Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebsmotor, einer Kupplung
mit einer ersten Betätigungseinrichtung, einer Getriebevorrichtung mit einer zwei
ten Betätigungseinrichtung, einer Fahrereingabevorrichtung und einer Steuerein
richtung, wobei die erste Betätigungseinrichtung und gegebenenfalls auch die
zweite Betätigungseinrichtung durch die Steuereinrichtung eingeleitet automati
siert betätigbar sind. So sind jedenfalls Kupplungsvorgänge automatisiert durch
führbar, wodurch der Fahrer bei der Bedienung des Fahrzeugs unterstützt wird
und ein hoher Komfort erreicht wird. Ist weiterhin auch die Getriebeeinrichtung
automatisiert betätigbar, wird eine weitere Fahrkomfortsteigerung erreicht, es
kann beispielsweise in einer ersten Betriebsart eine Betätigung von der Steuerein
richtung selbsttätig aufgrund einer Mehrzahl von Eingangsgrößen initiiert werden
oder gegebenenfalls in einer zweiten Betriebsart eine Betätigung durch eine Ein
gabe des Fahrers mittels der Fahrereingabevorrichtung eingeleitet werden. Neben
der Komfortsteigerung für den Fahrer werden durch eine derartige Automatisie
rung von Kraftfahrzeugen eine Vielzahl weiterer Vorteile erreicht wie beispielswei
se schnelle und flüssige Schaltvorgänge oder verbrauchs- bzw. leistungsopti
mierter Betrieb.
Sehr bedeutend bei derartigen Kraftfahrzeugen ist die Betriebssicherheit; unsiche
re oder sogar kritische Zustände müssen unbedingt ausgeschlossen werden. Ins
besondere das Anfahren oder Kriechen, wobei sich das Fahrzeug ausgehend
vom Stillstand in Bewegung setzt, stellt eine Situation dar, in der in besonderem
Maße Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden müssen. Ein Fahrzeug kann sich
auf mehrere Arten in Bewegung setzten. An einer Stelle geneigter Fahrbahn bei
spielsweise ist es möglich, daß sich das Fahrzeug in einem sicheren Zustand be
findet, in dem die Antriebsräder über ein im Getriebe eingestelltes geeignetes Ü
bersetzungsverhältnis und ausreichend geschlossene Kupplung gegen dem An
triebsmotor gebremst werden. Ein Öffnen des Antriebsstranges ausgehend von
einer derartigen Situation hätte zufolge, daß sich das Fahrzeug in Bewegung
setzt, wodurch ein erhebliches Sicherheitsrisiko entsteht. Eine andere beispiel
hafte Art, ein Fahrzeug in Bewegung zu setzen ist das sogenannte Kriechen. Ein
derartige Funktion ist von Automatgetrieben mit hydraulischem Wandler bekannt.
Bei nicht oder nur gering betätigter Bremse und laufendem Antriebsmotor bewegt
sich das Fahrzeug langsam entsprechend dem eingestellten Übersetzungsver
hältnis langsam vorwärts oder rückwärts; über die Fahrzeugbremse kann der Fah
rer die Kriechgeschwindigkeit dosieren, wodurch eine gute Steuerbarkeit des
Kraftfahrzeuges beispielsweise beim Einparken, beim Rangieren oder im Stop-
And-Go-Verkehr gegeben ist. In einer Situation, in der kein Fahrer anwesend ist
stellt eine derartige Funktion jedoch ein unvertretbar großes Sicherheitsrisiko dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, insbesondere in Situationen, in
denen sich das Fahrzeug ausgehend vom Stillstand in Bewegung setzt, die Be
triebssicherheit zu verbessern und Gefahrensituationen auszuschließen.
Diese Aufgabe wird durch ein eingangs genanntes Kraftfahrzeug mit einem Ge
triebe gelöst, welches eine Mehrzahl von Merkmalen und/oder Verfahrensschrit
ten gemäß der folgenden Beschreibung mit Figuren sowie den Ansprüchen auf
weist, die insbesondere in der vorliegenden Kombination, jedoch auch jeweils für
sich den gewünschten Erfolg erzielen.
