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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ansteuern
einer Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, zur Realisierung
einer Bremsassistenzfunktion.
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Gemäß dem Stand
der Technik sind aktive Bremskraftverstärker bekannt, die zum Verkürzen des
Bremsweges eingesetzt werden. Der Bremskraftverstärker wird
hierbei durch einen sogenannten Bremsassistenten fremdangesteuert.
Die Funktionsweise des Bremsassistenten, der das Bremsvermögen eines
Wagens in der Hand eines weniger geübten Fahrers verbessert und
damit den Bremsweg verkürzt,
ist beispielsweise wie folgt. Ein Wegsensor misst die Geschwindigkeit,
mit der ein Bremspedal niedergetreten wird. Zögert der Fahrer nach einem spontanen
Tritt aufs Pedal und wagt es nicht das Pedal bis zum Ansprechen
der Regelung eines Antiblockiersystems (ABS) durchzutreten, so greift
der Bremsassistent ein. Aus der Geschwindigkeit, mit der der Bremsvorgang
durch den Fahrer eingeleitet wurde, errechnet ein elektronisches
Steuergerät,
ob eine Notbremsung vorliegt und gibt über einen Booster der im ON-/Off-Verfahren
arbeitet, den Befehl, die volle Verstärkungskraft abzugeben. Das
Fahrzeug wird dadurch verstärkt
abgebremst. Obiges Prinzip ist in etwa in der
DE 42 08 496 C1 beschrieben.
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Es
sind weitere zahlreiche Systeme bekannt, bei diesen mittels ähnlichen/vergleichbaren
Methoden und Einrichtungen versucht wird, eine Verkürzen des
Bremsweges bzw. eine Reduzierung der Aufprallgeschwindigkeit bei
einem unvermeidlichen Crash zu erlangen.
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Aus
der
DE 100 60 498
A21 ist ein Verfahren zum Erkennen einer Notbremssituation
oder eines Verdachts einer Notbremssituation eines Fahrzeugs bekannt,
bei dem die Bewegung eines Fahrerfußes ausgewertet wird, wobei
die Rückwärtsbewegung des
Fahrerfußes
von einem Gaspedal des Fahrzeugs weg erfasst und als Kriterium zum
Erkennen einer Notbremssituation oder des Verdachts einer Notbremssituation
ausgewertet wird.
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Aus
der
DE 198 25 231
A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ansteuern
einer Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, zur Realisierung
einer Bremsassistenzfunktion bekannt, bei dieser/diesem die Bewegung
eines Bremspedals durch den Fahrer mittels einem Wegsensor erfasst wird
und abhängig
von der über
den Wegsensor ermittelten Bremspedalbewegung, eine Steuereinheit entweder
eine Dämpfung
und/oder eine Gegenkraft des Bremspedals ändern bzw. vermindern und/oder eine
Systemverstärkung
erhöhen
kann, so dass es zu einer sicheren und komfortablen Verkürzung des Bremswegs
des Kraftfahrzeugs kommt.
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Aus
der
DE 43 35 979 A1 ist
ein Sicherheits-Management-System für den Schutz von Fahrzeuginsassen
bekannt, welches ein Abstandsmeßsystem
zu Objekten auf oder an der Straße, sowie ein fahrzeuginternes
Beschleunigungsmeßsystem
enthält,
wobei die Abstandsdaten und Beschleunigungsdaten sowie die Betriebszustandsdaten
aus dem Fahrzeug in einer Recheneinheit verarbeitet und verknüpft werden,
um je nach Gefahrensituation nacheinander Maßnahmen wie Warnungen und/oder
Eingriffe ins Brems- und Lenksystem so vorzunehmen, dass Unfälle vermeidbar
sind oder in ihrer Auswirkung gemildert werden.
