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Die
Erfindung betrifft ein Hybridbauteil, wie es insbesondere bevorzugt
für einen Querträger oder ein Strukturbauteil
eines Kraftfahrzeugs verwendet wird, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 199 46 349
A1 ist ein Trägerelement zur Aufnahme wenigstens
eines Bauelements bekannt, das mit der Karosserie oder Rahmenstruktur
eines Kraftfahrzeugs verbunden ist. Das Trägerelement ist
als Kunststoff-Metall-Verbundkonstruktion ausgeführt und
weist einen Grundkörper aus Kunststoff auf, der durch Spritzgießen
hergestellt ist, und der zumindest in hochbelasteten Teilbereichen
mit wenigstens einem Versteifungselement aus Metall verstärkt
ist. Der Grundkörper weist im Teilbereich im Querschnitt
ein offenes Profil auf. Am Grundkörper sind im Teilbereich
mehrere Vorsprünge angeformt, die durch entsprechende Öffnungen
in Randbereichen des Versteifungselements hindurchtreten. Die Vorsprünge
sind an ihren durch die Öffnungen ragenden Enden nach dem
Einsetzen des Versteifungselements in den Teilbereich plastisch
verformt, so dass das Versteifungselement formschlüssig
mit dem Grundkörper verbunden ist. Das Ver steifungselement
ist vorzugsweise derart ausgebildet und am Grundkörper
angeordnet, dass dieses zusammen mit dem offenen Profil des Teilbereichs
des Grundkörpers ein geschlossenes Hohlprofil bildet.
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Ferner
sind zum Verbinden von Kunststoff- und Metallbauteilen, insbesondere
zur Herstellung von Leichtbauteilen mit Hohlräumen, Schnappverbindungen
oder das Umformen durch Öffnungen ragender Bereiche des
Kunststoffbauteils bekannt, so dass durch Hintergreifen eine formschlüssige
Verbindung erzeugt wird.
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Derartige
Hybridbauteile lassen jedoch noch Wünsche offen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Hybridbauteil zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Hybridbauteil, insbesondere
durch einen Querträger oder ein Strukturbauteil für
ein Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist
ein Hybridbauteil vorgesehen, insbesondere für einen Querträger
eines Kraftfahrzeugs oder ein Strukturbauteil, bestehend aus mindestens
einem Metallbauteil und mindestens einem Kunststoffbauteil, die
fest miteinander zu besagtem Hybridbauteil verbunden sind. Hierbei
weist das Metallbauteil mindestens eine schabende oder schneidende
Kante auf, die in zusammengebauten Zustand des Hybridbauteils in
Kontakt mit dem Kunststoffbauteil ist. Ferner wird durch diese schneidende
Kante des Metallbauteils von einem überstehenden Bereich
des Kunststoffbauteils ein Teil des Materials spanabhebend abgetragen.
Hierbei wird überschüssiges, abgetragenes Material
in Zusammenbaurichtung geschoben, wo sich vorteilhafterweise ein
Spanaufnahmeraum befindet, welcher jedoch nicht notwen digerweise
im zusammengebauten Zustand des Hybridbauteils auf allen Seiten
geschlossen sein muss. Demgegenüber schieben selbstschneidende
Schrauben in der Art einer Förderschnecke das Material
entgegen der Zusammenbaurichtung heraus.
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Besonders
bevorzugt weist das Kunststoffbauteil eine Fläche mit Erhebungen
und/oder Vertiefungen auf, über welche die Kante des Metallbauteils im
Rahmen des Zusammenbaus geführt wird. Hierbei wird ein
absichtlich vorgesehenes Übermaß des Kunststoffbauteils
dadurch beseitigt, dass die Kante das überschüssige
Material unter Spanbildung abschabt. Auf diese Weise können
relativ große Toleranzen für die Außenabmessungen
des entsprechenden Bereichs, der abgetragen wird, gewählt werden,
so dass sich die Herstellungskosten verringern.
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Die
Erhebungen werden besonders bevorzugt durch mindestens zwei Wellenberge
mit dazwischen liegenden ebenen Bereichen oder Vertiefungen gebildet.
Insbesondere bevorzugt verlaufen die Wellenberge und/oder Vertiefungen
in Zusammenbaurichtung der Bauteile.
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Vorzugsweise
weist die für die kraft-/formschlüssige Verbindung
relevante Abmessung des Metallbauteils besagte schabende oder schneidende Kante
auf, wobei der entsprechende Bereich des Kunststoffbauteils bereichsweise
ein Übermaß und bereichsweise ein Untermaß aufweist.