So wird zur Lösung eines Aspektes der Aufgabe bei einem Kraftfahrzeug mit ei
nem einen Antriebsmotor, eine Kupplung mit einer ersten Betätigungseinrichtung,
eine Getriebevorrichtung mit einer zweiten Betätigungseinrichtung und Fahrzeug
räder umfassenden Antriebsstrang, einer Fahrzeugbremse, einer Fahrereingabe
vorrichtung und einer Steuereinrichtung, wobei die Betätigungseinrichtungen
durch die Steuereinrichtung eingeleitet automatisiert betätigbar sind, ein Öffnen
des über die Fahrzeugräder belasteten Antriebsstranges bei stehendem An
triebsmotor auch bei einer entsprechenden Anforderung über die Fahrereingabe
vorrichtung verhindert, wenn nicht zugleich die Fahrzeugbremse betätigt ist.
Ein weiterer Aspekt der Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Kraftfahrzeug mit
einem Antriebsmotor, einer Kupplung mit einer Betätigungseinrichtung, die durch
eine Steuereinrichtung eingeleitet automatisiert betätigbar ist und einer Einrich
tung zur Erkennung der Anwesenheit eines Fahrers ein Anfahren oder Ankriechen
verhindert wird, falls die Anwesenheit eines Fahrers nicht erkannt wird.
Unter anfahren wird vorliegend ein in Bewegung setzten des Kraftfahrzeuges bei
betätigtem Gaspedal verstanden, wohingegen kriechen ein in Bewegung setzten
des Kraftfahrzeuges bei nicht betätigtem Gaspedal bezeichnet.
Gemäß eines besonders zu bevorzugenden Ausführungsbeispieles wird ein An
fahren oder Ankriechen verhindert, indem der Antriebsstrang zumindest teilweise
unterbrochen wird. Ausgehend von einer Situation, in der der Antriebsmotor ein
Antriebsmoment erzeugt, wird die Übertragung dieses Antriebsmomentes auf die
Antriebsräder verhindert oder zumindest vermindert.
Zweckmäßigerweise wird das Anfahren oder Ankriechen verhindert oder zumin
dest vermindert, indem die Kupplung zumindest teilweise geöffnet wird. Prinzipiell
ist es ausreichend, wenn die Kupplung soweit geöffnet wird, daß das auf die An
triebsräder übertragene Antriebsmoment unterhalb eins vorbestimmten Wertes
liegt. Der Wert des Antriebsmomentes wird derart vorbestimmt, daß sich das
Fahrzeug nicht oder zumindest nicht nennenswert in Bewegung setzt. Vorteilhaft
ist es jedoch, wenn das von der Kupplung übertragene Antriebsmoment mit einer
gewissen Sicherheit unterhalb des Antriebsmomentes liegt, ab dem sich das
Fahrzeug in Bewegung setzen würde, wobei es zu bevorzugen ist, die Kupplung
soweit zu öffnen, daß kein Antriebsmoment übertragen wird, beispielsweise wird
die Kupplung in eine vollständig ausgerückte Position gebracht.
Alternativ oder zusätzlich wird im bevorzugten Ausführungsbeispiel bei einem
Kraftfahrzeug mit einer durch die Steuereinrichtung eingeleitet automatisiert betä
tigbaren Getriebevorrichtung mit einer weiteren Betätigungseinrichtung, das An
fahren oder Ankriechen dadurch verhindert, daß eine Neutralstellung eingestellt
wird. Eine im Getriebe einlegte Übersetzungsstufe wird ausgelegt, so daß keine
Momentenübertragung durch das Getriebe stattfindet und der Antriebsstrang ge
triebeseitig unterbrochen ist.
