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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer Maschenware
mit einer Stricknadeln und wenigstens eine Strickstelle enthaltenden Strickeinrichtung,
wobei die Vorrichtung wenigstens ein der Strickstelle vorgeordnetes
Streckwerk zum Verziehen eines Faserverbandes enthält, das
ein eine Lieferklemmlinie bildendes Lieferwalzenpaar aufweist.
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Eine
Vorrichtung dieser Art ist durch die WO 2004/079068 A2 Stand der
Technik. Dabei wird eine Maschenware nicht wie allgemein üblich aus
einem Garn, das der Strickeinrichtung zugeführt wird, erzeugt, sondern
direkt aus einem durch ein Streckwerk verzogenen Faserverband gestrickt.
Der Vorteil ist, dass durch das Verstricken eines im Wesentlichen
ungedrehten Faserverbandes mit nahezu parallelen Fasern ein extrem
weiches Gestrick mit sehr „weichem
Griff" und dementsprechend
hohem Tragekomfort entsteht. Die Maschenware lässt sich außerdem sehr günstig herstellen,
da die Zwischenstufen des klassischen Garnerzeugungsprozesses, nämlich die
Garnbildung, das Aufspulen und gegebenenfalls das Umspulen umgangen
werden.
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Der
Faserverband wird dabei entweder ungedreht sofort den in der Strickstelle
arbeitenden Stricknadeln zugeführt,
oder aber, wenn das Streckwerk in gewisser räumlicher Distanz zu der Strickstelle
angeordnet ist, durch eine Dralleinrichtung mit einer gewissen Festigkeit
versehen, die ein Transportieren zur Strickstelle ermöglicht.
Da der Faserverband für
den Transport zur Strickstelle keine besonders hohe Festigkeit aufweisen
muss, ist eine geringe Drehung des Faserverbandes ausreichend. Diese lässt sich
sehr gut durch Luftdüsen
in den Faserverband einbringen. Ist der Faserverband erst einmal
in der Strickeinrichtung zu der Maschenware verstrickt, so wird
die Festigkeit der Maschenware durch die Verschlingung des Faserverbandes
in den einzelnen Maschen gewährleistet.
Eine Drehung des Faserverbandes ist nicht mehr erforderlich, ganz
im Gegenteil führt
sogar die in üblichen
Maschenwaren enthaltene Garndrehung zu einem eher „harten
Griff ` des fertigen Gestrickes. Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung einer Falschdralleinrichtung, da
sich die für
die Transportfestigkeit des Faserverbandes eingebrachte Drehung
beim Strickvorgang in der Strickstelle wieder auflöst. Es kann
auch vorgesehen sein, dem Faserverband im Streckwerk einen Hilfsfaden,
beispielsweise einen Elasthanfaden zuzuführen, der den Transport des
Faserverbandes vom Streckwerk zur Strickstelle unterstützen und
auch die Eigenschaften der hergestellten Maschenware weiter gezielt
verbessern kann. Das beschriebene Verfahren wird auch als „Direktstricken" oder als „Spinnstricken" bezeichnet.
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Die
Streckwerke in derartigen Vorrichtungen arbeiten mit relativ hohen
Liefergeschwindigkeiten, wobei durch die mit hoher Umfangsgeschwindigkeit rotierenden
Lieferwalzen die umgebende Luft mitgeschleppt wird und eine Luftströmung in
Umfangsrichtung der Lieferwalzen entsteht, die durch die Lieferklemmlinie
unterbrochen wird. In den Zwickel zwischen den beiden Lieferwalzen
wird fortlaufend Luft hineingefördert,
die einerseits in axialer Richtung nach beiden Seiten entweicht,
andererseits aber auch entgegen der Transportrichtung des ankommenden
Faserverbandes strömen
kann. Die dabei entstehenden Luftverwirbelung führen zu Störungen des Faserflusses und
zu einer hohen Ungleichmäßigkeit
des verzogenen Faserverbandes. Durch die Ungleichmäßigkeit
des Faserverbandes wird die Qualität der Maschenware verschlechtert.
Die üblicherweise
verwendete geriffelte Unterwalze des Lieferwalzenpaares hat dabei
einen besonders hohen Anteil an der Entstehung der störenden Luftströmungen.
