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Die Erfindung betrifft ein geschlossenes landwirtschaftliches Feldspritzensystem gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Ein derartiges Feldspritzensystem ist beispielsweise in der
EP 0 472 860 A1 beschrieben. Bei diesem Feldspritzensystem ist in den von einer Pumpe zu den Wasserstrahlpumpen führenden Druckleitungen ein von einem Schwimmer betätigtes Umschaltventil angeordnet. Durch dieses Umschaltventil wird das Umpumpen der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank in den Zusatztank und das zurücksaugen der Flüssigkeit aus den Zusatztank in den Flüssigkeitstank gesteuert. Hierdurch erfolgt ein Austausch der Spritzflüssigkeit zwischen dem Flüssigkeitstank und dem Zusatzbehälter entsprechend der Steuerung durch das Umschaltventil. Weiterhin ist es möglich, durch das Umpumpen der Flüssigkeit in einen Kreislauf die Spritzbrühe anzumischen. Durch die Anordnung des Umschaltventils in der zu den Wasserstrahlpumpen führenden Druckleitung wird das System relativ teuer und aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass bekannte Feldspritzensystem hinsichtlich des Umpumpens zwischen Flüssigkeitstank und Zusatztank wesentlich zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Infolge dieser Maßnahme ergibt sich eine wesentlich vereinfachte Ausgestaltung der dem System zugeordneten Ventile. Das der Ansaugseite der Zulaufleitung im Flüssigkeitstank zugeordnete Ventil steuert bzw. regelt das Umpumpen der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank in den Zusatztank entsprechend des Füllstandes des Flüssigkeitstanks.
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Um Einstellen zu können, bei welchem Füllvolumen bzw. Füllverhältnis vom Flüssigkeitstank zum Zusatztank die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank in den Zusatztank umgepumpt werden soll, ist vorgesehen, dass der Schaltpunkt des Ventils von der Höhe des Flüssigkeitsstand im Flüssigkeitstank abhängig einstellbar ist.
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Eine einfache Ausgestaltung des Ventils ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil als ballähnlicher Schwimmer ausgebildet ist, und dass durch den Schwimmer die Ansaugöffnung der Zulaufleitung verschließbar ist.
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Um in unerwünschter Weise, wenn an sich die Förderung des Umpumpens aus dem Flüssigkeitstank in den Zusatztank abgeschaltet ist, ein ungewolltes Überlaufen des Spritzmittels von Flüssigkeitstank zu dem Zusatztank zu verhindern, ist vorgesehen, dass in der Zulaufleitung im höchsten Bereich innerhalb des Flüssigkeitstanks Belüftungsöffnungen angeordnet sind.
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Um ein schnelles Befüllen des Zusatztanks aus dem Flüssigkeitstank zu erreichen, ist vorgesehen, dass die Wasserstrahlpumpe in der Zulaufleitung eine um mindestens das 1,5fach größere Förderleistung als die in der Rücklaufleitung angeordnete Wasserstrahlpumpe aufweist.
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Um zu vermeiden, dass in ungewollter Weise die Flüssigkeit aus dem Zusatztank in den Flüssigkeitstank zurückläuft, ist vorgesehen, dass auf der Auslaufseite der Rücklaufleitung in der Rücklaufleitung ein Rückschlagventil angeordnet ist.
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Eine einfache Anordnung und Ausgestaltung der Wasserstrahlpumpen wird dadurch erreicht, dass die Wasserstrahlpumpen beaufschlagenden Druckleitungen ohne Zwischenschaltung eines Umschaltventils direkt an die Wasserstrahlpumpen angeschlossen sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen, der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Hierbei zeigen:
- 1 das geschlossene Feldspritzensystem in schematischer Darstellung,
- 2 das Feldspritzensystem in schematischer Darstellung beim Beginn des Befüllens,
- 3 das Feldspritzensystem in schematischer Darstellung in einem Zwischenstadium des Befüllens,
- 4 das Feldspritzensystem in schematischer Darstellung nach dem Abschluss des Befüllens,
- 5 das Feldspritzensystem in schematischer Darstellung in der Anfangsphase des Spritzvorganges auf dem Feld,
- 6 das Feldspritzensystem in schematischer Darstellung in einem Zwischenzustand beim Spritzen und
- 7 das Feldspritzensystem kurz vor Ende des Spritzens und der Entleerung des Flüssigkeitstanks.
