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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur effizienten Erzeugung
und Anwendung von stochastisch angeordneten Arrays von Testsubstanzen.
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Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Array zufällig
verteilter Substanzen, die von einem zufällig verteilten
Array aus polymeren Trägerharzen stammen, unter Beibehaltung
der räumlichen Anordnung spiegelbildlich auf eine Testoberfläche übertragen
wird. Das Verfahren ist zudem dadurch gekennzeichnet, dass auf diese
Weise die Anzahl der Arbeitsschritte zur Vorbereitung der Arrays
für die vorzugsweise medizinisch-biologischen und diagnostischen
Tests unabhängig von der Zahl der Substanzen ist, die auf
ihre biologische Aktivität getestet werden sollen.
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Das
Protokoll zum Nachweis der chemischen Struktur der im Assay als
biologisch aktiv erkannten Substanzen wurde an die Erfordernisse
der stochastisch angeordneten Arrays angepasst. Die Zuordnung der einzelnen
Substanz-Spots im Testarray zu den Trägerharz-Partikeln
und damit die Identifizierung der Testverbindungen erfolgt mittels
intelligenter Mustererkennungsverfahren.
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Stand der Technik
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Seit
ihrer Erfindung Anfang der 90er Jahre,, haben die
Mikroarrays, speziell die Biochips, die Prozesse der medizinisch-biologischen
Forschung wesentlich vereinfacht. Dabei werden die Testsubstanzen,
meistens Nukleinsäuren, Proteine oder Peptide, die mit
medizinisch-biologisch relevanten Molekülen, Zellen oder
Mikroorganismen Wechselwirken, in einer hochdichten Anordnung in spezifisch
adressierbaren Kompartimenten einer Testfläche aufgebracht.
Diese Anordnung ermöglicht die parallele Untersuchung einer
Probe mit einer großen Anzahl verschiedener Reaktanden.
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Jedoch
ist die Herstellung von Arrays ortsaufgelöst angeordneter
Testsubstanzen, insbesondere die systematische Herstellung und Anordnung
einer sehr großen Zahl von Wirkstoffkandidaten, mit den
gegenwärtigen Technologien immer noch sehr zeit- und materialaufwändig.
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Die
momentan am weitesten verbreiteten Techniken zur Herstellung von
Mikroarrays sind neben der Synthese der Testsubstanzen direkt auf
den Testoberflächen (
US
5,591,646 ), die Fixierung der Testsubstanzen durch photolithographische
Verfahren (
US 5,412,087 ,
US 5,489,678 ,
WO 03/089900 ) und das Auftragen der
Testsubstanzen durch Drucktechniken (
US
6,079,283 ,
US 6,083,762 ,
US 6,094,966 ). Einen Überblick über den
aktuellen Stand der Wissenschaft auf diesem Gebiet geben die Arbeiten
von Ng/Ilag, Jain und
Müller/Röder.
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Die
Verfahren der Kombinatorischen Festphasensynthese erlauben durch
geeignete Reaktionsführung die Synthese von Millionen Verbindungen
innerhalb weniger Tage. Diese Verbindungen können mit sehr hohem
apparativen und zeitlichen Aufwand aus den Synthese-Beads freigesetzt
und dann in einzelnen Gefäßen getestet werden.
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Dies
geschieht meist durch Pipettieren von Stammlösungen der
Testsubstanzen in einzelne Probenkammern von Testplatten. Dafür
stehen z. B. automatisierte xyz-Pipettiervorrichtungen, die die
Kompartimente adressieren, in denen der Assay durchgeführt
werden soll, zur Verfügung.
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Zur
rationellen Durchführung einer großen Zahl von
medizinisch-biologischen und diagnostischen Tests werden zunehmend
miniaturisierte Verfahren eingesetzt. So stehen für die
biologische Testung von Substanzen z. B. Mikrotiterplatten mit 1536
Probenkammern zur Verfügung. Aufgrund der kleinen Volumina,
die in diese Probenkammern pipettiert werden und aufgrund des ungünstigen
Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen, ist insbesondere
die Durchführung von zellbiologischen Tests in diesen Mikrotiterplatten
nur eingeschränkt möglich.
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Es
wurden auch schon Untersuchungen durchgeführt, bei denen
die synthetisierten Verbindungen auf den Synthese-Beads belassen
und direkt mit den Zielmolekülen (andere kleine Moleküle,
Proteine, DNA oder andere Biopolymere) in Kontakt gebracht wurden.
Jedoch besteht hier die Gefahr, dass die Testergebnisse durch die
Trägerharze beeinflusst werden.
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Zur
Reduzierung des Aufwandes können Kollektionen von mit verschiedenen
Substanzen beladenen Trägerharz-Beads gemeinsam untersucht
werden. Die erhaltenen Testergebnisse für die Substanzgemische stellen
Mittelwerte dar, sind dann jedoch schwer zu interpretieren und von
eingeschränktem Nutzen für die Wirkstoffentwicklung.
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Ein
alternativer Ansatz zu der ortsaufgelösten Adressierung
ist die Durchführung der Assays in flüssigen Suspensionen.
Hierbei sind die Testsubstanzen an durch Farbe, Form, Größe
oder chemisch-physikalische Parameter codierte Trägerpartikel
gebunden. Die Codierung erfolgt in den meisten Varianten durch einen oder
mehrere Fluoreszenz-Farbstoffe (
US
2005/0106711 ,
US
2005/0106712 ), die in die Trägerpartikel eingebunden
sind. In einer anderen Variante werden die an die Testsubstanzen
gebundenen Moleküle durch Fluoreszenz-Farbstoffe markiert,
in einer weiteren Variante durch eine Kombinationen aus beidem (
US 7,011,945 ). Jedoch ist
die Anzahl der möglichen Codierungen und damit der Anzahl
gleichzeitig zu erfassender Testsubstanzen begrenzt. Die Identifizierung
der Testsubstanzen erfolgt dann durch Methoden der Durchflusszytometrie
(
US 5,981,180 ) oder
die Erfassung auf Lichtleiter-Bündeln (
US 6,023,540 ,
US 6,266,459 ). Ein neuerer Ansatz
ist die Identifizierung der Testsubstanzen aufgrund von in die Trägerpartikel
eingeschlossenen Nanokristallen.
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Alle
diese Technologien sind instrumentell sehr aufwändig. Deshalb
wurden einige Methoden zur Herstellung und Anwendung von stochastischen
Arrays entwickelt. Hierbei werden die Testsubstanzen ebenfalls an
Trägerpartikel gebunden und aus der flüssigen
Phase durch spezielle Gelatine-Beschichtungen (
WO 2005/016516 ), elektromagnetische
Felder (
US 2007/0231825 ),
chemische Bindung oder mechanische Methoden (
US 2002/0051971 ) in einer zufälligen
Anordnung an einer Trägeroberfläche immobilisiert.
