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Die
Erfindung betrifft ein Wirkstoffversorgungssystem und eine Spritzeinrichtung
zum Versprühen
von Flüssigkeiten,
insbesondere für
landwirtschaftliche Zwecke, mit einem Trägerflüssigkeitstank, einer Trägerflüssigkeitspumpe,
mehreren Sprühdüsen und
einer Trägerflüssigkeitsleitung
zum Verbinden des Trägerflüssigkeitstanks,
der Trägerflüssigkeitspumpe
und der Sprühdüsen.
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Solche
Spritzeinrichtungen sind beispielsweise auf sogenannten Feldspritzen
zu finden, die selbstfahrend oder hinter Zugfahrzeugen befördert werden
und zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln dienen. Solche Feldspritzen
weisen üblicherweise
ein klappbares Gestänge
auf, wobei Arbeitsbreiten bis zu 36 m eingesetzt werden. Bei konventionellen
Feldspritzen wird vor Spritzbeginn ein zu verspritzendes Pflanzenschutzmittel
mit Wasser vermischt, so dass dann in einem Spritzbrühetank fertig
angemischtes Wirkstoff-Trägerflüssigkeitsgemisch
vorliegt. Problematisch sind solche konventionellen Spritzeinrichtungen
dann, wenn während
des Spritzens die Wirkstoffkonzentration geändert wer den soll. Auch wenn
das zu verspritzende Pflanzenschutzmittel gewechselt werden soll,
muss zuvor das vollständige
System entleert und gereinigt werden.
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Mit
der Erfindung soll ein verbessertes Wirkstoffversorgungssystem und
eine verbesserte Spritzeinrichtung geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
ein Wirkstoffversorgungssystem für
eine Spritzeinrichtung zum Versprühen von Flüssigkeiten, insbesondere für landwirtschaftliche
Zwecke, mit einem Trägerflüssigkeitstank,
einer Trägerflüssigkeitspumpe,
mehreren Sprühdüsen und
einer Trägerflüssigkeitsleitung
zum Verbinden des Trägerflüssigkeitstanks,
der Trägerflüssigkeitspumpe
und der Sprühdüsen vorgesehen, bei
der wenigstens ein Wirkstoffvorbehälter, wenigstens eine Dosierpumpe
zum Einspeisen von Wirkstoff in die Trägerflüssigkeit sowie eine Wirkstoffvorlaufleitung
vom Wirkstoffvorbehälter
zur Dosierpumpe vorgesehen sind.
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Durch
eine solche Ausbildung eines Wirkstoffversorgungssystems wird eine
Direktdosierung von Pflanzenschutzmittel möglich, so dass das Wirkstoff-Trägerflüssigkeitsgemisch
erst unmittelbar vor dem Verspritzen erzeugt wird. Das Vermischen
von Trägerflüssigkeit
und Wirkstoff kann in einer Mischkammer erfolgen, die beispielsweise
entweder unmittelbar vor einer Verzweigung in die einzelnen Teilbreiten
oder sogar auf dem Spritzgestänge,
unmittelbar vor den einzelnen Sprühdüsen angeordnet ist. Eine äußerst präzise Zudosierung
von Wirkstoff zur Trägerflüssigkeit
kann dann erreicht werden, wenn die Dosierpumpen impulsgesteuert
sind und pro Impuls eine exakt definierte Flüssigkeitsmenge in den Trägerflüssigkeitsstrom
injizieren. In Abhängigkeit
der benötigten
Wirkstoffkonzentration, dem aktuell vorliegenden Trägerflüssigkeitsstrom
sowie gegebenenfalls der aktuellen Fahrgeschwindigkeit kann dann eine
geeignete Wirkstoffkonzentration eingestellt werden. Mit einem solchen
Wirkstoffversorgungssystem bzw. einer solchen Spritzeinrichtung
ist ei ne auch kurzfristige Veränderung
der Wirkstoffkonzentration während
des Spritzens möglich.
Es ist auch möglich,
mehrere Wirkstoffe gleichzeitig in wechselnden Mischungsverhältnissen
einzuspeisen, und es werden die Voraussetzungen geschaffen, die
ausgebrachte Spritzmittelkonzentration in Abhängigkeit des gerade besprühten Pflanzenbestandes
zu variieren oder auch um eine sogenannte teilflächenspezifische Behandlung
durchzuführen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine Wirkstoffrücklaufleitung von der Dosierpumpe
zum Wirkstoffvorbehälter
vorgesehen.
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Durch
Vorsehen einer Wirkstoffrücklaufleitung
kann der Wirkstoff zwischen der Dosierpumpe und dem Wirkstoffvorbehälter zirkulieren.
Dadurch ist es zum einen möglich,
den Wirkstoff bereits vor Spritzbeginn zur Dosierpumpe zu fördern, die
sich beispielsweise unmittelbar bei den Sprühdüsen befinden kann. Dadurch
kann verhindert werden, dass sich bei Suspensionen Partikel in den
Wirkstoffleitungen absetzen. Der Wirkstoffvorbehälter kann dabei auf der Feldspritze
als der einzige Wirkstoffbehälter für einen
jeweiligen Wirkstoff fungieren, wobei für mehrere Rückstoffe getrennte Wirkstoffbehälter und Wirkstoffvorlaufleitungen
und Wirkstoffrücklaufleitungen
vorzusehen sind.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Wirkstoffvorratsbehälter vorgesehen,
der mittels einer absperrbaren Leitung mit dem Wirkstoffvorbehälter verbunden
ist.
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Dadurch
wird die Möglichkeit
geschaffen, im Wirkstoffvorbehälter
lediglich geringere Mengen an Wirkstoff zu halten, da dieser je
nach Füllstand
aus dem Wirkstoffbehälter
nachgefüllt
werden kann. Dies schafft die Voraussetzungen dafür, während des Spritzbetriebes
mit einem sich innerhalb definierter Grenzen bewegenden Füllstand
im Wirkstoffvorbehälter
zu arbeiten.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine Vorverdünnungspumpe vorgesehen, die
einerseits mit dem Trägerflüssigkeitstank
und andererseits mit dem Wirkstoffvorratsbehälter verbindbar ist, die zum
Erzeugen eines Trägerflüssigkeits-Wirkstoffgemisches mit
definierter Zusammensetzung betreibbar ist und deren Auslassseite
mit dem Wirkstoffvorbehälter
verbindbar ist.
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Aufgrund
des extrem großen
Bereichs an Wirkstoffkonzentration in der Landtechnik, der üblicherweise
in Liter pro Hektar angegeben wird und der sich von etwa 200 ml
pro Hektar bis 6 l pro Hektar erstreckt, muss für extrem niedrige Dosiervorgaben
die Möglichkeit
geschaffen werden, den Wirkstoff bereits vorverdünnt in den Wirkstoffvorbehälter einzuspeisen.
Dies deshalb, da im Grundsatz die Dosierpumpen zwar auch eine extrem
niedrige Eindosierung exakt einhalten können, da die Zudosierung des
Wirkstoffes jedoch beispielsweise erst vor der Verzweigung in die
einzelnen Teilbreiten oder gar unmittelbar vor den Sprühdüsen erfolgt,
kann bei sehr geringen Dosierungen keine ausreichende Vermischung
mehr erzielt werden. Dies deshalb, da vorteilhafterweise Impulsgesteuerte
Dosierpumpen verwendet werden. Für
hohe Dosierungen darf somit das pro Arbeitshub eindosierte Wirkstoffvolumen
einen gewissen Wert nicht unterschreiten. Bei sehr geringen Dosierungen würden dann
die Zeitabstände
zwischen einzelnen Arbeitshüben
zu groß,
um noch eine ausreichende Vermischung zu gewährleisten. Durch Vorsehen einer
Vorverdünnungspumpe
zwischen dem Wirkstoffvorratsbehälter
und dem Wirkstoffvorbehälter
wird es aber möglich,
eine exakt definierte Vorverdünnung
zu erzielen, so dass auch sehr geringe Dosiervorgaben präzise eingehalten
werden können.
Auch die Vorverdünnungspumpe
arbeitet vorteilhafterweise impulsgesteuert. Um mehrere unterschiedliche
Wirkstoffe vorverdünnt
einspeisen zu können,
sind zwischen dem jeweiligen Wirkstoffbehälter und dem jeweiligen Wirkstoffvorbehälter separate
Vorverdünnungspumpen
vorgesehen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die wenigstens eine Dosierpumpe
im Bereich eines Düsenhalters
für eine
oder mehrere Sprühdüsen vorgesehen
und die Wirkstoffvorlaufleitung und die Wirkstoffrücklaufleitung
bilden wenigstens Teil einer Zirkulationsleitung, in die die wenigstens
eine Dosierpumpe eingeschleift ist.
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Auf
diese Weise wird es möglich,
die Einspeisung der Wirkstoffe erst unmittelbar am Düsenhalter
vorzunehmen und dennoch sicherzustellen, dass bereits vor Spritzbeginn
alle Dosierpumpen mit einer gleichmäßigen Wirkstoffkonzentration
versorgt sind. Die Anordnung der Dosierpumpen erst unmittelbar am
Düsenhalter
ermöglicht äußerst kurze
Reaktionszeiten bei einem Wechsel der Wirkstoffkonzentration. Darüber hinaus
fallen nach Beendigung des Spritzens keine Restmengen an mit Wirkstoff
kontaminierter Trägerflüssigkeit
an.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die mehreren Sprühdüsen an einem
Spritzgestänge
in Teilbreiten angeordnet, wobei die Zirkulationsleitung mehrere
parallele Nebenleitungen aufweist, die die Wirkstoffvorlaufleitung
und die Wirkstoffrücklaufleitung
verbinden.
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Durch
Vorsehen solcher Nebenleitungen, wobei beispielsweise pro Teilbreite
eine parallele Nebenleitung vorgesehen ist, kann auch bei sehr großen Arbeitsbreiten
einer Feldspritze eine gleichmäßige Wirkstoffversorgung
der Dosierpumpen auf dem Spritzgestänge erreicht werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist für jede Teilbreite eine unterschiedliche
Nebenleitung der Zirkulationsleitung geführt. Alternativ können auch
entsprechend der vorgesehenen Klappung des Gestänges Nebenleitungen vorgesehen
werden, so dass bei kleineren Gestängebreiten eine Aufteilung
in drei Nebenkreise, bedingt durch die Klappung des Gestän ges, ausreichend
ist. Vorteilhafterweise weist jede Nebenleitung stromaufwärts der
jeweils zugeordneten Dosierpumpen ein Drosselventil auf.