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Das
Hybridbauteil weist gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltungsform vorzugsweise mindestens zwei Verbindungsstellen
auf, wobei eine Verbindungsstelle als Festlager und die zweite oder alle
weiteren Verbindungsstellen als Loslager ausgebildet sind, so dass
eine Relativbewegung zwischen den beiden Bauteilen im Bereich des
Loslagers möglich sind. Auf diese Weise lässt
sich eine unterschiedliche Wärmeausdehnung der verbundenen
Materialien ausgleichen, ohne dass die Funktion des Hybridbauteils beeinträchtigt
wird, oder dass wesentliche Spannungen in Folge unterschiedlicher
Wärmeausdehnungen auftreten.
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Besonders
bevorzugt ist am Kunststoffbauteil ein vertiefter Bereich vorgesehen,
welcher als Spanaufnahmeraum dient. Insbesondere bevorzugt ist neben
dem vertieften Bereich eine Anlagefläche für das
Metallbauteil vorgesehen. Alternativ kann der Spanaufnahmeraum auch
durch eine entsprechende, zurückspringende Gestalt des
Metallbauteils oder eine Kombination der Ausgestaltungen von Metall- und
Kunststoffbauteil gebildet sein.
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Der
Spanaufnahmeraum kann auch mit entsprechendem Untermaß ausgebildete
Bereiche zwischen den Erhebungen/Wellenbergen gebildet sein, deren
oberster Bereich durch die Kanten des Metallbauteils abgetragen
wird und die aufzunehmenden Späne bildet.
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Am
Kunststoffbauteil ist vorzugsweise mindestens eine Anlagefläche,
insbesondere bevorzugt gebildet durch Rippen, vorgesehen, welche
einen Sollabstand zwischen Kunststoffbauteil und Metallbauteil festlegt.
Auch eine derartige Anlagefläche kann sicherstellen, dass
ausreichend Raum für Späne vorhanden ist.
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Zur
Sicherung der Verbindung der einzelnen Bauteile ist vorzugsweise
der überstehende Bereich des Kunststoffbauteils unter Bildung
eines Hinterschnitts umgeformt. Das Umformen kann auf beliebige
Weise erfolgen, bspw. unter Einwirkung von Wärme und/oder
einer entsprechenden, umformenden Kraft.
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Als
Hybridbauteile, welche mindestens eine derartige, erfindungsgemäße
Verbindung aufweisen, sind insbesondere bevorzugt Querträger,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, oder Platten in Sandwichbauweise
geeignet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen,
teilweise mit Varianten und teilweise unter Bezugnahme auf die Zeichnung,
im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische, perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Querträgers
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
vor dem Zusammenbau der beiden Bauteile,
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2 eine 1 entsprechende
Ansicht nach dem Zusammenbau der beiden Bauteile,
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3 einen
schematischen Schnitt durch den Querträger von 2 in
Längsrichtung desselben nach dem Zusammenbau und nach erfolgtem Umformen
eines überstehenden Teilbereichs,
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4 eine 2 entsprechende
Ansicht nach dem Zusammenbau, aber vor dem Umformen des überstehenden
Endbereichs des Kunststoffbauteils,
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5a eine 4 entsprechende
Darstellung des Kunststoffbauteils,
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5b eine
Detailansicht eines ersten Details von 5a,
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5c eine
Detailansicht eines zweiten Details von 5a,
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6 eine
schematische, ausschnittsweise, perspektivische Darstellung zweier
Bauteile vor dem Zusammenbau gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel,
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7 eine 6 entsprechende
Darstellung nach dem Zusammenbau,
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8 eine
schematische, perspektivische Ansicht eines Kunststoffbauteils und
eines Metallbauteils gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
vor dem Zusammenbau der beiden Bauteile,
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9 eine
perspektivische Darstellung des Hybridbauteils gemäß dem
dritten Ausführungsbeispiel,
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10 eine
andere perspektivische Darstellung des Hybridbauteils von 9,
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11 einen
Schnitt durch das Hybridbauteil des dritten Ausführungsbeispiels,
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12 eine
perspektivische Ansicht des Kunststoffbauteils ohne Metallbauteil
nach dem Zusammenbau,
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13 eine
schematische, perspektivische Ansicht eines Kunststoffbauteils und
eines Metallbauteils gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
vor dem Zusammenbau der beiden Bauteile,
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14 eine
perspektivische Darstellung des Hybridbauteils gemäß dem
vierten Ausführungsbeispiel,