Die Identifizierung der Testsubstanzen erfolgt, ähnlich
wie bei den oben genannten Verfahren, durch Analyse der Farbcodierungen
der Trägerpartikel und/oder der Fluoreszenz-Marker gebundener
Moleküle, mit Hilfe von mit CCD-Kameras (
US 2003/0143542 ) oder Spektrometern
(
US 7,034,941 ) gekoppelten
mikroskopischen Verfahren. Angewandt werden auch chemische Methoden
oder die DNA-Sequenzierung (
WO
2007/044245 ). Dabei wird die Identifizierung direkt auf
der Trägeroberfläche, wahlweise vor und/oder nach
den Assays durchgeführt.
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Außer
für Nukleinsäuren (
WO 2007/044245 ) sind bisher keine
Methoden zur Erzeugung stochastischer Arrays von Trägerpartikel-unabhängigen
Testsubstanzen bekannt. Ebenso wird die Herstellung von ortsaufgelösten
Kopien stochastisch angeordneter Arrays von Testsubstanzen bisher
nur für Nukleinsäuren beschrieben (
US 2003/0124594 ). Ähnliche
Methoden für Proteine, Peptide oder andere organische Moleküle sind
bisher nicht bekannt. Ferner sind uns keine Methoden bekannt, die
die Testsubstanzen durch Zuordnung zu Ihrem ursprünglichen
Trägerpartikel und nicht direkt auf der Assay-Oberfläche
identifizieren.
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Obwohl
der Ansatz der spektral adressierbaren Träger-Partikel
einen wesentlichen Fortschritt gegenüber den bisher üblichen
ortsaufgelöst adressierten Mikroarrays darstellt, besteht
weiterhin ein erheblicher Bedarf bei der Vereinfachung des Produktionsprozesses
und der Senkung der Kosten für medizinisch-biologische Mikroarrays.
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Aufgabenstellung
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Die
Erfindung stellt sich daher zur Aufgabe, ein effizientes Verfahren
zur ortsaufgelösten Herstellung von Arrays der durch Kombinatorische
Festphasensynthese hergestellten Testsubstanzen bereitzustellen,
das eine Übertragung der Testsubstanzen von einer Trägerplatte
auf eine oder mehrere Testplatten ermöglicht und bei dem
die Präparations- und Übertragungszeit unabhängig
von der Zahl der zu testenden Verbindungen ist. Zudem soll das erfindungsgemäße
Verfahren die Durchführung der medizinisch-biologischen
und diagnostischen Tests direkt auf den Testoberflächen,
vorzugsweise in einer Testebene, mit einer breiten Palette von Medien
und unabhängig von einer Stammlösung, ermöglichen.
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Die
Aufgabenstellung umfasst daher sowohl die Lösung des Problems
der enormen Zunahme der erforderlichen Pipettierschritte mit der
Zunahme der zu testenden Substanzen, als auch die Lösung
des Problems des ungünstigen Verhältnisses von
Oberfläche zu Volumen, das bei der Miniaturisierung medizinisch-biologischer
Tests entsteht.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch ein erstmals beschriebenes Verfahren
zur Herstellung und Anwendung von stochastisch angeordneten Arrays
von Testsubstanzen, wie es im Anspruch 1 dargestellt ist. Bevorzugte Ausführungsformen
dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 35 beansprucht.
Die Ansprüche 36 und 38 betreffen die Anwendung des Verfahrens
bei der Durchführung von Wirkstoff-Screenings, medizinisch-biologischen
Tests und in der medizinischen Diagnostik. Der Wortlaut sämtlicher
Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt der
Beschreibung gemacht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren besteht in seinen wesentlichen
Merkmalen aus der Synthese von an ein Trägerharz gebundenen
und in ihren Eigenschaften spezifisch an das Verfahren angepassten
Testsubstanzen, einer immobilisierten Trägerharz-Bead-Monolager
auf einer Trägerplatte als Quelle für die Testsubstanzen,
einer Oberflächen-modifizierten Testplatte zur Aufnahme
des stochastisch angeordneten Arrays von Testsubstanzen, einer Routine
zur Zuordnung der einzelnen Substanz-Spots zu ihrer Quelle sowie
einem analytischen Protokoll zum Nachweis der chemischen Struktur
der Testsubstanzen auf der Trägerplatte.
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Nach
der Lehre der Erfindung werden die für das erfindungsgemäße
Verfahren benötigten Testverbindungen so hergestellt, dass
sie an ein Trägerharz gebunden vorliegen und in ihren Eigenschaften
spezifisch an das Verfahren angepasst sind. Sie enthalten einen
orthogonal zu den Syntheseschritten spaltbaren Linker (Prinzip 1),
ein Übertragungsprinzip (Prinzip 2) und einen biokompatiblen
Spacer (Prinzip 3), wobei diese Prinzipien auch einzeln oder in
beliebigen Kombinationen auftreten können. Die Prinzipien
1 bis 3 können sowohl vor, während, als auch nach
der Synthese, vorzugsweise während der Festphasensynthese,
in die Testverbindungsmoleküle eingeführt werden.
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Bei
der bevorzugten Herstellung der Testsubstanzen mit den bekannten
Verfahren der Kombinatorischen Festphasensynthese werden die Startmoleküle
an ein vorbehandeltes, funktionalisiertes Trägerharz angebunden
und anschließend die Zielsubstanzen in aufeinanderfolgenden
Syntheseschritten systematisch aufgebaut. Besonders bevorzugt wird
als Startmolekül der Linker gemäß Prinzip
1 verwendet. Mit Hilfe dieses Verfahrens und durch geeignete Reaktionsführung
können komplexe Verbindungs-Bibliotheken innerhalb weniger Tage
hergestellt werden.
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Nach
dem Abschluss der Synthesen können Trägerharze
aus mehreren Synthesen gemischt werden. Somit liegt ein stochastisch
verteiltes Pulver aus vorzugsweise vereinzelten Synthese-Beads,
die mit verschiedenen Testsubstanzen beladen sind, vor.
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Die
gemischten Synthese-Beads mit den die Prinzipien 1 bis 3 tragenden
Testverbindungen werden auf einer vorzugsweise planaren Unterlage
(Trägerplatte) durch einen für den Biotest verträglichen,
nicht toxischen Klebstoff in zufälliger Anordnung, vorzugsweise
in einer Monolayer, fixiert. Bevorzugt erfolgt dies durch Pulver-,
Tauch- oder Zentrifugalbeschichtung und nachfolgendes Kämmen.
Auf der Trägerplatte entsteht ein stochastisch angeordnetes
Array von mit verschiedenen Testsubstanzen beladenen Synthese-Beads.
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Zur
Erleichterung der Deconvolution von positiv getesteten Verbindungen,
vorzugsweise in der massenspektroskopischen Analyse, können
aber auch Kompartimentierungen auf der Trägerplatte vorgenommen werden.
Dazu werden spezifische Mischungen oder auch sortenreine Beads,
die aufgrund des Syntheseverfahrens nach bestimmten Kriterien vorsortiert
wurden, in Probenkammern, vorzugsweise die Kavitäten von
Mikrotiterplatten eingefüllt. Die Synthese-Beads werden
in der vorgegebenen Anordnung, vorzugsweise durch Tauch- oder Zentrifugalbeschichtung
und nachfolgendes Kämmen, auf der Klebstoffschicht der
Trägerplatte in einer Monolayer fixiert. Auf der Trägerplatte
entstehen voneinander abgegrenzte Felder von Arrays aus festgelegten
Mischungen von Synthese-Beads, die mit Testsubstanzen beladen sind.
