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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Schuhsystem, vorzugsweise zur Herstellung
eines kompletten Schuhs mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz,
bestehend aus einer Innensohlenanordnung mit an der Unterseite anzuordnender äußerer
Laufsohle und einem Stabilisierungselement mit Absatzhalterteil,
für den an diesem zu befestigenden Absatz, ferner bestehend
aus einem an der Innensohlenanordnung zu befestigenden Schuhoberteil.
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Des
weiteren bezieht sich die Erfindung auf einem Schuh hergestellt
aus einem derartigen Schuhsystem, insbesondere einem Damenschuh
mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz.
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Herkömmliche
Schuhe mit einem Absatz, der in einen kleinen Absatzfleck ausläuft
und insofern zumindest im unteren Absatzteil eine Querschnittsfläche
in der Größe eines Pfennigs aufweist und insofern
Pfennigabsatz genannt wird, sind bekannt. Solche Schuhe werden meist
(jedoch nicht notwendigerweise) in der Form von Damenschuhen hergestellt und
können Absätze verschiedener Höhe aufweisen. Bekannt
sind insbesondere vergleichsweise hohe Absätze von rund
10 oder mehr Zentimetern. Entsprechende Schuhe können jedoch
auch mit einem Absatz von 3 oder weniger Zentimetern ausgerüstet sein.
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Alle
Schuhe dieser Art sind meist durch einen vergleichsweise filigranen
Absatz und eine dünne Brandsohle und Innensohle gekennzeichnet,
welche dem Fuß lediglich eine flache Auflagefläche
bieten. Dadurch berührt die Fußunterseite die
Brandsohle und deren Innensohle nur an einigen Punkten (Zehen, Ballen,
Ferse).
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Die
Hauptbelastung geht auf den Ballen im Vorfuß, da der Fuß durch
die Schwerkraft auf der mehr oder weniger schrägen Ebene
der Innensohle des Schuhs nach unten drängt. Durch die
dünne Brandsohle wirken diese Modelle aber sehr elegant. Ein
Durchbiegen der Innensohle bzw. der Brandsohle derartiger bekannter
Schuhe mit spitzem Absatz bei Belastung von oben durch den Fuß wird
durch eine Stahlfeder verhindert, welche an der Brandsohle angelegt
ist.
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Die
Konstruktion ist trotzdem so dünn, dass diese Modelle weiterhin
sehr elegant wirken. Die Befestigung des Absatzes erfolgt durch
eine zusätzliche Verschraubung des Absatzes zur Brandsohle.
Aufgrund der Verschraubung muss die Brandsohle in diesem Bereich
der Ferse nachträglich mit Leder oder Ähnlichem
bezogen werden, da sonst die Schraube zu sehen und zu spüren
wäre.
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Derartige
Modeschuhe werden in großen Manufakturen in großer
Stückzahl gefertigt, um diese preiswert herzustellen. Es
gibt auch sehr teure Manufakturen mit sehr kleinen Stückzahlen.
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Um
derartige Modeschuhe auch in kleinen Manufakturen oder mit einer
kleinen Gruppe von Arbeitern preiswert herstellen zu können,
ist gemäß der
DE 32 23 853 A1 ein Schuhsystem zur Herstellung eines
Modeschuhs vorgesehen, welches aus mehreren Grundbestandteilen besteht
und dabei eine anatomisch entsprechend dem Fuß ausgebildete
Innensohlen-Absatzhalter-Einheit, einen demontierbaren Absatz mit
einer Befestigungsvorrichtung, ein Oberteil des Schuhs und eine
Laufsohle aufweist.
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Die
Innensohlen-Absatzhalter-Einheit wird von einem Hauptteil aus Kunststoffmaterial
gebildet, das zwischen einer oberen und unteren Lage aus blattartigem
Material eingeschlossen ist.
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Zur
Montage des Schuhs wird die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit in
das Oberteil des Schuhs eingesetzt und mittels eines Absatzhalterteils
gesichert, worauf die Laufsohle an der Unterseite des vorderen Bereichs
des Oberteils aufgebracht wird und ein Absatz einer gewählten
Höhe und Ausbildung wieder entfernbar montiert wird.
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Hierzu
ist die Innensohlen-Absatzhalter-Einheit mit einem Absatzhalterteil
versehen, der einstückig an dieser angeformt ist und von
diesem aus mittig zum Absatz nach unten vorragt, wobei der Absatzhalterteil
eine Montagehilfe im Absatz aufweist. Hierzu ist im Absatzbereich
eine Ausnehmung angeordnet, wobei der Absatzhalterteil durch einen
integralen nach unten gerichteten Vorsprung gebildet ist, welcher
in der Ausnehmung einbringbar und durch Verschraubung lösbar
festlegbar ist.