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All
diese Schriften, bzw. die darin offenbarten Vorrichtungen und dazugehörenden Verfahren
weisen jedoch die Nachteile auf, dass es sich bei diesen Systemen,
entweder um Systeme handelt, welche unabhängig der Verkehrssituation,
nur aufgrund des initiierten Bremsvorganges durch den Fahrzeugführer, eine
maximale Abbremsung des Fahrzeugs einleiten (ungeachtet dessen,
ob es erforderlich/sinnvoll ist oder nicht, und somit die Gefahr
eines Auffahrunfalls des Folgeverkehrs herbeiführt wird – beispielsweise bei einer
Fehleinschätzung
der vorausgehenden Verkehrssituation und einer damit verbundenen Schrecksituation/Panikhandlung
des Fahrzeugführers)
oder um autarke bzw. vom Fahrzeugführer vollkommen unabhängig/autonom
arbeitende Systemen handelt, welche ohne eine Handlung des Fahrzeugführers aktiv
werden können.
Letzteres birgt die Gefahr in sich, dass der Fahrzeugführer jedes
Mal dann irritiert wird bzw. erschrickt, wenn das System eine Gefahrensituation
analysiert, welche der Fahrzeugführer
noch nicht als Gefahrensituation eingestuft hat, und daraufhin bereits
automatische „schonende Bremsmanöver bzw.
Schutzmanöver" einleitet, was letztendlich
zu einer Verunsicherung des Fahrzeugführers und einer damit verbundenen
Erhöhung
eines Unfallrisikos führt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Ansteuern einer Bremsanlage, insbesondere
für Kraftfahrzeuge,
zur Realisierung einer Bremsassistenzfunktion vorzustellen, welche/s
situationsbedingt eine Bremsassistenzfunktion unterstützend anbietet
bzw. miteinbezogen wird, wobei als Ziel nicht immer zwangsläufig eine
maximale Verzögerung
des Fahrzeugs im Vordergrund steht, sondern vielmehr eine Miteinbeziehung
der vorherrschenden Verkehrssituation für die Bildung einer optimalen
Bremsstrategie/Verzögerungsverlauf
des Fahrzeugs herangezogen wird, wobei hierbei sowohl eine Bremskraftverstärkung, beispielsweise
bei einem zu zögerlichem Bremsen
des Fahrzeugführers
bei einer erforderlichen starken Bremsung, als auch eine Bremskraftverminderung
bei einer durch den Fahrzeugführer eingeleiteten
nicht erforderlichen sehr starken Bremsung bzw. Vollbremsung, beispielsweise
ausgelöst infolge
einer Paniksituation des Fahrzeugführers, durch die Bremsassistenzfunktion
beeinflusst/gesteuert werden kann, damit zwar ein optimale Bremswirkung
bei einer erforderlichen Situation erreicht wird, damit es nicht
zu einem vermeidbaren Auffahrunfall kommt, aber auch eine optimale
Bremswirkung verhindert wird wenn diese nicht erforderlich ist,
damit es nicht unnötigerweise
zu einem Auffahrunfall durch den nachfolgenden Verkehr kommen kann, wobei
bei der erfindungsgemäßen Lösung, die
Einleitung des Bremsmanövers
immer durch den Fahrzeugführer
initiiert wird, damit es zu keinerlei Irritationen des Fahrzeugführers infolge
einer sehr sensiblen (frühzeitigen)
autark funktionierenden bzw. startenden Bremsassistenten kommen
kann.
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Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der
unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sind aus den Unteransprüchen, wobei
auch Kombinationen und Weiterbildungen einzelner Merkmale miteinander denkbar
sind.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass der Bremsassistent
bzw. die Bremsassistenzfunktionseinheit bei der Bildung der Bremsstrategie
bzw. Beeinflussung des Bremsdrucks und/oder der Bremswirkung, zusätzlich gegenüber dem
Stand der Technik die Informationen eines Fahrbahnüberwachungssystems
mit einbezieht, und je nach vorliegender Situation, ob genügend Anhalteweg
vorhanden ist oder nicht – unter
Berücksichtigung
der Deltageschwindigkeit/Differenzgeschwindigkeit zum Hindernis/in
der Regel zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer –, die Beeinflussung
des vom Fahrzeugführers
initiierten/angestoßenen
Bremsvorganges vornimmt.
