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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Korrektur
einer Einspritzmenge einer folgenden Einspritzung von Kraftstoff
in eine Brennkraftmaschine.
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Abgasvorschriften
und ein möglichst
geringer Kraftstoffverbrauch in einer Brennkraftmaschine machen
es erforderlich, eine einzuspritzende Kraftstoffmenge je Zylinder
präzise
festzulegen. Die eingespritzte Kraftstoffmenge wird durch eine Einspritzzeitdauer
und einen Kraftstoffdruck bestimmt. Bei Common-Rail Einspritzsystemen
werden mehrere Einspritzventile von einem Kraftstoffreservoir mit
Kraftstoff unter Druck versorgt, wobei der Druck einstellbar ist.
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Um
eine Einspritzung möglichst
flexibel gestalten zu können,
werden in solchen modernen Systemen mehrere Einspritzungen durchgeführt, die
zumeist als so genannte Einspritzmuster ausgeführt werden. Hierbei können gegenwärtig bis
zu fünf
Einspritzungen je Zylinderhub durchgeführt werden. Damit ist allerdings
ein äußerst schnelles Öffnen und
Schließen
der Kraftstoffeinspritzventile verbunden. Dies wiederum erzeugt Druckwellen
zwischen dem jeweiligen Einspritzventil und der gemeinsamen Kraftstoffversorgungsleitung,
wodurch zeitabhängige
Druckschwankungen entstehen. Diese Druckschwankungen beeinflussen
die Menge und eine Ausbreitung des Kraftstoffs in einer Leitung
und führen
zu Veränderungen
in der gewünschten
Einspritzmenge der jeweils folgenden Einspritzung. Dadurch werden
unter anderem auch die Emissionen negativ beeinflusst. Entsprechend
müssen
die Kraftstoffdruckschwankungen bei einer Berechnung der Einspritzzeitdauer
berücksichtigt
werden.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt, eine
Veränderung
der eingespritzten Kraftstoffmenge auf einem Prüfstand über einen gesamten Betriebsbereich
des Systems zu messen. Die Ergebnisse werden dann parametrisiert,
die Parameter in einer Tabelle gespeichert und beim späteren Betrieb
berücksichtigt.
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In
der
DE 103 16 811
A1 wird ein Verfahren zur Bestimmung einer Einspritzdauer
sowie ein Verfahren zur Ermittlung von Korrekturwerten für ein Einspritzverhalten
eines Einspritzventils vorgeschlagen. Dabei wird die Einspritzdauer
aus einem Kennfeldwert und einem Korrekturwert bestimmt. Der Kennfeldwert
wird abhängig
von einem Kraftstoffdruck und abhängig von einer einzuspritzenden
Kraftstoffmasse aus dem Kennfeld ausgelesen. Der Korrekturwert wird
abhängig
von einem zeitlichen Abstand zwischen einer folgenden Einspritzung
und wenigstens einer letzten Einspritzung berechnet.
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Die
beschriebenen Verfahren sind allerdings weiterhin mit Fehlern behaftet,
da Kraftstoffdruckschwankungen und damit verbundene Veränderungen
von Einspritzmengen, von mehr als den bislang auf Basis einer Prüfstandsmessung
berücksichtigten
Faktoren abhängt.
Besonders negativ wirkt sich dies bei einer bereits beschriebenen
Steigerung einer Anzahl der Einspritzvorgänge je Zylinderhub aus.
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Die
EP 1 064 457 B1 offenbart
ein Verfahren zum Bestimmen einer Einspritzzeit bei einer direkteinspritzenden
Brennkraftmaschine, wobei während
zwei aufeinanderfolgenden Teileinspritzungen Druckschwankungen mit
einem Korrekturterm berücksichtigt
werden, und mit dem korrigierten Druck eine Ansteuerzeit der Injektoren
der Brennkraftmaschine ermittelt wird. Der Korrekturterm wird dabei
mit Hilfe eines Least-Square-Schätzers bestimmt.
Hierbei dient ein Absolutdrucksensor an einem Hochdruckspeicher
zum Erfassen eines augenblicklich im Hochdruckspeicher herrschenden
Hochdrucks.
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Die
DE 199 37 148 A1 offenbart
ein Verfahren zur Bestimmung von Kraftstoff-Einspritzmengen einer Brennkraftmaschine.
