Schröter & Haverkamp Patentanwälte
European Patent and Trademark Attorneys
Manfred Diels Joachim Bayer
Hohbüschener Weg 1 Hauptstraße 173 a
58540 Meinerzhagen 51503 Rösrath
Kühlkörper zum Anbau an Halbleiterbauelemente sowie Teilprofile
zur Herstellung solcher Kühlkörper
Die Erfindung betrifft einen Kühlkörper, bei dem Teilprofile mit angeformten Nuten und Stegleisten jeweils ineinandergesteckt und in
Querrichtung durch Druckbeaufschlagung verbunden sind, sowie die zu ihrer Herstellung erforderlichen Teilprofile.
Bekannt sind zum Anbau an Halbleiterbauelemente Kühlkörper in der Form von in Längsrichtung durchströmbaren Hohlkammern mit eingesetzten
Kühlrippen, die aus zwei stranggepreßten etwa U-förmigen Teilprofilen
aus Aluminium bestehen, deren außenliegende Profilwände stirnseitig jeweils in der Art von Nut und Feder ineinandergreifen. Dabei ist
jeweils an einer dieser Profilwände eines solchen Teilprofiles eine Nut und an der Wand des anderen Teilprofiles eine Stegleiste angeformt. Die eigentliche
Verbindung der beiden vorzugsweise identischen Teilprofile erfolgt jedoch über stegartige, Hohlkammern aufweisende Kühlrippen, die
mit ihren entsprechend ausgebildeten, etwa U-förmigen Enden in entsprechenden Nuten an den Innenseiten der Teilprofile eingesteckt und durch
entsprechenden Preßdruck auf beide Teilprofile in diesen Nuten klemmend eingepreßt gehalten sind. Wegen des dazu notwendigen hohen
Preßdruckes ist es in der Praxis jedoch nicht möglich, solche Kühlkörper in ausreichend großen Längen herzustellen. Es können daher nur relativ
kurze Kühlkörpereinheiten als Profilabschnitte hergestellt werden.
Bekannt sind sowohl aus der DE-PS 25 02 472 als auch aus der DE-PS
35 18 310 Herstellungsverfahren für halboffene Kühlkörper, bei denen die
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Kühlrippen auf einer Grundplatte in entsprechenden Aufnahmenuten eingepreßt
gehalten sind. Rollenartige Preßwerkzeuge wirken dabei zwischen den einzelnen Kühlrippen auf die Zwischenstege an der Grundplatte
und pressen dabei Material in benachbarte Rippenräume an den Kühlrippen ein. Auf diese Weise lassen sich jedoch nur halboffene Kühlkörper
herstellen. Die Kühlrippenabstände können wegen der Montageart nicht beliebig eng gesetzt werden.
Aus der DE-PS 34 15 554 ist ein Verfahren zur Herstellung von ebenfalls
&iacgr;&ogr; halboffenen Kühlkörpern bekannt, bei dem im Querschnitt etwa T-förmige
Teilprofile aus Metall mit am Kopfsteg an- bzw. eingeformten Nuten und Stegen eine Steckverbindung erfolgt, die durch Kaltpreßverschweißen in
Querrichtung zu dieser Verbindung jeweils festgesetzt wird. Für eine solche Kaltpreßverschweißung sind jedoch außerordentlich hohe Preßdrücke
erforderlich, die sich nur auf relativ kurzen Längen mit herkömmlichen Werkzeugen aufbringen lassen. Beim Kaltpreßschweißen erfolgt eine
atomare Annäherung der sich berührenden Oberflächen durch hohen Anpreßdruck. Durch die dabei auftretende Relativbewegung bzw. Oberflächenvergrößerung
an den Trennlinien wird in der Regel die Oxidhaut zerstört und eine Schweißverbindung ermöglicht. Die hohen Preßdrücke erfordern
bei der Herstellung solcher Kühlkörper jedoch noch zusätzlich eine Innenabstützung, die sich nur bei halboffenen Kühlkörpern überhaupt
verwirklichen läßt. Als nachteilig erweisen sich dabei innere Kühlrippen, die die Zugänglichkeit für die Abstützung erschweren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Kühlkörper der eingangs genannten Art vorzugsweise in hohler Profilbauweise, aber auch in
halboffener Bauweise vorzuschlagen mit guter Wärmeleitfähigkeit, ausreichender Verwindungssteifigkeit und Festigkeit. Aufgabe der
Erfindung ist es ebenfalls, dafür geeignete Teilprofile vorzuschlagen.
