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Die Erfindung betrifft eine Karosseriesäule eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eine B-Säule, aufweisend ein Gussteil, das die Form eines offenen Profils besitzt, mit einem Basisteil und zwei Schenkeln, wobei an den Enden der Schenkel nach außen abgewinkelt angeordnete Seitenflansche vorgesehen sind, und ein an der offenen Seite des Profils angeordnetes Schließblech.
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Je nach Art des Kraftfahrzeugs weist ein Kraftfahrzeug verschiedene Säulen auf, die Teile der Karosserie des Kraftfahrzeugs bilden. Eine Limousine beispielsweise weist in der Regel eine A-Säule, eine B-Säule, eine C-Säule und zum Teil eine D-Säule auf. Die Säulen dienen zum einen zur Verbesserung der Stabilität der Karosserie des Kraftfahrzeugs, zum anderen dienen sie als Seitenaufprallschutz, um die Sicherheit der Personen im Fahrzeuginneren zu gewährleisten. Eine B-Säule verläuft dabei von dem Türschweller zum seitlichen Dachrahmen. Insbesondere der B-Säule kommt eine große Bedeutung bei dem Seitenaufprallschutz zu.
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Bekannte Säulen, insbesondere B-Säulen, bei Kraftfahrzeugen weisen ein U-förmiges bzw. ein Hut-förmiges Profil auf, wobei die offene Seite des Profils dem Fahrzeuginneren zugewandt ist. Aus der
EP 1 329 374 A1 ist eine Säule mit einem profilförmigen Gussteil bekannt. Dieses offene profilförmige Gussteil weist an der zur Kraftfahrzeuginnenseite zugewandten Seite Rippen beziehungsweise Vorsprünge auf, die das profilförmige Gussteil verstärken. Bei einem Seitenaufprall eines Gegenstandes, insbesondere eines anderen Kraftfahrzeugs, auf die Säule der Karosserie des Kraftfahrzeugs kommt es aufgrund der Aufbiegung des U-förmigen Profils zu Zugspannungen an den Rippen und Vorsprüngen. Da diese Verstärkungen aus Gussmaterial gefertigt sind, besteht die Gefahr, dass diese beim Aufbiegen des U-Profils brechen und es trotz der Verstärkungen zu einem schnellen Einknicken der B-Säule bei einem Seitenaufprall kommt.
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Weiterhin ist bei es für Seitenaufprallträger für ein Kraftfahrzeug, die aus einem offenen Profil bestehen, zur Vermeidung der Aufbiegung des Profils bekannt ein Schließblech vorzusehen, das an der offenen Seite des Profils angebracht wird. Ein Seitenaufprallträger, der ein solches Schließblech aufweist, ist beispielsweise in der
DE 43 40 033 A1 beschrieben. Der Träger besitzt ein hutförmiges Profil und wird durch zwei durch einen vertikalen Steg miteinander verbundene horizontale Schenkel gebildet, an die sich Flansche anschließen. Die Kanten der Flansche werden von einem Schließblech, welches parallel zum vertikalen Steg verläuft, hintergriffen.
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Die Verwendung einer solchen Befestigungsart für ein Schließblech für eine Kraftfahrzeugsäule ist nachteilig, da die Flansche der Säule zum Anbringen der Türbefestigung oder zur Verbindung mit weiteren Karosserieelementen dienen sollen. Wird in diesem Bereich auch das Schließblech befestigt, so kann die Anbringung der Türbefestigung behindert sein.
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Weiterhin ist aus der
US 6,572,181 B2 eine Karosseriesäule für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei der in dem Bereich der Scharniere der Türen ein Zusatzprofil in eine Verjüngung des Säulenprofils eingebracht ist. Das Zusatzprofil ist so geformt, dass sich dieses in das Säulenprofil hinein erstreckt und ist über dessen Flansche an den Flanschen des Säulenprofils durch Schweißen befestigt. Auch bei dieser Säule stehen die Flansche somit nicht zur Befestigung weiterer Karosserieelemente und der Türenbefestigung zur Verfügung.
