DE102005059071A1 - Schutzvorrichtung für eine Bremsscheibe - Google Patents
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Abstract
Eine Schutzvorrichtung für eine Bremsscheibe 1 einer Scheibenbremse 2 eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, mit einer zumindest eine Bremsscheibeninnenseite teilweise abdeckenden Abdeckeinrichtung 3, welche an einem Bremsträger 6 mittels Schraubenverbindung 4 befestigt ist, wobei die Abdeckeinrichtung 3 im Bereich einer Schraubenauflage 5, an welcher die Schraubenverbindung 4 an der Abdeckeinrichtung 3 aufliegt, einen höheren Freiheitsgrad aufweist als das Grundmaterial im übrigen Bereich der Abdeckeinrichtung, wodurch ein Setzen der Schraubenauflage 5 und Lockern der Schraubenverbindung verhindert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für eine Bremsscheibe einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine derartige Schutzvorrichtung ist beispielsweise aus
EP 1 577 578 A1 bekannt und beinhaltet eine ein Abdeckblech aufweisende Abdeckeinrichtung, welche an einem Bremsträger befestigt ist und die Bremsscheibe zumindest an der Innenseite teilweise abdeckt. Die Befestigung am Bremsträger erfolgt mittels Schraubenverbindungen. - Eine derartige Schutzvorrichtung dient zur Verbesserung des Verschleißpotenzials einer Scheibenbremse, wobei insbesondere im Betrieb am inneren und äußeren Bremsbelag ein gleich schneller Verschleiß angestrebt wird. Das Verschleißverhalten der Scheibenbremse kann durch Umwelteinflüsse, insbesondere durch feststoffhaltigen Schmutz, beispielsweise Sand, Salz oder dergleichen, der zwischen die Reibpartner Bremsscheibe und Bremsbeläge gelangt, beeinflusst werden. Durch den feststoffhaltigen Schmutz wird der Verschleiß erhöht, da dieser wie ein „Schmirgelpapier" an der Bremsscheibe wirkt. Wenn die beiden Bremsscheibenseiten unterschiedlichen Verschmutzungswirkungen ausgesetzt sind, entsteht ungleicher Verschleiß am inneren und äußeren Bremsbelag. Vor allem bei Scheibenbremsen an Hinter-, Nachlauf- und Vorlaufachsen eines Nutzfahrzeugs besteht die Gefahr eines derartigen Ungleichverschleißes, da von der Vorderachse aufgewirbelter Schmutz nur auf die jeweils innere Bremsscheibenseite geschleudert wird. Die äußeren Bremsscheibenseite befindet sich in der Regel im „Windschatten" der Schmutzströmung und wird daher weniger verschmutzt und kann weitgehend unverschmutzt bleiben.
- Aus den genannten Gründen werden für die Bremsscheiben Schutzvorrichtungen verwendet, welche wenigstens die Bremsscheibeninnenseiten zumindest teilweise vor allem in dem Bereich, welcher der Schmutzströmung ausgesetzt ist, abdecken. Die Befestigung am Bremsträger erfolgt durch Schraubenverbindungen, wobei zusätzliche Gewinde am Bremsträger, beispielsweise Bremsflansch oder Achsschenkel erforderlich sind. Am Achsmontageband wird hierdurch ein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich. Eine Nachrüstung gestaltet sich aufwendig. Da der wesentliche Teil der Abdeckeinrichtung von einem Schutzblech ge bildet wird, welches zur Anpassung an die jeweiligen Einbauverhältnisse umformbar sein muss, besteht die Gefahr, dass sich das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung im Bereich der Auflage des Schraubenkopfes (Schraubenauflage) setzt und die Schraubenverbindung, mit welcher die Abdeckeinrichtung am Bremsträger befestigt ist, sich lockert.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Schutzvorrichtung für eine Bremsscheibe der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher die Abdeckeinrichtung fest mit dem Bremsträger verbunden bleibt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Bei der Erfindung weist die Abdeckeinrichtung im Bereich der Schraubenauflage, an welcher die Schraubenverbindung, insbesondere der Schraubenkopf an der Abdeckeinrichtung aufliegt, einen höheren Festigkeitswert auf als das Grundmaterial im übrigen Bereich der Abdeckeinrichtung. Der höhere Festigkeitswert ist so bemessen, dass ein Setzen der Schraubenauflage verhindert wird. Im Bereich der Schraubenauflage wird ein höherwertiger und höherfester Werkstoff an der Abdeckeinrichtung verwendet, welcher vorzugsweise die Form einer Scheibe, insbesondere gelochten Scheibe aufweist. Diese Scheibe aus dem höherfesten Werkstoff ist fest mit dem Grundmaterial der Abdeckeinrichtung, beispielsweise durch Schweißen, verbunden.
