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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Koffer.
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Koffer
sind üblicherweise
quaderförmige
Behältnisse
für den
Transport von Gegenständen.
Die Quaderhälften
werden aus Hartschalen (beispielsweise Metall oder Hartplastik)
oder Weichmaterial (beispielsweise Leder oder Stoff/Textilien) gestellt. Die
Hartschalen stellen unverformbare Staufächer innerhalb des Koffers
dar, so dass das Transportgut insbesondere die Kleidung im Koffer
geschützt
verwahrt werden kann. Nachteilig an Hartschalenkoffern ist die geringe
Flexibilität
wie auch das hohe Gewicht. Das hohe Gewicht erschwert den Transport
des Koffers. Hartschalenkoffer werden deshalb auch mit Rollen vorgesehen,
so dass der Reisende den schweren Koffer über den Boden rollen kann,
ohne ihn tragen zu müssen,
eine Tendenz, die sich zunehmend auch bei Weichmaterialkoffern zeigt.
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Es
ist bekannt, am Boden des Koffers vier Rollen anzubringen, auf denen
der Koffer gerollt werden kann. Diese Rollen ragen üblicherweise
aus dem Boden des Koffers hervor. Allerdings besteht die Gefahr,
dass beim Transport des Koffers die Rollen abbrechen. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn sich ein externer Gegenstand, beispielsweise
eine Kofferraumkante, zwischen der Rolle und dem Kofferboden verklemmt
und eine Scherkraft auf die Rolle ausübt.
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Als
Schutzmaßnahme
gegen das Abbrechen der Rollen, sind Koffer im Stand der Technik
bekannt, die Ausnehmungen in Ihren Böden aufweisen. Die Rollen sind
weitgehend innerhalb der Ausnehmungen angeordnet und ragen nur noch
wenig über
die Bodenfläche im Übrigen hinaus.
Durch diese Anordnung der Rolle wird verhindert, dass sich ein externer kantenförmiger Gegenstand
zwischen der Rolle und dem Rollenboden verkeilt. Nachteilig an der
bekannten Anordnung ist, dass durch die Ausnehmungen das Koffervolumen
verringert wird. Zusätzlich
haben die Ausnehmungen zur Folge, dass der Innenraum des Koffers
von der üblichen,
im Wesentlichen rechteckigen Form abweicht. Zum Befüllen des
Koffers ist aber ein durch Ausnehmungen zerklüfteter Innenraum nachteilig.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Koffer mit Rollen
bereitzustellen, dessen Rollen davor geschützt sind abzubrechen, ohne
den Innenraum des Koffers zu verkleinern oder zu zerklüften.
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Die
Aufgabe wird durch den Gegenstand des beigefügten Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist ein
Koffer, insbesondere ein Hartschalenkoffer oder ein Weichmaterialkoffer,
vorgesehen. Der Koffer umfasst einen ebenen Kofferboden. Zumindest
zwei Rollen zum Rollen des Koffers sind vorgesehen, wobei die Rollen
am Kofferboden angeordnet sind. Weiterhin umfasst der Koffer zumindest
zwei Gelenke. Jede der Rollen ist mittels eines der Gelenke mit
dem Kofferboden beweglich verbunden, sodass der Koffer über den
Boden gerollt werden kann. Zusätzlich
ist zumindest ein Vorsprung zum Schutz einer Rolle vorgesehen. Der
Vorsprung ragt aus dem Kofferboden heraus und ist bevorzugt zumindest
teilweise zwischen einem Rand des Kofferbodens und der Rollen angeordnet.
Sofern ein externer Gegenstand von außen auf den Vorsprung schlägt, verhindert
der Vorsprung, dass die geschützte
Rolle beschädigt
oder gar abgeschlagen wird.
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Vorzugsweise
ist ein Vorsprung für
jede der Vielzahl von Rollen vorgesehen ist. Jeder der Vorsprünge ragt
aus dem Kofferboden heraus. Die Vorsprünge sind zumindest teilweise
zwischen dem Rand des Kofferbodens und der entsprechenden Rolle
angeordnet. Somit erhält
jede Rolle einen geeignet angeordneten Vorsprung zu ihrem Schutz.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform verläuft der
Vorsprung der zu schützenden
Rolle entlang eines geschlossenen Wegs über den Kofferboden. Der geschlossene
Weg schließt
die zu schützende
Rolle mit dem entsprechenden Gelenk ein. Diese Ausbildung des Vorsprungs
schließt
die Rolle ein, so dass ein seitlicher Aufschlag auf die Rolle aus allen
Richtungen verhindert werden kann.
