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Die
Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Rundstrickmaschinen
dieser Art sind in zahlreichen Varianten bekannt (z. B.
EP 0 436 313 B1 ,
DE 195 11 949 A1 ,
PCT WO 02/053817 A1 ).
Sie sind in der Regel als Rundränderstrickmaschinen ausgebildet,
die außer einer drehbar gelagerten Rippscheibe auch einen
ebenfalls drehbar gelagerten Nadelzylinder aufweisen. Zur drehbaren
Lagerung der Rippscheibe ist das Gestell mit einem stationär
angeordneten Rippschlossträger versehen, in dem eine Rippscheibenwelle
drehbar gelagert ist, die zum Antrieb der Rippscheibe dient und
z. B. mittels eines starren Tragrings mit der Rippscheibe verbunden
ist. Am Rippschlossträger ist ein Rippschlossteile aufweisendes
Rippschloss befestigt, das zur Steuerung der Bewegungen von in der
Rippscheibe radial verschiebbar gelagerten Rippnadeln dient. Zusätzlich
kann das Rippschloss Mustervorrichtungen zur wahlweisen Auswahl
der Rippnadeln nach der 2-Wegetechnik (Stricken, Nichtstricken)
oder der 3-Wegetechnik (Stricken, Fang, Nichtstricken) aufweisen.
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Eine
kritische Größe derartiger Maschinen ist ein nachfolgend
kurz als Spaltmaß bezeichneter, parallel zur gemeinsamen
Drehachse von Rippscheibe und Nadelzylinder gemessener Abstand zwischen den
Unterseiten der Rippschlossteile und den Oberkanten der Rippscheibenstege.
Insbesondere dann, wenn die Rippnadeln mit Hilfe von Elektromagneten für
Stricken oder Fang ausgewählt werden, können bereits
kleine Änderungen dieses Spaltmaßes zu einer fehlerhaften
Auswahl der Rippnadeln führen. Es wurde festgestellt, dass
ein Grund für ungewünschte Änderungen
des Spaltmaßes in der Lagerung der Rippscheibenwelle im
Rippschlossträger zu sehen ist. Die Rippscheibenwelle ist
normalerweise mit Hilfe von Rillenkugellagern od. dgl. im Rippschlossträger gelagert,
die auf dem Markt nur mit einem unvermeidbaren, axialen Lagerspiel
erhältlich sind. Als Folge davon ergeben sich insbesondere
bei großen Rippscheibendurchmessern und feinen Teilungen
sowie unter dem Einfluss von Temperaturschwankungen während
des Betriebs der Rundstrickmaschine häufig nicht tolerierbare
Schwankungen des Spaltmaßes. Diese Schwankungen treten
zwar nur im μm-Bereich auf, können aber dennoch
dazu führen, dass eine fehlerfreie elektromagnetische Auswahl
der Rippnadeln nicht möglich ist.
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Ausgehend
davon besteht das technische Problem der Erfindung darin, die Rundstrickmaschine
der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, dass trotz der
beschriebenen Lagerung der Rippscheibenwelle eine sichere, insbesondere
auch elektromagnetische Auswahl der Rippnadeln möglich ist.
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Gelöst
wird dieses Problem erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass die Rippscheibe mittels
eines als Festlager wirkenden, auf ein vorgewähltes Lagerspiel
einstellbaren Lagers direkt am Rippschlossträger abgestützt ist.
Dadurch wird ein nahezu konstantes Spaltmaß sichergestellt.
Da außerdem die Übertragung der Drehbewegung von
der Rippscheibenwelle auf die Rippscheibe mit Hilfe eines Federblechs
erfolgt, werden geringfügige axiale Verschiebungen der
Rippscheibenwelle ausgeglichen, ohne dass hierdurch die axiale Lage
der Rippscheibe und damit das gewünschte Spaltmaß beeinflusst
werden.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
die zum Verständnis der Erfindung wichtigen Teile einer
Rundstrickmaschine, die mit einer Rippscheibe versehen ist;
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2 eine
Einzelheit der Rundstrickmaschine nach 1;
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3 in
einer gegenüber 1 vereinfachten Darstellung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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4 eine
vergrößerte Einzelheit der 3 im Bereich
eines Lagers.
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1 zeigt
eine übliche Rundstrickmaschine mit einem Gestell 1,
von dem in 1 nur eine vertikale Tragsäule
dargetellt ist. In dem Gestell 1 ist ein nicht dargestellter,
stationärer, unterer Tragring befestigt, in dem ein Nadelzylinder 2 um
eine Drehachse 3 drehbar gelagert ist und mit einem üblichen
Antriebsmotor in Umdrehungen versetzt werden kann. Im Nadelzylinder 2 sind übliche
Stricknadeln 4 axial verschiebbar gelagert, die durch ein
Zylinderschloss 5 in üblicher Weise bewegt werden.
