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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einem mit seiner Hinterkante
ausstellbaren und oberhalb des Daches verschiebbaren Dachteil gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
EP 0 863 817 B1 ist
ein derartiges Fahrzeugdach bekannt. Bei diesem wird ein öffnungsfähiges Dachteil
mittels einer hinteren Ausstellmechanik angehoben und zu Beginn
der Verschiebebewegung an einen separaten Stützhebel übergeben, der in einer nach
oben offenen, seitlich versetzten Verlängerung der Führungsschiene
mit seinem unteren Ende verschiebbar gelagert ist. Während der Übergabe
von der Ausstellmechanik an den Stützhebel sind für eine kurze
Bewegungsphase beide Elemente im Eingriff, wodurch eine statische Überbestimmung
entsteht. Der Antrieb erfordert in dieser Phase unter Umständen erhöhte Antriebskräfte, die auch
eine Sensorik für
einen Einklemmschutz negativ beeinflussen. Die vordere Abstützung des
bewegbaren Dachteils bewegt sich in anderen Führungen als die hintere Abstützung, so
dass ein Teil des Deckels auch bei maximaler Öffnung im hinteren Teil der Dachöffnung stehen
bleibt. Die vordere Abstützung bei
bekannten außen
geführten
Schiebedächern (ASD)
wird entweder von einem separaten Antriebskabel angetrieben oder
es ist ein Kopplungsmechanismus zur Mechanik am hinteren Schlitten
vorgesehen, um den Deckel während
der Ausstellbewegung in die Lüfterposition
der Hinterkante gegen eine Längsverschiebung
zu sichern. In beiden Fällen
entsteht ein erhöhter
Aufwand hinsichtlich der Herstellung, Montage und Wartung.
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Aus
der US 2002/0125743 A1 ist ein Fahrzeugdach bekannt, bei dem ein
außen
geführtes öffnungsfähiges Dachteil
mit einer sehr einfachen, starre Halter aufweisenden Mechanik geführt ist.
Die Anhebung erfolgt über
geneigte Rampen in den Führungsschienen,
so dass die Ausstellung der Hinterkante nur gleichzeitig mit einer
Verschiebung des Dachteils erfolgen kann.
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Aus
der
EP 1 207 066 A2 ist
ein Fahrzeugdach mit einem mit seiner Hinterkante ausstellbaren und
oberhalb des Daches verfahrbaren Deckel bekannt, der zu beiden Seiten
mit jeweils einer Kulisse versehen ist, die sich mit zwei in Längsrichtung
beabstandeten Gleitelementen in zwei unterschiedlichen Führungsbahnen
einer dachfesten Führungsschiene abstützt. Die
Abstützung
des Deckels erfolgt in einer für
solche sogenannten Spoilerdächer
typischen Art nur in dessen vorderem Drittel, wodurch zum einen die
nicht abgestützte
Hinterkante zu Schwingungen neigt und wodurch zum anderen das Freilegen
der Dachöffnung
auf etwa zwei Drittel ihrer Länge
begrenzt ist.
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Aus
der
DE 34 23 143 C3 ist
ein weiteres Spoilerdach mit den vorstehend beschriebenen Nachteilen
bekannt.
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Aus
der
US 5,906 412 A ist
ein Fahrzeugdach mit einer Mechanik bekannt, die ein Ausstellen des
Deckels über
das feste Fahrzeugdach und dessen Absenken und Verschieben unter
das feste Fahrzeugdach ermöglicht.
Bei derartigen Schiebehebedächern
ist ein Verschieben des Deckels oberhalb des festen Fahrzeugdachs
nicht vorgesehen.
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Aus
der WO 01/08914 A1 ist ein Fahrzeugdach bekannt, bei dem an einem
Deckel ein vorderes und ein hinteres Ausstellelement mit je zwei
voneinander in Längsrichtung
beabstandeten Gleitern vorgesehen sind, die in ortsfesten Kulissenbahnen
einer durchgehenden Führungsschiene
verschiebbar gelagert sind. Das vordere und hintere Ausstellelement sind über den
Deckel fest miteinander gekoppelt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach derart weiterzuentwickeln,
dass die Mechanik insbesondere für
die vordere Abstützung
des öffnungsfähigen Dachteils
wesentlich vereinfacht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung sieht im Kern vor, dass die Vorderkante des verschiebbaren
Dachteils in allen Bewegungspositionen kontinuierlich durch einen
Hebel abgestützt
wird, dessen eines Ende an einem verschiebbaren Schlitten angelenkt
ist, dessen anderes Ende nahe der Vorderkante des Dachteils angelenkt ist
und an dem ein Gleitelement angeordnet ist, das mit einer ortsfesten,
zumindest einen nach hinten ansteigenden Abschnitt aufweisenden
Führung
im Eingriff steht. Die Krafteinleitung in die Mechanik zum Anheben
und Verschieben der Vorderkante des Dachteils erfolgt dabei ausschließlich über das
Dachteil, so dass keinerlei Kopplungsmechanismus zur hinteren Mechanik
und auch kein separater zweiter Antrieb vorgesehen werden muß.
