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Die
Erfindung betrifft eine Plasmaanlage, insbesondere eine Plasma-Beschichtungsvorrichtung,
bei der ein Lichtbogen und/oder ein Durchschlag zwischen mindestens
einem Elektroden-Paar auftreten kann. Eine solche Plasma-Anlage
weist in einer elektrischen Versorgungseinheit u. a. ein steuerbares
Schaltmittel auf, welches mindestens einen Schalteingang aufweist,
eine elektrische Energiequelle, deren Ausgangsanschlüsse über das
Schaltmittel mit den Elektroden der Plasmaanlage verbunden sind,
und eine Steuerschaltung zum Erkennen des Auftretens eines Lichtbogens
und/oder eines Durchschlags, welche beim Auftreten eines Lichtbogens
bzw. eines Durchschlags über
einen ersten Steuerausgangs das Schaltmittel betätigt.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer
elektrischen Versorgungseinheit für eine erfindungsgemäße Plasmaanlage.
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Plasmaanlagen,
für die
die elektrische Versorgungseinheit bestimmt ist, werden beispielsweise
zum „Besputtern" oder Beschichten
von beispielsweise CDs, DVDs, Computer-Festplatten, Fensterscheiben,
Brillengläsern,
Folien, elektronischen Bauteilen und Textilien eingesetzt. Derartige
Anlagen oder Einheiten haben eine elektrische Leistung in der Größenordnung von
einigen kW bis zu mehr als 100 kW. Die an die Elektroden angelegte
Betriebsspannung liegt dabei typischerweise in der Größenordnung
von 300 V bis 1000 V, insbesondere von 500 V. Selbstverständlich sind
dabei Abweichungen nach oben und/oder unten möglich. In der Offenlegungsschrift
DE 102 08 173 A1 ist
beispielsweise eine solche elektrische Versorgungseinheit beschrieben.
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Bei
der Entwicklung von elektrischen Versorgungseinheiten oder „DC Plasma
Power Supplies" stehen die
Entwickler beispielsweise folgenden verschiedenen konkurrierenden
Zielen gegenüber:
- a) Reduzierung einer Ripple-Spannung am Ausgang
der elektrischen Versorgungseinheit oder eines Schaltnetzteils,
damit die für
einen Beschichtungsprozess notwendige Spannung einen möglichst
geringen Oberwellengehalt aufweist, welcher für eine exakte Messung der in
den Prozess, insbesondere in den Plasma-Prozess, eingebrachten Energie
vorteilhaft ist,
- b) Reduzierung der Lichtbogen- und/oder Durchschlags-Energie, welche dem
Fachmann auch als ARC-Energie bekannt ist, um beispielsweise Beschädigungen
an den zu beschichtenden Oberflächen und/oder
an den Elektroden zu vermeiden,
- c) Bereitstellung großer
Zündspannungen,
damit beispielsweise auch oxidierte oder verschmutzte Elektroden
sicher zünden.
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DE 199 37 859 A1 beschreibt
eine elektrische Versorgungseinheit mit einer Spannungs-Unterbrechungsschaltung,
welche aber aufgrund von Spannungsinversionen zu unerwünschten
Effekten, beispielsweise „Mousebites", führen kann.
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In
US 5,535,906 A und
EP 1 195 793 A2 sind
je eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, welche in einer
aufwändigen
Art und Weise die Häufigkeit
von Lichtbögen
unterdrücken.
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DE 196 23 654 A1 beschreibt
einen Lichtbogen-Steuer- und Umschaltelementschutz, welcher eine Umkehr-Vorspannung
an die Elektroden anlegt.
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In
EP 0692 138 B1 sind
eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, welche mit einer
Umkehrspannung Lichtbögen
vermeidet und unterdrückt,
ohne den Plasmaprozess auszulöschen.