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Dadurch
kann eine zuverlässige
und gleichmäßige Versorgung
der Nebenkreise aus dem Hauptkreis gesichert werden. Die Summe der
Volumenströme
aller Drosselventile liegt dabei zweckmäßigerweise etwa 20% unter der
durchschnittlichen Förderleistung
einer Lade- und Zirkulationspumpe in der Wirkstoffzirkulationsleitung,
um eine schnelle und gleichmäßige Verteilung
des Wirkstoffes sicherzustellen.
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Vorteilhafterweise
weist der Wirkstoffbehälter
wenigstens zwei, auf unterschiedlichem Niveau angeordnete Füllstandsgeber
auf, die Dosierpumpe fördert
pro Arbeitshub eine definierte Wirkstoffmenge und es ist eine Steuereinheit
vorgesehen, die die Anzahl der Arbeitshübe und/oder die Zeit für eine Füllstandsverringerung
zwischen dem Niveau des ersten und zweiten Füllstandsgebers im Wirkstoffvorbehälter erfasst
und auswertet.
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Durch
diese Maßnahmen
ist während
des Spritzbetriebs eine simultane Kalibrierung möglich, so dass gerade bei sehr
niedrigen Dosiervorgaben deren exakte Einhaltung auch während des
Spritzbetriebs überwacht
werden kann. Durch Erfassen der Anzahl der Arbeitshübe für eine Füllstandsverringerung über ein
bekanntes, vordefiniertes Volumen lässt sich die pro Arbeitshub
geförderte
Volumenmenge der Dosierpumpen überwachen.
Wird zusätzlich
oder alternativ noch die Zeit überwacht,
die für die
Füllstandsverringerung
benötigt
wird, kann diese beispielsweise in Beziehung zu der über diesen
Zeitraum verspritzten Trägerflüssigkeitsmenge
gesetzt werden, um dann die Einhaltung der vorgegebenen Dosierung
zu überwachen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein mit dem Wirkstoffvorbehälter verbindbarer
Wirkstoffvorratsbehälter
vorgesehen und die Steuereinheit er fasst und wertet eine Zeit aus,
die beim Befüllen
des Wirkstoffvorbehälters
aus dem Wirkstoffvorratsbehälter
zwischen dem ersten Füllstand
und dem zweiten Füllstand
vergeht.
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Auf
diese Weise sind weitere Überwachungsfunktionen
möglich.
So kann beispielsweise bei Überschreitung
einer Durchschnittsgröße für das Nachfüllen des
Wirkstoffvorbehälters
davon ausgegangen werden, dass der Wirkstoffvorratsbehälter leer
ist, eine Verstopfung oder eine Störung eines Füllventils
bzw. einer Vorverdünnungspumpe
vorliegt. Wenn beispielsweise auch die Zeit zwischen aufeinanderfolgenden
Nachbefüllungen
des Wirkstoffvorbehälters
erfasst und ausgewertet wird, kann bei der Überschreitung einer Durchschnittsgröße mit einer
Fehlfunktion einer oder mehrerer Dosierpumpen oder deren Antrieb
gerechnet werden, da dann zu wenig Wirkstoff durch die Dosierpumpen
gefördert wird.
Erfolgt das Nachbefüllen
in erheblichen kürzeren
Zeiträumen
als im Durchschnitt, kann in aller Regel von einer Leckage im Wirkstoffsystem
ausgegangen werden. In jedem Fall kann ein Warnsignal zur Information
eines Bedieners ausgegeben werden.
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Vorteilhafterweise
ist ein Entsorgungsbehälter
zum Auffangen von Restmengen eines Trägerflüssigkeits-Wirkstoffgemisches,
insbesondere aus Spülvorgängen, sowie
eine Rückdosierpumpe
vorgesehen, wobei die Rückdosierpumpe
einerseits mit dem Entsorgungsbehälter und andererseits mit der Trägerflüssigkeitsleitung
verbindbar ist.
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Durch
Vorsehen eines Entsorgungsbehälters kann
Spülbrühe, die
beispielsweise beim Spülen
der Feldspritze anfällt,
auf der Feldspritze gesammelt mitgeführt und entsorgt werden und
muss nicht zwangsläufig,
wie bei konventionellen Feldspritzen, unmittelbar bei einer Sprühfahrt ausgebracht
werden. Dabei ist festzuhalten, dass die Menge an Spülbrühe gegenüber konventionellen
Feldspritzen deutlich geringer ist, da ja lediglich die Wirkstoffleitungen und
gegebenenfalls die Leitungen stromabwärts einer Mischkammer gespült werden
müssen.
Die Wirkstoffleitungen haben aber naturgemäß einen wesentlich geringeren
Durchmesser als die Spritzbrüheleitungen
konventioneller Feldspritzen, so dass auch die Menge an anfallender
Spülbrühe deutlich
geringer ist. Das Vorsehen einer Rückdosierpumpe ermöglicht es
dann, den Inhalt des Entsorgungsbehälters dosiert dem Trägerflüssigkeitsstrom,
beispielsweise beim nächsten
Spritzbetrieb, zuzumischen, wobei darauf zu achten ist, dass der
Inhalt des Entsorgungsbehälters
in unwirksamer Verdünnung
dem Trägerflüssigkeitsstrom
beigemischt wird.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine Steuereinheit zum Ansteuern
der Rückdosierpumpe
vorgesehen.
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Auf
diese Weise kann die Rückdosierpumpe variabel
angesteuert werden und es kann stets, auch im Falle von besonders
gefährlichen
Wirkstoffen, für eine
wirkungslose Verdünnung
der Restmengen gesorgt werden. Durch die Rückdosierung während des Spritzvorganges
entfällt
die Notwendigkeit, Spülfahrten
durchzuführen,
so dass die nichtproduktiven Zeiten der Feldspritze durch die Erfindung
wesentlich erhöht
werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Rückdosierpumpe mit der Trägerflüssigkeitsleitung
in einem Bereich stromabwärts
der Trägerflüssigkeitspumpe,
insbesondere unmittelbar vor einer Verzweigung in einzelne Teilbreiten,
verbindbar.
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Auf
diese Weise kann der Inhalt des Entsorgungsbehälters ähnlich dem Wirkstoff gegen
den Wasserdruck der Trägerflüssigkeit
eingespeist werden. Zweckmäßigerweise
ist die Rückdosierpumpe dabei
vom gleichen Typ wie die Dosierpumpe selbst, so dass auch eine gleichartige
Steuerung, vorzugsweise Impulssteuerung, verwendet werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung wird der Trägerflüssigkeit wenigstens ein Wirkstoff
zudosiert, die Sprühdüsen sind
an einem Gestänge
nebeneinander angeordnet und ein Fassungsvermögen des Entsorgungsbehälters in
Litern wird aus dem Produkt der Anzahl der zu dosierenden verschiedenen
Wirkstoffe mit der Gestängebreite
in Metern geteilt durch einen Faktor zwischen 0,2 und 0,5, insbesondere
0,35, berechnet.
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Auf
diese Weise kann eine schnelle und zuverlässige Berechnung der erforderlichen
Größe des Entsorgungsbehälters durchgeführt werden.
Im Unterschied zu konventionellen Feldspritzen, bei denen bisher
stets ein Reinwasserbehälter
für den
Spülbetrieb
mitgeführt
werden muss, ist die Größe des Entsorgungsbehälters jedoch
nicht von der Größe des Spritzbrühebehälters abhängig zu
machen, sondern von der Größe des Wirkstoffversorgungssystems.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind im oberen Bereich des Entsorgungsbehälters eine
Reinigungsdüse
und im unteren Bereich ein Minimalfüllstandsgeber angeordnet, wobei
die Reinigungsdüse bei
Unterschreiten eines Minimalfüllstands
mit Trägerflüssigkeit
gespeist wird.
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Durch
diese Maßnahmen
kann sichergestellt werden, dass beim Rückdosierungsbetrieb nach dem Unterschreiten
des Minimalfüllstands
die Behälterwände des
Entsorgungsbehälters
mit Trägerflüssigkeit
gespült
werden. Dadurch wird sich die Wirkstoffkonzentration im Entsorgungsbehälter immer
weiter verringern, bis letztendlich nur noch Trägerflüssigkeit, entsprechend reinem
Wasser, im Sumpf des Entsorgungsbehälters angeordnet ist. Gleichzeitig kann
sichergestellt werden, dass, wenigstens im Rückdosierbetrieb, die Rückdosierpumpe
keine Luft ansaugt und infolgedessen auch keine Luft in den Trägerflüssigkeitsstrom
der Feldspritze injiziert.
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Vorteilhafterweise
weist die erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
eine Wirkstoffrücklaufleitung von
der Dosierpumpe zum Wirkstoffvorbehälter auf, worin die Dosierpumpe,
die Wirkstoffvorlaufleitung und/oder die Wirkstoffrücklaufleitung
einen Druckluftanschluss aufweisen, um in einem Rückförderbetrieb Wirkstoff
mittels Druckluft in den Wirkstoffvorbehälter zurückzufördern.
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Auf
diese Weise werden die Voraussetzungen geschaffen, den in den Wirkstoffleitungen
und den Dosierpumpen enthaltenen konzentrierten Wirkstoff nach Beendigung
des Spritzbetriebes in den Wirkstoffvorbehälter zurückzufördern, ohne dabei den Wirkstoff
mit Trägerflüssigkeit
zu vermischen. Der Inhalt der Wirkstoffleitungen und der Dosierpumpe
kann somit beim nächsten
Spritzbetrieb wieder genutzt werden. Dies ist gerade bei sehr gefährlichen und/oder
sehr teuren Wirkstoffen von großer
Bedeutung. Lediglich dann, wenn sehr niedrige Dosierungen oder hoch
konzentrierte Wirkstoffe eine Vorverdünnung erfordern ist ein Rückförderbetrieb
nicht zweckmäßig.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Wirkstoffvorlaufleitung stromabwärts des
Wirkstoffvorbehälters,
insbesondere unmittelbar anschließend an den Wirkstoffvorbehälter, mit
einem Absperrventil oder einem Mehrwegeventil versehen und der Druckluftanschluss
ist stromabwärts
des Absperrventils, insbesondere unmittelbar anschließend an
das Absperrventil, oder an dem Mehrwegeventil an der Wirkstoffvorlaufleitung
angeordnet.
