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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine Zange, die Einsatz findet für die Erstellung
einer Verbindung für
eine Leitung, wie beispielsweise eine Rohrleitung, bei der ein Rohr
mit einem geeigneten Fitting mit einem weiteren Rohr oder einem
Anschlussstutzen verbunden wird. Weiterhin betrifft die Erfindung
eine neue Verwendung einer Zange.
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STAND DER TECHNIK
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Bekannt
sind Verbindungen für
Leitungen, bei denen zur Herstellung der Verbindung zwei Betätigungsflächen von
Bauelementen der Verbindung aufeinander zu gepresst werden. Über konus-
oder keilartige Wirkflächen
der Verbindung kann die so erzeugte axiale Bewegung der Bauelemente
aufeinander zu umgewandelt werden in eine plastische Verformung
mindestens eines Bauelements der Verbindung. Die genannte plastische
Verformung kann genutzt werden, um ein radiales Verpressen der Bauelemente
der Verbindung herbeizuführen,
womit in der Regel eine feste und dichte Verbindung geschaffen werden
soll.
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Eine
derartige Verbindung ist in
DE
36 17 529 A1 beschrieben. Das hier als Stand der Technik beschriebene
System dient zum unlösbaren
Verbinden von metallischen Rohren. Hierbei werden zwei Rohrenden
entweder unmittelbar durch Einschieben eines Rohrendes in einen
aufgeweiteten Abschnitt des anderen Rohrendes miteinander verbunden
oder durch Zuhilfenahme eines Kupplungsstückes, beispielsweise einer
Hülse,
in welches die Enden der zu verbindenden Rohre eingeschoben werden.
In beiden Fällen
wird der Verbindungsprozess, der auf einer elastischen und ggf.
auch plastischen Verformung der ineinander geschobenen Rohrteile
beruht, durch einen Klemmring bewirkt, der durch axiales Verschieben
in eine vorge sehene Endstellung die gewünschte Verformung der vom Klemmring
umschlossenen Rohrabschnitte bewirkt.
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EP 1 055 488 B1 beschreibt
als Stand der Technik eine axiale Presstechnik, bei der ein Pressfitting
verwendet wird, der zweiteilig ausgebildet ist mit einer Stützhülse und
einer Druckhülse.
Um Rohrenden miteinander zu verbinden, wird ein Rohrende zunächst aufgeweitet,
bevor der Pressfitting in das aufgeweitete Rohrende gesteckt werden
kann. Dieser Aufweitvorgang wird als aufwändig angesehen, da dieser Vorgang
einen zusätzlichen
Arbeitsschritt bedeutet. Die Druckhülse wird mit Hilfe der Vorrichtung axial
bis zu einem Anschlag des Pressfittings gepresst. Bei einer anderen
beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten axialen Presstechnik werden
ein Pressring und ein Quetschring über das Rohr geschoben. Eine
Stützhülse wird
in das Rohr gesteckt. Der Pressring wird mit Hilfe der Vorrichtung axial über den
Quetschring bis zum Anschlag an der Stützhülse gepresst. Bei dieser Technik
ist ein vorheriges Aufweiten des Rohres nicht notwendig.
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Aus
DE 28 51 282 C2 ist
eine Verbindung bekannt mit zwei aufeinander zu gepressten Verriegelungsringen,
die gleitend auf einer Hülse
der Verbindung angeordnet sind. Mit der durch Pressen auf Betätigungsflächen der
Hülse erzeugten
axialen Bewegung der Hülsen
aufeinander zu erfolgt infolge einer doppelkonischen Formgebung
der Rohrenden und der Hülse
ein radiales Verpressen von Hülse,
Rohrenden und Verriegelungsringen.
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Gemäß
DE 93 07 957 U1 erfolgt
eine Verbindung von zwei Rohrenden durch Aufschieben der Rohrenden
von entgegengesetzten Seiten auf eine metallische Hülse, bis
die Rohrenden zur Anlage an einen Flansch kommen. In einem nachfolgenden
Arbeitsgang werden metallische Schiebehülsen nacheinander in Richtung
der Flansche aufgepresst, wobei konische Innenflächen der Schiebehülsen die Rohrenden
radial nach innen auf die Hülse
pressen.
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Eine
Rohrverbindung ist von dem Unternehmen Schell GmbH & Co. kG Armaturertechnologie. Eine
derartige Verbindung dient beispielsweise für Installationen im Sanitär- und Heizungsbereich.
Bei dem eingesetzten Sanitärrohr
kann es sich um Rohr aus hochmolekularem Polyethylen handeln. Für die Herstellung
der Verbindung wird zunächst
ein Rohr gratfrei und rechtwinklig mittels einer Ablängschere gekürzt. Auf
das abgelängte
Rohr wird eine Schiebehülse
aufgesteckt. Mit einem besonderen Aufweitwerkzeug, welches in die
Mündung
des Rohres eingesteckt wird, wird ein kreisrunder aufgeweiteter Rohrquerschnitt
erzeugt. In den aufgeweiteten Rohrquerschnitt wird ein Fitting eingesteckt,
bis eine Stirnseite des Rohrendes zur Anlage an einen Anschlag des
Fittings kommt. Schließlich
wird die Schiebehülse
axial in Richtung des Anschlags gepresst, wozu ein elektrobetriebenes
Presswerkzeug Einsatz findet.
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Ein
weiteres Beispiel einer metallisch dichtenden Pressverbindung wird
unter der Kennzeichnung MapressMAM vertrieben. Eine derartige Verbindung
findet Einsatz für
industrielle Anwendungen, bei denen hohe Anforderungen bezüglich Druck, Druckwechsel,
Temperatur und Korrosion an die erstellte Verbindung gestellt werden.
Zur unlösbaren Verbindung
wird ein Edelstahlring auf ein außen konisches Ende eines Fittings
geschoben. Rohr, Fitting und Ring werden axial miteinander verpresst.
Die hergestellte Verbindung kommt ohne zusätzliches Dichtelement aus.
Die eingesetzten Bauelemente können
aus hochlegiertem Edelstahl bestehen. Hierbei können im Inneren des Fittings
fünf definierte Presszonen
zur Herstellung einer dauerhaft dichten Verbindung Einsatz finden.