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Aus
der nicht gattungsgemäßen
DE 41 32 919 A1 ist
ein Streckwerk für
Spinnmaschinen bekannt, bei dem eine teilweise Ummantelung für die Lieferwalzen
vorgesehen ist, die in Verbindung mit einem im Zwickel vor der Lieferklemmlinie
angeordneten Verdichter für
den Faserverband bewirken soll, dass die durch die Walzen mitgeführte Luft
nicht oder nur minimal auf den Faserverband einwirkt und der Faserverband
gleichzeitig optimal geführt
wird. Dabei können
in der Ummantelung Kanäle
für eine
Saugströmung
vorgesehen sein, um die Wirkung der Strömungsbeeinflussung zu erhöhen.
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Aus
der ebenfalls nicht gattungsgemäßen
DE 103 15 933 A1 ist
ein Doppelriemchen-Streckwerk für
Spinnereimaschinen bekannt, bei dem ebenfalls Einrichtung zum Fernhalten
von mit dem Lieferwalzenpaar umlaufenden Luftströmungen vom Bereich der Lieferklemmlinie
vorgesehen sind. Das beschriebene Streckwerk weist dabei ein dem
Lieferwalzenpaar vorgeordnetes Riemchenpaar auf, welches den Faserverband
in den Bereich der Lieferklemmlinie führt und mit dieser einen Zwickel
bildet. Es ist vorgesehen, dass die Einrichtungen zum Fernhalten
der mit dem Lieferwalzenpaar umlaufenden Luftströmungen außerhalb des von der Lieferklemmlinie
mit dem Riemchenpaar gebildeten Zwickels, jedoch in unmittelbarer
Nähe des
Lieferwalzenpaares und des Riemchenpaares angeordnet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Streckwerk an einer Vorrichtung
zur Herstellung einer Maschenware zu verbessern, und in einem solchen
die Störung
des Faserverbandes durch mit dem Lieferwalzenpaar umlaufende Luftströmungen zu vermeiden.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass in unmittelbarer Nähe
des Lieferwalzenpaares Einrichtungen zum Fernhalten von mit dem
Lieferwalzenpaar umlaufenden Luftströmungen vom Bereich der Lieferklemmlinie
angeordnet sind.
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Mit
den Merkmalen nach der Erfindungen wird es möglich, auch bei einer Vorrichtung
zum Direktstricken eine Störung
des Faserverbandes durch Luftströmungen
auf Grund des mit hoher Umfangsgeschwindigkeit rotierenden Lieferwalzenpaares
zu verhindern. Die Einrichtungen zum Fernhalten der umlaufenden
Luftströmungen
werden dabei vorteilhafter Weise so angeordnet, dass die Luftströmungen vom
Bereich der Lieferklemmlinie ferngehalten werden, ohne jedoch die
Funktion und Wirkung von dem Lieferwalzenpaar vorgeordneten Führungseinrichtungen
für den
Faserverband, wie beispielsweise einem Verdichter oder Führungsriemchen,
zu beeinträchtigen.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass die Einrichtungen eine Absaugung zum
rein pneumatischen Fernhalten von mit dem Lieferwalzenpaar umlaufenden
Luftströmungen
vom Bereich der Lieferklemmlinie enthalten. Einrichtungen, die rein
pneumatisch wirken und die die mit dem Lieferwalzenpaar umlaufenden
Luftströmungen,
sozusagen „wegsaugen", haben den Vorteil,
dass sie auch unter Umgebungsbedingungen, in denen die das Lieferwalzenpaar
umgebende Luft sehr viel Staub und Abfallfasern enthält, zuverlässig arbeiten.