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Durch
diesen speziellen technischen Aufbau aus Innensohlen-Absatzhalter-Einheit
und in dem Absatz angelegter Ausnehmung für den Absatzhalterteil
lassen sich am Schuh im nachhinein unterschiedliche Absätze
anbringen, sei es optisch oder von den Maßen her.
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Der
Absatz soll eine Höhe zwischen 2 cm und 8 cm aufweisen,
wobei er breit, mittelbreit oder schlank ausbildbar ist.
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Das
Hauptteil des Absatzhalters wird in einem Spritzgussverfahren aus
Nylon oder einem anderem Kunststoffmaterial hergestellt, dass üblicher Weise
bei der Herstellung von Schuhabsätzen verwendet wird.
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Zur
Herstellung der Innensohlen-Absatzhalter-Einheit werden zwei sauber
ausgestanzte blattförmige Lagen in eine Spritzgussform
eingelegt. Die oberen und unteren Flächen der blattförmigen
Lagen sind jeweils konvex bzw. konkav ausgebildet. Während
die beiden blattförmigen Lagen in der Spritzgussform gehalten
werden, wird eine gewisse Menge von plastifiziertem Kunstharz in
die Spritzgussform eingespritzt, so dass eine dünne linsenähnliche
Lage zwischen den beiden blattförmigen Lagen gebildet wird.
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Dieses
Kunststoffmaterial der linsenähnlichen Lage härtet
bei Abkühlen aus und verfestigt sich, so dass die beiden
blattförmigen Lagen mit ihr zu einem Kunststoffkörper
vereinigt werden und als Innensohlen-Absatzhalter-Einheit der Spritzgussform
entnehmbar sind. Als Material des so gebildeten Kunststoffkörpers
bzw. der Innensohlen-Absatzhalter-Einheit wird vorzugsweise dasselbe
Nylonmaterial, ABS-Material oder Polyurethan oder Ähnliches verwendet,
wie es üblicher Weise bei der Herstellung von festen, jedoch
biegsamen Innensohlen und Laufsohlen von Modeschuhen verwendet wird.
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Die
Herstellung eines Schuhs mit hohem Absatz aus den Bestandteilen
eines Schuhsystems gemäß der
DE 32 23 853 A1 weist jedoch
zahlreiche Nachteile auf:
Zunächst bleibt die Herstellung
eines Schuhs nach der
DE
32 23 853 A1 insofern aufwendig und kostenintensiv, als
eine Innensohlen-Absatzhalter-Einheit in Form eines mehrschichtigen
Kunststoffkörpers aus in Abstand befindlichen blattförmigen
Lagen in einer Spritzgussform herzustellen ist, wobei der Kunststoffkörper
aus starren Nylon-, ABS-Material oder festen Polyurethan gebildet
wird. Er stellt insofern eine starre, im Wesentlichen nicht verformbare
Einlage dar, was ebenfalls von Nachteil ist. Außerdem ist
trotz der konkaven bzw. konvexen Ausbildung der oberen und unteren
blattförmigen Lage die Ausbildung eines anatomischen Fußbettes
nur unzureichend möglich.
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Zur
Befestigung des Absatzes bedarf es eines in diesem bereits in der
Spritzgussform einzubringenden Absatzhalterteils, wobei an diesem
und dem Absatz spezielle Montagehilfen, insbesondere eine Verschraubung
des Absatzes anzulegen ist. Diese Montagehilfen sind insofern anzulegen,
als der Absatz entsprechend einer zu wählenden Höhe
und Ausbildung wieder entfernbar montiert werden soll. Insbesondere
bei Absätzen mit schmalen Absatzflecken ist insofern keine
absolut feste Halterung des Absatzes zur verwendeten Innensohlenanordnung erzielbar.
Außerdem muss aufgrund der Verschraubung auch bei der
DE 32 23 853 A1 die
Brandsohle im Fersenbereich nachträglich mit Leder oder Ähnlichem
bezogen werden, da sonst die Schraube zu sehen und zu spüren
wäre.
