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Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Bearbeitungszonen mit drehbar gelagerten Werkzeughaltevorrichtungen.
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Aus der
DE 43 16 166 A1 ist eine Drehmaschine mit zwei Hauptspindeln bekannt, wobei ein Werkzeugrevolver einen Greifer zum Abtransportieren von Werkstücken aufweist.
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Die
DE 32 03 891 A1 zeigt eine Bearbeitungsmaschine mit zwei vertikalen Arbeitsspindeln über denen jeweils ein Werkzeugrevolver mit einer Handhabungseinrichtung zum Aufnehmen eines Werkstücks angeordnet ist. Die Revolver sind in x- und y-Richtung verfahrbar. Ein Werkstück kann mittels der Handhabungseinrichtung direkt vom einem Revolver an den anderen Revolver übergeben werden.
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Die
DE 10 2005 011 306 A1 zeigt zwei gegenüberliegend angeordnete Bearbeitungsmaschinen mit jeweils einer Werkstückspindel und einer Bewegungseinheit an der ein Trägerkopf angeordnet ist. Am Trägerkopf ist ein Werkstückgreifer mit Greiferfingern angeordnet. Ein Werkstück kann direkt von einem Trägerkopf an den anderen übergeben werden.
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Die
DE 33 20 247 A1 zeigt einen Werkzeugrevolver mit einer Werkstückaufnahme. Diese Aufnahme 36 weist eine Aufnahmehülse mit einem axial in der Hülse 40 verschiebbaren Auswerfer auf. Zur Aufnahme eines Werkstücks wird der Revolver so verfahren, dass sich die Aufnahmehülse über das Werkstück schiebt. Zum Auswerfen des Werkstücks wird der Revolver so verfahren, dass die Stirnseite der Aufnahmehülse gegen das Ende eines Abführrohrs anschlägt. Durch weiteres Verfahren des Revolvers zum Abführrohr wird das Werkstück mittels des Auswerfers in das Abführrohr hinein gestoßen.
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Die
DE 102 52 707 A1 zeigt eine Werkzeugmaschine mit mehreren nebeneinanderliegenden Bearbeitungsstationen. Zugehörige Werkzeugrevolver sind mit Greifelementen ausgestattet, um Werkstücke von einer Bearbeitungsstation zur nächsten zu transportieren. Ein Werkstück wird von links mit einem Werkzeugrevolver einem Reitstock oder einer Lünette einer Bearbeitungsstation zugestellt und nach der Bearbeitung von rechts mittels eines weiteren Werkzeugrevolvers aus dem Reitstock oder der Lünette entnommen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine platzsparende Anordnung von Bearbeitungszonen vorzusehen.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 liegen zumindest zwei Bearbeitungszonen nebeneinander. Eine Bearbeitungszone ist z.B. der Bearbeitungsbereich einer Bearbeitungsmaschine wie z.B. einer Drehmaschine, insbesondere einer Vertikal-Drehmaschine, in dem ein in einer Hauptspindel eingespanntes Werkstück bearbeitet wird. Jede Bearbeitungszone weist zumindest eine drehbar oder schwenkbar angeordnete Werkzeughaltevorrichtung auf, wie z.B. einen Werkzeugrevolver. Die Dreh- oder Schwenkbarkeit der Werkzeughaltevorrichtung bezieht sich dabei auf die Drehbewegung einer Werkzeughaltevorrichtung zum Zustellen eines Werkzeugs der Werkzeughaltevorrichtung zu einem zu bearbeitenden Werkstück. Die zumindest eine drehbar oder schwenkbar gelagerte Werkzeughaltevorrichtung jeder Bearbeitungszone weist zumindest eine Handhabungsvorrichtung zum Halten eines Werkstücks auf. Eine solche Handhabungsvorrichtung wird auch als Handling bezeichnet. Ein Werkstück wird direkt zwischen einer Werkzeughaltevorrichtung einer ersten Bearbeitungszone und einer Werkzeughaltevorrichtung einer benachbarten zweiten Bearbeitungszone mittels der jeweiligen Handhabungsvorrichtung übergeben. Insbesondere wird ein Werkstück direkt zwischen den benachbarten Handhabungsvorrichtungen bzw. Werkzeughaltevorrichtungen übergeben ohne dass das Werkstück in einer Zwischenposition wie z.B. ein Förderband abgelegt werden muss. Durch die direkte Übergabe des Werkstücks von Werkzeughaltevorrichtung zu Werkzeughaltevorrichtung bzw. dessen jeweiliger Handhabungsvorrichtung ist eine platzsparende Anordnung der Bearbeitungszonen bzw. der zugehörigen Maschinen nebeneinander möglich.
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Zumindest ein Teil zumindest einer Handhabungsvorrichtung ist mittels einer Betätigungseinrichtung zumindest senkrecht zur Drehachse der zugehörigen Werkzeughaltevorrichtung ausfahrbar, d.h. ein von der Handhabungsvorrichtung gehaltenes Werkstück kann relativ zur Drehachse der jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung aus- bzw. eingefahren werden. Vorzugsweise erfolgt das Aus- bzw. Einfahren des Teils der ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung in radialer Richtung zur Drehachse. Das Ausfahren kann aber auch auf einer bogenförmigen Bahn relativ zur Werkzeughaltevorrichtung erfolgen. Beispielsweise durch Ausschwenken aus einer eingeklappten Position. Vorteilhaft ist nur eine der zwei Handhabungsvorrichtungen zur Übergabe ausfahrbar.