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Bevorzugt
ist es, wenn eine der Rolle abgewandte Oberfläche des Vorsprungs zur Rolle
hin geneigt ist. Diese Neigung verhindert, dass ein externer Gegenstand
sich gegebenenfalls zwischen dem Vorsprung und dem Kofferboden verkeilt.
Die Neigung führt
dazu, dass der externe Gegenstand bei einem Aufschlag von dem Vorsprung
seitlich abprallt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist die Rolle mittels des Gelenks derart
mit dem Kofferboden verbunden, dass die Rolle um eine erste, parallel
zum Kofferboden orientierte Symmetrieachse der Rolle rotierbar ist.
Diese Rotationsrichtung gewährleistet
letztlich, dass der Koffer über
die Rolle gerollt werden kann. Zusätzlich ist eine zweite, senkrecht
zum Kofferboden orientierte Achse rotierbar ausgebildet. Dadurch kann
die Laufrichtung der Rolle relativ zum Kofferboden verändert werden.
Die erste und zweite Achse sind senkrecht zueinander ausgerichtet.
Die Rotation um die zweite Achse führt zu einem Verschwenken der
Symmetrieachse der Rolle, wodurch sich die Laufrichtung der Rolle
verändert.
Der Koffer kann also beliebig in alle Richtungen über die
Rollen auf einem Untergrund gerollt werden.
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Bevorzugt
ist die erste Symmetrieachse radial von der zweiten Achse beabstandet.
Dadurch verschwenkt sich die Symmetrieachse der Rolle beim Rollen über den
Boden in eine stabile Position. Die Symmetrieachse ist in der stabilen
Position auf der der Fahrtrichtung abgewandten Seite der zweiten Achse
angeordnet. Wird die Rolle aus der stabilen Position um 180° um die zweite
Achse gedreht, so lässt
sie sich in derselben Richtung rollen. Allerdings wird die Rolle
automatisch in Richtung stabile Position verschwenkt, wenn sie um
wenige Grad von dieser instabilen Position abweicht. Diese Anordnung der
Rolle hat den zusätzlichen
Effekt, dass ein sich zwischen der Rolle und dem Kofferboden verkeilender
Gegenstand bei geringen Auslenkungen der Rolle um 180° verschwenkt,
so dass die der Fahrtrichtung zugewandte Seite des Rollengelenks
dem externen, sich verkeilenden Gegenstand zugewandt ist. Der zugewandte
Bestandteil des Gelenks hat eine gegenüber dem Kofferboden geneigte
Oberfläche. Dies
bewirkt, dass der externe Gegenstand an der geneigten Oberfläche abrutscht.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Bodens eines Koffers gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf den Boden des Koffers gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
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3 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
eines Ausschnitts A aus der 2, in der
eine Rolle dargestellt ist.
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4 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts
B aus der 2, in der eine Rolle dargestellt
ist.
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5 zeigt
eine erste seitliche Schnittansicht des Kofferbodens entlang der
Zeichenebene C in 2.
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6 zeigt
eines zweite seitliche Schnittansicht des Kofferbodens entlang der
Zeichenebene D in 2.
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7 zeigt
eine dritte seitliche Ansicht des Kofferbodens.
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8 zeigt
eine vierte seitliche Ansicht des Kofferbodens.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Kofferbodens 10 gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Der Kofferboden 10 ist im Wesentlichen
rechteckig ausgebildet und besitzt eine ebene Oberfläche. An
jeder der Ecken des rechteckigen Kofferbodens ist eine Rolle 20 angeordnet.
Es sind also insgesamt 4 Rollen 20 in 1 gezeigt.
Jede der Rollen 20 ist über
ein Gelenk 30 beweglich mit dem Kofferboden 10 verbunden.
Die Rollen 20 sind nicht in den Kofferboden eingelassen,
sondern ragen aus der ebenen Oberfläche des Kofferbodens hervor.
Für jede
Rolle 20 ist ein Vorsprung 40 zum mechanischen
Schutz der Rolle vorgesehen. Bei einem derartigen Vorsprung kann
es sich um eine Kante handeln.