Gelöst wird die Erfindungsaufgabe mit einem Kühlkörper nach Anspruch
1. Mit den Ansprüchen 2 und 3 werden geeignete Teilprofile zur Herstellung solcher Kühlkörper vorgeschlagen. Mit geringer Zahl an
unterschiedlichen, jedoch systemgleichen Teilprofilen lassen sich unterschiedliche Bauhöhen von Kühlkörpern verwirklichen.
Kühlkörper der erfindungsgemäßen Art lassen sich in sehr großen Längen
mit relativ geringem fertigungstechnischem Aufwand herstellen. Bei
Bedarf werden die Kühlkörperstränge in kürzere Abschnitte aufgeteilt.
Bereits bei der Montage sind die jeweils notwendigen Teilprofile
. zumindest teilweise gegeneinander fixiert, so daß zusätzliche Haltevorrichtungen entfallen können. Nach der Montage der Teilprofile
gegeneinander erfolgt an den Verbindungsseiten der Kühlkörper bzw. der Kühlkörperstränge eine Verpressung bzw. Verformung der nach außen
vorstehenden Nutwandungen, die zu einer sehr innigen, mechanisch festen und den Wärmedurchgang begünstigenden Verbindung mit den
&iacgr;&ogr; benachbarten Stegleisten der entsprechenden Teilprofile führt. Diese
sowohl für geschlossene als auch für halboffene Kühlkörper anwendbare Verbindungstechnik beeinflußt nicht die Art und die Anordnung der
inneren Kühlrippen, deren Gestaltung damit aus dieser Sicht zumindest frei wählbar ist. Die notwendigen Teilprofile lassen sich kostengünstig als
Strangpreßprofile aus Aluminiumlegierungen herstellen.
Bei Kühlkörpern nach den Ansprüchen 5 und 6 wird eine mögliche Durchbiegung
ihrer erforderlichen glatten und ebenen Kontaktflächen vermieden.
Mit Teilprofilen nach den Ansprüchen 7 und 8 lassen sich Kühlhohlkörper
herstellen, bei denen die der Verbindung dienenden Teilprofilwände nach einer glättenden Bearbeitung die Kontaktfläche für die Anlage eines
Halbleiterbauelementes bilden. Dadurch wird die Wärmeleitung in einem solchen Kühlkörper begünstigt, da die Wärmeströme durch die äußeren,
senkrecht zur Kontaktfläche stehenden Profilwandabschnitte und die dazu parallelen Teilprofilwandabschnitte verlaufen.
Anhand abgebildeter Ausführungsbeispiele werden das erfindungsgemäße
Verfahren und danach hergestellte Kühlkörper näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen aus zwei gleichen Schalenprofilen
hergestellten Kühlkörper, wobei die linke Seite die Montagestellung vor dem Verpressen und die rechte Seite
die Verbindung der Profile nach der Verpressung zeigt,
Fig. 2 einen Querschnitt mit gleichen Montagesituationen eines
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hohlen Kühlkörpers aus zwei unterschiedlichen Schalenprofilen mit zu einer Seite an einem Schalenprofil nach außen
zusätzlich angeordneten Kühlrippen,
Fig. 3 einen Querschnitt in entsprechenden Montageanordnungen
durch einen Kühlkörper aus drei Schalenprofilen unter Bildung von zwei Hohlkammern,
Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung durch einen Kühlkörper mit drei
&iacgr;&ogr; Hohlkammern,
Fig. 5 u. 6 vergrößerte Darstellungen der beiden in den vorherigen
Ausführungen verwendeten Schalenprofile,
Fig. 7 in einer Schnittdarstellung den vergrößerten Bereich einer
Verbindungsstelle zweier Schalenprofile nach der Verpressung,
Fig. 8 einen Schnitt durch einen aus drei Hohlkammern bestehen-
den Kühlkörper mit einer zusätzlichen Spannverbindung,
Fig. 9 einen Querschnitt durch die Montageanordnung mehrerer
Teilprofile vor der Verpressung an den Verbindungsseiten und
Fig. 10 einen entsprechenden Querschnitt der Anordnung in Figur 9
nach der Verpressung der nach außen abstehenden Stege in die entsprechenden zugehörigen Nuten.