Die Anwesenheit eines Fahrers wird gemäß eines zu bevorzugenden Ausfüh
rungsbeispieles mittels eines Raumüberwachungssensors erkannt. Ein derartiger
Sensor überwacht den Kraftfahrzeuginnenraum, insbesondere den Bereich, den
ein Fahrer zum Betreiben des Kraftfahrzeuges einnimmt.
Zweckmäßigerweise wird als Raumüberwachungssensor ein akustischer Sensor
wie Ultraschallsensor verwendet. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann es
jedoch auch von Vorteil sein, eine optischen Sensor wie Infrarotsensor oder ein
Bildaufzeichnungssystem zu verwenden.
Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn zur Bestimmung der Anwesenheit eines Fahrers
ein Belastungssensor verwendet wird, der auf die Belastungsänderung, die der
Fahrer hervorruft, wenn er sich an der zur Bedienung des Fahrzeugs vorgesehe
nen Position befindet, anspricht.
In einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird die Anwesenheit eines
Fahrers aufgrund der Betätigung von Bedienelementen erkannt, deren Betätigung
eindeutig auf eine Anwesenheit des Fahrers schließen lassen wie beispielsweise
die Betätigung eines Brems- oder Gaspedals.
Weitere Aspekte der Aufgabe werden durch ein Verfahren zum Betreiben eines
Kraftfahrzeuges gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13 gelöst.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf
Figuren beschrieben, dabei zeigen
Fig. 1 schematisch und beispielhaft ein Fahrzeug mit automatisiert betä
tigbarer Kupplung und automatisiert betätigbarer Getriebeeinrich
tung,
Fig. 2 ein Diagramm zur Wegrollverhinderung am Hang und
Fig. 3 ein Diagramm zur fahreranwesenheitsabhängigen Anfahrsteuerung.
Die Fig. 1 zeigt schematisch und beispielhaft ein Fahrzeug 1 mit Kupplung 4 und
Getriebevorrichtung 6. Die Kupplung 4 ist vorliegend im Kraftfluß zwischen An
triebsmotor 2 und Getriebevorrichtung 6 angeordnet; zweckmäßigerweise ist zwi
schen Antriebsmotor 2 und der Kupplung 4 eine geteilte Schwungmasse ange
ordnet, deren Teilmassen gegeneinander unter Zwischenschaltung einer Feder-
Dämpfer-Einrichtung verdrehbar sind, wodurch wesentlich insbesondere die
schwingungstechnischen Eigenschaften des Antriebsstranges verbessert werden.
Vorzugsweise wird die Erfindung mit einer Dämpfungseinrichtung zum Aufneh
men bzw. Ausgleichen von Drehstößen bzw. Einrichtung zum kompensieren von
Drehstößen bzw. Drehstoß mindernder Einrichtung bzw. Einrichtung zum Dämp
fen von Schwingungen kombiniert, wie sie insbesondere in den Veröffentlichun
gen DE OS 34 18 671, DE OS 34 11 092, DE OS 34 11 239, DE OS 36 30 398,
DE OS 36 28 774 und DE OS 37 21 712 der Anmelderin beschrieben ist, deren
Offenbarungen auch zum Offenbarungsinhalt der vorliegenden Anmeldung ge
hörten.
Das Fahrzeug 1 wird von einem Antriebsmotor 2, der vorliegend als Verbren
nungsmotor wie Otto- oder Dieselmotor dargestellt ist, angetrieben; in einem an
deren Ausführungsbeispiel kann der Antrieb auch mittels Hybridantrieb, elektro
motorisch oder hydromotorisch erfolgen. Die Kupplung 4, ist im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel eine Reibungskupplung, mittels derer der Antriebsmotor 2 von der
Getriebevorrichtung 6 insbesondere zum Anfahren oder zur Durchführung von
Schaltvorgängen trennbar ist. Durch ein zunehmendes Ein- bzw. Ausrückenrü
cken der Kupplung wird mehr oder weniger Moment übertragen, hierzu werden
eine Anpreßplatte und eine Druckplatte axial relativ gegeneinander verschoben
und nehmen eine zwischengeschaltete Reibscheibe mehr oder weniger mit. Die
als Kupplung ausgebildete Kupplung 4 ist vorteilhaft selbstnachstellend, d. h. der
Verschleiß der Reibbeläge wird derart ausgeglichen, daß eine konstante geringe
Ausrückkraft gewährleistet ist. Vorzugsweise wird die Erfindung mit einer Rei
bungskupplung kombiniert, wie sie insbesondere in den Anmeldungen DE OS 42 39 291,
DE OS 42 39 289 und DE OS 43 06 505 der Anmelderin beschrieben ist,
deren Offenbarungen auch zum Offenbarungsinhalt der vorliegenden Anmeldung
gehörten.