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Gemäß der
DE 10111 229 C1 ist
die Herstellung einer Innensohle aus zwei übereinander
angeordneten Sohlenkomponenten, nämlich einer Zwischensohle
und einem Unterstützungselement bestehend aus Kunststoff
und hoher mechanischer Stabilität im Vergleich zu den Eigenschaften
der verwendeten Zwischensohle bekannt, wobei das Unterstützungselement
aus einer Nylon-Modifikation oder einem thermoplastischen Elastomer
auf Polyurethanbasis gebildet wird.
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Unterstützungselement
und Zwischensohle weisen ein Material auf gleicher Polymer-Basis
auf, wobei dieses jeweils aber unterschiedliche mechanische Eigenschaften
besitzt. Das Unterstützungselement besitzt andere mechanische
Eigenschaften als die Zwischensohle, da ein anderer Grad der Vernetzung
der enthaltenen makromolekularen Stoffe als bei dem EVA der Zwischensohle
vorgesehen ist.
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Das
Verbinden der Zwischensohle und des Unterstützungselementes
erfolgt in einer Vulkanisierform ohne Verbindungsmittel lediglich
unter Anwendung von Wärme und Druck.
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Die
Herstellung eines Schuhs nach der Lehre der
DE 10111 229 C1 bedingt
folgende Nachteile: Es ist keine anatomische Ausbildung für
eine Fußbettung vorgesehen. Die Materialauswahl ist eingeschränkt,
weil eine Vulkanisierung ohne Verbindungsmittel nur möglich
ist, wenn Zwischensohle und Unterstützungselement die gleiche
Polymerbasis aufweisen. Elegantere Materialien können dagegen keine
Verwendung finden. Außerdem ist die erreichbare Minimaldicke
der so gebildeten Innensohle vergleichsweise hoch. Derartige Sohlenelemente
mit Unterstützungselement werden deshalb primär
für Sportschuhe verwendet und sind insofern insbesondere
nicht zur Herstellung von eleganten Schuhen mit Absätzen
geeignet.
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Ausgehend
von dem geschilderten Stand der Technik, insbesondere der
DE 32 23 853 A1 ,
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schuhsystem
für einen Schuh mit einem in einem Absatzfleck auslaufenden
Absatz bzw. einen daraus gebildeten Schuh zu schaffen.
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Gegenüber
dem Schuhsystem gemäß der
DE 32 23 853 A1 ist ferner
die spezielle Aufgabe gegeben, einen Schuh mit Absatz, insbesondere
einen Damenschuh mit in einem Absatzfleck auslaufenden Absatz zu
schaffen, dessen Befestigung über eine Innensohlenanordnung
mit äußerer Laufsohle ohne Verwendung einer Brandsohle
und dessen Stahlfeder erfolgt und auf dessen Oberseite das Oberteil
des Schuhs befestigbar ist,
wobei an der Unterseite der Innensohlenanordnung zusätzlich
die Befestigung eines in einem Absatzfleck auslaufenden Absatzes
möglich sein soll,
und eine hochfeste Verbindung zwischen
Innensohlenanordnung und Absatz gegeben sein muss.
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Die
Gesamtstärke des Aufbaus der Innensohlenanordnung mit Laufsohle
soll möglichst so dünn und elegant wie bei Schuhen
mit Absatz sein, welche eine dünne Brandsohle mit verschraubtem Absatz
aufweisen und Stahlfedern, die bei Belastung ein Durchbiegen der
Innensohle und der Brandsohle verhindern.
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Neben
der Beibehaltung der eleganten Optik derartiger Damenschuhe mit
Absatz soll dem Fuß aber gleichzeitig durch ein vorgesehenes
Fußbett der Innensohlenanordnung möglichst weitgehend über die
gesamte Fußlänge eine optimale Unterstützung im
Fußbett der Innensohlenanordnung gegeben werden, so dass
das ohnehin ungesunde Stehen und Laufen auf Schuhen mit Absätzen
so bequem wie möglich gemacht wird und die Belastung des
Körpers beim Gehen und Stehen möglichst gering
ist.
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Die
Innensohlenanordnung soll dabei aus einem formstabilen Kunststoff
mit angeschäumtem äußeren weichen Bereich
mit guter Rückstellfähigkeit bestehen.
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Ausgehend
von einem Schuhsystem der eingangs genannten Art gemäß der
DE 32 23 853 A1 ist zur
Lösung dieser Aufgabe gemäß Anspruch
1 ein Schuhsystem aus einer Innensohlenanordnung mit an der Unterseite
anzuordnender äußerer Laufsohle und einem Stabilisierungselement
mit Absatzhalterteil, für den an diesen zu befestigenden
Absatz,
ferner bestehend aus einem an der Innensohlenanordnung
zu befestigenden Schuhoberteil vorgesehen. Ferner gemäß Anspruch
14 ein daraus hergestellter Schuh.
