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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren
und Bearbeiten von mehreren Gegenständen, insbesondere
von Postsendungen.
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Eine
Postsendung durchläuft typischerweise mindestens zweimal
eine Sortieranlage und wird dann an die jeweils vorgegebene Zustelladresse
transportiert. Beim ersten Durchlauf wird die Zustelladresse der
Postsendung gelesen. Beim zweiten Durchlauf wird die gelesene Zustelladresse
wieder ermittelt. Die Postsendung wird anschließend an
die ermittelte Zustelladresse transportiert.
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Traditionellerweise
wird beim ersten Durchlauf eine Codierung der Zieladresse auf die
Postsendung gedruckt. Diese Codierung wird beim zweiten Durchlauf
gelesen. Um das Bedrucken von Postsendungen zu vermeiden, wird in
DE 4000603 C2 vorgeschlagen,
beim ersten Durchlauf einen Merkmalsvektor von der Postsendung zu
messen und diesen zusammen mit der gelesenen Zieladresse abzuspeichern.
Beim zweiten Durchlauf wird die Postsendung erneut gemessen. Dadurch
wird ein weiterer Merkmalsvektor erzeugt. Dieser weitere Merkmalsvektor
wird mit den abgespeicherten Merkmalsvektoren verglichen, um den
abgespeicherten Merkmalsvektor von demselben Gegenstand zu finden.
Die Zieladresse, die zusammen mit dem gefundenen Merkmalsvektor
abgespeichert ist, wird als diejenige Zieladresse verwendet, an
den die Postsendung zu transportieren ist.
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Ein
Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
6 ist aus
EP 1222037
B1 bekannt. Die Gegenstände sind dort ebenfalls
Postsendungen, die mindestens einmal eine Sortiermaschine durchlaufen.
Ermittelt wird, in welchem Transportmittel (dort: Behälter)
eine Postsendung zu der Bearbeitungsanlage transportiert wird. Abgespeichert wird,
welche Postsendung in welchem Behälter transportiert wird.
Nach dem Transport wird eine maschinenlesbare Kennzeichnung des
Behälters gelesen. Die Suche nach dem Datensatz wird auf
die Datensätze von Postsendungen aus diesem Behälter
eingeschränkt.
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Aus
US 20050269395 A1 ist
ein Verfahren bekannt, um ein Strichmuster auf einer Postsendung
zu überprüfen. In einem ersten Sortierlauf wird
eine eindeutige Kennzeichnung in form eines Strichmusters („bar code")
auf die Postsendung gedruckt. Außerdem wird ein Merkmalsvektor
für die Postsendung erzeugt, wofür ein Abbild
der Postsendung ausgewertet wird. In einer Datenbank wird ein Datensatz
mit dem Merkmalsvektor und der Kennzeichnung abgespeichert. Die
Postsendung durchläuft ein zweites Mal eine Sortieranlage.
Falls es nicht gelingt, hierbei das Strichmuster zu lesen, so wird
erneut ein Merkmalsvektor erzeugt, und die Postsendung wird anhand
des Merkmalsvektors identifiziert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 6 bereitzustellen, die eine Suchraum-Einschränkung
durchführen, die es nicht erfordert, ein Transportmittel
mit einer maschinenlesbaren Kennzeichnung zu versehen und diese
Kennzeichnung zu lesen, nachdem das Transportmittel zur jeweiligen Bearbeitungsanlage
transportiert wurde.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Vorgegeben
werden mindestens ein messbares Bearbeitungs-Attribut und mindestens
ein messbares Merkmal.
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Verschiedene
Gegenstände werden durch mehrere Transportvorgänge
transportiert. In jedem dieser Transportvorgänge werden
folgende Schritte durchgeführt:
- – Jeweils
mehrere Gegenstände werden in einer Gegenstände-Reihenfolge
in ein Transportmittel verbracht
- – Diese Gegenstände-Reihenfolge wird ermittelt
und abgespeichert.
- – Das Transportmittel mitsamt den in das Transportmittel
verbrachten Gegenständen wird zu einer Bearbeitungsanlage
transportiert.