Solche pneumatischen Einrichtungen arbeiten praktisch nach dem Prinzip, dass
sie im kritischen Bereich vor der Lieferklemmlinie eine Saugströmung erzeugen,
die der mit dem Lieferwalzenpaar rotierenden Luftströmung entgegengerichtet
ist und vorzugsweise in der gleichen Größenordnung liegt. Dabei ist
die Mündung
der Absaugung vorteilhafter Weise in einem derartigen Abstand zum
Umfang des Lieferwalzenpaares angeordnet, der ein Zusetzen der Absaugung
durch Staub oder Abfallfasern wirkungsvoll verhindert. Bei einer solchen
Ausführung
ist es außerdem
vorteilhaft, wenn der an der Absaugung vorhandene Unterdruck an
die Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares
angepasst wird. Hierdurch lässt sich
die Geschwindigkeit der abgesaugten Luft so anpassen, dass die Störung des
Faserverbandes auch bei unterschiedlichen Liefergeschwindigkeiten
immer optimal verhindert wird.
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Rein
pneumatisch wirkende Einrichtungen zum Fernhalten von mit dem Lieferwalzenpaar
umlaufenden Luftströmungen
haben allerdings den Nachteil, dass sie einen hohen Energieverbrauch
haben, da ein relativ hoher Unterdruck bereitgestellt werden muss
und auch eine relativ hohe Luftmenge abzutransportieren ist. Zur
Verringerung des Energiebedarfs sind deshalb Varianten vorteilhaft,
bei denen die Einrichtungen zum Fernhalten von umlaufenden Luftströmungen wenigstens
teilweise mechanisch wirken und so zu einem geringeren Energiebedarf
beitragen. Einrichtungen zum Fernhalten von mit dem Lieferwalzenpaar
umlaufenden Luftströmungen mit
mechanisch abschirmenden Bauteilen werden im Folgenden näher beschrieben.
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Bei
einer Ausführung,
bei der dem Lieferwalzenpaar ein Riemchenpaar vorgeordnet ist, welches den
Faserverband in dem Bereich der Lieferklemmlinie führt und
mit dieser einen Zwickel bildet, ist es vorteilhaft, dass die Einrichtungen
zum Fernhalten von mit dem Lieferwalzenpaar umlaufenden Luftströmungen außerhalb
dieses Zwickels, jedoch in unmittelbarer Nähe des Lieferwalzenpaares und
des Riemchenpaares angeordnet sind. Der aus dem Riemchenpaar austretende
Faserverband ist besonders empfindlich gegenüber Störungseinflüssen, deshalb ist es vorteilhaft,
den Faserverband bis möglichst
dicht an die Lieferklemmlinie heran durch die Riemchen zu führen, damit
die Strecke die der Faserverband ungeführt zurücklegen muss, sehr gering ist. Mit
der genannten Maßnahme
wird gewährleistet, dass
die Einrichtungen nicht zu weit von der Lieferklemmlinie entfernt
sind, und sich somit die abgeschirmten Luftströmungen nicht wieder erneut
aufbauen können.
Als günstig
hat sich herausgestellt, wenn die Einrichtungen zum Fernhalten von
umlaufenden Luftströmungen
in einem Umfangsbereich von etwa 30° bis 60° der Walzen des Lieferwalzenpaares
liegen, jeweils von der Lieferklemmlinie entgegen der Rotationsrichtung
gemessen.
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Durch
vorteilhafte Maßnahmen
kann nun versucht werden, die Einrichtungen mit Mitteln zum Unterbrechen
der Grenzschicht der Luftströmung
an wenigstens einer Walze des Lieferwalzenpaares zu versehen. Dabei
ist, wie eingangs erläutert,
eine solche Maßnahme
an der Unterwalze des Lieferwalzenpaares besonders wichtig. Die
Grenzschicht der Luftströmung
lässt sich
dann unterbrechen, wenn die Mittel näher als 0,2 mm, vorzugsweise
sogar näher
0,05 mm an die betreffende Walze angestellt werden. Die Merkmale
nach der Erfindung lassen sich in der Praxis auf recht unterschiedliche
Weise verwirklichen.
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Dabei
kann bei jeder Ausführungsform
einerseits vorgesehen sein, dass an jedem einer Strickstelle zugeordneten
Streckwerk ein separates Mittel zum Unterbrechen der Grenzschicht
der Luftströmung
vorgesehen ist. Dies hat den Vorteil, dass das Mittel an jedem Streckwerk
optimal eingestellt und gegebenenfalls angesteuert werden kann.
