-
Gegenstand
der Erfindung ist eine wäßrige Dispersion zum
chemisch-mechanischen Polieren von Metallfilmen, die Aluminiumoxid
enthält.
-
Integrierte
Schaltungen bestehen aus Millionen von aktiven Bauelementen, die
in oder auf einem Siliciumsubstrat ausgebildet sind. Die anfangs
voneinander isolierten aktiven Bauelemente werden miteinander zu
funktionellen Schaltungen und Komponenten verbunden. Die Verbindung
der Bauelemente erfolgt über bekannte Mehrebenenverdrahtungsmittel.
Verdrahtungsstrukturen enthalten normalerweise eine erste Metallisierungsschicht,
eine Verdrahtungsschicht, eine zweite Metallisierungsebene und zuweilen
eine dritte und nachfolgende Metallisierungsebene. Zur Isolierung
der verschiedenen Metallisierungsebenen in einem Siliciumsubstrat
werden dielektrische Zwischenschichten verwendet, wie beispielsweise
dotiertes Siliciumdioxid (SiO2) oder Tantalnitrid
mit kleiner Dielektrizitätskonstante. Die elektrischen
Verbindungen zwischen verschiedenen Verdrahtungsebenen werden durch
metallisierte Durchkontaktierungen erzeugt.
-
Auf ähnliche
Art und Weise werden Metallkontakte und -durchkontaktierungen zur
Ausbildung von elektrischen Verbindungen zwischen Verdrahtungsebenen
verwendet. Die Metalldurchkontaktierungen und -kontakte können
mit verschiedenen Metallen und Legierungen gefüllt sein,
beispielsweise Kupfer (Cu) oder Wolfram (W). In den Metalldurchkontaktierungen
und -kontakten wird im allgemeinen eine Barriereschicht, beispielsweise
aus Titannitrid (TiN), Titan (Ti), Tantal (Ta), Tantalnitrid (TaN)
oder Kombinationen davon, verwendet, damit die Metallschicht auf
dem SiO2-Substrat haftet. Auf der Kontaktebene
fungiert die Barriereschicht als Diffusionsbarriere, die Reaktionen
zwischen der Metallfüllung und dem SiO2 verhindert.
-
Ein
Halbleiterfertigungsverfahren umfaßt im allgemeinen einen
CMP-Schritt (CMP = chemisch-mechanisches Polieren), bei dem überschüssiges
Metall abgetragen wird. Es ist wünschenswert, daß die
beim chemisch-mechanischen Polieren verwendeten Dispersionen eine
erhöhte Metallfilm/Barriereschicht-Selektivität aufweisen.
-
Zu
diesem Zweck werden normalerweise Aluminiumoxid enthaltende Dispersionen
verwendet. Nachteilig ist an diesen Dispersionen, daß sie
im pH-Bereich zwischen 3 und 7 häufig wenig stabil sind.
Es kann Ausflockung auftreten, was die Erzielung eines reproduzierbaren
Polierergebnisses unmöglich macht. Des weiteren kann die
Selektivität zwischen Barriereschicht und Metallfilm unzureichend
sein und Überpolieren auftreten.
-
In
der
US 6,585,786 wird
eine Poliersuspension beschrieben, die mindestens ein Polierkorn,
ein Oxidationsmittel und eine basische Aminosäureverbindung
enthält. Die Suspension hat einen pH-Wert von mindestens
3, aber höchstens 9. Die Suspension sollte die Unterdrückung
von „Dishing"- und Erosionsphänomenen ermöglichen,
die beim chemisch-mechanischen Polieren (CMP) eines auf Kupfer basierenden
Metallfilms bei der Ausbildung einer vergrabenen Verdrahtung aus
einem auf Kupfer basierenden Metall auf einem Barrieremetallfilm
aus einem auf Tantal basierenden Metall aufzutreten pflegen. Beispiele
für Polierkörner, die in der Poliersuspension
enthalten sein können, sind Aluminiumoxide wie alpha-Aluminiumoxid,
theta-Aluminiumoxid, gamma-Aluminiumoxid und pyrogen hergestelltes
Aluminiumoxid. Es wird nur ein Beispiel angegeben, bei dem eine
Dispersion von theta-Aluminiumoxid zum Polieren verwendet wird.
