DE102006004065A1

DE102006004065A1 - Federspeicherbremse für ein Flurförderzeug

Info

Publication number: DE102006004065A1
Application number: DE102006004065A
Authority: DE
Inventors: Thomas Hargarten; Jan Herschel; Ansgar Kuckhoff
Original assignee: Jungheinrich AG
Current assignee: Jungheinrich AG
Priority date: 2006-01-28
Filing date: 2006-01-28
Publication date: 2007-08-02
Also published as: US20070175712A1

Abstract

Federspeicherbremse für ein Flurförderzeug mit einer Bremsscheibe, die drehfest auf einer drehbaren Motorwelle gelagert ist, einem in einem fahrzeugfesten Bremsgehäuse angeordneten Bremsmagneten, einer axial beweglichen drehfesten Druckplatte zwischen Bremsscheibe und Bremsmagnet, die von einer Federanordnung gegen die Bremsscheibe vorgespannt ist, und einer Vorrichtung zur Überwachung des Schaltzustands der Federspeicherbremse, wobei am Bremsgehäuse ein Näherungsschalter angebracht ist, mit der die Druckplatte ein Initiator für den Näherungsschalter verbunden ist und die Hysterese für den Näherungsschalter kleiner ist als der minimale Hub der Druckplatte.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Federspeicherbremse für ein Flurförderzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Federspeicherbremsen werden üblicherweise im Gehäuse eines Motors in einem Flurförderzeug angebracht oder auf ein Motorgehäuse aufgesetzt. Eine Bremsscheibe wird von der Motorwelle drehend angetrieben, während ein im Bremsgehäuse angebrachter Elektromagnet stationär ist und auf eine Druckplatte zwischen Bremsscheibe und Elektromagnet wirkt. Die Druckscheibe wird mit Hilfe einer Speicherfeder gegen die Bremsscheibe vorgespannt. Bei nicht erregtem Elektromagneten ist mithin der Bremszustand hergestellt. Soll die Bremse gelüftet werden, wird der Magnet erregt und zieht die Druckplatte gegen sich, so daß die Bremsscheibe frei drehen kann.
Eine derartige Federspeicherbremse wird als Betriebsbremse für Flurförderzeuge verwendet. Die Ansteuerung erfolgt z.B. über die Fahrsteuerung. Des weiteren kann bei einer Fehlfunktion einer Steuerung das Fahrzeug mit Hilfe der Federspeicherbremse kontrolliert und abgebremst werden. Diese Funktion wird als Notstop bezeichnet und kann bei den verschiedenen Sicherheitsabfragen der Steuerungen ausgelöst werden. Eine Fahrtfreigabe findet statt, wenn das Fahrzeug eingeschaltet und ein Selbsttest durchgeführt wird, der positiv abläuft.
Um die verschiedenen Funktionen sicher durchzuführen, ist es erforderlich, den Ist-Schaltzustand der Magnetbremse zu sensieren und ein entsprechendes Schaltsignal an die Steuerung zurückzusenden.

Es ist bekannt, den Schaltzustand einer derartigen Federspeicherbremse mit Hilfe eines Mikroschalters zu realisieren. Aus DE 195 48 520 B4 ist auch bekannt, ein von der Luftspaltdicke zwischen Druckplatte und Elektromagnet abhängiges elektrisches Signal zu messen. Zu diesem Zweck wird der Elektromagnet mit einer periodisch sich ändernden Spannung beaufschlagt, die jedoch nicht zu einer Betätigung der Druckplatte führt. Danach wird die Amplitude des sich periodisch ändernden Stroms ermittelt, die der Größe des Luftspalts proportional ist.

Aus DE 101 49 604 ist auch bekannt, die zeitliche Ableitung der Spannung und/oder des Stroms an der Spule des Elektromagneten auszuwerten. Mit Hilfe dieses Verfahrens wird nicht nur der Schaltzustand der Bremse ermittelt, sondern auch die Größe des Luftspaltes, was auch mit dem Mittel der vorstehend beschriebenen Federspeicherbremse möglich ist.

Die erwähnten Mittel zur Bestimmung des Schaltzustandes einer Federspeicherbremse erfordern zwar keine zusätzliche mechanische Vorkehrungen, andererseits sind elektronische Mittel erforderlich, um einen gewünschten Spannungsverlauf auf den Elektromagneten aufzubringen und den sich ergebenden Stromverlauf zu analysieren. Mikroschalter haben den Nachteil, daß die Sensierung mit Berührung erfolgt und daher nicht verschleißfrei ist. Bei dem Einsatz in Kühlhäusern kann der Mikroschalter festfrieren und somit ein falsches Signal liefern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Federspeicherbremse für ein Flurförderzeug zu schaffen, bei der mit einfachen und sicheren Mitteln der Schaltzustand der Federspeicherbremse ermittelt werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bei der Erfindung ist in dem Bremsgehäuse ein Näherungsschalter angebracht. Mit der Druckscheibe der Federspeicherbremse ist ein Initiator für den Näherungsschalter verbunden. Die Hysterese für den induktiven Näherungsschalter ist kleiner als der minimale Hub der Druckplatte.