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15 eine
andere perspektivische Darstellung des Hybridbauteils von 14,
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16 eine
Draufsicht auf das Hybridbauteil von 14,
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17 eine
Seitenansicht des Hybridbauteils von 14,
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18 einen
Schnitt durch das Hybridbauteil des vierten Ausführungsbeispiels,
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19 eine
perspektivische Ansicht des Kunststoffbauteils des vierten Ausführungsbeispiels ohne
Metallbauteil nach dem Zusammenbau,
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20 eine
schematische, perspektivische Ansicht eines Kunststoffbauteils und
eines Metallbauteils gemäß dem fünften
Ausführungsbeispiel vor dem Zusammenbau der beiden Bauteile,
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21 eine
perspektivische Darstellung des Hybridbauteils gemäß dem
fünften Ausführungsbeispiel,
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22 eine
Seitenansicht des Hybridbauteils von 21,
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23 einen
Schnitt durch das Hybridbauteil von 21,
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24 eine
Detaildarstellung des Details XXIV von 23,
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25 eine
perspektivische Darstellung eines als Hybridbauteil ausgebildeten
Querträgers,
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26 eine
andere perspektivische Darstellung des Querträgers von 25,
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27 einen
Längsschnitt durch den Querträger von 25 mit
einer vergrößerten Detaildarstellung des markierten
Bereichs der Schnittdarstellung,
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28 eine
perspektivische Ansicht des Kunststoffbauteils des Querträgers
von 25,
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29 eine
perspektivische Ansicht des Metallbauteils des Querträgers
von 25,
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30 eine
Seitenansicht des Querträgers von 25,
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31 einen
Querschnitt des Querträgers von 25,
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32 eine
Seitenansicht mit Blick in Längsrichtung des Querträgers
von 25 nach erfolgtem Umformen der Vorsprünge
des Kunststoffbauteils,
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33 eine
Schnittdarstellung eines als Verbundplatte ausgebildeten Hybridbauteils
vor dem abschließenden Umformen der überstehenden
Bereiche des Kunststoffbauteils,
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34 eine
Seitenansicht der fertig hergestellten Verbundplatte,
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35 eine
perspektivische Ansicht eines der beiden Metallbauteile,
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36 eine
perspektivische Ansicht des Kunststoffbauteils,
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37 eine
perspektivische Ansicht des teilweise zusammengesetzten Hybridbauteils
und des noch anzubringenden Metallbauteils,
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38 eine
perspektivische Ansicht des zusammengesetzten Hybridbauteils vor
dem abschließenden Umformen, und
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39 eine
schematisierte Schnittdarstellung zweier Verbindungsmöglichkeiten
für als Sandwichplatten ausgebildete Hybridbauteile.
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Ein
Querträger eines Kraftfahrzeugs ist als Hybridbauteil 1 mit
einem Kunststoffbauteil 2 und einem Metallbauteil 3 ausgebildet,
wobei zur besseren Verdeutlichung der Funktion der erfindungsgemäßen Verbindung
gemäß den ersten fünf Ausführungsbeispielen
im Wesentlichen Prinzipdarstellungen einzelner Verbindungsbereiche
vorgesehen sind, welche für die Herstellung eines entsprechenden
Hybridbauteils verwendet werden können. Im Anwendungsfall können
natürlich auch verschiedene Verbindungen miteinander kombiniert
werden. Natürlich ist eine entsprechende Verbindung zweier
Bauteile auch für andere Anwendungen als Querträger
möglich.
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Für
die Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Prinzip
ist gemäß dem in den 1 bis 5 dargestellten,
ersten Ausführungsbeispiel nur ein kleiner Ausschnitt dargestellt,
um die Verbindung der beiden Bauteile 2 und 3 besser
veranschaulichen zu können.
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Das
Kunststoffbauteil 2 weist, wie in 1 dargestellt,
einen plattenförmigen Bereich 2a mit zwei parallel
zueinander und zur Längsrichtung des Bauteils verlaufenden
in eine Richtung senkrecht zum plattenförmigen Bereich 2a vorstehenden
Rippen 2b konstanter Höhe auf. Ferner steht mittig
zwischen den Rippen 2b ein erster etwa hohlzylindrischer
Vorsprung 2c vor, welcher vorliegend die doppelte Höhe
wie die Rippen 2b hat. Der erste, hohlzylindrische Vorsprung 2c weist
einen Außenumfang mit in Längsrichtung des Vorsprungs 2c verlaufenden Wellenbergen 2c' und
dazwischen liegenden ebe nen Bereichen 2c'' auf (siehe 5b).
