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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen einer Druckform,
ein Verfahren zum Aufspannen einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder, einen
Plattenzylinder und ein Druckwerk. Die Erfindung ist daher auf dem
Gebiet der Druckmaschinen, wie z. B. Rotationsdruck- oder Offsetdruckmaschinen einzuordnen.
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Zeitungsdruckmaschinen
weisen in der Regel eine Druckplatte, auch Druckform genannt, auf. Die
Druckplatte wird auf einen Druckformzylinder aufgebracht, der auch
als Formzylinder oder Plattenzylinder bezeichnet wird.
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Während
des Druckprozesses wirken radiale und tangentiale Kräfte
auf die Druckplatte. Die radialen Kräfte sind einerseits
Druckkräfte, welche beim Abrollen von Walzen und Zylindern über
der Druckplatte entstehen und diese entlang der Berührungslinie
auf den Trägerzylinder pressen, andererseits Fliehkräfte,
welche durch die Rotation des Plattenzylinders entstehen.
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Die
tangentialen Kräfte entstehen, wenn die Walzen und Zylinder,
welche über der Druckplatte abrollen nicht die exakt gleiche
Oberflächengeschwindigkeit haben, wie die Oberfläche
der auf dem Plattenzylinder befestigten Druckplatte.
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Abweichungen
der Oberflächengeschwindigkeit von übereinander
abrollenden Walzen und Zylindern sind praktisch unvermeidlich und
innerhalb gewisser Grenzen erwünscht. Sie dienen beispielsweise
der Aufhebung des Lagerspiels bei Zahnradgetrieben. Die Abweichung
der Rotationsgeschwindigkeit eines Zylinders oder einer Walze wird
als Voreilung oder Nacheilung bezeichnet.
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Dies
soll an einem Beispiel verdeutlicht werden: Wenn eine Walze auf
einer Druckplatte abrollt, die an dem Plattenzylinder befestigt
ist, und eine geringere Oberflächengeschwindigkeit als
die Druckplatte hat, weist sie Nacheilung auf. Die entlang der Berührungslinie
wirkende tangentiale Kraft versucht die Druckplatte gegen ihre Laufrichtung
zu schieben.
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Die
Druckplatte sollte in der Regel so auf dem Plattenzylinder befestigt
sein, dass ihre Position trotz der auf sie wirkenden radialen und
tangentialen Kräfte unverändert bleibt. Ist die
Kraft, mit der die Druckplatte gehalten wird, geringer als die Fliehkraft kann
sich die Druckplatte vom Plattenzylinder lösen, was ein
hohes Sicherheitsrisiko darstellt. Ist die Kraft, mit der die Druckplatten
gehalten wird, geringer als die tangentialen Kräfte kann
es zu Positionsverschiebungen der Druckplatte und in Folge zu Passerfehlern
im Druckbild kommen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Druckplattenbefestigung bereitzustellen,
die eine sichere Fixierung der Druckplatte auf dem Plattenzylinder
erlaubt und auf einfache Weise lösbar ist, um einen schnellen
Druckplattenwechsel zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
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Die
Druckplatte wird zur Befestigung an ihren Enden zu so genannten
Abbügen umgebogen. Bei der Fixierung auf dem Plattenzylinder
kann zwischen einem vorlaufenden Abbug und einem nachlaufenden Abbug
unterschieden werden. Es sollte sichergestellt sein, dass beide
Abbüge fixiert sind.
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Eine
Möglichkeit, den vorlaufenden Abbug der Druckplatte auf
dem Plattenzylinder zu fixieren besteht darin, den vorlaufenden
Abbug der Druckplatte so zu biegen, dass die Biegekante einen spitzen
Winkel mit der Druckplatte bildet. Die Druckplatte kann beispielsweise
in einen an der Oberfläche des Plattenzylinders befindlichen
parallel zur Zylinderachse verlaufenden Kanal, insbesondere Spannkanal,
eingehängt werden, dessen Rand, z. B. in Laufrichtung,
einen spitzen Winkel formt. Wenn die über der Druckplatte
abrollenden Walzen und Zylinder Nacheilung aufweisen, wird die Druckplatte
durch die tangential wirkenden Kräfte gegen die Kante des
Kanals geschoben und so in ihrer Position stabilisiert. Der spitze
Abkantwinkel hält die Druckplatte bevorzugt gegen die Fliehkräfte.
Der nachlaufende Abbug kann z. B. lediglich so gehalten werden,
dass Fliehkräfte ihn nicht lösen können.