In der
US 6,585,786 wird
nicht zwischen verschiedenen Aluminiumoxidarten unterschieden, was
zu der Schlußfolgerung führt, daß jede
Art von Aluminiumoxid das technische Problem löst.
-
In
der
US 6,471,884 wird
ein Verfahren zum Planarisieren oder Polieren der Oberfläche
einer Speicher- oder Festplatte beschrieben, welches das Abschleifen
mindestens eines Teils der Oberfläche mit einer Polierzusammensetzung,
die ein Oxidationsmittel aus der Gruppe bestehend aus Persulfaten
und Peroxiden, eine Aminosäure, Wasser und ein Abrasiv
enthält. Bei dem Abrasiv kann es sich um Aluminiumoxid
handeln. In der
US 6,471,884 wird
nicht zwischen verschiedenen Aluminiumoxidarten unterschieden, was
zu der Schlußfolgerung führt, daß jede
Art von Aluminiumoxid das technische Problem löst.
-
In
der
US 6,593,239 werden
eine Suspension zum chemisch-mechanischen Polieren, die einen Filmbildner,
ein Oxidationsmittel, einen Komplexbildner und ein Abrasiv enthält,
und ein Verfahren zur Verwendung der Suspension zum chemisch-mechanischen
Polieren zum Abtragen von Kupferlegierung, Titan und Titannitrid
enthaltenden Schichten von einem Substrat beschrieben. Bei dem Abrasiv
kann es sich um gefälltes Aluminiumoxid, pyrogen hergestelltes
Aluminiumoxid und Mischungen davon handeln. Es wird nicht zwischen
den verschiedenen Arten von Aluminiumoxid und den verschiedenen
Arten von Additiven unterschieden. Gemäß der
US 6,593,239 kann die Abtragung
von Kupferlegierung, Titan und Titannitrid enthaltenden Schichten
von einem Substrat mit jeder beliebigen Kombination von Abrasiv
und Additiv erreicht werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Dispersion,
die eine gute Stabilität aufweist und bei CMP-Prozessen
eine erhöhte Metallabtragungsrate im Verein mit einer kleinen
Barriereschichtabtragungsrate aufweist.
-
Die
Aufgabe wird gelöst durch eine wäßrige
Dispersion mit einem pH-Wert zwischen 3 und 7, enthaltend 1 bis
35 Gew.-% eines Abrasivs, bei dem es sich um pyrogen hergestelltes
Aluminiumoxid mit einer spezifischen Oberfläche von 50
bis 200 m2/g und einem mittleren Aggregatdurchmesser
von weniger als 200 nm handelt.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der
mittlere Aggregatdurchmesser 70 bis 150 nm.
-
Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform weisen mindestens
90% der Aggregate einen Durchmesser von weniger als 500 nm auf.
-
Bei
der Herstellung des pyrogen hergestellten Aluminiumoxids wird eine
Aluminiumverbindung in einer Wasserstoff-Sauerstoff-Flamme hydrolysiert.
Bei dem Verbrennungsprozeß bilden sich ungefähr
kugelförmige schmelzflüssige Teilchen, deren Durchmesser
durch die Verfahrensparameter variiert werden. Diese schmelzflüssigen
Metalloxidkügelchen, die als Primärteilchen bezeichnet
werden, verschmelzen durch Kollisionen an ihren Berührungspunkten
miteinander zu verzweigten, dreidimensionalen kettenartigen Aggregaten.
Zum Aufbrechen der Aggregate ist ein beträchtlicher Kraftaufwand
notwendig. Beim Abkühlen und Auffangen erleiden die Aggregate
weitere Kollisionen, die zu einer bestimmten mechanischen Verhakung
unter Bildung von Agglomeraten führen kann. Es wird angenommen,
daß Agglomerate durch van-der-Waals-Kräfte lose
zusammengehalten werden und durch sachgerechtes Dispergieren in
einem geeigneten Medium wieder entagglomeriert werden können.