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Ein einzelne Bearbeitungsmaschine kann eine Anordnung von nebeneinander liegenden Bearbeitungszonen aufweisen, wie z.B. zwei Werkstückspindeln, die jeweils einer Bearbeitungszone entsprechen, und denen wie oben beschriebene Werkzeughaltevorrichtungen zugeordnet sind. Es kann also innerhalb einer Bearbeitungsmaschine ein Werkstück von einer Werkzeughaltevorrichtung einer ersten Bearbeitungszone bzw. Spindel zu einer Werkzeughaltevorrichtung einer zweiten Bearbeitungszone übergeben werden. Bevorzugt weist eine erste Bearbeitungsmaschine die oben genannte erste Bearbeitungszone und eine separate zweite Maschine die oben genannte zweite Bearbeitungszone auf, so dass ein Werkstück zwischen den beiden Maschinen von einer Werkzeughaltevorrichtung der ersten Maschine zu einer Werkzeughaltevorrichtung der zweiten Maschine übergeben werden kann, siehe Anspruch 23. Die Bearbeitungsmaschinen können derart nebeneinander angeordnet sein, dass die Vorderseiten der Maschinen in eine Richtung weisen oder die Vorderseiten der Maschinen einander zugewandt sind. Im zweiten Fall ist entweder ein seitlich versetztes Gegenüberstellen oder ein direktes Gegenüberstellen der Maschinen möglich, um ein Werkstück zwischen den jeweiligen Werkzeughaltevorrichtungen zu übergeben.
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Vorteilhaft kann mittels der zumindest einen Handhabungsvorrichtung einer ersten Werkzeughaltevorrichtung ein Werkstück, das in einer Hauptspindel einer ersten Bearbeitungszone bearbeitet wurde, aus der Hauptspindel entnommen werden und einer zweiten Werkzeughaltevorrichtung zugestellt werden, wobei die zweite Werkzeughaltevorrichtung einer zweiten Bearbeitungszone zugeordnet ist, die benachbart zur ersten Bearbeitungszone liegt. Insbesondere kann dieses bereits bearbeitete Werkstück von der zweiten Werkzeughaltevorrichtung bzw. mittels dessen Handhabungsvorrichtung zur weiteren Bearbeitung einer Hauptspindel der zweiten Bearbeitungszone zugestellt werden. Durch die kurzen Zustellwege infolge der platzsparenden Anordnung können zeitsparend mehrere Bearbeitungsschritte in aufeinanderfolgenden Bearbeitungszonen durchgeführt werden. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Werkstück mittels einer Werkzeughaltevorrichtung direkt von einer Hauptspindel einer Bearbeitungszone zur nächsten Hauptspindel einer benachbarten Bearbeitungszone übergeben werden.
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Besonders vorteilhaft ist die Ein- bzw. Ausfahrbarkeit der Handhabungsvorrichtung bei der Übergabe von Werkstücken zwischen zwei Bearbeitungszonen. So wird einerseits durch eine eingefahrene Handhabungsvorrichtung bei einer Rotation der Werkzeughaltevorrichtung wenig Platz benötigt, um eine freie Bewegung der Werkzeughaltevorrichtung zu gewährleisten, beispielsweise bei einer Drehung, beim Verfahren der Werkzeughaltevorrichtung oder bei der Zustellung eines Werkzeugs zu einem zu bearbeitenden Werkstück. Andererseits kann bei einer Übergabe eines von der Handhabungsvorrichtung gehaltenen Werkstücks durch das Ausfahren der Handhabungsvorrichtung der Halteradius bzw. der Abstand zum Ergreifen oder Abgeben des Werkstücks gegenüber der eingefahrenen Stellung vergrößert werden, um so eine Übergabe eines Werkstücks zwischen benachbarten Bearbeitungszonen zu ermöglichen indem der Abstand zwischen den Werkzeughaltevorrichtungen überbrückt wird.
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Vorteilhaft ist zumindest ein Teil zumindest einer Handhabungsvorrichtung seitlich oder vertikal überlappend zur zugehörigen Werkzeughaltevorrichtung ausgebildet. Z.B. ist ein Teil eines Antriebs der Handhabungsvorrichtung im Bereich der Grundfläche der Werkzeughaltevorrichtung vorgesehen, z.B. über und/oder unter der zugehörigen Werkzeughaltevorrichtung bei horizontaler Ausdehnung derselben. Durch diese kompakte Anordnung der Handhabungsvorrichtung an der Werkzeughaltevorrichtung benötigt die Handhabungsvorrichtung, insbesondere in radialer Richtung, weniger Platz z.B. bei einer Drehung der Werkzeughaltevorrichtung.