Die Befestigung des nachlaufenden Abbugs kann z. B. mittels einer Klemmvorrichtung
oder einer Spannvorrichtung erfolgen.
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Je
nach Art des Druckwerks kann die Zuführung der Platte auf
unterschiedliche Weise erfolgen. Die Druckwerke einer Zeitungsdruckmaschine
werden üblicherweise zu so genannten Drucktürmen
zusammengestellt. Die Anordnung der Walzen, insbesondere der Plattenzylinder
ist von der Bauweise der Druckwerke abhängig. Die Drehrichtung
der Plattenzylinder während des Druckvorgangs ist von der
Bauart der Druckwerke und der Führung der Papierbahn abhängig.
Beim manuellen Aufbringen der Druckplatten auf die Plattenzylinder
werden durch das Bedienpersonal Druckplatten in manchen Fällen
horizontal bzw. liegend, in anderen Fällen vertikal bzw.
stehend an den Plattenzylinder herangeführt. So ist es
nicht bei jeder Anordnung der Walzen und Zylinder in einem Druckwerk
möglich, die Platte in horizontaler Lage dem Plattenzylinder
zuzuführen und gemäß der zuvor beschriebenen
Möglichkeit den vorlaufenden Abbug in den Kanal des Plattenzylinders
einzuhängen. Stattdessen ist es manchmal erforderlich,
die Druckplatten unter unterschiedlichen Winkeln an die entsprechenden
Plattenzylinder heranzuführen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren beschrieben. Die
dabei offenbarten Merkmale bilden die Erfindung je einzeln und in
Kombination vorteilhaft weiter. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht der Zuführung von Druckplatten,
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2 eine
schematische Ansicht eines Druckwerks, bei der Druckplatten horizontal
zugeführt werden,
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3a und 3b einen
Schnitt durch einen bevorzugten Plattenzylinder,
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4a–4c einen
Schnitt durch den Spannkanal mit einem Spannelement in verschiedenen
Stellungen,
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5a und 5b ein
Betätigungselement in verschiedenen Stellungen,
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6a–6c die Betätigung des Betätigungselements
mit einem Eingriffsglied,
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7a die
Stirnseite eines mehrfach breiten Plattenzylinders,
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7b eine
Draufsicht auf einen 4-fach breiten Plattenzylinder,
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8 eine
perspektivische Ansicht eines Teils eines Plattenzylinders, und
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9 eine
perspektivische Ansicht eines zweifachen Eingriffsglieds.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht der Zuführung von Druckplatten 11, 21, 31, 41 an
die Plattenzylinder 12, 22, 32, 42 eines
Druckwerks während der Bestückung der Plattenzylinder 12, 22, 32, 42,
wobei die Bestückung insbesondere bei laufender Druckproduktion
stattfinden kann. Die Papierbahn 10 läuft während
des Drucks von unten nach oben. Die Drehrichtung der Gummituchzylinder 13, 23, 33, 43 ist
damit festgelegt, ebenso die der Plattenzylinder während
der Produktion. Die Anordnung der Farbauftragswalzen 14, 15, 24, 25, 34, 35, 44, 45 und
der Feuchtwalzen 16, 26, 36, 46 schränkt
den Platz um den Plattenzylinder ein. Die auf den unten liegenden
Plattenzylindern 12, 22 zu montierenden Druckplatten 11, 21 werden
horizontal zugeführt. Die auf den oben liegenden Plattenzylindern 32, 42 zu montierenden
Druckplatten 31, 41 werden vertikal zugeführt.
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Im
Sinne einer Vereinheitlichung und Vereinfachung der Plattenmontage
und einer möglichen Automatisierung ist es wünschenswert,
die Druckplatten stets unter ungefähr gleichen Winkeln
den Plattenzylindern zuzuführen.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht eines Druckwerks, bei der alle Druckplatten 11, 21, 31, 41 in
horizontaler Lage zugeführt werden. Aus der Laufrichtung
der Bahn 10 ergibt sich die Drehrichtung der Gummituchzylinder 13, 23, 33, 43 und
der Plattenzylinder 12, 22, 32, 42 während
des Druckvorgangs. Zum Wechsel der Druckplatten 11, 21 können
die unteren Plattenzylinder 12, 22 in die gleiche
Richtung drehen wie während des Drucks. Die oberen Plattenzylinder 32, 42 können
zum Aufspannen der Druckplatten 31, 41 in entgegengesetzter
Richtung drehen. Bei den unteren Druckwerken wird der vorlaufende Abbug
der Druckplatten 11, 21 zuerst eingehängt,
bei den oberen Druckwerken wird der nachlaufende Abbug der Druckplatten 31, 41 zuerst
eingehängt.