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Bei
den bekannten Verfahren oder Vorrichtungen ist es von Nachteil,
dass entweder der Aufwand zur Unterdrückung und/oder Vermeidung von
Lichtbögen
immens hoch ist, oder dass die Energie des Lichtbogens nicht schnell
genug abgebaut werden kann.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, in einfacher Weise
Störungen
und/oder Schäden
durch eine zu hohe Lichtbogen- und/oder Durchschlagsenergie zu unterdrücken und
gleichzeitig eine Beschichtungszeit zu verkürzen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Plasmaanlage, insbesondere bei einer Plasma-Beschichtungsvorrichtung,
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass bei und/oder nach
Betätigen
des Schaltmittels ein Stromfluss durch das Schaltmittel erhalten
bleibt. Das Schaltmittel, welches vor dem Betätigen den Stromfluss, beispielsweise
im Kathoden-Zweig, ungehindert passieren ließ, stellt nach Betätigen des
Schaltmittels mit Vorteil eine Strombegrenzung dar.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird bei Betätigen des
Schaltmittels ein Widerstand des Schaltmittels auf einen Wert aus
dem Bereich zwischen 1 Ω und
10 kΩ,
insbesondere auf einen Wert zwischen 2 Ω und 200 Ω, eingstellt. Mit Vorteil ist
ein Widerstands-Wertebereich des Schaltmittels einstellbar, so kann
individuell auf verschiedene Ereignisse reagiert werden.
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Zweckmäßig ist,
dass nach Betätigen
des Schaltmittels ein Spannungsabfall am Schaltmittel konstant ist.
Durch die Mög lichkeit,
am Schaltmittel einen konstanten Spannungsabfall einzuprägen, kann
mit besonderem Vorteil auf eine Bezugsspannung zurückgegriffen
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuerschaltung über einen
zweiten Steuerausgang für
eine Unterbrechung des Energieflusses der elektrischen Energiequelle
zu den Ausgangsanschlüssen hergerichtet.
Vorteilhafterweise ist nach Auftreten des Lichtbogens die Energiezufuhr
der elektrischen Energiequelle zu den Ausgangsanschlüssen unterbrochen,
so dass der über
den Lichtbogen fließende
Strom sich über
einen im Leerlauf betriebenen Wechselrichter abbauen kann.
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Vorteilhaft
ist, dass nach Betätigen
des Schaltmittels der Stromfluss abnimmt. Ein abnehmender Strom kennzeichnet
letztendlich eine abnehmende Energie.
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Zweckmäßig ist,
dass das Schaltmittel einen steuerbaren Leistungshalbleiter aufweist.
Durch den Einsatz von abschaltbaren und/oder steuerbaren Leistungshalbleitern
kann durch ein Steuersignal der Leistungshalbleiter abgeschaltet
und/oder in einen definierten Bereich "gefahren" werden.
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Vorzugsweise
ist der steuerbare Leistungshalbleiter als FET-Transistor, insbesondere als MOS-FET-Transistor,
ausgestaltet. Anstelle eines FET-Transistors kann auch ein IGBT,
etc. verwendet werden. Der verwendete Halbleiter muss eine genügend hohe
thermische Reserve besitzen, um eine gepulst auftretende Belastung
aufnehmen zu können.
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Eine
weitere Steigung der Spannungskonstanz am Schaltmittel wird dadurch
erreicht, dass das Schaltmittel eine Zener-Diode aufweist. Zener-Dioden
gibt es für
eine Vielzahl von Spannungen und Spannungsbereichen. Durch Wahl
einer Zener-Diode mit einem bestimmten Spannungsbereich lässt sich
das Schaltmittel individuell für
jede Plasma-Anlagenkonfiguration einsetzen.
