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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung und
Reinigung beliebiger radioaktiv belasteter Abwässer, insbesondere solchen
aus radiologischen Abteilungen von Krankenhäusern. Des Weiteren betrifft
die Erfindung eine Abwasseraufbereitungsanlage, die im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden kann.
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Es
ist bekannt radioaktive Abwässer
vor dem Einleiten in das allgemeine Abwassersystem so lange in Behältern zu
lagern, bis die Radioaktivität
unterhalb des Grenzwerts liegt. Da dieser Prozess beispielsweise
in Krankenhaus-Radiologien etwa 1 Jahr dauert, müssen die Lagerkapazitäten auf
die Jahresabwassermenge der jeweiligen Radiologie-Stationen ausgerichtet
sein. Dieses Verfahren ist mit einem enormen Platzbedarf und hohen
Investitionskosten für
die aufwändigen
Lagerbehälter
verbunden. Auch die mit diesem Verfahren verbundene Geruchsbelästigung
ist nur schwer zu kontrollieren.
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Eine
zweite Möglichkeit
zur Abwasserbehandlung besteht darin das Abwasser über Aktivkohle
zu leiten, die einen Teil der radioaktiven Stoffe bindet. Der Einsatz
von Aktivkohle ist jedoch mit hohen Kosten verbunden und eine Dekontaminierung
des Abwassers unter den zulässigen
Grenzwert ist nur schwer möglich.
Durch die organische Belastung ist das Verfahren zudem schwer kontrollierbar,
da die Aktivkohlefilter, unter anderem durch den sich bildenden
Schlamm, leicht verstopfen. Auch in diesem Verfahren ist die Geruchsbelästigung
schwer kontrollierbar.
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Ein
weiteres Verfahren versucht die oben angesprochenen Probleme insoweit
zu lösen,
als eine biologische Reinigung des Wassers erfolgt. In bestimmten
Fällen
wird beispielsweise das radioaktive Isotop 131Iod
zum größten Teil
in der Biomasse zurückgehalten.
Dadurch werden nachgeschaltete Absorptionsanlagen geschützt und
es wird die Absorptionskapazität
von 131Iod erhöht.
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Ein
im Wesentlichen biologisches Verfahren zur Aufbereitung tensidhaltiger
und organisch belasteter radioaktiver Waschwässer aus kerntechnischen Anlagen
wird in der
DE 195
21 959 A1 beschrieben. In diesem Verfahren werden Waschwässer unter
aeroben Bedingungen einem mikrobiellen Abbau der abbaubaren Inhaltsstoffe
unterworfen. Anschließend werden
die enthaltenen Feststoffe abgetrennt. Dieses Verfahren ist nachteilig,
da nach dem mikrobiellen Abbau des Waschwassers etwa 90 % der Biomasse
entfernt werden muss, wobei die verbleibenden 10 % zur Animpfung
von weiterem Waschwasser dienen. Das Verfahren enthält daher
Zeiträume,
in welchen die Effizienz der Anlage gering ist, da die abbauenden
Mikroorganismen erst neu gebildet werden müssen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es die Effizienz des biologischen
Abbaus zu verbessern, unkontrolliertes Entweichen radioaktiver Aerosole oder
Gase sicher zu verhindern und den Rückhalt, insbesondere von radioaktivem 131Iod als auch der radioaktiven Elemente
der Übergangsgruppen
zu verbessern. Ein weiteres Ziel war es das Verfahren und die Anlage
so zu gestalten, dass nur geringe Mengen an Gasen nachbehandelt
werden müssen
und es so möglich
ist, dass auch Tritium in Form von Wasser, welches sich beim biologischen
Abbau bildet, mit den gebildeten Gasen zurückgehalten werden kann. Außerdem sollte
auch die Entfernung anderer radioaktiver Isotope, wie 14C
ermöglicht
werden, wie sie in organischen Verunreinigungen vorkommen.