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Durch
diese Maßnahmen
kann eine Rückförderung
des Wirkstoffs im Rückförderbetrieb
in Strömungsrichtung
des Wirkstoffförderbetriebs
erfolgen. Dadurch können
beispielsweise richtungsgebundene Ventile verwendet werden und diese
Ventile müssen für den Rückförderbetrieb
nicht bezüglich
ihrer Durchlassrichtung umgestellt oder verändert wer den. Dies gilt beispielsweise
auch für
die Ansaug- bzw. Auslassventile der Dosierpumpen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das Mehrwegeventil unmittelbar stromabwärts einer
Auslassöffnung
des Wirkstoffvorbehälters
angeordnet und verbindet wahlweise die Auslassöffnung des Wirkstoffvorbehälters mit
der Wirkstoffvorlaufleitung, die Wirkstoffvorlaufleitung mit einem
Druckluftanschluss oder die Auslassöffnung mit einem Ablassanschluss.
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Auf
diese Weise können
mehrere Funktionen mit einem Mehrwegeventil erfüllt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das Mehrwegeventil mit Einrichtungen
versehen, um in Abhängigkeit
einer Stellung des Mehrwegeventils weitere Ventile zu schalten.
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Dadurch
werden die Voraussetzungen geschaffen, durch Betätigung lediglich eines zentralen Mehrwegeventils
auch weitere Schaltvorgänge
im System vorzunehmen. Beispielsweise kann beim Verbinden der Wirkstoffvorlaufleitung
mit einem Druckluftanschluss gleichzeitig die Druckluftzufuhr zu
dem Druckluftanschluss freigegeben werden. Beim Verbinden der Auslassöffnung des
Wirkstoffvorbehälters
mit einem Ablassanschluss kann beispielsweise gleichzeitig eine
Verbindung zwischen dem Wirkstoffvorratsbehälter und dem Wirkstoffvorbehälter geöffnet werden,
um gleichzeitig mit dem Wirkstoffvorbehälter auch den Wirkstoffvorratsbehälter vollständig zu
entleeren. Beispielsweise kann das Mehrwegeventil hierzu mit einer
Nockenplatte sowie mit Schlepptastern oder Schaltgebern versehen
sein, die gegebenenfalls Signale an eine Steuereinheit ausgeben
oder andere Schaltventile unmittelbar ansteuern.
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Vorteilhafterweise
weist das erfindungsgemäße Wirkstoffversorgungssystem
bzw. die erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
einen Entsor gungsbehälter
zum Auffangen von Restmengen eines Trägerflüssigkeits-Wirkstoffgemisches,
insbesondere aus Spülvorgängen, auf,
worin ein von Trägerflüssigkeit
durchströmbarer
Injektor zur Erzeugung eines Unterdrucks und insbesondere eine Einrichtung
zur Wirkstoffgebindespülung
vorgesehen sind, die sowohl mit einer Trägerflüssigkeitsdruckleitung als auch
mit dem Unterdruckanschluss des Injektors verbindbar ist.
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Mittels
eines Injektors kann Spülbrühe abgesaugt
werden, beispielsweise aus dem Wirkstoffbehälter, und in den Entsorgungsbehälter befördert werden.
Das Vorsehen eines Injektors ermöglicht
es dabei gleichzeitig eine Verdünnung
der Spülbrühe vorzusehen.
Auch wird eine Wirkstoffgebindespülung mittels der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung
in komfortabler und sicherer Weise ermöglicht, da die bei der Wirkstoffgebindespülung anfallenden
Mengen an Spülbrühe durch
Unterdruck abgesaugt werden. Es ist dadurch möglich, ein Wirkstoffgebinde
in aufrechter Stellung, das bedeutet, mit der Öffnung nach oben, zu spülen, so
dass das risikoreiche Kippen des Behälters für die Gebindespülung entfallen kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Einrichtung zur Wirkstoffgebindespülung mit
einer Reinigungssprühdüse und einer
Sauglanze versehen, wobei die Reinigungssprühdüse und die Sauglanze ein stabartiges
Bauteil zum Einführen
in eine Gebindeöffnung
bilden.
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Zur
Wirkstoffgebindespülung
kann das Wirkstoffgebinde somit in aufrechter Stellung stehen bleiben
und die Reinigungsdüse
und die Sauglanze werden von oben in die Gebindeöffnung eingeführt. Zweckmäßigerweise
ist an dem stabartigen Bauteil ein Deckel vorgesehen, der für die Spülung selbst
die Öffnung
des Wirkstoffgebindes dichtend abschließt. Die durch die Reinigungssprühdüse an die
Behälterwände ge langende
Reinigungsflüssigkeit
fließt
dann an diesen nach unten und wird dort mittels der Sauglanze abgesaugt.
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In
Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Sauglanze durch einen
Zuführkanal
für die
Reinigungssprühdüse hindurch.
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Auf
diese Weise kann das stabartige Bauteil zum Einführen in die Gebindeöffnung sehr
kompakt gestaltet werden, und es ist möglich, eine einen Winkelbereich
von 360° abdeckende
Reinigungssprühdüse zu realisieren.
Die Reinigungssprühdüse kann sogar
kugelförmig
oder kugelabschnittsförmig
sein, um sämtliche
Behälterwände besprühen zu können.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Sauglanze relativ zur Reinigungsdüse verschiebbar.
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Durch
diese Maßnahme
können
auch Wirkstoffgebinde unterschiedlicher Größe zuverlässig gespült werden. Das stabartige Bauteil
mit Reinigungsdüse
und Sauglanze wird dann beispielsweise in die Gebindeöffnung eingeführt und
die Sauglanze wird dann relativ zur Reinigungsdüse bis zum Boden des Wirkstoffgebindes
vorgeschoben, so dass auch der Bodensatz im Wirkstoffgebinde abgesaugt
werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung mündet
eine Ablaufleitung des Injektors in den Entsorgungsbehälter.
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Die
bei der Wirkstoffgebindespülung
anfallenden Spülbrühemengen
können
dadurch mittels des Injektors unmittelbar in den Entsorgungsbehälter verbracht
werden. Beispielsweise ist dann während des nächsten Spritzbetriebs die Rückdosierung
in unwirksamer Verdünnung
in den Trägerflüssigkeitsstrom
möglich.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in einer Vorförder-
und Spritzbetriebsstellung,
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2 die
Spritzeinrichtung der 1 im Rückförderbetrieb,
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3 die
Spritzeinrichtung der 1 in einer Stellung zum Ablassen
des Wirkstoffs,
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4 die
Spritzeinrichtung der 1 in einem Spülbetrieb,
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5 eine
erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
in teilweiser Darstellung,
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6 eine
erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
gemäß einer
weiteren Ausführung
in teilweiser Darstellung und
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7 eine
Schnittansicht einer Vorrichtung zur Wirkstoffgebindespülung in
der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung.
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Ziel
der Entwicklung in der Feldspritztechnik ist es, die Wirkstoffe
erst so dicht wie möglich
an den Sprühdüsen einzudosieren,
idealerweise direkt an den Düsenhaltern.
Erfolgt die Einspeisung der Wirkstoffe mit der entsprechenden Dosierung
erst an den Düsenhaltern,
müssen
die Wirkstoffe zu den Düsenhaltern
gefördert
werden und dort den Dosierpumpen bereitgestellt werden. Darüber hinaus
müssen
folgende Aufgaben erfüllt
werden:
- 1. Schon vor Beginn des eigentlichen
Spritzvorganges müssen
die Wirkstoffe zu den Dosierpumpen gefördert werden, um bei Spritzbeginn
sicherzustellen, dass sämtliche
Dosierpumpen und Sprühdüsen mit
Wirkstoff bzw. Wirkstoff-Trägerflüssigkeitsgemisch
versorgt sind. Infolgedessen muss eine Vorförderung des Wirkstoffs möglich sein.
- 2. Während
des Spritzvorganges müssen
die Wirkstoffe laufend aus den Wirkstoffvorratsbehältern, die
zweckmäßigerweise
aus Lastverteilungsgründen
und Zugänglichkeitsgründen auf dem
Vorderteil der Spritze angeordnet sind, zu den Dosierpumpen an den
Sprühdüsen auf
dem Gestänge
gefördert
werden. Idealerweise werden die Wirkstoffe auf dem Gestänge mit
geringfügigem Überdruck
bereitgestellt. Somit muss die Funktion des Ladens bzw. Nachladens
von Wirkstoff realisiert werden.
- 3. Nach Beendigung des Spritzvorganges muss die Möglichkeit
bestehen, die Wirkstoffe, die sich in konzentrierter Form im Rohrleitungssystem
und in den Dosierpumpen befinden, zurück in den Wirkstoffbehälter zu
fördern.
Somit muss eine Rückförderungsfunktion
realisiert werden.
- 4. Weiterhin muss die Möglichkeit
geboten werden, die auf der Spritze bevorrateten, übrig gebliebenen
Wirkstoffe in die Liefergebinde abzulassen und die dabei verwendeten
Bauteile mit zu reinigen.
- 5. Weiterhin muss eine zuverlässige Innenreinigung aller
Komponenten, die mit den Wirkstoffen in Berührung gekommen sind, wie Rohrleitung, Armaturen,
Pumpen und Behälter,
sichergestellt werden. Somit muss eine Innenreinigung oder eine
Spülfunktion
realisiert sein.
- 6. Der in der Landtechnik abzudeckende Dosierungsbereich ist
sehr breit und umfasst Dosiervorgaben von etwa 200 ml pro Hektar
bis 6 l pro Hektar. Wenn die verwendeten Dosierpumpen nicht in der
Lage sind, diese extremen Werte komplett abzudecken, sollte die
Option geboten werden, hoch konzentrierte Wirkstoffe an den Düsenpumpen vorverdünnt bereitzustellen.
Dies entspricht der Funktion einer Vorverdünnung.