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Eine
geeignete Konstruktion der Druckwerke wird in der
DE 103 11 285 A1 beschrieben.
Hierbei wird zum Fixieren der Platte ein Stellmittel verwendet,
um zum Wechseln der Druckplatte die Klemmung der Druckplatte aufzuheben
und die Aufnahmeöffnung der Druckplatte zu vergrößern.
Hervorzuheben sind hier der erhöhte konstruktive Aufwand und
die großen geometrischen Abweichungen zwischen den Walzenanordnungen
der einzelnen Druckwerke der gleichen Maschine.
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Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, eine symmetrische Plattenspannung
einzusetzen, bei der beide Seiten der Druckplatte jeweils mit einer
Klemmvorrichtung gehalten werden. Die Klemmvorrichtung stellt hohe
Anforderungen an die Toleranzen bei der Herstellung der Druckplatten.
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Bei
einer Klemmvorrichtung kann unter Umständen die Gefahr
eines Verrutschens der Druckplatte in der Größenordnung
der Toleranzen der Biegeabmessungen der Druckplatte bestehen. Zudem ist
es möglich, dass die Voreilung der auf den Druckplatten,
welche auf einem Plattenzylinder aufgebracht sind, abrollenden Walzen
und Zylindern nicht einheitlich ist, weil beispielsweise die Beschaffenheit der
Gummitücher nicht gleich ist. Damit besteht die Gefahr,
dass die Platten nicht den gleichen tangentialen Kräften
ausgesetzt sind, was letztlich zu Passerproblemen führen
kann.
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Vorteilhaft
kann die Platte wahlweise mit der nachlaufenden oder der vorlaufenden
Seite dem Plattenzylinder zugeführt und dort befestigt
werden, ohne dass die Gefahr eines Verrutschens während des
Druckvorgangs zu befürchten ist. Hierzu kann die erfindungsgemäße
Spannvorrichtung eine Spannung der Druckplatten mit einer größeren
Kraft bewirken, als die tangentialen Kräfte, welche auf
die Druckplatten wirken.
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Um
das Wechseln der Platten auf einfache Weise zu ermöglichen,
kann die Erfindung eine Vorrichtung zum automatischen bzw. selbsttätigen
Entspannen der Spannvorrichtung umfassen. Damit ist z. B. das Lösen
der Platte vom Plattenzylinder möglich, ohne dass der Bediener
die Kraft zum Entspannen der Druckplatte manuell aufzubringen braucht.
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Ein
Spannelement, insbesondere eine Spannleiste, welches die Druckplatte
beispielsweise mittels Federkraft so spannt, dass sie während
des Druckvorgangs positionsstabil bleibt, kann zum Plattenwechsel
entgegen ihrer Federkraft zurückgedrückt werden.
Dadurch wird die Druckplatte entspannt. Gleichzeitig wird der Kanal
vergrößert, in den die Abböge der Druckplatten
eingeführt werden, bevor eine erneute Spannung der Druckplatte
erfolgt. Der vergrößerte Kanal erleichtert den
manuellen oder automatischen Plattenwechsel.
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Die
zum Entspannen der Druckplatte erforderliche Kraft kann bei der
erfindungsgemäßen Plattenspannung z. B. ohne zusätzliche
aktive Stellglieder erzeugt werden. Die Kraft wird z. B. aus dem Drehmoment
des Antriebs des Druckwerks z. B. über mindestens ein Eingriffsglied
und/oder ein mechanisches Hebelsystem an das Spannelement geführt. Damit
ist es möglich, eine große mechanische Kraft aufzubringen,
ohne zusätzliche elektrische oder pneumatische Aktoren
zu benötigen.
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Die
Verwendung eigener beispielsweise pneumatischer Aktoren zur Betätigung
des Hebelsystems ohne Nutzung des Drehmoments des Hauptantriebs
ist auch möglich.
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Das
Hebelsystem kann so gesteuert werden, dass es möglich ist,
die Spannvorrichtung einzelner auf einem Plattenzylinder montierter
Druckplatten selektiv zu lösen.
