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Die
Erfindung betrifft eine Montageeinheit zur Installation in einem
Wagenkastenaufbau eines Schienenfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung
ein entsprechendes Schienenfahrzeug sowie ein entsprechendes Verfahren
zum Herstellen eines Schienenfahrzeugs.
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Schienenfahrzeuge,
beispielsweise Reisezugwagen, oder andere Transportfahrzeuge wie
Busse, Flugzeuge oder dergleichen, auf die die vorliegende Erfindung
gleichermaßen
anwendbar ist, werden mit immer mehr Systemen und Funktionen ausgestattet.
Zur Unterbringung entsprechender Versorgungsleitungen bzw. Versorgungseinrichtungen, hiermit
sind sämtliche
denkbaren Leitungen bzw. Funktionsbaugruppen gemeint, die zur Versorgung und
Realisierung der gewünschten
Systeme und Funktionen dienen, ist im oder am Wagenkastenaufbau
des Fahrzeugs entsprechender Bauraum vorzusehen. Dieser zusätzliche
Platzbedarf darf sich allerdings nicht negativ auf die Anzahl der
Sitzplätze
im Fahrgastraum auswirken, so dass die genannten Versorgungsleitungen
und -einrichtungen in ungenutzten Räumen, die im gesamten Wagenkastenaufbau
verteilt sind, insbesondere im Deckenbereich, unter den Sitzen und
im Bodenbereich, angeordnet werden.
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Üblicherweise
werden notwendige Kabelkanäle
bzw. -bündel
sowie elektrische und pneumatische Einrichtungen einzeln und ungeprüft im jeweiligen
Wagenkasten montiert. Kabelkanäle,
die als Montageeinheit vorgefertigt sein können, werden dabei als reine
Träger
von Leitungen ausgebildet und nur hinsichtlich der Führung dieser
Leitungen vormontiert, vorgeprüft
und dann eingebaut. Nach dem Einbau erfolgt die elektrische bzw.
pneumatische Verbindung der Leitungen mit den ebenfalls separat vorgeprüften elektrischen
und pneumatischen Einrichtungen, die über den gesamten Wagenkasten verteilt
angeordnet werden.
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Die
Versorgungsleitungen und Versorgungseinrichtungen sind hinter fest
verschlossenen und schwer zugänglichen
Revisionsklappen angeordnet und werden häufig von Luftkanälen oder
Beleuchtungskörpern
verdeckt. Die dezentrale Anordnung der genannten Versorgungsleitungen
und -einrichtungen sowie der klimatechnischen und beleuchtungstechnischen
Einrichtungen im Wagenkasten führt
unweigerlich zu einer komplizierten Geometrie der vorzufertigenden
Kabelkanäle.
Der Grund ist, dass die Kabelkanäle
die vielen vereinzelt angeordneten Versorgungseinrichtungen miteinander
verbinden sollen, wobei solche Verbindungen sogar teilweise nicht
auf direktem Wege, sondern unter Umgehung einzelner der genannten
Versorgungseinrichtungen bewerkstelligt werden müssen.
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Auch
ist durch die Einzelanordnung der Geräte im Wagenkasten ein sehr
hoher Montage- und Wartungsaufwand notwendig. Eine vollständige Funktionsprüfung der
elektrischen und pneumatischen Einrichtungen ist erst im fertig
montierten Wagenkasten bzw. bei der Inbetriebnahme möglich. Die Zugänglichkeit
ist stark eingeschränkt
aufgrund der oftmals vor den bzw. unterhalb der Versorgungseinrichtungen
montierten Beleuchtungs- und Klimatisierungseinrichtungen und -leitungen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einem Schienenfahrzeug
die Montage und Wartung der Versorgungseinrichtungen und -leitungen
zu vereinfachen.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer
ersten Lehre der vorliegenden Erfindung gelöst durch eine Montageeinheit
zur Installation in einem Wagenkastenaufbau eines Schienenfahrzeugs,
mit einem Träger,
der am Wagenkastenaufbau befestigbar ist, mit mindestens einer Versorgungsleitung,
die am Träger
vormontiert ist, mit mehreren mit der Versorgungsleitung verbundenen
Versorgungseinrichtungen bzw. Funktionsbaugruppen, die am Träger vormontiert
sind, mit einer ersten Schnittstelle, die am Träger vormontiert ist und mit
der mindestens einen Versorgungsleitung und/oder mit einer der Versorgungseinrichtungen verbunden
ist, und mit einer zweiten Schnittstelle, die am Träger vormontiert
ist und mit der mindestens einen Versorgungsleitung und/oder mit
einer der Versorgungseinrichtungen verbunden ist. Der Träger ist insbesondere
im Deckenbereich befestigbar, kann aber im Bedarfsfall auch im Wandbereich
oder Fußbodenbereich
angebracht werden.