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Das
Schuhsystem gemäß Anspruch 1 zeichnet sich dabei
des Weiteren dadurch aus, dass es ein Stabilisierungselement aufweist,
das aus einem stabilen, harten und gleichzeitig elastischen Material hergestellt
ist. Dieses Stabilisierungselement kann damit gleichsam das Rückgrat
eines aus dem erfindungsgemäßen Schuhsystem hergestellten
Schuhs bilden. Auf eine der Stabilisierung dienende Stahlfeder kann
verzichtet werden.
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Das
Stabilisierungselement ist mit einer weichen, geschäumten
Schicht umgeben. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen,
auf eine Brandsohle zu verzichten, da die weiche Schicht auch auf
der Oberseite, d. h. der dem Fuß zugewandten Seite, des Stabilisierungselements
vorgesehen ist und insofern eine für den Fuß angenehme
Oberfläche bilden kann. Deshalb kann die Brandsohle entweder
ganz entfallen oder nur in einer einfacheren Ausführung
vorgesehen werden. Die Herstellung kann weiter dadurch vereinfacht
werden, dass die Schicht in einem simplen Verfahren auf das Stabilisierungselement
aufgespritzt wird. Die äußere Umschäumung
durch einen weichen Stoff, wobei das Stabilisierungselement insofern
in dieser Umschäumung mittig zu liegen kommt, ermöglicht
dabei gleichzeitig eine optimale Unterstützung der gesamten
Fußsohle im Schuh, so dass eine ungleichmäßige
Belastung der Fußsohle und ungesunde Belastung des Körpers
weitgehend vermieden wird.
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Das
Stabilisierungselement weist weiterhin einen auf der Unterseite
im Fersenbereich angeformten, als Absatzhalter wirkenden und nach
unten vorspringenden Ansatz auf. Der Absatz ist mit diesem Absatzhalterteil
des Stabilisierungselements der Innensohlenanordnung festiegbar.
Dies wird dadurch erreicht, dass der Absatz eine entsprechende negative
Aussparung aufweist, in die der vorspringende Ansatz des Absatzhalterteils
eingreift. Der vorspringende Ansatz des Absatzhalterteils und die
entsprechende negative Aussparung des Absatzes sind dabei jeweils
so bemessen, dass sie zueinander form- und oder kraftschlüssig
passen. Zusätzlich sind arretierbare Einrast- oder Steckmittel
oder sonstige geeignete Befestigungsmittel vorgesehen, die bewirken, dass
der Absatz insgesamt fest mit dem Absatzhalterteil verbunden ist.
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Insgesamt
wird durch diese Absatz/Absatzhalteranordnung eine kostengünstige
Möglichkeit der festen Montage eines Absatzes zur Verfügung
gestellt. Insbesondere auf eine Verschraubung des Absatzes, die
regelmäßig eine zusätzliche Abdeckung des
Schraubenkopfes erfordert, kann verzichtet werden, ohne die sichere
Verbindung von Absatz und übrigem Schuh zu gefährden.
Weiterhin wird die Herstellung eines Schuhs weiter vereinfacht,
weil das Stabilisierungselement nicht nur die Brandsohle überflüssig
machen kann, sondern gleichzeitig auch noch die Absatzhaltereinheit
bildet. Die erforderliche Anzahl an Bauteilen zur Schuhherstellung
wird dadurch weiter reduziert und das Herstellungsverfahren weiter
vereinfacht und verbilligt. Ferner lassen sich auf dem Stabilisierungselement,
das insofern den Hauptbestandteil des Schuhs darstellt, einfach
verschieden gestaltete Schuhoberteile und Absätze anbringen,
was die Flexibilität in und für die Fertigung verschiedener
Schuhmodelle erhöht.
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Durch
bevorzugte Ausführungsformen, wie sie in den Ansprüchen
2 bis 13 beschrieben sind, lassen sich weitere Vorteile erreichen:
Durch
die neue Konstruktion des Schuhsystems gemäß Anspruch
3, wonach die Umschäumung ein Fußbett bildet,
berührt die Unterseite des Fußes auf ihrer gesamten
Fläche das weiche umschäumte Kunststoffmaterial
der äußeren Schicht des Stabilisierungselementes,
wobei insofern die Innensohlenanordnung ein Fußbett über
die gesamte Unterseite des Fußes bildet.