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Die
Ausstellhebel werden bevorzugt durch Steuerschlitten betätigt, die
ausgehend von der Schließposition über die
Lüfterposition
bis in die vollständige Öffnungsposition
in derselben Richtung verschoben werden. Die Steuerschlitten betätigen vorzugsweise
auch eine Verriegelungseinrichtung, die eine Verschiebung des Dachteils
während
der Ausstellbewegung blockiert.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
ist die Verriegelungseinrichtung von einem schwenkbar am Ausstellhebel
angelenkten Verriegelungshebel gebildet. An diesem ist ein Verriegelungsbolzen
angeordnet, der mit einer dachfesten Kulisse im Eingriff steht.
Am Verriegelungshebel ist ferner ein Steuerstift angeordnet, der
mit einer Steuerkulisse des Steuerschlittens im Eingriff steht.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei der der Ausstellhebel gleichzeitig mit einem vorderen Gleitelement
und mit einem hinteren Gleitelement in Eingriff mit der Steuerkulisse
des Steuerschlittens steht.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Hebel zur Abstützung der Vorderkante des bewegbaren
Dachteils zwei parallele Wangen aufweist, wobei die Anlenkung am
verschiebbaren Dachteil an der einen Wange und das Gleitelement
an der anderen Wange angeordnet ist. Hierdurch kann der Hebel sehr
stabil und trotzdem der nach oben weisende Teil relativ schmal ausgeführt sein,
was dessen Verschiebung in eine hintere, nach oben offene Führung begünstigt.
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Vorteilhaft
ist zumindest der nach hinten ansteigende Abschnitt der Führung für das Gleitelement
dieses Hebels als separates Bauteil ausgebildet und an der Führungsschiene
befestigt ist. Dadurch kann die Führungsschiene als einheitliches Strangpreßprofil
ausgebildet sein und muß lediglich eine
Ausklinkung für
den gebogenen Abschnitt der Führung
aufweisen.
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Bevorzugt
weist die Führung
angrenzend an den ansteigenden Abschnitt jeweils einen horizontalen
Abschnitt auf, so dass das Gleitelement in Richtung der Hochachse
des Fahrzeugs in Schließposition
und bei der Verschiebung nach hinten spielfrei gelagert ist. Dazu
trägt auch
die Form des Gleitelements als in der Seitenansicht schrägliegender Rhombus
mit abgerundeten Kanten bei, dessen Paar von parallelen oberen und
unteren Flanken in den geraden Abschnitten der Führung Flächenberührung aufweist, während beim
Durchfahren des ansteigenden Abschnitts eine Linienberührung durch
gegenüberliegende
abgerundete Kanten erfolgt.
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Für eine besonders
stabile und klein bauende Abstützung
ist es vorteilhaft, dass die Anlenkung am bewegbaren Dachteil, die
Anlenkung am vorderen Schlitten und das Gleitelement am Hebel in
der Seitenansicht ein Dreieck bilden. Dabei handelt es sich bevorzugt
um ein flaches gleichschenkliges Dreieck (siehe Dreieck D in 10),
dessen stumpfer Winkel unten beim Gleitelement liegt. Der Abstand
von dort zu den Anlenkpunkten am vorderen Schlitten und an der Vorderkante
des Dachteils ist in etwa gleich groß. Dadurch kann bei einem relativ
flachen Anstieg der ortsfesten Führung
eine etwa doppelt so große
Anhebung der Vorderkante des öffnungsfähigen Dachteils
bei relativ niedrigen Reibungskräften
erreicht werden.
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Der
Ausstellhebel ist bevorzugt zweiteilig mit einer äußeren Schenkel
und einem inneren Schenkel ausgebildet. Die beiden Schenkel umgreifen
den Steuerschlitten teilweise zu beiden Seiten. An einem der Schenkel
ist die Verriegelungseinrichtung befestigt, während zumindest am anderen
Schenkel – bevorzugt
jedoch an der Innenseite beider Schenkel – Gleitelemente für den Eingriff
in die Steuerkulisse angeordnet sind.
