-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes
in einer Druckmaschine, insbesondere in einer Bogenrotationsdruckmaschine,
bei dem der Bedruckstoff einem Schön- und einem Widerdruck unterzogen
wird. Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Druckmaschine, insbesondere
eine Bogenrotationsdruckmaschine, zum Schön- und zum Widerdrucken eines
Bedruckstoffes.
-
Druckmaschinen
zum Schön-
und Widerdrucken eines Bedruckstoffes und entsprechende Verfahren
sind vielfach bekannt. Häufig
ist es erwünscht, nach
dem Bedrucken des Bedruckstoffes mit Farben auf dessen Oberfläche einen
Lack aufzubringen, um dem Bedruckstoff ein qualitativ hochwertiges
Aussehen zu geben. Dazu kann ein Ultraviolett (UV)-Lack eingesetzt
werden. Soll ein UV-Lack auf herkömmlichen konventionellen Farben
auf Ölbasis
aufgebracht werden, so ergeben sich auf Grund der unterschiedlich
starken intermolekularen Kräfte
des Lackes/der Farbe Haftungsprobleme. Aus
DE 100 41 934 A1 ist dazu
eine Lösung
bekannt.
-
Aus
der
DE 100 57 641
A1 sind eine Druckmaschine und ein Verfahren zum Erzeugen
von Spot-Lackierungen auf Oberflächen
von Bedruckstoffen bekannt. Die Druckmaschine enthält mehrere Druckwerke
zum Bedrucken der Bedruckstoffe mit Farbe. Den Druckwerken ist ein
Lackierwerk nachgeordnet, mit dem eine Lackschicht auf die bedruckten Bedruckstoffe
aufgebracht wird. Zwischen den Druckwerken und zwischen dem letzten
Druckwerk und dem Lackierwerk sind Bogenführungszylinder angeordnet,
die als Wendezylinder für
den Schön- und
Widerdruck ausgestaltet sein können.
Als Farben werden von einem Teil der Druckwerke strahlungstrocknende
Hybridfarben und von einem anderen Teil der Druckwerke herkömmliche
Farben für den
Offsetdruck verwendet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache und effiziente
Weise ein Lackieren von Bedruckstoffen zu ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe ist durch ein Verfahren oder eine Druckmaschine gemäß der technischen
Lehre des Anspruchs 1 bzw. 8 gelöst.
-
Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
der bogenförmige
Bedruckstoff nach dem Schöndruck,
vorzugsweise als Mehrfarbendruck mit dem ersten Lack lackiert. Dabei
findet vor dem Lackieren mit dem ersten Lack kein Wenden des Bedruckstoffes
statt, so dass der erste Lack partiell oder vollflächig auf
die Schöndruckseite
des Bedruckstoffes aufgebracht wird. Der bogenförmige Bedruckstoff wird einem
Ausleger zugeführt
und abgestapelt. Anschließend
wird der Bogenstapel (Auslegerstapel) umgestülpt bzw. umgeschlagen, so dass
die noch nicht bedruckte/lackierte Seite des bogenförmigen Bedruckstoffes
oben liegt. Der umgeschlagene Bogenstapel wird anschließend im
Anleger positioniert und die Bogen werden der Druckmaschine, speziell den
Druckwerken mit Lackwerk, erneut zugeführt.
-
Es
erfolgt nun der Widerdruck, vorzugsweise als Mehrfarbendruck, auf
der noch nicht bedruckten Seite des Bedruckstoffes. Direkt anschließend an den
Widerdruck wird der Bedruckstoff gewendet und auf der bereits mit
dem ersten Lack lackierten und bedruckten Seite mit einem zweiten
Lack lackiert. Der zweite Lack wird somit ebenfalls auf die Schöndruckseite
des Bedruckstoffes aufgebracht. Der zweite Lack kann dazu auf den
ersten Lack aufgetragen werden. Das Lackieren des Bedruckstoffes
kann, je nach gewünschter
Ausführung,
vollflächig
oder partiell (Spot-Lackierung) erfolgen.