Andererseits kann es aber auch vorteilhaft sein, dass die Mittel
sich über
mehrere benachbarte Streckwerke erstrecken, so dass die Anzahl der
benötigten
Bauteile sowie der Montageaufwand reduziert ist.
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Bei
einer Ausführung
ist vorgesehen, dass die Mittel gegenüber dem Umfang der zugeordneten Walze
einen vorzugsweise einstellbaren Abstand aufweisen. Diese Mittel
können
beispielsweise eine Umhüllung
mit einem Dichtspalt enthalten, der nach Möglichkeit bis auf wenige Zehntel
Millimeter, vorzugsweise sogar bis auf einige Hundertstel Millimeter verkleinert
werden sollte. Mit zunehmender Reduzierung des radialen Dichtspaltes
vermindern sich die unerwünschten
Luftströmungen.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Mittel
den Umfang der zugeordneten Walze berühren. Dies gibt naturgemäß die größte Wirkung,
weil dadurch die Grenzschicht der Luftströmungen mit Sicherheit zerstört wird.
Vorteilhaft kann es sich dabei um eine die zugeordneten Walze berührende Lippe
oder eine federnd angestellte Leiste handeln. Die Mittel können alternativ
auch eine Bürste
enthalten, die an die zugehörige
Walze angestellt ist. Eine solche berührende Feinbürste ist besonders
für die
Oberwalze des Lieferwalzenpaares günstig.
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Zwar
hatte sich gezeigt, dass mit den das Lieferwalzenpaar berührenden
Mitteln die Grenzschicht der unerwünschten Luftströmungen am
wirksamsten unterbrochen werden kann, jedoch hat gerade diese Maßnahme den
Nachteil, dass dadurch eventuell an den Walzen des Lieferwalzenpaares
anhaftende und damit umlaufende Fasern in nicht erwünschter
Weise geklemmt werden. Aus diesem Grunde ist es in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorteilhaft, wenn die genannten Mittel eine Absaugung
enthalten. Eine Absaugung, die nicht so stark ist, dass sie allein
bereits zum Zerstören
der Grenzschicht der umlaufenden Luftströmungen eingesetzt werden könnte, kann
vorteilhaft bei allen Varianten eingesetzt werden, um die abschirmende
Wirkung der genannten Mittel zu unterstützen und um deren Verschmutzung
zu vermeiden. Durch die Kombination mit den genannten mechanisch
wirkenden Mitteln ist auch der Energiebedarf der Absaugung akzeptabel.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die
Mittel bei einer Unterbrechung des Streckvorgangs geringfügig von
der zugeordneten Walze wegbewegbar sind. Hierdurch können eventuelle
eingeklemmte Fasern gelöst
werden, und zunehmende Faseransammlungen verhindert werden. Dies
ist insbesondere sehr wirkungsvoll in Verbindung mit einer Absaugung.
Die Wegbewegbarkeit der genannten Mittel kann dabei auf unterschiedliche
Weise, beispielsweise durch eine lineare Abhebebewegung oder durch
eine Schwenkbewegung um einen Drehpunkt realisiert werden. Hierzu
können
die Mittel zum Unterbrechen der Grenzschicht vorteilhafterweise
mit einem gegen ein Federmittel wirkenden Zugband von der zugehörigen Walze
wegbewegbar sein.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
einiger weitgehend schematisch dargestellte Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
sehr schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Direktstricken
mit Streckwerken und einem Nadelzylinder,
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2 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht auf die Vorrichtung zum Direktstricken,
in der der Lauf des in einem Streckwerk und einer Strickeinrichtung
verarbeitenden Faserverbandes erkennbar ist,
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3 in
vergrößterter
Darstellung das in 2 dargestellte Streckwerk, bei
welchem Mittel zum Fernhalten der Luftströmungen vorgesehen sind und
dabei einen Abstand zum Umfang der zugehörigen Walzen aufweisen,
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4 eine
Ansicht ähnlich 3 auf
eine Ausführung
des Streckwerks mit Mitteln, die den Umfang der zugehörigen Walzen
berühren,
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5 in vergrößerter Darstellung das in 2 dargestellte
Lieferwalzenpaar, bei welchem rein pneumatisch wirkende Einrichtungen
zum Fernhalten der Luftströmungen
vorgesehen sind.