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Zur Übertragung
der Testsubstanzen werden die Trägerplatte und die vorzugsweise
planare Testplatte aufeinander gelegt. An den Trägerharz-Beads
bilden sich, idealerweise unterstützt durch ein Medium,
vorzugsweise singuläre Kontaktzonen aus. Das die Übertragung
unterstützende Medium ist bevorzugt ein Lösungsmittelfilm,
vorzugsweise aus Wasser oder Pufferlösung.
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Mit
physikalischen, biologisch/enzymatischen oder chemischen Methoden
werden die Testverbindungen an den Linkern (Prinzip 1) von den Synthese-Beads
abgespalten und anschließend innerhalb der Kontaktzonen,
vermittelt durch Prinzip 2 und Prinzip 3, auf die Oberfläche
der Testplatte übertragen. Dabei sorgt Prinzip 2 für
eine spezifische und ortsaufgelöste Interaktion der Testverbindungen
mit der Testoberfläche.
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Der
Oberflächen-Kontakt zwischen Trägerplatte, Trägerharz-Bead
und Testplatte ist vom Material und der Größe
der Synthese-Beads, dem verwendeten Medium sowie den Eigenschaften der
Oberflächen und der Testumgebung, die vorzugsweise fallspezifisch
aufeinander abgestimmt werden, bestimmt. Als Interaktionsprinzip
(Prinzip 2) werden grundlegende chemische, physikalische und biologische,
vorzugsweise kovalente, ionische, elektrostatische, adhesive oder
Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen genutzt.
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Auf
der Testplatte entsteht nach Trennung von der Trägerplatte
ein stochastisches, in Relation zur Trägerplatte spiegelbildlich
angeordnetes Array von Testsubstanzen (1).
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Darin
liegen die Testverbindungen, bedingt durch den direkten Kontakt
zwischen den Synthese-Beads und den Oberflächen und unter
Nutzung der Prinzipien 2 und 3, in weitgehend singulären,
homogenen Substanz-Spots vor. Die Verbindungen sind durch das auf
den Assay angepasste biokompatible Übertragungsprinzip
(Prinzip 2) in einheitlicher Ausrichtung auf der Unterlage fixiert
und durch den auf den Assay angepassten biokompatiblen Spacer (Prinzip
3) räumlich voneinander sowie von der Unterlage getrennt.
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Aufgrund
der Beladung der Synthese-Beads mit mehreren Molekülen
einer Testsubstanz können von einer Trägerplatte
durch Wiederholung des Übertragungsprozesses mehrere identische
Testplatten als Kopien hergestellt werden. Auch kann die übertragene
Substanzmenge durch die Dauer und Intensität des Übertragungsprozesses
gesteuert werden, was zur Herstellung von Konzentrationsreihen genutzt
werden kann.
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Die
geeigneten Nachweise zur Untersuchung der Interaktion der Testsubstanzen
mit spezifischen Zielmolekülen, sogenannten Targets, die
vorzugsweise aus nativen, modifizierten Zellen bzw. dem Diagnosematerial
isoliert werden und sortenrein oder in Targetmischungen, löslich
oder auf/in Zellen gebunden vorliegen, werden direkt auf der Testplatte
durchgeführt.
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Die
Zuordnung von in den vorzugsweise medizinisch-biologischen oder
diagnostischen Tests positiv/negativ identifizierten Spots zu den
entsprechenden Testsubstanzen erfolgt mittels intelligenter Verfahren der
Mustererkennung. Dazu wird die Trägerplatte durch mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren übertragbare Marker
gekennzeichnet. Diese Marker sind vorzugsweise Trägerharz-Beads,
die mit Verbindungen beladen sind, die Fluoreszenz-Farbstoffe enthalten
sowie die Prinzipien 1 bis 3 aufweisen. Die Marker werden zusammen
mit dem Synthese-Bead-Gemisch auf die Trägerplatte aufgetragen.
Idealerweise sind die markierten Trägerharz-Beads stochastisch über
die gesamte Fläche der Trägerplatte verteilt.
Anhand der Überlagerung von aus mindestens 3 Punkten bestehenden
Marker-Mustern auf der Träger- und der Testplatte wird
eine exakte Bestimmung der Koordinaten sämtlicher Spots
auf den Platten und damit eine eineindeutige Zuordnung der einzelnen
Substanz-Spots auf den Testplatten zu den Synthese-Beads auf der
Trägerplatte möglich. Alternativ können
Markierungen oder eine Skala direkt auf den Platten angebracht werden.
Ein Beispiel für die spiegelbildliche Übertragung
des Marker-Musters von der Träger- auf die Testplatte sowie
ein mögliches Koordinatensystem zeigt 1.
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Mathematische
Algorithmen zu Korrektur von Übertragungsfehlern, wie Verzerrungs-,
Torsions- und Schrumpf-Effekten, können zur Verbesserung
der Genauigkeit der Zuordnung benutzt werden.
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Mit
geeigneten Analysenmethoden, vorzugsweise Laserdesorption und Massenspektrometrie,
können die entsprechend wirksamen Testsubstanzen durch
Analyse der auf den positiv/negativ getesteten Trägerharz-Beads
verbleibenden Testverbindungs-Moleküle identifiziert werden.
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Die
Erfindung umfasst ferner Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Es findet vor allem Einsatz bei der Durchführung
von biochemischen und biologischen Testserien, bei denen die Wirkung einer
großen Anzahl von Verbindungen, bevorzugt Peptide, Proteine
und organische Moleküle, in möglichst einem Arbeitschritt
vergleichend untersucht werden soll. Insbesondere in der Untersuchung
der biologischen Aktivität spezifischer Testsubstanzen,
in der Untersuchung zellbiologischer Proben, in Antikörpertests
und in der medizinisch-biologischen Diagnostik liegen erfindungsgemäße
Anwendungsfelder.
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In
der Pharmazie eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren vor allem für die Untersuchung von Struktur-Wirkungs-Beziehungen
im Rahmen der Wirkstoff-Entwicklung, wo die Interaktion einer großen
Anzahl Testsubstanzen mit isolierten Targets, wie Zellen und Mikroorganismen,
betrachtet wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren der hier erstmals beschriebenen
ortsaufgelösten Übertragung stochastisch angeordneter
Arrays von Testsubstanzen ohne Pipettierschritte und apparatetechnischen
Aufwand löst die Probleme nach dem Stand der Technik, die
bei den bislang üblichen Methoden zur Präparation
von Testumgebungen für Screening-Versuche und durch die
Miniaturisierung medizinisch-biologischer Tests entstehen. Das betrifft
sowohl die die Probleme der enormen Zunahme der erforderlichen Pipettierschritte
mit der Zunahme der zu testenden Substanzen als auch das ungünstige
Verhältnis von Oberfläche zu Volumen.
