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Die
Erfindung betrifft eine in einer Arbeitsfuge zwischen zwei Baukörpern angeordnete
Dichtungseinrichtung mit einem Injektionskanal. Die Erfindung betrifft
außerdem
einen Platzhalterstrangkörper zum
Freihalten eines Injektionskanals während des Betonierens des zweiten
Baukörpers.
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Derzeit
verwendete Dichtungseinrichtungen gegen drückendes Wasser in einer Arbeitsfuge
zwischen zwei Baukörpern
z. B. zwischen einer plattenförmigen
Sohle und einer darauf angeordneten Betonwand oder zwischen zwei
Sohlenplatten oder in einer Rohrdurchführung zwischen einem Rohr und einem
das Rohr umgebenden Betonkörper
od. dgl., weisen einen auf der Oberfläche des einen Baukörpers verlegten
z. B. schlauchartigen Kanalkörper meist
aus Kunststoff auf, der einen Durchgangskanal zum Durchleiten eines
Dichtungsmediums bildet und über
Austrittsöffnungen
verfügt,
durch die aus dem Durchgangskanal Dichtungsmaterial in den abzudichtenden
Bereich einer Fuge gelangt.
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In
vielen Fällen
sind die Austrittsöffnungen mit
Ventilkörpern
abgedeckt, die verhindern sollen, dass während des Betonierens des zweiten
Baukörpers
Betonmaterial in die Austrittsöffnungen
gelangt und die Öffnungen
und/oder den Durchgangskanal verstopft (z. B. G 94 02 078, G 89
15 525,
DE 200 08 203
U1 ,
DE 414
40 616 A1 ,
DE
197 02 248 A1 ,
2).
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Einige
dieser Dichtungsvorrichtungen sind zudem außenseitig mit Quellbändern ausgerüstet, die
bei Zutritt von Wasser quellen und Fugenbereiche abdichten (z. B.
DE 197 02 248 A1 ,
2,
DE 41 40 616 A1 ).
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Die
Kanalkörper
sind material- und raumformmäßig derart
konzipiert, dass die Raumform ohne Deformation dem hydrostatischen
Frischbetondruck während
des Betonierens des zweiten Baukörpers
widersteht, so dass der Durchgangskanal offenbleibt. In den Durchgangskanal
wird von außen
flüssiges
Dichtungsmaterial eingepresst, das durch Austrittsöffnungen
des Kanalkörpers
in abzudichtende Freiräume
im Bereich der Arbeitsfugen dringt und die Arbeitsfugen abdichtet.
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Nachteilig
bei den bekannten Dichtungseinrichtungen ist, dass die Wandungen
der Kanalkörper relativ
große
Flächenanteile
der den Kanalkörper umgebenden
Baukörperoberflächen und
Fugenbereiche abdecken und dadurch das Eindringen von Dichtungsmaterial
in Fehlstellen der Baukörper
behindern. Außerdem
ist nicht mit ausreichender Sicherheit gewährleistbar, dass beim Betonieren
des zweiten Baukörpers
die Austrittsöffnungen
des Kanalkörpers
zumindest teilweise nicht verstopfen oder der Kanalkörper nicht
kollabiert. Hinzu kommt, dass bei den meisten Kanalkörpern der
Fließweg
für das Dichtmedium
zu lang und/oder zu widerstandsbehaftet ist.
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Es
ist auch schon einmal ein Verfahren beschrieben worden, wonach für eine Dichtungseinrichtung
Platzhaltermaterial für
das Freihalten eines Injektionskanals während des Betonierens des zweiten Baukörpers verwendet
werden sollte (
DE 34
29 815 C2 ). Dabei sollte vor dem Betonieren des nächsten Abschnitts
auf die freie, einen betonierten Abschnitt abschließende und
die eine Fläche
der Arbeitsfuge bildende Fläche
ein erster Flüssigkunststoff
strangförmig
in einer Nut des ersten Betonierabschnitts aufgebracht werden, der
nach dem Aufbringen aufschäumt.