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Zweckmäßig ist
ferner, dass die Zener-Diode mit ihrer Kathode am Drain-Anschluss
und mit ihrer Anode am Gate-Anschluss des FET-Transistors angeschlossen
ist. Stellt sich am FET-Transistor aufgrund der Betätigung ein
Spannungsabfall ein, so wird die Zener-Diode mit Vorteil im Durchbruch
betrieben. Im Falle des IGBT's
oder generell eines schaltbaren Leistungshalbleiters sind die bauteilspezifischen
Anschlüsse
selbstverständlich
nach dem Wissen eines Fachmanns so zu verschalten, dass sich analoge
Verhältnisse
wie bei einem Betrieb mit einem FET-Transistor und dessen Drain-,
Gate-, Source-Anschluss ergeben.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Schaltmittel
einen Spannungsteiler-Widerstand auf. Durch einen Spannungsteiler-Widerstand
im Kathodenstromkreis kann mit Vorteil Energie in Wärme umgewandelt
werden. Eine abzubauende Energie teilt sich somit auf den Lichtbogen,
den Spannungsteiler-Widerstand und auf den FET-Transistor auf.
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Ist
der Spannungsteiler-Widerstand zwischen dem Gate-Anschluss und dem
Source-Anschluss des FET-Transistors angeschlossen, so erfüllt er neben
der Energieumwandlung einen weiteren Vorteil, nämlich die Gate-Source-Spannung
auf einem bestimmten Durchlassniveau zu halten.
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Zweckmäßigerweise
weist der Schalteingang eine Seriendiode und/oder einen Serienwiderstand
auf. Damit der nach dem Betätigen
des Schalteingangs über
die Z-Diode fließende
Strom nicht über
den Schalteingang abfließen
kann, sperrt die Diode diese Stromrichtung vorteilhafterweise.
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Falls
der FET-Transistor herkömmlich
gesteuert wird, steht der Schalteingang mit dem Gate-Anschluss des
FET-Transistors in Verbindung.
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Bevorzugt
ist das Schaltmittel derart in einer Reihenschaltung zwischen den
Ausgangsanschlüssen und
den Elektroden angeschlossen, dass der Drain-Anschluss des FET-Transistors
mit einer Elektrode und der Source-Anschluss mit einem Ausgangsanschluss
in Verbindung steht. Durch diese bevorzugte Anordnung liegt der
FET-Transistor mit seinem Source-Anschluss und seinem Drain-Anschluss
als Serienelement im Kathodenstromkreis und kann so über seine
Drain-Source-Spannung die weiteren Komponenten des Schaltmittels
günstig
beeinflussen. Auch bei dem zuvor genannten Verschaltungsschema gilt:
bauteilspezifische Anschlüsse
sind selbstverständlich
nach dem Wissen des Fachmanns so zu verschalten, dass sich analoge
Verhältnisse
wie bei einem Betrieb mit einem FET-Transistor und dessen Drain-,
Gate-, Source-Anschluss ergeben Zweckmäßig ist, dass die Ausgangsanschlüsse über wenigstens
eine Induktivität
und über
das Schaltmittel mit den Elektroden verbunden sind. Die Induktivität dient
vorteilhafterweise als Filterelement.
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Eine
weitere Steigerung der Filterung wird dadurch erreicht, dass ein
Kondensator parallel zu den Ausgangsanschlüssen und in Serie zu der Induktivität verschaltet
ist.
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Bei
dem eingangs genannten Verfahren zum Betrieb der elektrischen Versorgungseinheit
der Plasmaanlage wird nach Betätigen
des Schaltmittels für
ein bestimmtes Zeitintervall ein Stromfluss durch das Schaltmittel
aufrechterhalten.
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Zweckmäßig ist,
dass ein Widerstand des Schaltmittels auf einen Wert aus dem Bereich
zwischen 1 Ω und
10 kΩ,
insbesondere auf einen Wert zwischen 2 Ω und 200 Ω, eingestellt wird.
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Vorzugsweise
wird die Plasmaanlage derart betrieben, dass das Zeitintervall im
Bereich von 1 μs
bis 120 μs
liegt.