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Diese
Aufgaben konnten durch ein Verfahren gelöst werden, welches zwei biologische
Klärstufen mit
zwei Klärbehältern umfasst,
die bei einem Druck unterhalb des Umgebungsdrucks betrieben werden, wobei
in der ersten Klärstufe
(a) radioaktiv belastetes Abwasser einem ersten Klärbehälter zugeführt wird, (b)
der erste Klärbehälter mit
einem als mikrobielle Aufwuchsfläche
gestalteten Festbett oder Füllkörpern als
mikrobielle Aufwuchsfläche
ausgestattet ist, (c) dem Festbett oder den Füllkörpern regulierbar sauerstoffhaltige
Gase zugeführt
werden, die nach dem Durchströmen
des Festbetts oder der Füllkörper, soweit
sie nicht bei der Klärung
verbraucht werden, zusammen mit den bei der Klärung entstandenen Gasen zumindest
teilweise erneut dem Festbett oder den Füllkörpern zugeführt werden, (d) dem ersten
Klärbehälter über mindestens
einen Auslass sedimentierter Schlamm entnommen wird, (e) dem ersten
Klärbehälter über mindestens
einen Auslass teilweise geklärtes
Abwasser entnommen wird; und in der zweiten Klärstufe (a) das teilweise geklärte Abwasser
der ersten Stufe einem zweiten Klärbehälter zugeführt wird, (b) der zweite Klärbehälter mit
einem als mikrobielle Aufwuchsfläche
gestalteten Festbett oder Füllkörpern als
mikrobielle Aufwuchsfläche
ausgestattet ist, (c) dem Festbett oder den Füllkörpern regulierbar sauerstoffhaltige
Gase zugeführt
werden, die nach dem Durchströmen
des Festbetts oder der Füllkörper, soweit
sie nicht bei der Klärung
verbraucht werden, zusammen mit den bei der Klärung entstandenen Gasen zumindest
teilweise erneut dem Festbett oder den Füllkörpern zugeführt werden, (d) dem Klärbehälter über mindestens
einen Auslass sedimentierter Schlamm entnommen wird; und wobei mittels
einer der zweiten Klärstufe
nachgeschalteten Druckmessstelle die Zufuhr sauerstoffhaltiger Gase in
die Klärstufen
oder die Entnahme verbrauchter Gase aus den Klärstufen geregelt wird.
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Im
Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand spezieller Ausführungsformen
unter Bezug auf die Zeichnung näher
erläutert,
in welcher dargestellt sind: A ein Vorlagebehälter, B ein erster Klärbehälter, C
ein zweiter Klärbehälter, D
ein Absetzbecken, E eine Adsorbersäule, 1 ein Kompressor
für die
Kreislaufführung
von (sauerstoffhaltigen) Gasen, 2 ein Magnetventil für die Nachführung von
(sauerstoffhaltigen) Gasen, 3 eine Druckleitung, 4 Belüftungsaggregat,
beispielsweise ein Membranbelüfter, 5 ein
Absaugstutzen für
sedimentierten Schlamm, 6 Sedimentations- und Eindickbereich
für den
Schlamm, 7 Leitblech zur Strömungsberuhigung, 8 Sedimentationsbecken, 9 Siphon, 10 Grundablass, 11 belüfteter Bereich
mit Festbett und/oder Füllkörpern, 12 Druckmessstelle, 13 Waschanlage, 14 Spaltsieb
und/oder Sandfang, 15 Dosierpumpe, 16 Vorratsbehälter für Reagenzien,
Fällungs-
und Flockungsmittel, 17 Wasserpumpe mit Vorlagebehälter und
Schwimmersteuerung, 18 Siebboden, 19 Siebblech
zur Rückhaltung
poröser
Füllkörper, 20 Absaugung
zur Waschanlage, mit der Option, einen Teil in die Atmosphäre abzulassen
oder wieder in den Kreislauf zurückzuführen, 21 Lamellenklärer, 22 Kompartimentierungsvorrichtung, 23 Klärbehälterwand
und 24 Auslass zum zweiten Klärbehälter.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass
das im Kreislauf geführte
Gas (über 1, 3, 4 und 11),
bestehend aus dem bei der Fermentation nicht verbrauchten, sauerstoffhaltigen
Gas und den bei der Klärung bzw.