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Indem
an einem Träger
bereits werksseitig die notwendigen Versorgungsleitungen, die notwendigen
Versorgungseinrichtungen und die notwendigen Schnittstellen zur
Verbindung mit dem Fahrerhaus und/oder dem benachbarten Wagenkasten
vormontiert werden, können
bereits im Werk die Anschlüsse
zwischen den einzelnen Leitungen und Einrichtungen auf einfache
Weise vorgenommen werden. Außerdem
kann eine Prüfung
der einzelnen Komponenten bereits im Werk durchgeführt werden, was
wesentlich weniger aufwendig ist, als wenn dies im fertig montierten
Wagenkasten bzw. bei der Inbetriebnahme durchgeführt wird. Bei Funktionsstörungen können dann
auch auf entsprechend einfache Weise bereits im Werk die erforderlichen
Korrekturen bzw. Reparaturen vorgenommen werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Montageeinheit ist
es außerdem
möglich,
bereits werksseitig notwendige Komponenten für Beleuchtung und Klimatisierung
als integraler Bestandteil der Montageeinheit vorzusehen und von
vorne herein so anzuordnen, dass eventuell vorhandene Revisionsöffnungen
in einer Verkleidung ohne weiteres zugänglich sind. Insbesondere werden
dazu zumindest einige der zur Ausleuchtung des Fahrgastraums vorgesehenen
Beleuchtungskörper
und/oder einige der für
die Klimatisierung erforderlichen Luftkanäle zumindest teilweise bereits
werksseitig vormontiert, was, da die Montage aller Komponenten aus
einer Hand erfolgt, zu einer verbesserten Raumausnutzung führt. Aufgrund
der optimierten Raumausnutzung und optimierten Anordnung der einzelnen
Komponenten wird entsprechend auch der Montageaufwand und der spätere Wartungsaufwand
reduziert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Montageeinheit
ist die mindestens eine Versorgungsleitung eine elektrische, pneumatische oder
hydraulische Leitung.
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Entsprechend
kann gemäß einer
weiteren Ausgestaltung vorgesehen sein, dass mindestens eine der
Versorgungseinrichtungen eine elektrische, eine pneumatische oder
eine hydraulische Einrichtung ist.
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Als
elektrische Einrichtungen sind insbesondere Komponenten der Leittechnik,
der Videotechnik, der Zugsicherung, der Sensorik zur Überwachung des
Fahrgastraums sowie Meßeinrichtungen,
Schaltgeräte,
beispielsweise Schütze,
Leitungsschutzschalter etc. gemeint.
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Eine
der elektrischen Einrichtungen kann auch eine Steuereinrichtung
sein, die beispielsweise dazu dient, einzelne elektrische, pneumatische
oder hydraulische Einrichtungen anzusteuern. Ein Beispiel für eine Steuereinrichtung
ist eine Luftfedersteuerung oder eine Leuchtensteuerung.
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Auch
kann die elektrische Einrichtung eine Beleuchtungseinrichtung sein.
Die Beleuchtungseinrichtung kann einen kompletten Lampenzweig oder einzelne
Teile davon umfassen, beispielsweise den Leitungsschutz, einzelne
Leitungen, Schütze,
Steckverbinder, Lampen, etc. Damit kann in die erfindungsgemäße Montageeinheit
die vollständige
zentrale Beleuchtung des Fahrgastraums integriert werden.
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Unter
einer pneumatischen bzw. hydraulischen Einrichtung wird im Sinne
der Erfindung jede Einrichtung verstanden, die mit einem pneumatischen
Medium wie Luft bzw. einem hydraulischen Medium wie Öl oder Wasser
zusammenwirkt, so auch ein Leitblech, eine Klappe oder ein Ventil.