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Vorteilhaft weist zumindest eine Handhabungsvorrichtung eine Dreh- oder Schwenkeinrichtung auf, mit der zusätzlich zumindest ein Teil der Handhabungsvorrichtung schwenk- oder drehbar ist. Vorteilhaft ist die zumindest eine Handhabungseinrichtung mittels der Dreh- oder Schwenkeinrichtung senkrecht zur Drehachse der Werkzeughaltevorrichtung drehbar. Besonders vorteilhaft ist der Teil der Handhabungsvorrichtung drehbar um die Achse der ausfahrenden bzw. einfahrenden Handhabungsvorrichtung gelagert. Ein mit der Handhabungsvorrichtung gehaltenes Werkstück kann somit z.B. gewendet werden. Besonders vorteilhaft ist dies bei der Endenbearbeitung von Werkstücken, da mittels der Handhabungsvorrichtung ein in einer Spindel einer Bearbeitungszone eingespanntes Werkstück, das an einem Ende bereits bearbeitet wurde, gewendet werden kann, um direkt anschließend das zweite Ende des Werkstücks durch Einspannen in der Spindel der gleichen Bearbeitungsmaschine zu bearbeiten. Oder ein Wenden kann bei der Übergabe des Werkstücks von einer Bearbeitungszone zur nächsten oder zu einer Transport- oder Lagereinrichtung erfolgen. Vorteilhaft ist nur eine der bei einer Übergabe eines Werkstücks beteiligten Handhabungsvorrichtung schwenkbar. Beispielsweise kann das Werkstück unter Drehen des Werkstücks um 180° mittels der schwenkbaren Handhabungsvorrichtung von einer hängenden Vertikalspindel einer weiteren Handhabungsvorrichtung zugeführt werden deren Bearbeitungszone eine Spindel mit vertikal stehender Bearbeitungsposition aufweist.
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Die jeweils zumindest eine Handhabungsvorrichtung der Werkzeughaltevorrichtung weist zumindest eine Einspanneinrichtung und/oder zumindest eine Greifeinrichtung zum Einspannen bzw. Greifen eines Werkstückes auf. Mit der Einspanneinrichtung kann besonders vorteilhaft ein Werkstück an einem Ende eingespannt werden. Somit kann z.B. ein in einer Spindel einer Bearbeitungszone vertikal hängend eingespanntes Werkstück am freien Ende durch die Einspanneinrichtung der Handhabungsvorrichtung gehalten werden.
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Vorteilhaft ist die zumindest eine Einspanneinrichtung und/oder die zumindest eine Greifeinrichtung in Richtung der Ausfahrachse des ausfahrbaren Teils der zumindest einen ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung angeordnet, d.h. beispielsweise weist eine Greifeinrichtung in Richtung des ausfahrbaren Teils bzw. liegt auf der Ausfahrachse des ausfahrbaren Teils der Handhabungsvorrichtung. Zusätzlich oder alternativ ist die zumindest eine Einspanneinrichtung und/oder die zumindest eine Greifeinrichtung seitlich am ausfahrbaren Teil der zumindest einen ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung angeordnet, insbesondere in einer Position senkrecht zur Ausfahrrichtung.
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Besonders vorteilhaft kann mittels der Greifeinrichtung ein Werkstück an einer Stelle, die zwischen den Enden des Werkstücks liegt, eingespannt werden, d. h. ein Werkstück kann mittig oder ungefähr mittig gegriffen werden, wenn z.B. beide Enden des Werkstückes in einer Hauptspindel und in einer Gegenspindel oder Pinole eingespannt sind. Besonders vorteilhaft weist in dieser Ausführung die Greifeinrichtung zumindest zwei Spannbacken oder zumindest zwei Greifwangen auf, die sich z.B. in Form einer Zange gegenüber liegen.
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Die Innenflächen der Spannbacken bzw. Greifwangen, an denen ein gehaltenes Werkstück aufliegt, weisen vorteilhaft Ausnehmungen auf, um ein einzuspannendes Werkstück im Wesentlichen formschlüssig zu umfassen und damit ein Verrutschen oder Verschieben eines eingespannten Werkstückes zu verhindern.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist zumindest eine Handhabungsvorrichtung zwei Einspann- oder Greifeinrichtungen auf. Vorteilhaft liegen die zumindest zwei Einspann- oder Greifeinrichtungen auf zwei gegenüberliegenden Seiten des ausfahrbaren Teils der zumindest einen ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung. Dadurch können z.B. gleichzeitig oder sequentiell zwei Werkstücke von der Handhabungsvorrichtung eingespannt werden. Besonders vorteilhaft ist dies bei der Zuführung von Rohlingen oder zu bearbeitenden Werkstücken in eine Spindel einer Bearbeitungszone. So kann während ein Werkstück in der Spindel bearbeitet wird, ein Rohling mit einer ersten z.B. Einspanneinrichtung der Handhabungsvorrichtung gegriffen werden und nach der Bearbeitung des in der Spindel eingespannten Werkstückes kann z.B. mit einer zweiten Einspannrichtung der Handhabungsvorrichtung das bearbeitete Werkstück aus der Spindel der Bearbeitungsmaschine entfernt werden. Wobei direkt nachfolgend, mit nur minimalem Verfahrweg der Handhabungsvorrichtung, der in der ersten Einspanneinrichtung eingespannte Rohling der Spindel zugeführt wird. Während der Bearbeitung des Rohlings kann das bearbeitete Werkstück einer benachbarten zweiten Werkzeughaltevorrichtung zugestellt oder entladen werden und nachfolgend die Handhabungsvorrichtung mit einem neuen Rohling bestückt werden. Durch die minimalen Verfahrwege sowie durch die optimierte Zufuhr von Rohlingen verkürzen sich die Nebenzeiten beim Bestücken einer Spindel erheblich. Vorteilhaft weist eine Werkzeughaltevorrichtung zwei Handhabungsvorrichtung auf, um auf die gleiche Weise die Nebenzeiten zu verkürzen.
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Besonders vorteilhaft sind die zumindest zwei Einspann- oder Greifeinrichtungen auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Handhabungsvorrichtung angeordnet, so dass durch eine Rotation um 180° jeweils ein Werkstück oder ein Einspann- oder Greifeinrichtungen der Spindel einer Bearbeitungsmaschine präsentiert wird. Alternativ sind zumindest zwei Einspann- oder Greifeinrichtungen auf der gleichen Seite der Handhabungsvorrichtung angeordnet.