Fermentation entstandenen Gasen aus dem ersten und/oder zweiten
Klärbehälter (B
und C) entnommen wird und vor der Rückführung in den jeweiligen Behälter, durch
eine Absorptions-Vorrichtung (13) geleitet wird, welche
die Bindung von beispielsweise entstandenem 14CO2 ermöglicht.
Derartige Absorptionsvorrichtungen eignen sich vorzugsweise auch
zur Abscheidung von Aerosolen und werden bevorzugt in Form von auswechselbaren
Patronen in den Kreislauf integriert.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn von Zeit zu Zeit ein Teil der Gase, welche
das Festbett (11) oder die Füllkörper (11) durchströmen nicht
in den Gaskreislauf zurückgeführt werden,
sondern dem ersten und/oder zweiten Klärbehälter (B und/oder C) entnommen
werden, wobei auch hier gegebenenfalls eine Absorptions-Vorrichtung (13)
nachgeschaltet ist, um beispielsweise entstandenes 14CO2 zu binden. Die entnommenen verbrauchten
Gase können
weiterhin Sauerstoff enthalten, sind jedoch überproportional, im Vergleich
zu Luft, mit „Ballastgasen" wie Kohlendioxid,
Stickstoff und Edelgasen belastet. Die Entnahme eines Teils dieser
Gase, beispielsweise durch Absaugung (20), verhindert damit
eine Anreicherung von Stickstoff und inerten Gasen wie Argon.
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Sowohl
die Rückführung entnommener Gase
in den Kreislauf, als auch die endgültige Ausschleusung von Gasen
aus der Anlage kann durch gasdichte Pumpen unterstützt werden.
Dies kann mittels getrennter Pumpen oder auch nur einer Pumpe geschehen,
wenn dieser sowohl die Druckleitung für die Gasrückführung als auch die Druckleitung
für das
Ausschleusen des Gases nachgeschaltet ist und beide Leitungen getrennt
voneinander geschlossen oder geöffnet
sein können.
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Um
ein Aufwirbeln der bei der Fermentation in der ersten und zweiten
Klärstufe
(B und C) gebildeten Sedimente durch die Kreislaufführung der
Gase zu verhindern, ist es vorteilhaft die Gaszufuhr (4)
so anzuordnen, dass diese unterhalb des Festbetts (11) beziehungsweise
der Füllkörper (11)
angebracht ist und den Festbettbeziehungsweise Füllkörperbereich (11) der
Klärbehälter (B
und C) von einem bevorzugt trichterförmig zulaufenden Bodenbereich
der Klärbehälter (B
und C) trennt. Vorzugsweise ist am Boden der Klärbehälter ein Grundablass (10)
zur Entfernung der Sedimente angebracht.
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Bevorzugt
besteht auch eine räumliche
Trennung zwischen dem in den zweiten Klärbehälter führenden Auslass (24)
und dem Festbett oder den Füllkörpern (11)
des ersten Klärbehälters (B).
Diese räumliche
Trennung kann beispielsweise durch ein oder mehrere Kompartimentierungsvorrichtungen (22),
beispielsweise Bleche erreicht werden, die vor dem in den zweiten
Klärbehälter (C)
führenden
Auslass (24) angeordnet sind. Vorzugsweise sind derartige
Kompartimentierungsvorrichtungen (22) im Wesentlichen parallel
zur Klärbehälterwand
(23) angeordnet und zu dieser beabstandet. Besonders bevorzugt
erstreckt sich die Kompartimentierungsvorrichtung (22)
von einem Bereich oberhalb des in den zweiten Klärbehälter (C) führenden Auslasses (24) über diesen
hinweg bis in den vorzugsweise trichterförmigen Bodenbereich des Klärbehälters (B),
um mit diesem abzuschließen
(Zonen 8 und 6). Die räumliche Trennung bewirkt, vorzugsweise
in Kombination mit einem oder mehreren Leitblechen (7),
die vorzugsweise im Wesentlichen parallel zwischen Klärbehälterwand
(23) und Kompartimentierungsvorrichtung (22) angeordnet
sind, eine Strömungsberuhigung
zwischen Kompartimentierungsvorrichtung (22) und dem in
den zweiten Klärbehälter (C)
führenden Auslass
(24). Im strömungsberuhigten
Kompartiment kann Schlamm sedimentieren (Zonen 8 und 6),
der sich beispielsweise über
einen Absaugstutzen (5) entfernen lässt. Der Absaugstutzen (5)
befindet sich bevorzugt zwischen der Klärbehälterwand (23) und dem
Ende des mit dem Boden abschließenden
Teils der Kompartimentierungsvorrichtung (22).
