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Die
Erfindung liegt im Bereich einer vielfältigen und verbreiteten Gattung
der Spiel und Sportgeräte,
die zur Ausführung
aufeinander folgender Sprünge
konzipiert sind. Sie ermöglicht
den Einsatz neuartiger, aufblasbarer Sprunggeräte, die auf Grund von wichtigen
Vorteilen den Minitrampolinen eine Alternative bieten.
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Das
heutzutage meistverbreitete Sprunggerät ist ein Minitrampolin, das
aus einem Metallrahmen und darauf mittels Federn gesspanntem Sprungtuch besteht.
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Ein
Ausführungsbeispiel
eines solchen Gerätes
ist in der Gebrauchsmusterschrift
DE20001391U1 beschrieben. Diese einfache
und wirtschaftliche Konstruktion beherrscht derzeit den Markt der
Minitrampoline, weist aber folgende Einschränkungen und Mankos auf:
- a) es darf gleichzeitig nur eine Person darauf springen
- b) die zur Verfügung
stehende Sprungtechniken sind mit Hochsprüngen in der Mitte des Sprungtuches
ausgeschöpft
- c) es besteht die Verletzungsgefahr am harten Metallrahmen
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Aus
dem Gebrauchsmuster
DE
7911698U1 und der Offenlegungsschrift
DE 2333672A1 und aufblasbare
Trampoline in Form eines Reifenschlauches, über den ein Sprungtuch gespannt
ist, bekannt. Diese Konstruktion besitzt keinen harten Rahmen, folglich
sind auch Verletzungen daran ausgeschlossen. Auch scheint sie neue
Möglichkeiten
zu bieten, die sich daraus ergeben, dass man hier nicht nur im mittleren
Bereich des Sprungtuches, sondern auch am Rande oder auf dem Schlauch
hüpfen
kann. Tatsächlich
ist es aber so, dass bei Sprüngen
auf dem Schlauch das Sprungtuch eine schräge, zur Mitte des Trampolins
ansteigende Fläche
bildet. Die Reaktionskraft ist in diesem Fall nach außen gerichtet
und versucht den Springer vom Trampolin wegzudrängen. Außer dem ist die Konstruktion
bei Sprüngen
auf dem Schlauch in ihrer Lage sehr instabil. Erstens, verrutscht
das Trampolin. Bei Sprüngen
zur gegenüberliegenden
Seite wird es durchs Abstoßen
mit Beinen weggeschoben. Die Veränderung
der Position macht das Landen auf dem Schlauch schwierig. Zweitens,
springt der Schlauch vom Boden ab. Beim Aufspringen wird der runde
Schlauch zwischen den Füßen und
Boden zusammengedrückt
und nimmt dabei eine flache Form an. Beim Abspringen versucht der
Schlauch seine ursprüngliche
runde Form wieder anzunehmen und stößt sich dabei vom Boden ab.
Da dieser Vorgang sich mehrmals wiederholt, springt der Schlauch
wie ein Ball auf dem Boden mit steigender Amplitude, bis sich der
Springer darauf wegen zu unstabilem Untergrund nicht mehr halten kann.
Drittens, das Trampolin stellt sich auf die Kante. Beim Springen
auf dem Schlauch entsteht ein Drehmoment, der die Konstruktion auf
die Kante stellt und das Halten darauf unmöglich macht.
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Aus
diesen Gründen
sind bei solchem Trampolin nur Sprünge im Innenbereich des Sprungtuches möglich, nicht
anders als beim klassischen Trampolin.
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Eine
Möglichkeit
diese Konstruktion zu stabilisieren, ist in der Patentpublikation
US 3,734,496 beschrieben.
Hier werden an einen Reifenschlauch mit aufgespanntem Sprungtuch
an der äußeren unteren Seite
des Schlauches Stützen
angebracht, die das Abrollen des Schlauches verhindern. Dadurch
wird das Aufkanten des Trampolins unterbunden. Die zwei andere Fälle der
Instabilität,
das Verrutschen und Abspringen des Schlauches vom Boden, wären hier
nur durch eine sehr massive Ausführung
der Stützen
zu lösen.
Die auf die Stützen
wirkende Schwerkraft muss groß genug
sein, um das Trampolin an der Stelle zu halten. Somit müssen die
Stützen, um
ihre stabilisierende Funktion für
die Sprünge
auf dem Schlauch oder am Rande des Sprungtuches zu erfüllen, massiv,
stabil und groß genug
sein. Solche Stützen
sind teuer, außerdem
kann man sich bei Sprüngen
auf dem Schlauch an ihnen verletzen. Aus beschriebenen Gründen erlaubt
auch diese Konstruktion, trotz Stützen, nur Sprünge im Innenbereich des
Sprungtuches. Folglich bestehen auch hier die gleichen Einschränkungen
für Personenzahl
und Sprungtechniken wie beim klassischen Minitrampolin. Solche Geräte fanden
keine Verbreitung auf dem Markt.