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US 6,419,302 B2 beschreibt ein Kanalteil zur Herstellung eines Teils eines Kraftfahrzeugkörpers. Das Kanalteil besteht aus einem Gussprofil und einem Blechprofil. Bei diesem Kanalteil werden die beiden Profile über deren an den Rändern vorgesehenen Flansche miteinander verbunden. Das Gussprofil weist eine doppelt gekrümmte Form aus, durch die auf gegenüberliegenden Ebenen zu der Ebene der Flansche jeweils Erhebungen vorliegen. Die Erhebungen des Gussprofils, die in die Richtung weisen, die dem Blechprofil abgewandt ist, sind damit die Bereiche, an denen die größte Zugspannung bei einer Krafteinwirkung auf das Blechprofil auftreten. Da in diesen Bereichen ausschließlich Gussmaterial vorliegt, können diese Zugspannungen nicht gut aufgenommen werden und es kann zu einer Beschädigung des Gussprofils kommen. Zudem stehen auch bei diesem Kanalteil die Flansche nicht zur Befestigung weiterer Karosserieelemente und der Türenbefestigung zur Verfügung.
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Schließlich ist in
US 6,648,403 B2 eine Karosseriesäule beschrieben, die aus einem inneren Teil und einem äußeren Teil besteht. Diese Teile der Säule sind über deren Flansche miteinander verbunden und das innere Teil der Säule wird durch ein Profil gebildet. Auch bei dieser Säule stehen die Flansche der Säule, da diese zur Verbindung zwischen den Säulenteilen dienen, nicht zur Befestigung weiterer Bestandteile zur Verfügung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde auf einfache und kostengünstige Weise die Stabilität der Karosseriesäule eines Kraftfahrzeugs zu erhöhen und damit auch die Sicherheit der Insassen des Kraftfahrzeugs zu steigern.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aufgabe durch eine Verstärkung des Gussteils gelöst werden kann, die an Positionen mit dem Gussteil verbunden wird, an denen weder die Funktionsfähigkeit des Gussteils als Stabilisator noch die Möglichkeit der Verbindung der Säule mit weiteren Elementen oder Karosserieteilen zu beeinflussen.
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Diese Aufgabe wird daher durch eine Karosseriesäule eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eine B-Säule, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Als offene Seite oder Öffnung des Profils wird im Sinne dieser Erfindung der Abstand zwischen den Enden der beiden Schenkel des Gussteils, die dem Basisteil abgewandt sind, bezeichnet.
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Bei einem Aufprall eines Gegenstandes auf das Kraftfahrzeug von der Seite, der im Folgenden auch als Seitencrash bezeichnet wird, kommt es bei einer Säule mit einem Gussteil mit offenem Profil zum Aufbiegen des Profils, das heißt die Schenkel des Profils entfernen sich voneinander. Diese Aufbiegung erfolgt, da das Gussteil so in dem Kraftfahrzeug montiert ist, dass die geschlossene Seite beziehungsweise das Basisteil der Außenseite des Kraftfahrzeuges zugewandt ist. Die Kraft, die bei einem Seitencrash auf die Säule und damit auf das Gussteil einwirkt, trifft somit auf die geschlossene Seite des Gussteils auf.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Schließbleches kann dieses der Aufbiegung des Profils bei einem Seitencrash entgegenwirken. Eine eventuelle Befestigung von weiteren Elementen oder Karosserieteilen an den Seitenflanschen wird hierdurch aber nicht behindert.
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Die Seitenflansche sind bei der erfindungsgemäßen Säule vorzugsweise nicht unmittelbar an den Enden der Schenkel angebracht, die dem Basisteil abgewandt sind. Bevorzugt weist das Gussteil zwischen den Schenkeln und den Seitenflanschen zu den Schenkeln abgewinkelt angeordnete Bereiche auf, die sich parallel oder annähernd parallel zu dem Basisteil erstrecken. Das Schließblech erstreckt sich hierbei vorzugsweise über diese abgewinkelten Bereiche. Besonders vorteilhaft sind diese abgewinkelten Bereich im Vergleich zu den Seitenflanschen weiter von dem Basisteil entfernt als die Seitenflansche.
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Neben dem oben beschriebenen Aufbiegen des Gussteils kommt es bei einem Seitencrash auch zu einem Durchbiegen der Säule, das heißt die Säule wird um eine Biegelinie verformt, die parallel zu dem Basisteil des Gussteils verläuft. Entlang der Biegelinie treten durch die Durchbiegung keine oder nur geringe Zugspannungen auf.