- 7. Die erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
sollte auch die Möglichkeit
bieten, die Einhaltung der Dosiervorgaben durch die Dosierpumpen
laufend zu überwachen
und gegebenenfalls Korrekturen vorzunehmen. Somit ist eine zum Spritzbetrieb
simultane Kalibrierungsfunktion anzustreben.
- 8. Wenn mehr als ein Wirkstoff gleichzeitig dosiert oder auf
der Feldspritze mitgeführt
wird, muss die Möglichkeit
geboten werden, jeden dieser Wirkstoffe einzeln und unabhängig von
den anderen zu laden bzw. abzulassen und die Rohrleitungen bzw.
Dosierpumpen und weiteren Bauteile speziell für diesen Wirkstoff zu reinigen.
Dies deshalb, da der Landwirt im Regelfall mehrere Wirkstoffe in einem
Cocktail spritzt. Dabei werden einige Wirkstoffe für mehrere
Kulturen verwendet, andere nur für
bestimmte Teilflächen.
Aus diesem Grund muss die Möglichkeit
geboten werden, einzelne Wirkstoffe bei Bedarf auszutauschen.
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In
der Darstellung der 1 ist eine erfindungsgemäße Spritzeinrichtung
teilweise dargestellt. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
sind lediglich diejenigen Komponenten dargestellt, die für die Zudosierung
eines Wirkstoffes erforderlich sind. Bei Zudosierung von mehreren
Wirkstoffen müssten
entsprechend die wesentlichen Komponenten mehrfach vorhanden sein.
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Die
erfindungsgemäße Spritzeinrichtung weist
einen Wirkstoffvorratsbehälter 10 mit
einer Innenreinigungsdüse 12 auf.
Dieser Wirkstoffvorratsbehälter
befindet sich beispielsweise auf dem Vorderteil einer Feldspritze
und wird vor Inbetriebnahme mit Wirkstoff befüllt. Der Wirkstoffvorratsbehälter 10 ist
an seinem tiefsten Punkt mit einer Ablassöffnung versehen und über eine
Ablassleitung 14 mit einem Wirkstoffvorbehälter 16 verbunden.
Die Ablassleitung 14 kann unmittelbar unterhalb der Ablassöffnung des
Wirkstoffvorratsbehälters 10 mittels
eines beispielsweise pneumatisch oder elektrisch angesteuerten Füllventils 18 abgesperrt
oder freigegeben werden. Die für
die Ansteuerung des Füllventils 18 erforderlichen
Druckluftleitungen sind der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Der Wirkstoffvorbehälter 16 ist in seinem
Inneren mit einer Reinigungsdüse 20 versehen.
Wenn das Füllventil 18 die
Ablassleitung 14 freigibt, kann Wirkstoff aus dem Wirkstoffvorratsbehälter 10 der
Schwerkraft folgend in den Wirkstoffvorbehälter 16 fließen.
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Der
Wirkstoffvorbehälter
ist mit zwei Füllstandsgebern 22 und 24 versehen.
Der Füllstandsgeber 22 überwacht
einen definierten Maximalfüllstand und
der Füllstandsgeber 24 überwacht
einen definierten Minimalfüllstand.
Der Wirkstoffvorbehälter 16 ist
an seinem tiefsten Punkt mit einer Auslassöffnung versehen, auf die ein
Mehrwegeventil 26 folgt.
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In
der dargestellten Stellung des Mehrwegeventils 26 verbindet
dieses den Wirkstoffvorbehälter 16 mit
einer Zirkulationspumpe 28, die den Wirkstoff aus dem Wirkstoffvorbehälter 16 in
eine Wirkstoffvorlaufleitung 30 fördert. Der Wirkstoff wird über die Wirkstoffvorlaufleitung 30 auf
das Gestänge 32 und zu
allen Düsenhaltern 34 aller
Teilbreiten geführt.
Die Düsenhalter 34 sind
lediglich schematisch dargestellt und weisen jeweils wenigstens
eine Sprühdüse, wenigstens
eine Dosierpumpe und eine Mischkammer auf. Die Düsenhalter 34 weisen
Anschlüsse
für eine Trägerflüssigkeitsleitung 36 sowie
für die
Wirkstoffzirkulationsleitung auf, die aus der Wirkstoffvorlaufleitung 30 und
einer Wirkstoffrücklaufleitung 38 gebildet ist,
die vom Spritzgestänge 32 wieder
zurück
zum Wirkstoffvorbehälter 16 führt. Die
Wirkstoffzirkulationsleitung ist an sämtliche Dosierpumpen auf dem Gestänge 32 der
Feldspritze angeschlossen. Eine Vermischung von Wirkstoff und Trägerflüssigkeit
erfolgt somit erst in den einzelnen Düsenhaltern. Die einzelnen Dosierpumpen
in den Düsenhaltern
sowie die erforderlichen Ansteuerleitungen sind in der Darstellung
der 1 nicht dargestellt, können aber beispielsweise als
sogenannte hydraulisch angesteuerte Druckringpumpen ausgeführt werden,
wie sie nachfolgend im Zusammenhang mit einer Vorverdünnungsfunktion
des Systems der 1 noch erläutert wird. In dem Lade- und
Zirkulationsbetrieb der Spritzeinrichtung, wie er in der 1 dargestellt
ist, zirkuliert Wirkstoff somit über
die Wirkstoffvorlaufleitung 30, über das Gestänge 32, über die
Wirkstoffrücklaufleitung 38 zurück in den
Wirkstoffvorbehälter 16 und über das
Mehrwegeventil 26 wieder zur Zirkulationspumpe 28.
Als Zirkulationspumpe 28 wird eine hydraulisch oder elektrisch
angetriebene Kreiselpumpe verwendet, deren Förderleistung auf die Gestängebreite
abgestimmt ist. An diese Zirkulationspumpe 28 werden nur
geringe Anforderungen gestellt. Eine wichtige Eigenschaft dieser
Zirkulationspumpe 28 ist, dass sie auch im Stillstand in
beiden Richtungen durchströmt
werden kann. Dies wird im Zusammenhang mit einem noch zu erläuternden
Rückförderbetrieb
und einem Spülbetrieb
noch ausgeführt.
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Die
beschriebene Zirkulation des Wirkstoffes erfolgt während eines
Vorförderbetriebs,
um vor Beginn des Spritzens den Wirkstoff gleichmäßig in der Zirkulationsleitung
zu verteilen, so dass der Wirkstoff an sämtlichen Dosierpumpen an den
einzelnen Düsenhaltern 34 zur
Verfügung
steht. Wie bereits ausgeführt
wurde, sind in der Darstellung der 1 lediglich
die für
die Dosierung eines Wirkstoffes erforderlichen Komponenten dargestellt.
Pro zu dosierendem Wirkstoff würden
beispielsweise separate Wirkstoffvorratsbehälter, Wirkstoffvorbehälter und
Zirkulationsleitungen benötigt.
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Die
Zirkulationspumpe 28 arbeitet auch im Spritzbetrieb bei
unveränderter
Stellung des Mehrwegeventils 26, um sämtlichen Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 ständig eine
ausreichende Menge Wirkstoff zur Verfügung zu stellen. Durch das
Eindosieren des Wirkstoffs an den Düsenhaltern 34 sinkt folglich
der Flüssigkeitspegel
im Wirkstoffvorbehälter 16.
Die Füllstandsgeber 22, 24 sind
mit einer Steuereinheit verbunden, die bei Absinken des Füllstandes bis
auf den Minimalfüllstand
in Reaktion eines Signals des Minimalfüllstandsgebers 24 das
Füllventil 18 öffnet und
ein Nachfließen
von Wirkstoff aus dem Wirkstoffvorratsbehälter 10 über die
Ablassleitung 14 in den Wirkstoffvorbehälter 16 ermöglicht.
Sobald der Maximalfüllstand
erreicht ist, schließt
die Steuereinheit 40 in Reaktion auf ein Signal des Maximalfüllstandsgebers 22 das
Füllventil 18.
Die hierzu erforderlichen Steuerleitungen sind der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestellt. Ein Flüssigkeitspegel
im Wirkstoffvorbehälter 16 pendelt
somit stets zwischen dem Niveau des Minimalfüllstandsgebers 24 und dem
Niveau des Maximalfüllstandsgebers 22,
wobei ein Nachfüllen
erst dann erfolgt, wenn tatsächlich
der Minimalfüllstand
erreicht ist.
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Das
Mehrwegeventil 26 erfüllt
in der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung
eine zentrale Funktion und ist beispielsweise als handelsüblicher
Kugelhahn ausgebildet, an dessen Schaltwelle eine Nockenplatte angeordnet
ist, welche über
elektrische Schlepptaster oder Schaltgeber weitere Schaltventile in
der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung
ansteuert. Die hierzu erforderlichen Steuerleitungen sind der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Alternativ zu einer direkten Ansteuerung
anderer Ventile durch das Mehrwegeventil 26 kann dessen
Stellung auch von der Steuereinheit 40 abgefragt werden,
die dann die entsprechenden Ventile schaltet. Speziell beeinflusst
die Stellung des Mehrwegeventils 26 die Schaltstellung
eines Spülventils 42,
des Füllventils 18 und
des Pneumatikventils 44, wie nachstehend noch erläutert wird.
Im Ergebnis kann im wesentlichen das gesamte Management der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung
in einfacher und sicherer Weise über
das Mehrwegeventil 26 bewirkt werden.
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Alternativ
zu der bereits beschriebenen Befüllung
des Wirkstoffvorbehälters 16 direkt über die Ablassleitung 14 aus
dem Wirkstoffvorratsbehälter 10,
kann der Wirkstoffvorbehälter 16 auch
mit bereits vorverdünntem
Wirkstoff befüllt
werden, wozu eine Vorverdünnungspumpe 46 vorgesehen
ist. Die Vorverdünnungspumpe 46 ist
als sogenannte Druckringpumpe ausgeführt und weist zwei linear bewegliche Kolbenplatten
auf, die mittels eines elastischen Rings in die in der 1 dargestellte
Ruhelage vorgespannt werden und gleichzeitig mittels dieses elastischen
Rings gegen ihren Arbeitsraum abgedichtet werden. Eine Bewegung
der beiden Kolbenplatten ist lediglich zwischen zwei Endanschlägen möglich, wobei
einer der Endanschläge
durch das Gehäuse
der Vorverdünnungspumpe
und der andere Endanschlag jeweils durch einen verstellbaren Schraubbolzen
gebildet ist. Die Kolbenplatten der Vorverdünnungspumpe werden hydraulisch
beaufschlagt, wobei eine Ansteuerung mit Druckimpulsen vorgenommen
wird. Pro Druckimpuls saugt die Vorverdünnungspumpe eine exakt vordefinierte
Menge an Wirkstoff bzw. Trägerflüssigkeit
an und stößt diese
dann wieder aus. Die Druckimpulse werden dabei durch einen Rotationssteuerschieber 48 erzeugt,
der an das Gehäuse der
Vorverdünnungspumpe 46 angeflanscht
und mit nicht dargestellten Druckleitungen in Verbindung steht.