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Weiterhin
ist zweckmäßig, dass
bei Auftreten des Lichtbogens die Steuerschaltung über einen
zweiten Steuerausgang den Energiefluss der elektrischen Energiequelle
zu den Ausgangsanschlüssen
unterbricht. Wenn die Energiezufuhr gänzlich unterbrochen ist, kann
die Energie des Lichtbogens schnell ab gebaut werden. Vorzugsweise
geschieht die Ansteuerung der beiden Steuerausgänge simultan oder quasisimultan
innerhalb von wenigen Mikrosekunden.
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In
weiterer Ausgestaltung wird ein Ausgangsgleichrichter der elektrischen
Energiequelle im Freilauf betrieben. Abgesehen von den Durchlassspannungen
der Freilaufdioden kann dieser Freilauf näherungsweise als direkte Verbindung
zwischen den Ausgangsanschlüssen
angesehen werden.
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Mit
Vorteil wird ein Spannungsabfall am Schaltmittel als konstant eingeprägt. Durch
einen konstanten Spannungsabfall wird vorzugsweise eine Bezugsspannung
für weitere
Verfahrensschritte geschaffen.
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Um
einen effizienten Energieabbau zu erzielen, wird ein Arbeitspunkt
am Schaltmittel eingestellt. Vorzugsweise können eine Anzahl von Arbeitspunkten
für verschiedene
Schalt- oder Betätigungsarten
vergeben werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die
elektrische Versorgungseinheit derart betrieben, dass nach Betätigen des
Schaltmittels eine in der Induktivität gespeicherte Energie den Stromfluss über die
Elektroden aufrechterhält
und diskontinuierliche Verläufe
von Strom und/oder Spannung zwischen den Elektroden vermieden werden.
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Eine
weitere Optimierung des Verfahrens wird dadurch erreicht, dass der
FET-Transistor an seinem Gate-Anschluss über die Serien-Diode mittels
des ersten Steuerausgangs mit einer Schaltspannung angesteuert wird
und beim Betätigen
des Schaltmittels die Schaltspannung derart eingestellt wird, dass
der FET-Transistor in den Sperrbetrieb wechselt, wobei zeitgleich
die zwischen dem Drain-Anschluss und dem Gate-Anschluss, geschaltete
Zener-Diode im Durchbruch betrieben wird und sich eine konstante
Spannung an der Zener-Diode einstellt, wobei der über die
Zener-Diode fließende
Z-Dioden-Strom über dem
zwischen dem Gate-Anschluss und dem Source- Anschluss verschalteten Spannungsteiler-Widerstand
eine Gate-Source-Spannung
verursacht, welche ein vollständiges
Sperren des Transistors verhindert.
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Ein
bevorzugtes, jedoch keinesfalls einschränkendes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung ist
die Zeichnung nicht maßstäblich ausgeführt, und
gewisse Merkmale wurden schematisiert dargestellt. Im Einzelnen
zeigt die
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1 eine
Plasmaanlage mit einer elektrischen Versorgungseinheit,
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2 ein
Schaltelement im Detail für
einen „nicht
betätigten" Fall,
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3 das
Schaltelement im Detail für
einen „betätigten" Fall und
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4 Spannungs-
und Stromverläufe.
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1 zeigt
eine elektrische Versorgungseinheit
1 für eine Plasmaanlage
2.
Die elektrische Versorgungseinheit
1 ist mit ihren Ausgangsanschlüssen A
+ und A
– mit der Plasmaanlage
2 verbunden.
Der Ausgangsanschluss A
– ist über eine
Induktivität
L und ein Schaltmittel
6 mit einer Kathodenelektrode
5 der
Plasmaanlage
2 verbunden. Die Anodenelektrode
4 der
Plasmaanlage
2 ist direkt mit dem Ausgangsanschluss A
+ der Energiequelle
100 verbunden.
In diesem Beispiel ist die Energiequelle
100 als Schaltnetzteil
speziell für Beschichtungsanlagen,
wie es in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 08 173 A1 beschrieben
ist, ausgeführt.