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Die
Erfindung löst die oben genannten Probleme, indem stochastisch
angeordnete Arrays von Testsubstanzen durch direkten Kontakt zwischen
Synthese-Beads und vorzugsweise planaren Oberflächen hergestellt
und übertragen werden. Es entstehen Arrays singulärer,
jeweils aus Molekülen einer einzelnen Verbindung bestehender
Substanz-Spots. Die Untersuchungen zur Interaktion der Testsubstanzen
werden direkt auf der Testoberfläche durchgeführt.
Auf diese Weise entfallen sämtliche Pipettierschritte zur
Herstellung einer Testumgebung. Das bietet den Vorteil, dass die
Anzahl der Arbeitsschritte für die Übertragung
der Testverbindungen und damit der Zeitaufwand für die
Präparation unabhängig von der Zahl der Testsubstanzen
ist. Durch die idealerweise monomolekulare Beschichtung der Testplatte
ist die Durchführung der Tests in einer Testebene möglich,
was einen weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens darstellt.
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Nach
der Präparation einer Trägerplatte können
mehrere identische Testplatten mit sehr hoher Präzision
hergestellt werden. Der zeitliche Aufwand für die Übertragung
ist überschaubar. Der Übertragungsprozess an sich
nimmt einen Zeitraum von ca. 20 s in Anspruch, unabhängig
von der Zahl der Testsubstanzen und der Größe
der Träger-/Testplatten.
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Abhängig
von der Größe der Trägerharz-Beads ist
eine mit handelsüblichen Bio-Chips vergleichbare Beladung
der Testoberflächen möglich. Beispielsweise konnten
bei einem Bead-Durchmesser von 20 μm 250.000 Beads pro
cm2 auf der Testplatte immobilisiert werden.
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Die
räumliche Zuordnung der nach der Durchführung
der medizinisch-biologischen oder diagnostischen Tests vorliegenden
Spots zu den Trägerharz-Beads auf der Trägerplatte
ist in Abhängigkeit vom Bead-Durchmesser mit einer Variabilität
von weniger als mit 2 μm möglich.
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Das
Prinzip der stochastischen Verteilung der Testsubstanzen auf den
Testplatten, der geringe Zeitaufwand und die Möglichkeit
der Herstellung von Testplatten-Kopien ermöglichen es nunmehr,
die Tests mit hoher Redundanz durchzuführen. Dies beinhaltet
mit gegenüber Zufallseffekten oder Umgebungseinflüssen an
einzelnen Molekülen oder Positionen der Testplatte sehr
robusten Tests einen weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Zudem
können durch Wahl der Abspaltungsbedingungen Konzentrationsreihen
erstellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
stochastisch angeordneten Arrays von Testsubstanzen ist somit sehr
flexibel, robust und ohne technischen Aufwand durchführbar.
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Näheres
zu besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Unteransprüchen, wobei die vorstehend
genannten und nachstehend noch zu erläuternden individuellen
Merkmale jeweils für sich und in beliebigen Kombinationen
miteinander beansprucht sind. Die Ausführungsbeispiele
sind rein illustrativ und schränken die Reichweite der
Erfindung nicht ein.
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In
den beiliegenden Abbildungen zeigt:
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1 Schematische
Darstellung der korrespondierenden Spot-Muster auf einer Trägerplatte
(Bild rechts) und der zugehörigen Testplatte (Spiegelbild
links) nach Durchführung eines Bindungs-Assays mit Fluoreszenz-Farbstoffen.
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2 Syntheseschema
zur Anbindungen des Photolinkers 4-Bromomethyl-3-nitrobenzoesäure
an ein Synthese-Bead und zur nachfolgenden Methylamidierung.
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3 Syntheseschema
zur photochemischen Abspaltung des synthetischen Konjugates vom
Synthese-Bead an der 4-Bromomethyl-3-nitrobenzoesäure.
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4 Strukturformel
von Pam3Cys-OH.
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5 Strukturformel
eines immobilisierten Konjugates, das alle drei Prinzipien enthält.
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6 Strukturformel
eines Zwischenproduktes nach Anbindung des Pam3Cys-OH
und vor Anbindung der biologisch aktiven Testverbindungen über
die β-Alanine.
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7 Syntheseschema
zur Anbindung des Photolinkers (Schritt 1).
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8 Syntheseschema
zur Methylamidierung des Photolinkers (Schritt 2).
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9 Syntheseschema
zur Anbindung von Fmoc-Aminosäuren (Schritt 3).
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10 Syntheseschema
zur Abspaltung der Fmoc-Schutzgruppen (Schritt 4).
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11 Syntheseschema
zur photochemischen Abspaltung des Synthese-Konjugates (Schritt
7).
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12 ESI-MS
von Pam3Cys-SK3K(βA-βA-Aca-Aca-Biotin)-NCH3.
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13 ESI-MS
einer Pam3Cys-SK3K(βA-βA-Dipeptid)-NCH3-Kollektion aus 400 Einzelverbindungen (aan = Aminosäure).
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14 Ausschnitt
des ESI-MS einer Pam3Cys-SK3K(βA-βA-Dipeptid)-NCH3-Kollektion aus 400 Einzelverbindungen mit
Zuordnung der Peptid-Sequenzen.
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15 Mikroskopische
Aufnahme einer durch Pulverbeschichtung und Kämmen erzeugten
Beschichtung mit Trägerharz-Beads (Ø 20 μm,
Bildausschnitt 780 × 600 μm).
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16 Mikroskopische
Aufnahme einer durch Tauchbeschichtung und Kämmen erzeugten
Beschichtung mit Trägerharz-Beads (Ø 20 μm,
Bildausschnitt 2600 × 2000 μm).
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17 Mikroskopische
Aufnahme einer durch Zentrifugalbeschichtung und Kämmen
erzeugten Beschichtung mit Trägerharz-Beads (Ø 20 μm,
Bildausschnitt 2600 × 2000 μm).
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18 Schematische
Darstellung der räumlichen Struktur einer am Trägerharz-Bead
gekoppelten Testverbindung.
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19 Schematische
Darstellung eines mit einer Testverbindung beladenen und in der
Klebstoffschicht der Trägerplatte immobilisierten Trägerharz-Beads.
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20 Schematische
Darstellung des Übertragungsprozesses von Testverbindungen
von der Oberfläche eines Trägerharz-Beads zur
Testoberfläche.
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21 Schematische
Darstellung eines aus der Übertragung von einem Trägerharz-Bead
resultierenden singulären Substanz-Spots auf der Testplatte.
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22 Strukturformel
von Pam3Cys-SK3K(Carboxyfluorescein)-NCH3.
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23 Strukturformel
von Pam3Cys-SK3K(Aca-Tetramethylrhodamin)-NCH3.
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24 Mikroskopische
Aufnahmen der Spot-Muster von Fluoreszenz-markierten Beads auf der
Trägerplatte (oben links), einer ersten Testplatte (unten
links), einer zweiten Testplatte (unten rechts) und Darstellung
der Überlagerung aller drei Platten (oben rechts) (Bildausschnitte
520 × 400 μm). In der überlagerten Darstellung
sind Rhodamin-markierte Beads hellgrau, Fluorescein-markierte Beads
weiß und nicht markierte Beads dunkelgrau dargestellt.