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Die
Kraftübertragung erfolgt z. B. über Hebel oder
mindestens ein Eingriffsglied, die an den Stirnseiten des Plattenzylinders
angesetzt werden. Dadurch bleibt der Raum vor dem Plattenzylinder
zugänglich, bzw. kann für andere Vorrichtungen
genutzt werden.
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Die
Kraftübertragung kann auch über mechanische Mittel
erfolgen, welche über die Mantelfläche des Zylinders
wirken. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Bauraum an
den Stirnflächen nicht ausreicht.
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Die 3–9 zeigen
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung, wobei die Erfindung nicht hierauf beschränkt
sein soll.
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Die 3a und 3b zeigen
einen Schnitt durch einen Plattenzylinder 101. Über
den Umfang des Plattenzylinders sind im Beispiel zwei Druckplatten 102, 103 jeweils über
den halben Umfang angeordnet. Der Plattenzylinder 101 verfingt über
Spannvorrichtungen 104, 105 für die Befestigung
der Druckplatten. 3a zeigt den Plattenzylinder
auf dem eine Platte 102 mit beiden Abbögen befestigt
ist; ein Abbug im Kanal 104, ein Abbug im Kanal 105.
Bei der andern Platte 103 ist der vorlaufende Abbug bereits
formschlüssig eingehängt, wobei die aufliegende
Druckplatte 103 während der Drehung des Plattenzylinders 101 mittels
einer oder mehreren Andruckrollen 106 an den Plattenzylinder
gedrückt wird. Im Spannkanal 105, der den nachlaufenden
Abbug der Druckplatte 103 aufnehmen soll, nimmt ein Spannelement 110 eine
Position ein, dass der Abbug in den Spannkanal 105 einbringbar
ist. 3b zeigt, die gleiche Anordnung zu einem späteren
Zeitpunkt. Der nachlaufende Abbug der Druckplatte 103 wurde durch
die Andruckrollen 106 in den vorher geöffneten Kanal 105 gedrückt.
Das Spannelement 110 wurde oder hat sich bewegt und spannt
nun die Platte 105.
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4a zeigt
einen Schnitt durch den Spannkanal 105 im geöffneten
Zustand, in dem ein Abbug einer Druckplatte in den Spannkanal 105 einbringbar ist.
Der Spannkanal 105 verfügt über Flanken 105a, 105b,
welche den Spannkanal 105 seitlich begrenzen. An der Flanke 105a kann
der vorlaufende Abbug einer Druckplatte eingehängt werden.
Ein Spannelement in Form einer Spannleiste 110 wird durch
ein Betätigungselement in der Gestalt eines Druckelements 111 so
weggedrückt, dass der Abstand von der Flanke 105a zur
der Spannleiste 110 vergrößert wird. Die
Spannleiste 110 kann beispielsweise als Feder ausgeführt
sein, oder durch zusätzliche Federn in Richtung der Flanke 105a gedrückt
werden. Das Druckelement 111 wirkt der Federkraft der Spannleiste 110 entgegen.
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4b zeigt
den Zustand der Spannvorrichtung, wenn das Druckelement 111 keine
oder nur eine geringe Rückstellkraft auf das Spannelement 110 ausübt.
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4c zeigt
schematisch, wie der vorlaufende Abbug einer Druckplatte 102 an
der Flanke 105a des Kanals 105 gehalten wird.
Der nachlaufende Abbug einer Druckplatte 103 wird durch
die Federkraft der Spannleiste 110, die einen federelastischen
Abschnitt 110a aufweist, gespannt.
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Die
vorlaufenden und nachlaufenden Abböge der Druckplatten 102, 103 können
beispielsweise so abgebogen werden, dass der Winkel zwischen Abbug
und Platte kleiner als 90° ist.
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5a zeigt
eine mögliche Ausführung des Druckelements 111,
welches mehrere Hebel 115, 117, 119, 121 aufweist,
im gedrückten Zustand, in dem das Spannelement gegen die
Federkraft betätigt ist. Das Druckelement 111 umfasst
ein Transmissionselement 115, welches entlang der Längsachse des
Spannkanals verschiebbar ist. Das Transmissionselement 115 ist über
ein Gelenk 116 mit einem Betätigungsabschnitt 117 verbunden.