- Das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung kann vorzugsweise aus einem tiefziehfähigen Werkstoff bestehen, so dass die Formgebung des Grundmaterials an die gewünschten Einbauverhältnisse angepasst werden kann. Hierzu kann das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung als Abdeckblech oder Schutzblech ausgebildet sein.
- Die Abdeckeinrichtung und die Scheibenbremse, insbesondere der Bremssattel können am Bremsträger zumindest eine gemeinsame Schraubenverbindung aufweisen. Vorzugsweise sind zwei gemeinsame Schraubenverbindungen vorgesehen. Hierdurch ergibt sich eine kostengünstige Montage, da keine zusätzlichen Gewinde am Bremsträger erforderlich sind und die Abdeckeinrichtung zusammen mit der Scheibenbremse am Bremsträger verschraubt werden kann. Ferner ergibt sich hieraus eine einfache Nachrüstung.
- Ferner kann das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung für angetriebene und nichtangetriebene Achsen an beiden Fahrzeugseiten eine einheitliche Form aufweisen. Hierzu ist das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung bezüglich einer Mittelebene symmetrisch ausgebildet. Trotz unterschiedlicher Formen der Bremsträger, welche bei angetriebenen Achsen als Bremsflansch und bei nicht angetriebenen Achsen als Achsschenkel ausgebildet sind und somit vollkommen unterschiedliche Formen und Dicken aufweisen, erreicht man eine einheitliche Form für das Grundmaterial, insbesondere für das Abdeckblech der Abdeckeinrichtung. Hierzu kann das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung etwa sichelförmig ausgebildet sein. Die Befestigungsstellen, an denen die Abdeckeinrichtung am Bremsträger befestigt ist, liegen bezüglich der die Symmetrieebene am Abdeckblech bildenden Mittelebene einander gegenüber und können an etwa diametral liegenden Stellen am sichelförmigen Abdeckblech vorgesehen sein.
- Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 in perspektivischer Darstellung eine Scheibenbremse an einer angetriebenen Fahrzeugachse, an welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung verwirklicht ist; -
2 in perspektivischer Darstellung eine Scheibenbremse an einer nicht angetriebenen Fahrzeugachse, an welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen ist; -
3 in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel für eine Abdeckeinrichtung der Erfindung; und -
4 eine schnittbildliche Darstellung des in3 dargestellten Ausführungsbeispiels entlang einer Schnittlinie A-A. - Eine in den
1 und2 perspektivisch dargestellte Scheibenbremse2 beinhaltet eine Bremsscheibe1 , welche mit einem nicht näher dargestellten Fahrzeugrad drehfest verbunden ist und um eine Bremsscheibenachse9 drehbar an der Fahrzeugachse gelagert ist. Die Scheibenbremse2 ist mit Hilfe von Schraubenverbindungen in bekannter Weise an einem Bremsträger6 befestigt. - In
1 ist der Bremsträger6 als Bremsflansch17 ausgebildet, welcher zwei bezüglich der Bremsscheibenachse9 radial sich erstreckende Trägerarme14 aufweist. An den Trägerarmen14 ist eine Abdeckeinrichtung3 , welche die Bremsscheibe1 zumindest an ihrer Innenseite teilweise abgedeckt, mittels Schraubenverbindungen4 befestigt. Die Abdeckeinrich tung3 beinhaltet ein in Seitenansicht (3 ) etwa sichelförmig ausgebildetes Abdeckblech, welches bezüglich einer Mittelebene8 , in welcher die Bremsscheibenachse9 verläuft, symmetrisch ausgebildet ist. Die Mittelebene8 bildet