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Zur
Erfassung des zur Verfügung
stehenden Anhaltewegs – unter
Berücksichtigung
der Deltageschwindigkeit/Differenzgeschwindigkeit zum Hindernis/in
der Regel zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer – verfügt die Vorrichtung
zum Ansteuern einer Bremsanlage über
ein Fahrbahnüberwachungssystem
bzw. ist mit einer Datenschnittstelle mit einem (evtl. auch bereits
vorhandenen bzw. anderweitig genutzten) Fahrbahnüberwachungssystem verbunden, so
dass der Bremsassistenzfunktionseinheit die Informationen des Fahrbahnüberwachungssystems zur
Berücksichtigung
bzw. Einbeziehung zur Bildung der Bremsstrategie zugänglich sind.
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Bei
dem Fahrbahnüberwachungssystem, dessen
Erfassungsrichtung in Fahrtrichtung des Fahrzeugs ausgerichtet ist
und geeignet ist um „Hindernisse" (z.B. stehende-/fahrende – entgegenkommende
Fahrzeuge) im oder am Fahrbahnverlauf zu erkennen, handelt es sich
vorzugsweise um ein optisches Erfassungssystem. Ebenso sind auch
der Einsatz von auf Radar basierten Systemen oder anderen geeigneten
Erfassungsverfahren basierende Fahrbahnüberwachungssysteme möglich.
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Die
situationsbedingte unterstützende
Bremsassistenzfunktion, bei dieser als Ziel nicht immer zwangsläufig eine
maximale Verzögerung
des Fahrzeugs im Vordergrund steht, sondern vielmehr eine Miteinbeziehung
der vorherrschenden Verkehrssituation für die Bildung einer optimalen
Bremsstrategie/Verzögerungsverlauf
des Fahrzeugs als Ziel hat, kann mittels dessen Beeinflussung, eine
Erhöhung des
Bremsdruckes/der Bremswirkung, als auch eine Erniedrigung des Bremsdruckes/der
Bremswirkung, initiieren/veranlassen, nachdem ein stattfindender und/oder
durch den Fahrzeugführer
gestarteten Bremsvorgang eingeleitet wurde.
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Eine
Erhöhung
des Bremsdruckes/der Bremswirkung durch die Bremsassistenzfunktion
ist für
die Fälle
vorgesehen, bei diesen der Fahrzeugführer, nachdem dieser eine Bremsung,
z.B. aufgrund einer vorliegenden Gefahrensituation (welche auch
vom Fahrbahnüberwachungssystem
erkannt und aufbereitet wird), initiiert hat, bei dieser der voraussichtliche
Bremsweg, aufgrund der vom Fahrzeugführer veranlassten Bremsung,
zu lange wäre bzw.
ein Auffahren auf ein Hindernis bzw. einen Zusammenstoß mit einem
anderen Fahrzeug zur Folge hätte.
Durch diese Maßnahme
bzw. Verfahren, indem die Informationen eines Fahrbahnüber wachungssystems
mit einbezogen werden, wird gewährleistet, dass
vermeidbare Auffahrunfälle,
verursacht durch zu zögerliches
Bremsen durch den Fahrzeugführer, vermieden
werden.
