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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen eines Fahrzeugs, das über eine
ver- und entriegelbare
Türverriegelung
verschließbar
ist, die mittels eines, über
einen serienmäßigen Schlüssel des Fahrzeugs
kontrolliertes Öffnungssignals
ferngesteuert ist, wobei der serienmäßige Schlüssel drahtlos das Öffnungssignal
an das Fahrzeug sendet oder ein vom Fahrzeug gesendetes Signal in
das Öffnungssignal
umwandelt.
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Aus
der
DE 199 58 145
C1 ist eine Vorrichtung zur Aktivierung bzw. Deaktivierung
einer Sicherheitseinrichtung, insbesondere der Zugangseinrichtung
für ein
Kraftfahrzeug bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird eine tragbare
Wendeeinheit zum Senden einer kodierten Information verwendet, wobei zum Öffnen des
Kraftfahrzeugs der Sender diese Information zu einem im Kraftfahrzeug
angeordneten Empfänger
sendet. Der Abgleich der Daten und damit die Prüfung der Berechtigung erfolgt über eine
bidirektionale Datenübertragung,
wobei das Kraftfahrzeug eine Reizsequenz an den Sender aussendet und
nur nach Erhalt dieses Reizsignals der Sender die kodierte Information
aussendet. Wesentliche Aufgabe dieses bekannten Verfahrens ist es,
unnötiges Senden
außerhalb
der Reichweite des Kraftfahrzeugs zu vermeiden.
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Obwohl
mit der bekannten Ausgestaltung der Zugang zu Dem Kraftfahrzeug
wirksam reglementiert werden kann, ist es mit dieser Ausgestaltung nicht
möglich,
ohne den speziellen Schlüssel,
den der Hersteller zusammen mit dem Kraftfahrzeug ausliefert, das
Kraftfahrzeug zu öffnen,
ohne aufwändige Kopien
des Senders und der von ihm gesendeten Daten erstellen zu müssen.
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Aus
der
DE 10 2004
005 513 A1 ist eine Vorrichtung zum Starten eines Kraftfahrzeugs
sowie eine Ladevorrichtung für
eine Identifikationseinheit einer derartigen Startvorrichtung bekannt.
Bei dieser Vorrichtung ist im Kraftfahrzeug eine Identifikationseinheit
und eine Startereinheit vorgesehen, wobei die Identifikationseinheit
ein Identifikationsmerkmal, etwa einen Code, aufweist, und die Startereinheit Prüfmittel
umfasst, die das Identifikationsmerkmal vor Freigabe der Startfähigkeit überprüft. Das
Kraftfahrzeug ist also nur dann betriebsbereit, wenn zunächst ein
berechtigter Benutzer über
die Identifikationsmittel seine Berechtigung nachgewiesen hat.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht
es zwar, dass kein Unberechtigter das Fahrzeug nutzt, ohne sich
zusätzlich
legitimieren zu können,
setzt aber eine doppelte Legitimationsprüfung, einmal das Vorhandensein
des üblichen
Fahrzeugschlüssels
und zum anderen das zusätzliche
Identifikationsmerkmal voraus. Durch Erhöhung der Sicherheit wird es
hier noch aufwändiger,
wenn eine Vielzahl von Nutzern das Fahrzeug nutzen soll. Ich hier
müsste
für jeden einzelnen
Nutzer eine Kopie des Schlüssels
bzw. des Identifikationsmittels angefertigt werden.
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Schließlich ist
aus der
WP 03/072402
A1 ein Steuergerät
für ein
Kraftfahrzeug bekannt, das ein Ablagefach zur Aufnahme eines mobilen
Steuerteils aufweist, wobei das mobile Steuerteil einen Geber für eine Identifikationsnummer,
ein Mobiltelefon oder ähnliches
ist und das Ablagefach als Ladestation für dieses Steuerteil dient.
Sofern diese Vorrichtung überhaupt
als Überprüfung der
Legitimation des Benutzers benutzt wird, weist auch diese Vorrichtung den
Nachteil auf, dass zum Betreten und zum Starten des Fahrzeugs nach
wie vor der vom Hersteller mitgelieferte Schlüssel benutzt werden muss und
dass dies ohne weitere Kopien dieses Schlüssels nicht möglich sein
wird.