Insbesondere kann diese aber auch ein Druckbehälter, insbesondere ein Druckluftbehälter bzw. Öl- oder Wasserdruckbehälter, ein
Messumformer oder eine Pumpe sein.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Montageinheit weist die
Schnittstelle mindestens einen elektrischen, pneumatischen und/oder
hydraulischen Anschluss auf. Auf diese Weise ist die Montageeinheit
mit einer entsprechenden Schnittstelle einer anderen Montageeinheit
verbindbar, die beispielsweise im Fahrerhaus, in einem benachbarten
Wagenkasten oder in einem benachbarten Abteil vorgesehen ist.
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Die
Schnittstelle kann einen beweglichen, insbesondere flexiblen, Abschnitt
aufweisen, der insbesondere einen Wagenübergang bildet. Es ist auch denkbar,
dass ein solcher Wagenübergang
erst nachträglich
angeschlossen wird, wenn zwei benachbarte Schienenfahrzeuge bzw.
Wagenkästen
aneinander gekoppelt werden. So ist es mit einfachen Mitteln möglich, zwei
Montageeinheiten jeweils benachbarter Wagenkästen miteinander zu verbinden.
Der bewegliche Abschnitt kann zum Beispiel eine Mehrzahl von einzelnen
Leitungen umfassen, die vorzugsweise als Bündel oder in mehreren Bündeln zusammengefasst
sind. Im Übergangsbereich
von der Montageeinheit zur Fahrerhausschnittstelle ist ein solcher beweglicher Abschnitt
nicht erforderlich, da das Fahrerhaus in der Regel Bestandteil des
Wagenkastenaufbaus ist, in welchem die Montageeinheit befestigt wird.
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Gemäß wiederum
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Montageeinheit ist eine Verkleidung
vorgesehen, die die Montageeinheit zumindest teilweise zum Fahrgastraum
hin, bei einer Installation im Deckenbereich also nach unten hin,
abdeckt. Eine solche Verkleidung kann ebenfalls bereits werksseitig
vormontiert werden, so dass der Montagebereich, beispielsweise der
Deckenbereich, gleichzeitig mit dem Befestigen der Montageeinheit verkleidet
wird. Dabei kann in der Verkleidung mindestens eine Revisionsöffnung,
die vorzugsweise mittels einer entsprechenden Klappe verschließbar ist,
vorgesehen sein.
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Gemäß noch einer
anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Montageeinheit besteht
der Träger,
welcher die einzelnen zuvor beschriebenen Komponenten trägt, zumindest
teilweise aus Metall, beispielsweise Aluminium oder Edelstahl. Ein
Metallträger
ist einfach herzustellen und auch auf einfache Weise mit einer Vielzahl
von Versorgungsleitungen und -einrichtungen zu bestücken, wobei
gleichzeitig eine ausreichend hohe Stabilität der gesamten Montageeinheit
gewährleistet
ist.
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Die
Aufgabe wird ferner gemäß einer
zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Schienenfahrzeug,
beispielsweise einen Reisezugwagen, mit einer Montageeinheit nach
einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Montageeinheit am Wagenkastenaufbau, insbesondere im Deckenbereich,
befestigt ist. Dies ermöglicht,
wie zuvor beschrieben wurde, eine optimierte Raumausnutzung und
optimierte Anordnung der einzelnen Komponenten, wodurch entsprechend
auch der Montageaufwand und der spätere Wartungsaufwand reduziert wird.
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Hinsichtlich
einer guten Zugänglichkeit
der Komponenten bei späteren
Wartungsarbeiten ist es dabei vorteilhaft, wenn die Montageeinheit
parallel zu den Seitenwänden
und vorzugsweise in der Mitte zwischen den Seitenwänden des
Schienenfahrzeugs verläuft,
da dieser Bereich für
einen Monteur gut erreichbar ist.