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Eine
Erniedrigung des Bremsdruckes/der Bremswirkung durch die Bremsassistenzfunktion
ist für
die Fälle
vorgesehen, bei diesen der Fahrzeugführer, nachdem dieser eine Bremsung,
z.B. aufgrund einer vorliegenden Gefahrensituation (welche auch
vom Fahrbahnüberwachungssystem
erkannt und aufbereitet wird), panikartig/überdimensioniert (der Situation
entsprechend übertrieben)
initiiert hat, bei dieser der zur Verfügung stehende Bremsweg viel/sehr
viel länger
ist (viel mehr Spielraum zur Verfügung steht), oder sich aufgrund
des sich abzeichnenden Bremsverlaufes/Verzögerungsverlaufes des Fahrzeugs,
sich ein sich vergrößernder
Abstand zum vorrausfahrenden Hindernis/Fahrzeug einstellt und/oder
durch die Informationen des Fahrbahnüberwachungssystems ein gefahrloses
Abbremsen mit einer geringeren Verzögerung/Bremswirkung ermittelt
wird.
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Durch
diese Maßnahme
bzw. Verfahren, indem die Informationen eines Fahrbahnüberwachungssystems
mit einbezogen werden, wird gewährleistet,
dass vermeidbare nachfolgende Auffahrunfälle durch Nachfolgefahrzeuge,
verursacht durch zu starkes unnötiges
Bremsen des Fahrzeugs durch den Fahrzeugführer, vermieden werden.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels.
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In
der Beschreibung, in den Ansprüchen,
in der Zusammenfassung und in den dazugehörenden Zeichnungen werden die
in der hinten angeführten Liste
der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen
verwendet.
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Die
Erfindung wird nun nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles unter Zuhilfenahme
der 1 bis 5 näher erläutert. Im Folgenden können für funktional
gleiche und/oder gleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet sein.
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Es
zeigen
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1:
Eine Darstellung eines Personenkraftwagens mit einem Fahrbahnüberwachungssystem.
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2:
Eine prinzipielle Darstellung einer Bremsanlage mit dessen Komponenten,
gemäß dem Stand
der Technik, welche um die erfindungsgemäße Option der Einbeziehung
der Informationen eines Fahrbahnüberwachungssystem
erweitert ist.
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3:
Eine Darstellung eines Beispiels, bei diesem aufgrund der gegebenen
Verkehrsituation der Bremsdruck des Bremssystems durch die Bremsassistenzfunktionseinheit
automatisch erhöht
wird.
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4:
Eine Darstellung eines Beispiels, bei diesem aufgrund der gegebenen
Verkehrsituation der Bremsdruck des Bremssystems durch die Bremsassistenzfunktionseinheit
automatisch erniedrigt wird.
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5:
Ein prinzipielles Flussdiagramm, welches die Eingriffsmöglichkeiten
der Bremsassistenzfunktionseinheit bzw. die Beeinflussung des Bremsdruckes
durch die Bremsassistenzfunktionseinheit aufgrund der gegebenen
Verkehrssituation zeigt.
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1 zeigt
eine Darstellung eines Personenkraftwagens mit einem Fahrbahnüberwachungssystem.
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Das
Fahrzeug (7) mit dessen Rädern (4) weist im
vorderen Bereich, vorzugsweise am vorderen Dachknoten ein optisches
Fahrbahnüberwachungssystem
(2), welches wie dargestellt mit dessen Abtaststrahlen
(2.1) einen Erfassungsbereich (2.1) abdeckt, um
evtl. Hindernisse, wie beispielsweise stehende-, fahrende- oder
entgegenkommende Fahrzeuge, im Fahrbahnverlauf zu erkennen. Neben den
gezeigten optischen Fahrbahnüberwachungssystem
(2), sind ebenso andere Lösungen, wie der Einsatz von
auf Radar basierten Systemen oder anderen geeigneten Erfassungsverfahren
basierende Fahrbahnüberwachungssysteme,
welche sich auch an anderen geeigneten Orten am Fahrzeug befinden können, möglich.
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2 zeigt
eine prinzipielle Darstellung einer Bremsanlage mit dessen Komponenten,
gemäß dem Stand
der Technik, welche um die erfindungsgemäße Option der Einbeziehung
der Informationen eines Fahrbahnüberwachungssystem
erweitert ist.