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Darüber hinaus
sind Verfahren und Vorrichtungen zum öffnen eines Kraftfahrzeugs über so genannte
Wegfahrsperren, die in den Zündschlüssel eines
Kraftfahrzeugs integriert sind, allgemein bekannt. Bei diesen bekannten
Vorrichtungen und Verfahren zum öffnen
eines Fahrzeuges, wird heute üblicherweise
per Funksignal die Zentralverriegelung betätigt. Serienmäßig wird
ein handelsübliches
Fahrzeug mit zwei oder drei solcher Schlüssel ausgeliefert, wobei über das
Funksignal ein Code übermittelt wird,
der der Schlüsselkodierung
eines üblichen Schlosses
entspricht. Weiterhin können
zusätzliche Informationen
in dem Funksignal kodiert sein. So ist es beispielsweise im Falle
einer elektrischen Sitzverstellung mit Speicherfunktion möglich, über den Schlüssel eine
individuelle Speicherposition unmittelbar abzurufen.
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Alle
diese bekannten Vorrichtungen und Verfahren haben jedoch den gemeinsamen
Nachteil, dass der Fahrzeuginhaber dem jeweiligen Nutzer einen Schlüssel aushändigen muss
und dass die Anzahl der zur Verfügung
stehenden Schlüssel üblicherweise
begrenzt ist. Während
im privaten Bereich dies möglicherweise
ausreichend ist, wird dann, wenn das Fahrzeug von einer großen Anzahl
von Benutzern benutzt werden soll, die begrenzte Anzahl der verfügbaren Schlüssel zum
Nachteil. So muss beispielsweise eine Autovermietung jedem Kunden einen
Schlüssel
aushändigen,
damit dieser das Fahrzeug öffnen
und in Betrieb nehmen kann. Um das später zurückgegebene Fahrzeug wieder
neu vermieten zu können,
muss dann der Schlüssel
wieder zurückgegeben
werden, so dass er dem späteren Nutzer
ausgehändigt
werden kann. Dies erfordert einen logistischen Aufwand für das Handling
des Schlüssels.
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Ein
weiteres Problem besteht im Zusammenhang mit Fahrzeugfuhrparks von
größeren Firmen, bei
denen unterschiedliche Mitarbeiter das Fahrzeug nutzen möchten. Auch
hier muss der jeweilige Nutzer von einer zentralen Fahrzeugverwaltung
einen Schlüssel
abholen, damit er das Fahrzeug benutzen kann. Möchte er das Fahrzeug später wieder
zurückgeben,
muss er zunächst
den Schlüssel
zurückbringen
bevor ein weiterer Nutzer in der Lage ist, das Fahrzeug zu benutzen.
Dies hat beispielsweise den Nachteil, dass der Nutzer, bevor er
zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren
kann, zunächst
den Schlüssel
wieder an der zentralen Schlüsselverwaltung
abgeben muss. Hiermit sind zusätzliche
Wegezeiten verbunden und der nächste
Fahrzeugnutzer muss warten, bis der Schlüssel wieder verfügbar ist.
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An
der oben dargestellten Problematik ändert grundsätzlich auch
die Möglichkeit
nichts, das Fahrzeug mit einem Transponder zu öffnen. Auch bei solchen drahtlosen
Schlüsselsystemen
muss jeweils ein passiver Transponder zusammen mit dem Schlüssel ausgehändigt werden,
da in den meisten Staaten mittlerweile die Existenz einer Wegfahrsperre
von den Versicherungen gefordert ist, die üblicherweise im Zündschlüssel integriert
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Öffnen eines Fahrzeugs zu schaffen,
mit dem das Fahrzeug möglichst
sicher gegen unberechtigte Nutzung durch eine Mehrzahl von Benutzern
geöffnet
werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Verfahren zum Öffnen und
Verriegeln des Fahrzeuges derart zu steuern, dass ein Benutzer nur für die Dauer
einer vorbestimmten Benutzungsberechtigung Zutritt zu einem Fahrzeug
hat. Eine dritte Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Öffnen eines
Fahrzeuges zu schaffen, bei dem das Mittel zum Endriegeln des Fahrzeuges
auf einfacher Wiese kostengünstig
reproduzierbar ist ohne Sicherheitseinbussen zu erleiden.