-
Das
erfindungsgemäße pyrogen hergestellte Aluminiumoxid
liegt in Form von Aggregaten von Primärteilchen vor. Die
Primärteilchen sind nicht porös. Die Oberflächen
dieser Primärteilchen weisen Hydroxylgruppen auf.
-
Nach
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
das pyrogen hergestellte Aluminiumoxid eine spezifische Oberfläche
von 55 bis 75 m2/g und vorzugsweise 60 bis
70 m2/g auf.
-
Das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid enthält vorzugsweise
als kristalline Phasen neben gamma-Aluminiumoxid und/oder theta-Aluminiumoxid
mindestens 30% delta-Aluminiumoxid. Die Prozentangaben beziehen
sich auf die Summe der kristallinen Bestandteile. Die Gehalte der
kristallinen Phasen werden durch Röntgenbeugungsanalyse
bestimmt. Andere Phasen lassen sich mit dieser analytischen Methode
nicht nachweisen. Der delta-Aluminiumoxid-Gehalt kann vorzugsweise
70 bis 95% betragen. Neben den kristallinen Modifikationen delta-,
gamma- und theta-Aluminiumoxid kann das pyrogen hergestellte Aluminiumoxid
auch amorphe Aluminiumoxidbestandteile enthalten. Der Gehalt an
amorphem Aluminiumoxid beträgt vorzugsweise weniger als
5 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die Gesamtmenge des pyrogen hergestellten Aluminiumoxids. Die
Gehalte an amorphem Aluminiumoxid können aus einem Röntgenbeugungsdiagramm
abgeschätzt werden. Des weiteren kann ein pyrogenes Aluminiumoxid
mit einem Gehalt an delta-Aluminiumoxid von 30 bis 40%, einem Gehalt
an theta-Aluminiumoxid von 0 bis 5% und einem Gehalt an gamma-Aluminiumoxid
von 60 bis 70%, jeweils bezogen auf die Summe der kristallinen Bestandteile,
besonders vorteilhaft sein.
-
Es
kann ferner vorteilhaft sein, wenn die Stampfdichte des pyrogen
hergestellten Aluminiumoxids 10 bis 200 g/l beträgt. Ein
Bereich von 35 bis 135 g/l kann besonders bevorzugt sein. Es wird
beobachtet, daß das pyrogen hergestellte Aluminiumoxid
in diesem Bereich besonders leicht in wäßrige
Medien eingearbeitet werden kann.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist das pyrogen
hergestellte Aluminiumoxid eine spezifische Oberfläche
von 85 bis 115 m2/g auf. Die Stampfdichte
gemäß DIN EN ISO 787/11, Aug. 1983, beträgt
vorzugsweise 50 ± 10 g/l, und der Al2O3-Gehalt, bezogen auf gezündete
Substanz, beträgt vorzugsweise > 99,6 Gew.-%.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist das pyrogen
hergestellte Aluminiumoxid eine spezifische Oberfläche
von 120 bis 140 m2/g und eine Sears-Zahl
von mehr als 8 ml/2 g auf. Vorzugsweise erlaubt das pyrogen hergestellte
Aluminiumoxid keine Endpunktsdetektion bei der Dibutylphthalatabsorption, gemessen
mit einer Portion mit einem Gewicht von 16 g.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid aus Aggregaten von Primärteilchen
mit einer BET-Oberfläche von 150 bis 170 m2/g
und einer Dibutylphthalatabsorption von 50 bis 450 g/100 g pyrogen
hergestelltes Aluminiuoxid und zeigt auf hochaufgelösten TEM-Aufnahmen
nur kristalline Primärteilchen.
-
Das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid kann im Rötngendiffraktogramm
Signale von gamma-, theta- und/oder delta-Aluminiumoxid aufweisen,
wobei das Signal von gamma-Aluminiumoxid im allgemeinen am intensivsten
ist.
