DE1019879B - Auf Temperaturaenderungen ansprechendes Ventil - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Ventil mit einem auf Temperaturänderungen ansprechenden Glied, gegen das das Ventilschlußstück durch eine Schließkraft gedrückt wird und das beim Erreichen einer vorbestimmten Temperatur ausweicht und das Verschlußstück in Schließlage gehen läßt. Das erfindungsgemäße Ventil ist dadurch gekennzeichnet, daß das auf Temperaturänderungen ansprechende Glied aus einem elastisch verformbaren Bimetallring besteht, der in axialer Richtung geschlitzt ist und im wesentlichen mit dem Ventilsitz koaxial ist.

Es ist ein Sicherheitsventil bekannt, bei welchem das auf Temperaturänderungen ansprechende Glied aus einem schmelzbaren Werkstoff besteht. Dieser schmilzt bei einer Temperaturerhöhung, so daß das unter Kraftwirkung stehende Verschluß stück keinen Gegenhalt mehr vorfindet und in Schließlage gerät. Um das Gerät wieder in Offenstellung zu bringen, muß das abgeschmolzene Glied durch ein neues ersetzt werden. Diese Arbeit ist umständlich und teuer.

Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Ventil einfach, klein und billig, und es kann ohne Austausch des Verschlußgliedes, ζ. Β. mittels einer Stange od. dgl., wieder in die Offenstellung gebracht werden.

Je nach der Gestaltung des Bimetallstreifens ist nicht nur bei Temperaturerhöhungen, sondern auch bei Temperaturerniedrigungen ein Ansprechen des Ventils möglich. Die Anpressungskraft kann durch eine Feder oder ein Gewicht geliefert werden. In gewissen Fällen reicht schon das Gewicht des Verschluß-Stückes selbst hierfür aus. Auch der Strömungsmitteldruck kann zur Erzeugung der Schließkraft herangezogen werden.

Da das erfindungsgemäße Ventil sehr billig in der Herstellung und im Betrieb ist, besteht eine besonders vorteilhafte Anwendung desselben im Einbau als Sicherung gegen Verbrühen in einem Mischventil für warmes und kaltes Wasser für Haushaltszwecke. Wenn z. B. die Kaltwasserversorgung ausfällt, bewirkt das Sicherheitsventil ein nahezu plötzliches Abschließen des Flüssigkeitsauslasses. Nach der Reparatur oder dem Wiedereinsetzen der Kaltwasserzuleitung läßt sich der Ventilkörper leicht wieder in seine ursprüngliche Stellung zurückbringen.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ventil nach der Erfindung in Anfangs- oder Offenlage,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch das geschlossene Ventil.

Ferner ist in Fig. 2 das Rückstellglied dargestellt, welches in das Ventilgehäuse hineinragt, womit der Ventilverschlußkörper wieder in seine Anfangs- oder unwirksame Lage zurückbewegt werden kann.

Auf Temperaturänderungen
ansprechendes Ventil

Anmelder:

The Thermostatic Mixing Valve Company

Limited, Birmingham, Warwick

(Großbritannien)

Vertreter: Dipl.-Ing. K. A. Brose, Patentanwalt,
Pullach bei München, Wiener Str. 1-2

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 27. Januar 1954

Herbert William Hollands,

Streetley, Stafford (Großbritannien),

ist als (Erfinder genannt worden

Die in das Gehäuse 10 eingeschraubte Buchse 14 ist etwas oberhalb vom Ventilsitz 17 in Richtung gegen das Einlaßende des Kanals zu im Innendurchmesser etwas vergrößert, so daß ein verhältnismäßig dünnwandiges Teil entsteht, welches eine Anzahl von Öffnungen 19 aufweist, welche den Eintritt von Flüssigkeit vom Außenteil des Teils 18 her in die Buchse ermöglichen und weiterhin den Durchfluß durch den Ventilsitz gegen das Auslaßende des Kanals hin zulassen.

Zwischen dem Einlaßende des Kanals 11 und der Buchse 14 befindet sich ein Ventilverschlußkörper in Form einer Kugel 20, der in Schließlage auf dem Ventilsitz 17 liegt.