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Die
Erfindung eignet sich insbesondere für ein außen geführtes Schiebedach (ASD). Dieses kann
auch vorteilhaft Bestandteil eines sogenannten Festelement-Cabriolets sein,
bei dem eine Schiebedachfunktion zunächst eine Teilöffnung des
Daches ermöglicht,
bevor sich das gesamte Dach in einen Stauraum bewegt und dadurch
den gesamten Innenraum nach oben freigibt.
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Nachfolgend
wird das Fahrzeugdach anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
schematische teilweise Draufsicht auf ein Fahrzeugdach mit einem
bewegbaren und einem festen Dachteil in geschlossener Position;
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2 eine
schematische perspektivische Ansicht des Fahrzeugdachs gemäß 1 mit
geöffnetem
Dachteil;
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3 einen
Längsschnitt
durch die Mechanik des bewegbaren Dachteils in geschlossener Position;
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4 einen
Längsschnitt
durch die Mechanik des bewegbaren Dachteils bei ausgestellter Deckelhinterkante
(Lüfterposition);
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5 einen
Längsschnitt
durch die Mechanik des bewegbaren Dachteils zu Beginn der Verschiebebewegung
bei Aufhebung der Verriegelung in Längsrichtung;
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6 einen
Längsschnitt
durch die Mechanik des bewegbaren Dachteils während der weiteren Verschiebebewegung
bei nahezu vollständiger
Anhebung der Vorderkante;
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7 eine
vergrößerte Ansicht
des vorderen Teils der Mechanik des bewegbaren Dachteils bei geschlossener
Position;
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8 eine
vergrößerte Ansicht
des vorderen Teils der Mechanik des bewegbaren Dachteils bei ausgestellter
Deckelhinterkante (Lüfterposition);
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9 eine
vergrößerte Ansicht
des vorderen Teils der Mechanik des bewegbaren Dachteils zu Beginn
der Verschiebebewegung bei Aufhebung der Verriegelung in Längsrichtung;
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10 eine
vergrößerte Ansicht
des vorderen Teils der Mechanik des bewegbaren Dachteils während der
weiteren Verschiebebewegung bei nahezu vollständiger Anhebung der Vorderkante;
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11 eine
perspektivische Ansicht der gesamten linksseitigen Mechanik des
bewegbaren Dachteils bei geschlossener Position (von links vorne außen gesehen);
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12 eine
perspektivische Ansicht der gesamten linksseitigen Mechanik des
bewegbaren Dachteils zu Beginn der Verschiebebewegung (von links
vorne außen
gesehen);
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13 eine
perspektivische Ansicht der gesamten linksseitigen Mechanik des
bewegbaren Dachteils während
der weiteren Verschiebebewegung nach hinten (von links vorne außen gesehen);
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14 eine
perspektivische Ansicht der gesamten linksseitigen Mechanik des
bewegbaren Dachteils bei geschlossener Position (von rechts hinten
innen gesehen);
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15 eine
perspektivische Baugruppenansicht der gesamten Mechanik unter Weglassung
der Führungsschiene
(von links vorne außen
gesehen);
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16 eine
perspektivische Einzelteilzeichnung des Verriegelungshebels;
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17 eine
perspektivische Einzelteilzeichnung des Hebels für die vordere Abstützung;
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18 eine
perspektivische Einzelteilzeichnung des Ausstellhebels;
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19 eine
perspektivische Einzelteilzeichnung des Steuerschlittens;
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20 eine
perspektivische Einzelteilzeichnung der Kabelanbindung mit den hinteren
Gleitschuhen des Steuerschlittens; und
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21 eine
perspektivische Baugruppenansicht der gesamten mit dem öffnungsfähigen Dachteil verbundenen
Mechanik (von links vorne außen
gesehen).
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Das
in
1 gezeigte Fahrzeugdach
1 weist von vorne
nach hinten hintereinander liegend eine an einen Windlauf oberhalb
der Frontscheibe anschließende,
mit ihrer Hinterkante ausstellbare Windabweiserlamelle
2,
ein bewegbares Dachteil
3 und ein hinteres festes Dachteil
4 auf.
Das bevorzugt in Form eines Deckels aus Glas ausgebildete bewegbare Dachteil
3 ist
mittels einer im folgenden detailliert beschriebenen Mechanik mit
seiner Hinterkante in eine Lüfterposition
ausstellbar und ausgehend von dieser über das feste Dachteil
4 nach
hinten verschiebbar, wobei eine Dachöffnung
5 vollständig freigelegt
wird und wobei der bewegbare Deckel
3 im Unterschied zu
herkömmlichen,
auch als Spoilerdächern
bezeichneten Hebe-Schiebedächern
auch bei seiner Verschiebung nach hinten stets nahe seiner Hinterkante
32 abgestützt wird.
