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Die
Erfindung betrifft ein senkrecht startendes und senkrecht landendes
Hybridflugzeug, insbesondere ein senkrecht startendes und senkrecht
landendes Hybridflugzeug mit der Fähigkeit alle zum Senkrechtstart
und zur Senkrechtlandung benötigten Komponenten
für den
Reiseflug auszunutzen.
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Es
ist bekannt, dass herkömmliche
Flugzeuge eine Start beziehungsweise Landebahn benötigen und
dass herkömmliche
Hubschrauber vergleichsweise kleine Reichweiten erreichen. Während bei Hubschraubern
die Reichweite stark von der Nutzlast abhängt, können Flugzeuge nur unter erheblichen Problemen
senkrecht Starten und in eine Konfiguration für den Reiseflug wechseln. Es
ist bekannt, dass herkömmliche
Luftschiffe nur einen kurzen Startbereich benötigen, relativ schwere Nutzlasten über relativ
große
Reichweiten befördern
können.
Luftschiffe sind jedoch wegen ihrer großen Fläche sehr windempfindlich, langsam
und meistens nicht starr. Es sind leichter als Luft (LA, Lighter
than Air) Konstruktionen mit Linsenförmigen Hüllen bekannt, sowie Flugzeuge,
welche ihre Flügel
um 90 Grad drehen können
um so senkrecht zu starten.
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Versuche
Fluggeräte
durch Verwendung von drehbaren Flügeln sowohl für den Senkrechtstart, wie
auch für
den Reiseflug zu konzipieren haben sich bisher nicht bewährt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein Fluggerät zu schaffen, welches einen
Senkrechtstart und eine Senkrechtlandung erlaubt und mit welchem
relativ schwere Nutzlasten über
relativ große
Reichweiten transportiert werden können.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass das Hybridflugzeug zunächst
prinzipiell wie ein Hubschrauber senkrecht startet und danach durch
Manipulation der Konfiguration nahezu alle Systeme, welche für den senkrechten
Start benötigt
wurden, für
den Reiseflug verwendet. Gleichzeitig ist das Potenzial der „leichter
als Luft" Konstruktionen
große
Nutzlasten heben zu können
durch eine kreisrunde, linsenförmige
Hülle optimal
bezüglich
Auftrieb und Widerstand ausgenutzt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird ein Hybridfluggerät mit einer vorzugsweise kreisrunden,
linsenförmigen
Hülle vorgeschlagen,
welches die in Anspruch 1 und in den Unteransprüchen genannten Merkmale aufweist,
welche sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass an der Hülle seitlich
zwei Flügel
mit beispielsweise symmetrischem Flügelprofil angebracht sind,
von denen mindestens einer so aufgebaut ist, dass sowohl das vordere,
als auch das hintere Teil des Flügels
um einen bestimmten Winkel geklappt werden kann und somit die Flügel des
Hybridflugzeugs sowohl eine rotationssymmetrische, als auch eine
spiegelsymmetrische Konfiguration einnehmen können. Die Anstellwinkel der
Flügel
mit beispielsweise symmetrischem Flügelprofil können vorzugsweise mit Hilfe
des Drehmechanismus geregelt an den aktuellen Flugzustand angepasst
werden.
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Besonders
bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel
des Hybridflugzeuges, bei welchem die Rotation der Hülle mit
den Flügeln
für den
Senkrechtstart mit beweglichen ummantelten Propellern, welche an
den äußeren Enden
der Flügel
in die Flügel eingearbeitet
sind, realisiert wird. Die Beweglichkeit der ummantelten Propeller
besteht vorzugsweise darin, dass ihre Schubrichtung, wie auch ihr
Schub geregelt an den aktuellen Flugzustand angepasst werden kann.