Bei einer Längsbewegung des Transmissionselements 115 in Pfeilrichtung
wird der Betätigungsabschnitt 117 aufgrund der
gelenkigen Verbindung 116 mit dem Transmissionselement 115 gedreht,
so dass das dem mit dem Gelenk 116 versehenen Ende gegenüberliegende
Ende eine Bewegung quer zu der Bewegung des Transmissionselements
ausführt (siehe den nach links weisenden Pfeil). Um diese
Bewegung zu ermöglichen, kann sich der Betätigungsabschnitt 117 mit
dem dem Gelenk 116 entgegengesetzten Ende an einem z. B.
gehäusefesten Element abstützen und eine Gleitbewegung
entlang des gehäusefesten Elements ausführen.
Die Gleitfläche des gehäusefesten Elements ist
bevorzugt parallel zur gewünschten Bewegungsrichtung des
dem Ende 116 gegenüberliegenden Endes des Betätigungsabschnitts 117.
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Alternativ
kann das Betätigungselement 111, wie in den 5a und 5b gezeigt,
wird ausgestaltet sein. Hierzu weist der Betätigungsabschnitt 117 an
seinem dem Gelenk 116 gegenüberliegenden Ende
ein weiteres Gelenk 118 auf, mit dem er mit einem Hebel 119 verbunden
ist. Hierdurch sind der Betätigungsabschnitt 117 und
der Hebel 119 zueinander schwenkbar. Der Hebel 119 kann
mit seinem dem Gelenk 118 gegenüberliegenden Ende über
ein weiteres Gelenk 120 mit einem weiteren Hebel 121 oder einem
zum Zylinder feststehenden Element 122 oder unmittelbar
mit dem Zylinder 101 verbunden sein. Bei einer Verschiebung
des Transmissionselements 115 in Pfeilrichtung werden die
Hebel 117 und 119 über die Gelenke 116, 118 und 120 verschwenkt.
Letztlich führt das Betätigungselement 111 mit
dem Gelenk 118 eine Bewegung mit zumindest einer Bewegungskomponente
in Pfeilrichtung aus, die quer zur Bewegung des Transmissionselements 115 gerichtet
ist. Der Betätigungsabschnitt 117 drückt
mit seinem am Gelenk 118 liegenden Ende auf das Spannelement, wodurch
dieses zum Befestigen oder Lösen der Druckform bewegt wird. 5b zeigt
das Betätigungselement 111 in entspannten Zustand.
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Das
Betätigungselement 111 kann auch auf andere Weise
ausgeführt sein, beispielsweise als Kurvengetriebe, wobei
ein Element des Kurvengetriebes die Bewegung des Transmissionselements ausführt
und ein anderes Element des Kurvengetriebes aufgrund der Kurve,
die auch eine schiefe Ebene oder ein Keil sein kann, eine quer zur
Bewegung des Transmissionselements gerichtete Bewegung ausführt.
Auch kann das Betätigungselement vorteilhafterweise so
gestaltet werden, dass seine rückstellende Kraftwirkung
auf das Spannelement auf mehrere Druckpunkte wirkt.
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Die 6a, 6b und 6c veranschaulichen eine Bewegung, die
so abläuft, dass während der Bewegung des Plattenzylinders 101 das
Betätigungselement 111 betätigt wird.
Sie zeigen einen tangentialen Schnitt durch den Plattenzylinder 101 auf der
Höhe des Betätigungselements 111. Um
das Betätigungselement 111 zu betätigen
wird ein Eingriffsglied 112 in der Gestalt eines Hebels
oder Stifts verwendet, der über ein Gelenk 113 mit
der Seitenwand 114 der Druckmaschine verbunden ist. Das
Eingriffsglied kann um die Achse des Gelenks 113 drehen, wobei
die Drehachse des Eingriffsglieds 112 etwa senkrecht zur
Drehachse des Plattenzylinders 101 steht. Auf das Eingriffsglied 112 wirkt
ein kleines Drehmoment, welches die Spitze des Eingriffsglieds 112 gegen
die Stirnfläche des Plattenzylinders 101 drückt.
Das Betätigungselement 111 liegt im Plattenkanal 105 und
kann durch eine Öffnung in der Stirnseite des Plattenzylinders 101 erreicht
werden.
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6b zeigt
den Moment während der Bewegung des Plattenzylinders 101 bei
der das Betatigungselement 112 in eine Aussparung 150,
die an der Öffnung gebildet ist, gedrückt wird.
Dazu ist lediglich eine kleine Kraft erforderlich. Das Eingriffsglied 112 wird
sozusagen von der Aussparung gefangen. Bevorzugt kann das Eingriffsglied 112 an
einem Ende eine Rolle 160 aufweisen, so dass das Eingriffsglied 112 an
der Stirnseite des Plattenzylinders 101 abrollen kann,
wenn es angestellt ist.