Solche aus der eingangs genannten
EP 0 863 817 B1 bekannten öffnungsfähigen Fahrzeugdächer werden
als außengeführte Schiebedächer (ASD)
bezeichnet, da ein die Hinterkante
32 des Deckels
3 abstützender
Teil der Mechanik – hier ein
Ausstellhebel
40 – in
einer zur Oberseite des Fahrzeugdachs
1 offenen Führung
46 auch
bei einer Verschiebung hinter die Dachöffnung
5 verschiebbar abgestützt wird.
Die Führung
46 wird
nach oben durch eine Dichtung
49 abgedeckt, die dem Ausstellhebel
40 beim
Verfahren nach hinten ausweicht.
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Die
Windabweiserlamelle 2 ist lediglich optional vorhanden;
sie ist daher auch in den 3 bis 12 weggelassen.
Statt dessen kann auch ein konventioneller, nicht dargestellter
Windabweiser vorgesehen sein, der bei geschlossenem Dach am vorderen
Rand der Dachöffnung 5 unterhalb
des bewegbaren Dachteils 3 liegt und erst bei nach hinten verschobenem
Dachteil 3 bevorzugt federbelastet in seine Wirkstellung
nach oben schwenkt (siehe den Windabweiser 73 in 12 der
parallel am selben Tag eingereichte Anmeldung derselben Anmelderin mit
dem Internen Aktenzeichen DP 1366/04 DE).
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Die
Dachöffnung 5 wird
seitlich begrenzt von seitlichen Dachholmen 6. Diese können Bestandteil des
festen Fahrzeugdachs 1 sein, sie können jedoch auch bei einem
Festelement-Cabrio am hinteren Dachteil 4 beweglich angeordnet
sein und nach dem Verfahren des bewegbaren Dachteils 3 über das Dachteil 4 vom
vorderen Bereich des festen Fahrzeugdachs 1 gelöst und beispielsweise
nach Anschwenken an das Dachteil 4 mit dem gesamten Dachpaket
in einen Stauraum versenkt werden.
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An
den seitlichen Dachholmen 6 ist jeweils eine Führungsschiene 7 angeordnet,
die sich sowohl seitwärts
der Dachöffnung 5 als
auch hinter die Dachöffnung 5 in
das Dachteil 4 hinein erstreckt, wo sie die Führung 46 für die untere
Abstützung
des Ausstellhebels 40 bzw. eines diesen führenden
Steuerschlittens 50 und eines für die vordere Abstützung zuständigen Hebels 20 bzw.
eines mit diesem verbundenen vorderen Schlittens 10 bei
der Verschiebung des Dachteils 3 über das Dachteil 4 bildet.
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In
den Führungsschienen 7 ist
jeweils ein Kabelkanal 8 ausgebildet, in dem ein zug-und
druckfestes Antriebskabel 9 geführt ist, das mit einem nicht dargestellten
elektrischen Antrieb verbunden ist. In den 3 bis 21 ist
jeweils nur eine Führungsschiene 7 auf
einer Seite mit der zugehörigen
Mechanik dargestellt. Alle Teile sind jedoch spiegelbildlich zu
einer Mittellängsachse
auf beiden Seiten der Dachöffnung 5 vorhanden.
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Das
bewegbare Dachteil 3 ist nahe seiner Vorderkante 31 über eine
vordere Anbindung 33 in einem Gelenk 21 mit einem
vorderen Ende eines Hebels 20 schwenkbar verbunden, dessen
anderes Ende in einem Gelenk 22 schwenkbar an dem verschiebbaren
vorderen Schlitten 10 gelagert ist. Der vordere Schlitten 10 ist
mit einem Paar von vorderen Gleitelementen 11 und einem
Paar von hinteren Gleitelementen 12 in gegenüberliegenden
Führungsbahnen
der Führungsschiene 7 verschiebbar
geführt.
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Am
Hebel 20 ist etwa in der Mitte nahe an seiner unteren Seitenkante
ein nach außen
vorspringendes Gleitelement 23 schwenkbar angeordnet. Das
Gleitelement 23 steht im Eingriff mit einer ortsfesten
Führung 13,
die im vorderen Bereich der Führungsschienen 7 angeordnet
ist. Die Führung 13 weist
einen unteren ersten horizontalen Abschnitt 14, daran nach
hinten anschließend
einen zweiten ansteigenden Abschnitt 15 und daran anschließend einen
horizontalen dritten Abschnitt 16 auf. Die Führung 13 kann
mit ihren Abschnitten 14, 15 und 16 ein integraler
Bestandteil der Führungsschienen 7 sein; alternativ
kann jedoch auch zumindest der ansteigende zweite Abschnitt mit
seinen gerundeten unteren und oberen Übergängen als separates Bauteil ausgebildet
und in eine entsprechend Ausklinkung der Führungsschienen 7 eingefügt sein.