Mittels einer Welle 8 sind die Räder 12 des Fahrzeuges 1 über ein Differential 10
angetrieben. Den angetriebenen Rädern 12 sind Drehzahlsensoren 60, 61 zuge
ordnet, wobei gegebenenfalls auch nur ein Drehzahlsensor 60 oder 61 vorgese
hen ist, die jeweils ein Signal entsprechend der Drehzahl der Räder 12 erzeugen;
zusätzlich oder alternativ ist ein Sensor 52 an anderer geeigneter Stelle im An
triebsstrang, beispielsweise an der Welle 8, zur Ermittlung der Getriebeausgangs
drehzahl vorgesehen. Die Getriebeeingangsdrehzahl kann mittels eines weiteren
Sensors ermittelt werden oder auch, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel,
aus der Antriebsmotordrehzahl bestimmt werden, so kann beispielsweise das im
Getriebe eingestellte Übersetzungsverhältnis festgestellt werden.
Eine Betätigung der Reibungskupplung 4, die vorteilhaft gedrückt, in einem ande
ren Ausführungsbeispiel zweckmäßigerweise auch gezogen ausgeführt werden
kann, erfolgt vorliegend mittels einer Betätigungseinrichtung 46, wie Kupplung
säktuator. Zur Betätigung des Getriebes 6 ist eine zwei Aktoren 48 und 50 umfas
sende Betätigungseinrichtung vorgesehen, wobei einer der Aktoren eine Wähl
betätigung und der andere eine Schaltbetätigung durchführt. Der Kupplungsaktu
ator 46 ist als elektrohydraulisches System ausgeführt, wobei eine Ein- bzw. Aus
rückbewegung mittels eines elektrischen Antriebes beispielsweise mittels eines
elektrischen Gleichstrommotors erzeugt und über eine hydraulische Strecke auf
das Ausrücksystem übertragen wird. Die Getriebeaktuatoren 48, 50 sind als elekt
rische Antriebe beispielsweise als elektrische Gleichstrommotoren ausgeführt, die
über eine Kinematik mit den bewegten Gliedern im Getriebe 6 in Verbindung ste
hen, die zur Festlegung des Übersetzungsverhältnisses betätigt werden. In einem
anderen Ausführungsbeispiel, insbesondere wenn große Betätigungskräfte gefor
dert sind, kann es auch sehr zweckmäßig sein, ein hydraulisches System zur Be
tätigung vorzusehen.