Der Rotationssteuerschieber 48 weist einen Drehschieber
mit Steuerschlitz auf, der mittels eines elektrischen Schrittmotors
angetrieben wird, der wiederum über
nicht dargestellte Steuerleitungen von der Steuereinheit 40 angesteuert
wird. Die Kolbenplatte 50 der Vorverdünnungspumpe 46 ist
mit deutlich kleinerem Querschnitt als die Kolbenplatte 52 ausgeführt. Die
beiden Kolbenplatte 50, 52 werden mittels des
gemeinsamen Rotationssteuerschiebers 48 beaufschlagt und
bewegen sich somit synchron zueinan der. Die Kolbenplatte 50 beaufschlagt
einen eigenen Förderraum,
der über
ein Ansaugventil 54 mit dem Auslass des Wirkstoffvorratsbehälters 10 verbunden
ist. Der Förderraum
der Kolbenplatte 50 ist weiterhin mit einem Auslassventil 56 versehen, das
mit der Ablassleitung 14 stromabwärts des Füllventils 18 verbunden
ist. Die Kolbenplatte 52 ist ebenfalls mit einem eigenen
Förderraum
versehen. Der Förderraum
der Kolbenplatte 52 steht über ein Ansaugventil mit einer
Leitung 60 in Verbindung, die mit dem Trägerflüssigkeitsbehälter 62 verbunden
ist. In der dargestellten Ausführungsform
kann die Vorverdünnungspumpe 46 über die
Leitung 60 Wasser ansaugen. Der Förderraum der Kolbenplatte 52 ist mit
einem Auslassventil 62 versehen, das wiederum mit der Ablassleitung 14 stromabwärts des
Füllventils 18 verbunden
ist.
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Aufgrund
der unterschiedlichen Größen der Kolbenplatten 50, 52 und
der gemeinsamen Beaufschlagung der Kolbenplatten 50, 52 mittels
des Rotationssteuerschiebers 48 fördert die Vorverdünnungspumpe 46 somit
stets Wirkstoff und Trägerflüssigkeit in
einem exakt vordefiniertem Verhältnis.
Ist aufgrund einer sehr geringen Dosiervorgabe, beispielsweise 200
ml pro Hektar, eine Vorverdünnung
erforderlich, da bei entsprechender Ansteuerung der Dosierpumpen
in den Düsenhaltern 34 keine
ausreichende Vermischung zwischen Wirkstoff und Trägerflüssigkeit mehr
gewährleistet
werden könnte,
steuert die Steuereinheit 40 den Rotationssteuerschieber 48 an
und schließt
gleichzeitig das Füllventil 18. Über die
Kolbenplatte 50 wird somit Wirkstoff aus dem Wirkstoffvorratsbehälter 10 in
die Ablassleistung 14 gefördert und mittels der Kolbenplatte 52 wird
Wasser aus dem Vorratstank in einem exakt definierten Verhältnis hierzu
ebenfalls in die Ablassleitung 14 gefördert. Im Falle der Option
Vorverdünnung
ist der Vorbehälter 16 damit
mit bereits vorverdünntem
Wirkstoff gefüllt. Aufgrund
des konstanten Mischungsverhältnisses von
Wirkstoff zu Trägerflüssigkeit,
das durch die Vorverdünnungspumpe 46 bewirkt
wird, kennt die Steuereinheit 40 die Konzentration des
im Wirkstoffvorbehälters 16 nun
vorliegenden Gemisches und kann zur Erzielung der aktuellen Dosiervorgabe
die Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 entsprechend
ansteuern.
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Unabhängig davon,
ob der Wirkstoffvorbehälter 16 mit
konzentriertem Wirkstoff oder mit einem vorverdünnten Gemisch befüllt ist,
wird während
des Spritzbetriebs die Flüssigkeit
aus dem Wirkstoffvorbehälter 16 mittels
der Zirkulationspumpe 28 in Zirkulation gehalten. Dadurch
können
im Falle eines Wirkstoffs, der auch aus einer Emulsion oder Suspension bestehen
kann, Ablagerungen vermieden oder wenigstens verringert. Darüber hinaus
beginnt die Zirkulationsleitung am Wirkstoffvorbehälter 16 auf
dem Vorderteil der Feldspritze und endet dort auch wieder. Die Strömungs- und
Druckverhältnisse
in der Zirkulationsleitung können
dadurch vom Vorderteil der Feldspritze auch gesteuert werden und
es sind keine Steuerelemente für
das Wirkstoffmanagement auf dem Gestänge 32 erforderlich.
Dies ist deshalb von Vorteil, da das Spritzgestänge 32 im Fahrbetrieb
sich ständig
in Bewegung befindet und darüber
hinaus klappbar, von der Belastung her begrenzt und darüber hinaus
empfindlich ist.
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Mittels
der Steuereinheit 40 sowie dem Minimalfüllstandsgeber 24 und
dem Maximalfüllstandsgeber 22 wird
zum einen ein Füllstand
im Wirkstoffvorbehälter 16 überwacht
und gesteuert. Darüber
hinaus ist es möglich,
mittels der beiden Füllstandsgeber 22, 24 und
der Steuereinheit 40 eine simultane Kalibrierung der Spritzeinrichtung
zu realisieren. Wenn der Wirkstoffvorbehälter 16 bis zu seinem
Maximalfüllstand
gefüllt
ist, entsprechend einem Signal des Maximalfüllstandsgebers 22,
wird das Füllventil 18 geschlossen
oder, im Vorverdünnungsbetrieb, wird
die Vorverdünnungspumpe 46 abgeschaltet. Gleichzeitig
beginnt die Steuereinheit 40 die an die Dosierpumpen in
den Düsenhaltern 34 gesandten Dosierimpulse
zu zählen.
Spricht dann der Minimalfüllstandsgeber 24 erneut
an, um eine Nachbefüllung zu
starten, summiert die Steuereinheit 40 die seit dem Schließen des
Füllventils 18 bzw.
dem Abschalten der Vorverdünnungspumpe 46 gesendeten
Dosierimpulse. Da darüber
hinaus das Volumen des Wirkstoffvorbehälters 16 zwischen
dem Niveau des Minimalfüllstandsgebers 24 und
dem Niveau des Maximalfüllstandsgebers 22 in
der Steuereinheit hinterlegt ist, kann diese die tatsächlich verbrauchte
Wirkstoffmenge pro Impuls errechnen, indem dieses Volumen durch
die Anzahl der gezählten
Dosierimpulse geteilt wird.
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Im
Anschluss vergleicht die Steuereinheit 40 den errechneten
Wert für
die tatsächlich
verbrauchte Wirkstoffmenge pro Dosierimpuls mit der hinterlegten Fördermenge
der Dosierpumpen pro Dosierimpuls. Diese Wirkstoffmenge pro Dosierimpuls
der Dosierpumpen ist als entscheidende Berechnungsgröße für eine Impulssteuerung
der eindosierten Wirkstoffmenge ohnehin in der Steuereinheit 40 hinterlegt.
Bei Abweichungen zwischen tatsächlich
verbrauchter Wirkstoffmenge und hinterlegter Wirkstoffmenge kann
die Steuereinheit 40 dann, im Rahmen einer vorzugebenden
Toleranz, Korrekturen an dem hinterlegten Sollwert für die Wirkstoffmenge
pro Impuls vornehmen. Beim nächsten
Nachfüllvorgang
des Wirkstoffvorbehälters 16 kann
dann der korrigierte Wert für
die Wirkstoffmenge pro Impuls als Sollwert verwendet werden.
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Darüber hinaus
sind durch das Vorsehen von Laufzeitfunktionen weitere Überwachungen
möglich.
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Wird
die Zeit für
das Nachfüllen
des Wirkstoffvorbehälters
von der Steuereinheit 40 immer erfasst und daraus laufend
eine Durchschnittsgröße errechnet,
ist bei der Überschreitung
dieser Durchschnittsgröße um einen
festzulegenden Schwellwert damit zu rechnen, dass der Wirkstoffvorratsbehälter 10 leer
ist, dass eine Verstopfung vorliegt oder dass das Füllventil 18 bzw.
die Vorverdünnungspumpe 46 gestört sind.
Entsprechend wird die Steuereinheit 40 ein Warnsignal abgeben
und dadurch einen Bediener informieren.
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Wird
darüber
hinaus die Zeit zwischen den einzelnen Nachfüllvorgängen des Wirkstoffvorbehälters 16 von
der Steuereinheit 40 erfasst und daraus laufend eine Durchschnittsgröße errechnet,
ist bei der Überschreitung
dieser Durchschnittsgröße um einen
festzulegenden Schwellwert mit einer Fehlfunktion einer oder mehrerer
Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 oder
deren Antrieb zu rechnen. Muss im Unterschied hierzu nach deutlich
kürzerer
Zeit als der Durchschnittsgröße der Wirkstoffvorbehälter 16 nachgefüllt werden,
ist von einer Fehlfunktion einer oder mehrerer Dosierpumpen oder
deren Antrieb auszugehen, wahrscheinlicher jedoch von einer Leckage
im Wirkstoffsystem. In beiden Fällen
gibt die Steuereinheit 40 ein Warnsignal ab und informiert
dadurch einen Bediener.