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Besonders
bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel
des Hybridflugzeuges, bei welchem die Kabine an der Hüllenkonstruktion
drehbar gelagert ist, sodass die Hülle um ihre vertikale Spiegelachse
rotieren kann, während
die Kabine nicht mitrotiert. Die eben erwähnte drehbare Lagerung beinhaltet
vorzugsweise einen Schleifkontakt zur Energieübertragung von der Energieversorgung
zu den Hauptantrieben. Die Steuerung erfolgt von der Kabine aus.
Steuersignale werden über
Funk an einen Bordcomputer in der Hülle übertragen. Dieser steuert und
regelt die entsprechenden Mechanismen sowohl bei Senkrechtstart,
als auch im Reiseflug und bei der Landung. Bei einem Ausfall des
Bordcomputers oder der Mechanik sind manuelle Steuerimpulse zur
sicheren Landung aktivierbar.
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Die
Energieversorgung befindet sich in der Kabine und/oder als Solarzellen
auf der oberen Hüllenoberfläche.
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Die
drehbare Lagerung ist so ausgestaltet, dass sie bei einem bestimmten
Drehwinkel der Hülle gegenüber der
stehenden Kabine geregelt einrasten kann, sodass Hüllen- und
Kabinenkonstruktion dann fest miteinander verbunden sind und eine
ausgerichtete spiegelsymmetrische Flugzeugkonfiguration einen geregelten
Vorwärtsflug
gewährleisten
kann. Die Winkelgeschwindigkeit der rotierenden Hülle wird nach
dem Senkrechtstart abgebremst, sodass der Einrasvorgang flugmechanisch
kein Problem darstellt. In der Übergangsphase
vom Senkrechtstart in den Reiseflug verliert dieses Fluggerät aufgrund
der großen
Fläche
nur wenig an Höhe,
vergleichbar mit einem Fallschirm. Ein Trudeln tritt nicht auf,
wie bei etwa einem Teller in einem Swimmingpool, da ein LA-Gas als
Flächenlast
der Schwerkraft entgegenwirkt, wie etwa eine gefangene stabile Luftblase
unter dem Teller im Pool.
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Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
Hybridflugzeuges ist zwischen der Kabine und dem drehbaren Lager
mit dem Schleifkontakt eine schienenartige Konstruktion eingebracht,
um die Position der Kabine gegenüber
der Hülle
mittels beispielsweise gleitender Lager oder Rollen veränderbar
zu gestalten. Die Kabine kann vorzugsweise von der Schiene einfach
getrennt und ausgetauscht werden. Durch die Schiene an der drehbaren
Lagerung kann die Kabine nahezu zu jedem, für einen sicheren Flug erforderlichen,
Punkt hinbewegt werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet das Hybridflugzeug dadurch aus, dass die Energieversorgung
durch mindestens einen dimensionierten Verbrennungsmotor und Treibstoff und/oder
durch mindestens eine dimensionierte Batterieeinheit und/oder durch
mindestens eine dimensionierte Brennstoffzelleneinheit und/oder
durch mindestens eine dimensionierte Solarzelleneinheit gewährleistet
wird. Beispielsweise können
Solarzellen auf der Oberseite der Hülle angebracht sein, wie auch
Brennstoffzellen in der Nutzlast, welche die Elektromotoren der
ummantelten Propeller, der Regelung und der Drehmechanismen mit
Strom versorgen.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet das Hybridflugzeug dadurch aus, dass Nebenantriebe, welche
vorzugsweise seitlich an der Kabine und/oder beispielsweise auch
an der Schiene befestigt sind, für
eine geregelt kontrollierbare Ausrichtung der Kabine beim Senkrechtstart
vorgesehen sind.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet das Hybridflugzeug dadurch aus, dass mindestens eine beispielsweise
ausfahrbare Seitenleitwerkseinrichtung den Freiheitsgrad um die
Hoch achse des Hybridflugzeuges im Reiseflug stabilisiert. Das Seitenleitwerk
kann beispielsweise aus der Hülle ausfahrbar
realisiert werden. Vorzugsweise befindet sich das Seitenleitwerk
aber am hinteren Ende der Schiene, sodass sie nicht ausfahrbar gestaltet
werden muss und es dort die Rotation der Hüllenkonstruktion beim Senkrechtstart
nicht stört.
