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Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine und ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine.
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Bei einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine, wird der bedruckbare Bereich einer Bedruckstoffbahn (z. B. einer Papierbahn), respektive einer Zeitungsseite durch den Satzspiegel beschrieben, der um den sogenannten weißen Rand kleiner als die eigentliche Zeitungsseite ist. In Bahnlaufrichtung muss ein bestimmter weißer Rand eingehalten werden, da im Bereich der Spannsysteme von Platten- und Gummizylindern keine Farbe übertragen werden kann. Dies lässt sich bisher nur mit der Verwendung von Sleeves (Druckform- bzw. Gummi-Hülsen) vermeiden.
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Der seitliche weiße Rand ergibt sich heute zwingend durch die Anforderung an die Druckqualität. Wenn nicht unterschiedliche Farben nebeneinander, Farbtrenner im Farbkasten und Einstiche in den Farbwalzen erfordern würden, wäre theoretisch ein über die Bahnbreite hinweg durchgehender Druck möglich. Da aber die Bedruckstoffbahn nach den Druckstellen bzw. Druckwerken in einer Druckmaschine vielfach durch Führungselemente wie Bahnzugelemente (Trolleys) geführt und angetrieben wird, würde jedoch durch deren Pressung auf die bedruckte Bedruckstoffbahn ein Druckbild im Randbereich der Seiten qualitativ leiden, da diese als Rollen ausgeführten Bahnzugelemente, so schmal sie auch ausgeführt werden (ca. 10 mm), die noch nicht ausgehärtete Druckfarbe auf der Bedruckstoffbahn verwischen würden. Deshalb laufen diese als Rollen ausgeführten Bahnzugelemente im heutigen Bereich des weißen Randes.
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Könnte jedoch der weiße seitliche Rand kleiner bzw. schmaler ausfallen oder ganz entfallen, wäre es dem Anwender bei gleichem Satzspiegel erlaubt, mit entsprechend schmaleren Bedruckstoffbahnen seine Herstellkosten zu senken. Beispielsweise beträgt heute bei einer 4-plattenbreiten Druckmaschine mit einer Bahnbreite von 1400 mm (Rheinisches Format) die Summe aller weißen seitlichen Ränder auf die Bahnbreite bezogen etwa 100 mm. Theoretisch könnten somit bei komplettem Entfall aller weißen seitlichen Ränder über 7 Prozent der Bedruckstoffbahnkosten bzw. Papierkosten eingespart werden. Da derzeit der Kostenanteil von Papier an den Herstellkosten einer Zeitung etwa 50 Prozent beträgt, stellt eine Einsparung von 7 Prozent der Papierkosten ein sehr großes Kostenminderungspotential dar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine und ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine zu schaffen, wobei trotz der Verwendung von als Rollen ausgebildeten Bahnzugelementen (Trolleys) eine gleich gute Druckqualität über die ganze Bahnbreite hinweg erreicht und gleichzeitig auf seitliche weiße Ränder als Lauffläche für die Bahnzugelemente verzichtet werden kann.
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Dies wird mit einer Druckmaschine gemäß Patentanspruch 1 bzw. einem Verfahren gemäß Patentanspruch 16 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen definiert.
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Da die Trockneranordnung im Bahnlaufweg unmittelbar nach dem Druckwerk angeordnet ist, ist es somit möglich, die Druckfarbe auf der Bedruckstoffbahn in Breitenrichtung dieser zumindest in den Abschnitten zu trocknen bzw. auszuhärten, in denen nachfolgend z. B. Rollen bzw. Trolleys der Führungseinrichtung auf der Bedruckstoffbahn ablaufen.
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Somit können weiterhin die üblichen Führungseinrichtungen, wie Bahnzugeinrichtungen, verwendet werden, wobei dennoch eine gleich gute Druckqualität über die ganze Bahnbreite hinweg erreicht und gleichzeitig auf seitliche, weiße Ränder als Lauffläche für die Rollen verzichtet werden kann.
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Die auf die Bedruckstoffbahn wie eine Papierbahn aufgebrachte Druckfarbe wird somit vor der ersten Führungseinrichtung nach dem Bedrucken zumindest in den Bereichen, in denen die Trolleys Kontakt zur Bahn haben, vollständig getrocknet, so dass die Druckqualität durch Andrückelemente nicht beeinträchtigt wird.
