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Die
Erfindung betrifft eine stiftförmige Vorrichtung zur Applikation
einer Kosmetikflüssigkeit mit einem Schaft, in dem sich
ein Reservoir der Kosmetikflüssigkeit befindet, und einem
endseitig von dem Schaft gehaltenen Applikator aus einem Kapillarkräfte
auf die Kosmetikflüssigkeit ausübenden Fasermaterial
zum Auftragen der Kosmetikflüssigkeit, der in fluidischem
Kontakt mit dem Reservoir steht. Eine solche Vorrichtung zur Applikation
von fließfähiger Wimperntusche als kosmetische
Flüssigkeit geht beispielsweise aus der
EP 0 432 384 A1 hervor.
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In
der Farb- und Pflegekosmetik sind verschiedene Vorrichtungen zur
Applikation von Kosmetikflüssigkeiten in einer Vielzahl
von Konstruktionen und Formen bekannt. Applikatoren, bei denen die Kosmetikflüssigkeit
durch Kapillarkräfte von einem Reservoir an die Oberfläche
des Applikators transportiert wird, gewährleisten, dass
die Oberfläche des Applikators stets gleichmäßig
benetzt ist. Ein homogener Auftrag der Kosmetikflüssigkeit
ist somit auf einfache Weise möglich.
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An
den Applikator einer solchen Vorrichtung werden verschiedene Anforderungen
gestellt. Dieser soll beispielsweise einen durch Kapillarkräfte
getriebenen Transport der Kosmetikflüssigkeit ermöglichen,
eine für die Benutzungssituation ausreichende Stabilität
aufweisen und außerdem eine angenehme Haptik beim Auftragen
der Kosmetikflüssigkeit auf die Haut vermitteln. Kapillare
Fasermaterialien beispielsweise verpresste Faserbündel
haben sich als besonders geeignete Materialien erwiesen.
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Bei
Applikatoren dieser Art hat sich gezeigt, dass bei manchen Kosmetikflüssigkeiten
eine Veränderung ihrer Konsistenz oder Farbe an dem Applikator
auftritt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Applikation
einer Kosmetikflüssigkeit anzugeben, welche sowohl einen
durch Kapillarkräfte angetriebenen Transport als auch eine
homogene Applikation der Kosmetikflüssigkeit erlaubt.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
nach Anspruch 1.
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Die
erfindungsgemäße stiftförmige Vorrichtung
zur Applikation einer Kosmetikflüssigkeit weist einen Schaft
auf, in dem sich ein Reservoir der Kosmetikflüssigkeit
befindet. Endseitig an dem Schaft ist ein Applikator aus einem Kapillarkräfte
auf die Kosmetikflüssigkeit ausübenden Fasermaterial
zum Auftragen der Kosmetikflüssigkeit gehalten, der in
fluidischem Kontakt mit dem Reservoir steht. In dem Transportweg
der Kosmetikflüssigkeit von dem Reservoir zu dem Applikator
ist ein Transportelement angeordnet, welches eine kapillarwirksame
Hohlraumstruktur nach der Art eines offenporigen Schaumes aufweist.
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Auf
ihrem Transportweg von dem Reservoir zu dem Applikator durchquert
die Kosmetikflüssigkeit ein Transportelement, welches eine
kapillarwirksame Hohlraumstruktur nach der Art eines offenporigen Schaumes
aufweist. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt,
dass durch diese Maßnahme die Homogenität des
Auftrags einer Kosmetikflüssigkeit wesentlich verbessert
werden kann.
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Für
diesen Effekt wird die folgende Erklärung vermutet: Kosmetische
Flüssigkeiten sind vielfach mehrphasige Emulsionen oder
Dispersionen. Ein ungleichmäßiger Auftrag einer
Kosmetikflüssigkeit bzw. eine Veränderung ihrer
Eigenschafen oder Farbe kann mit einer Entmischung der einzelnen
Phasen erklärt werden. Bei einer einphasigen Kosmetikflüssigkeit,
in der ein Farbstoff gelöst ist, kann ein ungleichmäßiger
Farbauftrag ebenfalls mit einer Entmischung erklärt werden.