In den Aufnahmen der Testplatten sind nur die Fluoreszenzen der
Rhodamin- und der Fluorescein-markierte Beads sichtbar. In der Aufnahme
der Trägerplatte sind alle Beads sichtbar.
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Ausführungsbeispiele
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Beispiel A – Ausführung
der Prinzipien
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Für
die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden bei der Synthese der Testverbindungen zusätzliche
funktionelle Gruppen in die Molekülstruktur eingebaut,
die die beschriebenen Prinzipien repräsentieren.
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Prinzip 1 – orthogonal spaltbarer
Linker
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Grundlage
dieses Prinzips ist ein zu den Syntheseschritten orthogonal spaltbarer
Linker. Der an die NH2-Funktionalität
der Trägerharz-Beads angebundene Photolinker 4-Bromomethyl-3-nitrobenzoesäure
bietet nach der Substitution mit Methylamin eine Amidgruppe für
die Ankopplung und/oder Synthese der gewünschten Testsubstanzen.
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Hierfür
wurde die klassische Festphasensynthese mit Fmoc- und Aloc-Schutzgruppenchemie
angewandt. Die Seitenketten wurden zudem mit klassischen Aminosäureschutzgruppen
wie Boc und tBu geschützt.
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Nach
vollendeter Synthese und dem Aufbringen der Bead-Monolayer auf die
Trägerplatte wurde das Synthesekonjugat durch UV-Bestrahlung
gezielt freigesetzt. Mit der Bestrahlungsdauer, der Wellenlänge
und der Intensität des verwendeten UV-Lichts konnte die
Menge des pro Synthese-Bead freigesetzten synthetischen Konjugates
beeinflusst werden.
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Der
verwendete Photolinker war während der Synthese stabil.
Die Photolyse hinterließ eine Methylamid-Gruppe am synthetischen
Konjugat, die die vorzugsweise medizinisch-biologischen Tests nicht
beeinflusste.
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Die
Syntheseschemata zur Anbindung des Photolinkers an die Trägerharz-Beads
sowie zum Abspaltungsmechanismus sind in 2 und 3 angegeben.
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Prinzip 2 – Übertragungsprinzip
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Grundlage
dieses Prinzips ist eine übertragende und verankernde funktionelle
Gruppe im Synthesekonjugat, die stets an die Testumgebung und die
Funktionalisierung der Testoberfläche angepasst wird. Vorzugsweise
verwendet man grundlegende chemische und physikalische Interaktionen
wie hydrophobe oder elektrostatische Wechselwirkungen, kovalente
oder ionische Bindungen, Photoaffinität oder biologische
Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen.
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In
dem dargestellten Beispiel wurden die Testsubstanzen durch Anbindung
von Pam3Cys-OH (4) der Firma
EMC microcollections GmbH mit einer lipophilen Funktionalität
versehen. Die Testplatten wurden mit Trimethoxypalmitoylsilan lipophil
beschichtet. Die hydrophobierten Oberflächen wiesen danach
gegenüber Wasser einen Kontaktwinkel von 110 bis 115° auf.
Sobald die Pam3Cys-Konjugate mit der Oberfläche
der Testplatte in Kontakt kamen, verankerten sie sich durch hydrophobe
Wechselwirkungen und richteten sich in einer dichten, geordneten
Molekül-Schicht aus. Es wurde ein Platzbedarf von 0,8 nm2 pro Molekül ermittelt.
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Die
gegenseitigen Anziehungskräfte waren so stark, dass die
Substanz-Schicht auf der Testplatte in wässrigen Lösungen
stabil war. Nur mit lipidlösenden organischen Lösungsmitteln,
wie Dichlormethan, lässt sich diese Verankerung wieder
lösen.
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Prinzip 3 – biokompatibler Spacer
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Prinzip
3 besitzt als Spacer zwei funktionelle Eigenschaften. Einerseits
soll es die lipophile Pam3Cys-Gruppe (stellvertretend
für alle Konjugate aus Prinzip 2) räumlich vom
biologisch aktiven Teil des Synthesekonjugates trennen. Damit wird
der Einfluss der Eigenschaften des Grundkonjugates, wie die aufgrund
des Prinzips 2 stark reduzierte Wasserlöslichkeit der Testsubstanzen
oder Toxizitätseffekte, auf die Testergebnisse minimiert.
Andererseits soll es die gegenseitige Ausrichtung der Gesamtkonjugate
auf der Testoberfläche unterstützen. Als biokompatibler
Spacer wurde das Pentapeptid Serin-Lysin-Lysin-Lysin-Lysin verwendet.
Als seitliche Verlängerung des am Photolinker angekoppelten
Lysins wurden 2 Moleküle β-Alanin angebunden.
Im weiteren wurden an dieser Funktionalität die biologisch
aktiven Konjugate synthetisiert.
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Hieraus
ergab sich das in 5 dargestellte Gesamtkonjugat.
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Die
biologisch aktiven Konjugate konnten mit üblicher Festphasensynthese
hergestellt werden. Aufgrund der Prinzipien 1 bis 3 verhielten sich
alle Gesamtkonjugate bei der Übertragung der Arrays von
der Trägerplatte zur Testplatte, unabhängig von
der individuellen Testsubstanz, ähnlich. Zudem sorgte die
positive Ladung der Lysine für eine erhöhte Wasserlöslichkeit
und die gegenseitige ionische Abstoßung der einzelnen Konjugate.
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Beispiel B – Festphasensynthese
eines Grundkonjugates
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Das
Trägerharz TentaGel S-NH2 wurde
mit dem Photolinker 4-Bromomethyl-3-nitrobenzoesäure beladen
(Schritt 1) und mit Methylamin substituiert (Schritt 2).
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Anschließend
wurde der Spacer durch schrittweise Ankopplung von Fmoc-Lys(Aloc)-OH,
3 Molekülen Fmoc-Lys(Boc)-OH und Fmoc-Ser(tBu)-OH, jeweils
nach Abspaltung der Fmoc-Schutzgruppe, aufgebaut (Schritte 3 und
4). Nach erneuter Abspaltung der Fmoc-Schutzgruppe wurde das Pam3Cys-OH als lipophile Gruppe angebunden.
Das entstandene Grundkonjugat zeigt 6.
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Nach
Abspaltung der Aloc-Schutzgruppe (Schritt 5) des ersten Lysins wurden
2 Moleküle Fmoc-β-Alanin-OH sowie die biologisch
aktive Testverbindung in der Seitenkette angebunden. Die 5 zeigt
das nach der Abspaltung der Boc- und aller weiteren Schutzgruppen
(Schritt 6) entstandene Gesamtkonjugat.
-
Die
nach der Trennung vom Trägerharz (Schritt 7) resultierende
Verbindung wies hydrophobe Eigenschaften mit einer dennoch guten
Wasserlöslichkeit von mindestens 1 mg/ml auf.