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Eine
entsprechende Ausgestaltung ist auch im zweiten Klärbehälter (C)
vorteilhaft, wobei hier anstelle des Auslasses zu einem weiteren
Klärbehälter der
Auslass zur Druckmessstelle (12) steht. Werden anstelle
des Festbetts (11) Füllkörper (11),
gegebenenfalls in Form eines Schwebebetts verwendet, so empfiehlt
es sich im oberen Bereich der Kompartimentierungsvorrichtung (22)
eine Abtrennvorrichtung (19), wie beispielsweise ein Siebblech
vorzusehen, mit welchem sich die Füllkörper (11) zurückhalten lassen.
Dies gilt sowohl für
den ersten, als auch für den
zweiten Klärbehälter.
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Die
durch die Druckmessstelle (12) regelbare Gaszuführung (über 2)
in die beiden Klärbehälter (B
und C) kann insbesondere durch Magnetventile (2) druckgesteuert werden.
Auf dies Weise kann beispielsweise bei Absinken des Sauerstoffpartialdrucks erneut
sauerstoffhaltiges Gas, wie beispielsweise Luft, dem Klärbehälter zugeführt werden,
um aerobe Bedingungen zu erhalten oder wieder einzustellen.
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Die
Verbindung (9) zwischen dem ersten und zweiten Klärbehälter (B
und C) ist vorzugsweise siphonartig ausgestaltet. Eine siphonartige
Ausgestaltung ist auch für
die Verbindung (9) des zweiten Klärbehälters (C) mit einer optional
nachgeschalteten dritten Klärstufe
(D) vorteilhaft, wobei die Druckmessstelle (12) im Anschluss
an den zweiten Klärbehälter (C)
vor den Siphon (9) geschaltet ist.
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Da
sich bei einer Erstbeschickung der Klärbehälter (B und C) gegebenenfalls
noch kein ausreichender mikrobieller Bewuchs des Festbetts (11)
beziehungsweise der Füllkörper (11)
ausgebildet hat, ist es in solchen Fällen empfehlenswert Mischpopulationen
aerob abbauender Mikroorganismen beliebiger biologischer Kläranlagen
zur Animpfung einzusetzen. Geeignet sind beispielsweise Pseudomonaden, Corynebakterien
und ähnliche
Bakterienstämme.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist dem ersten Klärbehälter (B)
ein Vorlagebehälter
(A) vorgeschaltet, welchem wiederum vorzugsweise eine Siebanlage
(14) und ein als Sandfang dienendes Bauteil (14)
vorgeschaltet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung, ist der zweiten biologischen
Klärstufe
(C) eine dritte Klärstufe
(D) nachgeschaltet. Hinter der der zweiten Stufe (C) nachgeschalteten
Druckmessstelle (12) lassen sich beispielsweise über eine
Pumpe (15) Fällungs-
und Flockungsmittel aus einem Vorratsbehälter (16) zuführen. Da
in manchen Fällen
nicht alle radioaktiven Stoffe durch Biomasse gebunden werden, ist
es vorteilhaft die verbleibenden organischen oder anorganischen
Verbindungen oder Ionen mit Flockungs- und Fällungsmitteln zu entfernen.