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Bei
den grundlegenden Komponenten der Bremsanlage eines Fahrwerks, welche
zur Erläuterung
der Funktion aufgezeigt werden, handelt es sich neben der Mensch-Maschinen-Schnittstelle (3.1)/Bremspedal
(3.1), um einen Breskraftverstärker (3.2) zur Bremsenansteuerung
und den Bremsleitungen (3.3) für die Bremsvorrichtungen (3.4)
der einzelnen Räder
(4), die zum Teil mit Lenkumsetzung (4.1) bzw.
Lenkmechanismus (4.2) als lenkbare Räder dargestellt sind. Die einzelnen
Bestandteile der Bremsvorrichtungen (3.4), wie z.B. Bremsscheibe, Bremsklötze, Bremszylinder
usw., werden nicht weiter aufgezeigt, da dieses für den Fachmann
selbstverständlich
ist bzw. für
die Erfindung selbst nicht näher
von Bedeutung sind.
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Der
Bremskraftverstärker
(3.2) ist wie dargestellt, neben der Mensch-Maschinen-Schnittstelle (3.1)/Bremspedal
(3.1), zusätzlich
von einem Bremsassistenten (5)/einer Bremsassistenzfunktionseinheit
(5) beeinflussbar. Ergänzend
zum Stand der Technik, wird hierbei der Bremsassistent (5),
zusätzlich
neben den Informationen von der Mensch-Maschinen-Schnittstelle (3.1)
stammend, mit Informationen von einem Fahrbahnüberwachungssystem (2), beispielsweise
geeignet zur Entfernungsmessung und Erfassung von Differenzgeschwindigkeiten
zu Hindernissen (wie diese bei Pre-Crash-Systemen (cV) oder Abstandsregelungssystemen
(ADC) bereits zum Einsatz kommen), versorgt, damit der Bremsassistent
(5)/die Bremsassistenzfunktionseinheit (5) unter
Hinzuziehung/Einbeziehung der Fahrzeuggeschwindigkeitsinformation
(6), z.B. des Tachosignals (6)/Eigengeschwindigkeit
des Fahrzeugs, und der Informationen des Fahrbahnüberwachungssystems
(2) eine optimale Bremsstrategie erstellen kann, und diese,
durch ein entsprechendes erhöhen und/oder
erniedrigen des Bremsdruckes der Bremsanlage, umsetzen kann.
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3 zeigt
eine Darstellung eines Beispiels, bei diesem aufgrund der gegebenen
Verkehrsituation der Bremsdruck des Bremssystems durch die Bremsassistenzfunktionseinheit
automatisch erhöht
wird.
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Die
obere Darstellung zeigt einen Fahrbahnverlauf, bei diesem sich ein
fahrendes Fahrzeug B (9), welches mit dem erfindungsgemäßem Bremssystem
(1) mit erweiterter Bremsassistenzfunktion ausgestattet
ist, einem weiterem Fahrzeug A (8), welches der Einfachheit
halber als stehendes Fahrzeug angenommen wird, nähert.
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Zum
Zeitpunkt t1 bemerkt der Fahrzeugführer von Fahrzeug B (9)
das Hindernis/Fahrzeug A (8), und initiiert darauf hin
einen Bremsvorgang, aufgrund dessen der Bremsdruck ansteigt. Wie
dargestellt, würde
der vom (weniger geübten)
Fahrzeugführer
initiierte Bremsdruck/Bremsvorgang nicht ausreichend sein um das
Fahrzeug B rechtzeitig zu stehen zu bringen, da der sich einstellende
Bremsweg (B1) bei dem angenommenen Bremsdruck von Fahrzeug B, größer ist
als die Distanz zum Fahrzeug A.