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Mit der Trockneranordnung kann die Druckfarbe über die ganze Bahnbreite hinweg oder nur besonders verstärkt in den Laufbereichen der Trolleys bzw. Rollen gehärtet werden.
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Es ist möglich, wenn die Bedruckstoffbahn einseitig bedruckt wird, die Druckfarbe auf der bedruckten Seite der Bedruckstoffbahn über die gesamte Bahnbreite oder abschnittsweise über die Bahnbreite hinweg und durchgängig in Längsrichtung der Bedruckstoffbahn auszuhärten bzw. zu trocknen.
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Die erste Trocknereinrichtung kann durch separates oder gemeinsames Verfahren der Trocknereinheiten an unterschiedliche Bahnbreiten und an unterschiedliche Trolley-Positionen angepasst werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die erste Trocknereinrichtung eine Trocknereinheit auf, die sich in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn vollständig über diese erstreckt, so dass mittels dieser Trocknereinheit die Druckfarbe auf der ersten Seite der Bedruckstoffbahn durchgängig in Breitenrichtung über die gesamte Breite der Bedruckstoffbahn und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn getrocknet werden kann.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die sich in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn vollständig über diese erstreckende Trocknereinheit der ersten Trocknereinrichtung entlang der Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn verfahrbar.
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Daher kann diese Trocknereinheit, welche in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn eine Länge aufweist, die in etwa der maximal in der Druckmaschine verarbeitbaren Bahnbreite entspricht, zu der Bedruckstoffbahn feinjustiert werden, so dass immer die gesamte Breite dieser überdeckt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Trockneranordnung eine zweite Trocknereinrichtung auf zum Trocknen der Druckfarbe auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn.
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Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist möglich, wenn die Bedruckstoffbahn einseitig oder zweiseitig bedruckt wird, die Druckfarbe auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn über die gesamte Bahnbreite oder abschnittsweise über die Bahnbreite hinweg und durchgängig in Längsrichtung der Bedruckstoffbahn auszuhärten bzw. zu trocknen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Trocknereinrichtung eine vorbestimmte Anzahl von Trocknereinheiten auf, die in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn mit Abstand voneinander angeordnet sind, so dass mittels dieser Trocknereinheiten die Druckfarbe auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn abschnittsweise in Breitenrichtung und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn getrocknet werden kann.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung sind die vorbestimmte Anzahl von Trocknereinheiten der zweiten Trocknereinrichtung entlang der Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn separat und/oder gemeinsam verfahrbar.
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Daher kann die zweite Trocknereinrichtung durch separates oder gemeinsames Verfahren der Trocknereinheiten an unterschiedliche Bahnbreiten und an unterschiedliche Trolley-Positionen angepasst werden.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Trocknereinrichtung eine Trocknereinheit auf, die sich in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn vollständig über diese erstreckt, so dass mittels dieser Trocknereinheit die Druckfarbe auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn durchgängig in Breitenrichtung über die gesamte Breite der Bedruckstoffbahn und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn getrocknet werden kann.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die sich in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn vollständig über diese erstreckende Trocknereinheit der zweiten Trocknereinrichtung entlang der Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn verfahrbar.
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Daher kann diese Trocknereinheit, welche in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn eine Länge aufweist, die in etwa der maximal in der Druckmaschine verarbeitbaren Bahnbreite entspricht, zu der Bedruckstoffbahn feinjustiert werden, so dass immer die gesamte Breite dieser überdeckt wird.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist jede Trocknereinheit separat aktivierbar und deaktivierbar.
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Daher kann ein Bediener der Druckmaschine beispielsweise in Abhängigkeit von dem Farbauftrag auf die und der Feuchte der Bedruckstoffbahn einzelne Trocknereinheiten separat zuschalten und abschalten, so dass bei minimalem Energieeinsatz für die Trocknung dennoch stets das optimale Druckergebnis erzielt wird.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Trocknereinheiten jeweils Strahlenemittiermittel auf zum Bestrahlen der Druckfarbe, welche mittels Strahlung aushärtbar ist.