-
Der
Erfolg der einzelnen Syntheseschritte wurde mittels HPLC-ESI-MS überprüft.
Dazu wurden jeweils Proben des mit dem Zwischenprodukt beladenen
Trägerharzes entnommen und alle Schutzgruppen abgespalten
(Schritt 6). Das Synthesekonjugat wurde photochemisch vom Trägerharz
getrennt (Schritt 7) und das Zwischenprodukt analysiert.
-
Die
einzelnen Syntheseschritte sind im Folgenden detailliert beschrieben.
Alle angegebenen Mengen beziehen sich auf eine Ausgangsmenge von
1 g Trägerharz.
-
Schritt 1 – Anbindung des Photolinkers
an das Trägerharz (7)
-
1
g TentaGel S-NH2-Harz (Rapp Polymere GmbH;
Beladungskapazität 0,25 mmol/g; Durchmesser 20 μm)
wurde 4-mal mit je 5 ml DMF gewaschen.
-
4-Bromomethyl-3-nitrobenzoesäure
(3 Equiv.; 0,195 g; 0,75 mmol) und HOBt·H2O
(3 Equiv.; 0,115 g; 0,75 mmol) wurden in 12,5 ml DMF gelöst,
DIC (3 Equiv.; 1,16 ml; 7,5 mmol) wurde zugegeben und die Lösung 30
min bei Raumtemperatur gerührt.
-
Anschließend
wurde die Lösung zu dem gewaschenen Harz gegeben und die
Mischung mindestens 16 h bei Raumtemperatur geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert, gewaschen (je 6 × 5 ml DMF, DCM,
MeOH) und unter Vakuum getrocknet.
-
Die
Vollständigkeit der Reaktion wurde mit dem Kaiser-Ninhydrin-Test überprüft.
-
Schritt 2 – Methylamidierung
des Photolinkers (8)
-
Zu
dem getrockneten Harz wurden 8 ml trockenes DMSO und anschließend
8 M Methylamin in EtOH (20 Equiv.; 0,575 ml; 4,6 mmol) gegeben.
Die Mischung wurde 3–3,5 h bei Raumtemperatur geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert und gewaschen (3 × 8 ml DMSO, 6 × 8
ml DMF, 6 × 8 ml DCM, 6 × 8 ml MeOH, 3 × 8
ml DMF).
-
Der
Chloranil-Test war positiv.
-
Schritt 3 – Anbindung von Fmoc-Aminosäuren
(9)
-
3
Equiv. einer Fmoc-Aminosäure oder einer anderen Verbindung
mit einer Carboxyl-Gruppe, wie z. B. Pam3Cys-OH,
und HOBt·H2O (3 Equiv.; 0,115 g;
0,75 mmol) wurden in 8 ml DMF gelöst und DIC (3 Equiv.;
1,16 ml; 7,5 mmol) wurde zugegeben. Im Falle des Pam3Cys-OH
wurde eine Mischung aus DCM und DMF (1:1 v:v) verwendet, um die
Löslichkeit zu verbessern.
-
Die
Lösung wurde zu dem Harz gegeben und die Mischung mindestens
45 min, bei längerkettigen oder schlecht löslichen
Aminosäuren mindestens 3 h, geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert und mit 8 × 8 ml DMF gewaschen.
-
Der
Chloranil-Test war negativ.
-
Schritt 4 – Abspaltung der Fmoc-Schutzgruppen
(10)
-
Eine
Lösung aus Piperidin in DMF (8 ml; 30% v:v) wurde zu dem
Harz gegeben und die Mischung 20 min geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert, 1-mal mit 8 ml DMF gewaschen und nochmals
für 15 min mit einer Lösung aus Piperidin in DMF
(8 ml; 30% v:v) geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert und mit 6 × 8 ml DMF gewaschen.
-
Die
Vollständigkeit der Reaktion wurde mit dem Kaiser-Ninhydrin-Test überprüft.
Bei negativem Testergebnis wurde die Abspaltung mit doppelter Inkubationszeit
wiederholt.
-
Schritt 5 – Abspaltung der Aloc-Schutzgruppen
-
Pd(PPh3)4 (1,1 Equiv.)
wurde in 10 ml DCM mit 5% Essigsäure und 2,5% Morpholin
gelöst.
-
Die
Lösung wurde zu dem 5-mal mit DCM gewaschenen Harz gegeben
und die Mischung mindestens 6 h geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert und je 5-mal mit DCM mit 5% Essigsäure,
reinem DCM, DMF und DCM gewaschen.
-
Die
Vollständigkeit der Reaktion wurde mit dem Kaiser-Ninhydrin-Test überprüft.
-
Schritt 6 – Abspaltung der Boc-
und Seitengruppen
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8
ml einer Lösung aus 95% TFA und 5% H2O
(v:v) wurden zu dem Harz gegeben und die Mischung 40–60
min geschüttelt.
-
Das
Harz wurde abfiltriert und mit 8 × 8 ml DMF gewaschen.
-
Die
Vollständigkeit der Reaktion wurde mit dem Kaiser-Ninhydrin-Test überprüft.
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Schritt 7 – Photochemische Abspaltung
vom Trägerharz (11)
-
Zur Überprüfung
der Synthese wurden jeweils 5 mg Harz entnommen und in 1 ml 80%
tert. Butylalkohol/Wasser aufgenommen. Die Mischung wurde 10 min
geschüttelt und abfiltriert.
-
Anschließend
wurde nochmals 1 ml 80% tert. Butylalkohol/Wasser zugegeben. Nun
wurde die Mischung für 90 min mit UV-Licht der Wellenlänge
365 nm bestrahlt und anschließend abfiltriert.
-
Die
Bestrahlung wurde nach nochmaliger Zugabe von 1 ml 80% tert. Butylalkohol/Wasser
mit einer Belichtungszeit von 30 min wiederholt und das Harz anschließend
abfiltriert.
-
Das
Harz wurde mit 400 μl Ethanol gemischt und nach 3 min Inkubationszeit
abfiltriert.
-
Die
Filtrate aller Schritte der UV-Bestrahlung wurden vereinigt, schockgefroren
und lyophilisiert.
-
Das
erhaltene farblose Pulver wurde für die weiteren Untersuchungen
verwendet.
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Beispiel C – Kopplung
des Grundkonjugates mit Biotin
-
An
das gemäß Ausführungsbeispiel B hergestellte
Grundkonjugat wurde Biotin, stellvertretend für verschiedene
potentiell bioaktive Verbindungen, angebunden und das Reaktionsprodukt
analytisch untersucht.
-
Durchführung der Kopplungsreaktion
-
Für
die Synthese wurden 50 mg des mit dem Grundkonjugat beladenen Harzes
(6) verwendet.
-
Als
Spacer-Seitenkette wurden 2 Moleküle β-Alanin
und 2 Moleküle ε-Aminocapronsäure an
das Aloc-geschützte Lysin und anschließend das
Biotin angekoppelt. Danach wurden alle Schutzgruppen abgespalten
(Schritte 3 bis 6 in Ausführungsbeispiel B).
