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In
zahlreichen elektrischen Geräten werden Schmelzsicherungseinsätze
eingesetzt, um die Geräte vor Beschädigungen durch Überlastung
zu schützen. Für die Schmelzsicherungen sind Halterungen
vorgesehen, um die Schmelzsicherungen zum einen mechanisch zu haltern
und zum anderen die Endkappen der Schmelzsicherung elektrisch zu kontaktieren.
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Aus
der deutschen Patentschrift
DE
34 39 696 C2 ist ein Halteclip bekannt, der die Aufnahme von
Schmelzsicherungen mit unterschiedlichen Abmessungen erlaubt. Der
Halteclip ist mit Anschlussfahnen versehen, die zur mechanischen
und elektrischen Verbindung des Halteclips an eine Leiterbahn angelötet
werden.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 83 35 271 ist ein Aufnahmekontakt von messerartigen
Gegenkontakten von NH-Sicherungen bekannt.
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Weiterhin
ist in der europäischen Patentschrift
EP 1 513179 B1 ein Halteclip
für Sicherungen beschrieben, der mit einer Saugfläche
versehen ist, an der eine Saugdüse einer Montagevorrichtung
angreifen kann. Dadurch ist der Halteclip zur Oberflächenmontage
geeignet. Nach dem Positionieren auf einer Leiterplatte wird der
Halteclip festgelötet.
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Den
bekannten Halteclips ist gemeinsam, dass sie fest, das heißt
nicht lösbar montiert sind.
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Hiervon
ausgehend ist es gemäß einem ersten Aspekt eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen alternativen Halteclip
für Schmelzsicherungen vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Halteclip nach Anspruch 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
ein Halteclip aus einem elektrisch leitenden Material zur Aufnahme
eines elektrischen Bauteils vorgeschlagen. Der Halteclip weist eine
Klammer zur Halterung des elektrischen Bauteiles sowie ein Kontaktstück
auf, an welchem der Halteclip elektrisch kontaktierbar ist. Erfindungsgemäß bildet
das Kontaktstück einen lösbaren Steckkontakt.
Bei dem elektrischen Bauteil handelt es sich insbesondere um eine
Schmelzsicherung.
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Bei
einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist der Halteclip einstückig aus einem Metallstreifen
geformt.
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Vorzugsweise
ist die Klammer U-förmig ausgeformt und weist zwei Schenkel
auf, die das elektrische Bauteil greifen und über einen
U-Steg miteinander verbunden sind. Zweckmäßigerweise
sind die Schenkel federelastisch ausgebildet.
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Die
Schenkel können einen kreisbogenförmigen Bereich
aufweisen, wobei die Kontur der Schenkel im Innenbereich der U-förmigen
Klammer einer äußeren Kontur des elektrischen
Bauteils entspricht.
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Bei
einer Weiterbildung des Halteclips ist der kreisbogenförmige
Bereich an jedem Schenkel durch jeweils zwei Einprägungen
begrenzt.
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Vorzugsweise
weisen die Schenkel an ihrem freien Ende jeweils einen mit Bezug
auf den Innenbereich der U-förmigen Klammer nach außen
gerichteten Endabschnitt auf, wobei die Endabschnitte das Einsetzen
des Bauteiles in die Klammer erleichtern.
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Das
Kontaktstück kann als Aufnahme für ein Kontaktmesser
oder als Aufnahme für einen Kontaktstift ausgebildet sein,
die entsprechende Gegenkontakte aufnehmen. Es ist aber auch die
entsprechende umgekehrte Anordnung möglich, nämlich,
dass das Kontaktstück als Kontaktmesser oder als Kontaktstift ausgebildet
ist, die in entsprechende Gegenkontakte steckbar sind.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen alternativen
Sicherungshalter zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Sicherungshalter nach Anspruch 11 gelöst.