- – Die Bearbeitungsanlage bearbeitet die zu ihr transportierten
Gegenstände.
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Jeder
Gegenstand wird zu jeweils einer Bearbeitungsanlage transportiert.
Möglich ist, dass alle oder wenigstens einige Gegenstände
zu derselben Bearbeitungsanlage transportiert werden. Für
jeden Gegenstand werden folgende Schritte durchgeführt:
- – Gemessen wird, welchen Wert das
Bearbeitungs-Attribut für den Gegenstand annimmt.
- – Gemessen wird, welchen Wert das Merkmal für
den Gegenstand annimmt.
- – Ein Datensatz für den Gegenstand wird erzeugt
und abgespeichert. Dieser Datensatz umfasst den mindestens einen
gemessenen Merkmalswert und eine Codierung des Bearbeitungs-Attribut-Werts.
- – Anschließend wird der Gegenstand durch einen
der Transportvorgänge zu der jeweiligen Bearbeitungsanlage
transportiert.
- – Anschließend wird erneut ein Wert gemessen,
den das Merkmal für den Gegenstand annimmt.
- – Unter Verwendung des beim erneuten Messen gemessenen
Merkmalswerts wird derjenige abgespeicherte Datensatz ermittelt,
der für den Gegenstand erzeugt wurde. Hierbei wird eine
im Folgenden beschriebene Suchraumeinschränkung durchgeführt.
- – Die jeweilige Bearbeitungsanlage bearbeitet den Gegenstand
abhängig von dem Bearbeitungs-Attribut-Wert, die vom ermittelten
Datensatz umfasst wird.
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Die
Suchraumeinschränkung umfasst folgende Schritte:
- – Unter den abgespeicherten Datensätzen
wird pro Transportvorgang jeweils eine Datensatz-Reihenfolge erzeugt.
Hierbei wird für jeden Transportvorgang unter Verwendung
der abgespeicherten Gegenstände-Reihenfolge dieses Transportvorgangs
eine Datensatz-Reihenfolge unter den Datensätzen für
diejenigen Gegenstände, die durch den Transportvorgang
transportiert werden, erzeugt.
- – Das erneute Messen der Merkmalswerte wird in einer
Mess-Reihenfolge unter den Gegenständen durchgeführt.
- – Mindestens einmal wird eine Sequenz von n Gegenständen,
die in der Mess-Reihenfolge aufeinander folgen, ausgewählt.
- – Aus den n Werten, die das vorgegebene Merkmal für
die ausgewählte Sequenz von n Gegenständen annimmt,
wird eine Sequenz von n Merkmalswerten erzeugt, deren Reihenfolge
mit der Mess-Reihenfolge übereinstimmt. Die Reihenfolge
unter den n Merkmalswerten stimmt also mit der Reihenfolge überein,
in der diese n Merkmalswerte gemessen wurden.
- – Ermittelt wird jede Sequenz von n Datensätzen,
die in einer abgespeicherten Datensatz-Reihenfolge aufeinander folgen
und bei denen die Abfolge der n Werte des Merkmals (Merk-1) mit
der erzeugten Merkmalswerte-Sequenz (v, -, w, z, y) übereinstimmt.
- – Für jeden der n ausgewählten Gegenstände
wird der für diesen Gegenstand abgespeicherte Datensatz unter
den ermittelten Datensätze-Sequenzen gesucht.
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Erfindungsgemäß wird
eine Sequenz von Merkmalswerten ermittelt. Mit Hilfe dieser Sequenz
wird nach dem Datensatz gesucht.
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Die
Erfindung erspart die Notwendigkeit, eine maschinenlesbare Kennzeichnung
eines Transportmittels zu lesen. Nicht erforderlich ist es, dass
die Gegenstände-Reihenfolge mit der Mess-Reihenfolge übereinstimmt.
Daher wird die Möglichkeit berücksichtigt, dass
die Reihenfolge unter den Gegenständen durch einen Transportvorgang
verändert wird.