-
10
mg des mit dem Syntheseprodukt beladenen Trägerharzes wurden
für die folgende photochemische Abspaltung eingesetzt.
Dabei wurde die Abspaltungsprozedur in Abweichung zu Schritt 7 in
Ausführungsbeispiel B 4-mal wiederholt.
-
Analyse des Reaktionsproduktes
-
Ein
Teil der resultierenden 3,2 mg der Testverbindung Pam3Cys-SK3K(βA-βA-Aca-Aca-Biotin)-NCH3 wurde in Wasser gelöst und mittels
HPLC-ESI-MS analysiert.
-
In
dem in
12 dargestellten Massenspektrum
(kalkulierte Masse 2118 g/mol) repräsentieren die Peaks
707,1 | [MH3]3+ | |
1059,7 | [MH2]2+ | |
712,5 | [MH3]3+ | Oxidationsprodukt
mit einem oxidierten Schwefel-Atom |
1067,8 | [MH2]2+ | Oxidationsprodukt
mit einem oxidierten Schwefel-Atom |
717,6 | [MH3]3+ | Oxidationsprodukt
mit zwei oxidierten Schwefel-Atomen |
1075,5 | [MH2]2+ | Oxidationsprodukt
mit zwei oxidierten Schwefel-Atomen |
-
Wie
aus dem Massenspektrum erkennbar ist, stellt die Zielverbindung
das Hauptprodukt dar.
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Beispiel D – Kopplung
des Grundkonjugates mit einer chemischen Bibliothek
-
Nach
dem Split-and-Mix-Prinzip wurde auf das Grundkonjugat (6)
nach 2 Molekülen β-Alanin als Spacer-Seitenkette
eine Dipeptid-Bibliothek synthetisiert. Hierzu wurden die 20 proteinogenen
Aminosäuren verwendet, was zu 400 verschiedenen Konjugaten
führte.
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8
mg dieser Bibliothek wurden mittels photochemischer Abspaltung freigesetzt
und aufkonzentriert. Die erhaltenen Massenspektren (13 und 14)
zeigen klar, dass es sich um eine Bibliothek handelt. Die höchsten
und niedrigsten Massen sowie die häufigsten Peaks wurden
den entsprechenden Aminosäuren zugeordnet.
-
Beispiel E – Herstellung
einer Trägerplatte mit einer Bead-Monolayer
-
Ausgangspunkt
für den ortsaufgelösten Übertragungsprozess
der Testsubstanzen ist die Fixierung der Synthese-Beads auf einer
Trägerplatte, idealerweise in einer Monolayer.
-
Als
Trägerplatte wurde ein Kunststoff-Polymer verwendet, auf
das eine dünne, nur wenige Mikrometer dicke, UV-durchlässige
sowie erwiesenermaßen biologisch inaktive Klebstoffschicht
aufgebracht wurde.
-
Um
eine Bead-Monolayer herzustellen, benötigt man 4 Teilschritte,
die im Folgenden beschrieben sind.
-
Spezifizierung der Beads
-
Die
Trägerharz-Beads besitzen im trockenen, ungequollenen Zustand
eine einheitliche Größe von 20 μm im
Durchmesser. In einem Gramm trockenem Material sind 240 Millionen
Beads enthalten. Die mittlere Beladung des Trägerharzes
beträgt 240 μmol pro g. Dies entspricht einer
Ladungskapazität von ca. 1 pmol bzw. 6·10–11 Molekülen pro Bead.
-
Alle
Trägerharz-Beads besitzen eine einheitliche Struktur, Größe,
Form, Beladung und Funktionalisierung. Im folgenden wird eine NH2-Funktionalisierung der Beads verwendet.
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Vereinzeln der Beads
-
Um
aus dem Bead-Pulver die Trägerharz-Partikel zu einer Monolayer
auf der Trägerplatte formen zu können, ist es
unabdingbar, diese zuvor zu vereinzeln, da bei der Synthese gelegentlich
Verklebungen auftreten.
-
Hierfür
wurden die Beads in 60°C warmem tert. Butylalkohol aufgenommen,
für 20 min mit Ultraschall behandelt und anschließend
für weitere 20 min geschüttelt, wobei die Temperatur
stets über 40°C gehalten wurde.
-
Waren
die Beads im Pulver noch nicht genügend vereinzelt, wurden
sie 1 h in n-Methyl-pyrrolidinon geschüttelt und danach
3-mal mit Diethylether gewaschen. Anschließend wurden sie
wieder in 60°C warmer tert. Butylalkohol aufgenommen und
die ursprüngliche Prozedur wiederholt.
-
Die
Lösung mit den vereinzelten Beads wurde durch flüssigen
Stickstoff schockgefroren und bei –80°C und 0,5
mbar Druck lyophilisiert.
-
Es
blieb ein feines Pulver zurück, welches weniger als 0,5‰ nichtvereinzelte
Beads enthielt.
-
Aufbringen der Beads auf die
Trägerplatte
-
Für
diesen Teilschritt können alternativ drei verschiedene
Beschichtungstechniken verwendet werden.
-
Bei
der Pulverbeschichtung wurde die Trägerplatte mit der Klebstoffschicht
nach unten im oberen Teil einer Beschichtungskammer montiert. Ein
von unten in die Beschichtungskammer eintretender Gasstrahl verwirbelte
die dort am Boden liegenden Beads und trug sie zur Trägerplatte,
wo sie haften blieben. Sobald die Klebstoffschicht bedeckt war,
hafteten keine weiteren Beads mehr an der Trägerplatte.
Es bildete sich vornehmlich eine Monolayer aus. Bei der Tauchbeschichtung
wurden die Beads auf die Klebstoffschicht der Trägerplatte
gestreut, bzw. die Trägerplatte wurde in die Beads getaucht.
An dem Klebstofffilm blieben nur Beads haften, die direkten Kontakt
mit der Trägerplatte hatten. Eine Monolayer entstand. Überschüssiges
Material wurde durch Abstreichen, Abpinseln bzw. Abblasen mit einem
Gasstrahl entfernt.
-
Bei
der Zentrifugalbeschichtung wurde die Trägerplatte zusammen
mit den Beads in die Beschichtungskammer gegeben. Die Beschichtungskammer
wurde so in eine Zentrifuge eingelegt, dass die Beads durch die
Zentrifugalkraft in die Klebstoffschicht der Trägerplatte
gedrückt wurden. Danach wurde die Beschichtungskammer umgedreht,
sodass durch die bei der erneuten Zentrifugation entstehenden Fliehkräfte
die überschüssigen Beads von der Trägerplatte
entfernt wurden. Abstand und Drehzahl wurden jeweils so gewählt,
dass die Beads fest in die Klebstoffschicht eingedrückt
bzw. nicht wieder aus dieser herausgelöst wurden. Zurück
blieb eine Monolayer.
-
Immobilisierung der Beads
auf der Trägerplatte
-
Mikroskopische
Aufnahmen der beschichteten Trägerplatten zeigten noch
einige Bead-Cluster und Überlagerungen. Außerdem
waren die Beads noch nicht genügend fixiert. Deshalb erfolgte
als nächster Schritt das Kämmen.