Ferner ist ein zweiter Vorsprung 2d mit rechteckförmigem
Hohlprofil vorgesehen, wobei die Länge des Rechtecks in Längsrichtung
des Querträgers länger als in Breitenrichtung
ist. Auch die außenseitigen Seitenflächen des
zweiten Vorsprungs 2d sind mit Wellenbergen 2d' und
dazwischen angeordneten ebenen Bereichen 2d'' ausgebildet,
während die Schmalseiten eben ausgebildet sind (siehe 5c).
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Das
Metallbauteil 3 ist durch ein gestanztes und an den Längsseiten
zu einem flachen, U-förmigen Profil gebogenes Blech 3a mit
zwei Schenkeln 3b gebildet, in dem zwei Öffnungen 3c und 3d ausgebildet
sind. Die erste Öffnung 3c ist kreisförmig ausgebildet,
wobei der Durchmesser vorliegend etwas größer
als der Innenkreis an die Bereiche 2c'' des ersten, hohlzylindrischen
Vorsprungs 2c und etwas kleiner als der Außenkreis
um die Wellenberge 2c' ist. Vorliegend ist der Durchmesser
minimal größer als der Kreis, welcher durch die
seitlichen Enden der ebenen Bereiche 2c'' gebildet ist.
Die zweite Öffnung 3d ist rechteckförmig
ausgebildet, wobei die Länge des Rechtecks größer
als die entsprechende Länge des zweiten Vorsprungs 2d ist.
Die Breite des Rechtecks liegt zwischen der minimalen Breite des zweiten
Vorsprungs 2d, d. h. dem Abstand zweier gegenüberliegender
ebener Bereiche 2d'', und der maximalen Breite des zweiten
Vorsprungs 2d, d. h. dem Abstand zweier gegenüberliegender „Bergspitzen" zweier
Wellenberge 2d'.
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Werden
nun die beiden Bauteile 2 und 3 zusammengepresst,
so wird das Übermaß des Kunststoffbauteils 2 durch
die scharfen Kanten der Öffnungen 3c und 3d abgeschabt,
wodurch sich durch die überstehenden Wellenberge 2c' und 2d' Späne 4 bilden,
die nach innen in Richtung des plattenförmigen Bereichs 2a geschoben
werden (siehe 3). Das Zusammenpressen wird
durch ein Anliegen der Rippen 2b an das Metallbauteil 3 beendet,
so dass sich zwischen den beiden Bauteilen 2 und 3 keine
großflächige Anlage ergibt, wie aus 3 ersichtlich.
Vielmehr bleibt zwischen den beiden Bautei len 2 und 3 ausreichend
Raum für die Aufnahme der Späne 4, sofern
diese nicht abbrechen und ggf. endseitig herausfallen können.
Wie aus 3 ersichtlich, ist im Bereich
des zweiten Vorsprungs 2d eine Relativbewegung der beiden
Bauteile 2 und 3 in Längsrichtung zueinander
möglich, so dass beispielsweise unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
ausgeglichen werden können, ohne dass es zu Spannungen
oder gar zu einem Verformen der Bauteile kommt, d. h. der erste
Vorsprung 2c bildet in Verbindung mit der ersten Öffnung 3c ein
Festlager und der zweite Vorsprung 2d bildet in Verbindung
mit der zweiten Öffnung ein Loslager. Je nach Bedarf kann das
Loslager auch eine Relativbewegung der beiden Bauteile zueinander
in einer anderen Richtung ermöglichen.
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Um
die beiden Bauteile fest aneinander zu fixieren, wird mittels Umformens
des überstehenden Randes des ersten Vorsprungs 2 das
Metallbauteil 3 am Kunststoffbauteil 2 durch ein
außenseitiges Hintergreifen des Randes der Öffnung 3c gehalten.