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Zur
axialen Bewegung von Bauelementen einer Verbindung aufeinander zu
schlägt
DE 44 46 503 C1 ein
druckmittelbetätigtes
Presswerkzeug vor.
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Der
apparative Aufwand zur Erzeugung der axialen Bewegung kann reduziert
werden durch Einsatz eines handbetätigten Werkzeugs.
DE 93 07 957 U1 offenbart
eine Presszange, bei der Handhebel um einen gemeinsamen Gelenkbolzen
zueinander verschwenkt werden können.
Die über
den Gelenkbolzen überstehenden
Enden der Handhebel sind jeweils gelenkig mit Backengrundkörpern verbunden, in
denen quer zur Pressrichtung Nuten angeordnet sind, in die mit T-förmigen Nutensteinen ausgestattete
unterschiedliche Pressbacken eingeschoben und hier arretiert werden
können.
Die Pressbacken sind U-förmig
ausgebildet mit einer Öffnung,
deren Breite ungefähr
dem Durchmesser der zu verbindenden Rohrenden, der Hülse oder
der Schiebehülse
entspricht. Die Pressbacken umgreifen von außen Betätigungsflächen, die einem Flansch der
Hülse und
einer außen
liegenden Stirnseite der Schiebehülse zugeordnet sind. Mit einer
Verschwenkung der Handhebel aufeinander zu werden auch die Pressbackengrundkörper mit
den Pressbacken aufeinander zu verschwenkt, womit eine Relativbewegung
zwischen dem an der Pressbacken anliegenden Flansch und der an der
anderen Pressbacke anliegenden Schiebehülse einhergeht. Infolge der
gelenkigen Verbindung des Endbereichs der Handhebel mit den Pressbackengrundkörpern werden
im Zuge der axialen Bewegung aufeinander zu die Pressbacken parallel
zueinander gehalten, so dass ein flächiger Kontakt zwischen den
Pressbacken und den Betätigungsflächen, hier
des Flanschs und der Schiebehülse,
gewährleistet
ist. Ein im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß
DE 93 07 957 U1 entsprechende
Ausführungsform
ist
DE 28 51 282 zu
entnehmen.
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DE 196 21 877 C2 offenbart
eine Handpresszange zum Aufpressen von Schiebehülsen auf Rohrverbindungsarmaturen.
Die Handpresszange kann in erster Näherung als ”pistolenartig” bezeichnet
werden, wobei ein Gabelkopf mit einer Betätigungsfläche für die Verbindung fest im Mündungsbereich
des ”Laufs
der Pistole” angeordnet
ist, während
ein zweiter Gabelkopf mit einer zweiten Betätigungsfläche axial verschieblich zu
dem ”Lauf
der Pistole” gelagert ist.
Der zweite Gabelkopf kann über
einen beweglichen Handhebel, welcher ungefähr dem ”Abzug der Pistole” entspricht,
auf den anderen Gabelkopf zu bewegt werden, wobei der bewegliche
Handhebel einen Exzenter mit einer Vorschubklinke betätigt, die
in eine den Gabelkopf tragende, gegenüber dem ”Lauf” verschieblich gelagerte Führungshülse eingreift.
Mit mehreren Teilpresshüben
kann durch wiederholtes Betätigen
der Handhebel und ratschenartige Antriebsverbindung zwischen Vorschubklinke
und Führungshülse der
Presshub bewerkstelligt werden, für den die Verbindung zwischen
den Betätigungsflächen verpresst
wird. Die Gabelköpfe
können
auswechselbar sein, um das Verpressen unterschiedlicher Verbindungen
mit unterschiedlichen Geometrien oder Durchmessern zu ermöglichen.
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Eine
weitere handbetätigte
Presszange ist beispielsweise
DE 36 17 529 A1 offenbart.
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DE 93 07 957 U1 beschreibt
eine Presszange, bei welcher Handhebel X-förmig verschwenkbar über einen
Bolzen miteinander verbunden sind. Die dem Werkstück zugewandten
Endbereiche der Handhebel sind gelenkig mit Grundkörpern verbunden,
welche U-förmige
Aufnahmen besitzen, über
die Schiebehülsen
mit Verschwenkung der Handhebel aufeinander zu gepresst werden können. Die
U-förmigen
Aufnahmen sind auswechselbar über
T-Nuten in den Grundkörpern
gehalten. Zur parallelen Führung
der U-förmigen
Aufnahmen über
die Pressbewegung findet ein Gelenkmechanismus Einsatz, bei dem
die Grundkörper
jeweils mit einem Endbereich an einem Handhebel angelenkt sind und über eine Feder
gegen einen Zapfen gezogen werden, der an dem anderen Handhebel
befestigt ist.
DE 28
51 282 C2 zeigt ein grundsätzlich im Aufbau entsprechendes Presswerkzeug,
allerdings ohne T-förmige
Nuten für das
auswechselbare Halten der Aufnahmen gegenüber dem Grundkörper. Eine
weitere entsprechende Ausführungsform
ist aus
DE 36 17 529
C2 bekannt.
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DE 20 2004 008 603
U1 offenbart eine Sicherungsringzange zum Spannen und Lösen von
Sicherungsringen nach DIN 471/472. Bei dieser Sicherungsringzange
bilden die beiden Handhebel in geschlossenem Zustand gemeinsam in
grober Näherung
ein H mit weit nach oben verschobenem Querschenkel und gelenkiger
Verbindung in der Mitte des Querschenkels. Die dem Werkstück zugewandten Endbereiche
der Handhebel sind gelenkig mit Endbereichen von Backen verbunden,
die bei ungefähr mittiger
gelenkiger Verbindung ein X bilden. Für geöffnete Handhebel besitzen Kontaktspitzen
der Backen für
Sicherungsringe einen minimalen Abstand mit ungefähr paralleler
Orientierung der Kontaktspitzen. Mit einer Schließbewegung
der Handhebel entfernen sich die Kontaktspitzen voneinander, wobei die
Kontaktspitzen unter einem sich vergrößerndem Winkel zueinander orientiert
sind.