Er wird in seiner Anfangs- oder Offenlage (Fig. 1) durch eine Spiraldruckfeder 21 gegen den Ventilsitz 17 gedrückt, die sich mit ihrem anderen Ende auf eine Schulter 22 des Kanals stützt. Auch der Flüssigkeitsstrom drückt den Ventilverschlußkörper gegen den Sitz 17. Solange die Flüssigkeitstemperatur unterhalb der vorbestimmten Grenze liegt, verhindert der Bimetallstreifen 23, der in Form eines Ringes gebogen ist und einen quer durchlaufenden Schlitz 24 aufweist, daß die Kugel 20 auf den Ventilsitz 17 bewegt wird.

709 806/176

Das Ventil kann sowohl zum Sperren des Durchflusses bei zu hoher Temperatur als auch zum Sperren bei zu niedriger Temperatur verwendet werden, je nachdem ob der Teil des Bimetallstreifens mit der größeren Wärmeausdehnung an der Außenseite oder an der Innenseite des Ringes angeordnet ist. Ist dieser Teil außen angeordnet, dann sperrt das Ventil bei Temperaturabf all, ist er innen angeordnet, dann sperrt das Ventil bei Temperaturanstieg.

Damit der Ventilkörper in seine Anfangslage zurückgestellt werden kann, ist ein Rückstellglied 25 vorgesehen, welches durch eine Bohrung 26 schräg zum Kanal 11 eingeführt werden kann. Es ist so ausgebildet, daß man mit Hilfe seines inneren Endteils 27 die Kugel 20 durch den Ring 23 zurückschieben kann. Gewöhnlich wird die schräge Bohrung 26 durch einen eingeschraubten Stopfen 28 verschlossen.

Damit der Ring 23 während des Rückstellvorgangs gegen eine Rückwärtsbewegung gesichert ist, weist der Kanal 11 eine Schulter 30 auf, an welcher dasjenige Ende des Ringes 23 anliegt, welches dem Einlaßende des Kanals zugekehrt ist.

Wichtig ist, daß zwischen dem eingeschraubten Verschlußstopfen 31, der normalerweise die öffnung 29 verschließt, und dem Ring 23 ein genügender Zwischenraum vorhanden ist, der ermöglicht, daß die Flüssigkeit um die Kugel 20 herum und dann in die öffnungen 19 fließt.

Besonders zweckmäßig ist die Anwendung dieses Ventils in Kombination mit thermostatisch gesteuerten Mischventilen für Heißwasser oder Dampf und Kaltwasser, wo es erforderlich ist, ein nahezu plötzliches Abschließen des Flüssigkeitsauslasses zu bewirken, wenn die Kaltwasserversorgung ausfällt oder in einem derartigen Ausmaß vermindert ist, daß die Temperatur der ausfließenden Flüssigkeit schädlich oder gefährlich für den Benutzer wird.

In derartigen Fällen wird das Ventil mittels des Gewindes 13 mit dem Auslaß des thermostatischen Mischventils verbunden und würde, wenn einmal die Reparatur der Kaltwasserzuleitung erforderlich ist, ein dauerndes Abstellen bewirken, bis das Ventil, durch Zurückstellen des Ventilkörpers in seine unwirksame Stellung, umgestellt ist.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Ventil mit einem auf Temperaturänderungen ansprechenden Glied, gegen das das Ventilverschlußstück durch eine Schließkraft gedruckt wird und das beim Erreichen einer vorbestimmten Temperatur ausweicht und das Verschlußstück in Schließlage gehen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß das auf Temperaturänderungen ansprechende Glied aus einem elastisch verformbaren Bimetallring besteht, der in axialer Richtung geschlitzt ist und im wesentlichen mit dem Ventilsitz koaxial ist.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilverschlußglied in Offenstellung des Ventils an der dem Ventilsitz abgewandten Ringkante mit einer keilartig wirkenden, rotationssymmetrischen, insbesondere balligen Fläche anliegt, durch welche der Ring, wenn eine vorbestimmte Aufweitung desselben erreicht ist, auseinandergedrückt wird, so daß sich der Verschlußkörper auf dem Ventilsitz bewegen kann.

3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin an der in bezug auf den Ventilsitz dem Ring abgewandten Seite eine von außen zu betätigende Vorrichtung vorgesehen ist, mittels der der Verschlußkörper in seine Offenstellung zurückgestellt werden kann.

4. Anordnung des Ventils nach den Ansprüchen 1 bis 3 in einer Warmwasserleitung, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil einem kalte und heiße Flüssigkeit mischenden Ventil als Sicherheitseinrichtung gegen den Durchfluß von mit einer von der Regeltemperatur wesentlich abweichenden Temperatur versehener Flüssigkeit nachgeschaltet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 897 033.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 506/176 11.57