-
Die
erfindungsgemäße Dispersion kann ein weiteres
Metalloxid-Abrasiv aus der Gruppe bestehend aus Siliciumdioxid,
Ceroxid, Zirconiumoxid, Titandioxid, Mischoxiden davon und Mischoxiden
jedes der Metalloxide mit Aluminiumoxid enthalten.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem pyrogen hergestellten Aluminiumoxid um das
einzige Abrasiv in der Dispersion.
-
Das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid kann in der Dispersion vorzugsweise
in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-% vorliegen. Besonders bevorzugt
liegt das pyrogen hergestellte Aluminiumoxid in einer Menge von
etwa 3 bis 25 Gew.-%, z. B. etwa 5 bis 20 Gew.-% oder auch sogar
etwa 6 bis 15 Gew.-%, vor. Alternativ dazu kann das Abrasiv ganz
oder teilweise auf oder im Polierpad fixiert sein.
-
Der
pH-Wert der Dispersion beträgt 3 bis 7, vorzugsweise 3,5
bis etwa 6,5 und ganz besonders bevorzugt 4 bis 5,1. Der pH-Wert
der erfindungsgemäßen Dispersion kann mit einer
beliebigen bekannten Säure oder Base eingestellt werden.
Bevorzugt ist jedoch die Verwendung einer metallionenfreien Säure
oder Base, wie Ammoniumhydroxid und Aminen oder Salpetersäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure oder organischen Säuren,
damit keine unerwünschten Metallkomponenten eingeschleppt
werden. Vorzugsweise verwendete organische Säuren sind
Carbonsäuren der allgemeinen Formel CnH2n+1CO2H, worin n
= 0–6 oder n = 8, 10, 12, 14, 16, oder Dicarbonsäuren
der allgemeinen Formel HO2C(CH2)nCO2H, worin n =
0–4, oder die Salze der oben aufgeführten Säuren
oder Mischungen der oben aufgeführten Säuren und
der Salze davon.
-
Die
erfindungsgemäße wäßrige Dispersion
kann ferner eine Hydroxycarbonsäure enthalten. Die Hydroxycarbonsäure
ist vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Citronensäure,
Milchsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure,
Oxalsäure und Mischungen davon ausgewählt. Die
Menge der Hydroxycarbonsäure in der Dispersion beträgt
0,05 bis 3 Gew.-%.
-
Die
erfindungsgemäße wäßrige Dispersion
kann ferner eine Aminocarbonsäure enthalten. Die Aminocarbonsäure
ist vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Alanin, Alaninderivaten,
Arginin, Argininderivaten, Glycin, Glycinderivaten, Histidin, Histidinderivaten,
Isoleucin, Isoleucinderivaten, Leucin, Leucinderivaten, Lysin, Lysinderivaten,
Serin, Serinderivaten, Threonin, Threoninderivaten, Valin und Valinderivaten
ausgewählt.
-
Besonders
bevorzugt ist Glycin oder Alanin. Die Menge der Aminocarbonsäure
beträgt 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der erfindungsgemäßen Dispersion.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält
die wäßrige Dispersion eine Hydroxycarbonsäure
in einer Menge von 0,005 bis 3 Gew.-% und eine Aminocarbonsäure
in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Dispersion.
-
Die
erfindungsgemäße wäßrige Dispersion
kann ferner 0,3 bis 20 Gew.-% eines Oxidationsmittels enthalten.
Bei dem Oxidationsmittel kann es sich um Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat
oder Natriumpersulfat handeln. Als Oxidationsmittel ganz besonders
bevorzugt ist Wasserstoffperoxid.
-
Die
erfindungsgemäße wäßrige Dispersion
kann ferner einen Oxidationsaktivator enthalten. Als Oxidationsaktivatoren
kommen Metallsalze von Ag, Co, Cr, Cu, Fe, Mo, Mn, Ni, Os, Pd, Ru,
Sn, Ti, V und Mischungen davon in Betracht. Geeignet sind außerdem
Carbonsäuren, Nitrile, Harnstoffe, Amide und Ester. Besonders
bevorzugt ist Eisen(II)-nitrat. Je nach Oxidationsmittel und Polieraufgabe
kann die Konzentration des Oxidationskatalysators im Bereich zwischen
0,001 und 2 Gew.-% variiert werden. Der Bereich kann besonders bevorzugt
zwischen 0,01 und 0,05 Gew.-% liegen.