Im entmischten Zustand liegen wiederum zwei unterschiedliche, nämlich
eine ge- und eine entfärbe Phase vor.
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Die
Entmischung einer Kosmetikflüssigkeit tritt besonders in
den Fällen auf, in denen diese durch ein kapillarwirksames
Fasermaterial transportiert wird. Der Transport der Kosmetikflüssigkeit
in einem Fasermaterial scheint die Entmischung in einzelne Phasen
zu begünstigen.
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Es
konnte herausgefunden werden, dass ein Material mit einer Hohlraumstruktur
nach der Art eines offenporigen Schaumes keine oder zumindest eine
sehr geringe Entmischungswirkung auf die Kosmetikflüssigkeit
hat. Im Gegensatz zu Fasermaterialien hat ein solches poröses
Material sogar in vielen Fällen den Effekt, bereits entmischte
Phasen wieder miteinander zu vermischen. Der Transport einer Kosmetikflüssigkeit
in einem Transportelement mit der beschriebenen Hohlraumstruktur
sorgt also für eine Durchmischung der einzelnen Phasen
oder beugt zumindest der Entmischung vor.
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Indem
nun ein Transportelement mit der beschriebenen Hohlraumstruktur
nach der Art eines offenporigen Schaumes in den Transportweg der
Kosmetikflüssigkeit integriert wird, kann eine ggf. bereits vorliegende
Entmischung in einzelne Phasen wieder rückgängig
gemacht, zumindest aber kann der Entmischung wirksam vorgebeugt
werden.
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Hat
sich eine Kosmetikflüssigkeit nach einer längeren
Aufenthaltsdauer in dem Reservoir oder einer aus einem Fasermaterial
gebildeten, dem Transportelement vorgeschalteten Transportstrecke
teilweise entmischt, so werden die entmischten Phasen durch den
Transport in dem Transportelement wieder miteinander vermischt.
Die Kosmetikflüssigkeit kann homogen, beispielsweise als
homogene Dispersion oder Emulsion aufgetragen werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann besonders vorteilhaft
auf dem Gebiet der Farbkosmetik eingesetzt werden. In der Regel
setzt sich die Farbe einer Kosmetikflüssigkeit aus einer
Mehrzahl einzelner Farbkomponenten zusammen. Durch eine Entmischung
der einzelnen Farbkomponenten verschiebt sich der ursprünglich
angestrebte Farbton. Dieser Effekt kann mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weitgehend vermieden werden, so dass ein farblich homogener
Auftrag möglich ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der stiftförmigen Vorrichtung gehen aus
den von Anspruch 1 abhängigen Unteransprüchen
hervor.
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Zur
Verbesserung des Transportes der Kosmetikflüssigkeit aus
dem Reservoir in den Applikator erstreckt sich das Transportelement,
nach einer Ausführungsform, in das Reservoir hinein.
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Auf
diese Weise wird die Kontaktfläche zwischen der in dem
Reservoir vorhandenen Kosmetikflüssigkeit und dem Transportelement
vergrößert.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform ist das Reservoir mit einem
kapillaren Füllmaterial gefüllt. Die Kosmetikflüssigkeit
ist durch die Bindung an das kapillare Füllmaterial auslaufsicher
in dem Reservoir gebunden.
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Die
Kosmetikflüssigkeit kann nach einer weiteren Ausführungsform
besonders einfach in das mit einem kapillaren Füllmaterial
gefüllte Reservoir eingefüllt werden, wenn es
sich bei diesem um ein Fasermaterial handelt. Fasermaterial ist
außerdem preisgünstig und einfach zu verarbeiten.