Die Erfindung schlägt einen Sicherungshalter mit zwei Halteclips gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung vor, wobei die Halteclips koaxial zueinander
angeordnet sind und auf entsprechende Gegenstecker lösbar
aufgesteckt sind.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung sind die Halteclips
in einer Messerleiste auf jeweils ein Kontaktmesser aufgesteckt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt ist eine letzte Aufgabe der Erfindung, ein neues
Verfahren zur Montage eines Sicherungshalters vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 13 gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Montage
eines Sicherungshalters auf einer Anschlussleiste vorgeschlagen,
das die folgenden Schritte umfasst:
- – Aufstecken
eines ersten Halteclips auf einen Steckkontakt der Anschlussleiste;
und
- – Aufstecken eines zweiten Halteclip auf einen anderen
Steckkontakt, derart, dass der zweite Halteclip spiegelsymmetrisch
zu dem ersten Halteclip angeordnet und von diesem beabstandet ist,
um das Einsetzen einer Schmelzsicherung zu ermöglichen.
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Der
wesentliche Vorteil der Erfindung liegt in der einfachen Montage
des vorgeschlagenen Sicherungshalters mit steckbaren Halteclips.
Der Sicherungshalter kann auf jegliche vorhandene Steckkontakte
aufgesteckt werden, ohne dass beispielsweise eine Verlötung
erforderlich wäre. Dabei können vorhandene Steckkontakte
beispielsweise in Messerwannen genutzt werden, um zusätzliche
Sicherungen einzubringen.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
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Von
den Abbildungen zeigt:
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1 ein
Sicherungshalter mit zwei erfindungsgemäßen Halteclips
mit einer eingesetzten Schmelzsicherung in einer perspektivischen
Ansicht;
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2 einen
Halteclip aus 1 in größerer Einzelheit;
und
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3 einen
erfindungsgemäßen Sicherungshalter.
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In 1 sind
zwei Halteclips 1 dargestellt, die gemeinsam einen Sicherungshalter 2 bilden.
Zu diesem Zweck sind die Halteclips in Bezug auf eine gedachte Ebene
koaxial und spiegelsymmetrisch angeordnet. Der Halteclip 1 ist
einstückig aus einem Metallstreifen hergestellt und weist
zwei Funktionsbereiche auf, nämlich eine Klammer 3 und
ein Kontaktstück 4. In die Klammern 3 der
Halteclips 1 kann eine Schmelzsicherung 5 eingesetzt
werden, wobei jede Klammer 3 jeweils eine Endkappe 6 der Schmelzsicherung
umgreift, so dass die Schmelzsicherung 5 mechanisch gehalten
und elektrisch kontaktiert ist. Der Übersichtlichkeit halber
ist in 1 die Anschlussleisten nicht dargestellt, auf
welcher der Sicherungshalter 2 montiert ist. Der in 1 dargestellte
Sicherungshalter 2 ist zur Montage auf einer Anschlussleiste
geeignet, die als Messerleiste ausgebildet ist.
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2 zeigt
einen der Halteclips 1 aus 1 in einer
perspektivischen Ansicht in größerer Einzelheit.
Der Halteclip 1 ist einstückig aus einem Metallstreifen
hergestellt, so dass die Klammer 3 und das Kontaktstück 4 des
Halteclips über einen Verbindungssteg 7 miteinander
verbunden sind. Die Klammer 3 hat eine im Wesentlichen
U-förmige Gestalt und weist zwei Schenkel 8 auf,
die über einen U-Steg 9 miteinander verbunden
sind. Die Schenkel 8 schließen mit dem U-Steg
einen spitzen Winkel ein, so dass ein unterer Abschnitt 10 des
einen Schenkels 8 auf den unteren Abschnitt 10 des
anderen Schenkels 8 gerichtet ist. Die unteren Abschnitte 10 verlaufen
im Wesentlichen gerade. Da die beiden Schenkel 8 entsprechend
zueinander aufgebaut sind, wird im Folgenden der Einfachheit halber
nur einer der beiden Schenkel 8 beschrieben.
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Der
untere Abschnitt 10 ist an einem ersten Ende durch einen Übergangsbereich
zu dem U-Steg 9 und an einem zweiten Ende durch eine Einprägung 11 begrenzt,
an welcher der Schenkel 8 in einen kreisbogenförmigen
Abschnitt 12 übergeht. Mit Bezug auf die von dem
U-Steg 9 festgelegte Ebene setzt der kreisbogenförmige
Abschnitt 12 mit einem stumpfen Winkel an der Einprägung 11 an.