-
Die
erfindungsgemäße Druckmaschine
enthält
die Wendeeinheit, die zwischen dem wenigstens einen Druckwerk und
dem Lackierwerk angeordnet ist. Die Steuereinheit, beispielsweise
eine Maschinensteuerung, ist so ausgestaltet, dass sie das Transportieren
des Bedruckstoffes durch die Druckmaschine steuert. Nach dem Schöndrucken
des Bedruckstoffes wird dieser ohne Wenden zum Lackieren in das
Lackierwerk transportiert. Das Steuermittel steuert die Wendeeinheit
entsprechend, so dass der Bedruckstoff durch die Wendeeinheit hindurch
transportiert wird und dabei keine Wendung erfährt (Schöndruckbetrieb). Nach dem Widerdrucken
des Bedruckstoffes steuert die Steuereinheit die Wendeeinheit so,
dass der Bedruckstoff bei Durchlaufen der Wendeeinheit gewendet
wird. Nach dem Wenden wird der gewendete Bedruckstoff zum Lackieren
in das Lackierwerk hinein transportiert. Das Lackieren des Bedruckstoffes
in dem Lackierwerk kann im Schöndruck
in vorteilhafter Weise mit einem anderen Lack erfolgen, als im dem
Widerdruck. Die Wendeeinheit kann, je nach gewünschter Ausführung, in dem
wenigstens einen Druckwerk oder in dem Lackierwerk integriert sein.
-
Aufgrund
der vorliegenden Erfindung kann das zweimalige Lackieren der Schöndruckseite
des Bedruckstoffes mit insbesondere unterschiedlichen Lacken vorteilhafter
Weise in ein und demselben Lackierwerk durchgeführt werden. Es ist nicht notwendig,
zwei hintereinander angeordnete Lackierwerke vorzusehen oder die
Schöndruckseite
zweimal durch die Druckmaschine laufen zu lassen, um sie jeweils anschließend zu
lackieren. Dies ist kostengünstig und
ermöglicht
eine relativ kompakte Anordnung der Druckmaschine. Der erste Lack
kann als eine Art Sperrschicht, als Haftvermittler oder zur Beeinflussung
des Benetzungsverhaltens für
den nachfolgend auf den ersten Lack aufgebrachten zweiten Lack dienen.
-
In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird der Bedruckstoff
nach dem Lackieren mit dem ersten Lack getrocknet. Dadurch wird
gewährleistet,
dass der Lack vor einem Weiterverarbeiten des Bedruckstoffes vollständig an
dem Bedruckstoff haftet. Das Trocknen verkürzt zudem die Verarbeitungsdauer.
Die Druckmaschine enthält
dazu einen entsprechend für
den ersten Lack geeigneten ersten Trockner. Der erste Trockner kann
insbesondere ein Infrarot- und/oder Thermoluft-Trockner sein.
-
In
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird der Bedruckstoff nach
dem Lackieren mit dem zweiten Lack getrocknet bzw. gehärtet. Dies
verkürzt ebenfalls
die Verarbeitungsdauer. Die Druckmaschine enthält dazu einen entsprechend
für den
zweiten Lack geeigneten zweiten Trockner. Der zweite Trockner ist
insbesondere bei der Verarbeitung von UV-Lack ein Ultraviolett-Trockner.
-
Besonders
vorteilhaft wird das Schön-
und das Widerdrucken, bevorzugt im Mehrfarbendruck, mit ölbasierten
Farben durchgeführt.
Diese sind kostengünstig
und bewährt
und lassen sich zudem gut und auf einfache Weise verarbeiten.
-
Beim
Lackieren des Bedruckstoffes mit dem ersten Lack wird vorteilhafter
Weise ein Öldrucklack oder
ein Dispersionslack aufgebracht. Dieser kann z. B. ein Glanz-, Matt-
oder ein Effektlack sein. Ebenso kann der erste Lack ein Primer
sein. Der Dispersionslack bzw. Öldrucklack
haftet gut an den zum Drucken verwendeten Farben bzw. Bedruckstoff,
vor allem wenn ölbasierte
Farben verwendet werden.