Während
eines Betriebs der Brennkraftmaschine mit mehreren Teileinspritzungen
je Einspritzzyklus werden optimale Werte einer Einspritzzeit aus
einem Kennfeld ausgelesen und mit einem Schwankungsbeiwert für einen
folgenden Einspritzvorgang korrigiert. Eine Druckmessung findet
dabei an einer allen Injektoren gemeinsamen Druckleitung statt.
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Die
DE 197 20 378 C2 offenbart
ein Verfahren zur Bestimmung einer öffnungszeit eines Einspritzventils
einer Hochdruckspeicher-Einspritzanlage. Die Öffnungszeit wird anhand eines
statischen Drucks im Hochdruckspeicher aus einem Kennfeld ausgelesen
und um einen bestimmten Betrag korrigiert, der u.a. von einem Schwingungsverhalten
eines Kraftstoffs abhängt.
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Die
DE 31 18 425 C2 offenbart
eine Einrichtung zum Erfassen einer den Brennräumen eines Dieselmotors zugeführten Kraftstoffmenge.
Hierbei ist in einer Kraftstoffleitung ein Drucksensor angebracht,
der zu einer möglichst
genauen Bestimmung einer eingespritzten Kraftstoffmenge möglichst
nahe an einem Pumpenelement einer Einspritzpumpe vorgesehen ist.
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Die
DE 103 30 705 A1 offenbart
ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, wobei ausgehend
von einer Kraftstoffmenge eine Ansteuerdauer für einen Kraftstoffinjektor
bestimmt wird, und wobei die Ansteuerdauer von einem Druck in einem
Steuerraum des Kraftstoffinjektors korrigiert wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Korrektur einer
Teileinspritzmenge bei einer Brennkraftmaschine vorzuschlagen, mit
welchem eine erforderliche Korrektur für eine Teileinspritzmenge möglichst
genau ermittelt werden kann, und mit welchem eine in einer folgenden
Teileinspritzung erforderliche Kraftstoffmenge korrigiert wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ermittlung einer Korrektur,
einer Teileinspritzmenge einer folgenden Einspritzung von Kraftstoff
in eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein
Kraftstoffdruck in einer Kraftstoffhochdruckleitung nahe an einem
Einspritzventil einer Brennkraftmaschine zwischen zwei aufeinander
folgenden Teileinspritzvorgängen
in einem Zylinderhub ermittelt. Eine Einspritzzeitdauer hängt dabei
für jeden
Teileinspritzvorgang von einem Kraftstoffdruck und von einer einzuspritzenden
Kraftstoffmenge ab, wobei die Einspritzzeitdauer jeweils aus einem
Kennfeldwert und einem Korrekturwert bestimmt wird. Der erfindungsgemäße Korrekturwert
wird dabei dadurch ermittelt, dass der Druck in der Kraftstoffhochdruckleitung
als Druckfunktion in Abhängigkeit
von der Zeit zwischen zwei Einspritzungen erfasst wird. Aus der
Druckfunktion werden dann Parameterwerte ermittelt, aus denen der für die nächste Teileinspritzung
erforderliche Korrekturwert bestimmt wird. Ferner wird ein Kraftstoffdruck
in einem Hochdruckspeicher ermittelt.
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Der
Kraftstoffdruck in Abhängigkeit
von der Zeit wird mit einem Drucksensor ermittelt, der in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung an der Außenseite
der Kraftstoffhochdruckleitung, insbesondere konzentrisch um die
Kraftstoffhochdruckleitung angeordnet ist. Dabei wird ein nichtinvasiver
Sensor, wie etwa ein magnetoelastischer Sensor eingesetzt. Dieser
hat den Vorteil, dass er auf einfache Weise ohne Eingriff in die
Kraftstoffleitung angebracht werden kann.
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Bevorzugt
wird der Drucksensor an einer nach einer Form des Sensors geeigneten
Stelle an der Kraftstoffhochdruckleitung nahe am Einspritzventil
angebracht, da damit gewährleistet
ist, dass die Stärke
des erfassten Signals ausreichend hoch ist.
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Aus
einem Drucksignal lassen sich dann die benötigten Korrekturwerte dadurch
ermitteln, dass Parameter hergeleitet werden. Insbesondere können aus
dem Drucksignal Amplitude und Phase eines zeitlichen Verlaufs des
Kraftstoffdrucks ermittelt werden. Diese werden dann wiederum zur
Berechnung des Korrekturwerts herangezogen, wobei bei der Berechnung
jeweils korrespondierende Werte des gespeicherten Kennfelds berücksichtigt
werden.