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In 1 ist
sehr schematisch eine Vorrichtung zum Direktstricken oder auch Spinnstricken
dargestellt, mit der ohne den „Umweg" der klassischen Garnherstellung
eine Maschenware erzeugt wird. Die Vorrichtung enthält als wesentliche
Bestandteile eine handelsübliche
Flach- oder Rundstrickmaschine, wobei in 1 der Nadelzylinder 1 einer
Rundstrickmaschine angedeutet ist. Im Gegensatz zum allgemein bekannten
Strickvorgang wird die Maschenware nicht aus durch dem Nadelzylinder 1 zugeführten Garnen
erzeugt, sondern aus weitgehend ungedrehten Faserverbänden 2,
die in Streckwerken 3 in unmittelbarer Nähe des Nadelzylinders 1 erzeugt
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Streckwerke 3 für zwölf strichpunktiert dargestellte Faserverbände 2 in
einer Streckwerksgruppe 4 zusammengefasst. Von den der
Streckwerksgruppe 4 zu dem Nadelzylinder 1 verlaufenden
Faserverbänden 2 sind
der Einfachheit halber nur die beiden äußeren Faserverbände 2 angedeutet.
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Jedem
Streckwerk 3 wird Fasermaterial in Form einer Lunte oder
eines Faserbandes 5 zugeführt, welches jeweils einer
Kanne 6 entnommen wird. Der Einfachheit halber sind wiederum
nur die Verläufe
der beiden äußeren Faserbänder 5 dargestellt.
Es ist vorteilhaft, wenn in nicht dargestellter Weise am Umfang
des Nadelzylinders 1 mehrere, beispielsweise vier Streckwerksgruppen 4 angeordnet
sind, damit der Nadelzylinder 1 möglichst rund herum mit Faserverbänden 2 versorgt
wird.
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2 zeigt
den Lauf eines Faserbandes 5 aus einer Kanne 6 durch
ein Streckwerk 3 bis zu dem Nadelzylinder 1. Das
Faserband 5 wird dabei über eine
oder mehrere Umlenkrollen 7 abgezogen und in Fasertransportrichtung
A dem Streckwerk zugeführt und
von diesem auf die gewünschte
Feinheit verzogen.
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Das
Streckwerk 3 besteht in an sich bekannter Weise aus mehreren
Walzenpaaren, wobei jedes Walzenpaar aus einer angetriebenen Unterwalze 8, 10, 12 sowie
einer elastisch dagegen angedrückten Oberwalze 9, 11, 13 besteht.
Dabei können
ein oder mehrere Walzenpaare als Riemchenwalzenpaar 10, 11 ausgebildet
sein, dem in ebenfalls an sich bekannter Weise Riemchen 14 und 15 als
Unterriemchen 14 und Oberriemchen 15 zugeordnet
sein. Alternativ zu der dargestellten Ausführung des Streckwerks 3 als Drei-Zylinder-Streckwerk,
kann genauso gut ein Vier- oder Fünf-Zylinder-Streckwerk eingesetzt
werden. Die Unterwalzen 8, 10, 12 können dabei
durch Einzelmotore angetrieben oder über entsprechende Zahnriemen-
oder Zahnradübersetzungen
mit einem gemeinsamen Antriebsmotor 16 verbunden sein.
Es kann außerdem
vorteilhaft sein, die Unterwalzen 8, 10, 12 einer
Streckwerksgruppe 4 wie in 1 angedeutet
als durchgehende und gemeinsam antreibbare Unterzylinder auszuführen. Das
Streckwerk 3 erzeugt durch die mit in Fasertransportrichtung
A mit ansteigender Umfangsgeschwindigkeit angetriebenen Unterwalzen 8, 10, 12 an
dem Lieferwalzenpaar 12, 13 einen Faserverband 2 der
gewünschten
Feinheit, der einer Strickstelle 17 am Nadelzylinder 1 der Strickeinrichtung 18 zugeführt wird.
Die Strickeinrichtung 18 weist dabei einen Antriebsmotor 19 auf,
der den die Stricknadeln 20 enthaltenden Nadelzylinder 1 in
Rotationsrichtung B antreibt. Die Antriebsmotoren 16 und 19 sind
mit einer Steuereinrichtung 25 verbunden und können durch
diese angesteuert werden.