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Die
Erfindung lässt sich z. B. für die Verarbeitung
und Sortierung von Postsendungen, von Gepäckstücken
von Reisenden oder auch von Containern oder anderen Frachtstücken
anwenden.
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Das
Bearbeitungs-Attribut ist beispielsweise eine Kennzeichnung einer
Zieladresse, an die der Gegenstand zu transportieren ist. Der Zielpunkt
ist z. B. eine Zustelladresse für eine Postsendung oder
eine Fertigungsstraße einer Fabrik oder ein Zielbahnhof
oder Zielhafen oder Zielflughafen für ein Gepäckstück
oder Frachtstück.
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Das
Bearbeitungs-Attribut kann auch 7. B. eine Kennzeichnung eines Eigentümers
des Gegenstands oder eine Abmessung oder das Gewicht des Gegenstands
sein. Das Bearbeitungs-Attribut kann auch das Ergebnis einer Auswertung
eines Beförderungsentgelts sein, mit dem der Gegenstand
versehen ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
gezeigt. Dabei zeigen:
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1 ein
Netz mit drei Bearbeitungsanlagen;
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2 eine
Sequenz von 26 Postsendungen, die die erste Sortieranlage durchlaufen
und in einer Ausschleusungs-Reihenfolge ausgeschleust werden;
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3 die
Zuführ-Reihenfolge, in der die 26 Postsendungen von 2 der
Zuführeinrichtung der zweiten Sortieranlage zugeführt
werden;
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4 die
Suche nach einer Sequenz von n Datensätzen für
die Postsendung 13;
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5 die
Suche nach einer Sequenz von n Datensätzen für
die Postsendung 16;
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6 die
Suche nach einer Sequenz von n Datensätzen für
die Postsendung 17.
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In
den Figuren sind Materialflüsse mit durchgezogenen Linien
dargestellt, Datenflüsse mit gestrichelten Linien.
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1 zeigt
ein Netz mit drei Bearbeitungsanlagen Anl-1, Anl-2 und Anl-3. Diese
drei Bearbeitungsanlagen sind im Ausführungsbeispiel als
Sortieranlagen ausgelegt. Jede Sortieranlage weist eine Zuführeinrichtung
in Form einer Stoffeingabe („feeder"), ein Lesegerät
sowie eine Vielzahl von Ausgabefächern auf. Postsendungen
werden der Stoffeingabe einer solchen Sortieranlage zugeführt.
Die Stoffeingabe vereinzelt die Postsendungen. Die vereinzelten
Postsendungen durchlaufen anschließend die Sortieranlage.
Das Lesegerät erzeugt ein Abbild der Postsendung. Die Sortieranlage
ermittelt unter Verwendung des Abbilds die Zustelladresse, mit dem
die Postsendung versehen ist. Diese Zustelladresse fungiert als
der Bearbeitungs-Attribut-Wert der Postsendung. Die Sortieranlage
schleust die Postsendung abhängig von der erkannten Zustelladresse
in eines der Ausgabefächer aus. Jede der drei Sortieranlagen
Anl-1, Anl-2, Anl-3 ist mit einer zentralen Datenbank DB verbunden
und hat Lese- und Schreibzugriff auf diese Datenbank DB.
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Im
Beispiel von 1 werden zunächst Postsendungen
der Stoffeingabe ZE-1 der Sortieranlage Anl-1 zugeführt.
Die Sortieranlage Anl-1 erzeugt ein digitales Abbild jeder Postsendung
und ermittelt die Zustelladresse. Zunächst versucht die
Sortieranlage Anl-1, die Zustelladresse automatisch per „Op tical
Character Recognition" (OCR) zu ermitteln. Gelingt dies nicht, wird
das Abbild an eine Videocodierstation übermittelt, und ein
Bearbeiter gibt manuell die Zustelladresse – oder wenigstens
die Postleitzahl – ein. Abhängig von der jeweils
ermittelten Zustelladresse schleust die Sortieranlage Anl-1 die
Postsendung in eines der Ausgabefächer aus.