Nach dem Aushärten
des von dem ersten Flüssigkunststoff
gebildeten Schaums sollte der nächste
an die Arbeitsfuge angrenzende Abschnitt betoniert werden, wobei
der Schaum einen Injektionskanal ausfüllen und von Beton freihalten
sollte. Zum Verpressen des mit Schaum gefüllten Injektionskanals sollte
ein zweiter Flüssigkunststoff
mit einem derart hohen Druck eingefüllt werden, dass der Schaumkörper durch
den zweiten Flüssigkunststoff zusammengedrückt wird,
und zwar auf ein Volumen, das kleiner als das Volumen der Nut ist,
so dass der flüssige
zweite Kunststoff in den Bereich der Arbeitsfuge gelangen kann (
3). Dieses beschriebene komplizierte
Dichtungsverfahren ist unbeherrschbar bzw. nicht praktikabel, weil
der schäumende
Strang keine einheitliche Raumform ergibt und der geschäumte Strang
einen erheblichen Auftrieb im Frischbeton des zweiten Baukörpers erfährt und
sich von der Oberfläche
des ersten Baukörpers
lösen und aufschwimmen
kann. Außerdem
verliert der Schaumstoff durch Alterung relativ rasch seine Raumform
und damit auch seine vorläufige
Dichtfunktion in der Arbeitsfuge. Hinzu kommt, dass beim Verpressen
der zweite Flüssigkunststoff
Material des ersten ausgehärteten
Kunststoffschaums in die bzw. vor die abzudichtenden Fehlstellen
im Arbeitsfugenbereich drückt
und der erste Kunststoff den kanalseitigen Eingang der Fehlstellen
verstopft, so dass der zweite Flüssigkunststoff
nicht in die Fehlstellen eindringen kann.
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Dieses
bekannte Verfahren ist deshalb nicht zur Anwendung gelangt. Vielmehr
hat man das bewährte
Prinzip mit den festen Kanalkörpern
weiterverfolgt und deren Funktion optimiert, woraus aber eine Verkomplizierung
der Kanalkörper
und damit eine nicht unerhebliche Verteuerung des Injektionsverfahrens
resultiert.
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Aufgabe
der Erfindung ist, eine Dichtungseinrichtung zwischen der Arbeitsfuge
zweier Baukörper
zu schaffen, die mit einfachen Mitteln einfach herstellbar ist und
eine optimale Abdichtung ermöglicht.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Nach
der Erfindung wird zum Freihalten eines Injektionskanals im zweiten
Baukörper
ein Platzhalterstrangkörper
verwendet, der aus einem Hohlprofilstrang besteht und mit Stützwandungen
zum Aufnehmen von hydrostatischem Druck des zweiten Baukörpers ausgebildet
ist. Die Raumfachwerkstruktur und die Materialauswahl sind so getroffen,
dass der Strangkörper
allenfalls geringfügig
beim Betonieren zusammengedrückt
wird, andererseits aber hauptsächlich
durch von außen
gegen den Strangkörper
eingepresstes Dichtungsmedium zusammengedrückt werden kann, so dass Teilbereiche
des Injektionskanals für
das Durchfließen
von Dichtungsmedium freigegeben werden. Dabei sind die Raumform
und das Material des Strangkörpers
so gewählt, dass
der Mantel des Strangkörpers
bei einer einseitigen Druckbelastung durch das Druckmedium eingedellt
wird und dadurch die benachbarten Mantelbereiche von der Innenwandung
des Injektionskanals abgezogen werden. Auf diese Weise wird nicht
nur in Längsrichtung
des Injektionskanals Durchtrittsraum für das Dichtungsmedium, sondern
auch in Querrichtung Injektionskanalraum freigegeben, so dass das Dichtungsmedium
seitlich bis in die Arbeitsfugenebene und darüber hinaus in Fehlstellen vordringen kann.
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Eine
besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, den Hohlraum bzw. die Kammern im Hohlprofilstrang
vor dem Betonieren des zweiten Baukörpers unter einen Innendruck
zu setzen, der dem hydrostatischen Druck des Frischbetons entgegen
wirkt. Dieser Innendruck kann z. B. mit Pressluft oder einer Flüssigkeit
erzeugt werden und kann nach dem Nachlassen des hydrostatischen
Drucks wieder aufgehoben werden. Der Innendruck kann nach dem Aushärten des
Betons aber auch bestehen bleiben oder zweckmäßigerweise auch noch erhöht werden, so
dass die mit dem Hohlprofilstrang beabsichtigte Wirkung einer vorläufigen Abdichtung
der Arbeitsfuge noch erhöht
wird. Der Innendruck wird dann erst aufgehoben, wenn eine Verpressung
mit Dichtmedium erfolgen soll.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Variante sieht
vor, vor dem Verpressen in den Kammern des Hohlprofilstrangs einen
Unterdruck zu erzeugen, so dass der Widerstand des Hohlprofilstrangs
gegen eine Verformung beim Verpressen verringert oder der Hohlprofilstrang
zum Kollabieren gebracht wird und sich von den Injektionskanalwandungen
zumindest teilbereichsweise löst.
