DE102005040542B3 - In-dem-Ohr-Hörgerät mit Elektronikmodul - Google Patents
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Abstract
Ein In-dem-Ohr-Hörgerät soll kompakter gestaltet werden. Dazu ist vorgesehen, dass in eine Gehäuseschale ein Elektronikmodul mit sämtlichen Elektronikkomponenten des Hörgeräts eingesetzt wird, wobei die Elektronikkomponenten (3, 4, 6) an einem biegbaren Skelett (2) befestigt sind. Durch die offene Bauweise des Elektronikmoduls lassen sich die einzelnen Elektronikkomponenten Raum sparend mit kurzen Litzen einbauen, so dass auch die EMV-Verträglichkeit steigt. Durch die Biegbarkeit des Skeletts (2) kann den individuell verschiedenen Gehörgangsverläufen Rechnung getragen werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein In-dem-Ohr-Hörgerät mit einer Gehäuseschale zum passgenauen Einsetzen in einen Gehörgang und einem biegbaren Skelett, an dem im Wesentlichen alle Elektronikkomponenten des Hörgeräts befestigt sind.
- Die Herstellung von In-dem-Ohr-Hörgeräten ist wegen der kleinen Bauform der Geräte sehr aufwändig. Insbesondere gestaltet sich die Montage von kundenspezifischen In-dem-Ohr-Hörgeräten sehr arbeitsintensiv. Das Ziel der Herstellung ist dabei stets ein größen- und kostenoptimiertes Gerät.
- Generell ist bei der Fertigung von In-dem-Ohr-Hörgeräten bekannt, vorgefertigte Elektronikmodule, die die wesentlichen Elektronikbauteile des Hörgeräts beinhalten, in trägerspezifische Ohrschalen verdeckt einzubauen. Ungünstig dabei ist jedoch, dass der zur Verfügung stehende Bauraum, der individuell von Hörgerät zu Hörgerät unterschiedlich ist, nicht optimal ausgenutzt werden kann. Darüber hinaus werden häufig Telefonspulen und andere Antennen verwendet, deren Ausrichtung im eingebauten Zustand von der individuellen Schale abhängt. Im eingebauten Zustand ist es praktisch unmöglich, die Spulen auszurichten, so dass die Kommunikation vom Hörgerät zu einem Telefon oder zwischen zwei Hörgeräten oftmals mangelhaft ist.
- Aus der Druckschrift
EP 0 629 101 B1 ist ein In-dem-Ohr-Hörgerät mit einem begrenzt plastisch verformbaren Skelett, das die elektronischen Bestandteile des Hörgeräts trägt, bekannt. An dem Skelett ist eine Membran derart befestigt, dass durch Skelett und Membran ein Gießraum gebildet wird, der gegen außen einen offenen Gießkanal aufweist. Die Hörhilfe wird an den individuellen Gehörgang angepasst, indem die Hörhilfe im Ohr positioniert und dann der Gießraum mit einer erhärtenden Kunststoffmasse ausgegossen wird, wobei sich die Membran verformt und der entstehende Formkörper sich entsprechend dem Gehörgang formt. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Bauform eines In-dem-Ohr-Hörgeräts trotz steigenden Funktionsumfangs weiter zu verkleinern.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein In-dem-Ohr-Hörgerät mit einer Gehäuseschale zum passgenauen Einsetzen in einen Gehörgang und einem biegbaren Skelett, an dem im Wesentlichen alle Elektronikkomponenten des Hörgeräts befestigt sind, wobei das biegbare Skelett mit den Elektronikkomponenten ein Modul bilden, das aus der Gehäuseschale als Ganzes entnehmbar und/oder in diese einbaubar ist.
- In vorteilhafter Weise ist es damit möglich, ein Elektronikmodul an das Innenvolumen einer individuell angefertigten Gehäuseschale größtmöglich anzupassen. Darüber hinaus kann ein äußerst kompakter Aufbau erreicht und die Verbindungsdrähte sehr kurz gewählt werden, so dass eine verbesserte EMV-Verträglichkeit gegeben ist.