-
Die
erfindungsgemäße wäßrige Dispersion
kann ferner einen Korrosionsinhibitor enthalten. Geeignete Korrosionsinhibitoren,
die in der erfindungsgemäßen Dispersion in einem
Anteil von 0,001 bis 2 Gew.-% vorliegen können, umfassen
die Gruppe stickstoffhaltiger Heterocyclen, wie Benzotriazol, substituierte
Benzotriazole, substituierte Pyrazine, substituierte Pyrazole, Glycin
und Mischungen davon.
-
Die
Dispersion kann ferner durch Zusatz von 0,001 bis 10 Gew.-% mindestens
eines oberflächenaktiven Stoffs, der nichtionischer, kationischer,
anionischer oder amphoterer Art ist, stabilisiert sein, beispielsweise gegen
Absetzen und Ausflockung des pyrogen hergestellten Aluminiumoxids.
-
Eine
spezielle Ausführungsform der Erfindung ist eine wäßrige
Dispersion, bei der das pyrogen hergestellte Aluminiumoxid
- – in einer Konzentration von 5–20
Gew.-%, bezogen auf die Dispersion, vorliegt und
- – eine spezifische Oberfläche von 55 bis 75
m2/g und einen mittleren Aggregatdurchmesser
von 70 bis 150 nm aufweist,
- – ferner enthaltend Glycin und/oder Alanin in einer
Menge von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Dispersion.
-
Eine
andere spezielle Ausführungsform der Erfindung ist eine
wäßrige Dispersion, bei der das pyrogen hergestellte
Aluminiumoxid
- – in einer Konzentration
von 5–20 Gew.-%, bezogen auf die Dispersion, vorliegt und
- – eine spezifische Oberfläche von 85 bis 110
m2/g und einen mittleren Aggregatdurchmesser
von 70 bis 150 nm aufweist,
- – ferner enthaltend Glycin und/oder Alanin in einer
Menge von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Dispersion.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der Dispersion mit Dispergier- und/oder Mahlvorrichtungen, die einen
Energieeintrag von mindestens 200 kJ/m3 bewirken.
Hierzu zählen Systeme nach dem Rotor-Stator-Prinzip, zum
Beispiel Ultra-Turrax-Maschinen, oder Rührwerkskugelmühlen.
Höhere Energieeinträge sind mit einem Planetenkneter/-mischer
möglich. Die Wirksamkeit dieses Systems ist jedoch mit einer
ausreichend hohen Viskosität der bearbeiteten Mischung
verbunden, um die benötigten hohen Scherenergien zum Zerteilen
der Teilchen einzubringen.
-
Bei
diesen Vorrichtungen werden zwei unter hohem Druck stehende vordispergierte
Suspensionsströme über eine Düse entspannt.
Die beiden Dispersionsstrahlen treffen exakt aufeinander, und die
Teilchen mahlen sich selbst. Bei einer anderen Ausführungsform
wird die Vordispersion ebenfalls unter hohen Druck gesetzt, jedoch
erfolgt die Kollision der Teilchen gegen gepanzerte Wandbereiche.
Die Operation kann beliebig oft wiederholt werden, um kleinere Teilchengrößen
zu erhalten.
-
Die
Dispergier- und Mahlvorrichtungen können auch in Kombination
verwendet werden. Oxidationsmittel und Additive können
während des Dispergierens zu verschiedenen Zeitpunkten
zugegeben werden. Es kann auch vorteilhaft sein, beispielsweise
die Oxidationsmittel und Oxidationsaktivatoren nicht vor dem Ende des
Dispergierens einzutragen, gegebenenfalls mit geringem Energieeintrag.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Dispersion zum chemisch-mechanischen Polieren von leitfähigen
Metallfilmen. Dabei kann es sich um Filme aus Kupfer, Aluminium,
Wolfram, Titan, Molybdän, Niob und Tantal handeln.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Dispersion zum chemisch-mechanischen Polieren von auf eine isolierende
Barrierieschicht aufgebrachten leitfähigen Metallfilmen.