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Für das Füllen der
Kammern mit einem Fluid und/oder zum Evakuieren der Kammern sind
entsprechende, an sich bekannte Ventileinrichtungen an den Hohlprofilsträngen angeordnet
und/oder der Hohlprofilstrang ist zumindest einendig geschlossen ausgebildet.
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Bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung kann für
den Hohlprofilstrang ein flexibleres Material gewählt werden,
das sich mit einem geringeren Dichtungsmediumdruck eindellen lässt. Zudem
kann bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren
der Innendruck variiert und dem zu erwartenden hydrostatischen Druck
angepasst werden, so dass die Materialauswahl und/oder die Raumstruktur
für den
Hohlprofilstrang nicht in Abhängigkeit
vom zu erwartenden hydrostatischen Druck getroffen werden muss.
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Eine
weitere besondere Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, insbesondere an den Seitenwandungen des Hohlprofilstrangs
längs verlaufende Rippen
anzuformen, die nach Art einer Labyrinthdichtung ein Umfließen des
Hohlprofilstrangs durch über
die Arbeitsfuge eindringendes drückendes
Wasser behindern können.
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Vorzugsweise
in Kombination mit den Rippen sieht die Erfindung auch vor, insbesondere
im Arbeitsfugenbereich ein Quellband aus bei Zutritt von Wasser
quellendem Material am Hohlprofilstrang anzuordnen. Zweckmäßigerweise
ist das Quellband einstückig
angeformt und bildet die Auflagewandung auf der Arbeitsfugenfläche des
ersten Baukörpers, wobei
vorzugsweise das Quellband beidseits des Hohlprofilkörperstrangs
mit Randstegen übersteht.
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Das
Verpressen der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung
mit Dichtmedium kann in üblicher
Weise von einem Ende des Hohlprofilstrangs aus erfolgen. Das Dichtmedium
wandert in Richtung des anderen Endes unter Eindellung des Hohlprofilkörperstrangs
und Bildung eines entsprechenden Freiraums im Injektionskanal. Vom Freiraum
dringt dann Dichtmedium in Fehlstellen des Arbeitsfugenbereichs
und dichtet diese Fehlstellen ab.
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Die
Erfindung bietet aber auch zwei einfache Möglichkeiten, nur dort mit Dichtmedium
zu verpressen, wo tatsächlich
undichte Stellen im Arbeitsfugenbereich auftreten, indem der Injektionskanal
von der Außenseite
des zweiten Betonkörpers
zugänglich gemacht
wird.
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Die
eine Möglichkeit
sieht vor, in vorbestimmten Abständen
Verpressschläuche
oder entfernbare, ein Zuführloch
für Dichtmaterial
freihaltende zylindrische Stäbe,
z. B. aus Kunststoff, vom Injektionskanal durch den zweiten Baukörper nach
außen
führend bei
der Montage des Hohlprofilkörperstrangs
zu verlegen. Für
die Montage des Hohlprofilkörperstrangs auf
der Oberfläche
des ersten Betonkörpers
werden insbesondere die üblichen
Verlegemittel verwendet, die nicht die Hohlkammern des Hohlprofilkörperstrangs
derart undicht machen, dass Frischbetonmaterial des zweiten Baukörpers beim
Betonieren und/oder Dichtungsmaterial während des Verpressens in die
Hohlkammern eindringen kann.
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Durch
diese Öffnungen
zum Injektionskanal kann jederzeit Dichtungsmaterial an bestimmten Stellen
des Injektionskanals eingepresst werden, die sich direkt in oder
in der Nähe
von undichten Arbeitsfugenbereichen befinden.
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Die
zweite Möglichkeit
sieht vor, im Bereich einer undichten Arbeitsfugenstelle eine Bohrung durch
den zweiten Baukörper
bis zum Injektionskanal vorzutreiben und durch diese Bohrung oder
durch ein in die Bohrung eingesetztes Rohr Dichtmaterial einzupressen.