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Das geschlossene landwirtschaftliche Feldspritzensystem besteht aus dem an der Heckseite eines Schleppers angeordneten Flüssigkeitstanks 1 und dem an der Frontseite des Schleppers angeordneten Zusatzbehälter 2. Der Flüssigkeitstank 1 ist Bestandteil der heckseitig angeordneten Feldspritze. Diese Feldspritzen weisen üblicherweise einen Rahmen auf, über den die Feldspritze an den heckseitigen Dreipunktkraftheber des Ackerschleppers angebaut ist. Weiterhin weisen Feldspritzen ein Verteilergestänge mit nebeneinander angeordneten Spritzdüsen auf. Derartige Verteilergestänge sind höhenbeweglich am Rahmen der Feldspritze befestigt. Der Feldspritze ist eine Pumpe zugeordnet, die über einen Antrieb angetrieben wird. Über die Pumpe wird die sich im Flüssigkeitstank befindliche Flüssigkeit über die Leitung 3 angesagt und über eine Dosierarmatur 3' in einstellbarer Weise den Spritzdüsen des Verteilergestänges zur Verteilung auf der Bodenoberfläche zugeführt.
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Zur Vergrößerung der mit zu führenden Spritzflüssigkeitsvolumens ist auf der Frontseite des Ackerschleppers der vorerwähnte Zusatzbehälter 2 angeordnet. Derartige Zusatzbehälter 2 sind über Kuppelrahmen an der Frontseite des Ackerschleppers angebaut. Zum Austausch der Spritzflüssigkeit zwischen dem heckseitig angeordneten Flüssigkeitstank 1 und dem frontseitigen Zusatzbehälter 2 sind die beiden Behälter 1 und 2 über die Zulaufleitung 4 und die Rücklaufleitung 5 miteinander verbunden.
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In der Zulaufleitung 4 und in der Rücklaufleitung 5 sind im Bereich des Flüssigkeitstanks 1 die beiden Wasserstrahlpumpen 6 und 7 als Fördereinrichtung für den Flüssigkeitsaustausch zwischen den beiden Behältern 1 und 2 angeordnet. Die Wasserstrahlpumpen 6 und 7 weisen jeweils eine Düse 8 auf. Diese Düse 8 ist jeweils im unmittelbaren Bereich des Einlaufgrundes der jeweiligen Wasserstrahlpumpe 6 und 7 angeordnet. Die Düsen 8 sind über die Druckleitung 9 mit einer Flüssigkeitsförderpumpe 10 verbunden. Diese Flüssigkeitsförderpumpe 10 saugt über die Saugleitung 11 Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank 1 an und drückt sie über die Druckleitung 9 zu den Düsen 8 der Wasserstrahlpumpen 6 und 7.
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Der Ansaugseite 12 der vom Flüssigkeitstank 1 zum Zusatzbehälter 2 führenden Zulaufleitung 4 ist ein Ventil 13 zugeordnet. Dieses Ventil 13 ist in Abhängigkeit vom Flüssigkeitsstand der Flüssigkeit im Flüssigkeitstank 1 zu betätigen. Das Ventil 13 ist als ballähnlicher Schwimmer ausgebildet. Der ballähnliche Schwimmer verschließt bei dem entsprechend eingestellten Flüssigkeitsniveau die Ansaugöffnung 12 der Zulaufleitung 4.
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In der Zulaufleitung 4 sind im höchsten Bereich 14 innerhalb des Flüssigkeitstanks 1 die Belüftungsöffnungen 15 angeordnet, durch welche das ungewollte Überlaufen des Spritzmittels aus dem Flüssigkeitstank 1 in den Zusatztank verhindert wird.
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Die Wasserstrahlpumpe 6 in der Zulaufleitung 4 weist um mindestens eine 1,5fache größere Förderleistung als die in der Rücklaufleitung 5 angeordnete Wasserstrahlpumpe 7 auf. Dieses lässt sich beispielsweise durch eine entsprechende Auswahl der Düsen 6 des jeweiligen Druckinjektors bzw. Sauginjektors erreichen.
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Auf der Auslaufseite 16 der Rücklaufleitung ist in der Rücklaufleitung das Rückschlagventil 17 angeordnet. Das Rückschlagventil 17 verhindert ein ungewolltes Überlaufen des Spritzmittels aus dem Flüssigkeitstank 1 in den Zusatztank 2.
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Die die Wasserstrahlpumpen 6,7 beaufschlagenden Druckleitungen 9 sind ohne Zwischenschaltung eines Umschaltventils direkt an die Wasserstrahlpumpen angeschlossen, wie die 1 schematisch zeigt.
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In dem Zusatztank 2 ist ein weiteres als ballähnlicher Schwimmer 18 ausgebildetes Ventil angeordnet, welches bei leerem Fronttank die Ansaugseite 19 der Rücklaufleitung 5 verschließt und bei gefülltem Zusatztank 2 die Auslaufseite 20 der Zulaufleitung 4 verschließt.
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Zum Befüllen des Systems ist an dem Flüssigkeitstank 1 die Befüllleitung 21 angeschlossen, die entweder auf der Unterseite des Flüssigkeitstanks 1 in diesem einmündet oder an einer anderen geeigneten Stelle des Flüssigkeitstanks 1 an diesen angeschlossen ist. Die Leitung 21 wird je nach Befüllsystem entsprechend an dem Flüssigkeitstank 1 angeordnet. Der Leitung 21 ist das Absperrventil 22 zugeordnet.
