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Verfahren
und Vorrichtung zur Erzielung einer gleichhohen Verdichtung beim
Strangpressen von pflanzlichen Kleinteilen.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich mit einem Verfahren und den zugehörigen Vorrichtungen um beim Strangpressen
von Kleinteilen, insbesondere aus Holz, in einer Strangpresse mit
radialer Vorpressung, eine gleichhohe oder annähernd gleichhohe im Strang
zu erzielen.
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Bei
Strangpressen mit einer quer zur Pressrichtung arbeitenden Vorpressung
wird versucht, den Strang durch den Eintrag von Dampf im Pressraum, auf
eine günstige
Abbindetemperatur zu bringen. Die mit jedem Presshub erzeugten Strangteilstücke weisen
dabei in Pressrichtung Unterschiede in der Dichte von bis zu 0,25
kg/dm3 auf. Die erzeugen Stränge sind
deshalb unbrauchbar.
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Wird
der Erwärmungsdampf
hinter dem Pressraum in den Strang eingebracht, verringern sich
die Dichteunterschiede erheblich, wirken sich aber immer noch nachteilig
aus. Bei Palettenklötzen aus
Holzspänen
ist eine Dichte von 0,58 bis 0,63 kg/dm3 vorgeschrieben.
Die Dichteunterschiede sollten an den Verbindungsstellen der Strangteilstücke weniger
0,03 kg/dm3 betragen, um eine brauchbar feste
Verbindung zur erhalten.
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Der
Erfindung ist deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren mit den
zugehörigen
Vorrichtungen aufzuzeigen, dem der Dichteunterschied in Pressrichtung
in jedem Strangteilstück
geringer als 0,03 kg/dm3 ist.
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Die
Aufgaben der Erfindung wurden mit den kennzeichnenden Merkmalen
der Ansprüche
1 und 7 gelöst.
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Untersuchungen
von Altholzspänen
haben ergeben, dass die Unterscheide in der Verdichtung im Wesentlichen
durch das Einbringen von Dampf im Pressraum, in das, durch die radiale
Vorpressung teilweise verdichtete Gemenge verursacht werden. Erfolgt
das Strangpressen ohne Dampfzufuhr im Pressraum, verringert sich
der Dichteunterschied auf ein geringeres, teilweise noch zulässiges Maß.
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Bei
der Verwendung von Neuspänen
in einer Mischung aus Zerspanerspänen, Hobelspänen und Sägespänen mit
einem Anteil an Kleinstteilen, war der Dichteunterschied in den
Strangteilstücken
nur etwa halb so groß,
wie bei der Verwendung von aufbereiteten Spänen aus Altholz. Es wurde festgestellt, dass
sich der Dichteunterschied mit der Spangröße vergrößert. Die Verringerung der
Dichte erfolgt, wie Messungen ergaben, keineswegs gleichmäßig über die
Länge.
Vielmehr wurde eine annähernd
stufenförmige
Verringerung festgestellt. Etwa die hinteren 2/3 des mit jedem Hub
gebildeten Strangteilstückes
weisen in Pressrichtung, von der Pressstempelseite beginnend, lediglich
eine sehr geringe Verringerung der Dichte auf, die in etwa denen
von Strangteilstücken aus
Neuspänen
ohne Dampfzugabe entspricht. Anschließend verringert sich die Verdichtung
in einer sehr kurzen Übergangsstrecke
auf ein um bis zu 0,25 kg/dm3 geringeres
Verdichtungsmaß.
Die Verdichtung in diesem Teil nimmt in Pressrichtung, wie im hinteren
Teil, lediglich noch geringfügig
ab.