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Zwischen
dem Lieferwalzenpaar 12, 13 des Streckwerks 3 und
der Strickstelle 17 können
dabei je nach Abstand, ein oder mehrere Dralleinrichtungen 21 angeordnet
sein, die dem im Wesentlichen aus parallelen Fasern bestehenden
Faserverband 2 eine für
den Transport zur Strickstelle 17 ausreichende Festigkeit
verleihen. Es ist dabei vorteilhaft, dem Faserverband 2 einen
Falschdrall zu erteilen, der sich in der Strickstelle 17 wieder
auflöst,
so dass die Fasern in im Wesentlichen paralleler Lager zueinander
in die von den Stricknadeln 20 erzeugte Maschenware eingebunden
werden. Hierdurch lässt
sich eine Maschenware mit „sehr
weichem Griff" und
mit sehr hohem Tragekomfort erzeugen. Als Dralleinrichtung 21 können dabei
mechanisch wirkende Drehröhrchen oder
pneumatisch wirkende Dralldüsen 22 vorgesehen
sein. In der dargestellten Ausführung
sind zwei Spinnrohre 23 mit jeweils einer Dralldüse 22 am
Anfang des Spinnrohres 23 vorgesehen.
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Zusätzlich kann
es auch vorgesehen sein, vor oder nach dem Lieferwalzenpaar 12, 13 des Streckwerks 3 einen
Hilfsfaden 24 zuzuführen,
der den Transport des Faserverbandes 2 vom Streckwerk 3 zu
der Strickstelle 17 unterstützt. Dieser Hilfsfaden 24 kann
beispielsweise ein Elasthan-Filament sein, dass die Eigenschaften
der erzeugten Maschenware weiter verbessern kann.
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Zwischen
dem Lieferwalzenpaar 12, 13 und der Dralleinrichtung 21 ist
ein Absaugrohr 26 angeordnet, welches in nicht dargestellter
Weise mit einer Unterdruckquelle verbunden ist. Das Absaugrohr 26 saugt
im Falle, dass der Faserverband 2 nicht mehr ordnungsgemäß zur Strickstelle 17 transportiert
wird, das aus dem Lieferwalzenpaar 12, 13 austretende Fasermaterial
ab.
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In
weiter unten noch näher
erläuterter
Weise ist nun erfindungsgemäß vorgesehen,
in unmittelbarer Nähe
des in 2 erkennbaren Lieferwalzenpaares 12, 13 Einrichtungen
anzubringen, die die mit dem Lieferwalzenpaar 12, 13 umlaufenden
Luftströmungen
vom Bereich der durch das Lieferwalzenpaar 12, 13 gebildeten
Lieferklemmlinie 29 fernhalten. Die Einrichtungen sind
dabei vorteilhafter Weise an den mit 27 und 28 bezeichneten
Stellen in den Einlaufzwickeln des Unterriemchens 14 zur
Unterwalze 12 und des Oberriemchens 15 zur Oberwalze 13 angebracht.
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Die
nachfolgenden 3 und 4 zeigen nun
in vergrößerter Darstellung
Streckwerke 3 mit schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen, wie
in diesen Einlaufzwickeln 27 und 28 die erfindungsgemäßen Mittel
vorteilhaft eingesetzt werden können.
Es sind wieder die angetriebenen Unterwalzen 8, 10, 12 mit
den federnd daran angedrückten Oberwalzen 9, 11, 13 sowie
die Riemchen 14, 15 zu erkennen. Die mit dem Lieferwalzenpaar
umlaufende Luftströmung
ist jeweils durch Pfeile C angedeutet.