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DE 196 21 877 C2 offenbart
eine handbetriebene Presszange mit ”pistolenartigem” Design
zum Aufpressen von Schiebehülsen
auf Rohrverbindungsarmaturen. Vereinfacht gesagt ist der ”Abzug” der ”Pistole” als beweglicher
Handhebel ausgebildet, während
der ”Griff” der ”Pistole” als feststehender Handhebel
ausgebildet ist. Ortsfest, aber auswechselbar ist gegenüber dem ”Lauf” der Pistole
ein vorderer Gabelkopf gelagert, während ein den ”Lauf” der Pistole
bildendes Führungsrohr
axial verschieblich einen hinteren Lagerkopf führt. Unter Zwischenschaltung
eines Exzenterantriebs und einer Ratschenverbindung wird eine wiederholte
Schließbewegung
der Handhebel in eine Pressbewegung des hinteren verschieblichen
Lagerkopfes auf den vorderen Lagerkopf zu umgewandelt.
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DE 102 43 707 B3 betrifft
eine nicht gattungsgemäße Presszange
zum Verpressen von Rohrverbindungen, bei welcher nicht zwei Fittinge axial
bewegt werden, sondern ein radiales Verpressen eines Fittings mit
einem Rohr erfolgt.
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Bei
verhältnismäßig komplexem,
mehrteiligem Aufbau der Handhebel offenbart
DE 10 2006 022 999 A1 eine
Spreizzange, bei welcher die Handhebel grundsätzlich X-förmig gelenkig miteinander verbunden
sind. An den dem Werkstück
zugewandten Endbereichen sind Tragkörper für U-förmige Aufnahmen angelenkt.
Um die U-förmigen
Aufnahmen während
der Spreizbewegung mit dem Schließen der Handhebel in paralleler
Ausrichtung zu halten, besitzen die Tragkörper quer zur Spreizachse orientierte Zapfen
mit einer parallel zur Spreizachse orientierten Querbohrung, in
welchen eine die Querbohrungen beider Tragkörper gleitend durchsetzende
Führungsstange
angeordnet ist.
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EP 0 598 173 B1 beschreibt
ein maschinell betriebenes Presswerkzeug. Das Presswerkzeug besitzt
nach Maßgabe
eines von einer Bohrmaschine angetriebenen Spindeltriebs translatorisch
relativ zueinander verschiebbare Anschlagplatten mit radial außen liegenden
U-förmigen Aufnahmen.
Um Werkstücke,
hier Rohre, mit unterschiedlichen Durchmessern bearbeiten zu können, besitzen
die Anschlagplatten U-förmige
Ausnehmungen mit unterschiedlichen Öffnungsweiten. Die Anschlagplatten
sind um die Pressachse verdrehbar gelagert.
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EP 1 055 488 B1 offenbart
ein pistolenartiges Presswerkzeug mit elektro-hydraulischem Antrieb. Mit
einem erzeugten Hydraulikdruck wird über einen Schlitten ein bewegbares
Pressteil translatorisch gegenüber
einem ruhenden Pressteil mit zugeordneten Aufnahmen für ein Werkstück verschoben.
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JP 2000 117 665 AA offenbart
eine Presszange mit einem L-förmigen
Handhebel. Gegenüber dem
kurzen Querschenkel des L ist ein weiterer Handhebel verschwenkbar
gelagert. Der L-förmige Handhebel
trägt eine
feste Aufnahme für
ein Werkstück,
während
eine weitere Aufnahme verschieblich in Pressrichtung gegenüber dem
Querschenkel des L geführt
ist. Der verschwenkbar gelagerte Handhebel bildet zumindest über einen
Teilumfang ein koaxial zur Schwenkachse angeordnetes Zahnrad aus,
welches mit einer Linearverzahnung der translatorisch verschieblichen
Aufnahme kämmt,
so dass die Verschwenkung des Handhebels eine Verschiebung der Aufnahme
zur Folge hat.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Zange und eine neue
Verwendung einer Zange vorzuschlagen, die einen variableren Gebrauch
der Zange ermöglicht.
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LÖSUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß gelöst mit einer Zange mit den
Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1. Weitere Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Zange
ergeben sich entsprechend den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche 2 bis
11. Eine weitere Lösung der
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gegeben durch die Verwendung
einer derartigen Zange gemäß Patentanspruch
12.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß ist die
Zange nicht mit Pressbacken ausgestattet, die
- – radial
nach innen auf ein Bauelement der Verbindung einwirken und dieses
radial komprimieren oder
- – eine
axiale Bewegung der zwei Betätigungsflächen der
Verbindung aufeinander zu herbeiführen.
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Vielmehr
besitzt die erfindungsgemäße Zange
zwei Spreizbacken, mittels welchen in einem Arbeitshub der Zange
eine Spreizbewegung herbeigeführt
wird. Dies bedeutet, dass mit einer Schließbewegung der Handhebel der
Zange die Veränderung des
Abstands der Spreizbacken und von Betätigungsflächen derselben eine Vergrößerung des
Abstandes ist. Mit dieser Vergrößerung kann
erfindungsgemäß eine plastische
Verformung mindestens eines Bauelements der Verbindung herbeigeführt werden,
die mit einem radialen Verpressen der Verbindung einhergeht.
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Zur
Erzeugung der erforderlichen Spreizkräfte ist die Zange mit einem Übertragungsmechanismus
ausgestattet. Der Übertragungsmechanismus überträgt Betätigungskräfte eines
Benutzers, die dieser auf die Handhebel aufbringt, auf die Spreizbacken,
wobei eine Übersetzung
der Betätigungskräfte erfolgt,
so dass einerseits die an den Spreizbacken wirkenden Spreizkräfte größer sind
als die Betätigungskräfte und
andererseits ein Weg, den die Handhebel zurücklegen, größer ist als der Spreizweg der Spreizbacken.
Beispielsweise können
durch Einsatz des Übertragungsmechanismus
mit üblichen
Kräften einer
Hand (oder von zwei Händen)
des Benutzers Spreizkräfte
erzeugt werden, die im Bereich von 10.000, 20.000, 30.000, 40.000,
50.000, 60.000 oder sogar 70.000 Newton oder mehr liegen.
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Für die Zange
sind beliebige der vielfältigen unterschiedlichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Übertragungsmechanismen einsetzbar,
von denen einige mögliche Übertragungsmechanismen in
Druckschriften der Anmelderin offenbart sind, die in der vorliegenden
Patentanmeldung genannt sind. Als besonders wirkungsvoller Übertragungsmechanismus
hat sich der Einsatz eines Kniehebelmechanismus herausgestellt,
für welchen
unter geringem Bauteilaufwand die erforderlichen Spreizkräfte mit
einer komfortablen Betätigungskinematik
herbeiführbar
sind. Möglich
ist auch der Einsatz mehrerer Kniehebelmechanismen in der Zange.