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Die größten Spannungen aufgrund der Durchbiegung treten an der Stelle des Gussteils auf, das auf der von der Krafteinwirkung abgewandeten Seite der Biegelinie am weitesten von dieser entfernt ist. Die größten Zugspannungen treten bei dem offenen Profil des Gussteils somit an der Stelle des Gussteils auf, das der Innenseite des Fahrzeuges am nächsten ist.
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Bei dem Aufbau der Säule liegt in dieser Stelle der höchsten Zugspannung der abgewinkelte Bereich am Ende der Schenkel des Gussteils. Dieser Bereich wird daher im Folgenden auch als Zugband bezeichnet. Erstreckt sich das Schließblech über diesen abgewinkelten Bereich, so erfolgt die Zugbeanspruchung auf das Blechteil und das Schließblech wird entlastet. Aufgrund seiner Gefügestruktur kann das Schließblech Zugspannungen besser Stand halten als ein Gussteil. Somit kann das Schließblech zugleich den Folgen des Aufbiegens des Gussteils und des Durchbiegens des Gussteils entgegenwirken.
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Gemäß der Ausführungsform ist das Schließblech an zumindest einem Teil der abgewinkelten Bereiche mit dem Gussteil verbunden. An dem abgewinkelten Bereich beziehungsweise Zugband besteht eine große Kontaktfläche zwischen dem Gussteil und dem Schließblech, so dass hier ein sicherer Halt zwischen den beiden Teilen erzielt werden kann, der auch bei den dort auftretenden Spannungen im Crashfall für eine ausreichende Zeit aufrecht erhalten werden kann. Die Verbindung zwischen dem Gussteil und dem Schließblech wird in diesem Bereich vorzugsweise durch eine Klebverbindung erzeugt.
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Am Schließblech ist mindestens eine Einklinkung vorgesehen. Eine Einklinkung kann hergestellt werden, indem eine Teilfläche des Schließbleches innerhalb der Gesamtfläche des Schließbleches aus der Ebene der Gesamtfläche heraus gebogen wird, aber weiterhin mit der Gesamtfläche verbunden bleibt. Dies kann durch Ausstanzen einer Kontur erfolgen. Hierdurch ergibt sich eine aus der Ebene des Schließbleches hervorstehende Nase. Die Einklinkungen werden in dem Schließblech so vorgesehen, dass die Verbindungslinie zwischen der Teilfläche und der Gesamtfläche des Schließblechs entlang dem Ende eines der Schenkel verläuft und die Teilfläche im Bereich der Öffnung des Profils liegt. Die Teilfläche wird in Richtung des Gussteiles gebogen und liegt somit an der Innenseite des Schenkels an. Dadurch wird die Kontaktfläche zwischen dem Gussteil und dem Schließblech vergrößert ohne den Seitenflansch für die Verbindung verwenden zu müssen. Der Seitenflansch kann daher weiterhin für die Anbringung von beispielsweise Türbefestigungen dienen.
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Vorzugsweise sind über die Höhe des Schließblechs mehrere Einklinkungen versetzt zueinander angeordnet. Als Höhe des Schließbleches und anderer Bestandteile der Säule wird deren vertikale Abmessung im montierten Zustand in dem Kraftfahrzeug bezeichnet. Durch das Einbringen einer Einklinkung wird das Schließblech aufgrund der dadurch entstehenden Aussparung in dessen Fläche geschwächt. Daher würde das Einbringen von mehreren Einklinkungen auf einer Ebene beziehungsweise einem Niveau die Schließwirkung des Schließbleches an dieser Stelle beeinträchtigen. Insbesondere, wenn das Schließblech an der Position der größten auftretenden Zugspannungen bei einer Durchbiegung der Säule vorgesehen ist, ist es wesentlich die Schwächung einer Ebene in der Höhe des Schließblechs zu minimieren. Dies kann durch den Versatz der Einklinkungen über die Höhe des Schließbleches erfolgen.
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Der eingeklinkte Teil der mindestens einen Einklinkung kann als Befestigungsteil dienen. Über diesen Befestigungsteil kann beispielsweise die Klebverbindung, die zwischen dem Gussteil und dem Schließblech an dem Zugband vorgesehen sein kann, fortgeführt werden. Aufgrund der von der Gesamtfläche des Schließblechs abweichenden Ausrichtung dieses Teils kann die Verbindung zwischen dem Schließblech und dem Gussteil bei unterschiedlichen Belastungen aufrechterhalten werden.