Mit Teilprofilen 1 und 2 aus einer Aluminiumlegierung gemäß den Figuren
5 und 6 lassen sich Kühlkörper bzw. Kühlkörperstränge mit einer oder mehreren Hohlkammern herstellen, wie sie beispielsweise in den Figuren
1 bis 4 dargestellt worden sind. Teilprofile 1 gemäß Figur 6 besitzen einen etwa L-förmigen Querschnitt. Eine die jeweilige Kontaktfläche für ein zu
kühlendes nicht dargestelltes Halbleiterelement bildet die mit der Ziffer 11
bezeichnete erste Profilwand, an der senkrecht dazu die zweite Profilwand 12 angeformt ist. An der Innenseite der ersten Profilwand 11 sind im
Abstand zueinander Kühlrippen 13 angeformt, die etwa parallel zur zwei-
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ten Profilwand 12 angeordnet sind. Sowohl an der freien Stirnseite der
ersten Profilwand 11 als auch an der Stirnseite der zweiten Profilwand 12
sind nach außen vorstehend Stege 111 und 121 angeformt, die gleichzeitig die Wandfläche für eine benachbart angeordnete entsprechend ausgebildete
Nut 112 bzw. 122 bilden.
Mit zwei solcher Teilprofile 1 gemäß Figur 6, die gegeneinander um 180
Grad versetzt montiert werden, läßt sich ein Kühlkörper gemäß Figur 1 herstellen. In dieser Anordnung werden dazu, wie auf der linken Seite der
&iacgr;&ogr; Figur 1 angedeutet, die beiden Teilprofile 1 gegeneinander eingerichtet,
wobei die Stegleisten 111 und 121 des Teilprofiles 1 in die Nuten 112 und
122 des anderen Schalenprofiles 1 zumindest teilweise formschlüssig eingreifen,
wobei bereits eine Fixierung dieser beiden Schalenprofile 1 gegeneinander erfolgt. Zusätzlich greifen noch die Stegleisten 123 in die
entsprechenden Nuten 122 ein. In dieser vorläufig fixierten Montageanordnung
erfolgt quer zur Längsrichtung der Teilprofilanordnung eine Verpressung der Stegleisten 112 und 121 in den zugehörigen Nuten 122 und
112. Dadurch erfolgt eine sehr innige und sich verklammernde Verbindung
unter Materialverformung. In vorteilhafter Weise können die Nuten 112 und 122 geringfügig hinterschnitten sein, so daß die ebenfalls in ihrem
Kopfbereich abgerundet verbreiterten Stegleisten 111 und 121 mit geringer Kraftaufwendung in diesen Nuten fixierbar sind.
Kühlkörper mit mehreren Hohlkammern und einer eventuellen endseitigen
halboffenen Kammer gemäß den Figuren 2 bis 4 lassen sich beim zusätzlichen Einsatz von im Querschnitt etwa Z-förmigen Teilprofilen 2 gemäß
Figur 5 herstellen. Solche Profile weisen eine Profilwand 21 auf, an der vorzugsweise zu beiden Seiten beabstandet die Kühlrippen 24 und 25
angeformt sind. An den Enden der Profilwand 21 sind jeweils zu verschiedenen Seiten senkrecht die Profilwände 22 und 23 angeformt. Sowohl die
Profilwand 21 als auch die Profilwände 22 und 23 weisen wiederum abstehend die zur Verbindung notwendigen Stegleisten 211, 221 und den
Steg 233 auf, denen benachbart jeweils wiederum die entsprechend ausgebildeten Nuten 212, 222, 232 und 234 zugeordnet sind. Auch an diesem
Teilprofil 2 sind wiederum weitere Stegleisten 223 und Nuten 213 vorgesehen. Solche Schalenprofile 2 lassen sich sowohl untereinander als
auch mit Schalenprofilen 1 montieren und durch Verpressen miteinander verbinden.
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In Figur 8 ist ein Kühlkörper gemäß dem Aufbau in Figur 5 angedeutet,
dessen außenliegende Teilprofile 1 im Bereich ihrer Außenwandungen 11
durch einen oder mehrere Nietbolzen 7 verbunden sind, deren Köpfe 71 und 72 in Senkbohrungen 14 in diesen Profilwänden 11 aufgenommen
sind. Mit diesen Nietbolzen 7 wird die Verbindung verstärkt und sichergestellt, daß keine Durchbiegung dieser Profilwände 11, die Kontaktflächen
bilden können, erfolgt.