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Der
ermittelte Korrekturwert ist üblicherweise
ein Zeitwert, der zum nominalen Wert der Einspritzventilbestromungsdauer
für die
nächste
Teileinspritzung addiert wird. Dabei verringern negative Korrekturwerte
die Bestromungsdauer, entsprechend die Einspritzdauer und damit
die Einspritzmenge des Kraftstoffs. Somit erfolgt die Korrektur
durch einen zeitlichen Korrekturwert für die Dauer der Ansteuerung
des Einspritzventils.
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Damit
ist es also möglich,
durch eine Echt-Zeit-Druckmessung die Einspritzmenge sehr genau
zu steuern und die durch die Druckschwankungen in der Kraftstoffleitung
entstehenden Fehler auszugleichen. Damit wird die Genauigkeit und
Zuverlässigkeit
durch die Anwendung der beschriebenen zeitaufgelösten Messung des Druckverlaufs
in der Kraftstoffleitung erheblich verbessert.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Figuren sowie dere
zugehörige
Beschreibungsteile.
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Es
zeigen schematisch im Einzelnen:
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1:
ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzsystem,
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2:
einen Ablauf zur Bestimmung eines Korrekturwerts, und
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3:
einen Frequenzverlauf in Abhängigkeit
von einem Druckverlauf für
zwei Temperaturen
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1 zeigt
schematisch einen Aufbau eines Kraftstoffeinspritzsystems für eine Brennkraftmaschine. Aus
einem Kraftstoffvorratsbehälter 10 wird
Kraftstoff über
eine Kraftstoffleitung 11 von einer Vorförderpumpe 12 angesaugt
und über
einen Kraftstofffilter 13 zu einer Hochdruckpumpe 15 gefördert. Diese
verdichtet den Kraftstoff und speist diesen in einen Hochdruckspeicher 17 ein.
Dabei kann ein Kraftstofffluss in den Hochdruckspeicher 17 über ein
Saugdrosselventil 14 entsprechend den jeweiligen Betriebsbedingungen
bedarfsgerecht gesteuert werden. Zur Erfassung eines Drucks in dem
Hochdruckspeicher 17 ist ein Druckspeichersensor 23 vorgesehen,
der mit einer elektrischen Leitung 19 mit einem elektronischen
Steuergerät 28 verbunden
ist. Das elektronische Steuergerät 28 steuert
und/oder regelt alle für
den Betrieb der Brennkraftmaschine nötigen Abläufe, wobei hierzu alle erforderlichen
Einheiten und Sensoren mit dem Steuergerät 28 verbunden sind.
So ist beispielsweise auch eine Steuerleitung 22 vorgesehen,
die das Saugdrosselventil 14 mit dem Steuergerät 28 verbindet.
Damit kann der Haltedruck eines Druckregelventils 16 unter
Berücksichtigung
der Daten des Druckspeichersensors 23 über eine Steuerleitung 24 eingestellt
werden. Überschüssiger Kraftstoff
kann hierbei über
die Rücklaufleitung 25 zurück in den
Kraftstoffvorratsbehälter 10 abgeleitet
werden.
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Im
Hochdruckspeicher 17 wird mit dieser Druckregeleinrichtung
ein hoher Kraftstoffdruck von beispielsweise 1.800 bar erzeugt.
Dieser unter hohem Druck stehende Kraftstoff wird über eine
Hochdruckleitung 27 an die Einspritzventile 18 angelegt,
die jeweils einer Brennkammer der Brennkraftmaschine zugeord net sind.
Der Einspritzvorgang wird vom Steuergerät 28 über eine
Steuerleitung 26 ausgelöst
und gesteuert. Hier wird auch ein Einspritzbeginn und eine Einspritzzeitdauer
einer jeweiligen Einspritzung festgelegt. Eine Leckageleitung 21 gewährleistet,
dass Leckageströme
von Kraftstoff in den Kraftstoffvorratsbehälter 10 zurückgeführt werden
können.
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In
derartigen modernen Einspritzsystemen werden für einen Verbrennungsvorgang,
also für
einen Verbrennungstakt eines Zylinderhubs mehrere Teileinspritzungen
(Einspritzungen) in einer Brennkammer ausgeführt, womit erreicht wird, dass
der Kraftstoffverbrauch und die Emissionen reduziert werden. Zum
Erfassen der damit verbundenen Druckschwankungen, die am Einspritzventil 18 auftreten,
ist erfindungsgemäß ein Drucksensor 20 vorgesehen.