Die elektrische Versorgungseinheit
1 weist weiterhin eine
Steuerschaltung
8 auf. Die Steuerschaltung
8 ist
für die
Erfüllung
von drei Hauptaufgaben hergerichtet:
- 1. Betätigen des
Schaltmittels 6.
- 2. Erfassen des Stromes I und der Spannung U über eine
Strommesseinrichtung 15 und eine Spannungsmesseinrichtung 16.
- 3. Steuern des Schaltnetzteils 100.
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Mittels
zweier Messeingänge
nimmt die Steuerschaltung 8 die Strom- und Spannungswerte
I, U der Messeinrichtungen 15 und 16 entgegen
und überwacht
diese auf ein Eintreten eines Lichtbogens 3. Wenn ein solcher
detektiert ist, wird über
einen ersten Steuerausgang 9 der Steuerschaltung 8 das
Schaltmittel 6 über den
Schalteingang 7 des Schaltmittels 6 betätigt. Über einen
zweiten Steuerausgang 10 der Steuerschaltung 8 kann
das Schaltnetzteil 100 in einen Leerlaufbetrieb versetzt
werden. D. h. ein Ausgangsgleichrichter 14 des Schaltnetzteiles 100 wird
im Freilauf betrieben; somit gelangt keine Energie mehr über die
Ausgangsklemmen A+ und A– in
die elektrische Versorgungseinheit 1 bzw. zur Plasmaanlage 2.
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Erkennt
die Steuerschaltung 8 also das Auftreten eines Lichtbogens 3,
so betätigt
sie über
ihren Steuerausgang 9 das Schaltmittel 6 und gleichzeitig über ihren
Steuerausgang 10 das Schaltnetzteil 100. Das Schaltnetzteil 100 bzw.
sein Ausgangsgleichrichter 14 wird im Freilauf betrieben,
so dass die in der Induktivität L
= 60 μH
und in dem Kondensator C = 10 nF gespeicherte Energie den Strom
I über
die Elektroden 4 und 5 aufrechterhält. Durch
das Aufrechterhalten des Stromes I und das nicht gänzliche
Auftrennen des Kathodenstromkreises durch das Schaltelement 6 werden
diskontinuierliche Strom- und
Spannungsverläufe
an den Elektroden 4 und 5 vermieden. Ein Teil
der Lichtbogenenergie wird dadurch in einem Spannungsteiler-Widerstand
RV = 300 Ω und insbesondere in einem
FET-Transistor, welche Bestandteile des Schaltelementes 6 sind, in
Wärme umgewandelt.
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2 zeigt
das Schaltelement 6 im Detail. Der Steuereingang 7 des
Schaltelementes 6 ist mittels einer Seriendiode 12 und
eines Serienwiderstands (10 Ω) 13 mit
dem Gate-Anschluss eines MOS-FET-Transistors T verbunden. Der Serienwiderstand 13 erfüllt hierbei
eine strombegrenzende und schützende
Funktion für
den Gate-Eingang des MOS-FET-Transistors T. Die Seriendiode 12 beugt
dem Abfließen
des Gate-Stromes vor, wenn der Steuereingang 7 nicht mehr
mit einem positiven Signal US beaufschlagt
ist.
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Für das Ansteuern
des Schaltelementes 6 wird eine negative Logik vorausgesetzt,
d. h. nicht betätigt ist
das Schaltelement 6, wenn die Schaltspannung US am
Schalteingang 7 des Schaltmittels 6 anliegt. Betätigt ist
das Schaltmittel 6, wenn am Steuereingang 7 keine
Schaltspannung US anliegt.
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Im
nicht betätigten
Fall, also US = 15 V, ist der MOS-FET-Transistor T so angesteuert,
dass er vollständig
leitend ist. In diesem Zustand weist er einen Durchgangswiderstand
von ca. 200 mΩ auf.
Da die Z-Diode 11 eine Z-Spannung von 200 V hat, kann sie
aufgrund der zu geringen Drain-Source-Spannung UDS nicht durchbrechen.