Der kreisbogenförmige Abschnitt 12 ist im weiteren
Verlauf so orientiert, dass im Bereich zwischen den kreisförmigen
Abschnitten 12 zwei konvexe Oberflächen einander
gegenüber liegen. Der Radius der konvexen Oberflächen
entspricht dem Außenradius der Endkappen 6. Der
kreisbogenförmige Abschnitt 12 wird von einer
oberen Einprägung 13 begrenzt, an welche sich
ein Endabschnitt 14 anschließt. Der Endabschnitt 14 verläuft
ebenso wie der untere Abschnitt 10 gerade und bildet mit
Bezug auf den U-Steg 9 einen stumpfen Winkel. Der Endabschnitt 14 schließt
mit einer in den Ecken abgerundeten Oberkante 15 ab. Die
Länge l der Endabschnitte 14 ist so bemessen,
dass der Abstand zwischen den Oberkanten 15 der Endabschnitte 14 größer
ist als der Außendurchmesser der Endkappe 6. Diese
Gestalt der Klammer 3 erleichtert das Einsetzen einer Schmelzsicherung.
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Das
Kontaktstück 4 weist eine Grundfläche 16 auf,
deren Hauptflächen sich im Wesentlichen rechtwinklig zu
der Hauptfläche des U-Stegs 9 erstreckt. An die
Grundfläche 16 schließen sich zwei Seitenwände 17 an,
die bogenförmig um 270° zur Grundfläche 16 zurückgebogen
sind. Die Seitenflächen schließen mit Längskanten 18 ab,
die in einem Abstand B parallel zu der Grundfläche 16 verlaufen. Auf
diese Weise wird zwischen den Seitenwänden 17 auf
der einen Seite und der Grundfläche 16 bzw. der Längskanten 18 auf
der anderen Seite ein Schlitz definiert. Die Länge L des
Schlitzes ist geringfügig größer als
die Breite eines Kontaktmessers 32 (3). Hingegen
ist die Breite B des Schlitzes zwischen den Längskanten 18 und
der Grundfläche 16 geringer als die Dicke des
Kontaktmessers 32 (3).
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Im
mittleren Bereich der Grundfläche 16 ist schließlich
noch eine Einprägung vorgesehen, die eine in Richtung der
Längskanten 18 hervorstehende Rastnase 19 bildet,
auf deren Funktion später eingegangen wird.
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In 3 ist
ein Ausschnitt einer Messerleiste 30 bzw. Messerwanne in
einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Die Messerleiste 30 weist
ein Gehäuse 31 aus Kunststoff auf, in welchem
Kontaktmesser 32 angeordnet sind. Jedes Kontaktmesser weist
an seinem Stirnende schräge Anlaufflächen 33 auf,
die das Aufstecken des Kontaktstückes 4 eines Halteclips 1 erleichtern.
Auf zwei der Kontaktmesser 32 ist jeweils ein Halteclip 1 aufgesteckt,
die zueinander koaxial und spiegelsymmetrisch angeordnet sind und
so einen Sicherungshalter 2 bilden. Der Sicherungshalter
kann dabei mit einer Kodierung in eine Wanne eingebracht sein, wobei
die Kodierung zum jeweiligen Rastsystem der Wanne passt. Die Abmessungen
des Sicherungshalters können beispielsweise zum System
RAST5 der Anmelderin passen. In den Sicherungshalter 2 in 3 ist
eine Schmelzsicherung 5 eingesetzt. Jedes Kontaktmesser 32 weist eine Öffnung 34 auf.
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Im
Folgenden wird nunmehr das Aufstecken eines Halteclips auf ein Kontaktmesser 32 der
Messerleiste 30 beschrieben:
Der Halteclip 1 wird
so auf ein Kontaktmesser 32 gesetzt, dass der Schlitz in
dem Kontaktstück 4 mit dem Kontaktmesser 32 fluchtet.
Dabei ragen die Anlaufflächen 33 in den Schlitz
hinein. Da der Abstand B zwischen den Längskanten 18 der
Seitenwände 17 und der Grundfläche 16 geringer
ist als die Dicke der Kontaktmesser 32, muss jetzt eine
Druckkraft auf das Kontaktstück ausgeübt werden,
damit eine der Anlaufflächen 33 die Längskanten
von der Grundfläche 16 wegdrückt und
das Kontaktstück auf das Kontaktmesser 32 rutscht.