Das hat den Vorteil, dass für
die Führungsschienen 7 durchgehende
Strangpress-Profile verwendet werden können, in denen die Abschnitte 14 und 16 bereits
als horizontale Führungsbahnen
vorhanden sind, während nur
der gebogene Abschnitt 15 separat gefertigt und in eine
Ausnehmung des Führungsschienenprofils eingefügt zu werden
braucht.
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Der
Hebel 20 dient zur Abstützung
des bewegbaren Dachteils 3 im Bereich von dessen Vorderkante 31.
Durch die zusätzliche
Abstützung über das Gleitelement 23 in
der Führung 13 erfolgt
bei einer Verschiebung des Dachteils 3 nach hinten durch
den ansteigenden zweiten Abschnitt 15 eine Anhebung der
Vorderkante 31 des Dachteils 3. Aufgrund der Anordnung
der Gelenke 21 und 22 mit dem Gleitelement in
Form eines flachen gleichschenkligen Dreiecks D (siehe 10)
entspricht die Anhebung der Vorderkante 31 dabei in etwa
dem zweifachen der Höhendifferenz
zwischen den horizontalen Abschnitten 14 und 16.
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Die
vordere Mechanik, bestehend aus dem Hebel 20, der Führung 13 und
dem vorderen Schlitten 10 ist dabei an allen Bewegungen
des Dachteils 3 nur passiv beteiligt; die Antriebskräfte werden über die
nachfolgend beschriebene hintere Mechanik und das Dachteil 3 bzw.
eine an diesem angeordnete durchgehende vordere und hintere Anbindung 33 und 34 auf
die vordere Mechanik übertragen.
Die Mechanik für
das außengeführte Schiebedach
wird dadurch extrem einfach, da keine Kopplungsmechanismen zwischen
vorderer und hinterer Mechanik nötig sind
und auch keine separaten Antriebe. Der Hebel 20 ist in
Fahrzeugquerrichtung sehr schmal und kann dadurch ohne weiteres
dem Ausstellhebel 40 in die hintere Führung 46 folgen, so
dass die Dachöffnung 5 vollständig freigelegt
werden kann.
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Der
Hebel 20 besteht bevorzugt aus zwei parallelen Wangen.
An der längeren,
weiter nach oben vorstehenden inneren Wange 24 ist das
Gelenk 21, also die Verbindung zum Dachteil 3 angeordnet.
An der kürzeren äußeren Wange 25 ist
das Gleitelement 23 angeordnet. Ein Quersteg unterhalb
des beide Wangen 24 und 25 mit dem Schlitten 10 verbindenden
Gelenks 22 bildet die Brücke zwischen beiden Wangen
(siehe insbesondere Einzelteilzeichnung in 17).
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Nahe
dem hinteren Ende 32 des bewegbaren Dachteils 3 ist
der Ausstellhebel 40 mit einem Gelenk 43 an einer
mit dem Dachteil 3 verbundenen hinteren Anbindung 34 schwenkbar
angelenkt. Wie am besten in den 11 – 15, 18 und 21 zu
erkennen, ist der Ausstellhebel 40 bevorzugt in seinem
vorderen Bereich zweiteilig ausgebildet. Ein äußerer Schenkel 42 und
ein mit diesem durch einen unteren Quersteg verbundener innerer
Schenkel 41 umgreifen von unten her einen Steuerschlitten 50 im Bereich
einer nach oben gewölbten
bogenförmigen Steuerkulisse 54.
Die Steuerkulisse 54 ist an der Außenseite und bevorzugt auch
an der Innenseite des Steuerschlittens 50 in dessen hinterem
Bereich vorgesehen.