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Die
Kalibrierung bei der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung beruht
auf dem Gedanken, dass das Volumen im Wirkstoffvorbehälter 16,
in der Zirkulationspumpe 28 sowie in der Zirkulationsleitung
und den Dosierpumpen im Düsenhalter 34 schwer
zu definieren ist. Dieses Wirkstoffvolumen kann aber nur dadurch
abnehmen, dass Wirkstoff entnommen wird, wobei dies lediglich durch
die Arbeit der Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 möglich ist.
Die Erfassung des Volumens bzw. der Volumenveränderung im Wirkstoffvorbehälter zwischen
Maximalfüllstand und
Minimalfüllstand
genügt
daher, eine Kalibrierungsfunktion zu realisieren.
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Durch Überwachung
der vorstehend beschriebenen Zeiten besteht darüber hinaus die Möglichkeit,
eventuell eintretende Leckagen zu registrieren und entsprechende
Maßnahmen
zu treffen, um diese zu beseitigen. Durch Vorsehen eines Wirkstoffvorbehälters kann
darüber
hinaus bei abgeschalteten Dosierpumpen im Falle einer Leckage lediglich
der Inhalt des Wirkstoffvorbehälters 16 und
der Zirkulationsleitung in die Umwelt entweichen, nicht aber der gesamte
Wirkstoffvorrat im Wirkstoffvorratsbehälter 10.
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Unterhalb
des Minimalfüllstandes
ist im Wirkstoffvorbehälter 16 ein
Notvolumen vorgesehen, das so bemessen ist, dass ein begrenzter
Notlauf, beispielsweise bis zum Feldrand bei leerem Wirkstoffvorratsbehälter 10,
möglich
ist.
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Vor
Beginn des Spritzens befüllt
der Landwirt den Trägerflüssigkeitsbehälter 62 mit
Wasser. Nachfolgend befüllt
er die Wirkstoffvorratsbehälter 10,
wobei dies unmittelbar über
das Gebinde oder auch mittels einer externen Pumpe erfolgen kann.
Beim Nachfüllen
befindet sich das Mehrwegeventil 26 in einer Neutralstellung,
in der ein Auslassstutzen 64 mit einem, dann drucklosen
Druckluftanschluss 66 verbunden ist. Sind die Vorbereitungen
für das
Spritzen abgeschlossen, wird das Mehrwegeventil 26 in die
in 1 dargestellte Stellung bewegt. Wie bereits ausgeführt wurde,
ist in dieser Stellung der Wirkstoffvorbehälter 16 mit der Zirkulationspumpe 28 verbunden und
mittels eines Gebers am Mehrwegeventil 26 wird der Steuereinheit 40 die
Spritzbereitschaft angezeigt. Nach Eingeben der Dosiervorgabe durch
den Bediener trifft die Steuereinheit 40 die Entscheidung,
ob vorverdünnter
oder konzentrierter Wirkstoff zum Einsatz kommt. Daraufhin wird
das Befüllen
des Wirkstoffvorbehälters 16 aus
dem Wirkstoffvorratsbehälter 10 veranlasst.
Nachfolgend beginnt durch die Arbeit der Zirkulationspumpe 28 der
bereits beschriebene Vorförderbetrieb,
indem die Wirkstoffvorlaufleitung 30 und die Wirkstoffrücklaufleitung 38 und
somit die gesamte Zirkulationsleitung befüllt und entlüftet werden.
Die Spritzeinrichtung ist zum Spritzen bereit, wenn der Wirkstoffvorbehälter 16 wieder
bis zum Maximalfüllstand
befüllt
ist, der Wirkstoff in der Zirkulationsleitung zirkuliert und mit
geringfügigem Überdruck
an den Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 anliegt.
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In
der in der 1 dargestellten Stellung der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung
folgt dann auch der Spritzbetrieb, indem die Steuereinheit 40 die
Dosierung mittels der Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 überwacht
und eine Trägerflüssigkeitspumpe 66 Trägerflüssigkeit
zu den Düsenhaltern 34 und
letztendlich zu den Sprühdüsen pumpt.
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Die
Darstellung der 2 zeigt die Spritzeinrichtung
der 2 in einem Rückförderbetrieb.
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Ist
das Spritzen beendet oder muss ein Wirkstoff gegen einen anderen
ausgetauscht werden, kann bei der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung der in
der Zirkulationspumpe 28 und der Zirkulationsleitung befindliche
Wirkstoff wieder in den Wirkstoffvorbehälter 16 zurückgefördert werden.
Hierzu wird das Mehrwegeventil 26 in die in der 2 gezeigte Stellung
bewegt. In dieser Stellung verbindet das Mehrwegeventil 26 den
Druckluftanschluss 26 mit der Wirkstoffvorlaufleitung 30 stromaufwärts der
Zirkulationspumpe 28. Gleichzeitig wird das Pneumatikventil 44 geöffnet, so
dass Druckluft über
das Mehrwegeventil 26 und die Wirkstoffpumpe 28,
die Wirkstoffvorlaufleitung 30, durch die Dosierpumpen
in den Düsenhaltern 34 und über die
Wirkstoffrücklaufleitung 38 in
den Wirkstoffvorbehälter 16 strömt. Dadurch
wird der noch darin befindliche Wirkstoff in den Wirkstoffvorbehälter 16 gedrückt. In
der Zirkulationspumpe 28, der Zirkulationsleitung und den
Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 verbleibt
somit nur noch ein kleiner Rest an Wirkstoff, der beispielsweise an
den Leitungswänden
anhaftet.
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Nach
erfolgter Rückförderung
kann der Wirkstoff aus dem Wirkstoffvorbehälter 16 und dem Wirkstoffvorratsbehälter 10 abgelassen
werden, wie in 3 dargestellt ist. Hierzu wird
das Mehrwegeventil 26 so geschaltet, dass es den Auslass
des Wirkstoffvorbehälters 16 mit
dem Auslassanschluss 64 verbindet. Der Auslassanschluss 64 ist
mittels eines Schlauchs 70 mit einem Wirkstoffgebinde 72 verbunden.
In den Entleerungsschlauch 70 ist ein (nicht dargestelltes)
Kabel einvulkanisiert oder außen
an der Schlauchwand befestigt. Dieses Kabel stellt eine elektrische
Verbindung zwischen den handelsüblichen
Messingkupp lungsteilen an den Enden des Schlauches 70 her.
Wird der Schlauch aus seiner Park- und Reinigungsstation 74 entnommen,
wird eine elektrische Verbindung zwischen dem Geber an der Nockenplatte
des Mehrwegeventils 26 und einem Relais eines Spülventils 42 unterbrochen.
Dadurch wird verhindert, dass das Spülventil 42 öffnet, wie
es an und für
sich in dieser Stellung des Mehrwegeventils 26 vorgegeben
wäre, was
nachfolgend noch erläutert
wird.
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Gleichzeitig
wird das Füllventil 18 geöffnet, so
dass der Inhalt des Wirkstoffvorratsbehälters 10 und des Wirkstoffvorbehälters 16 über den
Ablassschlauch 70 in das Wirkstoffgebinde 72 zurückfließen kann.
Sind der Wirkstoffvorratsbehälter 10 und
der Wirkstoffvorbehälter 16 geleert,
wird das Mehrwegeventil in die Neutralstellung geschaltet, in der
der Auslassanschluss 64 mit dem dann drucklosen Druckluftanschluss 66 verbunden
ist. Dadurch wird verhindert, dass Wirkstoffreste nachlaufen oder nachtropfen.
Anschließend
wird der Entleerungsschlauch 70 wieder an die Park- und
Reinigungsstation 74 angeschlossen.
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Anschließend an
das Ablassen des Wirkstoffs kann die erfindungsgemäße Spritzeinrichtung in
einem Spülbetrieb
gereinigt werden, der anhand der 4 erläutert wird.
Für den
Spülbetrieb
wird das Mehrwegeventil 26 in die in der 4 dargestellte Stellung
bewegt, in der der Ablassanschluss 64 mit dem Auslass des
Wirkstoffvorbehälters 16 verbunden
ist. Im Unterschied zur Darstellung der 3 verbindet
der Entleerungsschlauch 70 nun die Park- und Reinigungsposition 74 mit
dem Auslassanschluss 64. Aufgrund der elektrischen Verbindung mittels
des Entleerungsschlauches 70 zwischen der Park- und Reinigungsposition 74 und
einem Geber am Mehrwegeventil 26 öffnet das Spülventil 42.
Alternativ kann das Spülventil 42 auch
in Abhängigkeit
der Stellung des Mehrwegeventils 26 sowie unter Berücksichtigung
der Stellung des Entleerungsschlauchs 70 über die
Steuereinheit 40 angesteuert werden. Nach Öffnen des
Spülventils 42 strömt von der
Trägerflüssigkeitspumpe 66 kommendes
Druckwasser durch das Spülventil 42 und
wird anschließend
aufgeteilt. Zum einen wird die Reinigungsdüse 12 im Wirkstoffvorratsbehälter 10 mit
Druckwasser beaufschlagt. Zum anderen wird die Reinigungsdüse 20 im
Wirkstoffvorbehälter 16 mit
Druckwasser beaufschlagt. Schließlich wird Druckwasser in die
Zirkulationsleitung zwischen dem Mehrwegeventil 26 und der
Wirkstoffpumpe 28 eingeleitet. Ein Rückschlagventil 76 erlaubt
dabei den Durchgang von Druckwasser, sperrt im Spritzbetrieb aber
eine Verbindung zwischen der Zirkulationsleitung und dem Spülventil 42.
Darüber
hinaus wird Druckwasser zu einem Injektor 78 geleitet,
der nach Art einer Wasserstrahlpumpe ausgebildet ist und dessen
Ausgangsanschluss in einen Entsorgungsbehälter 80 mündet. Die
Aufteilung des Druckwasserstromes ist dabei unproblematisch, da
der Querschnitt des Injektors 78 sowie der Reinigungsdüsen 12, 20 so
gewählt
ist, dass lediglich ein Teil des von der Trägerflüssigkeitspumpe 66 bereitgestellten
Volumenstroms durch diese hindurchströmt.
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Infolgedessen
wird der Wirkstoffvorbehälter 10 mittels
der Reinigungsdüse 12 gereinigt
und die anfallende Spülbrühe fließt über die
Ablassleitung 14 in den Wirkstoffvorbehälter 16. Falls die
Vorverdünnungspumpe 46 gespült werden
muss, wird diese entsprechend angesteuert, so dass Spülbrühe und mit
zunehmender Reinigung dann klares Wasser aus dem Wirkstoffvorratsbehälter 10 durch
die Vorverdünnungspumpe 46 hindurchgepumpt
und dann ebenfalls im Wirkstoffvorbehälter 16 aufgefangen wird.