Als konstruktive Maßnahme,
um den Schwerpunkt des Systems beim Senkrechtstart in der Rotationsachse
zu halten, wird z.B. die Motorisierung der Kabinenverstellbarkeit
auf der vorderen Seite der Schiene positioniert.
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Das
Ausführungsbeispiel
zeichnet das Hybridflugzeug dadurch aus, dass die statische bzw.
dynamische Stabilität
des Hybridflugzeuges im Reiseflug, bzw. die Steuerung des Nickmoments
geregelt in umgedrehter T-Leitwerkskonfiguration von einem relativ
kleinen Höhenleitwerk
vorgenommen wird. Für das
Momentengleichgewicht ist auch eine „Canard-Konstruktion" vor der Kabine denkbar.
Das Höhenleitwerk
kann beispielsweise aus dem Seitenleitwerk ausklappbar realisiert
werden. Vorzugsweise befindet sich das Höhenleitwerk aber am hinteren Ende
der Schiene unter dem Seitenleitwerk, sodass sie nicht ausfahrbar
gestaltet werden muss und es dort die Rotation der Hüllenkonstruktion
beim Senkrechtstart nicht stört.
Die umgedrehte T-Leitwerkskonfiguration dient gleichzeitig als Stütze am Boden und
kann stabil jedoch leicht ausgestaltet werden, sodass sie die Konstruktion
gemeinsam mit der Kabine auch ohne Helium trägt. In die Kabine wie auch
in das Höhenleitwerk
können
Räder eingebracht
werden, damit sich das Hybridflugzeug auch am Boden fortbewegen
kann.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet das Hybridflugzeug dadurch aus, dass in einer geeigneten,
vorzugsweise hori zontalen Ebene der horizontal ausgerichteten Hülle ein
Notfallschirm gespannt ist, welcher die Kabine bei einem unwahrscheinlichen
Versagen der Hülle
und Entweichen des LA-Gases heil wieder zur Erde bringt.
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Innerhalb
der Hülle
befindet sich eine rotationssymmetrische Ballonett-Konstruktion,
mit welcher die Druckdifferenz zwischen dem Traggasdruck und dem
Umgebungsdruck geregelt konstant gehalten wird.
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Die
Erfindung ist anschließend
beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben,
in denen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Hybridfluggerätes in der
rotationssymmetrischen Konfiguration für den Senkrechtstart und Senkrechtlandung
in seitlicher Ansicht (1.1)
und der Flügel von
der Seite (1.2)
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Hybridfluggerätes
in der spiegelsymmetrischen Konfiguration für den Reiseflug in seitlicher
Ansicht; und
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3 eine
Prinzipskizze des Übergangs
von der rotationssymmetrischen Konfiguration in die spiegelsymmetrische
Konfiguration bzw. des Übergangs vom
Senkrechtstart in den Reiseflug darstellt.
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1.1 zeigt eine kreisrunde, linsenförmige Hülle (1),
welche ein Volumen (2) einschließt, das mit einem leichter
als Luft Gas gefüllt
werden kann. Die Ballonett-Konstruktion (1.1) verläuft konzentrisch
zur Hülle
in welche regelbare Lüfter
(1.2) eingebaut sind. Am Außen radius der Hülle (1)
befindet sich vorzugsweise ein Kohlefaserring (1.3), womit
die Ausdehnung der Hülle
(1) zu einer Kugel verhindert wird.
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Des
Weiteren zeigt 1.1 zwei Flügel (3.1 und 3.2),
die an der Hülle
(1) seitlich und horizontal angeordnet sind und sowohl
eine rotationssymmetrische Hubschrauber-, als auch eine spiegelsymmetrische
Flugzeugkonfiguration mit regelbarem Anstellwinkel einnehmen können.