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Diese
erstgenannte Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass
bei verschlossenem Fahrzeug der serienmäßige Schlüssel in einer, über Aktivierungsmittel
steuerbaren Schlüsselbox
aufbewahrt wird und zum Entriegeln des Fahrzeugs über einen
außerhalb
des Fahrzeugs befindlichen Hilfssender die Aktivierungsmittel veranlasst
werden, das Öffnungssignal
auszusenden.
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Durch
die Erfindung ist es nun möglich,
dass der serienmäßige Schlüssel eines
Kraftfahrzeuges im Kraftfahrzeug verbleibt. Damit liegt für den Nutzer, der
sich rechtmäßig Zutritt
zum Kraftfahrzeug verschaffen hat, die Berechtigung vor, das Fahrzeug
zu benutzen. Er kann die übliche
Wegfahrsperre über den
handelsüblichen
Zündschlüssel deaktivieren. Hierzu
muss er Zugang zu dem in der Schlüssel box aufbewahrten Schlüssel haben,
das heißt,
das Fahrzeug muss geöffnet
werden, so dass er überhaupt Zutritt
zum Fahrzeug erhält.
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Über den
Hilfssender vorgesehen kann er die Aktivierungsmittel der Schlüsselbox
veranlassen, die Öffnung
des Fahrzeuges über
den eingelegten Zündschlüssel in
der Schlüsselbox
zu bewirken in dem diese beispielsweise mit einem Druckstempel die
zugehörige
Taste des Schlüssels
niederdrückt. Die
Schlüsselbox übernimmt
also die Aufgabe, die sonst der außerhalb des Fahrzeuges befindliche Fahrer
oder Fahrgast übernimmt.
Diese Funktion ist über
den Hilfssender fernsteuerbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist auch für
solche Fahrzeuge anwendbar, die über
einen Transponder, insbesondere nach der RFID-Technik entriegel-
oder verriegelbar sind. Bei solchen Fahrzeugen wird üblicherweise
die Zentralverriegelung geöffnet,
wenn der legitimierte Benutzer in die Funkreichweite des Fahrzeugs
tritt. Hierzu trägt
der Benutzer in der Regel den passiven Transponder mit sich während der
aktive Transponder im Fahrzeug angeordnet ist. Nach selbständiger Kontaktherstellung zwischen
aktivem und passivem Transponder wird dabei die Zentralverrieglung
geöffnet,
so dass der Benutzer in das Fahrzeug gelangen kann.
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Bei
solchen Fahrzeugen kann die Wegfahrsperre wie im Falle der sonstigen
Fahrzeuge im Schlüssel
integriert sein, so dass die RFID-Technik nur zur Öffnung des
Fahrzeugs genutzt wird, es ist aber auch möglich, dass die Wegfahrsperre
in das Transpondersystem selbst integriert ist. In diesem Zusammenhang
sei betont, dass die Erfindung nicht auf die Funktion der Wegfahrsperre
beschränkt
ist, sie ist vielmehr generell auf die Öffnung und die Startbereitschaft
eines Fahrzeugs anwendbar.
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Um
ein Transponder-gesteuertes Öffnen
nun mit der Erfindung in Einklang zu bringen, kann beispielsweise
der passive Transponder in der Schlüsselbox angeordnet werden,
wobei die Schlüsselbox derart
ausgebildet ist, dass sie den Kontakt zwischen aktivem Transponder
und passivem Transponder unterbindet oder die Funktion der Kontaktaufnahme verhindert.