Wenn das Kontaktmesser 32 bis zu der Rastnase 19 eingedrungen
ist, werden die Seitenwände 17 wieder unter Mithilfe
der Anlauffläche 33 etwas stärker aufgeweitet.
Sobald die Rastnase 19 beim Einstecken die Höhe
der Öffnung 34 erreicht, rastet sie unter der
elastischen Kraft der Seitenwände ein. Auch nach dem Verrasten
der Rastnase 19 halten die Seitenwände 17 das
Kontaktmesser 32 elastisch zwischen den Längskanten 18 und
der Grundfläche 16 eingeklemmt. Sobald beide Halteclips 1 auf dem
Kontaktmesser 32 montiert sind, kann in den auf diese Weise
hergestellten Sicherungshalter 2 eine Schmelzsicherung 5 eingesetzt
werden. Der Halteclip ist wieder demontierbar, indem er mit einer
Zange oder einem anderen geeigneten Werkzeuge von dem Kontaktmesser 32 nach
oben abgezogen wird. Der Halteclip 1 ist somit lösbar
gesteckt, wird aber dennoch mechanisch sicher gehalten.
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Um
die Schmelzsicherung 5 einzusetzen, wird sie zunächst
auf die Halteclips 1 so aufgelegt, dass die Endkappen 6 auf
den Endabschnitten 14 der Klammer 3 aufliegen.
Dann wird die Schmelzsicherung 5 nach unten zwischen die
Schenkel 8 gedrückt, die dadurch aufgebogen werden.
Dabei rutschen die Endkappen an der oberen Einprägung 13 vorbei,
bis sie an der unteren Einprägung 11 anliegen.
Die Eindrückbewegung endet an dieser Stelle, weil der für das
Auseinanderdrücken der Schenkel 8 wirksame Hebelarm
wesentlich kürzer ist und die anfänglich ausgeübte
Eindrückkraft nicht mehr ausreicht, um die Schenkel 8 noch
weiter auseinander zu drücken. Es ist vielmehr so, dass
sich die Schenkel 8 wieder schließen, wobei sich
die kreisbogenförmigen Abschnitte 12 an die Endkappen 6 anlegen,
weil der Mittelpunkt der Schmelzsicherung 5 bereits unter
der oberen Einprägung 13 liegt, wenn die Endkappe 6 an der
unteren Einprägung 11 anliegt. Die beiden Endkappen 6 der
Schmelzsicherung 5 sind auf diese Weise in den Halteclips 1 elastisch
gehalten und elektrisch kontaktiert.
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Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Kontaktstücke 4 des
Halteclips 1 als Aufnahmen für Kontaktmesser 32 ausgebildet.
Bei einer Abwandlung der Erfindung kann jedoch die Art der Kontakte
vertauscht sein, dass heißt, dass die Kontaktstücke 4 als
Kontaktmesser ausgebildet sind, während auf einer Anschlussleiste
die zu den Kontaktmessern gehörigen Gegenkontakte angeordnet
sind.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die
Kontaktstücke 4 der Halteclips als Aufnahmen für
Kontaktstifte ausgebildet. Schließlich sind bei einem letzten
Ausführungsbeispiel die Kontaktstücke 4 als
Kontaktstifte ausgebildet. Auf den zugehörigen Anschlussleisten
sind jeweils die entsprechenden Gegenkontakte angeordnet.
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- 1
- Halteclip
- 2
- Sicherungshalter
- 3
- Klammer
- 4
- Kontaktstück
- 5
- Schmelzsicherung
- 6
- Endkappe
- 7
- Verbindungssteg
- 8
- Schenkel
- 9
- U-Steg
- 10
- unterer
Abschnitt
- 11
- untere
Einprägung
- 12
- kreisbogenförmiger
Abschnitt
- 13
- obere
Einprägung
- 14
- Endabschnitt
- 15
- Oberkante
des Endabschnittes
- 16
- Grundfläche
- 17
- Seitenwand
- 18
- Längskante
- 19
- Rastnase
- 30
- Messerleiste
- 31
- Gehäuse
- 32
- Kontaktmesser
- 33
- Anlaufflächen
- 34
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3439696
C2 [0002]
- - DE 8335271 U [0003]
- - EP 1513179 B1 [0004]