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Gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel wird durch das Metallbauteil 3 Material
vom Kunststoffbauteil abgeschabt, so dass sich auch bei relativ großen
Toleranzen ein passgenauer Zusammenbau ergibt. Durch den in Zusammenbaurichtung
angeordneten Zwischenraum, der auch im fertig zusammengepressten
Zustand vorhanden ist, kann das abgeschabte Material, d. h. die
Späne 4 aufgenommen werden, ohne dass die Qualität
der Verbindung beeinträchtigt wird. Ferner ergibt sich
durch den Abstand von Metallbauteil 3 und Kunststoffbauteil 2 eine größere
Steifigkeit.
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Beim
vorliegend aus Blech gefertigten Metallbauteil kann es sich auch
um ein mit unterschiedlichen Tiefen tiefgezogenes Formteil handeln,
so dass die Rippen entsprechende Konturen haben können.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 6 und 7 ein
zweites Ausführungsbeispiel kurz beschrieben, gemäß dem
ein Hybridbauteil 1 aus einem spritzgegossenen Kunststoffbauteil 2 und einem
Metallbauteil 3 gebildet ist. Das Kunststoffbauteil 2 weist
einen am Grundkörper (nicht dargestellt, vorliegend ein
Querträger eines Kraftfahrzeugs) vorstehenden Vorsprung 2d mit
einem als Rechteckhohlprofil ausgebildeten Querschnitt auf. Das
Metallbauteil 3 ist ein Blechbiegeteil mit einem plattenförmigen
Bereich und einer an drei Seiten freigeschnittenen Lasche, die senkrecht über
den plattenförmigen Bereich vorsteht. Hierbei weist der
vorstehende Bereich einen im Wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt auf, wobei die Kanten in Längsrichtung scharfkantig
sind, die Kanten in Richtung der Schmalseite angefast sind, um das
Einführen in die Öffnung des Kunststoffbauteils 2 zu
erleichtern. Auch in diesem Fall wird durch das Metallbauteil 3 Material
vom Kunststoffbauteil abgeschabt, so dass sich auch bei relativ
großen Toleranzen ein passgenauer Zusammenbau ergibt.
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Gemäß einer
Variante des zweiten Ausführungsbeispiels weist der Vorsprung
des Kunststoffbauteils an seiner inneren Oberfläche an
den langen Seiten in Zusammenbaurichtung verlaufende, abwechselnd
nebeneinander angeordnete Wellenberge und ebene Bereiche auf, wobei
in diesem Fall während des Zusammenbaus die Wellenberge über
die gesamte Länge abgeschabt werden.
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8 bis 12 zeigen
ein drittes Ausführungsbeispiel für die Verbindung
eines Kunststoffbauteils 2 mit einem Metallbauteil 3 zu
einem Hybridbauteil 1. Hierbei weist das Kunststoffbauteil 2 zwei an
gegenüberliegenden Enden eines plattenförmigen Bereichs 2a senkrecht
hiervon abstehende, über die gesamte Länge des
Kunststoffbauteils 2 verlaufende Rippen 2b auf.
Ferner ist mittig im plattenförmigen Bereich 2a ein
in gleicher Richtung vorstehender kreisförmiger Vorsprung 2c ausgebildet,
der an seiner Innenmantelfläche Wellenberge 2c' und
zwischen zwei Wellenbergen 2c' angeordnete ebene Bereiche 2c'' aufweist,
vergleichbar denen des ersten Ausführungsbeispiels. Die
Rippen 2b ragen weiter vor als der Vorsprung 2c.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist ferner
ein Durchbruch 2e im plattenförmigen Bereich 2a in
Verlängerung der Innenfläche des kreisförmigen
Vorsprungs 2c vorgesehen. Der Vorsprung 2c weist
zur Vereinfachung des Einführens eingangsseitig eine zwischen
der Innenmantelfläche und der Stirnseite verlaufende Fase auf.
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Das
Metallbauteil 3 weist eine mittig gelochte, scheibenförmige
Gestalt mit innerem in Gestalt eines Hohlzylinders senkrecht vorstehendem
Rand auf. Der Scheibenaußendurchmesser des Metallbauteils 3 ist
etwas größer als der Abstand der beiden Rippen 2b des
Kunststoffbauteils 2, d. h. während des Zusammenbaus
können die beiden Rippen 2b einen Sollabstand
zwischen den einander zugewandten Flächen sicherstellen.