somit eine Symmetrieebene der Abdeckeinrichtung3 . Das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung3 besteht aus einem tiefziehfähigen Werkstoff und kann je nach den geforderten Einbaubedingungen geformt sein. Das sichelförmige Grundmaterial der Abdeckeinrichtung3 kann dabei teilweise oder ganz sich über die Breite des Bremsscheibenumfangs erstrecken. Ferner können für die Schraubenverbindungen4 entsprechende Befestigungsstellen an den Sichelenden des Grundmaterials der Abdeckeinrichtung3 vorgesehen sein. Hierzu können die Befestigungsstellen, an denen die Schraubenverbindungen4 angeordnet werden, an am Grundmaterial der Abdeckeinrichtung angeformten Vorsprüngen16 im Grundmaterial der Abdeckeinrichtung vorgesehen sein. Die Vorsprünge16 erstrecken sich über eine zur Mittelebene8 senkrechte Ebene15 , in welcher ebenfalls die Bremsscheibenachse9 liegt, hinaus. - Aufgrund der speziellen, zur Mittelebene
8 symmetrischen sichelförmigen Form des Grundmaterials der Abdeckeinrichtung3 kann diese als Schutzblech nicht nur für eine Bremsscheibe an einer angetriebenen Achse mit einem als Bremsflansch17 ausgebildeten Bremsträger6 , wie er in1 dargestellt ist, verwendet werden, sondern auch bei nicht angetriebenen Achsen (2 ), bei denen als Bremsträger6 ein Achsschenkel18 schwenkbar am Achskörper gelagert ist. Der Achsschenkel18 lässt sich in gleicher Weise so ausbilden, dass die sichelförmige Abdeckeinrichtung3 , wie in2 gezeigt ist, am Achsschenkel18 befestigt werden kann. Aufgrund der symmetrischen Ausbildung bezüglich der Mittelebene8 , kann die sichelförmige Abdeckeinrichtung3 als einheitliche Abdeckeinrichtung an beiden Fahrzeugseiten an angetriebenen und nicht angetriebenen Achsen als Schutzblech für die Bremsscheiben zum Einsatz kommen. Wie insbesondere aus den1 bis3 zu ersehen ist, liegen die Befestigungsstellen, an denen die Schraubenverbindungen4 zum Befestigen der Abdeckeinrichtung3 am jeweiligen Bremsträger6 vorgesehen sind, etwa diametral bezüglich der Bremsscheibenachse9 einander gegenüber. Das Grundmaterial besteht aus tiefziehfähigem Stahlblech, beispielsweise St 1403 Stahl. - Um ein Lockern der Schraubenverbindung
4 zu vermeiden, besitzt die Abdeckeinrichtung3 im Bereich einer Schraubenauflage5 einen höheren Festigkeitswert als das Grundmaterial im übrigen Bereich der Abdeckeinrichtung3 (4 ). Durch diese Schraubenauflage5 mit höherfestem Werkstoff wird ein Setzen der Schraubenauflage und damit eine Lockerung der Verschraubung verhindert. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schraubenauflage5 an der Abdeckeinrichtung3 als gelochte Scheibe7 ausgebildet, die in einer entsprechenden Öffnung des Grundmaterials der Abdeckeinrichtung3 befestigt ist. Die Befestigung der Scheibe7 am Grundmaterial der Abdeckeinrichtung3 kann durch Schweißen erfolgen. Die Scheibe7 besteht beispielsweise aus Feinkornstahl S 500 MC. Wie aus4 zu ersehen ist, befindet sich die Scheibe an der Rückseite des Grundmaterials und überlappt das Grundmaterial an der Rückseite im Randbereich der Öffnung im Grundmaterial. Beim Festziehen der Schraubenverbindung4 liegt ein Schraubenkopf13 der Schraubenverbindung auf der Scheibe7 , welche die Schraubenauflage bildet, auf (4 ). Die Schraubenverbindung besitzt ferner einen Schraubenschaft11 , welcher durch eine Bohrung12 im Bremsträger6 hindurch gesteckt ist und mit seinem Gewinde in ein Innengewinde10 im Rahmen oder Gehäuse