Der vor der Zirkulationspumpe 28 eingeleitete Druckwasserstrom
durchströmt
die Wirkstoffvorlaufleitung 30 sowie die einzelnen Dosierpumpen
in den Düsenhaltern 34 und
gelangt über
die Wirkstoffrücklaufleitung 38 wieder
zurück
in den Wirkstoffvorbehälter 16.
Der Wirkstoffvorbehälter 16 selbst
wird darüber
hinaus durch die Reinigungsdüse 20 gereinigt. Sämtliche
Spülbrühe sammelt
sich somit im Wirkstoffvorbehälter 16 an
und wird aus diesem mittels des Injektors 78, der einen
Unterdruck erzeugt, abgesaugt und in den Entsorgungsbehäl ter 80 befördert. Auf
diese Weise können
sämtliche,
mit Wirkstoff in Berührung
kommende Leitungen oder sonstige Komponenten mit Wasser gespült werden
und die anfallende Spülbrühe kann
auf der Feldspritze selbst, nämlich
im Entsorgungsbehälter 80,
aufgefangen werden.
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Gegenüber konventionellen
Feldspritzen ist die Menge an anfallender Spülbrühe dabei deutlich geringer,
da ja lediglich die Wirkstoffleitungen und die zur Dosierung des
Wirkstoffs erforderlichen Komponenten gespült werden müssen, die naturgemäß einen
deutlich geringeren Querschnitt haben als die Trägeflüssigkeitsleitungen. Die Trägerflüssigkeitsleitungen
selbst müssen
nicht gespült
werden, da diese ja lediglich mit reiner Trägerflüssigkeit, entsprechend reinem
Wasser, in Berührung
gekommen sind. Lediglich die Sprühdüsen an den
Düsenhaltern 34 sowie die
zugeordneten Mischkammern müssen
noch mit klarem Wasser gespült
werden, wobei die in den Mischkammern und den Sprühdüsen noch
verbliebene Menge an Wirkstoffgemisch sehr gering ist und daher
problemlos ausgespritzt werden kann.
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Die
im Entsorgungsbehälter 80 anfallende Spülbrühe kann
in konventioneller Weise ebenfalls während einer Spülfahrt in
wirkungsloser Verdünnung
ausgespritzt werden, wobei aufgrund der geringeren anfallenden Mengen
an Spülbrühe der Entsorgungsbehälter 80 auch
so bemessen sein kann, dass die bei mehreren Spülvorgängen anfallende Spülbrühenmenge
untergebracht werden kann, so dass nicht nach jedem Spülbetrieb
der Entsorgungsbehälter 80 entleert
werden muss.
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Darüber hinaus
ist auch die Rückdosierung des
Inhaltes des Entsorgungsbehälters 80 in
wirkungsloser Verdünnung
in die Trägerflüssigkeit
beim nächsten
Spritzbetrieb möglich.
Auf diese Weise kann der Inhalt des Entsorgungsbehälters 80 während des
nächsten
Spritzbetriebs in wirkungsloser Verdünnung ausgebracht werden, so
dass keinerlei separate Entsorgung erforderlich ist. Eine solche Rückdosierung
des Inhaltes des Entsorgungsbehälters 80 wird
nachfolgend anhand der 6 detailliert erläutert.
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Die
Darstellung der 5 zeigt den Aufbau der Zirkulationsleitung
detaillierter für
Feldspritzen mit großen
Arbeitsbreiten. Ausgehend vom Wirkstoffvorbehälter 16 verzweigt
die Wirkstoffvorlaufleitung 30 dabei in vier Nebenleitungen 82, 84, 86 und 88, die
alle wieder in die Wirkstoffrücklaufleitung 38 münden. Jede
der Nebenleitungen 82, 84, 86, 88 versorgt eine
bestimmte Anzahl von Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34. Bei
zahlreichen Düsenhaltern
und infolgedessen großen
Arbeitsbreiten ist eine Aufteilung in mehrere Nebenleitungen 82, 84, 86 und 88 zweckmäßig, um
eine gleichmäßige Versorgung
aller Düsenhalterdosierpumpen
mit Wirkstoff sicherzustellen. Stromabwärts des Abzweiges der Nebenleitungen 82, 84, 86, 88 von
der Wirkstoffvorlaufleitung 30 aber noch stromaufwärts der
Düsenhalter 34 ist
in jeder Nebenleitung 82, 84, 86, 88 ein
Drosselventil 90, 92, 94, 96 vorgesehen.
Die Summe der Volumenströme über alle
Drosselventile 90, 92, 94, 96 liegt
dabei etwa 20% unter der durchschnittlichen Förderleistung der Zirkulationspumpe 28,
um eine schnelle und gleichmäßige Verteilung
des Wirkstoffes zu garantieren. Die in 5 dargestellte
Aufteilung der Zirkulationsleitung in mehrere parallele Nebenkreise
kann unabhängig
von der Aufteilung der Teilbreiten erfolgen. Bei kleineren Gestängebreiten
ist beispielsweise eine Aufteilung in drei Nebenkreise, bedingt
durch die Klappung des Gestänges,
ausreichend.
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Ebenfalls
in 5 sind die für
die Bereitstellung der Trägerflüssigkeit
mit einem an die Fahrgeschwindigkeit angepassten Spritzdruck erforderlichen
Komponenten dargestellt. Die Trägerflüssigkeit, vorzugsweise
reines Wasser, wird aus dem Trägerflüssigkeitsbehälter 62 mittels
der Trägerflüssigkeitspumpe 66 gefördert. Eine
Druckregeleinheit 98 sorgt in Verbindung mit einer nicht
dargestellten Steuereinheit für
einen an die Fahrgeschwindigkeit angepassten Spritzdruck in den
nachfolgenden Trägerflüssigkeitsleitungen,
die zum Spritzgestänge
führen.
Anschließend
an die Druckregeleinheit 98 ist ein Durchflussmengenmesser 100 vorgesehen,
der Signale an die nicht dargestellte Steuereinheit liefert. In
Abhängigkeit
der Signale des Durchflussmengenmessers 100 berechnet die
Steuereinheit die erforderliche zuzudosierende Wirkstoffmenge, teilt
diese Wirkstoffmenge auf die einzelnen, im Betrieb befindlichen
Düsenhalterdosierpumpen
auf und setzt die bestimmte Wirkstoffmenge in Ansteuerimpulse für die Dosierpumpen
um.
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Anschließend an
den Durchflussmengenmesser 100 erfolgt eine Aufteilung
in die einzelnen Teilbreiten, wobei jede Teilbreite mittels eines
Teilbreitenventils 102 absperrbar ist. Die Teilbreitenventile 102 werden
beispielsweise pneumatisch geschaltet und werden ebenfalls von der
nicht dargestellten Steuereinheit angesteuert. Wie der 5 zu
entnehmen ist, ist die Zirkulationsleitung der dargestellten Ausführungsform
entsprechend der Aufteilung der Teilbreiten in Nebenleitungen 82, 84, 86, 88 aufgeteilt.
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Anhand
der Darstellung der 6 soll nunmehr die bereits angesprochene
Rückdosierung
der im Entsorgungsbehälter 80 enthaltenen
Spülbrühe in den
Trägerflüssigkeitsstrom
während
des Spritzbetriebes erläutert
werden. Für
die Rückdosierung
ist eine Rückdosierungspumpe 104 vorgesehen,
die Spülbrühe aus dem
Entsorgungsbehälter 80 ansaugt und
während
des Spritzbetriebs stromabwärts
der Druckregeleinheit 98 und stromaufwärts des Durchflussmengenmessers 100 in
die Trägerflüssigkeitsleitung
einspeist. Die Rückdosierung
der Spülbrühe erfolgt
somit gegen den Spritzdruck der Trägerflüssigkeitspumpe 66.
Das Mischungsverhältnis
von Spritzbrühe
zu Trägerflüssigkeit
wird dabei so gewählt, dass
in jedem Fall eine wirkungslose Verdünnung der Spülbrühe aus dem
Entsorgungsbehälter 80 vorliegt.
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Die
Rückdosierungspumpe 104 ist
wie die Vorverdünnungspumpe 46 und
die Dosierpumpen in den Düsenhaltern 34 als
Druckringpumpe aufgebaut. Die Rückverdünnungspumpe 104 wird
in analoger Weise mittels eines Rotationssteuerschiebers 106 über die
Steuereinheit 40 angesteuert. Durch geeignete Ansteuerung
der Rückverdünnungspumpe 104 in
Abhängigkeit
der Signale des Durchflussmengenmessers 100 kann sichergestellt
werden, dass der Inhalt des Entsorgungsbehälters 80 lediglich
in wirkungsloser Verdünnung
der Trägerflüssigkeit
zugemischt wird. In Abhängigkeit
des Wirkstoffs im Entsorgungsbehälter 80 kann
dabei das Mischungsverhältnis
verändert
werden. Der Inhalt des Entsorgungsbehälters 80 wird dabei
während
des folgenden Spritzvorganges automatisch und ohne Zutun des Bedieners
entsorgt, indem er, wie beschrieben, dem Spritzwasser zudosiert
wird. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist die Feldspritze nicht mit einer Gleichdruckeinrichtung ausgerüstet, da
bei der Abschaltung von Teilbreiten sonst Spülbrühe zurück in den Trägerflüssigkeitsbehälter 62 geleitet
würde. Sollte
eine Gleichdruckeinrichtung vorgesehen sein, besteht jedoch die
Möglichkeit,
bei Abschaltung von Teilbreiten gleichzeitig auch den Antrieb der
Rückdosierungspumpe 104 und
damit die Rückdosierung abzuschalten.
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Gemäß der Erfindung
werden die nach Beendigung des Spritzbetriebes noch im System enthaltene
Wirkstoff erst nach einer zweistufigen, einstellbaren Verdünnung im
nachfolgenden Arbeitsgang rückdosiert.