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Dazu
werden insbesondere die Klimakanäle, die
im Stand der Technik üblicherweise
im Deckenbereich in der Mitte zwischen den Seitenwänden verlaufen,
zumindest teilweise zur Seite hin verlagert, so dass, beispielsweise
in der Mitte des Deckenbereichs, ein Raum entsteht, der für die Installation
der Montageeinheit und damit für
die platzsparende Anordnung der Vielzahl an notwendigen Versorgungseinrichtungen
und -leitungen nutzbar ist. Eine dezentrale Anordnung der einzelnen
Komponenten kann auf diese Weise vermieden werden.
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Dabei
kann gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs vorgesehen
sein, dass mindestens ein Klimakanal, der beispielsweise einen Warmluft-,
einen Kaltluft- und/oder einen Umluftkanal aufweist, benachbart
zur Montageeinheit verläuft.
Es ist sogar denkbar, dass auf beiden Seiten der Montageeinheit
jeweils ein solcher Klimakanal verläuft. Auf diese Weise sind zum einen
neben der Montageeinheit auch die Klimakanäle gut erreichbar und zum anderen
ist eine solche Anordnung besonders platzsparend, da die Breite des
Schienenfahrzeugs, beispielsweise im Deckenbereich, optimal ausgenutzt
wird.
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Vorzugsweise
verlaufen die beiden seitlich der Montageeinheit angeordneten Klimakanäle gemäß noch einer
anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs symmetrisch
zur Montageeinheit. Auch eine asymmetrische Anordnung ist denkbar.
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Die
Aufgabe wird schließlich
gemäß einer dritten
Lehre der vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum
Herstellen eines Schienenfahrzeugs, insbesondere unter Verwendung
der zuvor beschriebenen Montageeinheit, bei dem ein Träger am Wagenkastenaufbau
befestigt wird, bei dem mindestens eine Versorgungsleitung am Träger befestigt wird,
bei dem mehrere mit der Versorgungsleitung verbundene Versorgungseinrichtungen
bzw. Funktionsbaugruppen am Träger
befestigt werden, bei dem eine erste Schnittstelle am Träger befestigt
wird und mit der mindestens einen Versorgungsleitung und/oder mit
mindestens einer der Versorgungseinrichtungen verbunden wird, und
bei dem eine zweite Schnittstelle am Träger befestigt wird und mit
der mindestens einen Versorgungsleitung und/oder mit mindestens
einer der Versorgungseinrichtungen verbunden wird, wobei der Träger, die
mindestens eine Versorgungsleitung, die Versorgungseinrichtungen, die
erste Schnittstelle und die zweite Schnittstelle als Montageeinheit
vormontiert werden und die Montageeinheit anschließend am
Wagenkastenaufbau befestigt wird.
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Ein
solches Herstellungsverfahren hat den Vorteil, dass eine Vielzahl
notwendiger Komponenten, welche im Wagenkastenaufbau vorzusehen
sind und gemäß Stand
der Technik einzeln und dezentral angeordnet werden mussten, auf
einfache Weise befestigt, miteinander verbunden und geprüft werden können. Außerdem ist
eine optimale Anordnung und Platzausnutzung gewährleistet, da sämtliche
Komponenten bereits vor ihrem Einbau in den Wagenkasten optimal
zueinander und zu den Klimakanälen
ausgerichtet werden können.
Entsprechend werden auch die Montage- und Wartungsarbeiten vereinfacht.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
wird die mindestens eine Versorgungsleitung als elektrische, pneumatische
oder hydraulische Leitung ausgebildet. Entsprechend wird mindestens
eine der Versorgungseinrichtungen, wie zuvor beschrieben, als elektrische Einrichtung,
insbesondere als Steuereinrichtung oder als Beleuchtungseinrichtung,
oder als pneumatische Einrichtung, insbesondere als Druckbehälter, als Pumpe,
als Leitblech, als Klappe oder als Ventil, oder als hydraulische
Einrichtung, insbesondere als Druckbehälter oder als Pumpe, ausgebildet.
Auch die jeweilige Schnittstelle zum Fahrerhaus und/oder zum benachbarten
Wagenkasten bzw. Abteil kann dementsprechend mit mindestens einem
elektrischen, pneumatischen und/oder hydraulischen Anschluss ausgebildet
werden. Auf diese Weise können
wie erwähnt
sämtliche
notwendigen Versorgungsarten, das heißt eine elektrische, pneumatische
und/oder hydraulische Versorgung, innerhalb eines Technikkanals
realisiert werden.