Bei der Erfindung wurde erkannt, daß es ausreicht, festzustellen, ob die Druckscheibe vom Hubmagneten angezogen oder von der Speicherfeder gegen die Bremsscheibe gedrückt ist. Hierfür reicht der Einsatz eines einfachen induktiven Näherungsschalters aus, dessen Ausgangssignal eine Ja/Nein-Entscheidung ermöglicht. Der Näherungsschalter wird betätigt durch einen mit der Druckplatte verbundenen Stift, der sich je nach Position der Druckplatte dem Näherungsschalter mehr oder weniger annähert. Ein induktiver Näherungsschalter hat naturgemäß eine gewisse Hysterese. Erfindungsgemäß ist diese kleiner als der minimale Hub der Druckplatte. Auf diese Weise wird in jedem Fall eine Umschaltung des Näherungsschalters bewerkstelligt, wenn die Druckplatte von einem zum anderen Hubende bewegt wird.

Die baulichen Maßnahmen für die Erfindung sind minimal. Vorzugsweise ist der Initiator, der als Stift ausgeführt sein kann, in seiner axialen Lage einstellbar, um ihn im Hinblick auf den Näherungsschalter zu justieren.

Nach einer Ausgestaltung der Erfindung hat das kappenartige Bremsgehäuse am Umfang eine Ausnehmung, in der der Näherungsschalter befestigt ist. Dadurch erstreckt sich der Näherungsschalter nicht über die Außenabmessungen der Bremse bzw. des Bremsgehäuses hinaus. Der Initiatorstift erstreckt sich in diesem Fall durch den Boden der Ausnehmung.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
1 zeigt einen Schnitt durch eine typische Federspeicherbremse.
2 zeigt perspektivisch einen Teil des Bremsgehäuses der Federspeicherbremse nach 1.
3 zeigt den Schaltweg eines Näherungsschalters nach 2.
4 zeigt perspektivisch das Bremsgehäuse nach 1 mit einer anderen Ausführungsform eines Näherungsschalters bzw. einer Anbringung.
Die Federspeicherbremse nach 1 weist ein Bremsgehäuse 10 auf, in dem ein Elektromagnet 12 aufgenommen ist. Das Bremsgehäuse 10 ist an einer Platte 14 angebracht, die fahrzeugfest ist. Es handelt sich um ein Flurförderzeug, und die Bremse dient zum Bremsen einer Welle 16, die Teil eines nicht gezeigten Motors des Flurförderzeugs ist. Auf der Welle 16 sitzt eine Bremsscheibe 18 und dreht sich mit dieser, ist jedoch axial fest. An der Bremsscheibe sitzen auf gegenüber liegenden Seiten Bremsbeläge 20 bzw. 22. Zwischen dem Bremsmagneten 12 und der Bremsscheibe 18 ist eine Druckplatte 24 angeordnet, die axial begrenzt beweglich, jedoch drehfest angeordnet ist. Die Druckplatte wird von mehreren Speicherfedern 28 gegen die Bremsscheibe 18 vorgespannt. In diesem Fall befindet sich zwischen der Anlageseite des Bremsmagneten 12 bzw. des Bremsgehäuses 10 ein Spalt s. Diesen Spalt oder Weg s legt die Druckplatte 24 zurück, wenn sie vom Bremsmagneten 12 gegen diesen gezogen wird. Dies ist der Fall, wenn der Bremsmagnet 12 erregt wird.
Das Bremsgehäuse 10 ist an der Platte 14 mit Hilfe mehrerer Bolzen befestigt, von denen einer bei 30 dargestellt ist. Mit Hilfe dieser Bolzen 30 kann der Abstand zwischen der Platte 14 und dem Bremsgehäuse 10 eingestellt werden. Bei nicht abgenutzten Bremsbelägen 20, 22 ist der Hub s minimal. Bei zunehmendem Verschleiß wird der Hub größer nach Maßgabe des Abtrags der Bremsbeläge 20, 22.