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Um
einen vermeidbaren Auffahrunfall zu verhindern, wird zum Zeitpunkt
t2, aufgrund der Informationen vom Fahrbahnüberwachungssystem und dem erfindungsgemäßen Bremsassistenten,
aus dessen gemeinsam Informationen die Situation analysiert wird
um daraus eine entsprechende Bremsstrategie für den zur Verfügung stehenden
Bremsweg zu bilden, von der Bremsassistenzfunktion/Bremsassistenzfunktionseinheit
eine Erhöhung
des Bremsdruckes (3.3.1) der Bremsanlage veranlasst, so
dass sich der einstellende Bremsweg (B2) des Fahrzeuges B verkürzt, und
das Fahrzeug B noch rechtzeitig vor dem Erreichen des Fahrzeuges
A zum Stehen kommt.
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Nachdem
das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, bzw. der Bremsvorgang
abgeschlossen ist, da keine Gefahr mehr besteht, wird der Bremsdruck
wieder erniedrigt/zurückgenommen,
und im Regelfall dem ungebremsten Zustand entsprechen angepasst,
es sei den der Fahrzeugführer
betätigt nach
wie vor das Bremspedal, so dass sich der Bremsdruck nur auf das
vom Fahrzeugführer
initiierte Niveau einstellt/zurückregelt.
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Der
Vollständigkeit
sei hier angeführt,
dass es sich bei der Erhöhung
des Bremsdruckes nicht wie gezeigt um eine lineare/kontinuierliche
Erhöhung handeln
muss bzw. um eine Vollbremsung handeln muss, sondern es sich bei
der Erhöhung
es sich auch durchaus um eine veränderliche, z.B. einer der im Bremsverlauf
sich fortschreitenden Situation angepassten, Kennlinie handeln kann.
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Ebenso
sei erwähnt,
dass anstatt einem stehenden Hindernis, es sich auch um ein fahrendes Hindernis
handeln kann, wobei hier dann entsprechend die Differenzgeschwindigkeiten
zu berücksichtigen
sind.
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4 zeigt
eine Darstellung eines Beispiels, bei diesem aufgrund der gegebenen
Verkehrsituation der Bremsdruck des Bremssystems durch die Bremsassistenzfunktionseinheit
automatisch erniedrigt wird.
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Die
obere Darstellung zeigt einen Fahrbahnverlauf, bei diesem sich ein
fahrendes Fahrzeug B (9), welches mit dem erfindungsgemäßem Bremssystem
(1) mit erweiterter Bremsassistenzfunktion ausgestattet
ist, einem weiterem Fahrzeug A (8), welches der Einfachheit
halber als stehendes Fahrzeug angenommen wird, nähert. Dem Fahrzeug B (9)
folgt ein weiteres Fahrzeug C (10) (nachfolgendes Fahrzeug
C).
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Zum
Zeitpunkt t1 bemerkt der Fahrzeugführer von Fahrzeug B (9)
das Hindernis/Fahrzeug A (8), und initiiert darauf hin
einen sehr starken Bremsvorgang, aufgrund dessen der Bremsdruck
stark ansteigt. Wie dargestellt, würde der vom (weniger geübten) Fahrzeugführer initiierte
sehr starke Bremsdruck/Bremsvorgang sehr leicht ausreichend sein
um das Fahrzeug B rechtzeitig zu stehen zu bringen, da der sich
einstellende Bremsweg (B1) bei dem angenommenen sehr starken Bremsdruck
von Fahrzeug B, viel geringer ist als die Distanz zum Fahrzeug A. Durch
das plötzliche
(nicht erforderliche) sehr starke Abbremsen von Fahrzeug B (9),
entsteht für
das nachfolgende Fahrzeug C (10) (infolge dessen Reaktionsweg
und Bremsweg) die Gefahr, dass dieses einen Auffahrunfall (11)
auf Fahrzeug B verursacht.