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Wird
das Reservoir mit einem Fasermaterial gefüllt, tritt möglicherweise
bereits während der Lagerung eine Entmischung der einzelnen
Phasen der kosmetischen Flüssigkeit auf. Nach einer weiteren Ausführungsform
wird daher das Transportelement zwischen dem Applikator und dem
Reservoir angeordnet, so dass die Kosmetikflüssigkeit bei
der Entnahme aus dem Reservoir das Transportelement durchquert und
eine erneute Vermischung der Komponenten erfolgt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform ist innerhalb des Schaftes
ein Kanal vorhanden, der einerseits mit einer Verbindungsöffnung
in das Reservoir und andererseits mit einer Austrittsöffnung
nach außen mündet. Von der Austrittsöffnung
her erstreckt sich der Applikator, von der Verbindungsöffnung
her erstreckt sich das Transportelement in diesen Kanal. Eine solche
Ausgestaltung des Schaftes erlaubt eine fertigungstechnisch einfache Halterung
sowohl des Applikators als auch des Transportelementes.
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Der
Transport der Kosmetikflüssigkeit durch das Transportelement
kann nach einer weiteren Ausführungsform dadurch verbessert
werden, dass das Transportelement mit einem Überstand aus
der Verbindungsöffnung heraus und in das Reservoir hinein ragt.
Auf diese Weise ist sowohl eine große Kontaktfläche
zwischen Transportelement und der kosmetischen Flüssigkeit
in dem Reservoir als auch ein sicherer Transport der Kosmetikflüssigkeit über
die Schnittstelle zwischen dem Kanal und dem Reservoir hinweg gewährleistet.
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Eine
Entmischung der der Kosmetikflüssigkeit bereits in dem
Reservoir kann dadurch vermieden werden, dass das Reservoir mit
einem kapillaren Füllmaterial gefüllt wird, welches
eine kapillarwirksame Hohlraumstruktur nach der Art eines offenporigen Schaumes
aufweist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist das Transportelement von zumindest
einem Teilbereich des Füllmaterials gebildet. Ein solches
Füllmaterial mit einer offenen Porosität zeigt
auch über längere Zeit praktisch keine Entmischungstendenzen bezüglich
der Kosmetikflüssigkeit. Somit hat bereits das Füllmaterial
diejenige Wirkung auf die Kosmetikflüssigkeit, die sonst
das Transportelement ausübt. Aus diesem Grund können
das Transportelement und das Füllmaterial zu einer Funktionseinheit
zusammengefasst werden – einstückig ausgestaltet sein.
Zumindest ein Teil des Füllmaterials, bevorzugt derjenige
Teil, der dem Applikator zugewandt ist, wirkt als Transportelement.
Im Extremfall kann sogar das gesamte Füllmaterial als Transportelement
aufgefasst werden, sodass nicht nur eine gemeinsame, sondern eine
identische Funktionseinheit entsteht. Im Regelfall wird jedoch das
Transportelement durch einen Teil des Füllmaterials gebildet
sein. Ein besonders geeignetes Füllmaterial ist ein Sintermaterial, insbesondere
ein Kunststoffsintermaterial.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform ist die mittlere Porengröße
des Füllmaterials des Reservoirs größer
als die Porengröße des Materials für
das Transportelement. Vorteilhaft kann auf diese Weise die Speicherkapazität
des Reservoirs vergrößert werden. Auch ein solches
Transportelement kann mit dem Füllmaterial einstückig
bzw. einteilig ausgestaltet sein. Gemäß einer
solchen Ausführungsform zeigt das Transportelement, aufgrund
seiner kleineren Porosität, eine hohe Kapillarwirkung,
während das Füllmaterial, aufgrund seiner größeren
Porengröße, eine hohe Speicherfähigkeit
aufweist. Der Übergang. der mittleren Porengröße
von dem Transportelement zu dem Füllmaterial kann – insbesondere
wenn die beiden Bauteile einstückig ausgebildet sind – durchaus mehr
oder weniger kontinuierlich verlaufen.