Wie aus den 1 und 2 zu erkennen, ist das Bremsgehäuse 10 kappenförmig. In 2 ist ferner zu erkennen, daß in der Seitenwand des Bremsgehäuses 10 eine Ausnehmung 32 geformt ist mit einem Boden 34, einer ersten Seitenwand 36 und einer zweiten Seitenwand 38. Der Boden 34 ist annähernd dreieckförmig, so daß sich hieraus die Kontur der Ausnehmung 32 ergibt. Durch den Boden 34 erstreckt sich ein Stift 40, der einen Kopf 42 aufweist. Der Stift ist mit der Druckplatte 24 verschraubt, wobei bei 44 eine Mutter hierfür zu erkennen ist. Der Stift bewegt sich mithin beim Hub der Druckplatte 24. An der Wand 36 ist in einem länglichen Gehäuse 46 ein Näherungsschalter (nicht zu erkennen) untergebracht, der über eine Leitung 48 mit einer Steuerung für das Flurförderzeug verbunden ist. Der Kopf 42 des Stiftes 40 hat bei maximaler Annäherung an den Näherungsschalter einen Mindestabstand, von z.B. einem Millimeter. Je nach Position des Kopfes 42 ist der Näherungsschalter geöffnet oder geschlossen. In 3 ist der Schaltweg des Näherungsschalters dargestellt, wobei durch die entgegengesetzten Pfeile die Verstellung des Näherungsschalters relativ zum Stift 40 bzw. seines Kopfes 42 angedeutet sein soll. Der Näherungsschalter weist eine Hysterese auf, die berücksichtigt werden muß. Sie ist durch die gestrichelten Linien bei 52 angedeutet. Bei 54 ist der minimale Hubweg der gezeigten Bremse dargestellt. Wie schon erwähnt, kann dieser während des weiteren Betriebes des Flurförderzeugs nur größer werden. Wie zu erkennen, ist der minimale Hubweg 54 größer als die Hysterese 52, so daß auch bei minimalem Hub der Näherungsschalter unterschiedliche Positionen hat je nach dem, ob der Bremsmagnet die Druckplatte anzieht oder die Speicherfedern diese gegen die Bremsscheibe 18 pressen.
Die bauliche Ausführung gemäß 2 hat den Vorteil, daß die Schaltmittel zur Bestimmung des Zustandes der Federspeicherbremse die Abmessungen der Bremse nicht vergrößern.
In 4 ist das Bremsgehäuse 10 dargestellt, das dem Bremsgehäuse 10 in 1 bzw. 2 gleicht. Man erkennt jedoch einen abgewandelten Näherungsschalter 46a. Er ist rohrförmig ausgebildet und an einem gewinkelten Blechteil 56 angebracht, das mit Hilfe von Schrauben an der Wand 36 der Ausnehmung 32 angeschraubt ist. Der Näherungsschalter 46a wird mit Hilfe von Muttern auf gegenüberliegenden Seiten eines oberen Blechabschnitts, das mit einer entsprechenden Bohrung versehen ist, festgehalten. Der Stift 40 kann fest mit der Druckplatte 24 verbunden sein, beispielsweise durch Verschweißung oder dergleichen. Die Justierung erfolgt mit Hilfe des Näherungsschalters 46 und zugehöriger Muttern.

Claims

Federspeicherbremse für ein Flurförderzeug mit einer Bremsscheibe, die drehfest auf einer drehbaren Motorwelle gelagert ist, einem in einem fahrzeugfesten Bremsgehäuse angeordneten Bremsmagneten, einer axial beweglichen drehfesten Druckplatte zwischen Bremsscheibe und Bremsmagnet, die von einer Federanordnung gegen die Bremsscheibe vorgespannt ist, und einer Vorrichtung zur Überwachung des Schaltzustands der Federspeicherbremse, dadurch gekennzeichnet, daß am Bremsgehäuse (10) ein Näherungsschalter (46, 46a) angebracht ist, mit der Druckplatte (24) ein Initiator (40) für den Näherungsschalter (46, 46a) verbunden ist und die Hysterese für den Näherungsschalter (46, 46a) kleiner ist als der minimale Hubweg der Druckplatte (24).
Federspeicherbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Initiator ein metallischer Stift (40) ist, der mit der Druckplatte (24) verbunden ist, vorzugsweise über eine Schraubverbindung.
Federspeicherbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Lage des Stiftes (40) verstellbar ist.
Federspeicherbremse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein kappenförmiges Bremsgehäuse (10) am Umfang einer Ausnehmung (32) aufweist, der Näherungsschalter (46) in der Ausnehmung (32) angeordnet ist und der Stift (40) sich durch den Boden (34) der Ausnehmung zum Näherungsschalter (46) hin erstreckt.
Federspeicherbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltabstand des Näherungsschalters (46, 46a) größer ist als der minimal mögliche zu sensierende Hubweg der Druckplatte (24).