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Um
einen vermeidbaren Auffahrunfall des nachfolgenden Fahrzeugs (10)
zu verhindern, wird zum Zeitpunkt t2, aufgrund der Informationen
vom Fahrbahnüberwachungssystem
und dem erfindungsgemäßen Bremsassistenten,
aus dessen gemeinsam Informationen die Situation analysiert wird
um daraus eine entsprechende Bremsstrategie für den zur Verfügung stehenden
Bremsweg zu bilden, von der Bremsassistenzfunktion/Bremsassistenzfunktionseinheit
eine Erniedrigung des Bremsdruckes (3.3.2) der Bremsanlage
veranlasst, so dass sich der einstellende Bremsweg (B2) des Fahrzeuges
B verlängert,
und das Fahrzeug B trotzdem noch rechtzeitig vor dem Erreichen des
Fahrzeuges A zum Stehen kommt, und das nachfolgende Fahrzeug C (11),
mit dessen Bremsweg C, ebenfalls gefahrlos abgebremst bzw. zum Stillstand
gebracht werden kann.
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Nachdem
das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, bzw. der Bremsvorgang
abgeschlossen ist, da keine Gefahr mehr besteht, wird der Bremsdruck
wieder erniedrigt/zurückgenommen, sofern auch
der Fahrzeugführer
eine Deaktivierung des Bremspedals vorgenommen hat, und im Regelfall dem
ungebremsten Zustand entsprechen angepasst.
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Der
Vollständigkeit
sei hier angeführt,
dass es sich bei der Erniedrigung des Bremsdruckes nicht wie gezeigt
um eine lineare/kontinuierliche Erniedrigung handeln muss, sondern
es sich bei der Erniedrigung es sich auch durchaus um eine veränderliche, z.B.
einer der im Bremsverlauf sich fortschreitenden Situation angepassten,
Kennlinie handeln kann.
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Ebenso
sei erwähnt,
dass anstatt einem stehenden Hindernis, es sich auch um ein fahrendes Hindernis
handeln kann, wobei hier dann entsprechend die Differenzgeschwindigkeiten
zu berücksichtigen
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere bei Bremssituationen auf Autobahnen, bei
diesen eine Vielzahl von Fahrzeugen beteiligt sind, da damit unnötige Auffahrunfälle, verursacht
durch panikartige überagierende
Bremsvorgänge
im Kolonnenverkehr, vermieden werden können. Ebenso können unnötige Auffahrunfälle, verursacht
durch zu langes Bremsen, beispielsweise wenn der vorrausfahrende
Verkehr bereits wieder „rollt" und sich der Abstand
dazu bereits wieder vergrößert, vermieden
werden.
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5 zeigt
ein prinzipielles Flussdiagramm, welches die Eingriffsmöglichkeiten
der Bremsassistenzfunktionseinheit bzw. die Beeinflussung des Bremsdruckes
durch die Bremsassistenzfunktionseinheit aufgrund der gegebenen
Verkehrssituation zeigt.
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Wie
aus dem Diagramm ersichtlich ist, ist zum Beginn eines Eingriffes
der Bremsassistenzfunktion, eine vom Fahrzeugführer initiierter Bremsvorgang
erforderlich. Nachdem ein Bremsvorgang durch den Fahrzeugführer veranlasst
bzw. initiiert worden ist, analysiert die Bremsassistenzfunktion/Bremsassistenzfunktionseinheit,
anhand der zur zusätzlich
zur Verfügung
stehenden Informationen vom Fahrbahnüberwachungssystem, ob der infolge der
Eigengeschwindigkeit (Deltageschwindigkeit), der Distanz zum Hindernis
und dem momentanen Bremsdruck (Bremswirkung), voraussichtliche Bremsweg
ausreichend ist oder nicht.
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Sofern
der voraussichtliche Bremsweg ausreichend ist, besteht für die erfindungsgemäße Bremsassistentenfunktion
keine Veranlassung, dass diese eine Erhöhung des Bremsdruckes einleitet/initiiert. Wird
jedoch hingegen ein voraussichtlich zu langer Bremsweg (nicht ausreichender
Bremsweg) analysiert, so wird von der Bremsassistenzfunktion automatisch
eine Erhöhung
des Bremsdruckes veranlasst, so dass sich der Bremsweg entsprechend
verkürzt
(immer unter der Vorraussetzung, dass der Bremsvorgang zu optimieren
bzw. zu erhöhen
ist).