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Die jeweils zumindest eine Handhabungsvorrichtung der Werkzeughaltevorrichtung wird pneumatisch und/oder hydraulisch angetrieben. Zum Beispiel kann das Aus- bzw. Einfahren des ausfahrbaren Teils der zumindest einen ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung und das Drehen des drehbaren Teils der zumindest einen drehbaren Handhabungsvorrichtung hydraulisch betrieben werden und das Betätigen der Einspann- oder Greifeinrichtungen pneumatisch betrieben werden. Vorteilhaft verlaufen die Zuleitungen der pneumatischen bzw. hydraulischen Antriebe zu der Handhabungsvorrichtung durch die Werkzeughaltevorrichtung, besonders vorteilhaft werden die Medien (Hydrauliköl, Druckluft) über einen Drehverteiler der Werkzeughaltevorrichtung an die Handhabungsvorrichtung übergeben. Vorteilhaft werden die Medien über Ringnuten des Drehverteilers geführt und über Leitungen im Innern des rotierenden Teils der Werkzeughaltevorrichtung an Anschlüsse unterhalb der Werkzeughaltevorrichtung übergeben. Von diesen Anschlüssen aus wird die Handhabungsvorrichtung mit den Medien versorgt, d.h. die Handhabungsvorrichtung kann in jeder gedrehten Position der Werkzeughaltevorrichtung betrieben werden. Zudem ist die Handhabungsvorrichtung unabhängig von einem eigenen Antrieb der Werkzeughaltevorrichtung.
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Vorteilhaft weist die Einspann- oder Greifeinrichtungen eine Feststelleinrichtung auf zum Feststellen einer Einspann- oder Greifstellung. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei einem plötzlichen Druckabfall eines Mediums oder bei Wartungsarbeiten bei denen ein Druck in den Hydraulik- bzw. pneumatischen Leitungen verringert werden muss. Mittels der Feststelleinrichtung kann gesichert werden, dass ein in der Einspann- oder Greifeinrichtungen der Handhabungsvorrichtung eingespanntes Werkstück in einem solchen Fall nicht herunterfällt. Besonders vorteilhaft weist die Feststelleinrichtung eine Druckerhaltungseinrichtung auf, wie Druckerhaltungsventile. D.h. bei einem Druckabfall bleibt der Druck zum Halten eines Werkstücks in der Einspann- oder Greifeinrichtungen erhalten. In einer weiteren Ausgestaltung weist die Feststelleinrichtung eine Feder auf, die der Einspann- oder Greifeinrichtungen eine Vorspannung gibt. In dieser Ausgestaltung sind in Ruhestellung die Spannbacken oder Greifwangen der Einspann- oder Greifeinrichtungen geschlossen. Damit ein Werkstück in der Einspanneinrichtung aufgenommen werden kann muss zunächst der Druck der Feder überwunden werden, um die Spannbacken der Einspann- oder Greifeinrichtungen zu öffnen. Bei einem Druckverlust des Antriebs der Einspann- oder Greifeinrichtungen wird so verhindert, dass ein eingespanntes Werkstück aus der Einspann- oder Greifeinrichtungen herausfällt.
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Besonders vorteilhaft ist zumindest eine Werkzeughaltevorrichtung horizontal und/oder vertikal verfahrbar, insbesondere auf einem Kreuzschlitten verfahrbar. Dadurch wird ein flexibler Einsatz der Werkzeughaltevorrichtung mit der Handhabungsvorrichtung ermöglicht, indem größere Abstände zwischen den Bearbeitungszonen überwunden werden können. Besonders vorteilhaft sind bei der Übergabe zwischen zwei Werkzeughaltevorrichtungen beide Haltevorrichtungen verfahrbar.
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Besonders vorteilhaft ist die jeweils zumindest eine Werkzeughaltevorrichtung bezüglich der horizontalen und/oder vertikalen Führung hängend angeordnet. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Bearbeitung von Werkstücken mittels in der Werkzeughaltevorrichtung eingespannter Werkzeuge, da bei der Bearbeitung anfallende Späne direkt nach unten fallen ohne die Führungen der Werkzeughaltevorrichtung zu verunreinigen.
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Ein in der Einspann- oder Greifeinrichtungen eingespanntes Werkstück kann somit durch Verfahren der verfahrbaren Werkzeughaltevorrichtung, z.B. auf dem Kreuzschlitten, durch das Ein- und Ausfahren einer ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung und die Rotation einer Handhabungsvorrichtung transportiert werden. Durch die horizontale Ausfahrbarkeit einer Handhabungsvorrichtung kann eine horizontale Führung der Werkzeughaltevorrichtung kürzer ausgebildet werden. Dadurch können seitlich benachbarte Bearbeitungsmaschinen näher zusammengerückt werden und eine Anordnung von mehreren Bearbeitungsmaschinen benötigt weniger Platz. Zudem gewährleistet das Einfahren der Handhabungsvorrichtung nach der Übergabe eines Werkstückes, dass bei der Rotation der Werkzeughaltevorrichtung der Platzbedarf der Werkzeughaltevorrichtung gering bleibt. Die Werkzeughaltevorrichtung mit der ausfahrbaren Handhabungsvorrichtung gewährleistet also eine erhöhte Reichweite in Kombination mit einem geringen Platzbedarf der Werkzeughaltevorrichtung, wie auch einem geringen Platzbedarf einer Bearbeitungsmaschine mit einer solchen Werkzeughaltevorrichtung.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird die Handhabungsvorrichtung in einer Werkzeugaufnahme der Werkzeughaltevorrichtung befestigt, z.B. über eine Verzahnung wie von VDI-Aufnahmen bekannt.
