DE102006014336B4 - Schlepper mit einer Kupplungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Schlepper zum Transport von fahrbaren Transportbehältern (12), wobei der Schlepper eine Kupplungsvorrichtung (8) zum Ankuppeln eines fahrbaren Transportbehälters (12) an den Schlepper aufweist, wobei die Kupplungsvorrichtung (8) einen nach oben offenen Haken (9) aufweist, der in vertikaler Richtung bewegbar ist, derart, dass durch Anheben des Hakens (9) ein Transportbehälter (12) an den Schlepper ankuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (8) ein Sicherungselement (10) aufweist, das eine unbeabsichtigte Bewegung des Transportbehälters (12) relativ zum Haken (9) nach oben verhindert, und das Sicherungselement (10) von einem flexiblen Bauteil gebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schlepper zum Transport von fahrbaren Transportbehältern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Zudem betrifft die Erfindung ein Transportsystem mit einem solchen Schlepper.
- Schlepper der genannten Art sind speziell zum Transport von fahrbaren Transportbehältern ausgelegt, wie sie insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel und im Lebensmittelgroßhandel verwendet werden. Diese Transportbehälter besitzen in der Regel vier Räder, eine Bodenplatte sowie mindestens zwei seitliche Gitterwände, die von der Bodenplatte nach oben ragen. Als Räder sind in der Regel zwei Schwenkrollen und zwei nicht schwenkbare Räder vorgesehen. Bekannt ist es ebenfalls, derartige Transportbehälter mit vier Schwenkrollen auszurüsten. Die zu transportierenden Waren werden auf der Bodenplatte zwischen den seitlichen Gitterwänden bis zu einer Höhe von ca. 2 Metern übereinander gestapelt.
- Die fahrbaren Transportbehälter werden häufig von Lagerarbeitern manuell verschoben. Hier besteht jedoch vor allem bei schweren und hoch aufgetürmten Waren die Gefahr eines Umkippens des Transportbehälters. Diese Gefahr ist bei dem manuellen Schieben oder Ziehen der Transportbehälter deshalb besonders groß, weil sich der Krafteinleitungspunkt auf Höhe der Hände des Lagerarbeiters und damit oben am Transportbehälter befindet.
- Bekannte Schlepper sind zum Transport der oben beschriebenen Transportbehälter nur bedingt geeignet. Diese Schlepper sind häufig von deichselgelenkten Hubwagen abgeleitet und weisen ein mittels einer Lenkdeichsel lenkbares Antriebsrad und zwei nicht angetriebene, nicht lenkbare und nicht schwenkbare Räder auf. Die Kupplungsvorrichtung ist bei bekannten Schleppern ähnlich wie eine aus dem LKW- oder PKW-Bereich bekannte Kupplung ausgeführt und ermöglicht in begrenztem Umfang eine Drehbewegung des Transportbehälters relativ zum Schlepper in alle Richtungen. Dies ist bei bekannten Schleppern erforderlich, um die Lenkbarkeit des aus Schlepper und Transportbehälter bestehenden Systems herzustellen. Beispielsweise bei seitlich geneigter Fahrbahn oder während des Schiebens des Transportbehälters besteht jedoch die Gefahr eines seitlichen Abknickens des Transportbehälters relativ zum Schlepper. Darüber hinaus erweisen sich die Kupplungsvorrichtungen bekannter Schlepper als unpraktisch in der Handhabung.