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Aus
der Patentpublikation
US 2,775,452 ist ein
aufblasbares Sprunggerät
für Kinder
bekannt, das aus einem Reifenschlauch, in dessen Mitte ein in der
Erde verankerter Pfosten aufgestellt ist, besteht. Der Schlauch
ist fest mit einer kreisflächenförmigen Unterlage
verbunden, die in der Mitte eine Öffnung für den Pfosten aufweist. Die
Unterlage ummantelt den Pfosten und sichert damit das Gerät gegen
seitliche Verschiebung. Gehüpft
wird auf dem Schlauch sitzend wie auf dem Pferd, entlang des Umfangs,
es wird sich mit Füßen an der
Unterlage abgestoßen und
im Sitzen auf dem Schlauch gelandet. Der Pfosten mit Unterlage und
das Springen im Sitzen sorgen dafür, dass der Schlauch am Boden
in stabiler Lage bleibt. Dieses Gerät kann von mehreren Personen gleichzeitig
benutzt werden. Es erlaubt aber nur Sprünge im Sitzen, da der Pfosten
in Mitte des Gerätes
andere Sprungtechniken wegen erheblicher Verletzungsgefahr ausschließt. Ohne
Pfosten wären auch
andere Sprungtechniken möglich,
aber es werden dabei die oben beschriebenen Stabilitätsprobleme
auftreten. Um sie zu lösen,
wäre eine
schwere und stabile Unterlage notwendig, die ist aber teuer und
unpraktisch. Bei dieser Konstruktion hat man zugunsten der Lagestabilität die zur
Verfügung
stehende Sprungtechniken stark eingeschränkt und dadurch den Nutzwert
des Sprunggerätes
reduziert. Es fand keine Verbreitung auf dem Markt.
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Die
Versuche neuartige, mit Schlauch als Sprungkörper Sprunggeräte zu schaffen,
die vorteilhafter als das klassische Minitrampolin wären, wurden
mit dem Problem der zu geringen Lagestabilität konfrontiert. Um es zu lösen, hat
man relativ komplizierte Konstruktionen entworfen und ist Kompromisse
eingegangen, die die Vielfalt der Sprungtechniken einschränkten. Die
Tatsache, dass sich solche Trampoline auf dem Markt nicht etablieren
konnten, zeigt, dass die vorgeschlagene Lösungen nicht in ausreichendem
Maß wirtschaftlich,
effektiv und vor allem nicht attraktiv genug sind, da sie keine
neuen Möglichkeiten
bei der Sprungtechniken als die klassische Minitrampoline bieten.
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Die
Lösung
der beschriebenen Probleme wurde zur Aufgabe der Erfindung. Es soll
ein Sprunggerät
geschaffen werden, welches die Einschränkungen und Mankos der bekannten
Minitrampoline wie 1-Personennutzung, einfältige Sprungtechnik, Verletzungsgefahr
am Rahmen oder anderen Konstruktionsteilen nicht aufweist und dadurch
neue Möglichkeiten
bietet.
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Es
scheint offensichtlich zu sein, dass man auf einem aufgeblasenem,
aus elastischem Material, Schlauch springen kann, sofern seine Lage
stabil bleibt und sein Durchmesser groß genug ist, um das Durchtreten
bis zum Boden zu vermeiden. Dabei kann der Schlauch verschiedene
Querschnittsformen haben, am funktionalsten ist aber die Kreisform.
Ein Schlauch bietet aufgrund seiner länglichen Form einen nutzbaren
Bereich, welcher viel größer ist
als der Deformationsbereich, der beim springen einer Person entsteht.