Der Außendurchmesser des Randes ist derart bemessen, dass
er etwas größer als der Durchmesser des Innenkreises
an die Wellenberge 2c', aber kleiner als der Innenkreis an
die ebenen Bereiche 2c'' ist. Somit wird durch die scharf
ausgebildete Außenkante des Randes des Metallbauteils 3 etwas
Material der Wellenberge 2c' abgeschabt. Die Höhe
des Randes ist derart bemessen, dass die Stirnfläche desselben
im zusammengebauten Zustand des Hybridbauteils 1 innerhalb des
Durchbruchs 2e angeordnet ist (siehe 11),
d. h. der Rand ragt nicht auf der Gegenseite über das Kunststoffbauteil 2 hinaus,
d. h. die scharfe Kante des Metallbauteils 3 ist verdeckt,
so dass Beschädigungen anderer Bauteile o. a. vermieden
werden können. Ferner reicht – im Falle eines
Anliegens der gegenüberliegenden Fläche des Kunststoffbauteils 2 an
einem anderen Bauteil – der durch den Durchbruch 2e gebildete
Raum für die Aufnahme der in Folge des Zusammenbaus erzeugten
Späne.
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Die 13 bis 19 zeigen
ein viertes Ausführungsbeispiel, welches im Wesentlichen
dem zuvor beschriebenen dritten Ausführungsbeispiel entspricht,
jedoch ist in diesem Fall die Kontaktfläche des Vorsprungs 2c des Kunststoffbauteils 2 am
Außenumfang und die des Metallbauteils 3 am Innenumfang
des hohlzylindrischen Randes vorgesehen, d. h. die Wellenberge 2c' und
ebenen Bereiche 2c'' sind am Außenumfang des Vorsprungs 2c ausgebildet
und die im Rahmen des Zusammenbaus entstehenden Späne werden – entsprechend
dem ersten Ausführungsbeispiel – im Zwischenraum
zwischen Metall- und Kunststoffbauteil aufgenommen. Wie aus 18 ersichtlich,
ist nach erfolgtem Zusammenbau die Stirnseite des Randes beabstandet
von dem plattenförmigen Bereich 2a des Kunststoffbauteils 2 angeordnet,
so dass ggf. entstehende und nicht abbrechende Späne den
Zusammenbau nicht behindern.
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Die 20 bis 24 zeigen
ein fünftes Ausführungsbeispiel, welches in Bezug
auf die Ausgestaltung des Kunststoffbauteils 2 dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel entspricht. Im Unterschied
zum vorigen Ausführungsbeispiel ist das scheibenförmig
dargestellte Metallbauteil 3 derart ausgebildet, dass es
in eine flächige Anlage an den plattenförmigen
Bereich 2a des Kunststoffbauteils gelangen kann. Hierbei
ist das Metallbauteil 3 mit einer in Zusammenbaurichtung
vorn angeordneten angeprägten Fase ausgebildet, welche
eine Schneidkante bildet. Die Fase ist hierbei derart bemessen, dass
sie auch als Spanaufnahmeraum dienen kann, wobei die anderen Wände
des Spanaufnahmeraums durch den Vorsprung 2c und den plattenförmigen
Bereich 2a des Kunststoffteils 2 gebildet werden.
Hierbei sind die Spanmengen, d. h. die Breite und das Übermaß der
Wellenberge und die Breite und das entsprechende Untermaß der
Wellentäler in Bezug auf den Innenumfang des Metallbauteils 3,
entsprechend zu berücksichtigen.
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Gemäß einer
nicht in der Zeichnung dargestellten Variante des fünften
Ausführungsbeispiels ist um den Vorsprung im plattenförmigen
Bereich eine Ringnut ausgebildet, deren Breite kleiner als die entsprechende
Abmessung der Fase am Metallbauteil ist, wodurch sich der Spanaufnahmeraum
entsprechend vergrößert.
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Die
vorstehend beschriebenen 1 bis 24 zeigen
im Wesentlichen nur Ausschnitte aus einem Hybridbauteil im Bereich
der Fügestelle. Die eigentliche Ausgestaltung der zusammengefügten Bauteile
kann durchaus komplex sein.
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Die 25 bis 32 zeigen
einen kurzen als Hybridbauteil 1 ausgebildeten Querträger,
welcher durch ein Kunststoffbauteil 2 und ein Metallbauteil 3 gebildet
ist, wobei die beiden Bauteile 2 und 3 an mehreren
Stellen miteinander verbunden sind.