- Die
DE 33 00 912 A1 offenbart einen gattungsgemäßen Schlepper zum Transport von fahrbaren Transportbehältern. - Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schlepper mit einer Kupplungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die einfach handzuhaben ist und die eine sichere Verbindung zwischen Schlepper und Transportbehälter gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird durch einen Schlepper mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Transportsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Kupplungsvorrichtung einen nach oben offenen Haken aufweist, der in vertikaler Richtung bewegbar ist, derart, dass durch Anheben des Hakens ein Transportbehälter an den Schlepper ankuppelbar ist. Erfindungsgemäß weist die Kupplungsvorrichtung ein Sicherungselement auf, das eine unbeabsichtigte Bewegung des Transportbehälters relativ zum Haken nach oben verhindert. Eine begrenzte Relativbewegung des Transportbehälters relativ zum Schlepper kann dadurch ermöglicht werden, dass das Sicherungselement von einem flexiblen Bauteil gebildet ist. Der Haken hakt dabei in ein definiertes Bauteil des Transportbehälters ein. Zweckmäßigerweise kann es sich bei dem Bauteil um eine im Bereich einer Bodenplatte angeordnete horizontale Strebe am Transportbehälter handeln. Bei geöffneter Position der Kupplungsvorrichtung befindet sich der Haken vollständig unterhalb des genannten Bauteils des Transportbehälters. Zum Ankuppeln des Transportbehälters wird der Schlepper so positioniert, dass sich der Haken unterhalb des Bauteils befindet. Anschließend wird der Haken angehoben, wodurch er das Bauteil des Transportbehälters einhakt. Die Kupplungsvorrichtung ist damit geschlossen. Das Sicherungselement verhindert, dass das mit dem Haken aufgenommene Bauteil des Transportmittels nach oben aus dem Haken springt. Das Sicherungselement wird genau dann aktiviert, wenn sich der Haken in angehobener Position befindet, die Kupplungsvorrichtung also geschlossen ist.
- Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist der Haken mittels einer Feder nach oben vorgespannt. Die auf den Haken nach oben ausgeübte Kraft ist dabei durch die Feder definiert. Die Feder ist dabei so ausgelegt, dass der Transportbehälter durch die Kraft des Hakens nicht angehoben wird.
- Um ein Öffnen der Kupplungsvorrichtung zu ermöglichen, ist der Haken mittels eines Stellglieds entgegen der Kraft der Feder nach unten bewegbar. Das Stellglied kann beispielsweise als elektrisch angetriebene Gewindespindel, als Hydraulikzylinder oder als Pneumatikzylinder ausgeführt sein.
- Mit besonderem Vorteil ist das Stellglied als pneumatisches Stellglied ausgeführt. Pneumatische Stellglieder sind günstig verfügbar und im Gegensatz zu hydraulischen Stellgliedern besteht keine Gefahr einer Verschmutzung der Fahrbahn durch austretendes Druckmittel.
- Gemäß einer möglichen Ausführungsform ist das flexible Bauteil von einem aufblasbaren Luftsack gebildet. Der Luftsack besteht aus einem flexiblen Material und kann mit Druckluft gefüllt werden, wodurch er sein Volumen vergrößert.
- Der Luftsack ist derart angeordnet, dass sich der Luftsack in aufgeblasenem Zustand zumindest teilweise über dem nach oben offenen Haken befindet. Hierbei verschließt der Luftsack die Öffnung des Hakens derart, dass ein in dem Haken aufgenommenes Bauteil des Transportbehälters in dem Haken gehalten wird.
- Hierbei ist die Kupplungsvorrichtung derart ausgeführt, dass ein an den Schlepper angekuppelter Transportbehälter bezüglich einer Drehung um eine vertikale Achse relativ zum Schlepper festgelegt ist. Dies bedeutet, dass eine Drehung des Transportbehälters um eine vertikale Achse nur gemeinsam mit dem Schlepper möglich ist. Ein Wegknicken des Transportbehälters im Schubbetrieb des Schleppers oder bei seitlich geneigter Fahrbahn ist dadurch sicher verhindert.
- Ein Auffahren auf Rampen mit ansteigender oder abfallender Fahrbahn wird dadurch ermöglicht, dass die Kupplungsvorrichtung derart ausgeführt ist, dass ein an den Schlepper angekuppelter Transportbehälter um eine horizontale Querachse des Schleppers relativ zum Schlepper schwenkbar ist.
- Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Transportsystem mit einem Schlepper mit den oben beschriebenen Merkmalen, wobei der Transportbehälter eine horizontal verlaufende Profilstrebe aufweist, in welche der Haken der Kupplungsvorrichtung einhakbar ist. Die Profilstrebe am Transportbehälter dient beispielsweise als Auflager für einen Boden des Transportbehälters und wird zum Ankuppeln an den Schlepper mitgenutzt.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 einen erfindungsgemäßen Schlepper in Seitenansicht, -
2 eine Draufsicht auf einen Schlepper mit angekuppeltem Transportbehälter, -
3 eine Kupplungsvorrichtung in geöffnetem Zustand, -
4 die Kupplungsvorrichtung in geschlossenem Zustand. - In
1 ist ein erfindungsgemäßer Schlepper in Seitenansicht dargestellt. Zu erkennen ist ein Rahmen1 des Schleppers, an dem eine Antriebseinheit2 mit einem Antriebsrad3 lenkbar gelagert ist. Die erforderliche Lenkkraft wird von einer Bedienperson mittels einer Deichsel4 auf die Antriebseinheit2 ausgeübt. An dem der Antriebseinheit2 entgegengesetzten Ende des Schleppers befinden sich insgesamt vier nicht angetriebene Räder. Hierbei handelt es sich um zwei relativ zum Rahmen1 nicht schwenkbare Räder6 und zwei schwenkbar am Rahmen1 gelagerte Räder7 , welche als Schwenkrollen ausgeführt sind. Am lastseitigen Ende des Schleppers ist eine Kupplungsvorrichtung8 angebaut, welche einen in vertikaler Richtung bewegbaren Haken9 umfasst. Mit dem Haken9 kann von unten in eine horizontale Strebe eines fahrbaren Transportbehälters eingehakt werden. Weiter umfasst die Kupplungsvorrichtung8 ein Sicherungselement10 , welches ein Herausspringen der horizontalen Strebe des Transportbehälters nach oben aus dem Haken9 verhindert. Das Sicherungselement10 ist als aufblasbarer Luftsack ausgebildet, der sich in aufgeblasenem Zustand nach in der Zeichnung rechts über den Haken9 wölbt. Die verschiedenen Aggregate des Schleppers, beispielsweise elektrische Antriebsbatterien, ein elektrisch angetriebener Kompressor und eine Leistungselektronikeinheit zur Versorgung des Kompressors und der Antriebseinheit2 befinden sich unter einem Gehäuse11 . - In Abhängigkeit von der Betriebssituation des Schleppers, insbesondere in Abhängigkeit davon, ob an den Schlepper ein Transportbehälter
12 angekuppelt ist, sind die nicht schwenkbaren Räder6 angehoben oder befinden sich in Kontakt mit der Fahrbahn. Hierzu sind die nicht schwenkbaren Räder6 höhenverstellbar am Rahmen1 gelagert. Wenn der Haken9 abgesenkt ist und damit die Kupplungsvorrichtung8 geöffnet ist, sind die nicht schwenkbaren Räder6 abgesenkt. Wenn hingegen der Haken9 angehoben und damit die Kupplungsvorrichtung8 geschlossen ist, sind die nicht schwenkbaren Räder6 angehoben. Die außen angeordneten schwenkbaren Räder7 befinden sich in jeder Situation in Kontakt mit der Fahrbahn. Wenn sich bei geöffneter Kupplungsvorrichtung8 sowohl die schwenkbaren Räder7 als auch die nicht schwenkbaren Räder6 in Kontakt mit der Fahrbahn befinden, dienen die nicht schwenkbaren Räder6 zur Spurführung des Schleppers und die schwenkbaren Räder7 verhindern ein seitliches Umkippen des Schleppers. - In
2 ist eine Draufsicht auf einen Schlepper mit angekuppeltem Transportbehälter12 abgebildet. Der Schlepper und der Transportbehälter12 bilden gemeinsam ein Transportsystem. Der Transportbehälter12 ist fest an den Schlepper angekuppelt. Insbesondere verhindert die Kupplungsvorrichtung8 ein Drehen des Transportbehälters12 relativ zum Schlepper um eine auf die Zeichenebene senkrecht stehende Achse. Bei angekuppeltem Transportbehälter12 steht der Schlepper mit den schwenkbaren Rädern7 auf der Fahrbahn auf. Der Wenderadius des Transportsystems wird dann durch die Anordnung der Räder an dem Transportbehälter12 bestimmt. Wenn die dem Schlepper benachbarten Räder13 nicht schwenkbar und die vom Schlepper beabstandeten Räder14 schwenkbar sind, ergibt sich der WenderadiusR1 . Hingegen ergibt sich der WenderadiusR2 , wenn die dem Schlepper benachbarten Räder13 des Transportbehälters12 schwenkbar sind und die vom Schlepper beabstandeten Räder14 nicht schwenkbar sind. -