Die Metallfilme enthalten die Metalle Kupfer, Aluminium, Wolfram,
Titan, Molybdän, Niob und Tantal. Die Barriereschichten
können beispielsweise aus Siliciumdioxid oder Tantalnitrid
bestehen.
-
Beispiele:
-
Pyrogen hergestellte Aluminiumoxidpulver:
-
P-1:
-
Spezifische
Oberfläche (BET): 100 m2/g
Stampfdichte
gemäß DIN EN ISO 787/11, Aug. 1983: 50 g/l
Feuchtigkeit
(2 Stunden bei 105°C): < 5,0
Gew.-%
Glühverlust (82 Stunden bei 1000°C),
bezogen auf die 2 Stunden bei 105°C getrocknete Substanz: < 3,0 Gew.-%
pH-Wert
(4%ige Dispersion in Wasser): 4,5–5,5
Al2O3-Gehalt, bezogen auf geglühte Substanz: > 99,6 Gew.-%
Siebrückstand
(nach Mocker, 45 μm) gemäß DIN EN ISO
787/18, Apr. 1984: < 0,050
Gew.-%
-
P-2:
-
Das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid P-2 wurde folgendermaßen
hergestellt: 4,5 kg/h AlCl3 werden verdampft.
Die Dämpfe werden mittels Inertgas in eine Mischkammer überführt.
Getrennt hiervon werden 2,6 Nm3/h Wasserstoff
und 5,25 Nm3/h Primärluft in die
Mischkammer eingebracht. Die Reaktionsmischung wird in einem Zentralrohr
einem Brenner zugeführt und gezündet. Die Austrittsgeschwindigkeit
der Reaktionsmischung aus dem Brenner beträgt 34,7 m/s.
Dabei brennt die Flamme in eine wassergekühlte Reaktionskammer.
Zusätzlich werden 16 Nm3/h Sekundärluft
in die Reaktionskammer eingebracht. Das gebildete Pulver wird in
einem nachgeschalteten Filter abgeschieden und dann bei ungefähr
700°C im Gegenstrom mit Luft und Wasserdampf behandelt.
-
Das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid P-2 weist die folgenden physikalisch-chemischen
Daten auf:
Spezifische Oberfläche (BET): 54 m2/g
delta-Al2O3 85%, theta-Al2O3: 5%, gamma-Al2O3 10%
Stampfdichte gemäß DIN
EN ISO 787/11, Aug. 1983: 54 g/l Feuchtigkeit (2 Stunden bei 105°C): < 5,0 Gew.-%
Glühverlust
(82 Stunden bei 1000°C), bezogen auf die 2 Stunden bei
105°C getrocknete Substanz: < 3,0 Gew.-%
pH-Wert (4%ige Dispersion
in Wasser): 6,07
Al2O3-Gehalt,
bezogen auf geglühte Substanz: > 99,60 Gew.-%
Siebrückstand
(nach Mocker, 45 μm) gemäß DIN EN ISO
787/18, Apr. 1984: < 0,050
Gew.-%
-
P-3:
-
In
einem Brenner bekannter Konstruktion werden 320 kg/h vorher verdampftes
Aluminiumtrichlorid zusammen mit 100 Nm3/h
Wasserstoff und 450 Nm3/h Luft verbrannt.
Nach der Flammenreaktion wird das feinteilige Aluminiumoxid mit
großer Oberfläche in einem Filter oder Zyklon
von den ebenfalls gebildeten HCl-Gasen getrennt, wonach jegliche
noch anhaftende HCl-Spuren durch Behandlung mit angefeuchteter Luft
bei erhöhter Temperatur entfernt werden.