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Das Gussteil und das Schließblech können an dem mindestens einen Befestigungsteil der Einklinkung über eine thermische und/oder mechanische Verbindung mit dem Schenkel des Gussteils verbunden sein. Insbesondere können die beiden Teile durch Schweißen, Nieten oder Verschrauben miteinander verbunden werden. Diese Art der Verbindung besitzt gegenüber einer Klebverbindung eine größere Stabilität. Der Einsatz einer solchen Verbindungstechnik ist allerdings nur an dem Kontaktbereich zwischen dem Befestigungsteil und dem Schenkel des Gussteils möglich ohne die Funktionsfähigkeit der B-Säule zu beeinträchtigen. Im Bereich des Zugbandes, der ebenfalls als Kontakt und Verbindungsfläche dienen kann, herrschen bei einem Seitenaufprall höhere Zugspannungen, so dass in diesem Bereich die Bauteile nicht durch ein solches Verfahren miteinander verbunden werden können. Im Kontaktbereich des Befestigungsteils und des Schenkels hingegen herrschen geringere Zugspannungen, da dieser Kontaktbereich gegenüber der Fläche des Schließblechs selber in Richtung auf die Biegelinie beim Durchbiegen der Säule versetzt ist.
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Der Befestigungsteil der Einklinkung weist vorzugsweise gerundete Kanten auf. Durch die Abrundung der Kanten des Befestigungsteils, ergibt sich in der Fläche des Schließbleches eine Aussparung mit ebenfalls abgerundeten Kanten. Auf diese Weise können Spannungsspitzen, die an eckigen Kanten einer Aussparung auftreten könnten, vermieden werden.
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Die Größe des Befestigungsteils wird vorzugsweise so gewählt, dass diese sich über mindestens ein Viertel der Breite der Profilöffnung, das heißt des Abstandes zwischen den Schenkelenden erstrecken.
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Das Schließblech weist vorzugsweise außer den eventuell vorgesehenen Einklinkungen eine ebene Form, insbesondere die Form einer Platte auf, wobei diese der Kontur der Säule in deren Längsrichtung, das heißt in Richtung der Höhe der Säule, angepasst sein kann und beispielsweise eine Wölbung in Längsrichtung aufweisen kann.
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Das Gussteil der Säule kann erfindungsgemäß aus Aluminium, Aluminiumlegierungen, Stahl, Magnesium, Kunststoff, einem Faserverbundwerkstoff und/oder einem Verbund aus diesen Materialien bestehen. Als Material für das Schließblech bieten sich insbesondere Aluminium, Aluminiumlegierungen und/oder Stahl an.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen genauer erläutert.
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Es zeigen:
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1: eine schematische Seitenansicht eines Teils der Karosserie eines Kraftfahrzeuges;
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2: eine schematische Ansicht der B-Säule von der Fahrzeuginnenseite;
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3: eine schematische Schnittansicht durch die B-Säule in 2 entlang der Schnittlinie A-A; und
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4: eine schematische Schnittansicht durch die B-Säule in 2 entlang der Schnittlinie B-B.
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In der 1 ist die Seitenansicht eines Teils der Karosserie 14 eines Fahrzeuges schematisch dargestellt. In dieser Ansicht sind die A-Säule 1, die B-Säule 2, die C-Säule 3, die D-Säule 4 sowie der Türschweller 7 der Karosserie 14 zu erkennen. Vom Dachbereich der Karosserie 14 ist der seitliche Dachrahmen 6 dargestellt.
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2 zeigt eine Ansicht der B-Säule 2 mit Schließblech 28 aus der Richtung der Innenseite des Kraftfahrzeuges gesehen. Die B-Säule 2 verläuft zwischen dem seitlichen Dachrahmen 6 und dem Türschweller 7. Die B-Säule 2 umfasst ein Gussteil 5 von dem in der 2 lediglich die Seitenflansche 11 zu erkennen sind. Die Öffnung des Gussteils 5 ist über die Höhe der B-Säule von dem Schließblech 28 abgedeckt.