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Die
im Rahmen der vorstehenden Ausführungsform beschriebenen Überlegungen
weisen auch ohne die durch Anspruch 1 gegebenen Einschränkungen
eine erfinderische Qualität auf. So ist beispielsweise
eine Vorrichtung zur Applikation einer Kosmetikflüssigkeit
denkbar, in deren Schaft sich ein Reservoir einer Kosmetikflüssigkeit
befindet, und deren endseitig von dem Schaft gehaltener Applikator zwar
Kapillarkräfte auf die Kosmetikflüssigkeit ausübt,
nicht jedoch aus einem Fasermaterial hergestellt ist. Für
den Applikator kann ein beliebiges, Kapillarkräfte auf
die Kosmetikflüssigkeit ausübendes Material, beispielsweise
ein Sintermaterial gewählt werden. Der Applika tor steht
auch in diesem Fall in fluidischem Kontakt mit dem Reservoir, wobei
die Kosmetikflüssigkeit auf ihrem Transportweg von dem
Reservoir zu dem Applikator eine Hohlraumstruktur durchquert, deren
mittlere Porengröße von dem Reservoir zu dem Applikator
hin abnimmt. Während der in diesem Fall möglicherweise
an das Füllmaterial des Reservoirs einstückig
angeformte Applikator eine geringe mittlere Porengröße
aufweist, die eine hohe Kapillarkraft auf die Kosmetikflüssigkeit
ausübt, weist das angeformte Füllmaterial eine
große mittlere Porengröße auf, die die
Aufnahme der Kosmetikflüssigkeit begünstigt.
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Das
Material des Transportelementes, welches eine kapillarwirksame Hohlraumstruktur
nach der Art eines offenporigen Schaumes aufweist, weist nach einer
weiteren Ausführungsform bezüglich seiner Hohlraumstruktur
keine Vorzugsrichtung auf. Ein solches Material wäre im
Idealfall bezüglich seiner Hohlraumstruktur isotrop. Diese
Eigenschaft ist insbesondere im Vergleich mit der Hohlraumstruktur
eines Faserbündels, welches wegen der Kanäle zwischen
den einzelnen Fasern eine deutliche Vorzugsrichtung in seiner Hohlraumstruktur
aufweist, zu beurteilen.
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Ein
besonders geeignetes Material für das Transportelement
ist ein Sintermaterial, insbesondere ein Kunststoffsintermaterial,
da dieses gegenüber anderen Sintermaterialien besonders
preiswert und einfach herzustellen ist. Auch metallische oder keramische
Sintermaterialien können trotz ihrer gegenüber
Kunststoffsintermaterialien höheren Kosten eine reizvolle
Alternative darstellen. Das gegenüber Kunststoff höhere
spezifische Gewicht eines Metalls oder einer Keramik führt
zu einer gezielt einsetzbaren Kopflastigkeit der stiftförmigen
Vorrich tung. Die Handhabung einer solchen Vorrichtung wird gezielt verbessert.
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Die
stiftförmige Vorrichtung soll über einen längeren
Zeitraum lagerfähig sein, ohne dass die Qualität
der Kosmetikflüssigkeit abnimmt. Dies ist nur zu gewährleisten,
wenn das Material des Schaftes, der das Reservoir umgibt, für
die Inhaltsstoffe der Kosmetikflüssigkeit eine geringe
Durchlässigkeit aufweist. Diese Forderung nach einer geringen
Permeation erlaubt lediglich die Verwendung speziell geeigneter
Materialien für den Schaft. Gleichzeit soll die Außenseite
des Schaftes optisch und haptisch ansprechend sein, diese Bedingung
schränkt die Auswahl an geeigneten Materialien weiter ein.
