
der in unmittelbarer Nähe befindlichen Kunststoffteile
von Vorteil. Beim Löten oder Schweißen der Rohrenden
würden die Kunststoffteile stark beschädigt werden.
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Die
Deckelplatte 19 weist ferner einen Niederdruckeinlass 26 und
die Bodenplatte 18 einen Niederdruckauslass 27 auf,
welche als Kältemittelanschlüsse ausgebildet sind. Über
die Kältemittelanschlüsse 20, 21 auf
der Hochdruckseite und die Kältemittelanschlüsse 26, 27 auf
der Niederdruckseite ist die Kombieinheit 16 an den Kältemittelkreislauf der
Klimaanlage angeschlossen. Dieser Anschluss erfolgt über
weitere nicht dargestellte Kältemittelflansche, wie sie
oben, insbesondere zu den Ausführungsbeispielen gemäß 1 bis 3 beschrieben sind.
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Aus
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen geht hervor,
dass die erfindungsgemäße Rohrverbindung durch
Einwalzen eines Rohrendes in ein Kupplungsteil, einen Flansch oder
ein Verschlussteil mehrere Anwendungsmöglichkeiten zeigt, welche
jedoch keine abschließende Aufzählung bedeu ten.
Denkbar wäre beispielsweise auch eine ähnliche
Verbindung bei einem Kältemittel-Kondensator oder einem
Gaskühler einer CO2-Klimaanlage.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wurde oben bereits
angesprochen: es wird mit einem handelsüblichen Walz- oder
Rollierwerkzeug durchgeführt, welches auf seinem Umfang
Walzen aufweist, welche das Rohrmaterial bei plastischer Verformung in
radialer Richtung nach außen verdrängen. Das Walzwerkzeug
führt dabei eine kreisende Bewegung entlang der Innenobenfläche
des Rohrendes aus.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10326958
A1 [0003, 0003]
- - DE 10261887 B4 [0004]
- - DE 102006031197 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - EN AW 6060 [0022]
- - EN AW 6082 [0022]
- - EN AW 6005A [0022]