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Erfindungsgemäß sind Spreizelemente
vorgesehen, die mit den Bauelementen der Verbindung in Wirkverbindung
treten. Diese sind über
einen zweiten Übertragungsmechanismus
mit den Spreizbacken verbunden. Hierbei wandelt der zweite Übertragungsmechanismus
die Schwenkbewegung der Spreizbacken um in eine (weitestgehend)
translatorische Bewegung der Spreizelemente in Richtung einer Spreizachse.
Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Verschwenkung
von Spreizbacken mit einer kurvenförmigen Bewegung von Referenzpunkten
der Spreizbacken verbunden ist. Eine starre Kopplung von Betätigungsflächen mit den
Spreizbacken hätte
zur Folge, dass sich entsprechend der kurvenförmigen Bewegung der Angriffspunkt
der Betätigungsflächen und/oder
deren Ausrichtung während
der Spreizbewegung ändern
würde.
Für den
zweiten Übertragungsmechanismus
können
beliebige Gelenkverbindungen, Gelenktriebe, oder Kinematiken eingesetzt
werden.
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Eine
verbesserte Führung
und Ausrichtung der Spreizelemente ergibt sich dadurch, dass die Spreizelemente
in Richtung der Spreizachse verschieblich zueinander geführt sind,
wobei sich die Spreizelemente unmittelbar gegeneinander abstützen.
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Durch
einen erfindungsgemäßen Drehfreiheitsgrad
der Spreizelemente kann durch eine Verdrehung der Spreizelemente
der Ort der Aufnahme relativ zu weiteren Bestandteilen der Zange
verändert
werden, wodurch veränderten
Umgebungsbedingungen und beengten Montageverhältnissen Rechnung getragen
werden kann.
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Entsprechend
einem weiteren Vorschlag der Erfindung erfolgt die konstruktive
Gestaltung des genannten Kniehebelmechanismus derart, dass ein Knie
des Kniehebelmechanismus für
geöffnete Handhebel
und geschlossene Spreizbacken einen ersten Kniewinkel bildet, der
mit zunehmender Schließbewegung
der Handhebel größer wird,
bis dieser einen zweiten Kniewinkel erreicht. Dieser Ausgestaltung
liegt die Erkenntnis zugrunde, dass während des Spreizvorgangs die
zunehmende Spreizbewegung der Spreizbacken mit steigenden Spreizkräften einhergeht.
Beispielsweise erfolgt zu Beginn der Spreizbewegung ein reines axiales
Auseinanderspreizen der Bauelemente der Verbindung. In einer anschließenden Spreizphase
wird ein Bauelement derart verformt, dass dieses radial zur Anlage
an ein weiteres Bauelement kommt. In einer weiteren Spreizphase
erfolgt dann, verursacht durch die Spreizbewegung, ein radiales
Verpressen mehrerer Bauelemente. Dieser Erkenntnis der Vergrößerung der
erforderlichen Spreizkräfte über den
Spreizhub trägt
die Erfindung mit der genannten Vergrößerung des Kniewinkels Rechnung,
da mit der Vergrößerung des
Kniewinkels eine Vergrößerung der Übersetzung der
Betätigungskräfte an den
Handhebeln zu den Spreizbacken verbunden ist. Andererseits kann durch
eine derart ”automatisch
angepasste” Übersetzungsänderung
eine verhältnismäßig kleine
Schließbewegung
der Handhebel eingesetzt werden, um eine verhältnismäßig große Spreizbewegung in dem ersten
Teilhub herbeizuführen,
in dem nur ein geringes oder kein radiales Verpressen erfolgt. Somit
kann dieser Teilhub schnell und einfach überwunden werden. Umgekehrt
werden in dem dritten Teilhub, in dem tatsächlich eine radiales Verpressen
erfolgt, über
größere Wege
größere Spreizkräfte erzeugt, wobei
infolge der vergrößerten Übersetzung
eine feinfühlige
Betätigung
möglich
ist.
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Für eine besondere
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Zange
beträgt
der zweite Kniewinkel zwischen 170° und 179°, so dass für das Erreichen des zweiten
Kniewinkels, also gegen Ende des Spreizhubes, optimale große Übersetzungsverhältnisse
des Kniehebelmechanismus genutzt werden können.
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Für eine besondere
konstruktive Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Zange besitzt diese ein als ”fest” bezeichnetes
Zangenteil, bei dem ein erster Handhebel starr mit einer ersten
Spreizbacke verbunden ist. Dieses feste Zangenteil dient einerseits zur
Lagerung einer Druckstange. Andererseits ist gegenüber dem
festen Zangenteil die zweite Spreizbacke zwischen deren Endbereichen
gelagert. Ein beweglicher Zangenteil ist in einem Endbereich mit
einem Gelenk verschwenkbar mit einem Endbereich der zweiten Spreizbacke
verbunden, während
der andere Endbereich des beweglichen Zangenteils den zweiten Handhebel
bildet. Zusätzlich
ist das bewegliche Zangenteil zwischen dem Handhebel und dem mit
der zweiten Spreizbacke verbundenen Endbereich verschwenkbar gegenüber der
Druckstange gelagert. Auf diese Weise ist eine besonders einfache, aber
effiziente Zange gebildet, welche mit einer Schließbewegung
der Handhebel eine Spreizbewegung von Betätigungsflächen herbeiführt.
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Für eine besonders
einfache Ausgestaltung der Erfindung ist der Übertragungsmechanismus (jeweils
für eine
Spreizbacke) als ein Gelenk ausgebildet.
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Weiterhin
schlägt
die Erfindung vor, dass die Spreizelemente mindestens eine Aufnahme
für ein Werkstück aufweisen.
Sind die Spreizelemente auswechselbar, beispielsweise mit den Spreizbacken, verbunden,
können
zur Herstellung unterschiedlicher Verbindungen unterschiedliche
Spreizelemente mit derselben Zange verwendet werden. Somit kann
ein von einem Hand werker eingesetztes Set eine Zange mit mehreren
unterschiedlichen Spreizelementen aufweisen. Möglich ist auch, dass ein Spreizelement mehrere
unterschiedliche Aufnahmen beinhaltet. Auch in diesem Fall können mehrere
austauschbare Spreizelemente, jeweils mit mehreren Aufnahmen, Einsatz
finden.