Die Z-Diode 11 sperrt und der Z-Diodenstrom IZ ist
somit gleich Null. Abgesehen von dem minimalen bauteilbedingten
Durchlasswiderstand des MOS-FET-Transistors T von ca. 200 mΩ ist in
diesem Zustand das Schaltmittel 6 wie ein geschlossener
verlustfreier Schalter zu betrachten.
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3 zeigt
das Schaltmittel 6 in einem nicht angesteuerten, also betätigten,
Zustand, d. h. die Schaltspannung ist US =
0. Dadurch wird die Gate-Source-Spannung UGS kurzzeitig
zu Null und der MOS-FET-Transistor T wechselt in den Sperrbereich.
Durch den erhöhten
Sperrwiderstand des MOS-FET-Transistors T steigt die Drain-Source-Spannung
UDS. Aufgrund der hohen Betriebsspannung
von ca. 500 V an den Elektroden 4 und 5 der Plasmaanlage 2 fallen
deutlich mehr als 200 V über
den Drain- und Source-Anschluss des MOS-FET-Transistors T ab. Da
UDS ≥ 200
V ist, bricht die Z-Diode 11 durch und es stellt sich eine
konstante Spannung UZ = 200 V an der Z-Diode 11 ein.
Die durchgebrochene Z-Diode 11 lässt einen Z-Diodenstrom IZ fließen.
Der Z-Diodenstrom IZ hat am Spannungsteiler-Widerstand RV einen Spannungsabfall URV zur
Folge. Dieser Spannungsabfall URV ist gleichzusetzen
mit der Gate-Source-Spannung
UGS. Mit dem Anliegen einer Gate-Source-Spannung
UGS wird der MOS-FET-Transistor T wieder
leitend. Dieser Zustand bleibt so lange stabil, bis der Z-Diodenstrom
IZ bzw. der abklingende Gesamtstrom I der
Schaltung nicht mehr ausreicht, über dem
Verlustwiderstand RV einen ausreichenden
Spannungsabfall für
die Gate-Source-Spannung UGS zu realisieren.
Denn fällt
die Gate-Source-Spannung UGS, so wechselt
der MOS-FET-Transistor
T wieder in den Sperrbereich.
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Von
nun an sind zwei Vorgänge überlagert
zu betrachten: Der immer noch abklingende Gesamtstrom I der Anlage
wird über
die Strommesseinrichtung 15 fortlaufend gemessen. Hat der
Gesamtstrom I einen vorgegebenen Grenzwert erreicht, so ist das
ein Zeichen dafür,
dass der Lichtbogen verloschen ist. Mit dem Verlöschen des Lichtbogens 3 kann
die Unterbrechung der Energiezufuhr des Schaltnetzteils 100 wieder
aufgehoben werden. Zeitgleich wird der Schalteingang 7 des
Schaltmittels 6 mit der Schaltspannung US =
15 V beaufschlagt, so dass das Schaltmittel 6, abgesehen
von seinem geringen Durchlasswiderstand, vollständig durchschaltet.
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Alternativ
kann in einem zu 3 und 4 abweichenden
Ausführungsbeispiel
ohne Z-Diode ein ähnlicher
Effekt erzielt werden. Der FET-Transitor T wird dann von „Drain" nach „Source" in einem Avalanche-Betrieb
betrieben. Das bedeutet, der FET-Transitor T wird zwar betätigt, und
sperrt dadurch, aber der durch die Induktivität getriebene Strom I wird den
Transistor zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt von einem
sperrenden Zustand in einen leitenden Zustand versetzen.
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4 zeigt
die Spannungs- und Stromverläufe
an den Elektroden 4 und 5 der Plasmaanlage 2.