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Damit die Trocknung bzw. Verfestigung bei den hohen Bahngeschwindigkeiten in einer Rollenrotationsdruckmaschine von bis zu 15 m/s ausreichend schnell erfolgt, sind der Druckfarbe erfindungsgemäß Bindemittel beigemischt, die durch Strahlung (etwa UV-Strahlung oder Elektronenstrahlen) aushärtbar sind.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Strahlenemittiermittel eingerichtet zum Emittieren von UV-Strahlung oder von Elektronenstrahlen.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung weist die Druckmaschine mehrere Druckwerke auf zum Bedrucken der Bedruckstoffbahn auf der ersten Seite und/oder auf der zweiten Seite dieser mit wenigstens einer Druckfarbe, wobei nach jedem Druckwerk oder nach einem im Bahnlaufweg jeweils letzten Druckwerk eine Trockneranordnung vorgesehen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich die Trockneranordnung bzw. befinden sich die Trockneranordnungen in jedem Fall vor den kritischen Führungseinrichtungen, wie Bahnzugeinrichtungen, und vorzugsweise nach jedem einzelnen Druckwerk oder – je nach Bauform der Druckmaschine – nach einem durch konstruktive Gegebenheiten zusammengefassten Block von Druckstellen, wie z. B. einer Druckeinheit, mindestens aber nach allen Druckwerken auf jeder Seite der Bedruckstoffbahn.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Führungseinrichtung im Bahnlaufweg in der Druckmaschine unmittelbar nach der Trockneranordnung angeordnet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Führungseinrichtung im Bahnlaufweg in der Druckmaschine unmittelbar nach der letzen Trockneranordnung im Bahnlaufweg angeordnet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Führungseinrichtung eine Bahnzugeinrichtung.
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Das Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemäßen Druckmaschine ist in Patentanspruch 16 definiert.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird an einer Position im Bahnlaufweg das Bestrahlen auf der ersten Seite der Bedruckstoffbahn abschnittsweise in Breitenrichtung und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn durchgeführt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird an einer Position im Bahnlaufweg das Bestrahlen auf der ersten Seite der Bedruckstoffbahn durchgängig in Breitenrichtung über die gesamte Breite der Bedruckstoffbahn und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn durchgeführt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können die Position des in Breitenrichtung abschnittsweisen Bestrahlens und die Position des in Breitenrichtung durchgängigen Bestrahlens in jeder Reihenfolge im Bahnlaufweg nacheinander angeordnet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird an einer Position im Bahnlaufweg das Bestrahlen auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn abschnittsweise in Breitenrichtung und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn durchgeführt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird an einer Position im Bahnlaufweg das Bestrahlen auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn durchgängig in Breitenrichtung über die gesamte Breite der Bedruckstoffbahn und durchgängig entlang der Längsrichtung der Bedruckstoffbahn durchgeführt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können die Position des in Breitenrichtung abschnittsweisen Bestrahlens und die Position des in Breitenrichtung durchgängigen Bestrahlens auf der zweiten Seite der Bedruckstoffbahn in jeder Reihenfolge im Bahnlaufweg nacheinander angeordnet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Bedrucken mit mehreren Druckwerken durchgeführt, wobei das Bestrahlen nach jedem Druckwerk oder nach einem im Bahnlaufweg jeweils letzten Druckwerk durchgeführt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Bestrahlen in jedem Fall vor den kritischen Führungseinrichtungen, wie Bahnzugeinrichtungen, und vorzugsweise nach jedem einzelnen Druckwerk oder – je nach Bauform der Druckmaschine – nach einem durch konstruktive Gegebenheiten zusammengefassten Block von Druckstellen, wie z. B. einer Druckeinheit, mindestens aber nach allen Druckwerken auf jeder Seite der Bedruckstoffbahn durchgeführt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Bestrahlen mit UV-Strahlung oder mit Elektronenstrahlen durchgeführt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden vor dem Bedrucken der Bedruckstoffbahn der Druckfarbe Bindemittel beigemischt, welche die Druckfarbe mittels Strahlung aushärtbar machen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer Rollenrotationsdruckmaschine.
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2 zeigt eine übliche Zeitungsseite mit dem Satzspiegel und den weißen Rändern.
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3 zeigt in seitlicher Ansicht eine als Bahnzugeinrichtung ausgebildete Führungseinrichtung der Rollenrotationsdruckmaschine von 1.
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4 zeigt in einer Draufsicht die Führungseinrichtung von 3.
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5 zeigt in seitlicher, vergrößerter Ansicht zwei zu einem Druckturm gestapelte Druckeinheiten der Druckmaschine von 1.
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6 zeigt eine Draufsicht einer Trocknereinrichtung der erfindungsgemäßen Trockneranordnung.