- Vorzugsweise sind in das Skelett Verdrahtungselemente für die Elektronikkomponenten integriert. Durch derartige Verdrahtungstechnik (insert moulded) kann weiterer Bauraum eingespart werden.
- Verdrahtungselemente für die Elektronikkomponenten können aber auch an dem Skelett befestigt sein. Dadurch lässt sich eine übersichtliche und reparaturfreundliche Verdrahtung erreichen.
- Die Gehäuseschale ist vorzugsweise individuell für einen Hörgeräteträger gefertigt. In diese vorgefertigte Schale lässt sich dann das Elektronikmodul einbringen. Besonders vorteilhaft ist die Fertigung der Hörgeräteschale durch RSM-Technologie (Rapid Shell Manufactoring). Eine der Elektronikkomponenten des Elektronikmoduls kann eine elektrische Spule sein, die an dem Skelett in einer gewünschten Orientierung ausrichtbar ist. Bei der Montage ist das Skelett zunächst entsprechend dem zur Verfügung stehenden Innenraum der Gehäuseschale zu verformen. Anschließend können die Elektronikkomponenten in das Skelett eingebaut werden, wobei die Spule exakt ausgerichtet wird. Damit erhält die Spule die für die Kommunikation notwendige optimale Orientierung.
- Im weitesten Sinne kann das Skelett auch ein Innengehäuse sein, das mindestens eine Öffnung aufweist. Durch diese eine oder mehreren Öffnungen sind dann die Elektronikkomponenten einbaubar, so dass schließlich das gesamte Elektronikmodul entsteht.
- Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
-
1 ein Elektronikmodul eines In-dem-Ohr-Hörgeräts aus einem ersten Blickwinkel und -
2 das Elektronikmodul von1 aus einem anderen Blickwinkel. - Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
- Entsprechend dem Beispiel von
1 ist an dem so genannten Face Plate bzw. der Frontplatte1 ein die Funktion eines Innengehäuses aufweisenden Skeletts2 befestigt. Das Skelett besteht hier im Wesentlichen aus zwei Stäben21 und22 sowie einer Platte23 , die die Stäbe21 und22 an deren freiem Ende verbindet. - In dem Raum zwischen den Stäben
21 und22 befinden sich die Elektronikkomponenten des In-dem-Ohr-Hörgeräts. So ragt der Stutzen31 des Hörers3 durch eine Bohrung der Platte23 und der Körper des Hörers3 liegt an den Stäben21 und22 an. Un terhalb des Hörers, d. h. an dem dem Stutzen31 gegenüberliegenden Ende des Hörers3 , befindet sich eine Signalverarbeitungsschaltung4 . Diese besteht hier aus zwei Einzelplatinen, die an Rippen24 und25 der Stäbe21 und22 befestigt sind. In2 ist dies ebenfalls gut erkennbar. - Unterhalb der Signalverarbeitungsschaltung
4 befindet sich eine Batteriehalterung5 einschließlich Batterie6 , die ebenfalls an die Stäbe21 und22 angebracht ist. Die Batteriehalterung5 ragt durch die Frontplatte1 und ermöglicht von dort die Entnahme der Batterie6 . Weiterhin ist ein Mikrofon7 und insbesondere in2 eine Telefonspule8 in der Nähe des Batteriehalters5 zu erkennen. Das Mikrofon7 ist hier an dem Batteriehalter5 angebracht, der somit auch eine Funktion des Skeletts übernimmt. Die Telefonspule8 hingegen ist zumindest teilweise an dem Stab22 befestigt. - Die Stäbe
21 und22 des Skeletts2 sind abgewinkelt und bilden so den typischen Gehörgangswinkel. Da jedoch dieser Winkel individuell verschieden ist, und zwar sowohl um die x-Achse als auch um die y-Achse, ist das Skelett2 hier biegsam gestaltet. Dies bedeutet, dass das Skelett2 so gebogen werden kann, wie dies der Innenraum einer individuell angefertigten Hörgeräteschale vorgibt. - Die einzelnen Elektronikkomponenten des Hörgeräts lassen sich nun vor dem Einbau in die Hörgeräteschale zu einem vollständig funktionierenden Hörgerät an dem Skelett
2 zusammenbauen. Dadurch ist es möglich, die einzelnen Komponenten möglichst ohne Zwischenräume aneinander zu montieren. Somit ergibt sich der kleinstmögliche Aufbau und eine optimale Packungsdichte. Auch lassen sich die Komponenten, da sie frei zugänglich sind, optimal anordnen, so dass die bestmögliche Systemfunktion gewährleistet und störende Interferenzen soweit wie möglich ausgeschaltet werden können. - Weiterhin kann durch den kompakten Aufbau erzielt werden, dass sehr kurze Litzen zur elektrischen Verbindung der Kompo nenten untereinander eingesetzt werden können. Dadurch ergibt sich ein optimaler Aufbau hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV). Die kurzen Litzen stellen nämlich nur sehr schwache Antennen für die in der Signalverarbeitung des Hörgeräts relevanten Frequenzen dar.