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Damit
verteilt sich die Belastung trotz der schrägen Haltung über
der gesamten Unterseite des Fußes, wobei der Fußballen
gegenüber herkömmlichen Schuhen mit Absätzen
deutlich entlastet wird. Dies gilt insbesondere für die
Fußunterseite, wobei dort das innere Quergewölbe
des Fußes entsprechend stark von dem geschäumten
Kunststoffmaterial der äußeren Schicht des Stabilisierungselementes unterstützt
wird.
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Insofern
ist dort besonders stark ein optischer Unterschied gegenüber
herkömmlichen Schuhen mit hohen Absätzen gegeben.
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Der
Fuß steht in diesem Bereich dagegen bei den herkömmlichen
Schuhen mit Absatz und Brandsohle deutlich hohl, also ohne Unterstützung.
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Insbesondere
bei Ausbildung des Stabilisierungselementes gemäß Anspruch
2 aus einem stabilen harten, aber elastischen Kunststoffteil, wobei
gemäß Anspruch 3 ferner vorgesehen ist, dass die
das Stabilisierungselement umgebende geschäumte äußere
Schicht aus einem weichen Kunststoffmaterial mit guter Rückstellfähigkeit
besteht und dabei bereits an der Oberseite dieser Schicht ein Fußbettbereich
in Form einer anatomisch geformten Fußbettung eingeformt
ist,
ist es möglich, die Gesamtstärke der
verwendeten Innensohlenanordnung trotz der Einformung des Fußbettes äußerst
dünn und elegant zu halten, wobei gleichzeitig in dieser
Innensohlenanordnung mit festgelegten Absatz eine vergleichbare
Stabilität gegenüber Schuhen mit Absätzen
gegeben ist, welche eine Brandsohle mit Stahlfeder zu deren Stabilisierung
sowie einen angeschraubten Absatz aufweisen.
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Der
Absatzfleck besteht aus einem robusten Kunststoff, z. B. einen thermoplastischen
Kunststoff mit guten Abriebwerten, in welchen gemäß vorteilhafter
Ausführung der Unteransprüche ein Stahlstift mit Haltedorn
eingespritzt ist.
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Der
Absatz des Schuhs ist ebenfalls aus einem stabilen Werkstoff, z.
B. ABS hergestellt, wobei dieser sehr hart aber kratz-, schlag-
und bruchfest ist.
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Im
Inneren des Absatzes ist ein hohler Stahlstift vorgesehen, in welchen
der Dorn des Stahlstiftes des Absatzfleckes montierbar ist.
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Gemäß Unteranspruch
6 sind zur Verbesserung der Verbindung des Stabilisierungselementes und
dessen umschäumter äußerer Schicht Perforationslöcher
durch das Stabilisierungselement angelegt, wobei weiterhin zur Verbesserung
der Stabilität der Innensohlenanordnung zumindest an einer
der Außenseite des Stabilisierungselementes in Längsrichtung
der Sohlenanordnung vorspringende Längsrippen angeformt
sind, wobei insofern ein Durchbiegen der Sohlenanordnung bei Belastung
des Schuhs mit Absatz von oben durch den Fuß verhindert
wird.
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Die
das Stabilisierungselement umgebende Schicht besteht vorzugsweise
aus einem thermoplastischen Elastomer auf Urethanbasis, wobei insofern
ein elastischer Werkstoff mit sehr guter Verschleißfähigkeit
und hohem Rückstellvermögen gegeben ist.
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In
dieses Material lässt sich insofern eine anatomisch geformte
Fußbettung einformen, wobei alle wesentlichen Bestandteile
einer derartigen anatomischen Fußbettung gegeben sind,
also eine tiefe Fersenschale, welche dem Fuß festen Halt
gibt,
eine innere und äußere Längsgewölbestütze,
welche dem Fuß beim Auftreten Balance verleihen und welche
für einen natürlichen, richtigen Stand des Fußes sorgen,
ein
Zehengreifer, welcher die optimale Führung der Zehen für
eine natürliche Abrollbewegung des Fußes sicherstellen,
ein
flexibles Bettungsmaterial mit besonders hohem Tragekomfort und
ein äußerer Bettungsrand, welcher seitlich am
Außenrand der Rettung hochgezogen ist und den Fuß bettet
und schützt.