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Durch
diese beiden Verpressmöglichkeiten kann
Dichtmaterial eingespart werden, weil nur die undichten Stellen
der Arbeitsfuge verpresst zu werden brauchen, und nicht der Injektionskanal
auf seiner gesamten Länge
verpresst werden muss.
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Die
Erfindung sieht vor, als Platzhalterkörper einen schlauchförmigen Hohlprofilstrang
zu verwenden, der mindestens einen in Längsrichtung vorzugsweise durchgehenden
Hohlprofilkanal aufweist, der von außen für Dichtungsmaterial unzugänglich ist und
ermöglicht,
dass beim Einpressen von flüssigem aushärtenden
Dichtungsmaterial in den Injektionskanal der Einpressdruck von außen auf
den Hohlprofilstrang einwirkt und Hohlprofilstrangbereiche in den Hohlraum
des Hohlprofilkanals verdrängt.
Dadurch wird Durchgangsraum für
Dichtungsmedium geschaffen. Dabei ist die Raumform des Hohlprofilstrangs,
insbesondere die Anordnung des Hohlprofilkanals im Hohlprofilstrang
sowie die Raumform des Hohlprofilkanals derart gewählt, dass
Durchgangsräume
für das
Dichtungsmedium außerhalb
des Hohlprofilstrangs geschaffen werden können, die seitlich bis zum
Fugenbereich freigegeben werden, so dass Dichtungsmaterial in den
Fugenbereich gepresst werden kann.
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Die
Raumform und die Materialauswahl sind erfindungsgemäß derart
gewählt,
dass der Hohlprofilstrang eine Raumformfestigkeit aufweist, die
dem hydrostatischen Druck der Frischbetonmasse des zweiten Betonabschnitts
widersteht. Ein solcher Hohlprofilstrang erfordert relativ hohe
Pressdrücke des
Dichtungsmediums für
ein Eindellen beziehungsweise Verdrängen von Hohlprofilstrangbereichen
in die Hohlräume
des Hohlprofilkanals beziehungsweise der Hohlprofilkanäle.
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Für die Anwendung
geringerer Pressdrücke sieht
die Erfindung vor, im Hohlprofilkanal einen Unterdruck zu erzeugen,
der eine vorherbestimmte Eindellung vor oder während des Injizierens erzeugt
beziehungsweise unterstützt.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, eine Raumformfestigkeit für den Hohlprofilstrang zu
wählen,
die dem Frischbetondruck nicht ohne weiteres widersteht, und vor
dem Gießen
des Frischbetons einen Innendruck im Hohlprofilkanal zu erzeugen,
der die erforderliche Raumformfestigkeit gewährleistet. Nach dem Ansteifen
und/oder Erhärten des
Betons wird der Innendruck, der mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium
erzeug werden kann, abgebaut, so dass die Raumformfestigkeit des Hohlprofilstrangs
verringert ist und das Eindellen des Hohlprofilstrangs mit relativ
geringen Pressdruckkräften
des eingepressten Dichtungsmediums bewirkt werden kann. Selbstverständlich kann
auch in diesem Fall zur weitergehenden Unterstützung des Eindellens beim Einpressen
von Dichtungsmaterial ein Unterdruck im Hohlprofilkanal angelegt
werden.
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Die
Erfindung sieht insbesondere vor, Hohlprofilstränge mit mehreren seitlich nebeneinander angeordneten
und/oder übereinander
angeordneten Hohlprofilkanälen
zu verwenden und zur gezielten Unterstützung des Eindellens bestimmter
Bereiche des Hohlprofilstrangs lediglich den benachbarten oder lediglich
benachbarte Kanäle
mit Unterdruck zu beaufschlagen, so dass dem Dichtungsmedium gezielt
Durchgangskanäle
vorgegeben werden und das Dichtungsmedium gezielt in bestimmte Richtung
zu Fugenbereichen gelenkt wird.
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Die
Raumform der erfindungsgemäß verwendeten
Hohlprofilstränge
ist derart gewählt,
das das Eindellen in vorbestimmten Bereichen erfolgt, so dass vorbestimmte
Durchflusskanäle
für das
Dichtungsmedium erzeugt werden können.