-
Der
zweite Lack ist besonders vorteilhaft ein Ultraviolett (UV)-Lack.
Mit diesem zweiten Lack lässt sich
eine besonders gute Brillanz der Schöndruckseite des Bedruckstoffes,
speziell in Kombination mit dem ersten Lack, erzielen. Der UV-Lack
lässt den
Bedruckstoff edel und hochwertig wirken und beeinflusst die Matt/Glanzwirkung
bzw. vorgesehene Bedruckstoffmerkmale, beispielsweise Sicherheitskennungen.
Das Erzielen dieser positiven Effekte ist vorteilhafter Weise gerade
in Kombination mit den ölbasierten
Farben möglich,
wobei dabei auf die Verwendung von speziellen Hybridfarben, beim
Drucken verzichtet werden kann. Solche Hybridfarben sind teuer und
aufwändig
zu verarbeiten, da sie komplexe Druckverfahren erforderlich machen.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Lackierwerk Teil eines Druckwerks bzw. eines weiteren Druckwerks.
Dadurch kann der Einsatz der Druckmaschine flexibler gestaltet werden,
da das Druckwerk, je nach gewünschter
Anwendung, als Lackierwerk oder als Druckwerk arbeiten kann. Das
weitere Druckwerk enthält
für den
Einsatz als Lackierwerk vorteilhafter Weise ein Kammerrakel und
eine Rasterwalze. Eine derartige Ausbildung ist beispielsweise aus
DE 20 2005 003 607
U1 bzw.
DE
197 29 985 A1 bekannt.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmbar.
-
Die
Erfindung und ihre Vorteile werden nachfolgend anhand der in den
Figuren der Zeichnung angegebenen Beispiele und Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Druckmaschine
mit einem eigenständigen
Lackierwerk,
-
2 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Druckmaschine
mit einem in einem weiteren Druckwerk vorgesehenen Lackierwerk und
-
3 ein
beispielhaftes Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Nachfolgend
sind in den Figuren gleiche oder funktionsgleiche Elemente – sofern
nicht anders angegeben – mit
denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Druckmaschine 1.
Die Druckmaschine 1 ist hier eine Bogenrotationsdruckmaschine
zum Bedrucken von bogenförmigen
Bedruckstoffen. Mittels der Druckmaschine 1 können die
Bedruckstoffe in einem ersten Durchlauf durch die Druckmaschine 1 einem Schöndruck und
in einem zweiten Durchlauf durch die Druckmaschine 1 einem
Widerdruck unterzogen werden. Die Transportrichtung zum Verarbeiten
der Bedruckstoffe verläuft
im Ausführungsbeispiel
in Richtung eines Pfeils T von rechts nach links. Die Druckmaschine 1 weist
an ihrer rechten Seite einen Anleger 2 zum Einlegen und
Anlegen der Bedruckstoffe (Bogenstapel) durch eine Bedienperson
bzw. automatisiert mittels Logistiksystem auf. In Transportrichtung
T an den Anleger 2 anschließend enthält die Druckmaschine 1 ein
erstes Druckwerk 3, ein zweites Druckwerk 4 und
ein drittes Druck werk 5. Die Druckwerke 3, 4, 5 dienen
zum Aufbringen der Farben (Lack) auf die Bedruckstoffe. Die Druckwerke 3, 4, 5 enthalten
dazu in herkömmlicher
Weise Druckzylinder sowie Feucht- und Farbwerke, die in der 1 nur
ansatzweise dargestellt sind. Als Farben zum Drucken werden hier
konventionelle ölbasierte
Farben eingesetzt.
-
In
Transportrichtung T ist nach den zum Drucken eingesetzten Walzen
des Druckwerks 5 eine Wendeeinheit 6 zum Wenden
der Bedruckstoffe vorhanden. Die Wendeeinheit 6 ist hier
in das Druckwerk 5 integriert. Es ist aber ebenso möglich, die
Wendeeinheit 6 eigenständig
und losgelöst
von den Druckwerken 3, 4, 5 anzuordnen.