Eine Möglichkeit
der Entfernung von radioaktivem Iodid besteht beispielsweise in
dessen Fällung
mit wasserlöslichen
Silbersalzen. Da jedoch die Iodidkonzentration üblicherweise weit unterhalb
dem Löslichkeitsprodukt
von Silberiodid liegt, empfiehlt es sich das Abwasser der zweiten
Klärstufe
(C) zunächst
mit nicht-radioaktiven Iodiden, wie beispielsweise Natriumiodid
anzureichern und bei einer ausreichend hohen Iodidkonzentration
das Gesamtiodid mit wasserlöslichen
Silbersalzen, wie beispielsweise Silbernitrat zu fällen. Auf
diese Weise lassen sich auch kleinste Reste radioaktiven Iodids
durch eine Gesamffällung entfernen.
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Als
weitere Fällungs-
bzw. Flockungsmittel sind beispielsweise Eisen- oder Aluminiumchlorid
geeignet.
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Die
Fällungs-
und Flockungsprodukte werden vorzugsweise in einen dritten Klärbehälter (D) geleitet.
Der optionale dritte Klärbehälter (D)
ist vorzugsweise so gestaltet, dass er einen trichterförmigen Boden
besitzt und über
diesem ein mit der Klärbehälterwand
dicht abschließendes
Filter (21), beispielweise ein Lamellenfilter angebracht
ist. Die Fällungs-
und Flockungsprodukte können
durch ein Rohr, welches durch das Filter (21) in den unteren Bereich
des dritten Klärbehälters geführt wird
geleitet werden und im unteren Bereich des Klärbehälters (D) sedimentieren. Das überstehende
geklärte
Wasser durchdringt das Filter (21) von unten nach oben
und kann in geklärter
Form entnommen werden. Die Fällungs-
und Flockungsprodukte sammeln sich im vorzugsweise trichterförmig gestalteten
unteren Bereich der dritten Klärstufe
und können
beispielsweise mittels eines Absaugstutzens (5) entnommen
werden.
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Üblicherweise
liefert bereits die zweite Klärstufe
(C) Wasser in guter Qualität,
welches nicht notwendigerweise einer weiteren Klärung bedarf. Die Radioaktivität ist üblicherweise
um 95 bis 99,9 % bezogen auf das ungeklärte Abwasser reduziert. Die Fällungs-
und/oder Flockulationsstufe erhöht
die Qualität
des aufbereiteten Abwassers jedoch nochmals, indem unlösliche Partikel
und Schwebstoffe abgetrennt werden.
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Um
das geklärte
Wasser in weiter verbesserter Qualität zu erhalten ist es besonders
vorteilhaft dieses in einer vierten Stufe durch eine Adsorber-Filtersäule (E)
zu leiten, welche einen schwach-basischen stark makroporösen Anionen-Austauscher,
einen Kationenaustauscher, eisendotiertes makroporöses Polyacrylat
sowie Aktivkohle enthält.
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Als
schwach-basische stark makroporöse Anionen-Austauscher
ist beispielsweise Lewatit MP 64 der Bayer AG geeignet. Ein Beispiel
für einen
geeigneten Kationenaustauscher ist Lewatit 260/207 (Bayer AG). Eisen-dotiertes
makroporöses
Polyacrylat ist beispielweise Eisen-dotiertes Stockosorb 500 (ein
vernetztes Acrylamid/Acrylsäure-Copolymer)
der Degussa AG. Als Aktivkohle-Bestandteil ist bevorzugt gekörnte Aktivkohle
geeignet.
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Die
Bestandteile können
in Mischung oder Schichten vorliegen. Besonders empfehlenswert ist es,
wenn die die Aktivkohle die unterste Schicht des Filters bildet,
da diese unterstützend
wirkt. Die weiteren Filterbestandteile können daüber in Mischung oder ebenfalls
in Schichten vorliegen. Die Anteile der Filterbestandteile variieren
je nach Abwasserquelle. Enthält
das vorgereinigte Abwasser maßgeblich
Anionen, so wird beispielsweise eine entsprechend größere Menge
an Anionenaustauscher gewählt.