Die mit dem Drucksensor 20 erhaltenen Messwerte werden
mit Hilfe einer Steuerleitung 29 dem Steuergerät 28 zugeführt.
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Als
Drucksensoren 20 können
grundsätzlich
solche verwendet werden, die den anliegenden Druck mit ausreichender
Dynamik erfassen können.
Für aktuelle
Einspritzsysteme sind daher Sensoren erforderlich, die einen Druck
von 1.800 bar mit einer Dynamik von wenigstens 3 kHz erfassen können. Solche
Sensoren können
beispielsweise piezoresistive Sensoren sein, die allerdings einen
direkten Kontakt zum Medium, d.h. dem Kraftstoff benötigen. Diese
müssen
also direkt, etwa durch Anbohren, in der Hochdruckleitung 27 eingebracht werden.
Dabei muss allerdings berücksichtigt
werden, dass eine sichere Montage des Drucksensors 20 in
der Hochdruckleitung 27 ebenso gewährleistet ist, wie deren Dichtigkeit
bei dem geforderten Druck von bis zu 2.700 bar.
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Um
den direkten Kontakt und die daraus resultierenden zusätzlichen
hohen Anforderungen an eine Montage und Dichtigkeit der Hochdruckleitung 27 an
der Anbohrstelle vermeiden zu können,
wird als Drucksensor 20 ein magnetoelastischer Sensor eingesetzt.
Derartige Sensoren arbeiten nicht-invasiv und können, daher außen an der
Hochdruckleitung 27 angebracht werden, ohne die Hochdruckleitung 27 anzubohren.
Damit findet auch kein Eingriff in das hydraulische System statt,
obwohl dennoch eine ausreichende Messgenauigkeit gewährleistet
ist. Darüber
hinaus ist diese Sensorart gegenüber
den piezoresistiven Sensoren preisgünstiger.
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Unabhängig von
der Art des verwendeten Drucksensors 20 wird dieser möglichst
nahe am Einspritzventil 18 angebracht. Denn je näher der
Sensor 20 am Einspritzventil 18 angebracht ist,
desto größer ist
die Wirkung der auftretenden Druckwelle. Damit kann die Signalstärke der
Messung wesentlich verbessert werden, wodurch Störungen einen geringeren Einfluss
haben.
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Für diesen
Anwendungszweck können
beispielsweise magnetoelastische Sensoren mit einer Länge von
wenigen Zentimetern, etwa 3,5 cm eingesetzt werden, die beispielsweise
konzentrisch um die Hochdruckleitung 27 angebracht werden.
Damit ist die Wählbarkeit
der Position des Sensors 20 auf der Hochdruckleitung 27 allerdings
auf Bereiche der Leitung beschränkt,
die einen geraden Verlauf von wenigstens der Länge des Sensors 20 aufweist. Üblicherweise
weist die Hochdruckleitung 27 mehrere Biegungen auf, an
denen der Sensor 20 nicht angebracht werden kann. Bevorzugt
wird der Sensor 20 in seiner Ausführung als magnetoelastischer
Sensor an einem ausreichend langen graden Leitungsstück angebracht,
das dem Einspritzventil 18 am Nächsten liegt. Je nach Leitungsgeometrie
und Bauform des Sensors 20 können auch andere Einbauorte
gewählt
werden, wobei allerdings darauf geachtet werden soll, dass diese
möglichst
nahe am Einspritzventil 18 liegen. Sofern der Sensor 20 an
einem gekrümmten
Abschnitt der Leitung angebracht werden soll, muss der Sensor 20 der
Form der Hochdruckleitung 27 entsprechend angepasst sein.
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Beispielsweise
werden durch die in der Hochdruckleitung 27 auftretenden
Druckschwankungen in einer Spule des Drucksensors 20 Spannungen
induziert. Diese Spannungen lassen sich mittels geeigneter Signalverarbeitung
in ein Drucksignal umrechnen. Je nach Ausführung des Drucksensors 20 kann
dies unmittelbar im Drucksensor 20 mit einer dort vorgesehenen
Elektronik, oder im Steuergerät 28 erfolgen.
Im letztgenannten Fall kann die induzierte Spannung mit Hilfe eines
im Steuergerät 28 vorhandenen
Analog-Digital-Wandlers erfasst werden. In jedem der beschriebenen
Fälle erfolgt
die Auswertung der Messwerte des Drucksensors im Steuergerät 28.