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1.1 zeigt die Flügel (3.1 und 3.2)
von hinten bzw. von vorne. In 1.2 wird
der rechte Flügel
(3.2) von rechts gesehen dargestellt. In beide Flügel sind
gemäß 1.2 Klappen (3.1.1, 3.1.2 und 3.2.1, 3.2.2)
eingebaut, die für
eine rotationssymmetrische Hubschrauber-, wie auch spiegelsymmetrische
Flugzeug-Auftriebskonfiguration geregelt Sorge tragen.
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Wenn
es für
den dynamischen Auftrieb erforderlich ist, können die Flügel (3.1 und 3.2)
auch schwenkbar gestaltet werden, damit ihr Anstellwinkel geregelt
verändert
werden kann. Die Drehung der Flügel
(3.1 und 3.2) um die Rotationsachse (4)
kann mit Drehmechanismen (5) gewährleistet werden, die direkt
zwischen Hülle
(1) bzw. Ring (1.3) und Flügel (3.1 und 3.2)
montiert sind. 1.1 veranschaulicht ein Drehmechanismus
(5) in der Mitte der Hülle
(1).
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Es
wird darauf hingewiesen, dass für
die Funktionalität
des Vorschlags nicht die Drehbarkeit der Flügel von Bedeutung ist, sondern
die Fähigkeit der
Flügelkonstruktion
sowohl eine rotationssymmetrische Hubschrauber-, als auch eine spiegelsymmetrische
Flugzeugkonfiguration mit regelbarem Anstellwinkel einnehmen zu
können.
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1.1 veranschaulicht zusätzlich die Hauptantriebe (7.1 und 7.2),
die an den Enden der Flügel
(3.1 und 3.2) montiert sind. Ihre Schubvektoren
(8) zeigen in der Ausgangskonfiguration für den Senkrechtstart
in die entgegengesetzte Richtung und sind rotationssymmetrisch angeordnet.
Eine weitere Möglichkeit
zum Senkrechtstart kann erfolgen, wenn die Schubvektoren vertikal
nach unten wirken. Dies ist jedoch erfahrungsgemäß gefährlich wegen des Aufschaukelverhaltens.
Wesentlich sicherer ist ein Senkrechtstart in der Hubschrauberkonfiguration.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Hauptantriebe (7.1 und 7.2),
die an den Enden der Flügel (3.1 und 3.2)
montiert sind, gegenüber
der Flügel
(3.1 und 3.2) mittels eingebrachter Drehmechanismen geregelt
um die Rotationsachse (4) schwenkbar sind, um z.B. die
Schubrichtung des Hauptantriebes (3.1 und 3.2)
horizontal zu halten, während
der Anstellwinkel des vollsymmetrischen Flügelprofils durch geregelte
Drehung der Flügel
(3.1 und 3.2) beim Senkrechtsart für den notwendigen
Auftrieb sorgt. Des Weiteren wird die Hülle (1) beim ausgerichteten
Reiseflug nicht angestellt, sondern geregelt in der Horizontalen
gehalten, während
der dynamische Auftrieb von den Flügeln (3.1 und 3.2)
und von einer angepassten Canard-Konstruktion
(6) an der Kabine erzeugt wird. Dem durch die Luftkräfte am Flügel entstehenden
Moment um den Schwerpunkt wirkt das von den Luftkräften an
der angepassten Canard-Konstruktion (6) erzeugte Moment
entgegen. Somit kann man auf ein überdimensionales Höhenleitwerk
verzichten und dennoch relativ schnell fliegen. Das Höhenleitwerk
dient zur Steuerung des Nickmoments und zur Unterbringung einer
Fahrwerkskonstruktion.
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In 1.1 ist die Situation dargestellt, wie die Hauptantriebe
(7.1 und 7.2) bei rotationssymmetrischer Konfiguration
die Hülle
(1) mit den Flügeln (3.1 und 3.2)
in Rotation um die Rotationsachse (10) der Hülle (1)
versetzen und durch Anstellung der Flügel (3.1 und 3.2)
gegen die Rotationsrichtung Auftrieb erzeugen.