Es ist auch möglich
zwei oder mehr derartige Filter hintereinander zu schalten, um eine
noch bessere Reinigungswirkung zu erhalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht,
anders als bei den Eingangs dargestellten Verfahren, auf kleinstem
Raum mit nur zwei obligatorischen Klärstufen, aus radioaktiv belasteten
Abwässern
in nur etwa einem Tag geklärtes
Wasser zu erhalten, welches auch ohne Nachbehandlungen der kommunalen
Abwasserentsorgung zugeführt
werden kann und somit das Volumen der radioaktiven Abfälle stark
verringert.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Abwasseraufbereitungsanlage
zur Reinigung radioaktiv belasteter Abwässer, welche im erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Abwasseraufbereitungsanlage
zur Reinigung radioaktiv belasteter Abwässer besteht aus einem einem
ersten Klärbehälter, wobei
dieser erste Klärbehälter mit
einem Abwassereinlass, mit einem als mikrobiellen Bewuchs geeigneten
Festbett, einer Gaszuführvorrichtung,
einer Gasentnahmevorrichtung, mindestens einem Auslass für Klärschlamm
und einem Auslass für
teilgeklärtes
Wasser, ausgestattet ist; wobei die Gaszuführvorrichtung so angeordnet
ist, dass das zuzuführende
Gas das Festbett durchströmen
kann, und die Gasabführvorrichtung so
angeordnet ist, dass über diese
wahlweise eine vollständige
oder teilweise Rückführung der
das Festbett durchströmenden Gase
in die Gaszuführvorrichtung
oder eine Entnahme zumindest eines Teils der das Festbett durchströmenden Gase
aus der Abwasseraufbereitungsanlage, erfolgen kann, der Auslass
für Klärschlamm
in einem Sedimentationsbereich des ersten Klärbehälters angeordnet ist, und der
Auslass für
teilgeklärtes
Wasser oberhalb des Sedimentationsbereichs angeordnet ist; und einem
zweiten Klärbehälter, wobei
dieser zweite Klärbehälter mit
einem Einlass für
teilgeklärtes
Wasser, mit einem als mikrobiellen Bewuchs geeigneten Festbett und/oder
Füllkörpern, die
für mikrobiellen
Bewuchs geeignet sind, einer Gaszuführvorrichtung, einer Gasentnahmevorrichtung,
mindestens einem Auslass für
Klärschlamm
und einem Auslass für
geklärtes
Wasser, ausgestattet ist, wobei der Einlass für teilgeklärtes Wasser mit dem Auslass
für teilgeklärtes Wasser
des ersten Klärbehälters verbunden
ist, die Gaszuführvorrichtung
so angeordnet ist, dass das zuzuführende Gas das Festbett durchströmen kann,
und die Gasabführvorrichtung
so angeordnet ist, dass über
diese wahlweise eine vollständige
oder teilweise Rückführung der
das Festbett und/oder die Füllkörper durchströmenden Gase
in die Gaszuführvorrichtung
oder eine Entnahme zumindest eines Teils der das Festbett und/oder
die Füllkörper durchströmenden Gase
aus der Abwasseraufbereitungsanlage, erfolgen kann, der Auslass für Klärschlamm
in einem Sedimentationsbereich des zweiten Klärbehälters angeordnet ist, und der Auslass
für geklärtes Wasser
oberhalb des Sedimentationsbereichs angeordnet ist und von einer
Druckmessstelle gefolgt wird, welche die Gaszuführvorrichtungen und die Gasabführvorrichtungen
des ersten und zweiten Klärbehälters regelt.
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Vorzugsweise
ist der Einlass für
teilgeklärtes Wasser
des zweiten Klärbehältes mit
dem Auslass für
teilgeklärtes
Wasser des ersten Klärbehälters durch
einen Siphon verbunden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der erfindungsgemäßen Abwasseraufbreitungsanlage
eine geschlossene Einlaufvorrichtung vorgeschaltet, die aus einem
Vorlagebehälter
gespeist wird, dem wiederum bevorzugt eine Siebanlage vorgeschaltet
sein kann.