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Besonders vorteilhaft weist eine wie oben beschriebene Bearbeitungszone zumindest eine vertikale oder eine horizontale Hauptspindel auf, wobei jeweils eine Werkzeughaltevorrichtung auf einer gegenüberliegenden Seite der Hauptspindel angeordnet ist. Durch das Vorsehen von wie oben beschriebenen Handhabungsvorrichtungen kann so gewährleistet werden, dass eine Handhabungsvorrichtung der einen Werkzeughaltevorrichtung einen Rohling zur Verfügung stellt, während gleichzeitig die zweite Handhabungsvorrichtung der zweiten Werkzeughaltevorrichtung ein bereits bearbeitetes Werkstück aus der Spindel der Bearbeitungsmaschine entnimmt und einer Werkzeughaltevorrichtung einer benachbarten Bearbeitungszone übergibt. Dadurch verringert sich die Nebenzeit bei der Bestückung der Spindel mit Werkstücken erheblich und gleichzeitig ist ein zeitsparendes aufeinanderfolgendes Bearbeiten in benachbarten Bearbeitungszonen möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist eine Anordnung von zumindest zwei nebeneinander angeordneten Bearbeitungsmaschinen mit jeweils zumindest einer Hauptspindel eine Anordnung von Bearbeitungszonen wie oben beschrieben auf. Dabei ist zumindest eine erste Bearbeitungszone einer ersten Bearbeitungsmaschine und zumindest eine zweite Bearbeitungszone einer zweiten Bearbeitungsmaschine zugeordnet, wobei eine Bearbeitungsmaschine auch mehrere Bearbeitungszonen aufweisen kann, wie z.B. mehrere Werkstückspindeln. Eine Handhabungsvorrichtung, die einer Spindel der ersten Bearbeitungsmaschine zugeordnet ist, kann einer der zweiten Bearbeitungsmaschine zugeordneten Handhabungsvorrichtung ein Werkstück direkt übergeben. Durch die direkte Übergabe zwischen den Werkzeughaltevorrichtungen ist keine Zwischenablage des Werkstücks nötig, wie z.B. Absetzen auf ein Förderband oder in eine Ablegeposition z.B. zum Umgreifen des Werkstücks. Durch die zeitsparende Übergabe von Werkstücken zwischen benachbarten Bearbeitungsmaschinen ergeben sich deutlich verringerte Fertigungszeiten.
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Insbesondere wird durch die Anordnung der jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung mit der Handhabungsvorrichtung im Arbeitsbereich bzw. in der Arbeitskammer der jeweiligen Bearbeitungsmaschine nur eine Trennwand benötigt, um die Arbeitszonen der einzelnen Bearbeitungsmaschinen voneinander zu trennen.
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Anhand von Figuren werden Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Werkzeugrevolvers mit einer Einspannvorrichtung gemäß einer ersten Ausführung,
- 2 einen Schnitt der Einspannvorrichtung von 1 in Seitenansicht in der ausgefahrenen Stellung,
- 3 einen Schnitt der Einspannvorrichtung von 1 in Seitenansicht in der eingefahrenen Stellung,
- 4 eine Draufsicht der Einspannvorrichtung von 1 in der ausgefahrenen Stellung,
- 5 eine Seitenansicht eines Werkzeugrevolvers mit einer Greifvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführung,
- 6 einen Schnitt der Greifvorrichtung von 5 in der ausgefahrenen Stellung,
- 7 einen Schnitt der Greifvorrichtung von 5 in der eingefahrenen Stellung,
- 8 eine Draufsicht mit Teilschnitten der Greifvorrichtung von 5,
- 9 eine Seitenansicht mit Teilschnitten einer bevorzugten Ausführung einer Handhabungsvorrichtung mit einer Doppelgreifer-Einspanneinrichtung, und
- 10 zwei nebeneinander angeordnete Bearbeitungsmaschinen mit je einem Werkzeugrevolver.
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In den nachfolgenden bevorzugten Ausführungsformen werden gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt die Seitenansicht eines drehbar um eine Achse A gelagerten Werkzeugrevolvers 2, der an einer Konsole 18 gelagert ist, die wiederum an einem nicht dargestellten Kreuzschlitten angeordnet ist. Mittels des Kreuzschlittens kann der Werkzeugrevolver 2 horizontal und vertikal verfahren werden. Der Werkzeugrevolver 2 weist mehrere Werkzeugaufnahmen 16 auf, die radial verlaufend am Außenbereich des Revolvers 2 angeordnet sind.
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In einer Werkzeugaufnahme 16 des Revolvers 2 ist eine Einspannvorrichtung 4 angeordnet. Die Einspannvorrichtung 4 weist ein Basiselement 12 auf, das mittels einer VDI Aufnahme mit Verzahnung 14 (siehe 2) in einer Werkzeugaufnahme 16 des Revolvers 2 befestigt ist. Ein Einspannkopf 6 der Einspannvorrichtung 4 ist entlang einer Achse B in Richtung C ausfahrbar bzw. einfahrbar, d.h. die Einspannvorrichtung 4 ist radial zur Drehachse A des Revolvers 2 verfahrbar. In 1 ist die Einspannvorrichtung 4 in eingefahrener Stellung dargestellt. Ein am Einspannkopf 6 angeordnetes Spannfutter 8 mit Spannbacken 10 ist vertikal nach unten ausgerichtet. Die Spannbewegung D der Spanneinrichtung 8 ist durch einen Pfeil angedeutet.