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In 2 ist
eine Draufsicht auf den Kofferboden gezeigt. In dieser Ansicht ist
der Verlauf der jeweiligen Vorsprünge auf dem Kofferboden 10 deutlich
sichtbar. Jeder der Vorsprünge 40 bildet
in dieser Ansicht eine geschlossene Kurve. Der Vorsprung 40 schließt die zu
schützende
Rolle 20 von allen Seiten ein, so dass ein Aufprallschutz
aus allen Richtungen vorgesehen ist. Ferner liegen die Vorsprünge jeweils am
Rand des rechteckigen Bodens. Die Vorsprünge 40 schließen ihrerseits
jeweils eine im Wesentlichen rechteckige Fläche ein, wobei die Ecken der
Vorsprungfläche
jeweils abgerundet sind. Diejenige Ecke der Vorsprungfläche, die
im Inneren des Kofferbodens liegt, ist besonders stark abgerundet.
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In 3 und 4 sind jeweils vergrößerte Draufsichten auf Rollen 20 gezeigt.
Jede der Rollen ist um ihre Symmetrieachse 50 rotierbar
gelagert. Die Laufrichtung der Rolle ist senkrecht zur Rotationsachse 50.
Die Rotationsachse 50 ist parallel zum ebenen Kofferboden 10 ausgerichtet.
Die Rollen sind jeweils um eine weitere Achse 60 drehbar
gelagert. Die zweite Rotationsachse 60 liegt senkrecht
zur Zeichenebene in 3 und 4.
Die erste Rotationsachse 50, welche zugleich eine Symmetrieachse
der Rollen darstellt, wird mit der Rolle um die zweite Rotationsachse 60 rotiert.
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In 5 und 6 sind
jeweils seitliche Schnittansichten des Kofferbodens 10 gezeigt.
Mit dem Kofferboden ist ein seitlicher Aufprallschutz 70 verbunden.
Der Aufprallschutz 70 ist nach außen gewölbt. Ferner sind in 5 und 6 die
Rotationsachsen 50 und 60 dargestellt. Das die
Rolle beweglich lagernde Gelenk 30 besitzt eine Gelenkoberfläche 30a,
die zur Rotationsachse 60 geneigt ist. Aufgrund des Abstandes
der Symmetrieachse 50 des Rades 20 von der Rotationsachse 60 wird
das Rad beim Rollen des Koffers auf einer Seite des Rotationsachse 60 liegen,
die der Laufrichtung der Rolle abgewandt ist. Die Oberfläche 30a ist
hingegen im Regelfall der Laufrichtung der Rolle 20 zugewandt. Sofern
also beim Rollen des Koffers Hindernisse gegen das Gelenk schlagen,
werden die Hindernisse zunächst
auf die Oberfläche 30a treffen.
Die Neigung der Oberfläche 30a bewirkt,
dass das Hindernis an dem Gelenk abgleitet. Das Hindernis kann sich
also nicht zwischen der Rolle und dem Kofferboden verkeilen.
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Ferner
zeigen 5 und 6 jeweils eine Schnittansicht
der jeweiligen Vorsprünge 40.
In beiden Figuren ist ersichtlich, dass eine der Rolle 20 abgewandte äußere Oberfläche des
Vorsprungs jeweils zur Rolle hin geneigt ist. Hierdurch soll auch
verhindert werden, dass ein von außen gegen den Vorsprung aufschlagender
externer Gegenstand sich zwischen dem Vorsprung und dem Kofferboden
verkeilen kann. Der externe Gegenstand gleitet an dem Vorsprung 40 ab.
Als nächstes
Hindernis wird dem externen Gegenstand im Regelfall die der Laufrichtung
des Koffers zugewandte Oberfläche 30a des Gelenks 30 begegnen,
an der der Gegenstand ebenfalls abprallt.
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In 7 und 8 sind
jeweils seitliche Draufsichten auf den Kofferboden gezeigt. Insbesondere
der mit dem Boden 10 verbundene seitliche Aufprallschutz 70 ist
in dieser Ansicht gut erkennbar. Der Aufprallschutz 70 ist
auf derjenigen Seite des Koffers angeordnet, die üblicherweise
die Fahrtrichtung darstellt. Der Aufprallschutz bietet einen Schutz
vor Beschädigung,
wenn der Koffer beispielsweise an einer Bordsteinkante oder einem
Treppenabsatz aufschlägt.
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- 10
- Kofferboden
- 20
- Rolle
- 30
- Gelenk
- 30a
- Gelenkoberfläche
- 40
- Vorsprung
- 50
- erste
Rotationsachse
- 60
- zweite
Rotationsachse
- 70
- seitlicher
Aufprallschutz