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Die Funktionsweise des geschlossenen landwirtschaftlichen Feldspritzensystems ist folgende:
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Zum Einsatz muss das Feldspritzensystem zunächst befüllt werden, hierzu wird über die Befüllleitung 21 die anzumischenden Flüssigkeiten bzw. die bereits angemischte Sprühbrühe in den Flüssigkeitstank 1 eingeleitet. Gleichzeitig saugt die Flüssigkeitsförderpumpe 10 über die Saugleitung 11 Flüssigkeit an und beaufschlagt die Wasserstrahlpumpen 6 und 7. Da jedoch die Ansaugseiten 12 und 19 der Zulauf- 4 und Rücklaufleitung 5 durch die Ventile 13 und 18 verschlossen sind, wird noch keine Flüssigkeit umgepumpt, wie 2 zeigt.
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Bei dem weiteren Befüllen wird durch die steigenden Flüssigkeitsspiegel in dem Flüssigkeitstank 1 der ballähnliche Schwimmer angehoben und über die Ansaugseite 12 wird über die Zulaufleitung 4 durch die Wasserstrahlpumpe 6 Flüssigkeit angesaugt und in den Zusatztank 2 gefördert, wie 3 zeigt. Durch die Flüssigkeit wird der ballähnliche Schwimmer 18 des Ventils im Zusatzbehälter 2 angehoben, so dass über die Rücklaufleitung 5 von der Wasserstrahlpumpe 7 Flüssigkeit aus dem Zusatzbehälter 2 in den Flüssigkeitstank 1 zurück gepumpt wird. Wenn der Zusatztank 2 gefüllt ist, wie 4 zeigt verschließt der ballähnliche Schwimmer 18 im Zusatzbehälter 2 zeitweise die Auslaufseite 20 der Zulaufleitung 4, so dass nur noch in dosierter Weise Flüssigkeit entsprechend der über die Rücklaufleitung 5 abgesaugten Flüssigkeitsmenge aus dem Flüssigkeitstank 1 in den Zusatzbehälter 2 gelangen kann. Wenn Flüssigkeitstank 1 und Flüssigkeitsbehälter 2 entsprechend gefüllt sind, wie 4 zeigt, wird das Füllen des Feldspritzensystems beendet und die Befüllleitung 21 mittels geeigneter Mittel 22 verschlossen.
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Wenn auf dem Feld beim Spritzen Flüssigkeit über die Düsen, die in dem Verteilergestänge angeordnet sind, ausgebracht wird, wird über die Leitung 3 dem Dosiersystem 3' mit einer Förderpumpe die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank 1 zugeführt. Zunächst wird nur die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank 1 und dem Zusatztank 2 abgesaugt, weil der ballähnliche Schwimmer 18 des Ventils im Zusatzbehälter 2 die Auslaufseite 20 der Zulaufleitung 4 verschließt, so dass über die Wasserstrahlpumpe 6 keine Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank 1 in den Zusatzbehälter 2 gelangen kann. Wenn über die Rücklaufleitung 5 entsprechend Flüssigkeit aus dem Zusatztank 2 zurück in den Flüssigkeitsbehälter 1 von der Wasserstrahlpumpe 7 gefördert ist, dass der ballähnliche Schwimmer 18 die Auslaufseite 20 der Zulaufleitung 4 freigibt, wird von der Wasserstrahlpumpe 6 Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank 1 in den Zusatzbehälter 2 gefördert. Hierbei dosiert der ballähnliche Schwimmer 18 durch öffnen und schließen je nach Flüssigkeitsstand in dem Zusatzbehälter 2 die Fördermenge der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank 1 in dem Zusatzbehälter 2. Die Fördermenge aus dem Zusatzbehälter 2 in den Flüssigkeitstank 1 über die Rücklaufleitung 5 ist konstant. Wenn nach einer gewissen Zeit des Spritzens der Flüssigkeitspegel in dem Flüssigkeitsbehälter 1 auf das in 6 dargestellte Niveau abgesunken ist, das heißt, dass der ballähnliche Schwimmer die Ansaugseite 12 der Zulaufleitung 4 verschließt, wird die Spritzmittelförderung aus dem Flüssigkeitstank 1 in den Zusatzbehälter 2 beendet. Es wird jetzt nur noch Flüssigkeit aus dem Zusatzbehälter 2 in den Flüssigkeitstank 1 von der Wasserstrahlpumpe 7 über die Rücklaufleitung 5 gefördert. Wenn dann entsprechend 7 der Zusatzbehälter 2 geleert ist, verschließt der ballähnliche Schwimmer 18 des Ventils in dem Zusatzbehälter 2 die Ansaugseite 19 der Rücklaufleitung 5, so dass keine Luft über die Wasserstrahlpumpen 7 in den Flüssigkeitstank 1 gelangen kann. Jetzt wird der Flüssigkeitstank 1 entleert.