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Im
Beispiel von 1 sind drei Ausgabefächer
Af-1.1, Af-1.2 und Af-1.3 der Sortieranlage Anl-1 dargestellt. Die
Postsendungen, welche die Sortieranlage Anl-1 in das Ausgabefach
Af-1.1 ausgeschleust hat, werden im Beispiel von 1 in
einen Behälter Beh-1 verbracht. Der Behälter Beh-1
mit diesen Postsendungen wird wieder zur Stoffeingabe ZE-1 der Sortieranlage
Anl-1 transportiert. Die Postsendungen aus dem Behälter
Beh-1 werden von der Stoffeingabe ZE-1 vereinzelt und durchlaufen
erneut die Sortieranlage Anl-1.
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Jeder
möglichen Zustelladresse ist ein Zustellgebiet zugeordnet.
Alle Postsendungen an dasselbe Zustellgebiet werden bei jedem Durchlauf
in dasselbe Ausgabefach ausgeschleust. Möglich ist, dass
Postsendungen an verschiedene Zustellgebiete in dasselbe Ausgabefach
ausgeschleust werden. Möglich ist, dass eine Postsendung
mehrmals dieselbe Sortieranlage durchläuft, beispielsweise
weil die Anzahl von Ausgabefächer geringer als die Anzahl
der vorgegebenen Zustellgebiete ist. In diesem Fall wird vorzugsweise
ein „n-pass sequencing" durchgeführt. Ein solches
Verfahren ist aus
EP
948416 B1 bekannt. Nach dem ersten Durchlauf werden die
Postsendungen, die die Sortieranlage in ein Ausgabefach ausgeschleust
hat, in einen Behälter verbracht. Der Behälter
wird zu der Zuführeinrichtung der zweiten Sortieranlage
transportiert, und die Postsendungen werden der Sortieranlage für
den zweiten Durchlauf zugeführt.
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Im
Beispiel von 1 werden die Postsendungen aus
dem Ausgabefach Af-1.1 der Zuführeinrichtung ZE-1 zugeführt
und durchlaufen erneut die Anlage Anl-1. Ein Grund hierfür
kann sein, dass ein n-pass sequencing" durchgeführt wird,
so wie gerade beschrieben. Möglich ist auch, dass einzelne
Postsen dungen mehrfach die Sortieranlage Anl-1 durchlaufen, weil
ein „off-live video coding" durchgeführt wird.
Beim ersten Durchlauf wird ein digitales Abbild der Postsendung
erzeugt. Es gelingt nicht, automatisch die Adresse in diesem Abbild zu
erkennen, so dass das Abbild an eine Videocodierstation übermittelt
wird. Dort wird die Adresse manuell eingegeben. Nachdem dies geschehen
ist, durchläuft die Postsendung erneut die Sortieranlage
und wird abhängig von der eingegebenen Adresse in ein Ausgabefach
ausgeschleust. Möglich ist auch, dass Postsendungen innerhalb
eines Orts oder Zustellgebiet versandt werden und die erste Sortieranlage
Anl-1 für diese Postsendungen daher sowohl die Eingangssortierung
als auch die nachfolgende Abgangssortierung durchführt.
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Die
Postsendungen, welche die Sortieranlage Anl-1 in das Ausgabefach
Af-1.2 ausgeschleust hat, werden im Beispiel von 1 in
einen Behälter Beh-2 verbracht. Der Behälter Beh-1
mit diesen Postsendungen wird zur Stoffeingabe ZE-2 der zweiten
Sortieranlage Anl-2 transportiert. Die Postsendungen aus dem Behälter
Beh-2 werden von der Stoffeingabe ZE-2 vereinzelt und durchlaufen
die Sortieranlage Anl-2. Das entsprechende geschieht mit den Postsendungen,
die die erste Sortieranlage Anl-1 in das Ausgabefach Af-1.3 ausgeschleust
hat. Diese werden im Behälter Beh-3 zur Stoffeingabe ZE-3
der dritten Sortieranlage Anl-3 transportiert.
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Die
beiden übrigen Sortieranlagen Anl-2 und Anl-3 verwenden
erneut das Leseergebnis, das die Sortieranlage Anl-1 erzielt hat.