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Es
hat sich hinsichtlich der Qualität
und Gleichmäßigkeit
des an die Strickstelle 17 abgelieferten Faserverbandes 2 als
günstig
herausgestellt, wenn das Riemchenpaar 14, 15 mit
Umlenkführungen 30, 31 möglichst
dicht an den Umfang 32 bzw. 33 der zugehörigen Walze 12, 13 herangeführt wird. Dies
führt zwar
noch nicht unbedingt zum Unterbrechen der mit dem Lieferwalzenpaar 12, 13 umlaufenden
Luftströmungen
C, jedoch wird es dadurch möglich,
den Weg des im Streckwerk verzogenen Faserverbandes 34 vom
Austritt aus dem Riemchenpaar 14, 15 bis zum Umfang 32 oder 33 einer
Walze 12, 13 so deutlich zu verringern, dass der
Faserverband 34 vor der Lieferklemmlinie 29 nur
auf einem sehr kurzen Weg ungeführt
ist. Dies ist insbesondere bei hohen Verzügen von großer Bedeutung.
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Wie
eingangs bereits erläutert,
ist es sehr störend,
wenn die mit dem Lieferwalzenpaar 12, 13 umlaufenden
Luftströmungen
C an der Lieferklemmlinie 29 unterbrochen werden und dabei
zu Luftverwirbelungen führen,
die den Fluss des Faserverbandes 34 in diesem kritischen
Bereich stören.
Gerade der Zwickel 35 zwischen dem Riemchenpaar 14, 15 und
der Lieferklemmlinie 29 ist dabei besonders kritisch, weil
hier der Faserverband 32 bereits zu einem sehr dünnen Faserbändchen verzogen
ist und demgemäß eine sehr
geringe Festigkeit aufweist. Es muss in dem Bereich des Zwickels 35 auf
jeden Fall verhindert werden, dass die mit den Walzen 12, 13 rotierenden
Luftströmungen
C hier seitlich in axialer Richtung der Lieferwalzen 12, 13 abströmen und
dabei den Faserverband 34 seitlich abtreiben oder sogar
entgegen der Fasertransportrichtung A verwirbeln.
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Um
das enge Anstellen des Riemchenpaares 14, 15 an
den zugehörigen
Umfang 32, 33 des Lieferwalzenpaares 12, 13 nicht
zu behindern, und andererseits dennoch die unerwünschten Luftverwirbelungen
zu vermeiden, sind die Einrichtungen 27, 28 außerhalb
des Zwickels 35, jedoch in unmittelbarer Nähe des Lieferwalzenpaares 12, 13 und
des Riemchenpaares 14, 15 angeordnet. Die hier
anzubringenden Mittel sollen nach Möglichkeit die Grenzschicht
der Luftströmung
C an wenigstens einer Walze 12 oder 13 zerstören.
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Gemäß 3 ist
nun vorgesehen, sowohl an der Unterwalze 12 als auch an
der Oberwalze 13 des Lieferwalzenpaares 12, 13 jeweils
einen Leitschirm 36, 37 anzubringen, der gegenüber dem
Umfang 32 bzw. 33 der zugehörigen Walze 12, 13 einen
sehr engen Dichtspalt 38, 39 aufweist, der kleiner
als 0,2 mm, vorzugsweise sogar kleiner als 0,05 mm, sein soll. Zusätzlich können diese
Leitschirme 36 und 37 an eine Absaugung 40 angeschlossen
sein, wie dies für
den unteren Leitschirm 36 dargestellt ist. Ein solches
Absaugen unterstützt
zum einen das Zerstören der
Grenzschicht der unerwünschten
Luftströmungen
C und sorgt zum anderen dafür,
dass etwa mit einer Walze 12 oder 13 umlaufende
Abfallfasern gleich abgesaugt werden können und nicht mehr der Lieferklemmlinie 29 zugeführt werden.
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Je
nach Anordnung der benachbarten Streckwerke 3 sowie abhängig vom
Antriebskonzept der Unterwalzen 8, 10, 12 kann
entweder vorgesehen sein, dass an jedem einer Streckstelle 17 zugeordneten
Streckwerk 3 separate Leitschirme 36, 37 vorgesehen
sind, oder dass sich die Leitschirme 36, 37 über mehrere
benachbarte Streckwerke 3 erstrecken. Bei sich über mehrere
Spinnstellen erstreckenden Leitschirmen 36, 37 kann
sich auch die Absaugung 40 in Form eines sich über mehrere
benachbarte Streckwerke erstreckenden Kanals ausgebildet sind.