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Eine
multifunktionale Zange ergibt sich gemäß einem weiteren Vorschlag
der Erfindung, für
den die Spreizelemente mehrere über
den Umfang verteilte Aufnahmen besitzen. Da die Spreizelemente verdrehbar
um die Spreizachse gelagert sind, kann eine zum Einsatz kommende
Aufnahme durch Verdrehung des Spreizelements in eine Betriebsstellung gebracht
werden, so dass sämtliche
unterschiedlichen, über
den Umfang verteilten Aufnahmen in eine einzige Betriebsstellung
gebracht werden können.
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Von
Vorteil kann eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung der Zange
sein, bei der eine Fixiereinrichtung vorgesehen ist. Mittels der
Fixiereinrichtung können
die Spreizelemente für
definierte Drehwinkel um die Spreizachse fixiert werden, so dass
definierte Betriebswinkel für
die Spreizelemente vorgegeben sind.
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In
besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist die vorgenannte Fixiereinrichtung
mit einer federbelasteten Rasteinrichtung, einer magnetischen Rasteinrichtung
oder einer Sperreinrichtung gebildet. Unter einer Rasteinrichtung
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird eine Einrichtung verstanden,
die eine stabile Lage vorgibt, die für Auslenkkräfte aus dieser Lage unterhalb
eines definierten Kraftniveaus korrespondierende Rückstellkräfte in die
definierte Lage erzeugt, während
mit Überschreiten
des definierten Kraftniveaus die definierte Lage verlassen werden
kann. Lediglich beispielhaft wird auf eine Ausgestaltung mittels
einer federbelasteten Rastkugel, die in einer Rastnut Aufnahme findet,
hingewiesen. Hierbei kann über
die Wahl des Durchmessers der Rastkugel und die Querschnittsgeometrie
der Rastnut das Rastverhalten und das definierte Kraftniveau vorgegeben
werden. Als beispielhafte Alternative wird die Ausgestaltung der
Fixiereinrichtung mit einer magnetischen Rasteinrichtung angeführt, bei
der die Rückstellkräfte über magnetische
Kräfte
der Rasteinrichtung herbeigeführt
werden und das definierte Kraftniveau über die Dimensionierung des
Permanentmagneten vorgegeben ist.
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Im
Sinne der Erfindung wird unter einer Sperreinrichtung eine Einrichtung
verstanden, welche formschlüssig
ist und – ohne
manuelle Betätigung durch
den Benutzer – nur
die definierte Lage verlassen kann durch plastische Verformung oder
Zerstörung
mindestens eines Bauelements der Sperreinrichtung.
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Eine
besonders einfache, aber effektive derartige Führung ergibt sich, wenn ein
Spreizelement eine Ausnehmung oder eine Hülse besitzt, in der ein Fortsatz
des anderen Spreizelements aufgenommen ist. Die Verbindung zwischen
Fortsatz und Ausnehmung oder Hülse
stellt die Führung
für eine
Relativbewegung in Richtung der Spreizachse dar. Für den Fall,
dass Fortsatz und Ausnehmung oder Innenbohrung der Hülse mit
einem Kreisquerschnitt ausgebildet sind, stellt die Führung lediglich
eine Führung
entlang der Spreizachse dar, während
Verdrehungen der Spreizelemente zueinander um die Spreizachse möglich sind.
Für den
Fall, dass eine derartige Verdrehung vermieden werden soll, ist
es vorteilhaft, für die
korrespondierenden Konturen von Fortsatz und Ausnehmung bzw. Innenbohrung
der Hülse
einen unrunden Querschnitt einzusetzen.
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Die
erfindungsgemäße Zange,
mittels welcher eine Spreizbewegung von Spreizbacken durch Schließen von
Handhebeln herbeiführbar
ist, findet insbesondere Einsatz zum Herstellen einer Verbindung
für eine
Leitung, wobei zwei Bauelemente der Verbindung jeweils (unmittelbar
oder mittelbar) an einer Spreizbacke oder einem Spreizelement abgestützt sind.
Mit einer Schließbewegung
der Handhebel der Zange und einer damit einhergehenden Spreizbewegung
der Spreizbacken wird unter radialer plastischer Verformung mindestens
eines Bauelements der Verbindung die Verbindung hergestellt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung
genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ
zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erzielt werden müssen.
Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten
Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander
sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen
der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls
abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen
der Patentansprüche
möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in
separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung
genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso
können in
den Patentansprüchen
aufgeführte
Merkmale für weitere
Ausführungsformen
der Erfindung entfallen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter
bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Zange für geöffnete Handhebel
in einer Draufsicht.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Zange gemäß 1 für teilweise
geschlossene Handhebel in einer Draufsicht.
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Zange gemäß 1 und 2 für geschlossene
Handhebel in einer Draufsicht.
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4 zeigt
die erfindungsgemäße Zange
in einer 1 entsprechenden Draufsicht
und Betriebsstellung, wobei zur Darstellung des Übertragungsmechanismus der
Zange eine Tragplatte eines festen Zangenteils entfernt ist.
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5 zeigt
die erfindungsgemäße Zange
in einer 3 entsprechenden Draufsicht
und Betriebsstellung, wobei zur Darstellung des Übertragungsmechanismus der
Zange eine Tragplatte eines festen Zangenteils entfernt ist.
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6 zeigt
ein erstes Spreizelement, welches einer ersten Spreizbacke für die dargestellte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zange
zugeordnet ist, in räumlicher
Darstellung.
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7 zeigt
ein zweites Spreizelement, welches einer zweiten Spreizbacke für die dargestellte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zange
zugeordnet ist, in räumlicher
Darstellung.
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8 zeigt
einen Lagerkörper
eines Übertragungsmechanismus
zwischen einer Spreizbacke und einem Spreizelement in räumlicher
Darstellung.
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9 zeigt
eine Teileinheit der erfindungsgemäßen Zange mit zwei gegeneinander
geführten Spreizelementen,
welche in Lagerkörpern
gelagert sind, in räumlicher
Darstellung.