der Scheibenbremse2 eingeschraubt ist. Die Bohrung12 im Bremsträger6 besitzt vorzugsweise kein Gewinde. Die Befestigung der Abdeckeinrichtung3 kann daher an der Befestigungsstelle, welche beim dargestellten Ausführungsbeispiel die oben liegende Befestigungsstelle ist, gleichzeitig beim Befestigen der Scheibenbremse2 erfolgen. Die Schraubenverbindung4 und die höherfeste Schraubenauflage5 sind an der unten liegenden Befestigungsstelle in der gleichen Weise ausgebildet wie die erläuterte oben liegende Befestigungsstelle. -
- 1
- Bremsscheibe
- 2
- Scheibenbremse
- 3
- Abdeckeinrichtung
- 4
- Schraubenverbindung
- 5
- Schraubenauflage
- 6
- Bremsträger
- 7
- Scheibe
- 8
- Mittelebene (Symmetrieebene)
- 9
- Bremsscheibenachse
- 10
- Innengewinde an der Bremse
- 11
- Schraubenschaft
- 12
- Bohrung am Bremsträger
- 13
- Schraubenkopf
- 14
- Trägerarme
- 15
- zur
Mittelebene
8 senkrechte Ebene - 16
- angeformte Vorsprünge
- 17
- Bremsflansch
- 18
- Achsschenkel
Claims (11)
- Schutzvorrichtung für eine Bremsscheibe einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs mit einer zumindest eine Bremsscheibeninnenseite teilweise abdeckenden Abdeckeinrichtung, welche an einem Bremsträger mittels Schraubenverbindung befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (
3 ) im Bereich einer Schraubenauflage (5 ), an welcher die Schraubenverbindung (4 ) an der Abdeckeinrichtung (3 ) aufliegt, einen höheren Festigkeitswert, welcher ein Setzen der Schraubenauflage verhindert, aufweist als das Grundmaterial im übrigen Bereich der Abdeckeinrichtung (3 ). - Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Schraubenauflage (
5 ) am Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (3 ) eine gelochte Scheibe (7 ) aus dem höherfesten Werkstoff vorgesehen ist. - Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (
3 ) aus einem tiefziehfähigen Werkstoff besteht. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (
3 ) als Abdeckblech ausgebildet ist. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (
3 ) und die Scheibenbremse (2 ) zumindest eine gemeinsame Schraubenverbindung (4 ) am Bremsträger (6 ) aufweisen. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (
3 ) eine einheitliche Form für angetriebene und nicht angetriebene Achsen an beiden Fahrzeugseiten aufweist. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (
3 ) bezüglich einer Mittelebene (8 ) symmetrisch ausgebildet ist. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (
3 ) etwa sichelförmig ausgebildet ist. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das die Abdeckeinrichtung (
3 ) an bezüglich der Mittelebene (8 ) gegenüberliegenden Stellen mittels Schraubenverbindungen (4 ) am Bremsträger (6 ) befestigt ist. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei beiden Schraubenverbindungen (
4 ) die Abdeckeinrichtung (3 ) im Bereich der Schraubenauflage (5 ) einen höheren, ein Setzen der Schraubenauflage (5 ) verhindernden Festigkeitswert als das Grundmaterial der Abdeckeinrichtung (3 ) aufweist. - Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch eine Bohrung (
12 ) am Bremsträger (6 ) ragender Schraubenschaft (11 ) der Schraubenverbindung (4 ) in einem Gewinde (10 ) an der Scheibenbremse (2 ) verschraubt ist und ein am Schraubenschaft (11 ) vorgesehener Schraubenkopf (13 ) an der höherfesten Schraubenauflage (5 ) aufliegt.
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