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Gemäß vorteilhafter
Ausbildung und besonders zur komfortabel gepolsterten Lagerung des
Fußes im Bereich der Pelotte und Ferse sind des weiteren
in der anatomisch geformten Fußbettung Aussparungen zum
Einlegen eines Fersenpolsters und einer Quergewölbepelotte
vorgesehen, die weicher als die geschäumte Schicht des
Stabilisierungselementes sind.
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Im
Folgenden wird eine vorteilhafte Ausbildung des Schuhsystems anhand
einer Damensandalette mit Fersenriemen sowie zwei Fangriemen mit Schnalle
mit Bezug auf deren Zeichnungen beschrieben.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung der Damensandalette mit Fersenriemen,
mit zwei Fangriemen und hohem Absatz, gesehen von der Seite vorne;
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2 eine
Draufsicht auf die Damensandalette unter Darstellung des Fußbettes
sowie der beiden Fangriemen mit Fersenriemen;
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3 eine
perspektivische Darstellung der Damensandalette unter Darstellung
der Laufsohle sowie des dort am äußeren Ende angelegten
Absatzes, welcher spitz auf einen Absatzfleck zuläuft,
sowie der am Schuh innen zu liegen kommenden Seite der Sohlenanordnung
mit den beiden Fangriemen;
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4, 5 und 6 drei
zu verwendende Schuhbauteile des Schuhsystems, teilweise im Rohzustand,
teilweise als Halbfabrikat, nämlich ein aus einem stabilen
Kunststoffwerkstoff (ABS)) hergestellter Absatz, ein in der zu verwendenden
Innensohlenanordnung als Unterstützung anzuordnendes Stabilisierungselement
und die Innensohlenanordnung als solche, bestehend aus Stabilisierungselement
und einer dieses außen umgebenden Kunststoffschicht aus
stabilem aber weichem Material. (z. B. TPU), wobei in diese Schicht
an der Oberseite bereits eine anatomisch geformte Fußbettung
eingeformt ist;
Zur Verankerung des Absatzes an dieser Innensohlenanordnung
ist dort ein an der Unterseite vorstehendes quaderförmiges,
keilförmig abgeschrägtes Absatzhalterteil gemäß 11 und
eine keilförmig sich vertiefende Ausnehmung an der Oberseite
des Absatzes ausgebildet;
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7 eine
perspektivische Darstellung eines zu verwendenden Absatzfleckes
mit zur Befestigung dienendem, vorstehendem Stahlstift mit Dorn;
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8, 9 eine
Draufsicht auf das zu verwendende Fersenpolster sowie die Quergewölbepelotte,
welche in Aussparungen des Fußbettes einzusetzen sind;
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10 eine
Darstellung des unveredelten Absatzes gemäß 4,
also im Rohzustand, mit einer modifizierten Ausnehmung für
das gemäß 11 und 12 abgeänderte
Absatzhalterteil
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11 im
Gegensatz zu 5 eine Ansicht der Unterseite
des um 90° gedreht dargestellten Stabilisierungselementes
unter Darstellung dort eingelassener Perforationslöcher
sowie vorstehender Längsrippen sowie des zur Verankerung
des Absatzes an der Unterseite des Stabilisierungselementes vorspringenden
Absatzhalteteils, welches gegenüber dem der 4 abgestuft
ausläuft (zusätzlicher schmaler äußerer
Ansatz).
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12 im
Gegensatz zu 6 eine Darstellung der Innensohlenanordnung
von der Unterseite, wobei aus der umschäumten Schicht das
vom Stabilisierungselement an der Unterseite vorstehende Befestigungselement
für den Absatz zu erkennen ist sowie Perforationslöcher,
welche durch das Stabilisierungselement geführt sind und
sich im Bereich der an der Unterseite dieser Stabilisierungsschicht
gegebenen angeschäumten Schicht fortsetzen;
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13 eine
Darstellung eines abgeänderten Absatzes gemäß 10,
wobei die Aussparung wiederum zur Aufnahme eines blockförmigen
bzw. quaderförmigen Absatzhalterteils ausgebildet ist,
welches einen zusätzlichen äußeren kleinen
Ansatz aufweist (Abstufung), dabei aber seitlich zwei beabstandete
Bohrungen zur Aufnahme von am Stabilisierungselement seitlich des
Absatzhalterteils vorgesehenen Montage- und Befestigungsstiften
aufweist.
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14 eine
Darstellung der Unterseite dieses Stabilisierungselementes mit den
zwei seitlich des Absatzhalterteils vorstehenden Montage- und Befestigungsstiften
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15 eine
Darstellung der kompletten Innensohlenanordnung aus dem Stabilisierungselement
der 14 und der dieses umgebenden geschäumten
Schicht.