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10 zeigt
eine Verbindung für
eine Leitung, wobei die Verbindung über ein Spreizen von Betätigungsflächen mittels
einer erfindungsgemäßen Zange
radial verpresst werden kann.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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In
den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Zange 1 dargestellt,
bei der zwischen Handhebel 2, 3 und Spreizbacken 4, 5 ein Übertragungsmechanismus 6 mit
einem Kniehebelmechanismus 7 zwischengeschaltet ist. Das
erfindungsgemäße Grundprinzip,
insbesondere die Erzeugung einer Spreizbewegung der Spreizbacken 4, 5 und/oder
die Ausstattung von Spreizelementen 8, 9 mit mehreren
Aufnahmen 10, 11, 12 und/oder die verdrehbare
oder revolverartige Kopplung der Spreizelemente 8, 9 mit
Spreizbacken 4, 5, ist nicht an den beispielhaften Übertragungsmechanismus 6 mit
einem Kniehebelmechanismus 7 gebunden. Vielmehr können beliebige Übertragungsmechanismen 6 mit abweichenden
Kniehebelmechanismen, Nockentrieben, anderweitigen Gelenkverbindungen
und getrieblichen Übersetzungen
Einsatz finden. Ebenfalls möglich
ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Grundprinzipien für eine Zange,
bei der mit einer Schwenkbewegung der Handhebel 2, 3 eine
translatorische Bewegung der Spreizbacken 4, 5 erzeugt wird.
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Bei
der in 1 dargestellten Zange 1 ist ein festes
Zangenteil 13 vorgesehen, welches mit dem Handhebel 2 ausgebildet
ist, an dem in einem dem Zangenkopf 14 zugewandten Endbereich
zwei parallele Tragplatten 15, 16 fest angeordnet
sind, beispielsweise mittels Schrauben oder Nietverbindungen. Die
Tragplatten 15, 16 sind einstückig mit einer Verlängerung 17,
die die Handhebel 2 in Richtung des Zangenkopfes 14 fortsetzt,
und einer in erster Näherung
C-förmigen
Spreizbacke 5 gebildet, wobei sich die C-förmige Spreizbacke 5 mit
einem Endbereich von dem dem Zangenkopf 14 zugewandten Endbereich
der Verlängerung 17 erstreckt.
Eine gedachte Verbindungslinie der Endbereiche der C-förmigen Spreizbacke 5 mit
der Längsachse
des Handhebels 2 und der Verlängerung 17 bildet
einen Winkel von ca. 135° +/– 20°.
-
Ungefähr mittig
zwischen den Endbereichen der Verlängerung 17 tragen
die Tragplatten 15, 16 einen Schwenkbolzen 19,
welcher quer zur Haupterstreckungsebene der Tragplatten 15, 16 und
quer zu der Zeichenebene gemäß 1 bis 5 orientiert ist.
Gegenüber
dem Schwenkbolzen 19 ist unter Bildung eines Gelenks 20 ein
Endbereich einer Druckstange 21 verschwenkbar in der Zeichenebene
gemäß 1 bis 5 gelagert.
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Ein
weiterer Schwenkbolzen 22, der in dem dem Zangenkopf 14 zugewandten
Endbereich der Verlängerung 17 angeordnet
ist und parallel zum Schwenkbolzen 19 orientiert ist, ist
von den Tragplatten 15, 16 gehalten. Der Schwenkbolzen 22 dient
der verschwenkbaren Lagerung einer Spreizbacke 4 in einem
Gelenk 24. Die Spreizbacke 4 ist in erster Näherung als
C-förmig
zu beschreiben oder als kreisringsegmentförmig mit einem Umfangswinkel
von 150° bis
180°. Die
Spreizbacke 4 ist in dem der Verlängerung 27 zugewandten
Endbereich über
einen quer zur Zeichenebene gemäß 1 bis 5 orientierten
Schwenkbolzen 25, welcher gegenüber den Tragplatten 15, 16 frei
beweglich ist, verschwenkbar in einem Gelenk 26 gelagert.
Der Handhebel 3 bildet mit der fest hiermit verbundenen
Verlängerung 27 einen
bewegten Zangenteil 28.
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1 und 4 zeigen
die Zange 1 für
geöffnete
Handhebel 2, 3, für die die außen liegenden Endbereiche
der Spreizbacken 4, 5 einen minimalen Abstand
besitzen. Der dem Gelenk 20 gegenüberliegende Endbereich der
Druckstange 21 ist über
einen Schwenkbolzen 29, der vertikal zur Zeichenebene gemäß 1 bis 5 orientiert
ist, verschwenkbar in der Zeichenebene in einem Gelenk 30 gegenüber dem
bewegten Zangenteil 28 gelagert, wobei das Gelenk 30 im
Bereich der Verlängerung 27 angeordnet
ist, vorzugsweise eng benachbart dem Gelenk 26. Beispielsweise
beträgt
der Abstand der Gelenke 26, 30 1/10 bis 1/20 der
Länge des
bewegten Zangenteils 28.
-
Mit
dem bewegten Zangenteil 28 und der Druckstange 21 ist
der Kniehebelmechanismus 7 gebildet, bei dem das Gelenk 30 das
Knie 32 bildet. Für die
in 1 und 4 dargestellte geöffnete Betriebsstellung
der Zange 1 bilden die Druckstange 21 und der
Teilbereich des bewegten Zangenteils 28 zwischen den Gelenken 26, 30 einen
ersten Kniewinkel 44, der zwischen 90° und 140°, beispielsweise zwischen 100° und 120°, beträgt. Für die in 2 dargestellte,
teilweise geschlossene Betriebsstellung der Zange 1 hat
sich der Abstand der außen
liegenden Endbereiche der Spreizbacken 4, 5 vergrößert durch
Verschwenkung der Spreizbacke 4 um das Gelenk 24 im
Uhrzeigersinn. Für
die in 3 und 5 dargestellte Schließstellung
der Zange 1 besitzen die Handhebel 2, 3 einen
minimalen Abstand und sind ungefähr
parallel zueinander orientiert. Dieses korreliert mit einem maximalen
Abstand der außen
liegenden Endbereiche der Spreizbacken 4, 5, womit
ein zweiter Kniewinkel 62 erreicht ist.