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Den
Anforderungen hinsichtlich der Materialwahl des Schaftes wird nach
einer Ausführungsform dadurch entsprochen, dass das Reservoir
durch eine in den Schaft einsetzbare Kartusche gebildet ist. Somit
wird für die Kartusche ein Material gewählt, welches
für die Inhaltsstoffe der Kosmetikflüssigkeit weitgehend
permeationsdicht ist. Für den Schaft hingegen kann ein
optisch und/oder haptisch ansprechendes Material gewählt
werden. Durch diese funktionelle Trennung kann für jedes
Bauteil aus einer Vielzahl von Materialien das jeweils geeignete
ausgewählt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
stiftförmigen Vorrichtung gehen aus den vorstehenden nicht
angesprochenen Unteransprüchen hervor. Die Erfindung wird
im Folgenden anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
weiter erläutert. Dabei wird die stiftförmige Vorrichtung
zur Applikation einer Kosmetikflüssigkeit beispielhaft
anhand eines Mascarastiftes erläutert.
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Es
zeigen:
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1 bis 4 jeweils
einen Mascarastift in einer Querschnittsansicht.
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1 zeigt
einen Mascarastift 2 als stiftförmige Vorrichtung
zur Applikation einer Kosmetikflüssigkeit, in diesem Fall
zur Applikation von Wimperntusche bzw. Mascara. In einem Schaft 4 des
Mascarastiftes 2 erstreckt sich ein Reservoir 6,
in dem sich eine Mascara bzw. Wimperntusche als Kosmetikflüssigkeit
befindet. Die Kosmetikflüssigkeit wird mit Hilfe eines
in dem Reservoir 6 befindlichen Fasermaterials gespeichert.
Ein fasergefülltes Reservoir 6 lässt
sich bei der Herstellung des Mascarastiftes 2 einfach und schnell
befüllen, die Kosmetikflüssigkeit ist außerdem
auslaufsicher in dem Reservoir 6 gespeichert.
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Der
Schaft 4 ist an einer seiner Endseiten zu einem Kanal 8 ausgeformt,
der in Richtung des Außenraumes des Mascarastiftes 2 in
eine Austrittsöffnung 10, und in Richtung des
Innenraums in eine Verbindungsöffnung 12 mündet.
Von der Austrittsöffnung 10 her ist ein Bürstchen
oder Kämmchen als Applikator 14 in den Kanal 8 eingesteckt,
und von den Wandungen des Kanals 8 gehalten.
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Der
Applikator 14 ist aus einem Fasermaterial hergestellt,
so dass die Kosmetikflüssigkeit durch Kapillarkräfte
angetrieben transportiert wird. Von der Verbindungsöffnung 12 her
ragt ein Transportelement 16 in den Kanal 8 hinein.
Die andere Seite des Transportelementes 16 ragt in das
Reservoir 6 hinein. Das Transportelement 16 wird
ebenso wie der Applikator 14 von den Wänden des
Kanals 8 gehalten. Das Transportelement 16 besteht
aus einem porösen Kunststoffsintermaterial, welches eine
kapillare Hohlraumstruktur nach der Art eines offenporigen Schaumes
aufweist.
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Der
Transport der Kosmetikflüssigkeit, ausgehend von dem Reservoir 6 durch
das Transportelement 16 hindurch bis in den Applikator 14 erfolgt durch
Kapillarkräfte. Die in den Hohlräumen des Fasermaterials
in dem Reservoir 6 gespeicherte Kosmetikflüssigkeit
dringt in das Transportelement 16 ein. Transportelement 16 und
Reservoir 6 bilden eine relativ große Kontaktfläche
aus, da sich das Transportelement 16 in das Reservoir 6 hineinerstreckt. Der
Transport der Kosmetikflüssigkeit verläuft weiter durch
die Hohlraumstruktur des Transportelementes 16 bis an die
Grenzfläche zwischen diesem und dem Applikator 14,
wo die kosmetische Flüssigkeit in diesen übergeht.