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Die
Damensandalette (20) weist einen Absatz (2) in
Höhe von etwa 10 cm auf, wobei dieser bereits in der obersten
Hälfte sich auf einen Querschnitt eines Pfennigabsatzes
verjüngt und unten am Absatz ein Absatzfleck (1)
angelegt ist. Die Höhe des Absatzes ist beispielhaft. Denkbar
wären auch höhere Absätze oder deutlich
niedrigere Absätze.
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Absatzfleck
(1) und Absatz (2) werden durch einen im Absatzfleck
eingespritzten Stahlstift (17) mit vorstehendem Dorn befestigt,
wobei dieser Dorn in einem innen liegenden hohlen Stahlstift (18)
des Absatzes (2) eingesetzt wird, wobei der Absatz aus
einem ABS Kunststoff besteht.
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Zur
Herstellung der Innensohlenanordnung (3, 4) der
Damensandalette wird ein Stabilisierungselement (3) in
einer Produktionsform der Innensohlenanordnung (3, 4)
so arretiert, dass zur Bildung einer ausschäumenden äußeren
Schicht (4) des Stabilisierungselementes (3) die äußere
Schicht um das Stabilisierungselement herumgespritzt werden kann.
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Die äußere
Schicht wird aufgeschäumt, wobei diese aus einem stabilen,
aber weichen Material mit guter Rückstellfähigkeit
(TPU) besteht.
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Dieser
Werkstoff ist elastisch und weist zudem gute Verschleißfähigkeit
neben dem gewünschten Rückstellvermögen
auf.
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Die
Verbindung der äußeren umspritzten Schicht (4)
zum Stabilisierungselement (3) wird dadurch erhöht,
dass Perforationslöcher (7a, b, c) im Stabilisierungselement
(3) angelegt sind, wobei diese dazu dienen, dass das thermoplastische
Polyurethan der Schicht (4) durch diese Löcher
hindurchfließen kann, wobei die zu verbindenden Teile (3, 4)
somit quasi untrennbar sind.
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Auf
dem Stabilisierungselement (3) angelegte Längsrippen
(8a, b, c) verstärken zusätzlich die Steifigkeit
dieses Teils, wobei ein Durchbiegen des Stabilisierungselementes
bzw. der Innensohlenanordnung (3, 4) und des auf
dessen Oberseite gebildeten Fußbetts (15) bei
Belastung des Schuhs von oben durch den Fuß verhindert
wird.
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Es
bedarf keiner bei herkömmlichen Damenschuhen mit hohem
Absatz und Brandsohle verwendeter Stahlfeder, um das Durchbiegen
zu verhindern.
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Nur
durch diese spezielle Verbindung des Stabilisierungselementes (3)
und der diese umgebenden aufgeschäumten äußeren
Schicht (4) kann die Innensohlenanordnung und deren Konstruktion so
dünn ausgeführt werden, dass eine Beibehaltung der
eleganten Optik herkömmlicher Damenschuhe mit Absätzen
und Brandsohle trotz der optimalen Unterstützung im Fußbett
gegeben ist.
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Auf
der Oberseite der fertigen Innensohlenanordnung (3, 4)
mit innen liegendem Stabilisierungselement (3) und äußerem
Fußbett (15) wird vorzugsweise ein Fersenpolster
(5) und eine Quergewölbepilotte (6) aufgebracht.
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Hierzu
sind im Fußbett (15) Aussparungen (12, 13)
vorgesehen.
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Nach
Einbringung dieser Teile wird die gesamte Innensohlenanordnung mit
dem bereits an dem Stabilisierungselement (3) befestigten
Absatz mit einer dünnen Schicht, z. B. Leder bezogen. Dies wird
mit einem speziellen Leisten bewerkstelligt, welcher die exakte
negative Form des Fußbettes (15) bzw. der Innensohlenanordnung
(3, 4) hat und außerdem spezielle Grate
aufweist, so dass alle markanten Merkmale wie die Konturen der Trittspuren
im Fußbett auch nach dem Beziehen markant bleiben und der
Bezugsstoff keine Falten, Blasen oder ähnliches aufweist.
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Außerdem
werden die weichen Latexteile durch entsprechende Aussparungen im
Leisten nicht komprimiert, bleiben dadurch elastisch und in Form.
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Danach
wird das Schuhoberteil (16) (Schaft) je nach gewünschtem
Modell auf die bezogene Innensohlenanordnung (3, 4)
montiert ("gezwickt").