Erstgenannte Möglichkeit
könnte
zum Beispiel in einer Isolierung des passiven Transponders bestehen,
die durch den Hilfssender und die Aktivierungsmittel aufgehoben
werden kann. Dies kann durch einfaches Aufspringen der Schlüsselbox
erfolgen oder durch eine Aufhebung der elektrischen Sperre.
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Eine
besonders bevorzugte Anwendung der Erfindung liegt jedoch in der
Verwendung eines klassischen Schlüssels, der einen Druckknopf
zum Aktiveren der Zentralverriegelung aufweist. Hier ist die Schlüsselbox
so ausgestaltet, dass die Aktivierungsmittel auf diesen Druckknopf
zu drücken
vermögen, wenn
die Schlüsselbox
oder das Fahrzeug das Signal des Hilfssenders empfängt. Dieses
Signal kann jedes mögliche,
kontaktlos übertragbare
Signal sein, insbesondere ein Funksignal oder auch ein Infrarotsignal.
Auch eine Bluetooth-Verbindung, beispielsweise mit den Organizer
oder Mobiltelefon des künftigen Fahrers
ist möglich.
Ferner ist es möglich,
das der Fahrer die Schlüsselbox über eine
Mobiltelefonverbindung kontaktieren kann, was insbesondre über die
Fahrzeugelektrik als mittelbare Kontaktaufnahme möglich ist.
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Wichtig
ist nur die Tatsache, das der Empfang des Signals in den Druck auf
den Schlüssel
in der Schlüsselbox
umgewandelt wird. Dabei ist grundsätzlich unerheblich, ob der
Empfänger
für den
Hilfssender im Fahrzeug angeordnet ist und die Schlüsselbox über eine
elektrische Leitung das Signal zum Aktivieren der Zentralverriegelung
empfängt
oder ob die Schlüsselbox
das Signal unmittelbar empfängt und
umwandelt.
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Die
Erfindung weist den besonderen Vorteil auf, dass die Technik der Öffnung des
Fahrzeugs über
den Hilfssender leicht nachrüstbar
ist. So kann ein bereits bestehender Fuhrpark leicht durch Einbau der
Schlüsselbox,
die etwa in einen DIN-Einbauschacht
eines Armaturenbrettes oder in ein Ablagefach, etwa einer Schublade
unter dem Fahrersitz, eingebaut werden kann, umgerüstet werden.
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Die
Schlüsselbox
kann abschließbar
ausgestaltet werden, so dass die Funktion der Wegfahrsperre nicht
durch den im Fahrzeug liegenden Schlüssel entwertet wird. Damit
nun nicht der Vorteil der Erfindung durch einen notwendigen Schlüssel zum Öffnen der
Schlüsselbox
aufgehoben wird, kann die Schlüsselbox
beispielsweise über
ein Zahlenschloss gesichert sein oder bevorzugt mit einem Schloss
versehen sein, dass durch den Empfang des Signals des Hilfssenders
automatisch entriegelt wird.
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Der
Schlüssel
wird bei Verlassen des Fahrzeugs in die Schlüsselbox zurückgelegt. Um das Fahrzeug zu
verriegeln kann der Fahrer zuvor die entsprechende Taste des Schlüssels drücken und dann
die verriegelte Tür
zuschlagen. Alternativ kann, dies bringt eine zusätzliche
Sicherheit, das Fahrzeug oder die Schlüsselbox so ausgebildet sein,
dass nach einer gewissen Zeit über
die Fahrzeugelektronik oder über
die Schlüsselbox
selbst eine Verriegelung erfolgen kann. Im erstgenannten Fall kann
die Fahrzeugelektrik nach Schließen aller Türen bei ausgeschaltetem Motor
die Zentralverriegelung veranlassen, alle Schlösser zu verriegeln. Im zweiten
Fall kann die Schlüsselbox
in umgekehrter Funktion zur Öffnung nach
einer Wartezeit oder durch Aktivierung über den Hilfssender den entsprechenden
Knopf des Schlüssels
niederdrücken
und so das Fahrzeug verriegeln. Natürlich kann die zeitliche Verriegelung
und die über den
Hilfssender aktivierbare Verriegelung auch kombiniert werden.