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Des
Weiteren zeigt 1.1 die Kabine (15), die
mit der Hülle
(1) mittels eines drehbaren Lagers (12) verbunden
ist. Zwischen die Kabine (15) und das drehbare Lager (12)
ist eine schienenartigen Konstruktion (11) eingebracht,
um die Position der Kabine (15) gegenüber der Hülle (1) mittels beispielsweise
gleitender Lager (14) oder beispielsweise Rollen veränderbar
zu gestalten. Dies dient zur Regelung des Schwerpunktes. Die Kabine
(15) kann von der Schiene (11) einfach getrennt
und ausgetauscht werden. Die Kabine (15) kann die Energieversorgung (16)
beinhalten. Beim Austausch der Kabine (15) wird zunächst eine
Hilfsstütze
unter das Hybridflugzeug geschoben, welche beim Entfernen der Kabine
sowohl die Masse der Kabine, als auch deren Tragfähigkeit
ersetzt.
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1.1 veranschaulicht zusätzlich die Nebenantriebe (17),
die an den Seiten der Kabine (15) mit einem horizontalen
Schubvektor (19) befestigt sind. Die Nebenantriebe (17)
an den Seiten der Kabine (15) sind symmetrisch angeordnet
und verhindern bei rotationssymmetrischer Konfiguration von Hülle (1)
und Flügeln
(3.1 und 3.2) das Mitrotieren der Kabine (15)
und regeln deren Ausrichtung.
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Sowohl
das Seitenleitwerk (20), als auch das Höhenleitwerk (21) sind
in 1.1 veranschaulicht und weil sie mit der Schiene
verbunden sind, welche in der rotierenden Konfiguration nicht mitrotiert,
hat die umgedrehte T-Leitwerkskonfiguration keinen bremsenden Effekt
auf die rotierende Hülle.
Es ist auch denkbar, dass keine Nebenantriebe (17) montiert
sind, sondern ein Fenestron im Seitenleitwerk (20), welches
das Mitrotieren der Kabine (15) verhindert und die Ausrichtung
des fest verbundenen Kabinen-Schienen-Leitwerkssystems regelt.
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Die
horizontale Ebene (22), welche beispielhaft die ideale
Position für
den gespannten Notfallschirm (23) darstellt, wird in 2 veranschaulicht.
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2 zeigt
die gleiche kreisrunde, linsenförmige
Hülle (1),
wie 1, jedoch ist die Hülle (1)
in 2 gegenüber
der Hülle
(1) in 1 um 90 Grad gegen
den Uhrzeigersinn von oben gesehen gedreht. Der Flügel (3.1)
in 2 ist im Vergleich zu 1 so verändert, dass
die Schubvektoren (8) der Hauptantriebe (7.1 und 7.2)
in die gleiche Richtung zeigen können,
um an beiden Flügeln
dynamischen Auftrieb zu erzeugen und somit 2 die spiegelsymmetrische
Reisekonfiguration darstellt.
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Die
Hauptantriebe (7.1 und 7.2) an den Enden der Flügel (3.1 und 3.2)
versetzen bei spiegelsymmetrischer Konfiguration das Hybridflugzeug
in eine Vorwärtsbewegung
durch gleichgerichtete Schubvektoren (8) und erzeugen durch
Anstellung der Flügel
(3.1 und 3.2) Auftrieb.
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Des
Weiteren zeigt 2 die Kabine (15), die
mit der Hülle
(1) mittels eines drehbaren Lagers (12) verbunden
ist, das jedoch für
die Reisekonfiguration bereits eingerastet ist und das dann eine
feste Verbindung zwischen Kabine (15) und Hülle (1)
darstellt. Zwischen der Kabine (15) und dem drehbaren Lager
(12) ist eine schienenartige Konstruktion (11) angebracht.