Zur Erfassung des Drucks im Hochdruckspeicher 17 kann alternativ
oder in Kombination der Druckspeichersensor 23 verwendet
werden.
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Der
grundsätzliche
Verfahrensablauf zur Bestimmung des Werts der Korrektur und zur
Korrektur der Einspritzung ist im Ab laufdiagramm der 2 dargestellt.
Dabei wird mit Hilfe des bereits beschriebenen Drucksensors 20 in
Schritt 30 ein Drucksignal P(t) erfasst, wobei der Druck
von der Zeit abhängt.
Aus diesem Drucksignal P(t) werden dann im Schritt 32 Parameterwerte
bestimmt, aus denen sich dann die gesuchten Korrekturwerte ermitteln
lassen. Als Parameter können
die Frequenz fD, die Amplitude AD und die Phase φD bestimmt
werden.
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Hierzu
wird das Drucksignal P(t) als Summe zweier Sinusschwingen modelliert:
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Dabei
ist tsep der zeitliche Abstand der nächsten,
zu korrigierenden Einspritzung bzgl. der letzten Einspritzung.
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Aus
dem dargestellten modellierten Drucksignal P(t) kann nun die Frequenz
fD der Druckschwankung bestimmt werden.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass eine Fourier-Transformation durchgeführt wird.
Sofern die Frequenz fD schnell ermittelt
werden soll, kann die Frequenz fD auch mit
Hilfe von Korrelationsberechnungen ermittelt werden, bei denen das
gemessene Drucksignal P(t) mit synthetischen Signalprototypen verschiedener
Frequenzen verglichen wird. Der maximale Korrelationswert ergibt
sich bei größter Übereinstimmung
der Frequenzen von gemessenem und synthetischem Signal.
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Nachdem
die Frequenz f
D ermittelt ist, können die
Amplitude A
D und die Phase φ
D jeweils mit Hilfe eines geeigneten Verfahrens,
etwa dem aus der Literatur bekannten Least-Square-Schätzers, ermittelt
werden. Die Parameter ergeben sich damit zu:
Mit
und
lassen sich die gesuchten
Parameter bestimmen zu:
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Dieses
Verfahren ist zur Bestimmung der Parameter AD und φD in Echtzeit sehr gut geeignet, da es wenig
rechenaufwändig
ist. Allerdings können
auch andere Verfahren zur Bestimmung der Parameter aus dem Drucksignal
P(t) verwendet werden.
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Im
Schritt 34 wird dann der Korrekturwert ermittelt. Der Korrekturwert
ist ein Zeitwert, der zum nominalen Wert der Einspritzventilbestromungsdauer
hinzuaddiert wird. Je nach dem, ob der Nominalwert zu groß oder zu
klein ist, fällt
der Korrekturwert negativ oder positiv aus. Ausgehend von dem Einspritzventilkennfeld kann
der Korrekturwert berechnet werden. Denn das Einspritzventilkennfeld
gibt die Bestromungsdauer des Einspritzventils in Abhängigkeit
vom Druck wieder. Das Einspritzventilkennfeld wird für eine hydraulische
Ruhelage ermittelt und ist entsprechend nur dann gültig, wenn
keine Druckwellen am Einspritzventil anliegen. Eine anliegende Druckwelle
verfälscht
die eingespritzte Kraftstoffmenge, sodass der aus dem Einspritzventilkennfeld
berechnete Wert korrigiert werden muss.
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Daher
muss im Schritt
34 zunächst
die Abweichung der Einspritzmenge vom Sollwert berechnet werden.
Die Mengenabweichung ist vom Systemarbeitspunkt abhängig und
kann, wie das Drucksignal P(t), wie folgt modelliert werden:
wobei t
sep wiederum
den zeitlichen Abstand der nächsten,
zu korrigierenden Einspritzung von der letzten Einspritzung angibt.
Da die Frequenz der Mengenabweichung f
M gleich
der Frequenz der Druckschwingung f
D ist, muss
hier kein weiterer Berechnungsschritt erfolgen.
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Zur
Berechnung des Korrekturwerts werden nun in dem Steuergerät 28 arbeitspunktabhängige Beziehungen
hinterlegt. Damit ist es möglich,
aus den ermittelten Parametern für
die Amplitude AD und die Phase φD auf die resultierende Mengenabweichung
zu schließen.