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1 zeigt eine Rollenrotationsdruckmaschine (im Folgenden Druckmaschine) 10, welche einen Unterbau 100, mehrere Rollenwechsler 200, mehrere zu Drucktürmen gestapelte Druckeinheiten 300, eine Bahnführung 400, einen Wende/Falzaufbau 500 und einen Falzapparat 600 aufweist.
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2 zeigt exemplarisch eine übliche Zeitungsseite 70 mit deren seitlichen weißen Rändern 71, dem oberen und dem unteren weißen Rand 72 und dem von den weißen Rändern umgrenzten Satzspiegel 73.
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5 zeigt eine vergrößerte Ansicht zweier zu einem Druckturm gestapelter Druckeinheiten 300. Jede Druckeinheit 300 weist vier Druckwerke 30 auf, wobei jeweils zwei Druckwerke 30 auf einer eine erste Druckfläche bildenden ersten Seite einer durch die Druckeinheiten 300 hindurchgeführten Bedruckstoffbahn (hier eine Papierbahn) B zum Bedrucken dieser mit zwei unterschiedlichen Druckfarben angeordnet sind und jeweils zwei Druckwerke 30 auf einer eine zweite Druckfläche bildenden zweiten Seite der Bedruckstoffbahn B zum Bedrucken dieser mit zwei unterschiedlichen Druckfarben angeordnet sind.
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Mit anderen Worten bilden die Druckwerke 30 der Druckeinheiten 300 jeweils eine Druckstelle zum Bedrucken der eine Breitenrichtung BR und eine Längsrichtung LR (siehe 6) aufweisenden Bedruckstoffbahn B (im Folgenden einfach Bahn B).
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In einem Bahnlaufweg unmittelbar nach den Druckwerken 30 jeder Druckeinheit ist jeweils eine Trockneranordnung 50 angeordnet zum in Breitenrichtung BR der Bahn B zumindest abschnittsweisen Trocknen der Druckfarbe auf der Bahn B. D. h., bezogen auf 5 ist die Trockneranordnung 50 der unteren Druckeinheit 300 unmittelbar nach deren Druckwerken 30 und vor den Druckwerken 30 der oberen Druckeinheit 300 angeordnet. Die Trockneranordnung 50 der oberen Druckeinheit 300 ist unmittelbar nach deren Druckwerken 30 angeordnet.
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Bezugnehmend auf 3 und 4 weist die Bahnführung 400 eine Mehrzahl von Führungseinrichtungen auf, welche zum Führen und/oder Antreiben der Bahn B in der Druckmaschine 10 dienen. In den 3 und 4 ist eine solche Führungseinrichtung dargestellt, welche hier als Bahnzugeinrichtung 40 zum Führen und Antreiben der Bahn B ausgebildet ist.
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Die Bahnzugeinrichtung 40 gemäß dieser Ausführungsform ist unmittelbar nach der letzen Trockneranordnung 50 im Bahnlaufweg angeordnet. D. h., mit Bezug auf 5 befindet sich die Bahnzugeinrichtung 40 im Bahnlaufweg unmittelbar nach der Trockneranordnung 50 der oberen Druckeinheit 300.
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Die Bahnzugeinrichtung 40 weist eine vorbestimmte Anzahl (hier fünf) von Kontaktrollen bzw. Trolleys 41 und eine mit den Kontaktrollen 41 zusammenwirkende Gegenwalze 42 auf, welche gemeinsam in Seitenwänden 43 eines Gestells (nicht bezeichnet) gelagert sind.
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Die Kontaktrollen 41 sind mit Abstand voneinander entlang einer Länge der Gegenwalze 42 bzw. in Breitenrichtung BR der Bahn B angeordnet, wobei im Betriebsfall die Bahn B zwischen den Kontaktrollen 41 und der Gegenwalze 42 hindurchgeführt wird, so dass die Kontaktrollen 41 jeweilige Kontaktbereiche mit der Bahn B aufweisen, in denen die Kontaktrollen 41 auf der Bahn B abrollen und diese ziehend antreiben.
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Bezugnehmend auf 5 und 6 weist jede Trockneranordnung 50 eine erste Trocknereinrichtung 51 zum Trocknen der Druckfarbe auf der ersten Seite der Bahn B und eine zweite Trocknereinrichtung 51 auf zum Trocknen der Druckfarbe auf der zweiten Seite der Bahn B.