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Selbstverständlich kann
die Schlüsselbox auch
so ausgestaltet sein, dass sie die zusätzliche Schließfunktion
für Fenster
und Schiebedach, die viele Fahrzeuge aufweisen, ebenfalls aktivieren kann.
So wird bei vielen Fahrzeugen bei länger anhaltendem Druck auf
den Verschlussknopf dieses zusätzliche
Schließfunktion
aktiviert. Die Schlüsselbox kann
hier diesen Dauerdruck ebenfalls ausüben.
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Damit
die Schlüsselbox
die oben genannte Funktion erfüllen
kann, muss sie natürlich
so ausgestaltet sein, dass sie den erforderlichen Druck auf die richtige
Stelle des Schlüsselkopfes
ausüben
kann. Hierzu sollte der Schlüssel
in eindeutiger Lage in der Schlüsselbox
liegen, dass heißt
bevorzugt weist die Schlüsselbox
eine Schlüsselaufnahme
auf, in die der Schlüssel
in eindeutiger Orientierung einlegbar ist. So kann das Innenleben
der Schlüsselbox
mit einer Negativform des Schlüssels
versehen sein. Natürlich kann
alternativ auch eine andere Lagefixierung vorgesehen sein.
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Ist
der Schlüssel
an vorbestimmter Position eingelegt, kann in der Schlüsselbox
ein Drucktaster den Druckkopf des Schlüssels betätigen. Die Schlüsselbox
kann als geschlossenes Kästchen
ausgebildet sein, in das der Schlüssel auf der Flach- oder Breitseite
liegend eingelegt sein kann. Alternativ kann natürlich die Schlüsselbox
auch so ausgebildet sein, dass sie einen Einsteckschlitz aufweist,
in den der Schlüssel
wie bei einem herkömmlichen
Schloss einsteckbar ist. Um die Betätigungsfunktion realisieren
zu können,
sollte in letztgenannten Fall der Schlüsselkopf ebenfalls in den sich
oben erweiternden Schlüsselschlitz
einsteckbar sein, wobei dann, etwa seitlich durch eine elektrische
Kraftquelle getrieben, verfahrbare Druck elemente auf den Taster
des Schlüsselkopfes
drücken
können.
Eine Weg- oder Kraftbegrenzung kann den Schlüssel vor Zerstörung durch
Fehlbedienung schützen.
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Um
nicht für
jedes Fahrzeug und jeden Schlüsseltyp
eine spezielle Schlüsselbox
fertigen zu müssen
können
verschiedenen Anpassungen vorgenommen werden. Am einfachsten ist
ein Kunststoffeinsatz, der schlüsselabhängig geformt
ist, so dass der Schlüssel
immer ober- oder unterhalb des Drucktasters angeordnet ist, dass
Druckelement also die richtige Stelle trifft.
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Alternativ
kann auch das Druckelement verstellbar sein, also die Position des
Drucktasters schlüsselabhängig verstellbar
sein. Auch ein Adapter kann Verwendung finden.
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Die
Schlüsselbox
kann auch eine Schublade aufweisen, in die der Schlüssel eingelegt
wird. Im geschlossenen Zustand ist dann der Schlüssel nicht sichtbar, was Begehrlichkeiten
bei potentiellen Dieben vermeidet. Ähnlich wie im Falle eine CD-Laufwerkes wird der
Schlüssel
nach Einlegen in die Schublade eingezogen und kann dann über den Hilfssender
angesteuert und wieder freigegeben werden. Besonders vorteilhaft
ist diese Technik natürlich dann,
wenn zum Starten des Fahrzeugs kein Schlüssel benötigt wird, sondern dies über einen
Startdruckknopf erfolgt. Hier kann dann der Schlüssel immer in der Schublade
verbleiben. Ferner können
in der Schublade bei bedarf auch weitere Teile verwahrt werden,
etwa der Schlüssel
eines Tankdeckels, ein Felgenschloss oder auch der Fahrzeugschein.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung wird in Verbindung
mit der zeitlichen Nutzungsberechtigung verwendet. Hierzu ist das Fahrzeug
temporär
oder kontinuierlich mit einer externen Datenverarbeitung verbunden,
in der die Nutzungsgenehmigung für
einen speziellen Nutzer gespeichert sein kann. Bei Empfang des Signals
des Hilfssenders kann das Fahrzeug zunächst „überprüfen", ob der sendende Benutzer überhaupt
zur Nutzung berechtigt ist. Diese Prüfung kann auch verschiedenste
Weise erfolgen:
- • Ein Benutzer ist zeitlich
zur Nutzung eines Wagens berechtigt. Hierzu enthält das Signal seines Hilfssenders
zusätzlich
eine Information zur Identifikation des Benutzers. Nach einem Datenbankabgleich
und der Feststellung, dass dieser spezielle Nutzer berechtigt ist,
werden die Aktivierungsmittel aktiviert.