Die Steuerung der Kupplung 4 und des Getriebes 6 erfolgt durch eine Steuerein
richtung 44, die zweckmäßigerweise mit dem Kupplungsaktuator 46 eine bauliche
Einheit bildet, wobei es in einem anderen Ausführungsbeispiel auch von Vorteil
sein kann, diese an anderer Stelle im Fahrzeug anzubringen. Die Betätigung von
Kupplung 4 und Getriebe 6 kann in einer automatischen Betriebsart durch die
Steuereinrichtung 44 automatisiert erfolgen, oder in einer manuellen Betriebsart
durch eine Fahrereingabe mittels einer Fahrereingabevorrichtung 70, wie Schalt
hebel, wobei die Eingabe mittels Sensor 71 erfaßt wird. In der automatischen Be
triebsart werden Übersetzungsstufenwechsel durch eine entsprechende Ansteue
rung der Aktoren 46, 48 und 50 gemäß Kennlinien durchgeführt, die in einem der
Steuereinrichtung 44 zugeordneten Speicher abgelegt sind. Es sind eine Mehr
zahl von durch zumindest eine Kennlinie festgelegter Fahrprogramme vorhanden,
zwischen denen der Fahrer wählen kann, wie ein sportliches Fahrprogramm, in
dem der Antriebsmotor 2 leistungsoptimiert betrieben wird, ein Economy-
Programm, in welchen der Antriebsmotor 2 verbrauchsoptimiert betrieben wird
oder ein Winter-Programm, in dem das Fahrzeug 1 fahrsicherheitsoptimiert be
trieben wird; weiterhin sind im beschriebenen Ausführungsbeispiel Kennlinien adaptiv
beispielsweise an das Fahrerverhalten und/oder an andere Randbedingun
gen wie Fahrbahnreibung, Außentemperatur etc. anpaßbar.
Eine Steuereinrichtung 18 steuert den Antriebsmotor 2 über Einflußnahme auf
Gemischzuführung oder Zusammensetzung, wobei in der Figur stellvertretend
eine Drosselklappe 22 dargestellt ist, deren Öffnungswinkel mittels eines Winkel
gebers 20 erfaßt wird und dessen Signal der Steuereinrichtung 18 zur Verfügung
steht. Bei anderen Ausführungen der Antriebsmotorregelung wird der Steuerein
richtung 18, falls es sich um einen Verbrennungsmotor handelt, ein entsprechen
des Signal zur Verfügung gestellt, anhand dessen die Gemischzusammensetzung
und/oder das zugeführte Volumen bestimmt werden kann; zweckmäßigerweise
wird auch das Signal einer vorhandenen Lambdasonde verwendet. Weiterhin
steht der Steuereinrichtung 18 im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Signal
eines vom Fahrer betätigten Lasthebels 14, dessen Stellung mittels eines Sensors
16 erfaßt wird, ein Signal über eine Motordrehzahl, erzeugt durch einen Drehzahl
sensor 28, der der Motorabtriebswelle zugeordnet ist, ein Signal eines Saugrohr
drucksensors 26 sowie ein Signal eines Kühlwassertemperatursensors 24 zur
Verfügung.
Die Steuereinrichtungen 18 und 44 können in baulich und/oder funktionell ge
trennten Teilbereichen ausgebildet sein, dann sind sie zweckmäßigerweise bei
spielsweise mittels eines CAN-Bus 54 oder eine andere elektrische Verbindung
zum Datenaustausch miteinander verbunden. Jedoch kann es auch vorteilhaft
sein, die Bereiche der Steuereinrichtungen zusammenzufassen, insbesondere da
eine Zuordnung der Funktionen nicht immer eindeutig möglich ist und ein Zu
sammenwirken notwendig ist. Insbesondere kann während bestimmten Phasen
des Übersetzungsstufenwechsels die Steuereinrichtung 44 den Antriebsmotor 2
bezüglich der Drehzahl und/oder des Momentes steuern.
Sowohl der Kupplungsaktor 46 als auch die Getriebeaktoren 48 und 50 erzeugen
Signale, aus denen eine Aktorposition zumindest abgeleitet werden kann, welche
der Steuereinrichtung 44 zur Verfügung stehen. Die Positionsermittlung erfolgt
vorliegend innerhalb des Aktors, wobei ein Inkrementalgeber verwendet wird, der
die Aktorposition in Bezug zu einem Referenzpunkt bestimmt. In einem anderen
Ausführungsbeispiel kann es jedoch auch zweckmäßig sein, den Geber außer
halb des Aktors anzuordnen und/oder eine absolute Positionsbestimmung bei
spielsweise mittels eines Potentiometers vorzusehen. Eine Bestimmung der Ak
torposition ist in Hinblick auf den Kupplungsaktor insbesondere deshalb von gro
ßer Bedeutung, als hierdurch der Greifpunkt der Kupplung 4 einem bestimmten
Einrückweg und somit einer Aktorposition zuordenbar wird. Vorteilhaft wird der
Greifpunkt der Kupplung 4 bei Inbetriebnahme und während des Betriebs wieder
holt neu bestimmt, insbesondere in Abhängigkeit von Parametern wie Kupplungs
verschleiß, Kupplungstemperatur etc. Eine Bestimmung der Getriebeaktorpositio
nen ist in Hinblick auf die Bestimmung des eingelegten Übersetzungsverhältnis
ses wichtig.