In einer ersten Stufe der Verdünnung
sind nach dem Rückförderbetrieb
nur noch Wirkstoffreste an den Innenwänden der Rohrleitungen, Armaturen
und Pumpen vorhanden. Diese werden das erste Mal durch den anschließenden Spülbetrieb
verdünnt.
Darüber
hinaus bei der nachstehend noch beschriebenen Reinigung der Liefergebinde.
In einer zweiten Stufe der Verdünnung
wird die im Entsorgungsbehälter 80 befindliche
Spülbrühe beim nächsten Arbeitsgang
dem Spritzwasser zudosiert und dadurch nochmals auf eine große Menge
des Spritzwassers verteilt. Die Rückverdünnungspumpe 104 ist
hydraulisch angetrieben und fördert
in Impulsen. Impulse für
den Antrieb der Rückverdünnungspumpe 104,
entsprechend einem Antrieb des Rotationssteuerschiebers 106,
werden von der Steuereinheit 40 erzeugt. Indem dem Bediener
unterschiedliche Impulsfrequenzen angeboten werden, kann dieser
steuern, wie viel Spülbrühe pro Zeiteinheit
oder pro Trägerflüssigkeitsmenge
eindosiert werden soll. Durch diese gesteuerte Rückdosierung ist es möglich, den
Inhalt des Entsorgungsbehälters
bei sehr kritischen Wirkstoffen sogar auf den Inhalt mehrerer Füllungen
des Trägerflüssigkeitsbehälters 62 zu
verteilen. Eine so hohe Verdünnung
ist bei konventionellen Feldspritzen nicht erreichbar. Anstelle
der Rückverdünnungspumpe 104 kann
auch eine sonstige, geeignete Pumpe eingesetzt werden. Durch die Rückdosierung
mittels der Rückverdünnungspumpe 104 ist
das Verhältnis
der Verdünnung
bei der Entsorgung der Spülbrühe aus dem
Entsorgungsbehälter 80 nicht
an dessen Behältervolumen
gebunden. Der Entsorgungsbehälter 80 ist
somit lediglich für
die Aufnahme und Lagerung der Spülbrühe nach
der ersten Stufe der Verdünnung
vorgesehen.
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Die
Einleitung der Spülbrühe aus dem
Spülbetrieb
in den Entsorgungsbehälter 80 erfolgt über einen
Anschluss 108, der mit dem Auslassanschluss des in 4 erläuterten
Injektors 78 verbunden ist. Am Entsorgungsbehälter 80 ist
darüber
hinaus etwa in Höhe
des unteren Drittels ein Schwimmerventil 110 angeordnet,
welches eine Leitung freigibt oder sperrt, die einerseits mit der
Druckregeleinheit 98 und andererseits mit einer Reinigungsdüse 112 im
oberen Bereich des Entsorgungsbehälters 80 verbunden
ist. Dieses Schwimmerventil 110 stellt sicher, dass stets ein
Mindestfüllstand
im Behälter
vorhanden ist und verhindert somit einen Trockenlauf der Rückdosierungspumpe 104.
Bei der dargestellten Druckringpumpe ist ein Trockenlauf unkritisch,
die dann eventuell aber geförderte
Luft könnte
zu Problemen im übrigen
Spritzsystem führen.
Das Schwimmerventil 110 speist die Trägerflüssigkeit über die Reinigungsdüse 112 in
den Entsorgungsbehälter 80 ein
und sorgt dafür,
dass dessen Innenwände
laufend gesäubert
werden.
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Durch
die dargestellte Anordnung ist es beispielsweise auch möglich, nach
Ende der Spritzsaison eine Spülfahrt
durchzuführen,
bei der nur Wasser ausgespritzt wird und die Rückdosierung auf die geringste
mögliche
Rückverdünnungsstufe
eingestellt wird. Dabei wird der Entsorgungsbehälter 80 und das gesamte
Entsorgungssystem von innen gereinigt und die dabei entstehende
Spülbrühe wirkungslos
ausgebracht. Nach ausreichender Verdünnung verbleibt lediglich sauberes
Wasser im Entsorgungsbehälter 80, das
mittels eines Ablassventils 114 abgelassen werden kann.
Die Spülbrühe wird
im übrigen
aus dem Entsorgungsbehälter 80 angesaugt
und nach oben entnommen, um sicherzustellen, dass Leckagen im Rückdosierungssystem
zu einem Leerlaufen des Entsorgungsbehälters 80 führen könnten.
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Das
Fassungsvermögen
des Entsorgungsbehälters 80 ist
unabhängig
von dem Fassungsvermögen
des Trägerflüssigkeitsbehälters 62.
Vielmehr kann eine erforderliche Größe des Entsorgungsbehälters 80 in
Abhängigkeit
der Gestängebreite
und der Anzahl der dosierbaren Wirkstoffe berechnet werden.
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Dabei
ergibt sich das Fassungsvermögen des
Entsorgungsbehälters
aus der Anzahl der dosierbaren Wirkstoffe multipliziert mit der
Gestängebreite in
Metern, wobei das Produkt durch einen Faktor von 0,35 geteilt wird.
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Als
Beispiel ergibt sich bei einer Feldspritze, mit der drei unterschiedliche
Wirkstoffe zudosiert werden können
und die eine Arbeitsbreite von 18 m hat, ein Volumen von 155 l,
entsprechend 3 × 18
: 0,35. Bei einer Feldspritze mit vier dosierbaren Wirkstoffen und
24 m Arbeitsbreite wäre
ein Entsorgungsbehälter
von 280 l Fassungsvermögen
vorzusehen. Eine Feldspritze mit vier dosierbaren Wirkstoffen und 36
m Arbeitsbreite würde
einen Entsorgungsbehälter mit
einem Fassungsvermögen
von 400 l erfordern.
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Die
Darstellung der 7 zeigt eine Einrichtung zur
Liefergebindereinigung der erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung. Die
Wirkstoff-Liefergebinde können
dadurch noch auf dem Feld gespült
und dadurch gereinigt werden. Ein Wirkstoff-Liefergebinde 116 ist
lediglich abschnittsweise im Bereich seiner oberen Öffnung dargestellt
und die Einrichtung 118 zur Liefergebindereinigung ist
teilweise in die obere Öffnung
des Liefergebindes 116 eingeführt. Die Einrichtung 118 weist
eine Sauglanze 120 auf sowie eine Reinigungsdüse 122.
Die Sauglanze 120 und die Reinigungsdüse 122 bilden ein
stabartiges Bauteil, dessen größter Außendurchmesser
so bemessen ist, dass es in die obere Öffnung des Liefergebindes 116 eingeführt werden
kann. Die Reinigungsdüse 122 ist kugelabschnittsförmig ausgebildet
und stellt dadurch sicher, dass im Wesentlichen sämtliche
Behälterinnenwände des
Liefergebindes 116 mit Trägerflüssigkeit besprüht werden
können.
Die Sauglanze 120 ist konzentrisch durch einen Zuführkanal
für die
Reinigungsdüse 122 geführt. Die
Einrichtung 118 besteht dabei aus zwei Komponenten, nämlich einem Flanschbauteil 124,
an dessen unterem Ende die Reinigungsdüse 122 vorgesehen
ist und das einen umlaufenden Flansch 126 aufweist, der
auf die Behälteröffnung aufgesetzt
werden kann. Unterhalb des umlaufenden Flansches 126 ist
eine elastische Hohldichtung 128 vorgesehen, die in ihrem
Innenraum mit Luft gefüllt
ist und nach dem Aufsetzen der Einrichtung 118 die Öffnung des
Liefergebindes 116 dicht verschließt. Oberhalb des umlaufenden
Flansches 126 ist ein Anschlussstutzen 130 für Druckwasser vorgesehen.
Der Anschlussstutzen 130 mündet in den Zufuhrkanal zur
Reinigungsdüse 122,
durch den hindurch sich die Sauglanze 120 erstreckt. Die
Sauglanze 120 ist dabei verschiebbar im Flanschbauteil 124 angeordnet
und an den Durchtrittstellen jeweils abgedichtet. Die Sauglanze
ist dafür
vorgesehen, mit einem Unterdruckanschluss des in der 4 dargestellten
und erläuterten
Injektors 78 verbunden zu werden.
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Zur
Reinigung des Liefergebindes wird somit die Sauglanze 120 mit
dem in 4 dargestellten Anschluss 132 verbunden
und das Umschaltventil 134 in der 4 wird so
gedreht, dass der Anschluss 132 mit dem Unterdruckanschluss
des Injektors 78 verbunden ist. Der Anschlussstutzen 130 für die Reinigungsdüse wird
mit dem Druckwasseranschluss 136 verbunden. Die Einrichtung
zur Gebindespülung wird
dann entsprechend 7 in ein zu reinigendes Liefergebinde
eingeschoben und die Sauglanze 120 wird soweit in den Behälter eingeschoben,
bis ihre Saugöffnung 138 den
Boden des Liefergebindes 116 berührt. Das Flanschbauteil 124 wird
eventuell nachgeschoben, bis die Hohldichtung sicher abdichtet. Daraufhin
wird ein in der 4 dargestelltes Spülventil 140 von
Hand betätigt.
Daraufhin wird Druckwasser von der Spritzpumpe über den Anschluss 136 zur
Reinigungsdüse 122 und
gleichzeitig zum Injektor 78 geleitet. Das Rückschlagventil 142 in
der 4 verhindert dabei, dass Druckwasser in die übrigen Spülleitungen
gelangt. Die Reinigungsdüse 122 wird dadurch
mit Druckwasser beaufschlagt und sorgt für eine Reinigung der Behälterinnenwände des
Liefergebindes 116. Die dabei anfallende Spülbrühe wird durch
den Unterdruck, der vom Injektor 78 erzeugt wird, über die
Ansaugöffnung 138 der
Sauglanze 120 abgesaugt und über den Anschluss 132 zum
Injektor 78 befördert
und in den Entsorgungsbehälter 80 eingebracht.
Belüftungsöffnungen 144 im
Flanschbauteil 124 sorgen dabei für einen Druckausgleich im Liefergebinde 116.
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Die
nach Beendigung der Liefergebindespülung im Entsorgungsbehälter 80 angesammelte
Spülbrühe kann
dann, wie vorstehend bereits beschrieben wurde, durch Rückdosierung
in den Trägerflüssigkeitsstrom
entsorgt werden.