Der Massenschwerpunkt des Systems kann zum Zweck der statischen
und dynamischen Stabilität
im Reiseflug bewegt werden, indem die Kabine (15) auf der
hierfür
vorgesehenen Schiene (11) bewegt wird.
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2 veranschaulicht
zusätzlich
die Nebenantriebe (17), die an den Seiten der Kabine (15)
mit einem horizontalen Schubvektor (19) um die Rotationsachse
(18) rotierbar befestigt sind. Die Nebenantriebe (17)
an den Seiten der Kabine (15) sind symmetrisch angeordnet
und unterstützen
bei spiegelsymmetrischer Konfiguration durch gleichgerichteten Schub
die Vorwärtsbewegung
des Hybridflugzeuges. Würde
man ein Fenestron verwenden, würde
man wahrscheinlich Masse einsparen, jedoch diese unterstützende Schubkraft
verlieren.
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Sowohl
das Seitenleitwerk (20), als auch das Höhenleitwerk (21) sind
in 2 veranschaulicht. Sie gewährleisten in der spiegelsymmetrischen
Konfiguration die Steuerbarkeit und die Stabilität des Hybridflugzeuges im Reiseflug.
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2 veranschaulicht
zusätzlich
die horizontale Ebene (22), welche beispielhaft die ideale Position
für den
gespannten Notfallschirm (23) darstellt. Der Notfallschirm
weist in der Mitte ein Loch auf.
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3 zeigt
das stark vereinfachte Hybridflugzeug von oben in vier Zuständen (Z1
bis Z4) und die skizzenhafte Darstellung des Übergangs aus dem Senkrechtstart
in den Reiseflug.
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Zunächst befindet
sich das Fluggerät
am Boden. Die Kabine ist ausgetauscht, die Nutzlast ist geladen
und alle Systeme wurden auf ihre Funktionsfähigkeit ausreichend gecheckt.
Die Hilfsstütze
wird weg geschoben. Die Steuerkommandos für den Start werden von der
Kabine aus zum Empfänger
im Hüllensystem
gesendet und vom Bordcomputer an die Klappenmotoren und den Hauptantrieb
weitergegeben. Die Hauptantriebe erzeugen daraufhin entgegengesetzten
Schub, versetzen die Hülle
und die Flügel
in Rotation und das Hybridflugzeug beginnt zu steigen, bis es eine
gewünschte
Höhe erreicht
hat. Diese Höhe
darf die Prallhöhe
des Hybridflugzeuges nicht übersteigen.
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Das
Abbremsen der Rotation nach der Steigphase (Z1) für den Übergang
in den ausgerichteten Reiseflug (Z4) kann auf verschiedene Art und
Weise erfolgen. Eine sichere Variante besteht darin, nach dem Erreichen
der gewünschten
Höhe die
Antriebe zunächst
zu deaktivieren und die Flügel
langsam und gleichmäßig anzustellen,
so dass die Rotation wegen des erhöhten Widerstandes abklingt.
Wenn die Rotationsgeschwindigkeit einen für die einrastende Drehlagerung
verträglichen
Wert angenommen hat, rastet die Drehlagerung ein und Hülle, Flügel, Schiene,
Kabine, Canard und Leitwerke bilden ein festes System, vergleichbar
mit einem Flugzeug. Währenddessen
sinkt das Hybridflugzeug langsam und stabil, vergleichbar mit einem
Fallschirm, jedoch aufgrund des Auftriebsgases in der Hülle wesentlich
langsamer. Nach dem Einrasten werden die Flügel und Klappen in die entsprechende
spiegelsymmetrische Stellung gebracht und der Schub wird gleichgerichtet aktiviert.
Die Steuerbefehle erfolgen auf Knopfdruck bzw. mit einem Joystick
und werden für
das Gerät vom
Bordcomputer übersetzt.