Der Applikator 14 ist aus einem Fasermaterial hergestellt,
der kapillar getriebene Transport erfolgt in den Hohlräumen
seines Fasermaterials. In 1 ist schematisch
ein möglicher Transportweg 18 dargestellt. Der
Transport der Kosmetikflüssigkeit erfolgt notwendigerweise
stets durch das Transportelement 16.
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Der
Applikator 14 ist aus einem Faserbündel hergestellt.
Seine Hohlraumstruktur zeigt daher eine räumliche Vorzugsrichtung,
die in Richtung der Längserstreckung des Applikators 14 weist.
Das Transportelement 16 ist aus einem Sintermaterial, vorzugsweise
aus einem Kunststoffsintermaterial gefertigt. Im Gegensatz zu dem
Applikator 14 weist seine Hohlraumstruktur keine Vorzugsrichtung
auf, sie ist im Idealfall isotrop.
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Es
wird vermutet, dass die einer Entmischungstendenz der einzelnen
Komponenten der Kosmetikflüssigkeit entgegenwirkende Wirkung
des Transportelementes 16 mit dessen ungerichteter Hohlraumstruktur
in Zusammenhang steht. Aus diesem Grund ist es prinzipiell denkbar,
als Material für das Transportelement 16 neben
einem Kunststoffsintermaterial weitere Materialien vorzusehen. Denkbar sind
beispielsweise Schwämme oder Schäume, die ebenso
wie das Sintermaterial eine kapillarwirksame Hohlraumstruktur aufweisen,
die keine ausgeprägte Vorzugsrichtung aufweist.
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2 zeigt
einen weiteren Mascarastift 2, in dessen Schaft 4 sich
ein Reservoir 6 für Mascara bzw. Wimperntusche
als kosmetische Flüssigkeit erstreckt. Das Reservoir 6 ist
wiederum mit einem Füllmaterial gefüllt, um ein
Auslaufen der kosmetischen Flüssigkeit zu verhindern. Bei
dem Füllmaterial handelt es im Gegensatz zu dem in 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel nicht um ein Faser- sondern um ein Sintermaterial,
vorzugsweise um ein Kunststoffsintermaterial. Der Schaft 4 des
Mascarastiftes 2 weist wiederum einen Kanal 8 auf,
in welchen ein Applikator 14 eingesteckt ist. Die Wandungen
des Kanals 8 sind mit einer zum Innenraum des Kanals 8 gerichteten
Rippenstruktur versehen, so dass der Applikator 14 auf
seiner Außenseite von den Kämmen der einzelnen
Rippen gehalten ist. Durch eine solche Aufnahme des Applikators 14 ist
es möglich, zwischen dessen Außenseite und der
Innenseite des Kanals 8 einen in Umfangsrichtung des Applikators 14 von
den erwähnten Rippen unterbrochenen Ringspalt zu gewährleisten.
Dieser Ringspalt dient als Belüftungskanal für
das Reservoir 6. Die Entnahme von Kosmetikflüssigkeit
aus dem Reservoir 6 setzt das Nachfließen von
Luft zum Ausgleich des entnommenen Volumens voraus. Dieser Volumenausgleich
ist durch den beschriebenen Ringspalt möglich.
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Der
Applikator 14 ist wiederum aus einem Fasermaterial hergestellt,
und hat die Form eines Kämmchens oder Bürstchens.
Ein möglicher Transportweg 18 der kosmetischen
Flüssigkeit von dem Reservoir 6 zu dem Applikator 14 ist
beispielhaft in 2 dargestellt. Das Transportelement 16 ist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Teilbereich
des Füllmaterials des Reservoirs 6 gebildet. Die
in 2 dargestellte Trennlinie 19 ist mehr oder
weniger willkürlich gesetzt, da es sich bei dem Füllmaterial
des Reservoirs 6 und bei dem Material für das
Transportelement 16 um ein und dasselbe Sintermaterial
handelt. Das Füllmaterial und das Transportelement sind
funktional zusammengefasst. Entscheidend ist lediglich, dass der
Transport der Kosmetikflüssigkeit stets durch das Transportelement 16 hindurch
erfolgt. Im Extremfall kann das gesamte Füllmaterial des
Reservoirs 6 als Transportelement 16 aufgefasst
werden, die Trennlinie 19 würde in diesem Fall
bedeutungslos entfallen.