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Der Einspannkopf 6 läßt sich mittels eines Drehantriebs um die Achse B drehen. Ein im Spannfutter 8 eingespanntes Werkstück (nicht gezeigt) kann so z.B. von einer vertikal hängenden Position in eine vertikal stehende Position überführt werden, indem der Einspannkopf 6 um 180° gedreht wird. Insbesondere kann so z.B. ein in einer Hauptspindel einer Bearbeitungsmaschine stehend eingespanntes Werkstück an einem freien Ende mit dem Spannfutter 8 gegriffen werden und dann durch Drehen des Einspannkopfes 6 um 180° einer zweiten Einspannvorrichtung einer zweiten Bearbeitungsmaschine mit vertikal hängender Hauptspindel zugeführt werden. Oder das Werkstück kann z.B. mittels der Rotation des Werkzeugrevolvers 2 um seine Achse A und Verfahren auf dem Kreuzschlitten einer weiteren Spindel der Bearbeitungsmaschine zugestellt werden.
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Durch die horizontale Ausfahrbarkeit der Einspannvorrichtung 4 kann die horizontale Führungsschiene des Werkzeugrevolvers verkürzt ausgebildet werden, da die Einspannvorrichtung 4 eine erhöhte Reichweite aufweist und so die an sich verkürzte Führungsschiene „verlängert“. Da die horizontalen Führungsschiene verkürzt ist und z.B. nicht mehr über das Maschinengestell hinausragt, verringert sich durch die ausfahrbare Einspannvorrichtung 4 der seitliche Platzbedarf der Bearbeitungsmaschine. Somit kann durch die verkürzte horizontale Führungsschiene der Abstand zwischen nebeneinander angeordneten Bearbeitungsmaschinen verringert werden und der benötigte Platz für die Aufstellung mehrerer Maschinen verringert sich insgesamt, insbesondere wenn die nebeneinander angeordneten Bearbeitungsmaschinen jeweils einen solchen Werkzeugrevolver aufweisen (vgl. 10). Durch den verringerten Platzbedarf zwischen den Bearbeitungsmaschinen verringert sich der Abstand der durch die Werkzeughaltevorrichtungen überwunden werden muß, woraus sich eine Verkürzung der Übergabezeit und damit der Bearbeitungszeit ergibt.
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Das Ausfahren und Einfahren der Einspannvorrichtung 4 ebenso wie die Rotation des Einspannkopfes 6 wird hydraulisch angetrieben. Das Einspannen eines Werkstücks mittels der Spannbacken 10 wird pneumatisch angetrieben. Die Zuleitungen für die Medien (Druckluft, Hydrauliköl) der hydraulischen bzw. pneumatischen Antriebe werden durch den Werkzeugrevolver 2 geführt. Dabei ist im Revolver 2 ein Drehverteiler vorgesehen, der die Medien durch den rotierenden Revolver 2 übergibt. Ein feststehendes Element des Drehverteilers weist Ringnuten auf, an die Leitungen des rotierenden Teils des Drehverteilers im Revolver 2 angeschlossen sind. Dies gewährleistet einen Betrieb der Einspannvorrichtung 4 in jeder Position des Werkzeugrevolvers 2. Über die Hydraulik- bzw. Pneumatikanschlüsse 30 wird die Einspannvorrichtung 4 mit Medien versorgt. Die Verbindungsleitungen für die Medien zwischen den Anschlüssen 30 und der Einspannvorrichtung 4 sind nicht dargestellt.
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Indem ein separater pneumatischer bzw. hydraulischer Antrieb der Einspannvorrichtung 4 vorgesehen ist, ist der Antrieb der Einspannvorrichtung 4 unabhängig von einem Antrieb der Werkzeugaufnahme 16 des Werkzeugrevolvers 2 und kann daher auch in einem Werkzeugrevolver 2 eingesetzt werden, der keinen eigenen Antrieb aufweist.
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Um bei einem Abfallen des Drucks in den Versorgungsleitungen der Einspannvorrichtung 4 zu gewährleisten, dass ein eingespanntes Werkstück weiterhin eingespannt bleibt, ist für das Spannfutter 8 ein Druckerhaltungsventil vorgesehen. Bei Ausfall oder Abschalten der Druckluft wird somit verhindert, dass ein eingespanntes Werkstück herunterfällt.
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Werden zwei der in 1 dargestellten Werkzeugrevolver 2 mit Einspannvorrichtung 4 und Kreuzschlitten 18 auf jeweils gegenüberliegenden Seiten einer Werkstückspindel einer Bearbeitungsmaschine (nicht gezeigt) angeordnet, so ergeben sich insbesondere Vorteile bei den Werkstück-Bestückungszeiten der Spindel: Während eine Einspannvorrichtung 4 ein eingespanntes Werkstück aus der Spindel entfernt und der Werkzeughaltevorrichtung einer benachbarten zweiten Bearbeitungsmaschine zugestellt wird, kann die zweite Einspannvorrichtung 6 bereits das nachfolgend zu bearbeitende Werkstück der Spindel zuführen bzw. bereitstellen. Dadurch wird die Nebenzeit bei der Bestückung einer Spindel wesentlich verkürzt.