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In
die Steuerkulisse 54 greift der Ausstellhebel 40 mit
einem vorderen Gleitelement 44 und einem etwa in der Mitte
des Ausstellhebels 40 an dessen Unterseite angeordneten
hinteren Gleitelement 45 ein. Eine in der Form zur Steuerkulisse 54 identische Steuerkulisse 54' ist vorzugsweise
auch auf der Innenseite des Steuerschlittens 50 in dessen
hinterem Bereich in derselben Höhe
in X-Richtung und in Z-Richtung gesehen ausgebildet. Das im Fahrzeugbau übliche Koordinatensystem
ist in 11 angedeutet. Die X-Richtung
wird parallel zur Fahrzeuglängsachse,
die Y-Richtung parallel zur Fahrzeugquerachse und die Z-Richtung
parallel zur Fahrzeughochachse festgelegt. In diese nach innen geöffnete Steuerkulisse 54` greifen spiegelbildlich zum vorderen
Gleitelement 44 und zum hinteren Gleitelement 45 angeordnete
Gleitelemente 44', 45' am inneren
Schenkel 41 des Ausstellhebels 40 ein (siehe 14).
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Der
Eingriff von jeweils zwei Gleitelementen 44 und 45 bzw. 44' und 45' in die Steuerkulissen 54 bzw. 54' am Steuerschlitten 50 gewährleistet
eine symmetrische Krafteinleitung und eine besonders stabile Abstützung des
Deckels 3. Die Funktion ist aber auch durch einen Ausstellhebel 40 gewährleistet,
der nur mit zwei Gleitelementen 44 und 45 auf
einer Seite in eine Steuerkulisse 54 eingreift.
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Der
Steuerschlitten 50 ist mit einem Paar vorderer Gleitschuhe 51 und
einem Paar hinterer Gleitschuh 52 in einer Führungsbahn
der Führungsschiene 7 verschiebbar
gelagert. In Höhe
des hinteren Gleitschuhs 52 ist gleichzeitig an der Außenseite eine
Anbindung 53 zum Antriebskabel 9 vorgesehen. Wie
aus den 19 und 20 ersichtlich,
können die
hinteren Gleitschuhe 52 auch mit der Anbindung 53 ein
Bauteil bilden, das mit dem hinteren Ende des Steuerschlittens 50 verbunden
wird. Der nicht dargestellten Antriebsmotor betätigt das bewegbare Dachteil 3 ausschließlich über eine
Verschiebung des Steuerschlittens 50.
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Am
Steuerschlitten 50 ist in dessen vorderem Bereich zur Innenseite,
also zur Dachöffnung 5 hin,
geöffnet
eine weitere Kulisse 55 angeordnet. Die Kulisse 55 dient
zur Betätigung
einer Verriegelungseinrichtung 60, die von einem parallel
zum inneren Schenkel 41 des Ausstellhebels 40 und
des Steuerschlittens 50 angeordneten Verriegelungshebel 61 gebildet
wird, der an seinem hinteren Ende mit einem Gelenk 62 am
inneren Schenkel 41 des Ausstellhebels 40 schwenkbar
gelagert ist und der an seinem vorderen Ende an der Innenseite,
d. h. der Dachöffnung 5 zugewandt,
einen Verriegelungsbolzen 63 und an der Außenseite
einen Steuerstift 64 trägt,
wobei der Steuerstift 64 gegenüber dem Verriegelungsbolzen 63 leicht
nach unten und hinten versetzt ist.
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Der
Verriegelungsbolzen 63 greift in eine an der Innenseite
der Führungsschiene 7 vorgesehene Kulisse 72 ein,
die von vorne nach hinten einen zunächst schräg abfallenden Verlauf aufweist,
der dann in eine horizontale Führungsbahn
der Führungsschiene 7 übergeht.
Der Steuerstift 64 greift in die Kulisse 55 am
Steuerschlitten 50 ein.
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Nachfolgend
wird die Funktion der vorstehend beschriebenen Mechanik ausgehend
von der Schließposition
(siehe 1, 3, 7, 11) beschrieben.
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In
der Schließposition
wird das öffnungsfähige Dachteil 3 bündig mit
dem festen Fahrzeugdach 1 und dem hinteren Dachteil 4 in
der Dachöffnung 5 gehalten.
Dabei wird das vordere Ende des Deckels 3 im Bereich der
Vorderkante 31 über
die vordere Anbindung 33, das Gelenk 21, und den
Hebel 20 am vorderen Schlitten 10 gehalten, wobei
das Gleitelement 23 zusätzlich
im horizontalen Abschnitt 14 der Führung 13 gehalten
wird. Der vordere Schlitten 10 seinerseits wird über seine
Gleitelemente 11 und 12 in Y-Richtung und in Z-Richtung
gehalten. Die Verschiebung des Dachteils 3 in X-Richtung
wird über die
hintere Mechanik, insbesondere den Eingriff des Verriegelungsbolzens 63 in
die Kulisse 72 verhindert, wobei der Verriegelungshebel 61 über seine
Anlenkung am Ausstellhebel 40 dessen Verschiebung verhindert.