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In
einem oberen Teil der Rundstrickmaschine sind die Tragsäulen
des Gestells 1 durch einen oberen Tragkranz 6 verbunden,
der eine zur Drehachse 3 koaxiale Lagerhülse 7 aufweist,
in der ein hohlzylindrischer Teil 8a eines stationären
Rippschlossträgers 8 angeordnet ist. Das Teil 8a weist
an einem oberen Ende einen Außengewindeabschnitt auf, der
in einen Innengewindeabschnitt eines axial unverschieblich, aber
drehbar im Tragkranz 6 gelagerten Einstellrades 9 eingedreht
ist. Durch Drehen des Einstellrades 9 kann das Teil 8a und
damit der gesamte Rippschlossträger 8 in üblicher
Weise parallel zur Drehachse 3 verstellt werden.
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In
dem hohlzylindrischen Teil 8a des Rippschlossträgers 8 ist
mittels Lagern 10, die z. B. aus Rillenkugellagern bestehen,
eine Rippscheibenwelle 11 drehbar gelagert. Diese ist koaxial
zur Drehachse 3 angeordnet und an einem oberen, aus dem
Teil 8a herausragenden Ende mit einem Antriebszahnrad 12 fest
verbunden. Das Antriebszahnrad 12 steht mit einem Antriebsritzel 14 im
Eingriff, das auf einer eine der Tragsäulen durchragenden
Antriebswelle sitzt, auf der normalerweise auch ein Antriebsritzel
für den Nadelzylinder 2 befestigt ist, um die
Rippscheibenwelle 11 und den Nadelzylinder 2 synchron
anzutreiben.
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An
einem unteren, aus dem Teil 8a herausragenden Ende der
Rippscheibenwelle 11 ist ein radial innen liegender Abschnitt
eines Rippscheibentragrings 15 befestigt, der an einem
radial außen liegenden Abschnitt in üblicher Weise
mit einer Rippscheibe 16 fest verbunden oder mit dieser
aus einem Stück gefertigt ist. In der Rippscheibe 16 sind übliche Rippnadeln 17 radial
verschiebbar gelagert. Zur radialen Bewegung der Rippnadeln 17 dient
ein Rippschloss 18, das an einem unterhalb der Lagerhülse 7 angeordneten
und radial zum Teil 8a erstreckten Tragflansch 8b des
Rippschlossträgers 8 befestigt ist.
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Wie
insbesondere 2 zeigt, sind an der Unterseite
des Rippschlosses 18 übliche Schlossteile 19 befestigt,
mittels derer die Bewegungen der Rippnadeln 17 gesteuert
werden. Ist eine mustergemäße Auswahl der Rippnadeln 17 erwünscht,
ist das Kippschloss 18 außerdem mit nicht dargestellten Auswahlmitteln
versehen, die beispielsweise Elektromagnete aufweisen, um eine elektromagnetische Auswahl
der Rippnadeln 17 durchführen zu können.
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Für
eine fehlerfreie Auswahl der Rippnadeln 17 ist es erwünscht,
während des Betriebs der Rundstrickmaschine ein Spaltmaß a
(2) möglichst konstant zu halten, das
zwischen den Oberkanten von Rippscheibenstegen 16a, zwischen
denen die Rippnadeln 17 gelagert sind, und den Unterseiten
der Schlossteile 19 definiert ist. Schon geringfügige,
im μm-Bereich liegende Abweichungen des Spaltmaßes a
von einem vorgewählten Wert können dazu führen, dass
eine sichere Auswahl der Rippnadeln 16 nicht mehr möglich
ist. Derartige Abweichungen können z. B. von einem unvermeidlichen
Axialspiel in den Lagern 10 verursacht werden.
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Rundstrickmaschinen
der beschriebenen Art sind dem Fachmann gut bekannt, so dass auf
die Erläuterung weiterer Einzelheiten verzichtet werden kann.
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Ein
erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
der Rundstrickmaschine ist in 3 und 4 dargestellt,
in denen gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in 1 und 2 versehen
sind. Im Unterschied zu 1 und 2 ist die
Rippscheibe 16 hier nicht starr an dem Rippscheibenträger 15 ausgebildet
oder mit diesem verbunden, sondern über ein z. B. ringförmiges
Federblech 20 an einen mit der Rippscheibenwelle 11 fest
verbundenen Tragring 21 gekoppelt. Zwischen dem Federblech 20 und der
Rippscheibe 16 ist vorzugsweise noch ein Haltering 22 angeordnet,
der mittels Schrauben 23 fest an der Rippscheibe 16 und
mittels weiterer Schrauben 24 fest am Federblech 20 befestigt
ist.
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Gemäß 4 ist
an einer Innenseite des Tragflansches 8b bzw. eines zylindrischen
Ansatzes von diesem eine im Wesentlichen U-förmige, um
die Drehachse 3 umlaufende Lagernut 25a ausgebildet, in
der ein erstes Teil eines Lagers 26 angeordnet ist. Das
andere Teil dieses Lagers 26 ist in weiteren Lagernuten
oder Aussparungen 25b und 25c angeordnet, die
in einem oberen Endabschnitt des Halterings 22 und in der
Unterseite eines die Drehachse 3 umgebenden Lagerrings 27 ausgebildet
sind. Der Lagerring 27 ist mittels der Schrauben 24 an
einer Oberseite des Halterings 22 befestigt.