Die Kurve 30 repräsentiert
einen Spannungsverlauf U ohne das erfindungsgemäße Schaltmittel 6,
also nach dem Stand der Technik. Die Kurve 32 zeigt zur
Verdeutlichung der Verbesserung einen Spannungsverlauf U mit dem
Schaltmittel 6 nach der Erfindung. Eine wesentliche Verbesserung
durch das Schaltmittel 6 ist auch zwischen den Stromverläufen 34 und 36 zu
erkennen, wobei Kurve 34 einen Stromverlauf ohne das erfindungsgemäße Schaltmittel 6 zeigt
und Kurve 36 einen Stromverlauf mit dem eingesetzten Schaltmittel 6.
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In
einem Plasma-Bereich 20 wird mit einer Spannung von ca.
500 V gearbeitet. Man nennt diese Spannung auch Plasma-Span nung.
Im Plasma-Bereich 20 verhalten sich die Spannung U 30 und
der Strom I 34 konstant. Mit Auftreten eines Lichtbogens 3 zum
Zeitpunkt 40 wechseln der Spannungsverlauf 30 und
der Stromverlauf 34 vom Plasma-Bereich 20 in einen
Lichtbogenbereich 21. Dies bedeutet für die Spannung U ein schlagartiges
Zusammenbrechen von der Plasma-Spannung von ca. 500 V auf eine ca.
80 V große
Lichtbogenspannung. Bei 80 V brennt der Lichtbogen. Die Kurven 30 und 34 zeigen
die Strom- und Spannungsverläufe
bei nicht eingesetztem Schaltmittel 6 und lediglich nach
Eintreten des Lichtbogens 3 abgeschaltetem Schaltnetzteil 100.
Am Stromverlauf 34 ist deutlich zu sehen, dass durch die
nur eine Schaltmßnahme,
nämlich das
Unterbrechen der Energiezufuhr des Schaltnetzteils 100 zu
den Ausgangsklemmen A+, A–,
der Strom I bereits abklingen kann. Da die Energie in diesem Kreis
nicht schnell genug abgebaut werden kann, braucht der Strom I eine
relativ hohe Zeit bis er seinen Grenzwert oder den Nullwert erreicht
hat. Die Stelle an der der Strom I die x-Achse schneidet oder erreicht
wird Zeitpunkt des Verlöschens 42 genannt.
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Der
Kurvenverlauf 36 ist der Stromverlauf des Stromes I über die
Elektroden 4 und 5 der Plasmaanlage 2 mit
dem erfindungsgemäßen Schaltmittel 6 im
Kathodenstromkreis. Der Stromverlauf 36 ist nun im Lichtbogenbereich 21 wesentlich
steiler und klingt damit rascher ab. Durch das verkürzte Erreichen
eines Stromgrenzwertes oder eines Nullwertes, welcher eine Aussage
darüber
zulässt,
dass der Lichtbogen verloschen ist, kann die Zeitausdehnung des
Zündbereiches 21 und
die Zeitausdehnung eines Pausenbereiches 22, welcher vorzugsweise
der Sicherheit dient, zusammengefasst und somit -anders als in der
Vergleichsdarstellung der 4 in der
Praxis verkürzt
werden. Daraus resultieren kürzere
Beschichtungszeiten für
die zu beschichtenden Materialien.
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Typische
Werte für
bisher genannte Größen sind:
300
V < U < 1 000 V | Spannung
bei der gesputtert wird. |
2
A < I < 20 A | Strom bei
dem gesputtert wird. |
25
A < IARC < 40 A | Strom, kurz
nach dem Losbrennen eines Lichtbogens. |
10
V < UARC < 60 V | Spannung,
bei der der Lichtbogen brennt (geometrieabhängig). |
20 μH < L < 60 μH
wobei
gilt:
0,5 IARC 2 L < 10 mJ | Induktivität, dimensioniert
auf eine maximal zulässige
Lichtbogen-Energie. |
80
V < U < 200 V | Schwellspannung
für die
Spannungsüberwachung,
zum Ermitteln ist vorzugsweise ein Komparator einzusetzen, da eine
Reaktionszeit << 1 μs gefordert
ist. |