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Das
hintere Ende des Deckels 3 wird über den Ausstellhebel 40,
dessen Gleitelemente 44 und 45 bzw. 44' und 45' in Eingriff
mit der Steuerkulisse 54 bzw. 54' des Steuerschlittens 50 stehen,
in Y-Richtung und in Z-Richtung gehalten und durch den Eingriff
des Verriegelungsbolzens 63 in die Kulisse 72 in
X-Richtung gesichert.
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Die Öffnungsbewegung
des Deckels 3 beginnt mit einer Ausstellbewegung der Hinterkante 32. Dazu
bewegt der nicht dargestellte Antriebsmotor das Antriebs kabel 9 nach
hinten. Über
die Kabelanbindung 53 wird dabei der Steuerschlitten 50 um
einen Betrag X1 (siehe 3)
nach hinten verschoben. Dabei bewegt sich die Steuerkulisse 54 relativ
zu den Gleitelementen 44 und 45 des Ausstellhebels 40 von der
in 3 dargestellten Position in die in 4 dargestellte
Position. Während
das vordere Gleitelement 44 in der Schließposition
(3) im oberen Bereich und das hintere Gleitelement 45 am
hinteren unteren Übergang
der bogenförmigen
Steuerkulisse 54 liegt, hat sich das vordere Gleitelement 44 in
der Ausstellposition der Hinterkante 32 des Deckels 3 in den
unteren vorderen Übergangsbereich
und das hintere Gleitelement 45 in den oberen mittleren
Bereich der Steuerkulisse 54 bewegt. Dadurch wird dem Steuerhebel 40 eine
Schwenkbewegung im Gegenuhrzeigersinn aufgezwungen, die zu der in 4 gezeigten
Ausstellposition des Dachteils 3 führt.
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Bei
der Verschiebung des Steuerschlittens 50 zur Herstellung
der Ausstellposition halten der Verriegelungshebel 61 und
der Steuerstift 64 den Verriegelungsbolzen 63 noch
im schräg
abfallenden Teil der mit der Führungsschiene 7 verbundenen
Kulisse 72 (4 und 8). Gleichzeitig
ist durch den Eingriff des Steuerstift 64 in die Kulisse 55 der
Verriegelungsbolzen 63 im schräg abfallenden Teil der Kulisse 72 etwas
nach hinten und unten geführt
worden, ohne jedoch bereits in die horizontale Führungsbahn der Führungsschiene 7 eingetreten
zu sein. Dadurch sichert der Verriegelungsbolzen 63 den
Ausstellhebel 40 in dessen Ausstellposition noch gegen
eine Verschiebung nach hinten.
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Zur
vollständigen Öffnung des
Deckels 3 wird der Steuerschlitten 50 durch das
Antriebskabel 9 aus der Ausstellposition weiter nach hinten
verschoben. Dabei wird der Verriegelungsbolzen 63 durch
die Führung
des Steuerstifts 64 in der Kulisse 55 in den horizontalen
Abschnitt der Kulisse 72 überführt (siehe Übergang von 8 auf 9).
Der Steuerstift 64 legt sich dabei in eine Vertiefung am vorderen
Ende der Kulisse 55 ein. Auf diesen Entriegelungsvorgang
folgend wird das Dachelement 3 weiter nach hinten verfahren,
wobei der Ausstellhebel 40 seine in 4 erreichte
Schrägstellung
gegenüber
dem Steuerschlitten 50 beibehält. Die Relativbewegung des
Ausstellhebels 40 zur Steuerkulisse 50 ist bei
Beginn der Verschiebung des Dachteils 3 nach hinten beendet,
da der Steuerstift 64 im Ein griff mit der Vertiefung an
der Kulisse 55 und der Verriegelungshebel 61 den
Ausstellhebel 40 nun in einer festen Position relativ zum
Steuerschlitten 50 halten.
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Zu
Beginn der weiteren Verschiebung nach hinten fährt das Gleitelement 23 am
Hebel 20 aus dem ersten horizontalen Abschnitt 14 heraus
und über
den zweiten geneigten Abschnitt 15 nach oben in den horizontalen
dritten Abschnitt 16 der Führung 13, so dass
auch die Vorderkante 31 des Deckels 3 angehoben
wird (6 und 10). Der vordere Schlitten 10 wird
während
der Ausstellbewegung in die Lüfterposition
zunächst über das
Dachteil 3 bzw. dessen Anbindungen 33 und 34 unverändert in
seiner Position gehalten (4 und 8).