Diese Tatsache erlaubt es, dass darauf mehrere Personen gleichzeitig
springen können. Wenn
man aus dem Schlauch eine geschlossene Form wie zum Beispiel Kreis,
Ellipse oder n-Eck bildet, siehe 1, dann
rollt er nicht weg und ist widerstandsfähig gegen das Verdrehen. Des
Weiteren ermöglichen
diese Gestaltungsformen vielfältige Sprungtechniken
wie z.B. Weitsprünge
von Seite zur Seite, Sprünge
entlang des Umfangs, Hochsprünge auf
der Stelle, Sprünge
auf die Knie, Sprünge
im Sitzen und andere. Es scheint ein attraktives Sprunggerät zu sein,
das einfach ist und vielfältige
Sprungtechniken erlaubt. Jedoch gibt es solche Sprunggeräte, trotz
deren positiven Eigenschaften, auf dem Markt nicht. Schuld daran
ist, wie vorher schon angesprochen, das spezifische Problem dieser
Konstruktion – die
geringe Lagestabilität
am Boden. Die Lagestabilität
wird hauptsächlich
durch 3 Faktoren beeinflusst: Gewicht des Schlauches, Gewicht des
Springers und Abmessungen des Sprunggerätes. Um die Lagestabilität zu erhöhen, muss
das Gewicht des Schlauches erhöht,
oder das Springergewicht reduziert, oder die Abmessungen des Sprunggerätes vergrößert werden.
Weil die Regulierung der letzten zwei Faktoren zur Einschränkung des
Benutzerkreises führt,
beziehungsweise nicht wirtschaftlich ist, muss das Problem durch
die Gewichtserhöhung
des Schlauches gelöst
werden. Denkbar wäre
eine dicke, schwere Schlauchhülle
oder, wie oben erwähnt,
eine schwere, stabile, fest mit dem Schlauch verbundene künstliche Unterlage.
Beide Möglichkeiten
sind teuer und unpraktisch im Gebrauch.
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Bessere
Lösungen
des Problems der geringen Lagestabilität aufblasbarer Sprunggeräte sind
in den Ansprüchen
1 bis 6 dargestellt. Dabei ist die Art der Lösung von der Neigung des Untergrundes
abhängig.
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Für den Gebrauch
auf horizontalem oder leicht, bis ca. 1,5 %, geneigtem Untergrund 4, 2, wird
der Schlauch 1, nach Anspruch 1, vor dem Aufpumpen durch
ein separates oder das Luftventil 3 zum Teil mit Füllung 2 befüllt. Bei
der Füllung
handelt es sich hauptsächlich
um Wasser. Damit das Gerät auch
bei Temperaturen unter Null benutzt werden kann, wird das Wasser
durch eine nicht einfrierende Flüssigkeit
oder Sand ersetzt. In der Regel sind 15 bis 30 Kg Zusatzgewicht
ausreichend. Ein somit beschwertes Sprunggerät bleibt in seiner Lage stabil. Das
Niveau der Füllung
ist bei genannten Gewichtsmengen im voluminösen Schlauch nur wenige cm hoch,
deswegen kommt es schon bei geringer Neigung des Untergrundes zum
weglaufen des Füllmaterials
von der höheren
Seite, die dadurch unbeschwert bleibt. Um den zulässigen Neigungswinkel zu
erhöhen,
wird Schüttgut
mit kleiner Dichte benutzt. Es erhöht, bei gleichem Gewicht, den
Pegel der Füllung,
dadurch können
größere Neigungen
erreicht werden, bevor zu viel Füllmaterial
von der höheren Seite
abfliest.
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Eine
Möglichkeit
das Gerät
auch auf geneigtem Untergrund 5, 3, zu benutzen,
ohne dass die Füllung
dabei wegläuft,
ist nach Anspruch 2 gegeben. Die kleine Kammer 6, die sich
innerhalb oder außerhalb
der großen
Kammer 7 befindet, wird durch ein eigenes Ventil 8 mit
Füllung
voll aufgefüllt.
Weil die Kammer voll ist, kann die Füllung von der höheren Seite
nicht weglaufen und das Gerät
bleibt auch auf der Schräge
gleichmäßig beschwert.
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Bei
dieser Stabilisierungsart ist man bei der Platzwahl zur Aufstellung
des Gerätes
frei.
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Eine
Möglichkeit
das Gerät
auch ohne Füllung
auf verschiedenen Untergründen
zu stabilisieren, ist nach Ansprüchen
3-6 gegeben. Hier wird vorgeschlagen zur Stabilisierung, anstatt
speziell geschaffene Konstruktionen wie Stützen, Unterlagen mit Pfosten
und Anderes, die Masse und Stabilität des Bodens oder anderen vorhandenen
Untergründe zu
verwenden. Das Sprunggerät
in 4 ist mit Halterungen 9 ausgestattet,
die es selbst oder mittels Seilen 10 oder Ketten fest mit
den am Boden angebrachten Ankern verbinden. Auf dem Erdboden kann ein
eingegrabenes Gewicht 11 als Anker dienen. Auf festem Untergrund
oder dem Hallenboden kann es ein eben zur Bodenfläche eingeschraubter
Haken sein. Die Anker dürfen
wegen der Verletzungsgefahr nicht über die Bodenfläche hinaus
stehen. Wenn das Sprunggerät
fest mit dem Boden verbunden ist, kann es sich nicht mehr aufschaukeln
oder verrutschen. Die Halterungen befinden sich am unteren Teil
des Schlauches nahe der Kontaktfläche mit dem Untergrund, wo
der Fuß beim
Springen nicht heran kommt. Dadurch wird die Stolpergefahr am Seil
vermieden. In der Regel sind es 3 und mehr Halterungen, die gleichmäßig auf
dem Umfang des Gerätes
verteilt sind. Sie können
als Laschen, Knöpfe,
Schlaufen oder Ähnliches
aus flexiblem Material oder aus Metall, das mit gleichem Material
wie beim Schlauch ummantelt ist, gefertigt werden. Die Halterungen
werden, abhängig
vom Herstellungsverfahren, gleich mit dem Schlauchkörper geformt
oder später
an den Schlauch angeklebt beziehungsweise anvulkanisiert.