- • Ein
Benutzer ist regelmäßig zu bestimmten
Zeiten berechtigt, ein Fahrzeug zu nutzen. In diesem Fall kann ein
Zeitplan in der Fahrzeugelektronik oder der Schlüsselbox fest abgespeichert
sein, so dass nach Übermittlung
der Nutzidentität
eine Aktivierung innerhalb des Zeitfensters erfolgt oder außerhalb
dieses Zeitfensters verweigert wird.
- • Ein
Benutzer ist nur temporär
zur Nutzung berechtigt, die Zeiten sind jedoch in dem Signal des Hilfssenders
kodiert. Hierzu muss möglicherweise eine
Dekodierungstabelle von der Datenverarbeitung heruntergeladen werden,
damit das Signal dekodiert wird. Durch Abgleich der Zeit im Fahrzeug
kann dann von der Fahrzeugelektrik oder der Schlüsselbox jeweils entschieden
werden, ob die Aktivierungsmittel zum Öffnen des Fahrzeugs veranlasst
werden oder nicht.
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Bevorzugt
ist in der externen Datenverarbeitung abgelegt, welcher Nutzer wann
das Fahrzeug benutzen darf und die Wegfahrsperre des Fahrzeugs ist über den
Schlüssel
und zusätzlich über die
Kommunikationsmöglichkeit
mit der externen Datenverarbeitung deaktivierbar. Erst wenn beide
Freigaben vorliegen, kann der Nutzer den Motor in Gang setzen. So
kann selbst im Falle eines Aufbruchs des Fahrzeugs keine unberechtigte
Inbetriebnahme erfolgen, da die Freigabe über die externe Datenverarbeitung fehlt.
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Über die
Verbindung mit der externen Datenverarbeitung kann auch eine zusätzliche Öffnungsfunktion
geboten werden. So kann etwa die Zentrale das Fahrzeug ferngesteuert
durch Aktivierung der Schlüsselbox öffnen, wenn
der Benutzer selbst keine Berechtigung besitzt. Dies kann der Fall
sein, wenn der Benutzer nach Ablauf seiner Nutzungsdauer etwas im
Fahrzeug vergessen hat. Dann kann er über eine Telefonleitung der
Zentrale mitteilen, dass er kurzfristig noch einmal in das Fahrzeug
muss. Diese kann dann die Aktivierungsmittel fernsteuern und den Schlüssel betätigen. In
gleicher Weise kann dann später
das Fahrzeug wieder verschlossen werden, sofern dies nicht von dem
Benutzer übernommen wird.
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Die
Fernsteuerung kann einige Funktionen umfassen oder auch die vollständige Freigabe
erlauben. Wird das Fahrzeug etwa gewartet, kann es sinnvoll sein,
das System über
die Fernsteuerung vollständig
auszuschalten und die Startbereitschaft dauerhaft freizuschalten,
bis die Wartung beendet ist. So kann der Mechaniker mit den normalen
Schlüssel das
Fahrzeug bedienen, ohne dass er sich als legitimierter Benutzer
anmelden muss.
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Wird über die
Schlüsselbox
das Fahrzeug geöffnet,
aber die Startbereitschaft mangels Freigabe durch die externe Datenverarbeitung
nicht ermöglicht,
kann das Fahrzeug mit einer Notfahrmöglichkeit ausgestattet sein.