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Ganz
besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Abwasseraufbereitungsanlagen,
die einen dritten Klärbehälter umfassen,
der vorzugsweise mittels eines Siphons mit dem zweiten Klärbehälter verbunden
ist, wobei der dritte Klärbehälter bevorzugt über eine
Pumpe mit Fällungs-
oder Flockungsmitteln aus einem Vorratsbehälter versorgt wird und einen
Filter aufweist, der einen Klarwasserbereich von einem Sedimentationsbereich
trennt, wobei der Sedimentationsbereich über eine Zuleitung für gefällte oder
geflockte Abwässer
versorgt wird und in dem ein Auslass angeordnet ist, der die Entnahme
der gefällten
und/oder geflockten Sedimente ermöglicht.
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Um
eine weitere Aufreinigung zu ermöglichen
ist es empfehlenswert, wenn die erfindungsgemäße Abwasseraufbereitungsanlage
außer
dem dritten Klärbehälter einen
vierten Klärbehälter umfasst, der
mit dem Klarwasser des dritten Klärbehälters gespeist wird und in
dem eine Adsorber-Filtersäule
untergebracht ist, die wie oben beschrieben einen schwachbasischen
stark makroporösen
Anionen-Austauscher, einen Kationenaustauscher, eisendotiertes makroporöses Polyacrylat
und Aktivkohle enthält.
Wie bereits oben erwähnt
kann die Zusammensetzung der Bestandteile je nach Abwasserherkunft
und -zusammensetzung variieren.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Abwasseraufbereitungsanlage
zur Reinigung radioaktiv belasteter Abwässer bestehend aus einem ersten
und einem zweiten Klärbehälter, wobei
dieser erste Klärbehälter mit
einem Abwassereinlass, mit einem für mikrobiellen Bewuchs geeigneten
Festbett und/oder Füllkörpern, die
für mikrobiellen
Bewuchs geeignet sind, einer Gaszuführvorrichtung, einer Gasentnahmevorrichtung,
mindestens einem Auslass für
Klärschlamm
und einem Auslass für
teilgeklärtes
Wasser, ausgestattet ist. Die Gaszuführvorrichtung ist so angeordnet,
dass das zuzuführende
Gas das Festbett und/oder die Füllkörper durchströmen kann.
Die Gasabführvorrichtung
ist so angeordnet, dass über
diese wahlweise eine vollständige
oder teilweise Rückführung der
das Festbett und/oder die Füllkörper durchströmenden Gase
in die Gaszuführvorrichtung
oder eine Entnahme zumindest eines Teils der das Festbett und/oder
die Füllkörper durchströmenden Gase
aus der Abwasseraufbereitungsanlage, erfolgen kann. Der Auslass für Klärschlamm
ist in einem Sedimentationsbereich des ersten Klärbehälters, und der Auslass für teilgeklärtes Wasser
oberhalb des Sedimentationsbereichs angeordnet. Der zweite Klärbehälter besitzt
einen Einlass für
teilgeklärtes
Wasser, und ist mit einem als mikrobiellen Bewuchs geeigneten Festbett und/oder
Füllkörpern, die
für mikrobiellen
Bewuchs geeignet sind, sowie einer Gaszuführvorrichtung, einer Gasentnahmevorrichtung,
mindestens einem Auslass für
Klärschlamm
und einem Auslass für
geklärtes
Wasser, ausgestattet. Der Einlass für teilgeklärtes Wasser mit dem Auslass
für teilgeklärtes Wasser
des ersten Klärbehälters verbunden.