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Während des
Reisefluges wird mit Hilfe der Canard- und Höhenleitwerkskonstruktion die
Hülle geregelt
horizontal gehalten. Die Flugmechanik im Reiseflug ist ähnlich zu
einem Flugzeug bzw. Nurflügler.
Der wesentliche Teil des dynamischen Auftriebs wird jedoch an den
Flügeln
erzeugt. Am Canard und an der Kabine entsteht ebenfalls dynamischer
Auftrieb. Bei der Ankunft am Reiseziel werden die Hauptantriebe
aktiviert und die Klappen als Bremsklappen benutzt, bis das Hybridflugzeug
nahezu keine kinetische Energie mehr besitzt.
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Die
Flügel-Klappenkonfiguration
wird wieder auf rotationssymmetrische Stellung gebracht und durch
entgegengesetzten Schub der Hauptantriebe wird die Hülle mit
den Flügeln
so in Rotation versetzt, dass nach einem langsamen, stabilen und
sicheren Sinken eine weiche Landung erfolgt.
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Der Übergang
zwischen den verschiedenen Flugphasen lässt sich aber auch wesentlich
abenteuerlicher gestalten, indem der Schub nicht deaktiviert wird
und die kinetische Energie der Rotation zum Teil erhalten bleibt,
indem das Fluggerät
spiralenförmig vom
Steigflug in den Reiseflug übergeführt wird. Während des
Spiralenfluges klingt die Rotation ebenfalls ab, die Kabine schaut
dabei jedoch stets in dieselbe Himmelsrichtung. Die Flugregelung
gewährleistet
das Horizontalbleiben der Hülle.
Nach dem Einrasten muss das Hybridflugzeug nun nicht mehr von Null
aus beschleunigen. Die Landephase würde sich demnach mit immer
enger geflogenen Kurven einleiten lassen, was sich jedoch als sehr
abenteuerlich erweisen dürfte.
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Erste Überlegungen
hierzu führen
zu der Schlussfolgerung, dass es Maßnahmen gibt, welche die Änderung
der Konfiguration von rotati onssymmetrisch auf spiegelsymmetrisch
und umgekehrt begünstigen.
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Der Übergang
erfolgt spiralenförmig,
wobei die Spiralenrichtung durch die Rotationsrichtung (26) der
Hülle (1)
vorgegeben ist und ein innerer (3.1) und ein äußerer (3.2)
Flügel
definiert werden kann, wenn die rotationssymmetrische Hülle (1)
eine Vorder- und eine Rückseite
im Reiseflug definieren lässt.
Die Rückseite
kann mit einem beispielsweise aus der Hülle ausfahrbaren Seitenleitwerk
(20) charakterisiert werden, während die Vorwärtsrichtung
(24) der Hülle
(1) in 3 mit dem entsprechenden Pfeil
dargestellt wird. Die globale Ausrichtung (25) der Kabine (15) ändert sich
beim Übergang
nicht, sodass sie während
des in 3 dargestellten Übergangs stets in die gleiche
Richtung schaut.
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Die
möglichen
Maßnahmen
zur Änderung der
Konfiguration von rotationssymmetrisch auf spiegelsymmetrisch sind:
Der
innere Flügel
(3.1) wird um die Rotationsachse (4) gegen den
Uhrzeigersinn so gedreht, dass der Schub des Hauptantriebes (7.1)
die innere Seite des Hybridflugzeuges während der Übergangsphase nicht absacken
lässt,
während
die vergrößerte Widerstandsfläche des
Flügels
(3.1) in Folge des Drehens zur Abschwächung der Rotation beiträgt. In 3 wird
das in Zustand 2 (Z2) dargestellt.
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Um
einen sanfteren Übergang
zu gewährleisten
ist es denkbar nur den Hauptantrieb (7.1) um 180 Grad zu
drehen. Danach wird der Anstellwinkel des Flügels (3.1), der dann
wie auch Flügel 3.2 vollsymmetrische
Profile aufweist, an die symmetrische Reisekonfiguration angepasst.