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In dem Schließblech 28 sind Einklingungen 29 vorgesehen, die in der Ansicht in 2 als Aussparungen zu erkennen sind. Über die Höhe des Schließbleches 28 sind die Einklinkungen 29 versetzt zueinander angeordnet. Durch die Einklingungen 29 werden in dem Schließblech 28 Aussparungen gebildet, die in der dargestellten Ausführungsform eine Halbkreisform aufweisen.
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Im unteren Teil des Schließbleches 28 ist zusätzlich eine Ausklinkung 31 vorgesehen. Diese kann beispielsweise für die Montage eines Sicherheitsgurtes dienen.
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Das Schließblech 28 weist über dessen Höhe im Wesentlichen eine konstante Breite auf. Am oberen und unteren Ende des Schließbleches 28 kann dieses aber der Form des Gussteils 5 entsprechend eine größere Breite aufweisen.
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3 zeigt einen horizontalen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A durch die B-Säule in 2. In dieser Ansicht ist das gesamte Gussteil 5 zu erkennen. Das Gussteil 5 umfasst ein im Wesentlichen ebenes Basisteil 8, an dessen Enden sich jeweils ein Schenkel 9 anschließt. Die Schenkel 9 verlaufen in der dargestellten Ausführungsform abgewinkelt von dem Basisteil 8 unter einem Winkel der kleiner als 90° ist. Somit erhält das Gussteil 5 eine konische Form, wobei diese zur Kraftfahrzeugaußenseite verjüngend zuläuft.
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An den der Kraftfahrzeuginnenseite zugewandten Enden der Schenkel 9 sind abgewinkelt angeordnete Bereiche 10 vorgesehen. Diese Bereiche 10 verlaufen idealer Weise parallel zum Basisteil 8 des Gussteils 5. An den Enden 12 der Bereiche 10 sind, versetzt zu diesen Breichen 10, Seitenflansche 11 ausgebildet. Die Seitenflansche 11 sind mit den Bereichen 10 über ein abgewinkeltes Zwischenstück verbunden, wobei die Seitenflansche 11 idealer Weise parallel zu den Bereichen 10 verlaufen. Insbesondere ist die Ebene, in der die Seitenflansche 11 verlaufen, näher zu der Ebene, in der das Basisteil 8 verläuft, angeordnet, als die Ebene, in der die Bereiche 10 verlaufen. Das Gussteil 5 ist einteilig ausgestaltet und die Form der beschriebenen Bereiche oder Teile kann beispielsweise durch die verwendete Gussform erzeugt werden.
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In 3 ist ferner die Biegelinie 13 dargestellt, entlang derer bei einem seitlichen Aufprall eines Gegenstandes beziehungsweise eines anderen Kraftfahrzeuges bezüglich der Durchbiegung der Säule keine Spannungen auftreten. Je weiter die Elemente des Gussteils 5 von der Biegelinie 13 in der in 3 gezeigten Ansicht nach unten entfernt sind, das heißt je weiter die Elemente zu der Biegelinie versetzt in Richtung auf die Kraftfahrzeuginnenseite liegen, desto mehr Zugspannungen wirken auf diese in einem Crashfall. Das heißt die größte Zugspannung wirkt auf die Bereiche 10 des Gussteils 5. Zudem werden im Crashfall die Schenkel 9 in die Richtung, die in der 3 durch die an der Linie 13 gezeigten Pfeile angedeutet ist, auseinander gebogen. Auch hierdurch wirken auf die Bereiche 10 große Zugspannungen. Die Position der größten Zugspannung im Crashfall ist in den 3 und 4 durch den gestrichelt umrandeten Bereich angedeutet.
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Bei der erfindungsgemäßen Säule ist in der in 2, 3 und 4 dargestellten Ausführungsform an diesen Bereichen 10 das Schließblech 28 befestigt. Das Schließblech erstreckt zwischen den Enden 12 der Bereiche 10 und deckt somit die Öffnung des Profils des Gussteils 5, das heißt den Abstand zwischen den Enden der Schenkel 9, und die Bereiche 10 ab. An der Kontaktfläche zu den Bereichen 10 kann das Schließblech 28 mit dem Gussteil 5 verklebt sein.