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Obwohl hier nicht dargestellt, können Werkzeuge, die in den Aufnahmen 16 angeordnet sind, zur Bearbeitung eines eingespannten Werkstückes verwendet werden. So steht durch eine Rotation des Werkzeugrevolvers 2 in kurzer Zeit entweder eine Einspannvorrichtung 4 zum Werkstückwechsel oder ein Werkzeug zur Bearbeitung eines eingespannten Werkstücks zur Verfügung. Da die Werkzeughaltevorrichtung zusätzlich zur Funktion der Werkstückbearbeitung die Werkstückübergabe übernimmt muss keine separate Vorrichtung zur Übergabe der Werkstücke vorgesehen werden, woraus sich eine Platzersparnis bei der Anordnung der einzelnen Komponenten der Bearbeitungsmaschine ergibt.
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2 zeigt einen Schnitt der Einspannvorrichtung 4 von 1, wobei die Einspannvorrichtung in ausgefahrener Stellung und mit einem um 180° gedrehtem Spannfutter 8 dargestellt ist.
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Der Anschluß der Einspannvorrichtung 4 an den Werkzeugrevolver 2 erfolgt über eine VDI-Aufnahme, d.h. einen Zapfen der eine Verzahnung 14 aufweist. Durch die Verzahnung 14 verklemmt sich die VDI-Aufnahme in der Werkzeugaufnahme 16 des Werkzeugrevolvers 2 und gewährleistet einen sicheren Sitz der Einspannvorrichtung 4 im Revolver 2. Insbesondere wird auf diese Weise das feststehende Basiselement 12 der Einspannvorrichtung 4 mit dem Werkzeugrevolver 2 verbunden.
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Zwei Führungsstangen 21 sind am Basiselement 12 befestigt und gewährleisten über Lager 22 die horizontale Führung des Einspannkopfes 6. Über der Führung der Einspannvorrichtung 4 ist eine Abdeckung 26 angeordnet, um die Führungen vor Verunreinigungen zu schützen. Dadurch wird eine lange Betriebsdauer der Einspannvorrichtung 4 gewährleistet.
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Durch das „Überstülpen“ des Basiselements 12 über den Revolver 2 und das Anordnen der Führungsstangen 21 unter bzw. über dem Revolver 2 wird der Längenaufbau der Einspannvorrichtung 4 wesentlich verringert und eine kompakte Bauweise der Einspannvorrichtung 4 erzielt, die bei einer Rotation des Revolvers 2 wenig Platz benötigt. 3 zeigt die Einspannvorrichtung 4 von 1 im eingefahrenen Stellung, wobei die kompakte Form der Einspannvorrichtung 4, die einen geringen Platzbedarf bei einer Drehung des Werkzeugrevolvers 2 benötigt, ersichtlich wird. 4 zeigt eine Draufsicht der Einspannvorrichtung von 1 im ausgefahrenen Stellung. Die Einspannvorrichtung 4 weist drei Spannbacken 10 auf, durch die ein selbstzentrierendes Einspannen eines Werkstücks (nicht dargestellt) gewährleistet wird.
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5 zeigt die Seitenansicht eines Werkzeugrevolvers 2 mit einer Greifvorrichtung 40 gemäß einer zweiten Ausführung. Die in 5 dargestellte Greifvorrichtung 40 ist in der ausgefahrenen Stellung dargestellt. Über den hydraulischen Antrieb wird ein Kolben 20 mit Dichtringen 32 angetrieben, wodurch die Greifvorrichtung 40 in radialer Richtung C ein- bzw. ausfährt. Die kompakte Bauweise der Greifvorrichtung 40 ist aus 7 ersichtlich, die die Greifvorrichtung 40 in der eingefahrenen Stellung darstellt.
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Der Greifkopf 42 weist zwei Greifzangen 44 auf, wie aus der Draufsicht in 8 ersichtlich. Die Greifzangen 44 weisen auf den Innenseiten jeweils eine Ausnehmung 28 auf, um ein Werkstück wie eine Welle oder eine andere zylindrische Form aufzunehmen und einzuspannen. Durch die Ausnehmungen 28 wird gewährleistet, dass ein eingespanntes Werkstück seine eingespannte Position in den Greifzangen 44 beibehält, d.h. nicht verrutscht. Insbesondere kann mittels dieser Greifvorrichtung 40 ein Werkstück gegriffen werden, das an beiden Enden eingespannt ist, z.B. durch eine Spindel an einem Ende und eine Pinole an einem anderen Ende des Werkstücks. Bei einer nicht dargestellten Abwandlung der Greifvorrichtung 40 kann ein Dreh- oder Schwenkantrieb wie beim Ausführungsbeispiel von 1 vorgesehen sein, mit dem der Greifkopf 42 um die Ausfahrachse C dreh- oder schwenkbar ist. Wie oben läßt sich das Werkstück dadurch wenden oder in eine frei wählbare Drehstellung überführen, um das Werkstück einer weiteren Bearbeitungseinrichtung bzw. Werkzeughaltevorrichtung zu übergeben oder von dieser zu übernehmen und/oder um das Werkstück in dieser Drehstellung einer Transport- oder Lagereinrichtung zu übergeben oder daraus aufzunehmen.