Denkbar ist auch, dass die Antriebe auf Umkehrschub gestellt werden oder
ausgeschaltet werden, bis die Rotation aufgrund des Widerstandes
abklingt. In derselben Zeit ändert
man die Konfiguration.
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Die
Seitenleitwerke (20) werden ausgefahren und tragen durch
die vergrößerte Widerstandsfläche zur
Abschwächung
der Rotation bei. In 3 wird das in Zustand 3 (Z3)
dargestellt. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die Seitenleitwerke an der Schiene befestigt, dennoch könnten ausfahrbare Bremsklappen
montiert sein, falls diese wegen des zu langsamen Abklingens der
Rotation erforderlich sind.
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Einrasten
der drehbaren Lagerung (12) für eine gleichgerichtete Ausrichtung
von Hülle
(1), Flügel
(3.1 und 3.2) und Kabine (15) für den Reiseflug. Der
Massenschwerpunkt des Systems wird zum Zweck der statischen und
dynamischen Stabilität
im Reiseflug nach außen
bewegt, indem die Kabine (15) auf der hierfür vorgesehenen
Schiene (5) nach vorne bewegt wird. Durch die Veränderung
des Massenträgheitsmomentes
wird die Rotation schließlich
gestoppt. In 3 wird das in Zustand 3 (Z3)
dargestellt. Der Übergang
wird mit regelungstechnischen Maßnahmen realisiert.
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Der Übergang
in die Phase der Senkrechtlandung erfolgt analog zu 3,
jedoch rückwärts. Zunächst fliegt
das Hybridflugzeug eine immer engere Kurve, bis der geregelte Übergang
stattfindet und das Hybridfluggerät senkrecht landet. Danach
kann die Kabine (15) ausgetauscht und das Hybridflugzeug
wieder senkrecht gestartet werden.
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- 1
- Hülle
- 1.1
- Ballonett-Konstruktion
- 1.2
- Lüfter
- 1.3
- Kohlefaserring
- 2
- Volumen
- 3.1
- Flügel (innen,
s. auch 3)
- 3.2
- Flügel (außen, s.
auch 3)
- 3.1.1
- Klappe
vorn
- 3.2.2
- Klappe
hinten
- 4
- Rotationsachse
(Flügel)
- 5
- Drehmechanismus
- 6
- Canard
- 7.1
- Hauptantrieb
(innen, s. auch 3)
- 7.2
- Hauptantrieb
(außen,
s. auch 3)
- 8
- Schubvektor
(Hauptantriebe)
- 9
- Nullauftriebsrichtung
(Flügel,
Neutralstellung)
- 10
- Rotationsachse
(Hülle)
- 11
- Schiene
- 12
- Lagerung
(drehbar um 10)
- 13
- Schleifkontakt
- 14
- Lager
(gleitend bzw. rollend)
- 15
- Kabine
- 16
- Energieversorgung
- 17
- Nebenantriebe
(90° um
Achse 10 gedreht dargestellt)
- 18
- Rotationsachse
(Nebenantriebe) (90° um Achse 10 gedreht!)
- 19
- Schubvektor
(Nebenantriebe) (90° um
Achse 10 gedreht!)
- 20
- Seitenleitwerk
- 21
- Höhenleitwerk
- 22
- Ebene
(vorzugsweise horizontal)
- 23
- Notfallschirm
- 24
- Vorwärtsrichtung
(Hülle)
- 25
- globale
Richtung (Kabine)
- 26
- Rotationsrichtung
(Hülle)
-
In 1.1 wurden wegen der Übersichtlichkeit 17, 18 und 19,
um die Achse 10 um 90° gedreht dargestellt!
Die Schubvektoren (19) sind konstruktiv immer in einer
Parallelebene zur Schienenebene zu denken. Benutzt man z.B. die
Fenestron-Technologie (17+) können die schweren Nebenantriebe
(17) eingespart werden.