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Beim
Kunststoffbauteil 2 handelt es sich um ein spritzgegossenes
Bauteil aus einem formstabilen Kunststoff. Das Kunststoffbauteil 2 weist
einen plattenförmigen Bereich 2a, senkrecht über
den plattenförmigen Bereich 2a vorstehende Rippen 2b (siehe 28),
welche der Versteifung und der Anlage an dem Metallbauteil 3 dienen,
domartig ausgebildete Vorsprünge 2c, deren Fußbereich
durch die Rippen 2b zusätzlich verstärkt
ist, und kleine Führungsvorsprünge 2f auf.
Hierbei sind die Vorsprünge 2c in äquidistanten
Abständen in einer Reihe entlang der Mittellängsebene
des Kunststoffbauteils 2 angeordnet. Die Rippen 2b verlaufen
zickzackförmig in Längsrichtung des Kunststoffbauteils 2,
wobei anstelle äußerer Ecken ein kurzer, parallel
zur Mittellängsebene des Kunststoffbauteils 2 verlaufender Bereich
vorgesehen ist. Die Rippen 2b treffen jeweils in einem
90°-Winkel versetzt zueinander auf die Fußbereiche
der Vorsprünge 2c, so dass sich insgesamt eine
spiegelbildliche Ausgestaltung des Kunststoffbauteils 2 bezüglich
der Mittellängsebene desselben ergibt. Ferner ist das Kunststoffbauteil 2 vorliegend spiegelbildlich
zur Ebene ausgebildet, welche in der Mitte des Kunststoffbauteils 2 die
Mittellängsebene schneidet (Mittelquerebene). Die Führungsvorsprünge 2f sind
jeweils beidseitig der Vorsprünge 2c in einer
Höhe mit denselben in der Nähe des seitlichen Randes
des Kunststoffbauteils 2 angeordnet, wobei die Mittellängsachsen
der Vorsprünge 2c und 2f alle parallel
zueinander verlaufen.
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Beim
Metallbauteil 3 des Hybridbauteils 1 handelt es
sich um ein an der Breitseite offenes, trapezförmig gebogenes
Blech mit seitlich überstehenden Rändern, das
in den parallelen Flächen (Boden und überstehende
Ränder) mit einer Mehrzahl von Bohrungen versehen ist.
Vorliegend sind jeweils sechs Bohrungen im Boden und in jedem der
beiden seitlich überstehenden Ränder vorgesehen,
die jeweils in der gleichen Ebene senkrecht zur Mittellängsebene
und äquidistant zu den benachbarten Bohrungen der entsprechenden
Fläche angeordnet sind. Im Folgenden wird auf die Bohrungen
im Boden als Öffnungen 3c und die Bohrungen in
den Rändern als Führungsöffnungen 3f Bezug
genommen. Der Durchmesser der Öffnungen 3c ist
deutlich größer als der Durchmesser der Führungsöffnungen 3f.
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Natürlich
kann die Herstellung der Öffnungen bzw. Führungsöffnungen
auch auf beliebige andere Weise als mittels Bohrens erfolgen, insbesondere
ist eine Herstellung mittels Stanzens im Rahmen der Blechumformung
möglich.
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Die
Länge der Vorsprünge 2c und 2f des Kunststoffbauteils 2 ist
derart bemessen, dass sie im zusammengesetzten Zustand über
die Oberfläche des Metallbauteils 3 überstehen,
d. h. die Blechdicke des Metallbauteils 3 ist kleiner als
die Länge der Vorsprünge 2c und 2f.
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Nun
im Detail Bezug nehmend auf die Ausgestaltung der Vorsprünge 2c des
Kunststoffbauteils 2, weisen dieselben einen vom plattenförmigen
Bereich 2a auskragenden Fußbereich auf, welcher
mit den Rippen 2b verbunden ist, einen mit im Wesentlichen
konstantem Innen- und Außendurchmesser weitergeführten
Mittelbereich und einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Endbereich, welcher, wie bspw. aus 28 ersichtlich
ist, mit gleichmäßig über den Umfang
verteilten Wellenbergen und dazwischen angeordneten ebenen Bereichen
ausgebildet ist. Hierbei ist ein Absatz zwischen dem Mittelbereich und
dem Endbereich vorgesehen, wie in der Detaildarstellung von 27 ersichtlich
ist. Anstelle einer ebenen Anlagefläche für das
Metallbauteil 3 ist nur ein im Bereich des Außenumfangs
eben verlaufender Rand in Verbindung mit einem innerhalb angeordneten,
schräg zurückspringenden Bereich zur Ausbildung
eines Spanaufnahmeraums vorgesehen, in welchem das im Rahmen des
Zusammenbaus durch die Kanten des Metallbauteils 3 abgeschabte
Material der Wellenberge aufgenommen werden kann.