Aus der erwähnten
Mengenabweichung ergibt sich dann der zeitliche Korrekturwert aus
dem Einspritzventilkannfeld.
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Es
ist auch möglich,
ohne eine explizite Berechnung der Mengenabweichung direkt auf den
Verlauf des Korrekturwerts zu schließen. Hierzu wird die Berechnung
des zeitlichen Korrekturwerts aus der Mengenabweichung bereits bei
der Parametrisierung des Systems vorgenommen. Damit geht sie implizit
in die Kennfelder für
die Phasendifferenz und das Amplitudenverhältnis ein. Damit kann eine
effiziente Implementierung der Korrektur erreicht werden.
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Schließlich wird
im Schritt 36 noch die Korrektur für die nächste Einspritzung vorgenommen.
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Bei
der Ermittlung des Drucksignals P(t) tritt zwar grundsätzlich eine
Dämpfung über der
Zeit auf, die auch in der Mengenschwankung über den zeitlichen Abstand
zur letzten Ein spritzung beobachtet wird; denn Druckwellen klingen
mit zunehmender Zeitdauer ab, sodass auch die Mengenschwankung mit
größerem Abstand
zur letzten Einspritzung geringer wird. Diese Dämpfung wäre bei der Berechnung der Parameter
zu berücksichtigen.
Allerdings wird das Drucksignal P(t) nur in einem lokalen Zeitfenster,
unmittelbar vor der zu korrigierenden Einspritzung betrachtet. Daher
liefert der Least-Square-Schätzer einen
lokalen Mittelwert für
die Amplitude in diesem Zeitfenster. Mit Hilfe des Amplitudenverhältnisses,
das sich aus der berechneten Amplitude AD und
dem Amplitudenwert aus dem Kennfeld ergibt, wird die zugehörige, ebenfalls
lokal gültige
Amplitude der Mengenschwankung bestimmt. Damit wird das langsame
Abklingen der Amplitude in Abhängigkeit von
der Position des Zeitfensters, in dem die Signale betrachtet werden
bereits implizit berücksichtigt.
Damit muss die Dämpfung
des Druckverlaufs P(t) nicht mehr explizit berücksichtigt werden.
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Mit
dem Vorsehen des Drucksensors 20 besteht auch die Möglichkeit,
neben den Parametern Amplitude AD und Phase φD auch die Frequenz fD des
Drucksignals P(t) genau zu bestimmen. Beispielsweise kann dies mit
Hilfe einer rechnerisch allerdings aufwändigen Fourier-Transformation
erfolgen. Sofern die Frequenz fD schnell
ermittelt werden soll, kann die Frequenz auch mit Hilfe von Korrelationsberechnungen
ermittelt werden, bei denen das gemessene Drucksignals P(t) mit
synthetischen Signalprototypen verschiedener Frequenzen verglichen
wird. Der maximale Korrelationswert ergibt sich bei größter Übereinstimmung
der Frequenzen von gemessenem und synthetischem Signal.
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Da
die Frequenz fD des Drucksignals P(t) unter
anderem auch von der Schallgeschwindigkeit des Kraftstoffs und diese
wiederum vom Momentandruck und der herrschenden Kraftstofftemperatur
abhängt, kann
die Temperatur des Kraftstoffs und/oder die Kraftstoffsorte grundsätzlich ermittelt
werden. Hierzu wird mit dem Drucksensor 20 der Momentandruck
und aus dem Drucksignals P(t) die Frequenz fD bestimmt.
Der Frequenzverlauf in Abhängigkeit
vom anliegenden Druck kann für
unterschiedliche Temperaturen an einem Prüfstand gemessen werden. Das
so erhaltene Frequenzkennfeld kann beispielsweise im Steuergerät 28 abgelegt werden
und steht damit für
eine Auswertung zur Verfügung.
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Ein
derartiger Verlauf ist für
zwei unterschiedliche Temperaturen T1 und
T2 in 3 schematisch
dargestellt. T1 ist dabei größer als
T2.
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Soll
die Kraftstoffsorte, wie etwa Sommer- oder Winterdiesel, bestimmt
werden, so wird die Berechnung kurz nach dem Kaltstart des Systems
durchgeführt.
Dann nämlich
entspricht die Kraftstofftemperatur der messbaren Außentemperatur.
Mit Hilfe der Frequenzen kann so entschieden werden, welche Kraftstoffsorte dann
vorliegt, wenn das Kennfeld für
eine ausreichende Anzahl von Temperaturen hinterlegt ist.