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Das
in 3 gezeigte Ausführungsbeispiel für
einen Mascarastift 2 weist ein Transportelement 16 auf,
welches ein gemeinsames Bauteil mit dem Füllmaterial des
Reservoirs 6 bildet. Die Bauteile sind durchgängig
in einem Stück aus einem Sintermaterial, vorzugsweise aus
einem Kunststoffsintermaterial, gefertigt. Das Füllmaterial,
welches sich in dem dem Applikator 14 abgewandten Endteil
des Reservoirs 6 befindet, weist eine größere
mittlere Porengröße auf als das Material des Transportelementes 16,
welches sich an den Applikator 14 anschließt,
und in dem diesem zugewandten Teil des Reservoirs 6 erstreckt. Bei
der Herstellung des gezeigten Mascarastiftes 2 wird das
Reservoir 6 zunächst mit einem gröberen Ausgangmaterial
gefüllt, anschließend wird der verbleibende Raum
mit einer feineren Schüttung aufgefüllt. In dem
sich anschließenden Sintervorgang entsteht ein Bauteil,
dessen mittlere Porengröße von dem Applikator 14 zum
Ende des Reservoirs 6 hin zunimmt. Der dem Applikator 14 zugewandte
Teil des Transportstückes 16 erstreckt sich bis
in einem endseitig an den Schaft 4 angeformten Kanal 8.
Von der Austrittsöffnung 10 her ist wie bei den
bisher erläuterten Ausführungsbeispielen der 1 und 2 auch
ein Applikator 14 eingesteckt.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Mascarastift 2.
In dem Schaft 4 erstreckt sich ein Reservoir 6,
der endseitig von dem Schaft 4 gehaltene Applikator ist
durch eine Verschlusskappe 20 in der gezeigten Aufbewahrungssituation
geschützt. Das Reservoir 6 ist durch eine mit
einem Fasermaterial gefüllte Kartusche 22 gebildet.
Das Material der Kartusche 22 ist so ausgewählt,
dass die Inhaltsstoffe der in diesem befindlichen kosmetischen Flüssigkeit
dieses nicht oder nur mit sehr geringer Rate durchdringen können.
Auf diese Weise wird eine hohe Lagerungsstabilität des
Mascarastiftes 2 erreicht. Das Material des Schaftes 4 kann
unabhängig von seinen Permeationseigenschaften primär
unter optischen und haptischen Gesichtspunkte ausgewählt
werden.
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Nach
dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel bildet
die Kartusche 22 endseitig einen Kanal 8 aus,
in den von der Austrittsöffnung 10 her der Applikator 14 und
von der Verbindungsöffnung 12 her das Transportelement 16 eingesteckt
sind. Der Applikator 14 sowie das Transportelement 16 werden
von den Wandungen des Kanals 8 gehalten. Der Applikator 14 ist
aus einem Fasermaterial, das Transportelement 16 aus einem
Sinter material gefertigt. Das Material, vorzugsweise ein Kunststoffsintermaterial,
des Transportelementes 16 weist eine Hohlraumstruktur auf,
die nach der Art eines Schaumes mit offener Porosität ausgestaltet
ist.
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- 2
- Mascarastift
- 4
- Schaft
- 6
- Reservoir
- 8
- Kanal
- 10
- Austrittsöffnung
- 12
- Verbindungsöffnung
- 14
- Applikator
- 16
- Transportelement
- 18
- Transportweg
- 19
- Trennlinie
- 20
- Verschlusskappe
- 22
- Kartusche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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