Hierzu kann zum Beispiel ein entsprechender Schalter vorgesehen
sein, der eine Fahrbereitschaft mit geringem Tempo, eventuell unter
Einsatz einer Alarmsirene oder Betätigen der Hupe, ermöglicht.
So kann das Fahrzeug zum Beispiel auch ohne Nutzungsberechtigung
aus einem Gefahrenbereich herausgefahren werden. Eine Begrenzung
der maximalen Wegstrecke, die in diesem Modus zurückgelegt
werden kann, kann vorgesehen sein.
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Die
Daten zur Berechtigung der Fahrzeugnutzung können online abgerufen werden,
wenn über den
Hilfssender eine Anfrage zur Öffnung
des Fahrzeugs empfangen wird. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung
ruft dieses Daten jedoch für
einzelne oder mehrere Fahrer zu bestimmten Zeiten von der externen
Datenverarbeitung ab und speichert sie im Fahrzeug. Auf diese Weise
kann vermieden werden, dass durch mangelnden Kontakt zur externen
Datenverarbeitung, etwa weil das Fahrzeug in einer Tiefgarage nicht
erreichbar ist, die Öffnung
blockiert ist.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die externe Datenverarbeitung
die Nutzung des Fahrzeugs leicht verwalten kann. So kann bei einem mit
Satellitensteuerung versehenen Fahrzeug der von einem bestimmten
Nutzer zurückgelegte
Weg erfasst werden und die so verursachten Kosten einer speziellen
Kostenstelle zugerechnet werden. Auch ist es möglich, die Fahrerlaubnis des
Nutzers auf diese Weise zu überprüfen, wozu
etwa ein Autoverleiher gesetzlich in vielen Ländern verpflichtet ist. Hierzu werden
entsprechende Daten in der externen Datenverarbeitung abgelegt,
die bei Anfrage durch das Fahrzeug berücksichtigt werden.
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Die
Fahrzeugelektrik kann so ausgestaltet sein, dass zusätzliche
Alarmfunktionen möglich
sind. So kann bei unberechtigtem Nutzungsversuch ein Alarm über die
Kommunikationsmöglichkeit
ausgelöst
werden, der über
die externe Datenverarbeitung verarbeitet werden kann. Ist das Fahrzeug
mit einem Satellitennavigationssys tem ausgestattet, kann eine imaginäre Verfolgung
des Fahrzeugs selbsttätig
erfolgen. Alternativ oder zusätzlich
können
auch optische oder akustische Signale am Fahrzeug ausgelöst werden.
Dies kann im Rahmen einer Alarmfunktion erfolgen oder auch als bloße Erinnerung,
etwa wenn der Fahrer vergessen hat, das Fahrzeug zu verschließen.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Fahreridentifikation
nicht über
den Hilfssender sondern über
eine Einsteckkarte, die der Nutzer in ein entsprechendes Gerät im Fahrzeug
einschieben kann. Hier muss natürlich
die Öffnung
des Fahrzeugs über
den Hilfssender unabhängig
von der Identifikation des Sendenden erfolgen, allerdings kann dann
die weitere Deaktivierung der Wegfahrsperre bzw. die Aktivierung
der generellen Startbereitschaft des Fahrzeug nutzerabhängig erfolgen.
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So
kann entweder die Schlüsselbox
den Schlüssel
nur nach Identifikation des Nutzers, eventuell mit zusätzlichem
Abgleich der zeitlichen Nutzungsberechtigung, freigeben oder über die
weitere Deaktivierung der Wegfahrsperre eine Identifikationskontrolle
stattfinden. So kann ein zeitlich nicht legitimierter Benutzer zwar
möglicherweise
das Fahrzeug öffnen,
aber nicht in Betrieb setzen. Dies ermöglicht ihm zum Beispiel vergessene
Gegenstände noch
aus dem Fahrzeug holen zu können,
erlaubt aber keine extensive Fahrzeugnutzung.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1 ein
Schaubild über
die Funktionen des Verfahrens,
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2 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schlüsselbox und
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3 die
Schlüsselbox
aus 2 in einer Frontansicht.