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Um
eine Verbindung von Montageeinheiten benachbarter Wagenkästen zu
ermöglichen,
kann die genannte jeweilige Schnittstelle bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
mit einem beweglichen, insbesondere flexiblen, Abschnitt verbunden
oder von vorne herein ausgebildet werden, wie er bereits zuvor beschrieben
wurde. Dieser Abschnitt dient dann insbesondere als Wagenübergang
und verhindert, dass im Betrieb des Schienenfahrzeugs bei Relativbewegungen
der einzelnen Wagenkästen zueinander
die Verbindungen zwischen den einzelnen Montageeinheiten beschädigt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
kann gemäß noch einer
weiteren Ausgestaltung auch eine Verkleidung vorgesehen werden, die
die Montageeinheit zumindest teilweise zum Fahrgastraum hin abdeckt.
Dabei kann während
der Herstellung der Montageeinheit in der Verkleidung mindestens
eine Revisionsöffnung
vorgesehen werden sowie vorzugsweise eine Klappe, mit der die Revisionsöffnung verschließbar ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann außerdem,
wie ebenfalls zuvor beschrieben, der Träger zumindest teilweise aus
Metall gefertigt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
wird die Montageeinheit am Wagenkastenaufbau, insbesondere im Deckenbereich,
befestigt. Dies ermöglicht, wie
bereits zuvor erläutert, eine
optimierte Raumausnutzung und optimierte Anordnung der einzelnen Komponenten
sowie eine Reduzierung des Montage- und Wartungsaufwands.
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Damit
bei späteren
Wartungsarbeiten auch eine gute Zugänglichkeit der Komponenten
gewährleistet
ist, ist es dabei wie erwähnt
vorteilhaft, wenn die Montageeinheit parallel zu den Seitenwänden und
vorzugsweise in der Mitte zwischen den Seitenwänden des Schienenfahrzeugs
angeordnet wird, da dieser Bereich für einen Monteur gut erreichbar
ist.
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Werden
die im Stand der Technik üblicherweise
im Deckenbereich in der Mitte zwischen den Seitenwänden verlaufenden
Klimakanäle
zumindest teilweise zur Seite hin verlagert, entsteht ein für die Installation
der Montageeinheit und damit für
die platzsparende Anordnung der Vielzahl an notwendigen Versorgungseinrichtungen
und -leitungen nutzbarer Raum.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
kann gemäß einer
Ausgestaltung mindestens ein Klimakanal, der beispielsweise einen
Warmluft-, einen Kaltluft- und/oder einen Umluftkanal aufweist,
benachbart zur Montageeinheit angeordnet werden. Es ist auch denkbar,
dass auf beiden Seiten der Montageeinheit jeweils ein solcher Klimakanal angeordnet
wird. Auf diese Weise sind die Klimakanäle gut erreichbar und es wird
eine besonders platzsparende Anordnung der einzelnen Komponenten geschaffen.
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Vorzugsweise
werden die beiden seitlich der Montageeinheit angeordneten Klimakanäle gemäß einer weiteren
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
symmetrisch zur Montageeinheit angeordnet. Auch eine asymmetrische
Anordnung ist denkbar.
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Die
zuvor beschriebene Montageeinheit, das zuvor beschriebene Schienenfahrzeug
und das zuvor beschriebene Herstellungsverfahren führen zu
einer Verkürzung
der Durchlaufzeiten in der Endmontage. Außerdem ist bereits werksseitig
eine elektrische, pneumatische und hydraulische Vorprüfung aller
angeschlossenen Komponenten möglich.
Da die Montageeinheit, das Schienenfahrzeug und das Herstellungsverfahren
eine optimierte Anordnung und Ausrichtung der einzelnen Komponenten
relativ zueinander ermöglicht,
wird auch die Zugänglichkeit
bei Inbetriebnahme und Wartung insbesondere im Deckenbereich verbessert.