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Zur
Vermeidung von Faseransammelungen in den Dichtspalten 38, 39 kann
vorgesehen sein, dass die Leitschirme 36, 37 bei
einer Unterbrechung des Strickvorgangs geringfügig von der zugeordneten Walze 12, 13 wegbewegbar
sind. Die Ausgestaltung der Wegbewegbarkeit ist beispielhaft für den Leitschirm 36 dargestellt.
Durch ein gegen ein Federmittel 41 wirkendes Zugband 40 kann
der Leitschirm 36 in Bewegungsrichtung D von der Lieferwalze 12 bis
auf einen Abstand von einigen Millimetern von der Lieferwalze 12 wegbewegt
werden. Dem Leitschirm 36 ist vorzugsweise ein einstellbarer
Anschlag 43 zugeordnet, der bei Entlasten des Zugbandes 42 die
ursprüngliche
Position des Leitschirmes 36 und die eingestellte Größe des Dichtspaltes 38 wieder
herstellt.
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Gemäß 4 ist
vorgesehen, dass die Mittel zum Unterbrechen der Grenzschicht der
mit den Walzen 12 und 13 umlaufenden Luftströmungen C
an deren Umfang 32 und 33 anliegen. Bei der Unterwalze 12 ist
hier eine federnd einstellbare Leiste 44 vorgesehen, die
wieder an eine Absaugung 45 angeschlossen ist. Die Leiste 44 kann
dabei auf einer als Drehpunkt wirkenden Achse 46 gelagert
sein und in Schwenkrichtung E von der Walze 12 wegbewegbar sein.
Eventuell eingeklemmte Fasern werden frei und können abgesaugt werden. Bei
der Oberwalze 13 ist hingegen eine mit sehr feinen Borsten
versehene Bürste 47 vorgesehen.
Selbstverständlich
kann alternativ vorgesehen sein, für beide Walzen 12, 13 jedes der
genannten Mittel 44 oder 47 einzusetzen.
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In 5 ist beispielhaft eine dem Lieferwalzenpaar 12, 13 zugeordnete
Einrichtung 49 zum rein pneumatischen Fernhalten von mit
dem Lieferwalzenpaar 12, 13 umlaufenden Luftströmungen C
vom Bereich der Lieferklemmlinie 29 dargestellt. Die Einrichtung 49 kann
eine Absaugung 50 enthalten, die beispielsweise durch die
Mündung
eines Absaugkanals oder eines Absaugrohres 51 gebildet
wird. Die Absaugung 50 ist dabei mit einem Unterdruck beaufschlagt
und erzeugt eine gemäß des Pfeiles
F angedeutete Saugströmung,
die der mit der Unterwalze 12 umlaufenden Luftströmung C im
Bereich vor der Lieferklemmlinie 29 entgegengerichtet ist.
Es ist besonders vorteilhaft, die Geschwindigkeit der Saugströmung F so
an die Umfangsgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares 12, 13 anzupassen,
dass sich die Strömungen
F und C im Bereich vor der Lieferklemmlinie 29 aufheben
und somit eine Störung
des Faserverbandes 34 vermieden wird. Es kann vorteilhaft sein,
wenn der Unterdruck der Absaugung 50 einstellbar ist, da
dann eine Anpassung der Saugströmung
F an die sich durch ändernde
Umfangsgeschwindigkeiten des Lieferwalzenpaares 12, 13 ändernde
Luftströmung
C angepasst werden kann, und somit der Faserverband 34 immer
optimal geschützt ist.
Der Abstand 52 der Mündung
des Absaugrohres 51 zu dem Umfang 32 der Lieferwalze 12 ist
dabei vorteilhafterweise so groß,
dass dieser sich nicht durch Staub oder Abfallfasern zusetzen kann.
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Es
wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass alle genannten Einrichtungen wahlweise
sowohl der Unterwalze 12 als auch der Oberwalze 13 des
Lieferwalzenpaares 12, 13 zugeordnet werden können und
dass diese Mittel gegebenenfalls auch miteinander kombiniert oder
gegenseitig ausgetauscht werden können. Welche der Einrichtungen für den vorliegenden
Anwendungsfall am günstigen ist,
muss jeweils durch Versuche ermittelt werden.