Weiterhin stehen der Steuereinrichtung 44 Signale von Drehzahlsensoren 62 und
63 der nicht angetriebenen Räder 65 und 66 zur Verfügung. Zur Bestimmung ei
ner Fahrzeuggeschwindigkeit kann es sinnvoll sein, den Durchschnittswert der
Drehzahlsensoren 62 und 63 bzw. 60 und 61 heranzuziehen, um Drehzahlunter
schiede etwa bei Kurvenfahrt auszugleichen. Mittels der Drehzahlsignale kann
die Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt und darüber hinaus auch eine Schlupfer
kennung durchgeführt werden. In der Figur sind Ausgabeverbindungen der Steu
ereinrichtungen als durchgezogene Linien dargestellt, Eingabeverbindungen sind
gestrichelt dargestellt. Die Verbindung der Sensoren 61, 62 und 63 zur Steuerein
richtung ist nur angedeutet.
In Fig. 2 ist ein Diagramm 200 zur Wegrollverhinderung dargestellt. Ausgegan
gen wird von einer Situation, in der sich das Fahrzeug an einer Stelle geneigter
Fahrbahn in einem sicheren Zustand befindet, indem die Antriebsräder über ein
im Getriebe eingestelltes geeignetes Übersetzungsverhältnis und ein ausreichend
geschlossene Kupplung gegen dem Antriebsmotor gebremst werden, wobei der
Antriebsmotor nicht in Betrieb ist. Das eingestellte Übersetzungsverhältnis ist
zweckmäßigerweise ein hoch übersetzter Gang wie beispielsweise der erste oder
der zweite Gang, bei einer geringen auf die Fahrzeugräder wirkenden Kraft kann
es gegebenenfalls auch ausreichend sein, wenn ein höherer Gang eingelegt ist,
so daß das über die Kupplung auf den Antriebsmotor wirkende Moment ausrei
chend reduziert wird und die Kupplung des Fahrzeuges ist zumindest soweit ge
schlossen, daß kein nennenswerter Schlupf auftritt; bevorzugt ist es, wenn die
Kupplung soweit geschlossen ist, daß mit Sicherheit kein Schlupf auftritt, bei
spielsweise ist sie vollständig geschlossen. So ist der Antriebsstrang zur Abstüt
zung des über die Fahrzeugräder eingeleiteten durch die Hangabtriebskraft er
zeugten Momentes am Antriebsmotor geschlossen und ein Wegrollen wird ver
hindert. Wird in Schritt 201 jetzt die Zündung eingeschaltet und in einem weiteren
Schritt 202 durch eine entsprechende Betätigung der Fahrereingabevorrichtung
70 das Auslegen eine eingestellten Übersetzungsverhältnisses gefordert, wird in
Schritt 203 eine Überprüfung der Betätigung einer Fahrzeugbremse 85 vorge
nommen. Falls keine Fahrzeugbremse betätigt ist, wird die Anforderung zum Ein
stellen der Neutralstellung von der Steuereinrichtung ignoriert, siehe Schritt 204.
Andernfalls, wenn eine Fahrzeugbremse 85 betätigt ist, wird die Schaltabsicht in
Schritt 205 erkannt und akzeptiert, woraufhin in Schritt 206 die Kupplung öffnet
und nachfolgend oder gleichzeitig in Schritt 207 eine eingelegte Übersetzungs
stufe ausgelegt und somit Neutral eingelegt wird. Durch die betätigte Fahrzeug
bremse wird eine Wegrollen des Fahrzeuges verhindert, falls die Bremse nicht
ausreichend betätigt ist, ist jedoch auf diese Weise sichergestellt, daß der Fahrer
zumindest bremsbereit ist.