Die Gaszuführvorrichtung
ist so angeordnet, dass das zuzuführende Gas das Festbett durchströmen kann und
die Gasabführvorrichtung
so angeordnet ist, dass über
diese wahlweise eine vollständige
oder teilweise Rückführung der
das Festbett und/oder die Füllkörper durchströmenden Gase
in die Gaszuführvorrichtung
oder eine Entnahme zumindest eines Teils der das Festbett und/oder
die Füllkörper durchströmenden Gase
aus der Abwasseraufbereitungsanlage, erfolgen kann. Der Auslass
für Klärschlamm ist
in einem Sedimentationsbereich des zweiten Klärbehälters angeordnet, während der
Auslass für
geklärtes
Wasser oberhalb des Sedimentationsbereichs angeordnet ist und von
einer Druckmessstelle gefolgt wird, welche die Gaszuführvorrichtungen
und die Gasabführvorrichtungen
des ersten und zweiten Klärbehälters regelt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Abwasseraufbereitungsanlage ist
der Gasabführvorrichtung
eine Absorptionsvorrichtung nachgeschaltet, welche vorzugsweise
geeignet ist Kohlendioxid zu absorbieren. Besonders bevorzugt enthält diese
Kalkmilch, Calciumhydroxid und/oder Calciumoxid.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Abwasseraufbereitungsanlage
gemäß besteht
eine räumliche
Trennung zwischen dem in den zweiten Klärbehälter führenden Auslass des ersten
Klärbehälters und/oder dem
Auslass zur Druckmessstelle des zweiten Klärbehälters und dem jeweiligen Festbett
und/oder den Füllkörpern, wobei
die räumliche
Trennung durch ein oder mehrere Kompartimentierungsvorrichtungen
erreicht wird, die vor dem in den zweiten Klärbehälter führenden Auslass des ersten
Klärbehälters und/oder
dem Auslass zur Druckmessstelle des zweiten Klärbehälters im Wesentlichen parallel
zur Klärbehälterwand
angeordnet und zu dieser beabstandet sind. Vorzugsweise erstreckt
sich die Kompartimentierungsvorrichtung von einem Bereich oberhalb
des in den zweiten Klärbehälter führenden Auslasses
des ersten Klärbehälters beziehungsweise
des Auslasses zur Druckmessstelle des zweiten Klärbehälters über diese hinweg bis in den
bevorzugt trichterförmigen
Bodenbereich des Klärbehälters, um mit
diesem abzuschließen.
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Vorzugsweise
umfasst die Abwasseraufbereitungsanlage einen dritten Klärbehälter, der
im Anschluss an die Druckmessstelle geschaltet ist und welcher ein
Filter enthält,
das den Klärbehälter in
ein oberes und ein unteres Kompartiment teilt. Das untere Kompartiment
besitzt einen Einlass, welcher der Zuleitung des geklärten Wassers
aus dem zweiten Klärbehälter und
der Zuleitung von Fällungs-
und Flockulationsmittel dient, und wobei das obere Kompartiment
einen Auslass für
das geklärte
Wasser enthält. Die
Zuleitung der Fällungs-
und Flockulationsmittel kann auch vor dem Einlass des dritten Klärbehälters erfolgen,
so dass dem Einlass bereits einer Fällung oder Flockulation unterzogenes
Abwasser zugeführt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Abwasseraufbereitungsanlage einen weiteren Klärbehälter, der
mit dem zweiten oder dritten Klärbehälter über Leitungen
verbunden ist und welcher ein Adsorber-Filter umfasst, welches einen schwachbasischen
stark makroporösen
Anionen-Austauscher, einen Kationenaustauscher, eisendotiertes makroporöses Polyacrylat
und Aktivkohle enthält.
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Die
Verbindungen zwischen dem ersten und zweiten Klärbehälter und dem zweiten und dritten Klärbehälter sind
vorzugsweise als Siphon ausgestaltet. Der Verbindung zwischen dem
ersten und zweiten Klärbehälter kann
eine Druckmessstelle zwischengeschaltet sein.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Klärstufe einer
erfindungsgemäßen Abwasseraufbereitungsanlage
welche, einen Klärbehälter umfasst,
der einen Adsorber-Filter umfasst, welcher einen schwachbasischen
stark makroporösen Anionen-Austauscher,
einen Kationenaustauscher, eisendotiertes makroporöses Polyacrylat
und Aktivkohle enthält.