Damit dies ermöglicht wird, erzeugt die Sortieranlage Anl-1
für jede Postsendung, die die Sortieranlage Anl-1 durchläuft,
einen Datensatz und speichert ihn in der zentralen Datenbank DB
als Teil einer Transport-Information I ab. Dieser Datensatz umfasst
- – eine interne Kennung der Postsendung
sowie
- – eine Kennzeichnung für die Zustelladresse,
die die erste Sortieranlage Anl-1 gelesen hat.
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Jede
weitere Sortieranlage, durch welche die Postsendung läuft,
erkennt diese Postsendung wieder. Daher werden mehrere Merkmale
vorgegeben, die optisch messbar sind. Beispiele für derartige
Merkmale sind:
- – Abmessungen der Postsendung,
- – die Verteilung von Grauwerten und/oder Farbtönen
auf einer Oberfläche der Postsendung,
- – die Lage und Abmessung des Freimachungsvermerks,
- – die Lage und Größe des Adressblocks
und/oder der Angaben zum Absender sowie
- – Merkmale der Zustelladresse, z. B. die Postleitzahl.
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Die
erste Sortieranlage Anl-1 ermittelt für jede Postsendung,
welche die Sortieranlage Anl-1 durchläuft, welchen Wert
jedes vorgegebene Merkmal bei dieser Postsendung jeweils annimmt.
Dadurch erzeugt die erste Sortieranlage Anl-1 einen Merkmalsvektor
(genauer: Merkmalswertevektor), der bei n vorgegebenen Merkmalen
aus n Merkmalswerten besteht. Den Datensatz für die Postsendung
ergänzt die erste Sortieranlage Anl-1 um den Merkmalsvektor,
d. h. um eine Kennzeichnung der n Merkmalswerte.
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Die
zweite Sortieranlage Anl-2 misst ebenfalls für jede Postsendung,
die die Sortieranlage Anl-2 durchläuft, welchen Wert jedes
vorgegebene Merkmal für diese Postsendung jeweils annimmt.
Dadurch erzeugt die zweite Sortieranlage Anl-2 ebenfalls einen Merkmalsvektor
mit n Merkmalswerten. Die zweite Sortieranlage Anl-2 führt
einen Lesezugriff auf die zentrale Datenbank DB durch. Die Merkmalsvektoren
von abgespeicherten Datensätzen werden mit dem aktuell
gemessenen Merkmalsvektor verglichen. Dadurch wird derjenige Datensatz
ermittelt, der von der aktuell zu untersuchenden Postsendung stammt.
Dieser Datensatz umfasst die Zustelladresse der Postsendung, welche
die erste Sortieranlage Anl-1 gelesen hat.
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2 zeigt
eine Sequenz von 26 Postsendungen, die die erste Sortieranlage Anl-1
durchlaufen und in einer Ausschleusungs-Reihenfolge in das Ausgabefach
Af-1.2 ausgeschleust hat. Nach dem Ausschleusen befindet sich als
erstes die Postsendung 1 im Ausgabefach Af-1.2, dann folgt
die Postsendung 2, dann die Postsendung 3 und
so fort. In 2 ist die Sequenz auf zwei Spalten
aufgeteilt. Die Förderrichtung beim Ausschleusen ist durch
einen Pfeil F dargestellt.
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Die
erste Sortieranlage Anl-1 misst für jede Postsendung die
Werte mehrerer Merkmale, darunter den Wert, den ein gekennzeichnetes
Merkmal Merk-1 annehmen kann. Dieses Merkmal Merk1 nimmt für
jede Postsendung genau einen der folgenden Werte an: a, b, c, d,
e, f, r, u, v, w, x, y, z, -. In der Transport-Information I in
der zentralen Datenbank DB wird für jede Postsendung ein
Datensatz gespeichert. Dieser Datensatz umfasst eine interne Kennung
der Postsendung sowie den Wert, den das Merkmal Merk-1 für
diese Postsendung annimmt. In 2 ist dargestellt,
welchen Wert die erste Sortieranlage Anl-1 für jeden der
26 Postsendungen gemessen und als Teil der Transport-Informationen
I abgespeichert hat. Beispielsweise hat die erste Sortieranlage
Anl-1 gemessen und abgespeichert, dass das Merkmal Merk-1 für
die Postsendung 13 den Wert y annimmt.