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, in dem von einer
Situation ausgegangen wird, in der sich das Fahrzeug 1 durch sogenanntes Krie
chen in Bewegung setzt. Ein derartige Funktion ist von Automatgetrieben mit hyd
raulischem Wandler bekannt. Bei gering oder gar nicht betätigter Bremse 85 und
laufendem Antriebsmotor 2 bewegt sich das Fahrzeug 1 langsam entsprechend
dem eingestellten Übersetzungsverhältnis vorwärts oder rückwärts; über die
Fahrzeugbremse 85 kann der Fahrer dieses Kriechen dosieren.
Im Gegensatz zum Anfahren, wobei das vom Antriebsmotor erzeugte und auf die
Fahrzeugräder übertragene Antriebsmoment unter anderem vom Grad der Gas
pedalbetätigung bestimmt wird, ist beim Kriechen ist das Antriebsmoment als
Kriechmoment auf einen Maximalwert begrenzt. Das Kriechmoment kann bei ei
nem Fahrzeug der vorliegenden Art beispielsweise durch eine Betätigung der
Fahrzeugbremse - gegebenenfalls bis auf Null - abgesenkt werden, indem die
Kupplung geöffnet wird.
Nur wenn bei der Überprüfung in Schritt 302 die Anwesenheit eines Fahrers er
kannt wird, wird die Kriech- bzw. Anfahrfunktion in Schritt 304 initialisiert. Bei
Fahrzeugen der eingangs genannten Art wird die Möglichkeit, bei eingelegtem
Übersetzungsverhältnis und laufendem Antriebsmotor 2 den Antriebsstrang zur
Unterbindung der Kriechfunktion zu unterbrechen genutzt, wenn keine Anwesen
heit eines Fahrers erkannt werden kann oder eine Abwesenheit des Fahrers er
kannt wird. Bei Auftreten dieses sehr kritischen Zustandes wird der Antriebsstrang
zur Verhinderung eines Anfahrens oder Ankriechens (303) zumindest teilweise
unterbrochen, indem die Kupplung 4 zumindest teilweise geöffnet wird. Prinzipiell
ist es ausreichend, wenn die Kupplung 4 soweit geöffnet wird, daß das auf die
Antriebsräder 12 übertragene Antriebsmoment unterhalb eins vorbestimmten
Wertes liegt. Der Wert des Antriebsmomentes wird derart vorbestimmt, daß sich
das Fahrzeug 1 nicht oder zumindest nicht nennenswert in Bewegung setzt. Vor
teilhaft ist es jedoch, wenn das von der Kupplung 4 übertragene Antriebsmoment
mit einer gewissen Sicherheit unterhalb des Antriebsmomentes liegt, ab dem sich
das Fahrzeug 1 in Bewegung setzen würde, wobei es zu bevorzugen ist, die
Kupplung 4 soweit zu öffnen, daß kein Antriebsmoment übertragen wird, bei
spielsweise wird die Kupplung 4 in eine vollständig ausgerückte Position gebracht.
Alternativ oder zusätzlich wird bei einem Kraftfahrzeug mit einer durch die Steuer
einrichtung 44 eingeleitet automatisiert betätigbaren Getriebevorrichtung 6 mit
einer weiteren Betätigungseinrichtung 48, 50 das Anfahren oder Ankriechen da
durch verhindert, daß eine Neutralstellung eingestellt wird. Eine im Getriebe 6
einlegte Übersetzungsstufe wird ausgelegt, so daß keine Momentenübertragung
durch das Getriebe 6 stattfindet und der Antriebsstrang getriebeseitig unterbro
chen ist.