&iacgr;&ogr; Insbesondere bei Kühlkörpern gemäß Figur 8 ist es möglich, planparallele
Kontaktflächen dadurch zu schaffen, daß Teilprofile 1 und 2 eingesetzt werden, bei denen zumindest mittig jeweils eine oder mehrere Kühlrippen
13' bzw. 25' geringfügig länger sind als die benachbarten Kühlrippen 13
und 25, so daß sichergestellt ist, daß aufgrund der Spannverbindung über die Bolzen 7 jeweils die benachbarten Profilwände 11 bzw. 21 der Teilprofile
1 und 2 an diesen vorstehenden Rippen anliegen. Die Teilprofile können bei einer solchen Konstruktion außen an den Kontaktflächen
feinst gefräst werden, so daß planparallele Flächen entstehen, die zumindest mittig gesichert abgestützt sind.
Im Prinzip ist eine solche innere Abstützung der Kühlkörper auch ohne die
zusätzlichen Spannverbindungen möglich, da die äußeren Preßverbindungen in Zugrichtung so belastbar sind, daß sie aufgrund der inneren
Abstützung im Randbereich auftretende Zugkräfte aufnehmen können.
Zur Herstellung eines Hohlkammerprofilkörpers gemäß Figur 10 werden
im Querschnitt L-förmige Teilprofile 3 und im Querschnitt Z-förmige Teilprofile 4 in der in Figur 9 gezeigten Stellung angeordnet bzw. vormontiert.
Die beiden außenliegenden L-förmigen Teilprofile 3 weisen an der Profilwand 31 am Ende eine Stegleiste 311 und unmittelbar benachbart die
Nuten 312 und 313 auf. An der anderen Profilwand 32 ist stirnseitig eine Nut 322 ausgebildet, deren die Nutwand bildender Steg 321 nach außen
absteht. Die mit einem solchen Teilprofil 3 verbindbaren anderen Teilprofile
4 bestehen aus der mittleren Profilwand 41 mit den senkrecht an beiden Seiten angeformten Kühlrippen und den endseitig angeordneten Profilwänden
42 und 43. Dabei sind stirnseitig an den Profilwänden 42 und 43 wiederum Nuten 422 und 432 vorgesehen, die von den nach außen abstehenden
Stegleisten 421 bzw. 433 begrenzt werden. In diese Nuten 422
und 432 greifen jeweils die Stegleisten 311 und 411 benachbarter Teilprofile
3 bzw. 4 ein.
Durch Verbiegen bzw. Verpressen der nach außen abstehenden Stege 321 und 421 in die jeweiligen Nuten 431 und 312 der benachbarten Teilprofile,
beispielsweise durch Rollen oder Prägevorgänge, erfolgt eine endgültige und innige Verklammerung der Teilprofile 3 und 4 miteinander.
Eine Verbindungsseite eines auf diese Weise hergestellten Hohlkammerkühlprofiles
entsprechend Figur 10 bildet nach einer entsprechenden &iacgr;&ogr; spanabhebenden Bearbeitung die ebene und glatte Kontaktfläche für ein
mit der Ziffer 5 angedeutetes Halbleiterbauelement, welches beispielsweise mit Schrauben 6 befestigt sein kann. In dieser Darstellung sind die
in die entsprechenden Nuten verpreßten Stege jeweils mit den Ziffern 421' und 433' angedeutet.
-8-Zusammenstellung der Bezugszeichen
1
|
Teilprofil |
11 |
Profilwand |
111 |
Stegleiste |
112 |
Nut |
113 |
Nut |
12 |
Profilwand |
121 |
Steg |
121' |
verformter Steg |
122 |
Nut |
123 |
Stegleiste |
13, 13' |
Kühlrippen |
14 |
Senkbohrung |
2 |
Teilprofil |
21 |
Profilwand |
211 |
Stegleiste |
212 |
Nut |
213 |
Nut |
22 |
Profilwand |
221 |
Steg |
222 |
Nut |
223 |
Stegleiste |
23 |
Profilwand |
231 |
Stegleiste |
232 |
Nut |
233 |
Steg |
234 |
Nut |
235 |
Nut |
24 |
Kühlrippe |
25, 25' |
Kühlrippe |
3 |
Teilprofil |
31 |
Profilwand |
311 |
Stegleiste |
312 |
Nut |
313 |
Nut |
32 |
Profilwand |
321 |
Steg |
322 |
Nut |
4 |
Teilprofil |
41 |
Profilwand |
411 |
Stegleiste |
412 |
Nut |
42 |
Profilwand |
421,421' |
Stegleiste |
422 |
Nut |
43 |
Profilwand |
431 |
Stegleiste |
432 |
Nut |
433, 433' |
Steg |
434 |
Nut |
-9-
Halbleiterbauelement
Schraubbefestigung
7 |
Nietbolzen |
71 |
Kopf |
72 |
Kopf |