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Das
Lager 26 ist erfindungsgemäß so ausgebildet,
dass sein axiales, d. h. parallel zur Drehachse 3 vorhandenes
Lagerspiel eingestellt werden kann und sich daher einerseits ein
ausreichend kleines Axialspiel herstellen lässt, um Schwankungen
des Spaltmaßes a möglichst klein zu halten, andererseits aber
dennoch eine ausreichend leichtgängige Drehung des Lagerrings 27 und
damit des Halterings 22 und der von diesem getragenen Rippscheibe 16 relativ
zum Rippschlossträger 8 möglich ist.
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Das
Lager 26 ist vorzugsweise als Kugellager ausgebildet, das
eine Anzahl von Lagerkugeln 28 aufweist, die auf von den
Lagernuten 25a, 25b und 25c gebildeten
Lagerflächen abrollen. Mit ganz besonderem Vorteil wird
als Lager 26 ein Drahtring-Kugellager verwendet, das z.
B. vier in den Lagernuten 25a, 25b und 25c angeordnete
und einander paarweise gegenüberstehende Drahtringe aufweist,
an denen die Lagerflächen ausgebildet sind, auf welchen
die Lagerkugeln 28 abrollen. Die Lagerkugeln 28 haben
zweckmäßig einen Durchmesser, der größer
als der Abstand der Lagerflächen 25b und 25c voneinander
ist, wenn der Haltering 22 und der Lagerring 27 aneinander
liegen, so dass das Spiel zwischen diesen Lagerflächen 25b, 25c bzw.
der Abstand zwischen den Drahtringen in der beschriebenen Weise
mittels der parallel zur Drehachse 3 wirkenden Schrauben 24 eingestellt
werden kann. Mit anderen Worten ist es lediglich erforderlich, den
Haltering 22 und den Lagerring 27 über
das Lager 26 relativ zueinander zu verspannen.
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Ein
Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, dass das Lagerspiel
so eng eingestellt werden kann, dass das Spaltmaß a während
des Betriebs der Rundstrickmaschine praktisch unverändert
bleibt und Probleme bei der Auswahl der Rippnadeln 17 vermieden
werden.
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Zum
Ausgleich etwaiger axialer Schwankungen, die durch die Lager 10,
etwaige Temperaturdehnungen bzw. -stauchungen und andere Einflüsse
auftreten könnten, dient erfindungsgemäß das
Federblech 20. Dieses ist in radialer Richtung ausreichend biegesteif,
um als Übertrager der Drehbewegungen von der Rippscheibenwelle 11 auf
die Rippscheibe 16 wirken zu können. In axialer
Richtung lässt sich das Federblech 20 dagegen
zumindest um einige μm elastisch verformen, so dass sich
etwaige axiale Verschiebungen der Rippscheibenwelle 11 nicht
auf die axiale Lage der Rippscheibe 16 und das Spaltmaß a auswirken.
Außerdem kann die Rippscheibe 16 aufgrund der
Elastizität des Federblechs 20 etwaigen axialen
Verschiebungen des Rippschlossträgers 8 ohne weiteres
folgen. Der Ausdruck ”Federblech” wird dabei stellvertretend
für alle denkbaren Varianten verwendet, die unabhängig
davon, ob sie als umlaufende Ringe, einzelne Segmente oder sonstwie ausgebildet
sind, die beschriebene Funktion ermögli chen.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, das auf vielfache Weise abgewandelt werden
könnte. Insbesondere können andere als die beschriebenen,
ebenfalls einen spielfreien Sitz ermöglichende Lager 26 vorgesehen
werden. Weiter wäre es denkbar, den Haltering 22 und
die Rippscheibe 16 einstückig herzustellen. Zur
exakten Einstellung des Lagerspiels ist es ferner möglich,
Distanzscheiben zwischen den Haltering 22 und den Lagerring 27 einzulegen.
Ferner können anstelle des Federblechs 20 andere
Mittel vorgesehen sein, um axiale Schwankungen und Verstellungen
der Rippscheibe 16 zu ermöglichen. Beispielsweise
wäre es möglich, den Haltering 22 axial verstellbar
mit dem Tragring 21 zu verbinden. Weiter ist klar, dass
der Rippscheibenträger 8 zusammen mit der Rippscheibe 16 axial
mittels des Einstellrades 9 eingestellt werden kann, wie
es beim Vorhandensein eines Nadelzylinders 2 zur Einstellung
der Maschengröße erwünscht ist, d. h.
der Rippschlossträger 8 ist zwar stationär,
jedoch axial verstellbar im Maschinengestell gelagert. Abgesehen
davon ist es für die Zwecke der Erfindung aber grundsätzlich gleichgültig,
ob es sich um eine Rundstrickmaschine mit oder ohne Nadelzylinder
handelt. Schließlich versteht sich, dass die verschiedenen
Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und dargestellten Kombinationen
angewendet werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0436313
B1 [0002]
- - DE 19511949 A1 [0002]
- - WO 02/053817 A1 [0002]