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Regelmäßig
werden Postsendungen aus dem Ausgabefach Af-1.2 entnommen, in einen
Behälter verbracht und in diesem Behälter zur
Stoffeingabe ZE-2 der zweiten Sortieranlage Anl-2 transportiert.
Beispielhaft ist in 1 der Behälter Beh-2
gezeigt. Die 26 Postsendungen werden in einem einzigen Transportvorgang mittels
des Behälters Beh-2 zur Stoffeingabe ZE-2 transportiert. 2 zeigt
die Ausschleusungs-Reihenfolge, die als die Gegenstände-Reihenfolge
unter den 26 Postsendungen fungiert, sowie die entsprechende Datensatz-Reihenfolge
unter den 26 Datensätzen für diese 26 Postsendungen.
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Die
Reihenfolge, die die erste Sortieranlage Anl-1 beim Ausschleusen
hergestellt hat, wird beim Transportvorgang nicht vollständig
eingehalten. Vielmehr wird die Reihenfolge nur in Teilsequenzen
eingehalten und dadurch eine Zuführ-Reihenfolge erzeugt,
die von der Ausschleusungs-Reihenfolge abweicht. In dieser Zuführ-Reihenfolge
werden die 26 Postsendungen der Stoffeingabe ZE-2 der zweiten Sortieranlage
Anl-2 zugeführt. Diese Zuführ-Reihenfolge mit
den Teilsequenzen veranschaulicht 3. In 3 sind
durch gestrichelte Linien die Grenzen zwischen den Teilsequenzen
angedeutet. Diese Grenzen werden aber nicht physikalisch gekennzeichnet,
z. B. durch Trennkarten. Die zweite Sortieranlage Anl-2 kann die
Ausschleusungs-Reihenfolge nicht ausschließlich aus der
Zuführ-Reihenfolge rekonstruieren.
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Im
Ausführungsbeispiel wird eine Maximal-Anzahl n_max von
ausgewählten Gegenständen vorgegeben. Das Verfahren
wird zunächst anhand von 4 für
die Postsendung 13 erläutert, die als erstes die
Stoffeingabe ZE-2 erreicht. Eine Sequenz von n_max = 5 aufeinander
folgenden Postsendungen wird ausgewählt. Dies sind im Beispiel
von 4 die Postsendungen 13 bis 17.
Die zweite Sortieranlage Anl-2 „weiß" aber nicht, welche
Postsendungen dies sind. Daher sind die n_max = 5 Postsendungen
in 5 mit x1 bis x5 gekennzeichnet.
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Die
zweite Sortieranlage Anl-2 misst den Wert des gekennzeichneten Merkmals
Merk-1 für die fünf Postsendungen x1 bis x5. Dadurch
erzeugt sie eine Merkmalswerte-Sequenz mit n = n_max = 5 Merkmalswerten,
nämlich die Sequenz y, -, u, v, -. Diese Sequenz wird mit
den abgespeicherten Datensätze-Sequenzen in der Transport-Information
I verglichen. 4 zeigt beispielhaft eine Datensätze-Sequenz,
nämlich die für die 26 Postsendungen, die gemeinsam
in dem Behälter Beh-2 transportiert wurden. In dieser Datensätze-Sequenz
gibt es nur eine Teilsequenz von n = n_max = 5 Datensätzen,
bei denen die Merkmalswerte-Sequenz y, -, u, v, - auftritt, nämlich
die Teilsequenz mit den Datensätzen für die Postsendungen 13 bis 17.
Unter Verwendung der übrigen Merkmalswerte wird geprüft,
ob diese fünf Datensätze tatsächlich
von den fünf Postsendungen 13 bis 17 stammen.
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5 veranschaulicht
das Verfahren für die Postsendung 16. Die Gegenstände-Sequenz
besteht aus den Postsendungen 16, 17, 18, 1, 2.