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Als
Grund, für
diese, vom Üblichen
abweichende Abnahme der Verdichtung bei einer Zugabe von Dampf in
den Pressraum, sieht die Erfindung darin, dass die größeren Zerspanerspäne im Kern
nicht vom Dampf durchdrungen werden und biegefest bleiben. Da sie
eine größere Länge besitzen
und sich beim Verdichten quer zur Pressrichtung umdrehen wollen,
dies aber durch die Volumensverringerung beim Vorfahren des Pressstempels
nicht vollständig können, verfilzen
sie sich dreidimensional im Pressraum und bewirken eine große Kraft
nach außen,
in Richtung der Wände
des Pressraumes. Die im Gemenge enthaltenen kleineren und dünneren Späne werden
hingegen durch den Dampf erweicht. Sie liegen zwischen den größeren Spänen und
auch flächig an
den Wänden
des Pressraumes. Die Presskraft steigt mit der Verringerung des
Volumens des Strangteilstückes
nicht linear sondern in etwa in einer Parabelform an. Die mögliche Länge Verdichtungshubes wird
ist gemäß diesen
Erkenntnissen begrenzt. Sie beträgt
bei einem Strangquerschnitt von etwa 100 × 100 mm lediglich um 400 mm,
gegenüber
ca. 650 mm bei Pressen ohne Vorpressen. Dadurch geht der Vorteil
der Vorpressung, ein höherer
Ausstoß,
weitgehend verloren.
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Bei
der Verwendung eines Reaktor gemäß
EP 0376 175 mit einer erhöhten Zugabe
von Dampf wurde festgestellt, dass die Späne nur noch um ein Geringes
radial ausweichen wollen. Die Erfindung hat deshalb erkannt, dass
eine keilförmige
oder stufenförmige
Erweiterung des Pressraumes in Pressrichtung das Problem nicht zu
lösen vermag.
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Sie
lehrt deshalb, dass der Pressraum bei geschlossenem Vorpressstempel
in Pressrichtung entweder sich nicht erweiternd ausgeführt wird,
oder in einer oder bis zu etwa 4 Stufen, wobei, abhängig von
der Größe des Strangquerschnittes
die Erweiterung insgesamt bis zu etwa 3 mm betragen kann.
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Die
Aufgabe, die Dichtunterschiede zu eliminieren, weist sie der Vorpressung
zu. Sie bringt in den Pressraum, bezogen auf den Ort im Pressrichtung,
derart viel Gemenge, dass nach dem Vorpresshub ein unterschiedlich
vorverdichtetes Strangteilstück
im Pressraum liegt. Die Dichte ist dabei in Pressrichtung derart
höher,
dass durch den Presshub ein gleichhoch oder annähernd gleichhoch verdichtetes
Strangteilstück
erzeugt wird. Wird im Pressraum kein Erwärmungsdampf zugegeben, wird
das Strangteilstück
durch die Vorpressung mit einem geringeren Dichteunterschied vorgepresst
als einer Zugabe von Erwärmungsdampf.
Mit der erfindungsgemäßen unterschiedlich
hohen Dichte im vorgepressten Strangteilstück ist es nicht nur möglich, den
bei Pressen ohne Dampfzugabe nach der Vorpressung bewährten Presshub
von etwa 650 mm beizubehalten, sondern diesen sogar noch auf bis
zu etwa 800 oder mehr mm zu vergrößern.
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Die
ungleichmäßige Vorpressung
erreicht die Erfindung auf zwei verschiedenen vorteilhaften Wegen.
Entweder sie verwendet zwei oder mehrere in Pressrichtung hintereinander
angeordnete Vorpressstempel, die einen unterschiedlichen Hub ausführen, derart,
dass der Hub und damit die Vorpressung des hinteren Vorpesstempels
am geringsten und der des Vordersten am höchsten ist. Nach dem Arbeitshub
des Pressstempels eliminieren sich die Unterschiede in der Verdichtung
dadurch, dass die höhere
Verdichtung durch den Pressstempel am hinteren Teil des Strangteilstückes mit
der geringeren Vorverdichtung die gleich Dichte ergibt, wie die
geringere Verdichtung durch den Pressstempel und die höhere Vorverdichtung
durch den in Pressrichtung abfolgenden Vorpressstempel. In der anderen,
einfacheren, aber genauso vorteilhaften Ausführung verwendet die Erfindung
lediglich einen Vorpressstempel, variiert jedoch die Breite der
Einlauföffnung
in Pressrichtung derart, dass pressstempelseitig weniger Gemenge
in den Pressraum gelangt als an der abgewandten Seite. Die Breite
der Einlauföffnung lässt sich
sowohl in einer Geraden erweiternd ausführen, als auch in angepassten
Kurven oder einer nicht geraden Linie folgend. Hierdurch wird ebenfalls eine
gleichhohe oder annähernd
gleichhohe Verdichtung des Strangteilstückes bewirkt.