-
Dazu
wurde ein Metallgrat in einem spitzen Winkel zur Zugrichtung über
die Oberfläche der Bead-beschichteten Trägerplatte
gezogen. Hierbei war die Spitze des Grates so zu führen,
dass die darunter liegenden Beads in die Klebstoffschicht hineingedrückt
wurden. Durch die Ziehbewegung ordneten sich die Beads zu einer
dichten Lager, Fehlstellen in der Schicht wurden geschlossen.
-
Entfernung nicht fixierter und/oder hinausragender
Beads
-
Im
zweiten Schritt des Kämmens wurde der Grat in einem stumpfen
Winkel zur Zugrichtung auf der Trägeroberfläche
angesetzt. Hierdurch wurden überstehende Beads, nicht fest
haftende Bruchstücke und Bead-Cluster angehoben und aus
der Beschichtung entfernt.
-
Abschließend
wurde die Trägeroberfläche mit Druckluft abgeblasen,
um Bruchstücke und Staub zu entfernen.
-
Es
entstand eine Monolayer, die nahezu keine überstehenden
Beads oder Cluster mehr enthielt.
-
Vergleich der Beschichtungstechniken
-
Mit
allen drei Beschichtungstechniken konnte eine Bead-Monolayer erreicht
werden. Pulverbeschichtung und Tauchbeschichtung zeigen nach dem
Kämmen nahezu ideale Schichten (15 und 16).
Auch die Zentrifugalbeschichtung ergibt eine Monolayer (17).
Diese ist jedoch nicht so dicht gepackt, wie die aus den beiden
anderen Techniken resultierenden Schichten.
-
Die
Größe der Trägerplatte kann bei allen
drei Techniken prinzipiell beliebig gewählt werden.
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Beispiel F – Übertragung
eines stochastisch angeordneten Arrays von Testsubstanzen auf die
Testplatte
-
Die
hier beispielhaft verwendeten Screening-Verbindungen waren über
den photochemisch spaltbaren Linker 4-Bromomethyl-3-nitrobenzoesäure
an den NH2-funktionalisierten Trägerharz-Beads
verankert. Als bioinerter Spacer wurde das Pentapeptid Serin-Lysin-Lysin-Lysin-Lysin
mit einer β-Alanin-β-Alanin-Seitenkette und als
lipohile Gruppe Pam3Cys-OH verwendet (18).
Als Testplatte diente ein Objektträger mit durch Trimethoxypalmitoylsilan
hydrophobierter Glas-Oberfläche.
-
Die
beschichtete Seite der entsprechend Ausführungsbeispiel
E präparierten Trägerplatte, die auf einer Fläche
von 25 × 74 mm ca. 4 Millionen Beads trug (19),
wurde mit Wasser befeuchtet. Nach kurzer Verweilzeit von wenigen
Minuten wurde die Testplatte mit der lipophilisierten Seite auf
die Beschichtung der Trägerplatte aufgelegt. An jedem Bead
bildete sich eine singuläre Kontaktzone zwischen der Träger-
und der Testplatte aus.
-
Durch
Einstrahlung von UV-Licht (365 nm) wurde der Photolinker gespalten.
Die vom Trägerharz getrennten Testverbindungen diffundierten
durch die feuchte Quellschicht der Beads (20). Sobald
sie die Oberfläche der Testplatte erreichten, traten die
lipophilen Gruppen in Wechselwirkung mit der hydrophoben Oberfläche.
Die Moleküle der freigesetzten Testverbindungen richteten
sich, unterstützt durch den in ihrer Struktur enthaltenen
Spacer, auf der Testoberfläche zu einer dichten, festhaftenden
Monolayer aus.
-
Nach
der Entfernung der Trägerplatte verblieb pro Synthese-Bead
ein isolierter Substanz-Spot, der ausschließlich Moleküle
einer Testverbindung enthielt (21). Die
Substanz-Spots waren spiegelbildlich zu dem Bead-Array auf der Trägerplatte
angeordnet.
-
Unter
den gewählten Reaktionsbedingungen (Bestrahlungs- und Verweilzeiten)
war der Abspaltungs- und Übertragungsprozess nicht vollständig.
Es verblieb deshalb noch genügend synthetisches Konjugat
der Testverbindungen an den Beads. Somit konnte eine Trägerplatte
durch Wiederholung des Prozesses zur Herstellung mehrerer identischer
Testplatten (Kopien) verwendet werden.
-
Beispiel G – Evaluierung
des Transfers
-
Transfer von Fluorophoren
-
Für
die interne Kontrolle des Transfers und der Zuordnung von Spot-Mustern
wurden auf dem Grundkonjugat (6) Fluorophore
nach den in Ausführungsbeispiel C beschriebenen Methoden
an der Stelle des Biotins verankert. Dabei wurden Carboxyfluorescein
(22) und Tetramethylrhodamin (23)
verwendet.
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Die
fluoreszierenden Beads wurden, wie in Ausführungsbeispiel
E beschrieben, auf eine Trägerplatte aufgebracht. Davon
wurden nach den Methoden von Ausführungsbeispiel F drei
nahezu identische Testplatten hergestellt.
-
Um
die Zuordnung des Spot-Musters der Schicht zu dem Bead-Muster der
Trägerplatte zu erleichtern, wurde keine dichte Monolayer
aufgetragen.
-
Die
eineindeutige Zuordnung der einzelnen Spots war innerhalb einer
Variationsbreite von maximal 1 μm möglich. Auch
Torsions-Effekte konnten korrigiert werden. Lediglich Verformungen
der Testplatten führten zu geringfügigen Abweichungen
(24).
-
Einfluss von Bindungs-Reaktionen
auf der Testoberfläche
-
Zur
Kontrolle der Stabilität des Spot-Musters auf den Testplatten
während der medizinisch-biologischen Tests wurde ein weiterer
Versuch durchgeführt. Dafür wurde ein stochastisch
angeordnetes Array aus nicht beladenen, mit Carboxyfluorescein und
mit Biotin beladenen Trägerharz-Beads nach den Methoden
von Ausführungsbeispiel E auf eine Trägerplatte
aufgetragen. Davon wurden drei identische Testplatten nach den Methoden
von Ausführungsbeispiel F hergestellt.
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Auf
den Testoberflächen wurde eine Bindungsreaktion mit einem
Fluoreszenz-markierten Streptavidin durchgeführt. Die Spot-Muster
aller vier Platten wurden anschließend verglichen. Nach
Korrektur der Torsions- und Verzerrungs-Effekte war eine Zuordnung
der Spots mit einer Variationsbreite von maximal 2 μm möglich.
-
Somit
konnte gezeigt werden, dass die nach dem Transfer des Arrays durchgeführte
Bindungsreaktion keinen Einfluss auf die Stabilität des
Spot-Musters auf der Testplatte hatte. Einzelne nachgewiesene Übertragungsfehler
sind aufgrund der redundanten Information aus dem stochastischen
Array unproblematisch.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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