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Aus
dem Stabilisierungselement (3) steht an der Unterseite
im Fersenbereich ein quaderförmiger Teil (9) vor.
Entsprechend weist der zu befestigende Absatz (2) auf seiner
der Unterseite der Sohlenanordnung zu gewandten Seite eine dieser
Form entsprechende negative Aussparung (10) auf.
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Nachdem
der Absatz (2) nach Wunsch des Designers veredelt wurde
(lackiert, galvanisiert, bezogen mit Leder etc.), wird dieser mit
der Innensohlenanordnung (3, 4) hochfest verbunden.
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Dies
wird durch eine Verklebung erzielt und durch eine form- und kraftschlüssige
Verbindung des quaderförmigen Teils (9) und der
dieses Teil aufnehmenden negativen Aussparung (10).
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Bei
herkömmlichen Schuhen mit Absätzen und Brandsohlen
ist eine zusätzliche Verschraubung der Brandsohle mit dem
Absatz notwendig, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten.
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Bei
der erfindungsgemäßen Konstruktion ist dies aufgrund
der Stabilität, die zwischen quaderförmigen Teil
des Stabilisierungselementes und Aussparung im Absatz erzielt wird
sowie der fakultativ zusätzlich vorgesehenen Verklebung
nicht notwendig.
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Da
eine zusätzliche Verschraubung von Absatz und Stabilisierungselement
nicht notwendig ist, wird erfindungsgemäß somit
insbesondere vermieden, dass aufgrund einer Verschraubung, wie bei Brandsohlen
vorgesehen, nachträglich der Bereich der Innensohle (Ferse)
mit Leder oder ähnlichem bezogen werden muss. Somit bleibt
die elegante Optik der mit Leder bezogenen Innensohlenanordnung (Fußbett)
erhalten, ohne durch Nähte oder Schnittkanten von zusätzlichen
Bezugschichten beeinträchtigt zu werden.
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Zur
Fertigstellung des Schuhs ist lediglich auf der Unterseite der Innensohlenanordnung
(3, 4) noch eine Laufsohle (11) zu befestigen.
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Die
Anlage einer zusätzlichen Brandsohle erfolgt erfindungsgemäß nicht.
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Gemäß 10–12 erfolgt
in einer modifizierten Ausführungsform die Befestigung
des Absatzes über ein abgeändertes Absatzhalterteil
(9) und eine negativ dazu geformte Aussparung (10'), wobei
zusätzlich zu diesem blockförmigen Ansatz unter
Abstufung ein zusätzlicher kleiner Ansatz vorgesehen ist.
Seitlich hierzu ist wie auch in der Ausführungsform nach 13–15 eine
zusätzliche Befestigung über zusätzliche
Montage- und Befestigungsstifte (21, 22) sowie Öffnungen
(23, 24) von Aufnahmebohrungen hierfür
vorgesehen.
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- 1
- Absatzfleck
- 2,
2', 2''
- Absatz
- 3,
3', 3''
- Stabilisierungselement
- 4,
4', 4''
- Geschäumte,
das Stabilisierungselement (3) umgebende Schicht
- 3,
4; 3', 4'; 3'', 4''
- Innensohlenanordnung
- 5
- Fersenpolster
- 6
- Quergewölbepelotte
- 7a,
b, c...
- Perforationslöcher
- 8a,
b,...
- Längsrippen
- 9
- Absatzhalterteil
(vorspringender Ansatz des Stabilisierungselementes (3))
- 10,
10'
- negative
Aussparung im Absatz (2)
- 9,
10
- Befestigungsmittel
- 11
- Laufsohle
- 12,
13
- Aussparungen
- 14
- Oberseite
der umschäumten Schicht
- 15
- anatomisch
geformtes Fußbett in der Oberseite (14)
- 16
- Schuhoberteil
- 17
- Stahlstift
mit Dorn
- 18
- hohler
Stahlstift
- 19a,
b, c
- Fangriemen
- 20
- Damensandalette
mit hohem Absatz
- 21,
22
- Montage-
und Befestigungsstifte an (2')
- 23,
24
- Öffnungen
der Aufnahmebohrungen hierfür
- 27,
28
- Montage-
und Befestigungsstifte am Stabilisierungselement (3'')
- 25,
26
- Öffnungen
hierfür an Absatz (2'')
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3223853
A1 [0008, 0017, 0017, 0018, 0023, 0024, 0028]
- - DE 10111229 C1 [0019, 0022]