Zu diesem Zweck weisen die die Hohlräume der Hohlprofilkanäle trennenden
Stützwandungen
und vorzugsweise auch die Seitenwandungen sich in Längsrichtung
erstreckende Sollknickbereiche auf, die eine definierte Materialverformung
beim Eindellen gewährleisten.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 schematisch eine perspektivische, teilweise
aufgebrochene Darstellung von zwei durch eine Arbeitsfu ge getrennten
Baukörpern
mit einer erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung.
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2 schematisch einen Querschnitt
durch die Baukörper
nach 1.
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3 – 9 Querschnitte
durch erfindungsgemäße Hohlprofilstränge
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10 Querschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Hohlprofilstrang
gemäß 3 im komprimierten Zustand
Die Dichtungsvorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus
einem Injektionskanal 3 im Bereich einer Fuge 4 zwischen
zwei Baukörpern 5, 6 (1, 2) und einem darin angeordneten Platzhalterstrangkörper, der
als Hohlprofilstrang 2 ausgebildet ist. Die Baukörper 5, 6 sind
beispielsweise zwei Betonkörper,
wie eine Sohle und eine Wand oder zwei Betonplatten einer Sohle
oder zweier Betonwände
oder Fugenbereiche zwischen einem Rohr und einem Betonkörper.
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Der
Injektionskanal 3 wird hergestellt, indem der Hohlprofilstrang
auf dem ersten Betonkörper 5 angeordnet,
z. B. aufgelegt und verschraubt wird. Anschließend wird der zweite Baukörper 6 an
den ersten Baukörper 5,
die Fuge 4 bildend, betoniert, wobei der Hohlprofilstrang 2 als
Platzhalterkörper
den Injektionskanal 3 vom Betonmaterial freihält. Durch
die Befestigung des Hohlprofilstrangs 2 wird verhindert, dass
dieser in dem noch flüssigen
Frischbeton aufschwimmt beziehungsweise seine Lage verändert.
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Vorzugsweise
bestehen die Hohlprofilstränge
aus einem gummielastischen Material, z. B. aus Gummi, oder aus Polyvinylchlorid.
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Besonders
vorteilhafte Raumformen für
die Hohlprofilstränge
sind in den 3 bis 9 dargestellt . In 10 wird die vorteilhafte
Raumformveränderung
beim Einpressen von Dichtungsmaterial verdeutlicht.
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Der
Hohlprofilstrang nach 3 weist
eine auf der ebenen Betonoberfläche 7 des
Betonkörpers 5 aufsitzende
ebene Bodenfläche 8,
zwei rechtwinklig nach oben verlaufende ebene Seitenflächen 9, 10 und
eine tonnengewölbeflächige Deckenfläche 11 auf.
Im Inneren des Hohlprofilstrangs 2 sind seitlich nebeneinander
durch eine quermittig angeordnete vertikale beziehungsweise parallel
zu den Seitenflächen 9, 10 ausgerichtete
Stützwandung 12 voneinander
getrennte, sich in Längsrichtung
vorzugsweise durchgehend erstreckende Hohlprofilkanäle 13, 14 eingebracht.
Die Querschnittsform der Kanäle 13, 14 ist
vorzugsweise identisch und zweckmäßigerweise zur vertikalen Quermittenebene 15 des.
Hohlprofilstrangs 2 symmetrisch, angeordnet; die Querschnittsform
ist außerdem
angenähert
dreieckförmig und
ergibt eine ebene Stützwandfläche 16,
die in eine boden- und seitenflächenseitige
zylinderbogenförmige
konkave Kanalfläche 17 und
in eine deckenflächenseitige
zylinderbogenförmige
konvexe Kanalfläche 18 übergeht.
Aus dieser Ausgestaltung des Hohlprofilstrangs 2 resultiert
eine im Querschnitt liegend linsenförmige Deckenwandung 19.