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Möglich ist,
dass die Spreizbacken 4, 5 unmittelbar Betätigungsflächen aufweisen,
die vorzugsweise den außen
liegenden Endbereichen der Spreizbacken 4, 5 zugeordnet
sind und auf einander abgewandten Seiten der Spreizbacken 4, 5 angeordnet
sind. An den Betätigungsflächen des
Spreizbacken 4, 5 kommen in diesem Fall geeignete
Betätigungsflächen der
Bauelemente der Verbindung zur Anlage zwecks Übertragung von Spreizkräften. Für das dargestellte
Ausführungsbeispiel
sind allerdings die zusätzlichen
Spreizelemente 8, 9 vorgesehen, die jeweils über einen
zweiten Übertragungsmechanismus 33, 34 mit
den Spreizbacken 4, 5 gekoppelt sind: Die Spreizelemente 8, 9 sind
in 6 bzw. 7 als Einzelteil räumlich dargestellt.
Das Spreizelement 9 ist mit einer dreieckförmigen steifen
Scheibe 35 gebildet. Die Scheibe 35 ist mittig
von einem Führungsbolzen 36 durchsetzt,
der auf der der Spreizbacke 23 zugewandten Seite der Scheibe 35 einen
Fortsatz 37 bildet sowie auf der anderen Seite einen Fortsatz 38 bildet,
der in seinem Endbereich mit einem Bund 39 ausgestattet
ist. In ihren Ecken ist die Scheibe 35 mit Aufnahmen 10a bis 12a ausgestattet,
die ungefähr
halbkreisförmig,
U-förmig
oder gabelförmig
ausgebildet sind und unterschiedliche Öffnungsweiten besitzen.
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Das
Spreizelement 8 besitzt eine Scheibe 40 die entsprechend
der Scheibe 35 ausgebildet ist mit Aufnahmen 10b bis 12b.
Auf der der Spreizbacke 4 zugewandten Seite der Scheibe 40 trägt die Scheibe 40 mittig
eine hohlzylinderförmige
Hülse 41,
die in einem außenliegenden
Endbereich mit einem Bund 42 ausgestattet ist.
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Bei
koaxialer Ausrichtung der Spreizelemente 8, 9 kann
das Spreizelement 8 mit der Hülse 41 mit durch die
Scheibe 40 durchgehender Innenbohrung passgenau unter Gewährleistung
eines Längsverschiebungs-Freiheitsgrades
in Richtung einer Spreizachse 43-43 auf den Fortsatz 37 des
Spreizelements 9 aufgeschoben werden. Für die in 6 und 7 dargestellten
kreisförmigen
Querschnitte des Fortsatzes 37 und der Innenbohrung der
Hülse 41 ist ein
Drehfreiheitsgrad um die Spreizachse 43 gegeben. Alternativ
kann bei nicht-kreisförmiger
Querschnittsgestaltung ein Verdrehen um die Spreizachse 43-43 unterbunden
sein. Hierbei kann durch die Kontur gestaltung der Querschnitte eine
Ausrichtung der Aufnahmen 10 bis 12 zueinander
vorgegeben werden.
-
Ein
Lagerkörper 45 besitzt
eine in erster Näherung
kubische Geometrie, vgl. 8. Der Lagerkörper 45 besitzt
eine durchgehende Innenbohrung 46 sowie auf gegenüberliegenden
Seiten sich quer zu der Spreizachse 43-43 bzw.
der Längsachse
der Innenbohrung 46 erstreckende Lagerzapfen 47, 48.
-
9 zeigt
einen Schnitt durch die Zange 1 mit einer Schnittführung durch
eine Ebene, in welcher die Spreizachse 43-43 liegt.
In 9 ist zu erkennen, dass ein Lagerkörper 45b passgenau
zwischen der Scheibe 35 und dem Bund 39 aufgenommen
ist, wobei sich der Fortsatz 38 durch die Innenbohrung 46 hindurch
erstreckt. Ein weiterer entsprechender Lagerkörper 45a ist zwischen
der Scheibe 40 und dem Bund 42 des Spreizelements 8 passgenau
aufgenommen, wobei sich in diesem Fall der Fortsatz 41 durch
die Innenbohrung 46 hindurch erstreckt, so dass für diesen
Lagerkörper 45a der
Durchmesser der Innenbohrung 46 größer ausgebildet sein kann. Alternativ
ist es möglich,
dass die Spreizelemente 8, 9 derart gefertigt
werden, dass der Außendurchmesser
des Fortsatzes 38 dem Außendurchmesser der Hülse 41 entspricht,
so dass die Innenbohrungen 46 für die beiden Lagerkörper 45a,
b mit gleichem Durchmesser ausgebildet sein können.
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Die
Zapfen 47, 48 eines Lagerkörpers 45a sind in
einer Bohrung 49 der Spreizbacke 4 verschwenkbar
um eine Schwenkachse, die vertikal zu der Zeichenebene gemäß 1 bis 5 orientiert ist,
gelagert, wobei die Bohrung 49 im außen liegenden Endbereich der
Spreizbacke 4 angeordnet ist. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist die Spreizbacke 4 mit zwei parallel zueinander orientierten
gleichen Spreizbackenteilen ausgebildet mit jeweils einer Bohrung 49,
wobei der Lagerkörper 45a zwischen
den beiden Spreizbackenteilen aufgenommen ist. Entsprechend schützen sich
die Lagerzapfen 47, 48 des anderen Lagerkörpers 45b an
einer Bohrung 50 der Spreizbacke 5 ab, wobei eine
derartige Bohrung 50 in beiden Tragplatten 15, 16 vorgesehen
sein kann, zwischen denen der Lagerkörper 45b gehalten
ist. Die Lagerzapfen 47, 48 bilden mit den Bohrungen 49 bzw. 50 Gelenke 51, 52, über die die
Lagerkörper 45 und
die Spreizelemente 8, 9 verschwenkbar gegenüber den
Spreizbacken 4, 5 gehalten sind. Somit sind mit
den Lagerkörpern 45a, 45b und
den Bohrungen 49, 50, d. h. mit den Gelenken 51, 52,
die zweiten Übertragungsmechanismen 33, 34 gebildet.