Darüber
hinaus hat die Montageeinheit den Vorteil einer Einsparung von mechanischen
Einzelgerüsten
und Anschweißteilen,
von Zwischenklemmstellen und letztlich von Gewicht. Außerdem werden
Schnittstellen reduziert, indem ein relativ hoher Vormontagegrad
vorgesehen ist. Auch wird die Montage dadurch vereinfacht, dass
alle Steckverbinder zu den Dachgeräten auch im Außenbereich
sowie alle Schnittstellen zum Wagenübergang von vorne herein in
der Montageeinheit vorgesehen werden können. Schließlich werden
Elektroschränke
im Fahrgastraum zugunsten von zusätzlichen Sitzplätzen eingespart.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die
erfindungsgemäße Montageeinheit,
das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug
und das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
auszugestalten und weiterzubilden.
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Hierzu
wird beispielsweise verwiesen einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Montageeinheit
gemäß der vorliegenden
Erfindung und
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2 eine
Schnittansicht des Deckenbereichs eines Schienenfahrzeugs mit einer
Montageeinheit gemäß 1.
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1 zeigt
eine Montageeinheit 1 für
ein Schienenfahrzeug. Grundsätzlich
kann diese im Deckenbereich, Wandbereich oder Fußbodenbereich angeordnet werden.
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Die
Montageeinheit 1 weist einen Träger 2, der im vorliegenden
Fall aus Metall besteht, auf, der, wie in 2 dargestellt,
am Wagenkastenaufbau im Deckenbereich befestigbar ist.
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Ferner
ist eine elektrische Versorgungsleitung 3a und eine pneumatische
Versorgungsleitung 3b vorgesehen, die ebenfalls am Träger 2 vormontiert
sind. Die Versorgungsleitungen 3a und 3b verbinden
verschiedene Versorgungseinrichtungen untereinander und/oder mit
entsprechenden Energiequellen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei einer der Versorgungseinrichtungen um eine elektrische
Einrichtung in Form einer Steuereinrichtung 4a und um eine
weitere elektrische Einrichtung in Form einer Beleuchtungseinrichtung 4b, die
hier die zentrale Fahrgastraumbeleuchtung symbolisiert. Eine weitere
Versorgungseinrichtung ist als pneumatische Einrichtung in Form
eines Druckbehälters 4c vorgesehen,
der zur Speicherung und Abgabe von Druckluft dient.
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An
den Enden des Trägers 2 der
Montageeinheit 1 sind Schnittstellen 5 und 6 vorgesehen,
die dazu dienen, die Montageeinheit 1 mit weiteren Montageeinheiten
(nicht dargestellt) zu verbinden. Dabei dient die erste Schnittstelle 5 zur
Verbindung mit einer entsprechenden Montageeinheit in einem benachbarten
Wagenkasten. Als Wagenübergang
ist dazu ein beweglicher und flexibler Abschnitt 7 mit
einer Mehrzahl von Leitungen vorgesehen, die an die benachbarte
Montageeinheit angeschlossen werden können. Besagter Abschnitt 7 kann
auch nachträglich an
der Montageeinheit 1 angeschlossen werden, beispielsweise
erst dann, wenn zwei benachbarte Wagenkästen bzw. Schienenfahrzeuge
miteinander verbunden werden.
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Die
zweite Schnittstelle 6 dient zur Verbindung der Montageeinheit
mit einer entsprechenden Montageeinheit des Fahrerhauses (nicht
dargestellt).
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2 zeigt
schließlich
beispielhaft den montierten Zustand der erfindungsgemäßen Montageeinheit 1 im
Deckenbereich eines Wagenkastenaufbaus. Symmetrisch zu beiden Seiten
der Montageeinheit 1 verläuft jeweils ein Klimakanal 11a bzw. 11b.
Dabei umfasst der Klimakanal 11a einen Warmluft- und einen
Umluftkanal und der Klimakanal 11b einen Kaltluftkanal.
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Die
Montageeinheit 1 ist ferner an ihrer Unterseite mit einer
Verkleidung 8 versehen, die die Montageeinheit 1 zumindest
teilweise zum Fahrgastraum hin abdeckt.
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Für Wartungszwecke
ist ferner eine Revisionsöffnung 9 in
der Verkleidung 8 ausgebildet, die von einer Klappe 10 verschließbar ist.