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6c zeigt, wie im weiteren Verlauf der
Bewegung des Plattenzylinders 101 das Betätigungselement 111,
insbesondere das Transmissionselement 115 durch das Eingriffsglied 112 betätigt
wird. Die große Kraft, welche zur Betätigung des
Betätigungselements 111 erforderlich ist, wird
durch die Bewegung bzw. durch das Drehmoment des Plattenzylinders 101 erbracht.
Die Gegenkraft auf das Eingriffsglied 112 wird über
das Gelenk 113 auf das Maschinengestell 114 übertragen.
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7a veranschaulicht
die Möglichkeit, an der Stirnseite eines Plattenzylinders 101 mehrere Eingriffsglieder 112a, 112b vorzusehen
und in den Spannkanälen eines Plattenzylinders 101 mehrere Betätigungs-
oder Druckelemente einzubauen, wodurch bei mehrfachbreiten Plattenzylindern
die Spannelemente 110 für die jeweiligen Druckzonen über getrennte
Betätigungselemente betätigbar sind. Im Beispiel
sind die Betätigungselemente 111a1, 111a2 für
das Öffnen der ersten Druckzone A des Plattenzylinders 101,
die Betätigungselemente 111b1, 111b2 für
das Betätigen der Spannelemente der zweiten Druckzone B,
usw., vorgesehen.
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7b stellt
eine Draufsicht auf einen 4-fach breiten Plattenzylinder und die
an beiden Seiten des Plattenzylinders 101 angeordneten
Eingriffsglieder 112 dar. Alle Betätigungselemente 111 können
prinzipiell von jeder Seite des Plattenzylinders 101 erreicht werden.
Bei mehrfachbreiten Plattenzylindern ist es allerdings vorteilhaft,
die Betätigungselemente 111 so anzuordnen, dass
sie jeweils von Eingriffsgliedern 112 betätigt
werden, die auf der Stirnseite des Plattenzylinders liegen, die
der entsprechenden Druckzone näher ist. So kann z. B. das
der dritten Druckzone C zugeordnete Betätigungselement über
das Eingriffsglied 112c betätigt werden.
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8 ist
eine perspektivische Darstellung eines Teils eines Plattenzylinders 101.
Die Betatigungselemente 111a1, 111b1 werden von
der Stirnseite des Plattenzylinders betätigt. Das Transmissionselement 115b1 des
Betätigungselements 111b1 für die Druckzone
B ist länger als das Transmissionselement 115a1 des
Betätigungselements 111a1 für die Druckzone
A, um von der Stirnseite des Plattenzylinders 101 betätigt
werden zu können.
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9 ist
eine perspektivische Darstellung von mehreren mit der Seitenwand
verbundenen Eingriffsgliedern 112, in der Gestalt eines
zweifachen Hebelsystems. Das Eingriffsglied 112a ist über
die Halterung 113a mit der Seitenwand verbunden und kann
so gesteuert werden, dass es das Spannelement oder die Spannelemente
in z. B. Zone A über das Betätigungselement dieser
Druckzone betätigt. Das Eingriffsglied 112b kann
so gesteuert werden, dass es das oder die Spannelemente in Zone
B über das Betätigungselement dieser Druckzone
betätigt. Die jeweiligen Antriebe für diese Eingriffsglieder 112a; 112b sind
nicht dargestellt.
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Die
in der Nähe der Stirnflächen des Plattenzylinders 101 angebrachten
Eingriffsglieder können mit einem kleinen Antrieb mit geringem
Drehmoment gegen die Zylinder-Stirnflächen angestellt werden. Nur
im Fall, dass die Drehrichtung des Eingriffsglieds 112 mit
der Bewegungsrichtung des Plattenzylinders 101 übereinstimmt,
kommt es zu einem Betätigen des Betätigungselements 111 wie
in 7 illustriert. Wird das Eingriffsglied 112 so
gestellt, dass es keinen Kontakt mit dem Plattenzylinder 101 hat,
wird das Betätigungselement 111 nicht betätigt,
wobei es zu keiner Entspannung des Spannelements 110 kommt.
Das Eingriffsglied 112 stellt damit einen Teil eines Hebelsystems
dar, welches über den Antrieb des Eingriffsglieds 112 so
gesteuert werden kann, dass eine Kraftübertragung vom Drehmoment
des Antriebs des Plattenzylinders 101 auf das Betätigungselement 111 erfolgt
oder nicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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