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Eine
in den Figuren nicht dargestellte Fixiereinrichtung, mittels welcher
die gemeinsame Verdrehung der Spreizelemente 8, 9 um
die Spreizachse 43, 44 arretiert werden kann,
kann beispielsweise als Rastkugel oder anderes Rastelement ausgebildet sein,
welches eine Rastierung zwischen einer Oberseite oder einer Unterseite
des Lagerkörpers 45 gegenüber einem
Bund 39, 42 oder einer Scheibe 35, 40 ermöglicht.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass sich im Zuge der Schwenkbewegung der
Handhebel 2, 3 die Spreizachse 43-43 geringfügig in horizontaler
Richtung in 1 verlagert, da sich das Gelenk 51 gegenüber dem
festen Zangenteil 13 und gegenüber dem Gelenk 52 auf
einer Kreisbahn bewegt. Demgemäß ist das
Merkmal eines Patentanspruchs, dass der zweite Übertragungsmechanismus 33, 34 eine
translatorische Bewegung der Spreizelemente in Richtung einer Spreizachse
erzeugt, dahingehend auszulegen, dass im Wesentlichen eine gradlinige
Bewegung innerhalb eines tolerierbaren Winkelbereichs erfolgt. In jedem
Fall gewährleisten
die Übertragungsmechanismen 33, 34,
dass die Spreizelemente 8, 9 während der Schwenkbewegung der
Handhebel 2, 3 eine parallele Orientierung behalten
können.
-
10 zeigt
eine Verbindung 53 für
eine Leitung 54, die durch axiales Spreizen von zwei Bauelementen 55, 56 in
axialer Richtung der Leitung 54 radial verpresst wird.
Die Bauelemente 55, 56 besitzen einander zugewandte
Betätigungsflächen 57, 58, welche
für das
in 10 dargestellte Ausführungsbeispiel kreisringförmig ausgebildet
sind. Ein Verpressen der Verbindung 53 erfolgt über axiales
Spreizen und axiales Auseinanderdrücken der Betätigungsflächen 57, 58,
was durch Einsatz der Zange 1 ermöglicht ist. Für ein derartiges
Spreizen der Bauelemente 55, 56 wird zunächst die
Zange 1 in den in 1 dargestellten
Ausgangszustand mit geöffneten Handhebeln 2, 3 gebracht.
Die Spreizelemente 8, 9 werden derart verdreht,
dass für
die Verbindung 53 geeignete Aufnahmen 10 bis 12 auf
der außenliegenden
Seite oder Stirnseite der Zange 1 angeordnet sind. Hierbei
ist die Öffnung
der gewählten
Aufnahme 10 bis 12 vorzugsweise derart gewählt, dass
mittels dieser gerade ein zylinderförmiger Abschnitt 59 der Verbindung 52 übergriffen
werden kann. Dann wird die Zange so in Richtung der Verbindung 53 bewegt, dass
die Scheiben 35, 40 zwischen die Betätigungsflächen 57, 58 geführt werden,
wobei der Abschnitt 59 in die gewählten Aufnahmen 10 bis 12 eintritt.
Dieses wird im Folgenden beispielhaft anhand einer möglicherweise
gewählten
Aufnahme 12 erläutert: Auf
einander abgewandten Seiten bilden die Scheiben 35, 40 Betätigungsflächen 60, 61 der
Spreizelemente 8, 9, wobei für das in den 6 und 7 dargestellte
Ausführungsbeispiel
die Betätigungsflächen 60, 61 U-förmig ausgebildet
sind. Mit einer Verschwenkung der Handhebel 2, 3 aufeinander
zu werden die Scheiben 35, 40 auseinander gespreizt,
so dass die Betätigungsflächen 60, 61 zur
Anlage kommen an die Betätigungsflächen 57, 58.
Mit weiterer Verschwenkung der Handhebel 2, 3 aufeinander
zu unter Aufbringung von Betätigungskräften entsteht zwischen
den Betätigungsflächen 60 und 57 sowie 61 und 58 eine
Spreizkraft, welche bewirkt, dass die Bauelemente 55, 56 auseinandergespreizt
werden, was mit einem radialen Verpressen und Erzeugung einer elastischen
und/oder plastischen Deformation verbunden ist.
-
Es
versteht sich, dass die Betätigungsflächen 57, 58,
auf die die Zange 1 einwirkt, Bauelementen 55, 56 eines
Fittings zugeordnet sein können.
Ebenfalls möglich
ist, dass eine der Betätigungsflächen 57, 58 oder
beide Betätigungsflächen 57, 58 einem
Rohrende zugeordnet sind. Zur Herstellung der Verbindung 53 kann
eine elastische Verformung und/oder eine plastische Verformung von
Bauelementen des Fittings und/oder Rohrenden der Leitung erfolgen.
-
- 1
- Zange
- 2
- Handhebel
- 3
- Handhebel
- 4
- Spreizbacke
- 5
- Spreizbacke
- 6
- Übertragungsmechanismus
- 7
- Kniehebelmechanismus
- 8
- Spreizelement
- 9
- Spreizelement
- 10
- Aufnahme
- 11
- Aufnahme
- 12
- Aufnahme
- 13
- festes
Zangenteil
- 14
- Zangenkopf
- 15
- Tragplatte
- 16
- Tragplatte
- 17
- Verlängerung
- 19
- Schwenkbolzen
- 20
- Gelenk
- 21
- Druckstange
- 22
- Schwenkbolzen
- 24
- Gelenk
- 25
- Schwenkbolzen
- 26
- Gelenk
- 27
- Verlängerung
- 28
- bewegtes
Zangenteil
- 29
- Schwenkbolzen
- 30
- Gelenk
- 32
- Knie
- 33
- 2. Übertragungsmechanismus
- 34
- 2. Übertragungsmechanismus
- 35
- Scheibe
- 36
- Führungsbolzen
- 37
- Fortsatz
- 38
- Fortsatz
- 39
- Bund
- 40
- Scheibe
- 41
- Hülse
- 42
- Bund
- 43
- Spreizachse
- 44
- erster
Kniewinkel
- 45
- Lagerkörper
- 46
- Innenbohrung
- 47
- Lagerzapfen
- 48
- Lagerzapfen
- 49
- Bohrung
- 50
- Bohrung
- 51
- Gelenk
- 52
- Gelenk
- 53
- Verbindung
- 54
- Leitung
- 55
- Bauelement
- 56
- Bauelement
- 57
- Betätigungsfläche
- 58
- Betätigungsfläche
- 59
- Abschnitt
- 60
- Betätigungsfläche
- 61
- Betätigungsfläche
- 62
- zweiter
Kniewinkel