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Jede Trocknereinrichtung 51 weist eine vorbestimmte Anzahl (hier fünf) von Trocknereinheiten 51a auf, die in Breitenrichtung BR der Bahn B mit Abstand voneinander angeordnet sind, so dass mittels dieser Trocknereinheiten 51a die Druckfarbe auf der jeweiligen Seite der Bahn B abschnittsweise in Breitenrichtung BR und durchgängig entlang der Längsrichtung LR der Bahn B getrocknet werden kann. Mit anderen Worten entsprechen die Positionen dieser Trocknereinheiten 51a den Positionen, in denen die jeweiligen Kontaktrollen 41 der Bahnzugeinrichtung 40 die Bahn B kontaktieren, so dass die Druckfarbe auf der Bahn B an diesen Positionen getrocknet werden kann.
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Wie durch jeweilige Doppelpfeile in 6 gezeigt, sind die vorbestimmte Anzahl von Trocknereinheiten 51a entlang der Breitenrichtung BR der Bahn B separat und/oder gemeinsam verfahrbar.
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Daher können die Trocknereinheiten 51a durch separates oder gemeinsames Verfahren dieser an unterschiedliche Bahnbreiten und an unterschiedliche Positionen der Kontaktrollen 41 angepasst werden.
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Jede Trocknereinrichtung 51 weist ferner eine Trocknereinheit 51b auf, die sich in Breitenrichtung BR der Bahn B vollständig über diese erstreckt, so dass mittels dieser Trocknereinheit 51b die Druckfarbe auf der jeweiligen Seite der Bahn B durchgängig in Breitenrichtung BR über die gesamte Breite der Bahn B und durchgängig entlang der Längsrichtung LR der Bahn B getrocknet werden kann.
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Wie durch jeweilige Doppelpfeile in 6 gezeigt, ist die sich in Breitenrichtung BR der Bahn B vollständig über diese erstreckende Trocknereinheit 51b entlang der Breitenrichtung BR der Bahn verfahrbar.
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Daher kann auch diese Trocknereinheit 51b, welche in Breitenrichtung BR der Bahn B eine Länge aufweist, die in etwa der maximal in der Druckmaschine 10 verarbeitbaren Bahnbreite entspricht, zu der Bahn B feinjustiert werden, so dass immer die gesamte Breite dieser überdeckt wird.
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Wie durch den ”dicken” Richtungspfeil in 6 ersichtlich, welcher eine Laufrichtung der Bahn B anzeigt, befindet sich die sich in Breitenrichtung BR der Bahn B vollständig über diese erstreckende Trocknereinheit 51b in Laufrichtung der Bahn B vor der Anzahl von Trocknereinheiten 51a zum abschnittsweisen Trocknen der Bahn B.
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Hierzu ist zu bemerken, dass erfindungsgemäß die Anordnung auch umgekehrt sein kann und dass erfindungsgemäß eine jeweilige Trocknereinrichtung 51 auch nur entweder die Anzahl von Trocknereinheiten 51a zum abschnittsweisen Trocknen der Bahn B oder die in Breitenrichtung der Bahn B durchgängige Trocknereinheit 51b aufweisen kann.
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Die sich in Breitenrichtung BR der Bahn B vollständig über diese erstreckende Trocknereinheit 51b kann einerseits zum Vortrocknen der Druckfarbe eingesetzt werden, um bei den hohen Bahngeschwindigkeiten von bis zu 15 m/s eine optimale Trocknung zu gewährleisten, und kann andererseits zum Trocknen der Druckfarbe auf der die Gegenwalze 42 der Bahnzugeinrichtung 40 kontaktierenden Seite der Bahn B eingesetzt werden.
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Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung sind alle Trocknereinheiten 51a und 51b jeder Trocknereinrichtung 50 separat aktivierbar und deaktivierbar, wodurch ein Bediener der Druckmaschine 10 beispielsweise in Abhängigkeit von dem Farbauftrag auf die und der Feuchte der Bahn B einzelne Trocknereinheiten 51a, 51b separat zuschalten und abschalten kann, so dass bei minimalem Energieeinsatz für die Trocknung dennoch stets das optimale Trocknungsergebnis und damit das optimale Druckergebnis erzielt werden.