- Dadurch, dass die einzelnen Komponenten bei der offenen Bauweise nur durch das Skelett gehalten und frei zugänglich sind, können in einem verhältnismäßig kleinen Raum sehr komplexe Geräte mit optimaler Ausrichtung der Mikrofone und Spulen, d. h. mit sehr hoher Qualität, geschaffen werden. Dabei kann auch vermieden werden, dass Drähte brechen, wie dies bei konventioneller Bauweise vielfach der Fall ist, wenn die Elektronikkomponenten nacheinander in die Geräteschale eingebaut werden. Die offene Bauweise erleichtert aber auch Reparaturen, da die Bauelemente leicht zugänglich sind.
- In
1 ist darüber hinaus angedeutet, dass in dem Stab21 des Skeletts22 eine Verdrahtung26 verläuft. Hierdurch können beispielsweise der Hörer3 , die Signalverarbeitungsschaltung4 und die Batterie6 elektrisch zweckmäßig miteinander verbunden werden. Durch diese in das Skelett integrierte Verdrahtung lässt sich zusätzlich Bauraum einsparen. - Das erfindungsgemäße Innengehäuse bzw. Skelett
2 ermöglicht einen Modulaufbau der gesamten Elektronik des In-dem-Ohr-Hörgeräts. Dieses Elektronikmodul ist in jede beliebige Schale einsetzbar. Dies bedeutet, dass die vorliegende Erfindung unabhängig von der Schalentechnik ist. Insbesondere kann also für den Aufbau eines erfindungsgemäßen Hörgeräts eine RSM-Schale aber auch jede andere Standardotoplastik verwendet werden.
Claims (6)
- In-dem-Ohr-Hörgerät mit – einer Gehäuseschale zum passgenauen Einsetzen in einen Gehörgang, – einem biegbaren Skelett (
2 ), an dem im Wesentlichen alle Elektronikkomponenten (3 ,4 ,6 ,8 ) des Hörgeräts befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass – das biegbare Skelett (2 ) mit den Elektronikkomponenten (3 ,4 ,6 ,8 ) ein Modul bilden, das aus der Gehäuseschale als Ganzes entnehmbar und/oder in diese einbaubar ist. - In-dem-Ohr-Hörgerät nach Anspruch 1, wobei in das Skelett (
2 ) Verdrahtungselemente (26 ) für die Elektronikkomponenten (3 ,4 ,6 ,8 ) integriert sind. - In-dem-Ohr-Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei Verdrahtungselemente für die Elektronikkomponenten (
3 ,4 ,6 ,8 ) an dem Skelett (2 ) befestigt sind. - In-dem-Ohr-Hörgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gehäuseschale individuell für einen Hörgeräteträger gefertigt ist.
- In-dem-Ohr-Hörgerät nach Anspruch 4, wobei die Gehäuseschale durch RSM-Technologie gefertigt ist.
- In-dem-Ohr-Hörgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine der Elektronikkomponenten (
3 ,4 ,6 ,8 ) eine elektrische Spule (8 ) ist, die an dem Skelett (2 ) in einer gewünschten Orientierung ausrichtbar ist.
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