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In 1 ist
das Verfahren zur Öffnung
des Fahrzeugs 1 dargestellt. Der Schlüssel 2 befindet sich
in der vergrößert dargestellten
Schlüsselbox 4, die
hier eine Schublade 6 aufweist, so dass der Schlüssel 2 entnehmbar
ist.
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In
der Schlüsselbox 4 liegt
der Schlüssel 2 in einer
Aufnahme, so dass er in einer vorbestimmten Position angeordnet
ist und nicht falsch eingelegt sein kann. Hierzu weist die Aufnahme
in der Schlüsselbox 4 eine
entsprechende Form, insbesondere die Negativform des Schlüssels 2 auf.
Um bei allen Schlüsseln 2 eine
eindeutige Lage zu ermöglichen kann
im Falle einer Symmetrie des Schlüssellayouts ein zusätzliches
Anbauteil an den Schlüssel 2,
insbesondere an dessen Kopf angebracht werden. Dies kann etwa ein
einseitig hervorstehendes Plättchen sein,
das an den Schlüssel 2 angeklebt
wird. Dies verhindert, das der Schlüssel 2 mit den Druckknöpfen nach
unten eingelegt wird.
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Der
Fahrzeugnutzer sendet über
einen Hilfssender 5 ein Signal an das Fahrzeug 1.
Dieses kann optional nun entweder über Aktivierungsmittel, die hier
von Druckelementen 8 gebildet sind, den Druckkopf zur Betätigung der
Zentralverriegelung betätigen
und so das Fahrzeug öffnen
oder zunächst
einen Kontakt zu einer externen Datenverarbeitung 7 herstellen,
in der weitere Daten abgelegt sein können, insbesondere ob der Nutzer,
der das Anforderungssignal gesendet hat, überhaupt zur Nutzung des Fahrzeugs
berechtigt ist. Nach diesem Abgleich und dem positiven Ausgang der
Prüfung
der Legitimation wird dann das Druckelement 8 betätigt.
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Das
Druckelement 8 kann über
einfache Linearmotoren oder auch elektromagnetisch betrieben sein.
Nachdem das Druckelement 8 ausgefahren wurde wird nun,
wie dies von den üblichen
Schlüsseln 2 bekannt
ist, das Öffnungssignal 3 ausgesandt. Die
Schlüsselbox 4 kann
innerhalb und außerhalb des
Fahrzeugs 1 angeordnet sein, zur Vermeidung von Diebstählen aus
dem Fahrzeug 1 wird sie jedoch bevorzugt innerhalb des
Fahrzeugs 1 angeordnet sein. Bei entsprechendem Bedarf
kann auch sowohl eine Schlüsselbox 4 innerhalb
und eine oder mehrere Schlüsselboxen 4 außerhalb
des Fahrzeugs 1 angeordnet sein, wobei der Schlüssel dann
alternativ in eine der Schlüsselboxen 4 eingelegt
werden kann.
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In
den 2 und 3 ist die Schlüsselbox 4 aus 1 in
vergrößerter Darstellung
gezeigt. Die dargestellte Schlüsselbox 4 weist
zwei Druckelemente 8 auf, eines zum Öffnen des Fahrzeug 1 und
eines zum Verriegeln. So kann über
das Verfahren auch ein Verschließen, entweder vom ausgestiegenen
Fahrer oder von der externen Datenverarbeitung 7 ferngesteuert
erfolgen.
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Die
Schublade 6 ist seitlich in Führungen gehalten und kann manuell
oder elektromotorisch angetrieben ausfahrbar sein, um den Schlüssel entnehmen
zu können.
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Dies
ist zum Beispiel dann notwendig, wenn der Schlüssel zum Starten des Motors
benötigt
wird.
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Schlüssel
- 3
- Öffnungssignal
- 4
- Schlüsselbox
- 5
- Hilfssender
- 6
- Schublade
- 7
- Externe
Datenverarbeitung
- 8
- Druckelement