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Die
Kanäle 13, 14 sind
beispielsweise beidseitig geschlossen oder beidseitig offen ausgebildet. Vorzugsweise
sind sie einseitig offen ausgebildet, wobei am offenen Ende vorzugsweise
eine Ventileinrichtung zum Beaufschlagen der Kanäle 13, 14 mit
einem Über-
und/oder Unterdruck vorgesehen ist. Vorzugsweise wird das Dichtungsmedium
an dem Ende des Injektionskanals 3, an dem das geschlossene Ende
der Kanäle 13, 14 vorliegt,
eingepresst. Beim Einpressen von Dichtungsmedium in den Injektionskanal 3,
beispielsweise von einer Stirnseite des Hohlprofilstrangs 2 her
zwischen Deckenfläche 11 und Wandung
des In jektionskanals 3, was in 10 durch Pfeile 19a angedeutet
ist, wird der Hohlprofilstrang 2 auf die Betonoberfläche 7 gedrückt (10), wobei die Deckenfläche 11 in
Richtung Betonoberfläche 7 gedrückt wird,
so dass sich über
der Deckenfläche 11 ein
Durchgangskanal 20 als Teilbereich des Injektionskanals 3 ergibt.
Indem der Hohlprofilstrang 2 komprimiert und die Seitenwände 9, 10 in
die Hohlräume
der Hohlprofilkanäle 13, 14 gedrängt werden, ändert sich
die Querschnittsform des Hohlprofilstrangs 2. Dabei weichen
die Seitenflächen 9, 10 von
der Wandung des Injektionskanal 3 zurück, wodurch der Durchgangskanal 20 sich
seitlich bis zur Fuge 4 öffnet. Das Dichtungsmedium
kann somit seitlich am Hohlprofilstrang 2 vorbei in den
Fugenbereich eindringen, was in 10 durch
Pfeile 20a angedeutet ist, und diesen sowie Fehlstellen
wie Risse 4a und Hohlräume
bzw. Poren 4b, die in 1 und 2 schematisch dargestellt
sind, ausfüllen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist zumindest in einem der beiden Baukörper 5, 6 mindestens
ein, z. B. quer zum Injektionskanal 3 verlaufendes, von
außen
zum Injektionskanal 3 führendes,
durch den Baukörper
gehendes Zuführloch 21 vorgesehen
(1, 2), durch das gezielt an einer bestimmten,
beziehungsweise vorbestimmten Stelle im Fugenbereich Dichtungsmedium
in den Injektionskanal 3 injiziert werden kann. Durch Einmünden des Zugangslochs 21 im
Zenitbereich der Deckenfläche 11,
wie in 1, 2 schematisch dargestellt,
wird der Hohlprofilstrang 2 ähnlich von oben komprimiert
wie beim Injizieren in eine Stirnseite des Injektionskanals 3 zwischen
Deckenfläche 11 und
Injektionskanalwandung. Mündet
das Zuführloch 21 seitlich
vom Zenitbereich in den Injektionskanal 3, führt dies
zu einer asymmetrischen Verformung des Hohlprofilstrangs 2 (nicht
dargestellt), wobei der Hohlprofilstrang 2 mit einer der
beiden Seitenflächen 9, 10 an
die benachbarte Wandung des Injektionskanals 3 gedrückt wird.
An der anderen Seitenfläche
erstreckt sich der Durchgangskanal 20 bis zum Fu genbereich.
Das Zugangsloch 21 ist vorteilhafterweise während des
Betonierens gebildet oder in einer bevorzugten Variante nach Erhärten des
Betons als Bohrung gezielt eingebracht.
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In
einer Variante der Dichtungsvorrichtung ist an der Bodenfläche 8 des
Hohlprofilstrangs 2 ein vorzugsweise einstückiges Quellband 30 angeordnet (7), das eine Auflagenwandung
auf der Betonoberfläche 7 bildet
(2). Das Quellband 30 ist
als Flachband ausgebildet, das bevorzugt zwei beidseits des Hohlprofilstrangs 2 überstehende
Randstege 31 aufweist, die vorteilhafterweise vom Hohlprofilstrang 2 weg
in einem stumpfen Winkel abknicken. Zum Auflegen des Hohlprofilstrangs 2 auf
die Betonoberfläche 7 muss
ein gewisser Anpressdruck ausgeübt werden,
damit das Quellband 30 flächig auf der Betonoberfläche 7 aufliegt.
Das Quellband 30 besteht aus bei Zutritt von Wasser quellendem
Material, wie beispielsweise Quellgummi oder Quellkunststoff, insbesondere
quellfähigem
Polyurethan. Liegen im Fugenbereich geringfügige Undichtigkeiten vor, die
ein Eindringen von Wasser in den Fugenbereich zur Folge haben, verhindert
das Quellband 30 durch sein Aufquellen bereits ein Eindringen
von Wasser, ohne dass schon ein Injizieren von Dichtungsmedium wie oben
beschrieben, nötig
wäre.