Die Wendeeinheit 6 ist so ausgestaltet, dass sie in Abhängigkeit
von ihrer Ansteuerung die bogenförmigen
Bedruckstoffe wahlweise ohne oder mit Wenden transportieren kann. Die
Wendeeinheit 6 kann als Eintrommelwendung oder Drei-Trommel-Wendung
nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung ausgebildet sein.
-
An
das dritte Druckwerk 5 schließt sich in Transportrichtung
T ein Lackierwerk 7 an. Das Lackierwerk 7 dient
zum Aufbringen von Lack auf die Bedruckstoffe. Das Lackierwerk 7 kann
einen Druckzylinder und weitere Walzen zum Transportieren der Bedruckstoffe
und zum Aufbringen des Lacks aufweisen. Der Druckzylinder des Lackierwerks 7 kann
dabei eine strukturierte Chromoberfläche haben, so dass gewährleistet
ist, dass die Bedruckstoffe nicht vollflächig, sondern nur auf einzelnen
Punkten auf der Zylinderoberfläche
aufliegen. Dadurch können vorteilhafter
Weise Beschädigungen
des Bedruckstoffes vermieden werden. Statt der strukturierten Chromoberfläche des
Druckzylinders kann eine gespritzte, keramische Struktur, die mit
einem Siegler, versiegelt ist, auf der Zylinderoberfläche vorgesehen sein.
Der Siegler nimmt dabei vorteilhafter Weise möglichst wenig Farbe an. Diese
keramische Struktur ist einfachheitshalber bei Verschleiß austauschbar.
-
Das
Lackierwerk 7 kann in einem Lackwechselbetrieb betrieben
werden, so dass unterschiedliche Lacke auf die Bedruckstoffe aufgebracht
werden können.
Dazu kann das Lackierwerk 7 so ausgestaltet sein, dass
sie von einer Bedienperson mit dem jeweils aufzubringenden Lack
bestückt
wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
kann das Lackierwerk 7 mit einem Dispersionslack bzw. Öldrucklack
(erster Lack) oder mit einem UV-Lack (zweiter Lack) bestückt sein.
Der Lack kann im Lackierwerk 7 vollflächig auf die Bedruckstoffe
aufgetragen werden. Es ist aber ebenso möglich, das Lackierwerk 7 so
auszugestalten, dass der Lack partiell mit einer Spot-Lackierung
aufgetragen wird. Das Lackierwerk 7 enthält einen
Trockner 8, der hier ein Infrarot-Thermoluft-Trockner zum
Trocknen des auf die Bedruckstoffe aufgebrachten Dispersionslacks
ist. Des Weiteren enthält
das Lackierwerk 7 einen Trockner 9, der hier ein
UV-Trockner zum Trocknen des auf die Bedruckstoffe aufgebrachten
UV-Lacks ist. Statt in dem Druckwerk 5 kann die Wendeeinheit 6 in
dem Lackierwerk 7 vor den zum Lackieren erforderlichen Komponenten
angeordnet sein.
-
In
Transportrichtung T ist nach dem Lackierwerk 7 eine Auslage 10 vorgesehen.
Die Auslage 10 dient insbesondere zum Stapeln der von dem
Lackierwerk 7 ausgegebenen Bedruckstoffe.
-
Die
Druckmaschine 1 enthält
zum Steuern und zum Transportieren der Bedruckstoffe durch die einzelnen
Komponenten der Druckmaschine 1 eine Steuereinheit 11,
vorzugsweise eine Maschinensteuerung. Die Steuereinheit 11 ist
mit den verschiedenen Komponenten der Druckmaschine 1 verbunden.
Die Steuereinheit 11 dient insbesondere dem Ansteuern der
Wendeeinheit 6. Durch das Ansteuern der Wendeeinheit 6 kann
vorteilhafter Weise eingestellt werden, ob die Wendeeinheit 6 bedruckte
Bedruckstoffe wendet oder ob sie diese ohne Wenden weiter transportiert.