Erst wenn der Verriegelungsbolzen 63 aus dem schräg verlaufenden
Teil der Kulisse 72 aus- und in den horizontalen Teil derselben
eintritt (5 und 9), ist
auch die Verriegelung des vorderen Schlittens 10 aufgehoben
und dieser wird durch das Dachteil 3 bzw. die damit verbundene,
im gezeigten Beispiel durchgehende vordere und hintere Anbindung 33, 34 mit
nach hinten gezogen.
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In
der Endposition ist die Dachöffnung 5 bevorzugt
vollständig
freigelegt. Der Hebel 20 nahe der Vorderkante 31 des
Deckels 3 steht dann hinter der Hinterkante der Dachöffnung 5 in
den hinteren Führungen 46 am
hinteren Dachteil 4, die eine gerade Fortsetzung der Führungsschienen 7 darstellen.
Die Schließbewegung
des Deckels 3 erfolgt genau in umgekehrter Reihenfolge
zu der vorstehend beschriebenen Abfolge.
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Vorteilhaft
an der vorstehend beschriebenen Mechanik für ein außen geführtes Schiebedach ist, dass
der Antrieb von der Schließposition über die Ausstellposition
der Hinterkante bis zur vollständigen Öffnungsposition über einen
einzigen Steuerschlitten 50 in derselben Richtung erfolgt.
Die erforderlichen zeitweisen Verriegelungen des vorderen Schlittens 10 und
des Ausstellhebels 40 gegen eine vorzeitige Verschiebung
werden unmittelbar oder mittelbar von diesem Steuerschlitten 50 gesteuert.
Die Mechanik baut gegenüber
dem eingangs gewürdigten
Stand der Technik deutlich kleiner. In X-Richtung wird auf jeder
Seite eine einzige durchgehende Führungsschiene 7 verwendet,
die in die hintere Führung 46 für die Abstützung des
Ausstellhebels 40 und des vorderen Hebels 20 übergeht.
Dadurch ist die Breite der Mechanik in Y-Richtung ebenfalls deutlich
reduziert. Auch bezüglich
der Höhe
(Z-Richtung) ist die vorstehend beschriebenen Mechanik auf ein Minimum
reduziert. Die flache bogenförmige
Kulisse 54 erfordert minimale Antriebskräfte zur
Erzeugung der Ausstellbewegung für
den Ausstellhebel 40. Ebenso verursacht die flach gebogene
Führung 13 nur
geringe Reibungskräfte
bei der vorderen Anhebung des Dachteils 3. Es ist eine
kontinuierliche ruckfreie Betätigung
des Dachteils 3 gewährleistet,
die auch ein Durchfahren von der Schließposition in die vollständige Öffnungsposition
ermöglicht,
ohne dass dabei hohe und sprunghafte Antriebskräfte notwendig wären, die
einen Einklemmschutzsensor täuschen könnten.
-
- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Windabweiserlamelle
- 3
- (bewegbares)
Dachteil
- 4
- (festes)
Dachteil
- 5
- Dachöffnung
- 6
- (seitlicher)
Dachholm
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Kabelkanal
- 9
- Antriebskabel
- 10
- (vorderer)
Schlitten
- 11
- (vorderes)
Gleitelement
- 12
- (hinteres)
Gleitelement
- 13
- Führung (für 23)
- 14
- erster
Abschnitt (von 13)
- 15
- zweiter
Abschnitt (von 13)
- 16
- dritter
Abschnitt (von 13)
- 20
- Hebel
- 21
- Gelenk
(an 33)
- 22
- Gelenk
(an 10)
- 23
- Gleitelement
- 24
- (innere)
Wange (von 20)
- 25
- (äußere) Wange
(von 20)
- 31
- Vorderkante
(von 3)
- 32
- Hinterkante
(von 3)
- 33
- Anbindung
(vorn)
- 34
- Anbindung
(hinten)
- 40
- Ausstellhebel
- 41
- innerer
Schenkel (von 40)
- 42
- äußere Schenkel
(von 40)
- 43
- Gelenk
(Verbindung zu 34)
- 44
- vorderes
Gleitelement
- 45
- hinteres
Gleitelement
- 46
- Führung
- 49
- Dichtelement
- 50
- Steuerschlitten
- 51
- (vorderer)
Gleitschuh
- 52
- (hinterer)
Gleitschuh
- 53
- Anbindung
zum Antriebskabel
- 54
- Steuerkulisse
(für 40)
- 55
- Kulisse
(für 64)
- 60
- Verriegelungseinrichtung
- 61
- Verriegelungshebel
- 62
- Gelenk
- 63
- Verriegelungsbolzen
- 64
- Steuerstift
- 72
- Kulisse
(an 7 für 63)
- 74
- Dichtung
(Vorderkante von 5)