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Ergibt
die Analyse des Bremsweges hingegen, dass der voraussichtliche Bremsweg
leicht bzw. sehr leicht ausreichend ist, und kein Grund für eine sehr
starke Verzögerung/Bremsung
vorliegt, so wird von der Bremsassistenzfunktion automatisch eine Erniedrigung
des Bremsdruckes veranlasst. Nach der Erniedrigung des Bremsdruckes
wie auch für
den Fall, dass keine Erniedrigung des Bremsdruckes initiiert wurde
und/oder zuvor eine Erhöhung
des Bremsdruckes durchgeführt
wurde, wird geprüft,
ob der Bremsvorgang mittlerweile beendet ist bzw. kein Abbremsung
des Fahrzeuges mehr erforderlich ist, da das Fahrzeug beispielsweise
zum Stillstand gekommen ist oder vom Fahrbahnüberwachungssystem kein Hindernis
mit abnehmender Distanz mehr festgestellt werden kann, da beispielsweise
der vorangehende zähfliesende
Verkehr mittlerweile wieder an Geschwindigkeit zugenommen hat.
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Sofern
hierbei die Prüfung
ergibt, dass der Bremsvorgang noch andauert bzw. erforderlich ist, wird
erneut geprüft,
ob der voraussichtliche Bremsweg ausreichen bzw. leicht ausreichend
ist, um entsprechend nach dem vorangegangenen Beschreibung des Ablaufdiagramms
folgen zu können.
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Wird
hingegen bei der Prüfung
ermittelt, dass der Bremsvorgang beendet ist, nimmt die Bremsassistenzfunktionsfunktion/Bremsassistenzfunktionseinheit
einen passiven Zustand ein und wartet ab, bis vom Fahrzeugführer ein
neuer Bremsvorgang initiiert wird, bei diesem gegebenenfalls wieder
eine Optimierung bzw. ein Korrektureingriff nach vorangegangenen
Beschreibung des Ablaufdiagramms erforderlich ist.
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Abschließend sei
angemerkt, dass es sich bei der erfindungsgemäßen Lösung um eine ergänzende Erweiterung
von bekannten Bremsassistenten und dessen Funktionen handelt.
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- 1
- Bremssystem
mit erweiterter Bremsassistentenfunktion für ein Fahrzeug
- 2
- Fahrbahnüberwachungssystem
- 2.1
- Erfassungsbereich/Abtaststrahlen
- 3
- Bremsanlage
- 3.1
- Bremspedal/Fuß-Bremspedal/Mensch-Maschinen-Schnittstelle
- 3.2
- Bremskraftverstärker/Bremsenansteuerung
- 3.3
- Bremsdruckleitung/en
für die
Bremsvorrichtung/en
- 3.3.1
- Bremsdruck
wird durch Bremsassistenzfunktion erhöht
- 3.3.2
- Bremsdruck
wird durch Bremsassistenzfunktion erniedrigt
- 3.4
- Bremsvorrichtungen
- 4.0
- Rad
- 4.1
- Lenkumsetzung/Lenkkraftunterstützung
- 4.2
- Lenkmechanismus
zum Ausrichten eines oder mehrerer lenkbaren Räder
- 5
- Bremsassistent/Bremsassistenzfunktionseinheit
- 6
- Fahrzeuggeschwindigkeitsinformation/Tachosignal
- 7
- Fahrzeug
- 8
- Hindernis
(z.B. stehendes Fahrzeug)
- 9
- Fahrzeug
mit erweiterter Bremsassistentenfunktion (1)
- 10
- Nachfolgendes
Fahrzeug
- 11
- Auffahrunfall
von Fahrzeug C auf Fahrzeug B