Die Steuereinheit 11 dient ferner vor allem der Ansteuerung
des Lackierwerks 7. Dabei kann durch das Ansteuern festgelegt
werden, mit welchem der Trockner 8 oder 9 die
lackierten Bedruckstoffe getrocknet werden. Die Auswahl der jeweiligen Trockner 8, 9 erfolgt
in Abhängigkeit
von dem zum Lackieren verwendeten Lack.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Druckmaschine 1.
Die Druckmaschine 1 nach dem zwei ten Ausführungsbeispiel
entspricht weitgehend der Druckmaschine 1 gemäß des ersten Ausführungsbeispiels
nach 1. Allerdings enthält die Druckmaschine 1 in 2 zusätzlich zu
den Druckwerken 3, 4, 5 ein weiteres
Druckwerk 12. In dieses weitere Druckwerk 12 ist
ein Lackierwerk 13 integriert. Das weitere Druckwerk 12 kann
somit, je nach gewünschter
Anwendung, zum Lackieren oder zum Drucken verwendet werden. Im Vergleich
zum ersten Ausführungsbeispiel
nach 1 ersetzt das integrierte Lackierwerk 13 hier
das eigenständige
Lackierwerk 7. Das integrierte Lackierwerk 13 erfüllt alle Funktionen,
die das eigenständige
Lackierwerk 7 nach 1 erfüllt. Zum
Lackieren enthält
das Lackierwerk 13 bevorzugt eine Rasterwalze 14 mit
einer an diese angestellten Kammerrakel 15.
-
Abweichend
von 1 ist in der Druckmaschine 1 nach 2 die
Wendeeinheit 6 nicht im dritten Druckwerk 5, sondern
in dem weiteren Druckwerk 12 angeordnet. Die Wendeeinheit 6 befindet
sich dabei vor dem Lackierwerk 13. Das weitere Druckwerk 12,
das integrierte Lackierwerk 13 und die Wendeeinheit 6 sind
zum Ansteuern mit der Steuereinheit 11 verbunden.
-
3 zeigt
beispielhaft ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Bedrucken eines Bedruckstoffes in der Druckmaschine 1 nach 1.
Bei einer Druckmaschine 1 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels
nach 2 ergibt sich das Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend.
Der Anleger 2 wird zunächst
von einer Bedienperson oder automatisch mittels Logistiksystem mit
bogenförmigen
Bedruckstoffen (Bogenstapel) befüllt.
In einem ersten Schritt 16 wird auf jeweils eine der Seiten
der Bedruckstoffe, der Schöndruckseite,
in einem ersten Durchlauf durch die Druckmaschine 1 ein
Schöndruck
mittels der Druckwerke 3, 4, 5 aufgebracht.
Die Druckwerke 3, 4, 5 werden dementsprechend
von dem Steuermittel 11 angesteuert. Nach dem Bedrucken
der Bedruckstoffe in dem dritten Druckwerk 5 steuert das
Steuermittel 11 die Wendeeinheit 6 in einem zweiten
Schritt 17 so an, dass kein Wenden der Bedruckstoffe erfolgt
und diese ohne Wenden aus dem dritten Druckwerk 5 ausgegeben
(Schöndruckbetrieb)
und in das Lackierwerk 7 hineintransportiert werden. Das
Lackierwerk 7 ist mit einem Dispersionslack bestückt, der
nun in einem dritten Schritt 18 auf die Schöndruck seiten
der Bedruckstoffe aufgetragen wird. Das Steuermittel 11 steuert
in Abhängigkeit
von dem aufgetragenen Lack in einem vierten Schritt 19 einen
der Trockner 8 oder 9 an, um den aufgetragenen
Lack zu trocknen. Im ersten Durchlauf der Bedruckstoffe durch die
Druckmaschine 1, bei dem der Schöndruck und das nachfolgende
Lackieren der Schöndruckseiten
mit Dispersionslack durchgeführt
wird, steuert das Steuermittel 11 den Infrarot-Thermoluft-Trockner 8 an.