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Allgemein
wird bei Pressen mit einer Vorpressung über der Einlauföffnung ein
Schacht angeordnet, in dem sich eine Welle mit aufgesetzten Paddeln
dreht. Die Erfindung weiß jedoch,
dass die Kleinteile des Gemenges bei der geringen erforderlichen Fallhöhe im Freien
Fall am schnellsten den Pressraum befüllen. Sie hat erkannt, dass
Paddel oder andere Zufuhreinrichtungen den Freien Fall lediglich behindern
und einer langsameren Befüllung
führen und
zu Verstopfungen des Einlaufschachtes neigen. Sie verwendet deshalb über der
Einlauföffnung
eine kontinuierlich arbeitende Querfördereinrichtung, vorzugsweise
einen Redler oder Trog kettenförderer. Auch
mehrere, im Abstand über
die Länge
der Einlauföffnung
quer zur Pressrichtung fördernde
Schnecken, deren Trog zur Einlauföffnung hin offen ist, können vorteilhaft
eingesetzt werden. Aus konstruktiven Gründen kann ein kurzer Einlaufschacht
erforderlich sein. Diesen führt
die Erfindung jedoch in einer derartigen Kürze aus, dass der Freie Fall
des Gemenges möglicht
ungehindert erfolgen kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben, wobei
auf die im Übrigen
bezüglich
der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich
hingewiesen wird.
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Es
zeigen:
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Strangpresse, gesehen in Richtung auf
den Pressstempel.
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2 zeigt
einen Schnitt auf der Linie I-I gem. 1
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3 zeigt
einen Querschnitt durch eine Strangpresse, gesehen in Richtung auf
den Pressstempel.
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4 zeigt
einen Schnitt auf der Linie II-II gem. 3.
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- 1
- Pressraum
- 2
- Rezipient
- 3
- hinterer
Vorpressstempel
- 4
- vorderer
Vorpressstempel
- 5
- Einlauföffnung
- 6
- Versatz
- 7
- Versatzmaß
- 8
- Maß
- 9
- Strangprofil
- 10
- Pressstempel
- 11
- Einlaufschacht
- 12
- Maß
- 13
- Redler
(Trogkettenförderer)
- 14
- Vorderflächen
- 15
- Vorpressstellung
- 16
- Zylinder
- 17
- Pressdüse
- 18
- Maß
- 19
- Maß
- 20
- Maß
- 21
- Schnecken
- 22
- Vorpressstempel
- 23
- Fläche
- 24
- Vorderkante
des Vorpressstempels
- 25
- Gegenfläche
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Strangpresse, gesehen in Richtung auf
den Pressstempel. Im Ausführungsbeispiel
wird der Pressraum 1 von einem Rezipienten 2 dem
hinteren Vorpressstempel 3 und dem vorderen Vorpresstempel 4 gebildet.
Die Einlauföffnung 5 ist
mit einem Versatz 6 ausgeführt, dessen Versatzmaß 7 etwa
dem Versatz im Maß 8 der Vorpressstempel 3 und 4 in
ihrer dargestellten Öffnungsstellung
entspricht. Das Maß 8 wird derart
gewählt,
dass beim Vorfahren der Vorpressstempel 3 und 4 auf
das Strangprofil 9 ein ungleichhoch vorverdichtetes Strangteil
erzeugt wird, wobei die Verdichtungsunterschiede nach dem Verdichtungshub
des Pressstempels 10 eliminiert werden. Durch den Pressstempel 10 wird
seinerseits eine über
die Länge
des Strangteilstückes
eine ungleiche Verdichtung bewirkt, wobei die höhere Verdichtung am Presstempel 10 anliegt
und sich in etwa 2/3 der Länge
des Strangteilstückes
annähernd
stufenförmig verringert.
Die ungleiche Verdichtung durch den Pressstempel wird dadurch ausgeglichen,
dass die Vorpressung umgekehrt ungleich ausgeführt wird. Der hintere Pressstempel 3 führt erfindungsgemäß einen
geringeren Hub aus als der vordere Vorpressstempel 4.
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Der
Einlaufschacht 11 wird im Maß 12 in einer möglichst
geringen Höhe
ausgeführt,
damit die Kleinteile des Gemenges ungehindert im Freien Fall in
den Pressraum 1 gelangen. Bei mehreren Strangpressen nebeneinander
bevorzugt die Erfindung einen Redler (Trogkettenförderer) 13 zum
Gemengetransport.