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In 9 ist eine bevorzugte Ausgestaltung der Einspannvorrichtung 4 von 1 als Doppelgreifer dargestellt. Bei dieser Ausgestaltung können z.B. gleichzeitig oder sequentiell zwei Werkstücke in den zwei Einspannfuttern 8, 8' transportiert werden. Besonders vorteilhaft ist die Doppel- Einspannvorrichtung beim Bestücken einer Spindel einer Bearbeitungsmaschine. So kann in einem Arbeitsschritt ein bereits bearbeitetes Werkstück aus der Spindel der Bearbeitungsmaschine entnommen werden und durch ein Drehen der Einspannvorrichtung 4, bzw. des Einspannkopfes 6, um 180° ein bereits in der Einspannvorrichtung 4 eingespannter Rohling der Spindel zugeführt werden. Während der Rohling bearbeitet wird, kann das in der Doppel-Einspannvorrichtung eingespannte bearbeitete Werkstück entweder an eine weitere Bearbeitungsmaschine bzw. dessen Werkzeughaltevorrichtung weitergegeben werden oder auf eine Fördereinrichtung abgelegt werden, wie z.B. ein Förderband, um es weiteren Bearbeitungsschritten der Fertigung zuzuführen. Durch das Bereitstellen einer Einspannvorrichtung 4 mit Doppelgreifer verringern sich die Nebenzeiten bei der Bestückung einer Spindel erheblich. Entsprechend kann die Ausführungsform der 5 mit einem Doppelgreifer bestückt sein. Beispielsweise mit zwei seitlich nebeneinander liegenden Greifköpfen 42 auf einer gemeinsamen, ausfahrbaren Grundeinheit der Greifvorrichtung 40.
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In 10 ist eine seitliche Anordnung von zwei separaten Bearbeitungsmaschinen 52, 52' mit jeweils einer Werkstückspindel 50, 50' und einer Werkstückfördereinrichtung 46, 46' dargestellt. Jeder Werkstückfördereinrichtung 46, 46' ist eine Handling-Vorrichtung 48, 48' zugeordnet, um ein Werkstück von bzw. zu der jeweiligen Werkstückspindel 50, 50' der jeweiligen Bearbeitungsmaschine 52, 52' zu transportieren. Die Übergabe von Werkstücken zwischen den beiden Maschinen 52, 52' erfolgt durch wie oben beschriebene Werkzeugrevolver 2, 2' in diesem Ausführungsbeispiel mit Greifvorrichtung 40, 40', wobei jede der oben beschriebenen Einspann- oder Greifvorrichtungen verwendet werden kann.
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Mittels der ersten Handlingvorrichtung 48 kann ein Werkstück der ersten Werkstückspindel 50 zugestellt werden und wird dort z.B. durch ein in der ersten Werkzeughaltevorrichtung 2 eingespanntes Werkzeug (nicht gezeigt) bearbeitet. Nach der Bearbeitung wird das bearbeitete Werkstück mittels der ersten Greifvorrichtung 40 aus der Werkstückspindel 50 entnommen und wird evtl. unter Wenden des Werkstücks der zweiten Werkzeughaltevorrichtung 2' zugestellt und der zweiten Greifvorrichtung 40' übergeben. Dazu muss in dieser Ausführung zuvor die Trennwand 56 beiseite gefahren werden. In diesem Ausführungsbeispiel ist die zweite Werkzeughaltevorrichtung 2' wie durch den Pfeil dargestellt verfahrbar und kann so eine Distanz zwischen der ersten und der zweiten Greifvorrichtung 40, 40' bei der Übergabe überwinden. Alternativ oder zusätzlich ist zumindest eine Greifvorrichtung ausfahrbar. Nach der Übergabe wird das bearbeitete Werkstück mittels der zweiten Werkzeughaltevorrichtung 2' bzw. der zweiten Greifvorrichtung 40' der zweiten Werkstückspindel 50' zugestellt und kann in der zweiten Bearbeitungsmaschine 52' weiter bearbeitet werden. Schließlich kann das fertig bearbeitete Werkstück aus der zweiten Werkstückspindel 50' mittels der zweiten Handling-Vorrichtung 48' entnommen werden und der zweiten Werkstückfördereinrichtung 46' zugestellt werden, um das Werkstück z.B. weiteren Bearbeitungsmaschinen oder Verladevorrichtungen zuzustellen.
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Da die Werkzeugrevolver 2, 2' innerhalb einer Verkleidung der jeweiligen Bearbeitungsmaschine 52, 52' liegen, ist zur Trennung der beiden Arbeitsbereiche der Maschinen 52, 52' nur eine gemeinsame Trennwand 56 nötig, die bei der Übergabe eines Werkstücks beiseite gefahren werden muss.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 2'
- Werkzeugrevolver
- 4
- Einspannvorrichtung
- 6
- Einspannkopf
- 8, 8'
- Spannfutter
- 10
- Spannbacke
- 12
- Basiselement
- 14
- Verzahnung
- 16
- Werkzeugaufnahme
- 18
- Konsole
- 20
- Kolben
- 21
- Führungsstange
- 22
- Lager
- 26
- Abdeckung
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Hydraulik-/Pneumatik-Anschlüsse
- 32
- Dichtringe
- 40, 40'
- Greifvorrichtung
- 42
- Greifkopf
- 44
- Greifzangen
- 46, 46'
- Förderband
- 48, 48'
- Handling
- 50, 50'
- Werkstückspindel
- 52, 52'
- Bearbeitungsmaschine
- 54, 54'
- Bearbeitungszone
- 56
- Trennwand
- A, B
- Achsen
- C
- Aus-/Einfahrrichtung
- D
- Greifbewegung