Zur Erkennung der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Fahrers werden in ei
nem Ausführungsbeispiel Raumüberwachungssensoren 80 verwendet, die den
Fahrzeuginnenraum, insbesondere den Bereich, den ein Fahrer zum Betreiben
des Kraftfahrzeuges 1 einnimmt, überwachen. Als Raumüberwachungssensor 80
kann ein akustischer Sensor wie Ultraschallsensor Verwendung finden, der
Schallwellen aussendet und aufgrund der veränderten Reflexion der Wellen die
Anwesenheit oder Abwesenheit eines Fahrers erkennt. In einem anderen Ausfüh
rungsbeispiel wird ein optischer Sensor wie Infrarotsensor verwendet, der bei
spielsweise auf die vom Fahrer abgestrahlte Wärme reagiert. Es kann ebenfalls
zweckmäßig sein, ein Bildaufzeichnungssystem zur Fahreranwesenheitserken
nung zu verwenden, wobei eine dem Bildaufzeichnungssystem zugeordnete
Auswerteinrichtung eine Bildvergleich zwischen dem aufgezeichneten Bild und
hinterlegten Bildern, die die Anwesenheit bzw. die Abwesenheit eines Fahrers
repräsentieren, vornimmt. Besonders zweckmäßig ist es, bereits vorhandene
Raumüberwachungssensor 80 einer Kraftfahrzeugalarmanlage zu verwenden.
Auch eine Fahreranwesenheitserkennung auf Basis eines Belastungssensors 81
wird bevorzugt durchgeführt. Der Sensor 81 spricht auf die Belastungsänderung,
die der Fahrer hervorruft, wenn er sich an der zur Bedienung des Fahrzeugs vor
gesehenen Position befindet, an. Verwendet wird vorteilhaft ein mechanischer
Druckschalter, ein piezoelektrischer Schalter oder ein seine Leitfähigkeit bei Be- -
lastung änderndes Element zweckmäßigerweise im Bereich der Fahrersitzfläche,
des Sitzrahmens oder der Sitzführung. Ein Sensor kann auch im Bereich des Fah
rersicherheitsgurtes angebracht sein, so daß ein Signal erzeugt wird, welches An
zeigt ob ein Fahrer anwesend ist oder nicht.
In einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird die Anwesenheit eines
Fahrers aufgrund der Betätigung von Bedienelementen erkannt, deren Betätigung
eindeutig auf eine Anwesenheit des Fahrers schließen lassen wie beispielsweise
die Betätigung eines Brems- oder Gaspedals 14.
Die Überprüfung der Fahreranwesenheit wird bevorzugt dann initialisiert, wenn die
Fahrertüre des Fahrzeugs geöffnet wurde und/oder eine Feststellbremse betätigt
wurde, sie kann jedoch auch unabhängig davon initialisiert werden.
Weiterhin kann ein Anfahren oder Kriechen durch gezielte Betätigung der Fahr
zeugbremse 85 erfolgen, so daß trotz eines auf die Antriebsräder 12 übertrage
nen Momentes keine Bewegung erfolgt.
Weiterhin bezieht sich die Anmeldung auf eine Kupplungsvorrichtung gemäß der
Veröffentlichung DE OS 100 29 618 der Anmelderin, deren Inhalt auch zum Of
fenbarungsinhalt der vorliegende Anmeldung gehört.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die An
melderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder-
Zeichnungen offenbarte Merkmalskombination zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbil
dung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweili
gen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der
rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Da die Gegenstände der Unteransprüche im Hinblick auf den Stand der Technik
am Prioritätstag eigene und unabhängige Erfindungen bilden können, behält die
Anmelderin sich vor, sie zum Gegenstand unabhängiger Ansprüche oder Tei
lungserklärungen zu machen. Sie können weiterhin auch selbständige Erfindun
gen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteransprü
che unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Ausführungsbeispiele sind nicht als Einschränkung der Erfindung zu verste
hen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abände
rungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente
und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination
oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen Be
schreibung und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebenen und in
den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschrit
ten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind
und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen
Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Herstell-,
Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.