-
Das
pyrogen hergestellte Aluminiumoxid P-3 weist die folgenden physikalisch-chemischen
Daten auf:
Spezifische Oberfläche (BET): 121 m2/g
Sears-Zahl: 9,38 ml/2 g (pH 4 bis
9)
pH-Wert (4%ige Dispersion in Wasser): 4,93
Trocknungsverlust:
3,3 Gew.-%
Schüttdichte: 55 g/l
Stampfdichte:
63 g/l
Dibutylphthalatabsorption (DBP-Absorption): nicht meßbar
-
Die
Bestimmung der Sears-Zahl wird in der
EP-A-717008 beschrieben.
-
Dispersionen
-
Die
Dispersionen D-1a, D-2a und D-3a mit einem Feststoffgehalt von jeweils
5 Gew.-% pyrogen hergestelltem Aluminiumoxid P-1, P-2 bzw. P-3 in
Wasser (Tabelle 1) wurden mit Hilfe eines Ultraturrax von IKA hergestellt.
-
Die
Dispersionen D-1b, D-2b und D-3b werden durch Zusatz von 1,3 Gew.-%
Glycin, bezogen auf die Dispersion, zu den Dispersionen D-1a, D-2a
und D-3a hergestellt.
-
Die
Dispersionen D-1c, D-2c und D-3c werden durch Zusatz von 1,3 Gew.-%
Glycin und 7,5 Gew.-% Wasserstoffperoxid, jeweils bezogen auf die
Dispersion, zu den Dispersionen D-1a, D-2a und D-3a hergestellt.
-
Die
Dispersionen D-1d, D-2d und D-3d werden durch Einstellung des pH-Werts
der Dispersionen D-1a, D-2a und D-3a auf pH = 6 hergestellt.
-
Die
Dispersionen D-1e, D-2e und D-3e werden durch Einstellung des pH-Werts
der Dispersionen D-1c, D-2c und D-3c auf pH = 6 hergestellt.
-
Tabelle
1 zeigt die Komponenten der Dispersionen, ihren pH-Wert und ihre
Stabilität. Die Stabilität bezieht sich auf die
Abwesenheit von Sedimentation, Aggregation und Zersetzung von Bestandteilen
der Dispersion.
-
Die
Dispersionen D-1a,b,c, D-2a,b,c und D-3a,b,c zeigen alle eine hervorragende
Stabilität nach 24 Stunden und selbst nach 1 Monat. Dies
wurde auch für Dispersionen mit 10 Gew.-% Aluminiumoxid
und 5 Gew.-% Glycin bestätigt. Dies wurde auch für
Dispersionen mit 20 Gew.-% Aluminiumoxid und 5 Gew.-% Glycin bestätigt.
Dies wurde auch für Dispersionen mit 10 Gew.-% Aluminiumoxid,
2,6 Gew.-% Glycin und 7,5 Gew.-% H2O2 bestätigt.
-
Poliertests
-
Verwendete Dispersionen: D-1c, D-2c, D-3c,
D-1e, D-2e und D-3e
-
Polierwerkzeuge und Polierparameter
-
- Poliermaschine: MECAPOL E460 (STEAG) mit 46-cm-Platen und
6-Zoll-Wafercarrier
- Polierpad: IC1400 (RODEL Corp.); Padkonditionierung mit Diamantsegment
nach jedem polierten Wafer
- Slurry-Rate: 120 ml/min
- Polierparameter: Arbeitsdruck: 10 bis 125 kPa (1,45–18,13
psi); Standard: 45 und 60 kPa; Rückseitendruck 10 kPa; ωp = ωc =
40 UpM; Sweep = 4 cm
- Polierzeit: 2 min
- Nachreinigung: Nach der Politur wurde das Substrat 30 s mit
VE-Wasser gespült und dann in einer Bürstenreinigungsanlage
mit Sprühstrahl und Megaschall-Unterstützung beidseitig
gereinigt und dann trockengeschleudert.
-
Verwendete Wafer
-
- Kupfer: 6-Zoll-Wafer mit ganzflächig 140 nm Oxid,
50 nm TaN und ca. 500 oder 1000 nm PVD-Cu.
- Tantalnitrid: 6-Zoll-Wafer mit ganzflächig 140 nm Oxid
und ca. 100 nm PVD-Tantalnitrid.