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In der Schnittansicht der 3 ist weiterhin die Einklinkung 29 zu erkennen. Durch Einbiegen einer Teilstanzung in der Fläche des Schließbleches 28 wird der Befestigungsteil 30 gebildet. Dieser liegt an der Innenseite des Schenkels 9 an. In diesem Kontaktbereich zwischen dem Schenkel 9 und dem Befestigungsteil 30 kann eine Schraubverbindung oder Schweißverbindung hergestellt werden. Es kann aber auch ein Kleber verwendet werden.
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Als zusätzlicher Schutz gegen ein Aufbiegen des Profils des Gussteils 5 ist an der Außenseite des Gussteils 5 ein Schließteil 19 vorgesehen. Dieses weist eine Kontur auf, die im oberen Bereich der Kontur des Gussteils 5 entspricht. Auch das Schließteil 19 besitzt einen in der 3 horizontal verlaufenden Bereich mit sich daran anschließenden Schenkeln, wobei die Breite des horizontalen Bereichs des Schließteils größer als die Breite des Basisteils 8 des Gussteils 5 ist. Das Schließteil 19 erstreckt sich über den größten Teil der Schenkel 9 und ist an den Enden an der Außenseite der Schenkel 9 des Gussteils 5 befestigt. An den Enden des Schließteils 19 sind dessen Schenkel zu diesem Zweck nach Innen gebogen. Durch diese Form und die Befestigung des Schließteils 19 an dem Gussteil 5 kann eine Klemmwirkung erzielt werden.
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Schließlich werden das Gussteil 5 und das Schließteil 19 in der dargestellten Ausführungsform von einem Seitenteil 20 abgedeckt. Dieses weist einen in der Ansicht der 3 und 4 horizontal verlaufenden Bereich auf, der nach der Montage die Außenseite der B-Säule 2 darstellt. An diesen Bereich schließen sich an den beiden Enden Schenkel an, die sich bis zu den Seitenflanschen 11 des Gussteils 5 erstrecken. An den Schenkeln des Seitenteils 20 sind ebenfalls Verbindungsflansche abgewinkelt vorgesehen, über die das Seitenteil 20 mit den Seitenflanschen 11 des Gussteils 5 verbunden werden kann.
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In 4 ist eine Schnittansicht durch die B-Säule nach 3 entlang der Schnittlinie B-B gezeigt. In dieser Schnittansicht lässt sich erkennen, dass das Schließblech 28 die Öffnung des Profils des Gussteils 5 in den Bereichen, in denen keine Einklinkungen 28 vorgesehen sind, vollständig abdeckt und sich bis über die Bereiche 10 erstreckt.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
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Insbesondere kann der Querschnitt des Gussteils, des Schließblechs eine andere als die gezeigte Form aufweisen. So kann beispielsweise das Gussteil eine gewölbte Form aufweisen.
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Zudem kann das Schließblech eine Breite aufweisen, so dass dieses zwar die Öffnung des Gussteils vollständig aber die Zugbänder des Gussteils nur teilweise abdeckt.
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Auch die Form und Anzahl der Einklinkungen kann von der dargestellten Ausführungsform abweichen. So können die Einklinkungen auch beispielsweise eine dreieckige Aussparung in dem Schließblech beziehungsweise ein dreieckiges Befestigungsteil bilden.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen, auf einfache und kostengünstige Weise die Säule 1, 2, 3, 4, insbesondere die B-Säule 2, der Karosserie 14 eines Kraftfahrzeuges zu verstärken, so dass bei einem Seitenaufprall eines Gegenstandes auf die Säule 2 die Säule 2 größere Kräfte aufnehmen kann, das heißt länger stabil bleibt. Eine derartige Säule 1, 2, 3, 4 ist einfach herzustellen und weist ein relativ geringes Gewicht auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- A-Säule
- 2
- B-Säule
- 3
- C-Säule
- 4
- D-Säule
- 5
- Gussteil
- 6
- seitlicher Dachrahmen
- 7
- Türschweller
- 8
- Basisteil
- 9
- Schenkel
- 10
- Bereich
- 11
- Seitenflansch
- 12
- Ende des Bereichs
- 13
- Biegelinie
- 14
- Karosserie
- 19
- Schließteil
- 20
- Seitenteil
- 28
- Schließblech
- 29
- Einklinkung
- 30
- Befestigungsteil
- 31
- Ausklinkung an Schließblech