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Da
man bei dieser Stabilisierungsart ohne Füllung auskommt, ist das Sprunggerät sehr leicht und
daher besonders geeignet für
den Fall, wenn es öfters
weggeräumt
werden muss.
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Der
Anspruch 6 zeigt die Möglichkeit,
durch Kombinierung verschiedener Stabilisierungsarten, für unterschiedliche
Situationen optimal gerüstet
zu sein. Demnach können
die Sprunggeräte
nach Anspruch 1 oder 2 mit Halterungen nach Anspruch 3-5 ausgerüstet sein.
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Die
Wahl zwischen vorgeschlagenen Ausführungen des Sprunggerätes wird
von den Gegebenheiten des Untergrundes, vom Auf – Abbauaufwand und dem Preis
bestimmt.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand des Gerätes nach Anspruch 1 gegeben.
Die Geräte
nach Ansprüchen
2-6 unterscheiden sich davon nur durch die in jeweiligen Ansprüchen beschriebene
Zusätze.
Das in 5 als Beispiel aufgeführte Sprunggerät ist aus
elastischem Gummischlauch 1 mit Wandstärke 1,5 mm gefertigt. Der Durchmesser des
Schlauches ist d = 40 cm. Mit Innendurchmesser D = 70 cm ist das
Sprunggerät
groß genug,
um mehreren Personen das gleichzeitige Springen zu erlauben. Das
Weitspringen von Seite zur Seite ist bei diesen Größenordnungen
auch für
Kinder gut auszuführen.
Der Schlauch wird vor dem Aufpumpen durch das Luftventil 3 mit
20 Liter Wasser 2 aufgefüllt, diese Menge reicht aus,
um das Sprunggerät
auch bei erwachsenen Springern stabil zu halten. Der Luftdruck ist
so gewählt,
dass der Schlauch durch den schwersten Springer nicht bis zum Boden
durchgetreten wird.
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Die
Erfindung zeigt günstige
und praktische Wege zur Stabilisierung der Sprunggeräte, die
aus einem geschlossenförmigen
Schlauch bestehen. Sie ermöglicht
ihre Funktion und somit auch die Verwendung. Im Vergleich zu klassischen
Minitrampolinen haben diese Sprunggeräte folgende Vorteile:
- 1. Sie erlauben das Springen von mehreren Personen
gleichzeitig, was besonders den Kindern viel Spaß macht
- 2. Sie erlauben vielfältige
Sprungtechniken wie z.B. Sprünge
entlang des Umfangs, Weitsprünge zur
gegenüberliegender
Seite eventuell mit Drehen um die Vertikalachse, Hochsprünge auf
der Stelle, Sprünge
auf die Knie, Sprünge
im Sitzen, Synchronsprünge
von 2-3 Personen und mehr
- 3. Sie reduzieren die Verletzungsgefahr, da sie keinen Rahmen
oder andere harte Teile besitzen
- 4. Sie sind im leeren Zustand sehr kompakt und leicht, lassen
sich bequem transportieren und bei Nichtbenutzung, z.B. im Winter,
Platz sparend verstauen
- 5. Sie sind wartungsfrei, konstruktiv und im Aufbau sehr einfach,
dadurch kostengünstig
und benutzerfreundlich.
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Die
Erfindung ermöglicht
den Einsatz neuartiger, aufblasbarer, aus einem geschlossenen Schlauch
bestehender Sprunggeräte,
deren vielfältiges
Angebot an Sprungtechniken und voluminöses Erscheinen einen hohen
Anreiz ausüben
und damit zur besseren sportlichen Entwicklung der Kinder, Jugendlichen
und Erwachsenen beitragen können.