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2 zeigt
einen Schnitt auf der Linie I-I gem. 1. Der Pressstempel 10 und
die Vorpressstempel 3 und 4 stehen in ihrer hinteren
Endstellung. Die Vorpressstempel fahren mit ihren Vorderflächen 14 in
ihre Vorpressstellung 15 und verschließen den Pressraum 1.
Durch den kürzeren
Hub des hinteren Vorpressstempels 3 gegenüber dem
vorderen Vorpressstempel 4 ergibt sich eine ungleich hohe
Vorpressung des Gemenges, welche beim Arbeitshub des Pressstempels 10 wieder
ausgeglichen wird und ein gleichhoch, oder annähernd gleichhoch verdichtetes
Strangteilstück
ergibt. Im Ausführungsbeispiel erfolgt
die Bewegung der Vorpressstempel 3 und 4 durch
die Zylinder 16. In gleicher vorteilhafter Weise können auch
Scheren verwendet werden. Durch den Pressstempel wird das vorverdichtete
Gemenge im Pressraum 1 verdichtet und in die Pressdüse 17 transportiert.
Erfolgt die Erwärmung
des vorverdichteten Strangteilstückes
im Pressraum 1 wird der Unterschied im Vorpresshub der
Vorpressstempel 3 und 4 im Maß 18 größer gewählt als
bei einer Dampfzugabe in oder abfolgende der Pressdüse 17.
Die Längen
der Vorpressstempel 3 und 4 in den Maßen 19 und 20 werden
den Erfordernissen angepasst. Anstelle der beiden Vorpressstempel 3 und 4 können, bei
Bedarf, auch mehrere Vorpressstempel vorgesehen werden, um eine
noch bessere Gleichmäßigkeit der
Dichte im fertigen Strangteilstück
zu erreichen.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch eine Strangpresse, gesehen in Richtung auf
den Pressstempel. Im Ausführungsbeispiel
wird der Pressraum 1 durch hintereinander liegende Schnecken 21 befüllt. Es
wird nur ein Vorpressstempel 22 verwendet. Die Fläche 23 der
Einlauföffnung 5 befindet
sich etwa in Höhe
der Vorderkante 24 des Vorpressstempels 21. Der
Abstand der Gegenfläche 25 der
Eintrittsöffnung 5 vergrößert sich
in Pressrichtung. Dadurch gelangt in der Länge unterschiedlich viel Gemenge
in den Pressraum 1. Die Kontur der Gegenfläche 25 wird
derart gewählt,
dass die sich ergebende ungleiche Dichte des vorverdichteten Strangteilstückes durch
den Pressstempel 10 wieder eliminiert wird und ein Bleich- oder annähernd gleichhoch
verdichtetes Strangteilstück
erzeugt wird.
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4 zeigt
einen Schnitt auf der Linie II-II gem. 3. Die Einlauföffnung 5 für das Gemenge ist
an Seite des Vorpressstempels 22 parallel zum Pressraum 1 ausgeführt und
erweitert sich in Pressrichtung entlang der Gegenfläche 25.
Dadurch gelangt an der Seite des Pressstempels 10 weniger
Gemenge in den Pressraum 1 als an der Seite der Pressdüse 17.
Die Form der Gegenfläche
wird so gewählt,
dass die durch den Hub des Vorpressstempels erzeugte ungleiche Verdichtung
des Strangteilstückes
beim Hub des Pressstempels 10 wieder aufgehoben wird. Die
dargestellte Form entspricht zeichnerisch in etwa der notwendigen
Erweiterung der Einlauföffnung
bei Pressen mit einer Dampfzugabe im Pressraum 1. Sie wird
für jeden
Profiltyp des Stranges und für
die verwendeten Kleinteile angepasst. Bei Pressen, bei denen keine
Erwärmungsdampf
im Pressraum 1 zugegeben wird, wird die Gegenfläche 25 im
Allgemeinen lediglich sich keilförmig
erweiternd ausgeführt.
Im Ausführungsbeispiel
erfolgt der Gemengetransport über
die Eintrittsöffnung 5 durch Schnecken 21.