-
Auswertung
-
Die
Polierrate wird anhand der Schichtdickendifferenz ermittelt. Die
Schichtdicke von Cu und TaN wird durch Messung des elektrischen
Widerstands der Schicht (Waferprober AVT 110) bestimmt.
-
Die
Polierergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Alle verwendeten
Dispersionen wiesen erhöhte Abtragsraten und gute bis mäßige
Cu:TaN-Selektivität im Verein mit guter Stabilität
auf. Alle Dispersionen wiesen die erwartete Erhöhung der
Abtragsrate bei Erhöhung des Arbeitsdrucks auf. Die Abtragsrate
kann mit Hilfe von maßgeschneidertem pyrogen hergestelltem
Aluminiumoxid fein eingestellt werden, wie für die Dispersionen
D-1c, D-2c und D-3c ersichtlich ist.
-
Bei
Verwendung von Dispersionen mit einem pH-Wert von ungefähr
6 war die Cu:TaN-Selektivität weniger zufriedenstellend.
Diese Dispersionen könnten in einem Vorpolierschritt oder
zum Polieren von TaN alleine verwendet werden. Tabelle 1: Bestandteile der Dispersionen
Beispiel | Aluminiumoxid | KOH | Glycin | H2O2 | pH1) | pH2) | Stabilität2) |
D-1a | P-1 | | | | 4,70 | 4,72 | ++ |
D-1b | P-1 | | x | | 4,76 | 5,03 | ++ |
D-1c | P-1 | | x | x | 4,78 | 4,84 | ++ |
D-1d | P-1 | x | | | 6,00 | 5,88 | ++ |
D-1e | P-1 | x | x | | 6,06 | 5,82 | 0 |
D-2a | P-2 | | | | 4,82 | 5,01 | ++ |
D-2b | P-2 | | x | | 4,78 | 4,80 | ++ |
D-2c | P-2 | | x | x | 4,75 | 4,80 | ++ |
D-2d | P-2 | x | | | 6,00 | 5,85 | + |
D-2e | P-2 | x | x | | 6,04 | 5,83 | 0 |
D-3a | P-3 | | | | 4,90 | 5,00 | ++ |
D-3b | P-3 | | x | | 4,78 | 4,81 | ++ |
D-3c | P-3 | | x | x | 4,75 | 4,79 | ++ |
D-3d | P-3 | x | | | 6,00 | 5,84 | 0 |
D-3e | P-3 | x | x | | 6,00 | 5,82 | 0 |
- 1) nach dem Mischen; 2) nach 24 h
Tabelle 2: Abtragsraten und Selektivitäten Beispiel | Arbeitsdruck | AR
Cu | AR
TaN | Cu:
TaN | Rq a)/nm | Rq/nm | UEb) |
| kPa | nm/min | nm/min | | 50 μm | 10 μm | % |
D-1c | 45 | 201 | 14 | 14 | 5,3 | 3,2 | 11 |
| 60 | 258 | 15 | 17 | 6,0 | 2,7 | 17 |
D-2c | 45 | 172 | 15 | 11 | 9,1 | 10,6 | 10 |
| 60 | 215 | 18 | 12 | 10,2 | 8,6 | 16 |
D-3c | 45 | 185 | 12 | 15 | 5,1 | 6,0 | 12 |
| 60 | 182 | 5 | 36 | 9,8 | 8,2 | 17 |
D-1e | 45 | 149 | 17 | 9 | - | - | - |
| 60 | 191 | 20 | 10 | - | - | - |
D-2e | 45 | 131 | 24 | 5,5 | - | - | - |
| 60 | 188 | 29 | 6 | - | - | - |
D-3e | 45 | 146 | 42 | 3,5 | - | - | - |
| 60 | 185 | 48 | 4 | - | - | - |
- a) Cu vor dem Polieren: 10,8; b) UE =
(ARmax – ARmin)/2ARmitt × 100%
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6585786 [0006, 0006]
- - US 6471884 [0007, 0007]
- - US 6593239 [0008, 0008]
- - EP 717008 A [0046]