Nach dem Trocknen werden die mit Dispersionslack lackierten Bedruckstoffe
in einem fünften
Schritt 20 aus dem Lackierwerk 7 heraus und in
die Auslage 10 hinein transportiert. Dort werden die Bedruckstoffe
in Stapeln (Auslegerstapel) abgelegt. Anschließend wird der Bedruckstoff
mit der schöngedruckten
und mit Dispersionslack überzogenen
Seite umgeschlagen und für
den zweiten Durchlauf durch die Druckmaschine 1 in den
Anleger 2 eingelegt. Ferner wird der von dem Lackierwerk 7 aufzutragende
Lack gewechselt. Der Dispersionslack wird gegen einen UV-Lack ausgetauscht.
Dies kann jeweils durch eine Bedienperson oder automatisch erfolgen.
-
Die
Druckmaschine 1 ist nun bereit für den zweiten Durchlauf der
Bedruckstoffe. Im zweiten Durchlauf wird auf die jeweils andere
Seite der Bedruckstoffe, die Widerdruckseite, in einem sechsten Schritt 21 mittels
der Druckwerke 3, 4, 5 ein Widerdruck
aufgedruckt. Die Druckwerke 3, 4, 5 werden dementsprechend
von dem Steuermittel 11 angesteuert. Nach dem Bedrucken
der Bedruckstoffe in dem dritten Druckwerk 5 steuert das
Steuermittel 11 die Wendeeinheit 6 in einem siebten
Schritt 22 so an, dass ein Wenden der Bedruckstoffe erfolgt
und diese nach dem Wenden aus dem dritten Druckwerk 5 ausgegeben
und in das Lackierwerk 7 hinein transportiert werden. Das
Lackierwerk 7 ist nun mit dem UV-Lack bestückt, der
in einem achten Schritt 23 auf die Bedruckstoffe aufgetragen
wird. Durch das Wenden der Bedruckstoffe im siebten Schritt 22 wird
der UV-Lack auf die mit dem Dispersionslack überzogenen Schöndruckseiten
der Bedruckstoffe aufgetragen. Das Steuermittel 11 steuert
daraufhin in einem neunten Schritt 24 den Trockner 9 an,
um den aufgetragenen UV-Lack zu trocknen bzw. zu härten. Nach dem
Trocknen (Härten)
werden die mit UV-Lack lackierten Bedruckstoffe in einem zehnten
Schritt 25 aus dem Lackierwerk 7 heraus und in
die Auslage 10 transportiert. Dort werden die Bedruckstoffe,
deren Schöndruckseiten
nach dem Schöndruck
zunächst mit
dem Dispersionslack und dann mit dem UV-Lack versehen wurden, erneut
in Stapeln (Auslegerstapel) abgelegt.
-
Erfindungsgemäß ist es
hier vorteilhafter Weise möglich,
zwei unterschiedliche Lacke, nämlich den
Dispersionslack bzw. Öldrucklack
(erster Lack) und den UV-Lack
(zweiter Lack), mit ein und demselben Lackierwerk aufzutragen. Dabei
kann ein hochwertiges Aussehen der Schöndruckseite gewährleistet
werden, ohne dazu auf teure und aufwändig zu verarbeitende UV-Farben
zurückgreifen
zu müssen.
-
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- erstes
Druckwerk
- 4
- zweites
Druckwerk
- 5
- drittes
Druckwerk
- 6
- Wendeeinheit
- 7
- Lackierwerk
- 8
- Trockner
- 9
- Trockner
- 10
- Auslage
- 11
- Steuereinheit
- 12
- weiteres
Druckwerk
- 13
- Lackierwerk
- 14
- Rasterwalze
- 15
- Kammerrakel
- 16
- erster
Verfahrensschritt
- 17
- zweiter
Verfahrensschritt
- 18
- dritter
Verfahrensschritt
- 19
- vierter
Verfahrensschritt
- 20
- fünfter Verfahrensschritt
- 21
- sechster
Verfahrensschritt
- 22
- siebter
Verfahrensschritt
- 23
- achter
Verfahrensschritt
- 24
- neunter
Verfahrensschritt
- 25
- zehnter
Verfahrensschritt
- T
- Transportrichtung