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Bevorzugt
sind insbesondere an den Seitenflächen 9, 10 des
Hohlprofilstrangs 2 in Längsrichtung verlaufende Rippen 32 angeformt
(7), die nach Art einer
Labyrinthdichtung ein Umfließen
des Hohlprofilstrangs 2 durch über die Fuge 4 eindringendes,
drückendes
Wasser behindern. Insbesondere miteinander kombiniert dichten Quellband 30 und Rippen 32 effektiv
die Fuge 4 gegen drückendes Wasser
ab, wobei ein Umfließen
des Hohlprofilstrangs 2 durch das Quellband 30 entlang
der Bodenfläche 8 und
durch die Rippen 32 entlang der Deckenfläche 7 verhindert
wird.
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Die
Deckenwandung 11a des Hohlprofilstrangs 2 kann
einen weiteren im Querschnitt linsenförmigen Kanal 28 aufweisen
( 4), der eine Verringerung
der notwendigen Verformungskraft beim Verpressen des Injektionskanals
mit Dichtungsmedium gewährleistet.
Die Raumform des Hohlprofilstrangs 2 nach 5 weist eine insbesondere zylindrisch
rinnenförmige
Deckenfläche 11 auf,
die eine noch weiter gehende Verringerung des Verformungsdrucks
gewährleistet.
Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Hohlprofilstrangs gemäß 6 ist vorgesehen, den im
Querschnitt linsenförmigen
Kanal 28 bodenseitig anzuordnen und die Kanäle 13, 14 oberhalb
davon sowie auf dem Kopf stehend ausgebildet zu platzieren.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
weist der Hohlprofilstrang 2 drei sich in Längsrichtung
erstreckende Hohlprofilkanäle 13, 14, 33 auf
(8), die durch Stützwandungen 22, 23 getrennt
sind. Die Querschnittsform der zwei den Seitenflächen 9, 10 benachbarten
Hohlprofilkanäle 13, 33 sind
stumpfwinklig, so dass sie einer Pfeilspitze ähneln, wobei diese zur jeweiligen
Seitenfläche 9, 10 nach
außen
zeigt. Dadurch entstehen Stützwandungen 22, 23,
die geknickt ausgebildet sind mit stumpfen Winkeln. Es ergeben sich
Sollknickstellen 24, 25, die von oben eingedrückt werden
können
und wiederum einer Pfeilspitze ähnelnd
nach außen
zeigen. Vorteilhafterweise sind die Seitenflächen 9, 10 gerundet
in Richtung des Knicks der Stützwandungen 22, 23 ausgebildet,
so dass auch sie ähnlich
den Stützwandungen 22, 23 von
oben eingeknickt werden können.
Vorteilhafterweise wird die Knickwirkung an den Seitenflächen 9, 10 durch
eine in Längsrichtung
des Hohlprofilstrangs 2 außenseitig an der Seitenfläche 9, 10 verlaufende
Rille 26 verstärkt,
die einen Fuß 27 an
der Seitenfläche 9, 10 und
damit Sollknickstellen 29, 34 bildet.
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Bevorzugt
sind die Sollknickstellen 29, 34 auf derselben
Höhe wie
die Sollknickstellen 24, 25 ausgebildet und befinden
sich vorteilhafterweise im Bereich der halben Höhe des Hohlprofilstrangs 2.
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Vorzugsweise
ist wie in 9 dargestellt, ähnlich dem
Hohlprofilstrang 2 gemäß 4 über den Kanälen 13, 14, 33 ein
liegend linsenförmiger Kanal 28 vorgesehen,
der eine Verringerung der notwendigen Verformungskraft beim Verpressen
des Injektionskanals 3 mit Dichtungsmedium gewährleistet.
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Vorteilhafterweise
zeigen die Kanäle 13, 14, 28, 33 einen
Volumenanteil am Hohlprofilstrang 2 von 15 – 50%, bevorzugt
von 20–40%
auf.
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Die
vorteilhaften Bauformen gemäß den 3 bis 9 können
selbstverständlich
alle mit Quellband 30 und/oder Rippen 32 ausgebildet
sein.