Als Merkmalswerte-Sequenz werden diesmal die n = n_max = 5 Merkmalswerte
v, -, w, z, y gemessen. Diese Sequenz wird mit der Datensatz-Reihenfolge
verglichen. Hierbei wird keine Datensätze-Sequenz mit n
= n_max = 5 gefunden, in der die Merkmalswerte-Sequenz v, -, w,
z, y auftritt.
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Daher
wird n um 1 verringert, also n = 4. Die Gegenstände-Sequenz
Sequenz besteht aus den Postsendungen 16, 17, 18, 1.
Nur die n = 4 Merkmalswerte von den Postsendungen x1, x2, x3 und
x4 werden verwendet. Dies liefert die Merkmalswerte-Sequenz v, -,
w, z. In der Transport-Information I wird aber auch keine Datensätze-Sequenz
mit n = 4 Datensätzen gefunden, in der die Merkmalswerte-Sequenz
v, -, w, z auftritt.
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Erneut
wird n um 1 verringert, also n = 3. Nur die n = 3 Merkmalswerte
von den Postsendungen x1, x2 und x3 werden verwendet. Dies liefert
die Merkmalswerte-Sequenz v, -, W. Eine einzige Datensätze-Sequenz mit
n = 3 Datensätzen wird gefunden, in der die Merkmalswerte-Sequenz
v, -, w auftritt, nämlich die Datensätze-Sequenz
von den n = 3 Postsendungen 16, 17, 18.
Dies wird in 5 durch zwei Rechtecke angedeutet. Unter
Verwendung der Werte des weiteren Merkmals wird geprüft,
ob die Datensätze von den Postsendungen 16, 17, 18 tatsächlich
von den Postsendungen x1, x2 und x3 stammen.
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Die Überprüfung,
ob die gefundene Datensätze-Sequenz tatsächlich
von der ausgewählten Gegenstände-Sequenz stammt,
wird unter Verwendung der gemessenen Werte der übrigen
Merkmale durchgeführt – die gemessenen Merkmalswerte
werden mit den Merkmalswerten der Datensätze verglichen.
Möglich ist, dass hierbei festgestellt wird, dass die gefundene
Datensätze-Sequenz nicht von den Gegenständen
der ausgewählten Gegenstände-Sequenz stammt. Auch
in diesem Falle wird n verringert, um weitere Datensätze-Sequenzen
zu finden, unter denen sich dann die richtige Datensätze-Sequenz
befindet.
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6 veranschaulicht
das Verfahren für den Fall der Postsendung 17.
In diesem Beispiel wird n solange verringert, bis n = 2 gilt. Die
Merkmalswerte-Sequenz ist -, w. Zwei Datensätze-Sequenzen
werden gefunden, nämlich 17, 18 sowie 25, 26.
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Die
Werte der weiteren Merkmale werden verwendet, um zu prüfen,
ob die Postsendungen x1, x2 identisch mit den Postsendungen
17,
18 oder
identisch mit den Postsendungen
25,
26 sind. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Bedeutung |
1, 2,
.... | transportierte
Postsendungen |
Anl-1 | erste
Bearbeitungsanlage |
Anl-2,
Anl-3 | zweite
Bearbeitungsanlagen |
Af-1.1,
Af-1.2,
Af-1.3 | Ausgabefächer
der Bearbeitungsanlage Anl-1 |
Af-2.1,
Af-2.2,
Af-2.3 | Ausgabefächer
der Bearbeitungsanlage Anl-2 |
Beh-1,
Beh-2, ... | Behälter
zum Transport von Postsendungen |
DB | zentrale
Datenbank |
F | Förderrichtung,
in der die Postsendungen Anl-1 durchlaufen |
I | Transport-Information
mit der Gegenstände-Reihenfolge und den zugehörigen
Werten des Merkmals Merk-1 |
Merk-1 | gekennzeichnetes
Merkmal |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4000603
C2 [0003]
- - EP 1222037 B1 [0004]
- - US 20050269395 A1 [0005]
- - EP 948416 B1 [0028]