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Die Trocknereinheiten 51a und 51b weisen jeweils Strahlenemittiermittel auf, die gemäß dieser Ausführungsform eingerichtet sind zum Emittieren von UV(UV-Ultraviolett)-Strahlung. Damit die Druckfarbe die die UV-Strahlung aushärtbar ist bzw. getrocknet werden kann, sind der Druckfarbe Bindemittel beigemischt, welche auf UV-Strahlung reagieren, so dass die Druckfarbe aushärtet.
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Abschließend wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 eine exemplarische Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer Druckmaschine 10 beschrieben.
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Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der Druckfarbe vor dem Bedrucken der Bahn B Bindemittel beigemischt, welche die Druckfarbe mittels UV-Strahlung aushärtbar machen.
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Ferner werden die Trocknereinheiten 51a und 51b der Trocknereinrichtungen 50 so eingestellt, dass die Positionen der Trocknereinheiten 51a mit den Positionen der Kontaktrollen 41 der Bahnzugeinrichtung 40 übereinstimmen und die jeweiligen Trocknereinheiten 51b mittig zur jeweiligen Bahnbreite der Bahn B ausgerichtet sind.
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Dann wird der Druckprozess gestartet, wobei die Bahn mittels der Druckwerke 30 der Druckeinheiten 300 auf der ersten Seite und/oder auf der zweiten Seite dieser mit wenigstens einer mittels Bindemittel per UV-Strahlung aushärtbar gemachten Druckfarbe bedruckt wird.
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Unmittelbar nach den Druckwerken 30 einer jeden Druckeinheit 300 und vor der Bahnzugeinrichtung 40, d. h. bevor die Bahn B irgendeine andere Komponente der Druckmaschine 10 durchläuft, wird die auf die Bahn B aufgebrachte Druckfarbe mittels der Trocknereinheiten 51a und/oder der Trocknereinheiten 51b mit UV-Strahlung beaufschlagt, so dass die Druckfarbe auf der Bahn B in Breitenrichtung BR dieser zumindest abschnittsweise getrocknet wird.
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D. h., gemäß dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird an einer ersten Position im Bahnlaufweg das UV-Bestrahlen mittels der Trocknereinheiten 51b auf beiden Seiten der Bahn B durchgängig in Breitenrichtung BR über die gesamte Breite der Bahn B und durchgängig entlang der Längsrichtung LR der Bahn B durchgeführt.
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An einer zweiten, der ersten Position nachgeordneten Position im Bahnlaufweg wird das UV-Bestrahlen mittels der Trocknereinheiten 51a auf beiden Seiten der Bahn abschnittsweise in Breitenrichtung BR und durchgängig entlang der Längsrichtung LR der Bahn B durchgeführt.
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Somit ist die auf die Bahn B aufgebrachte Druckfarbe bei Erreichen der Bahnzugeinrichtung 40 in den Bereichen, in denen die Kontaktrollen 41 auf der Bahn B abrollen, und auf der Seite der Bahn B, auf der die Gegenwalze 42 die Bahn B kontaktiert so ausgehärtet bzw. getrocknet, dass die Druckfarbe von den Kontaktrollen 41 und der Gegenwalze 42 nicht verwischt werden kann.
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Damit können die seitlichen weißen Ränder 71 der Zeitungsseiten 70 bis auf optisch bzw. durch das Druckprodukt bedingte Ränder entfallen bzw. reduziert werden, wobei dennoch eine gleichmäßig gute Druckqualität über die gesamte Bahnbreite hinweg gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rollenrotationsdruckmaschine
- 100
- Unterbau
- 200
- Rollenwechsler
- 300
- Druckeinheit(en)
- 400
- Bahnführung
- 500
- Wende/Falzaufbau
- 600
- Falzapparat
- 30
- Druckwerk(e)
- 40
- Führungseinrichtung bzw. Bahnzugeinrichtung
- 41
- Kontaktrolle(n) bzw. Trolley(s)
- 42
- Gegenwalze
- 43
- Seitenwände
- 50
- Trockneranordnung(en)
- 51
- Trocknereinrichtung(en)
- 51a
- Trocknereinheit(en)
- 51b
- Trocknereinheit(en)
- 70
- Zeitungsseite
- 71
- seitliche weiße Ränder
- 72
- oberer/unterer weißer Rand
- 73
- Satzspiegel
- B
- Bedruckstoffbahn
- LR
- Längsrichtung
- BR
- Breitenrichtung