3 und4 zeigen eine erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung8 . In der Darstellung gemäß3 befindet sich die Kupplungsvorrichtung in geöffnetem Zustand. Ebenfalls dargestellt ist das von einem waagrechten Profil gebildete Bauteil31 eines Transportbehälters (2 , Pos. 12), in welches der Haken9 eingreifen kann. Eines der Räder13 ,14 des Transportbehälters ist ebenfalls dargestellt. - In der geöffneten Position der Kupplungsvorrichtung
8 gemäß3 befindet sich der Haken9 deutlich unterhalb des Bauteils31 . Der Haken9 ist dabei entgegen der Kraft einer Feder33 durch ein pneumatisches Stellglied34 , hier einem Pneumatikzylinder, nach unten gedrückt. Der Transportbehälter12 ist frei bewegbar. Ein Sicherungselement10 befindet sich innerhalb eines Gehäuses. Wenn nun die Kupplungsvorrichtung8 geschlossen wird, wird der Haken9 angehoben und gleichzeitig das Sicherungselement10 aktiviert. - Die geschlossene Position der Kupplungsvorrichtung ist in
4 dargestellt. Zu erkennen ist hier, wie der Haken9 in das Bauteil31 des Transportbehälters eingehakt ist. Die Kraft der Feder33 ist dabei so bemessen, dass der Transportbehälter nicht angehoben wird. Das von einem aufblasbaren Luftsack gebildete Sicherungselement10 wölbt sich über das Bauteil31 und drückt dieses gegen den Haken9 . Hierdurch besitzt das Bauteil31 im Haken keinerlei Spiel, sodass ein Drehen des Transportbehälters12 relativ zum Schlepper um eine vertikale Achse verhindert ist. Auch ein Herausspringen des Bauteils31 nach oben ist verhindert, da sich das aufgeblasene Sicherungselement10 teilweise über dem Bauteil31 befindet. Diese Anordnung ermöglicht eine geringfügige Drehung zwischen Schlepper und Transportmittel um eine horizontale, senkrecht zur Zeichenebene stehende Achse, wobei das Sicherungselement10 etwas verformt wird.
Claims (10)
- Schlepper zum Transport von fahrbaren Transportbehältern (12), wobei der Schlepper eine Kupplungsvorrichtung (8) zum Ankuppeln eines fahrbaren Transportbehälters (12) an den Schlepper aufweist, wobei die Kupplungsvorrichtung (8) einen nach oben offenen Haken (9) aufweist, der in vertikaler Richtung bewegbar ist, derart, dass durch Anheben des Hakens (9) ein Transportbehälter (12) an den Schlepper ankuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (8) ein Sicherungselement (10) aufweist, das eine unbeabsichtigte Bewegung des Transportbehälters (12) relativ zum Haken (9) nach oben verhindert, und das Sicherungselement (10) von einem flexiblen Bauteil gebildet ist.
- Schlepper nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (9) mittels einer Feder (33) nach oben vorgespannt ist. - Schlepper nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (9) mittels eines Stellglieds (34) entgegen der Kraft der Feder (33) nach unten bewegbar ist. - Schlepper nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (34) als pneumatisches Stellglied ausgeführt ist. - Schlepper nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Transportbehälter (12) Rollcontainern oder Gitterboxen sind. - Schlepper nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Bauteil von einem aufblasbaren Luftsack gebildet ist. - Schlepper nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass der Luftsack derart angeordnet ist, dass sich der Luftsack in aufgeblasenem Zustand zumindest teilweise über dem nach oben offenen Haken (9) befindet. - Schlepper nach einem der
Ansprüche 1 bis7 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (8) derart ausgeführt ist, dass ein an den Schlepper angekuppelter Transportbehälter (12) bezüglich einer Drehung um eine vertikale Achse relativ zum Schlepper festgelegt ist. - Schlepper nach einem der
Ansprüche 1 bis8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (8) derart ausgeführt ist, dass ein an den Schlepper angekuppelter Transportbehälter (12) um eine horizontale Querachse des Schleppers relativ zum Schlepper schwenkbar ist. - Transportsystem mit einem Schlepper nach einem der
Ansprüche 1 bis9 und einem fahrbaren Transportbehälter (12), wobei der Transportbehälter (12) eine horizontal verlaufende Profilstrebe (31) aufweist, in welche der Haken (9) der Kupplungsvorrichtung (8) einhakbar ist.
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