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Für
eine abschließende Fixierung und dauerhafte Sicherung der
Verbindung der beiden Bauteile 2 und 3, werden
die überstehenden Endbereiche der Vorsprünge 2c und 2f mittels
eines Ultraschall-Schweißverfahren plastifiziert und in
Gestalt eines Nietkopfes umgeformt, wie schematisch in 32 angedeutet.
Durch das Umformen ergibt sich eine unlösbare Verbindung
der beiden Bauteile 2 und 3.
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Die 33 bis 38 betreffen
ein als Sandwich-Bauplatte ausgebildetes Hybridbauteil 1, welches
vorliegend zwei als Stanzbleche ausgebildete Metallbauteile 3 und
ein dazwischen angeordnetes, gitterartig ausgebildetes, spritzgegossenes Kunststoffbauteil 2 aufweist.
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Die
Ausgestaltung des Kunststoffbauteils 2 entspricht im Wesentlichen
derjenigen, der domartigen Vorsprünge 2c des zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiels in Bezug auf den mittleren
Bereich und Endbereich, wobei vorliegend beidseitig entsprechende
Endbereiche mit Wellenbergen und dazwischen angeordneten ebenen
Bereichen angeordnet sind. Die mittleren Bereiche sind durch die
Gitterstruktur (Rippen 2b) miteinander verbunden. Die beiden
Metallbauteile 3 sind identisch ausgebildet und weisen
eine Mehrzahl gestanzter Öffnungen 3c auf.
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Für
ein Verbinden der einzelnen Bauteile 2 und 3,
wird zuerst auf einer Seite das Kunststoffbauteil 2 mit
seinen Vorsprüngen 2c in die Öffnungen 3c des
Metallbauteils 3 eingepresst, wobei die Wellenberge bereichsweise
durch die Kanten der Öffnungen 3c abgeschabt werden.
Das spanartige, überschüssige Material wird in
entsprechenden Spanaufnahmeräumen aufgenommen. Anschließend
wird auf der gegenüberliegenden Seite des Kunststoffbauteils 2 das
zweite Metallbauteil 3 entsprechend aufgepresst. Wie aus 34 ersichtlich,
werden die überstehenden Endbereiche der Vorsprünge 2c zu
Köpfen umgeformt, so dass die drei Bauteile 2 und 3 unlösbar miteinander
verbunden sind.
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39 zeigt
im linken Bereich eine Verbindungsmöglichkeit für
die Herstellung von Verbundplatten gemäß dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel und im rechten Bereich
eine entsprechende Verbindungsmöglichkeit mit stark schematisch
angedeutetem vertieften Bereich des oben dargestellten Metallbauteils,
um einen versenkten Kopf am überstehenden Bereich des Kunststoffbauteils 2 zu
ermöglichen. Dadurch ergibt sich ein verbesserter Schutz
des die Verbindung sichernden Bereichs.
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Unter
Verwendung des Prinzips der versenkten Köpfe ergibt sich,
bei entsprechender Wahl der Abmessungen, die Möglichkeit,
eine ebene Außenfläche zu erzeugen, wobei die
Köpfe der Vorsprünge die Vertiefungen vollständig
auffüllen. Natürlich kann auch die andere Seite
entsprechend ausgebildet sein, so dass beiden Außenflächen
eben ausgebildet sein können.
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Anstelle
oder gegebenenfalls auch in Verbindung mit dem Abschaben von Kunststoffmaterial kann
auch ein Verquetschen desselben treten. Unter Verquetschen wird
hier im Unterschied zu einem Verpressen verstanden, dass eine gewisse
Materialverschiebung erfolgt. Das Kunststoffmaterial wird während
des Ein- oder Aufpressens zeitweise verquetscht und kann im zusammengefügten
Zustand im Bereich des überstehenden Endes und in Bereiche mit
Untermaß (d. h. zwischen den Wellenbergen bzw. in den Nuten)
kriechen. Durch das Zurückkriechen des verquetschten Materials
des überstehenden Endes wird ein Hinterschnitt erzeugt.
Soll ausschließlich der Effekt des Verquetschens erzielt
werden, so treten an Stelle von abschabenden Kanten Einlaufschrägen
oder Radien.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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